Der Nabla-Operator ist ein Differentialoperator in der Vektoranalysis. Er wird mit dem Nabla-Symbol
bezeichnet oder mit
(im englischen Sprachraum
), um seine Ähnlichkeit zu einem Vektor zu betonen. Es handelt sich aber um einen Pseudovektor. Sein Name stammt von der Bezeichnung eines hebräischen Saiteninstruments, das in etwa die Form dieses Zeichens hatte.
Nabla wird für die kürzere Schreibweise des Gradienten, der Divergenz und der Rotation benutzt.
Im n-dimensionalen Raum
liefert
alle partiellen Ableitungen einer Funktion f von
nach
, dies ist genau der Gradient von f.
Als n-Vektor aufgefasst ist

Der differenzierende Charakter des Operators wirkt nach rechts (auf die rechts stehenden Zeichen), während der Vektorcharakter wie ein normaler Vektor verwendet wird.
In der Tensoranalysis erweist sich der Nabla-Operator als wichtiges Beispiel für einen kovarianten Tensor.
Wirkt der Nablaoperator nur auf bestimmte Komponenten einer Funktion mit einem mehrdimensionalen Argument, so wird dies durch ein Subskript angedeutet. Für eine Funktion
mit
beispielsweise ist

im Gegensatz zu
.
Spezialfall im R3
Die folgenden Formeln gelten für alle dreidimensionalen Räume. Hier erläutert am Beispiel des in der Physik am häufigsten vorkommenden Falles eines dreidimensionalen Ortsraums
mit den rechtwinkligen Koordinaten x, y und z (kartesisches Koordinatensystem).
- Angewandt auf ein Skalarfeld
erhält man den Gradienten des Skalarfeldes

- Das Ergebnis ist ein Vektorfeld,
sind die kartesischen Einheitsvektoren des
.
- Angewandt auf ein Vektorfeld
ergibt sich die Divergenz des Vektorfeldes als formales Skalarprodukt mit dem Vektorfeld zu

- also einem Skalarfeld.

- wieder zu einem Vektorfeld.
Rechenregeln
(siehe auch Formelsammlung_Nabla-Operator)
Sind
und
Skalarfelder (Funktionen) und
und
Vektorfelder, so gilt:

(Produktregel für Gradient)



(siehe auch Laplace-Operator)




Weitere Rechenregeln siehe unter Gradienten, Divergenz und Rotation.