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Trier

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Wappen von Trier Deutschland Karte (Trier)
Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Kreis:kreisfreie Stadt
Fläche:117 km²
Einwohner:106.000 (2002)
Bevölkerungsdichte:906 Einwohner/km²
Höhe:124 m ü. NN
Postleitzahlen:?
Vorwahlen:0651
Geografische Lage:48°46'36'' N.B.
6°38'0'' Ö.L.
KFZ-Kennzeichen:TR
Webseite:www.trier.de
Politik
Bürgermeister:Helmut Schröer (CDU)
Regierende Partei:CDU


Trier ist eine kreisfreie Stadt im Westen von Rheinland-Pfalz, Oberzentrum der Region Trier sowie Sitz des Landkreises Trier-Saarburg. Sie ist ferner Sitz der Aufsichts- und Dienstleistungsbehörde Trier (bis 1999 Bezirksregierung Trier), eines römisch-katholischen Bischofs (Bistum Trier) und einer Universität.

Geschichte

Die Stadt Trier ist eine römische Gründung (Augusta Treverorum, Augustus Stadt im Land der Treverer) und wurde 16 v. Chr. gegründet. Seit 273 bis 1803 war hier der Sitz des Erzbischof von Trier. Im Jahr 275 wurde Trier durch den Alemanneneinfall zerstört. Trotzdem wählten die Römischen Kaiser die Stadt zu ihrem Sitz. Ab dem 3. Jahrhundert war Trier Residenz des römischen Kaisers und unter Konstantin I. Metropole einer der vier Präfekturen des Reichs.

Unter der Herrschaft Konstantins des Großen (306-324) wurde die Stadt wiederaufgebaut und Gebäude wie die Palastaula (die heute so genannte Konstantinbasilika) und die Kaiserthermen errichtet. 326 wurden Teile der privaten Wohnpaläste der kaiserlichen Familie zu einer großen Doppelbasilika verändert und erweitert, deren Reste heute noch zum Teil im Bereich des Doms und der Liebfrauenkirche erkennbar sind.

Um die Mitte des 5. Jahrhunderts kam es unter die Herrschaft der Franken, wurde aber 451 von den Hunnen zerstört. Durch den Vertrag von Verdun zu Lothringen geschlagen, ward es unter Heinrich I. auf immer Deutschland einverleibt. Zunächst von Grafen, seit dem 9. Jahrhundert, als die Grafengewalt an die Erzbischöfe überging, vom Vogt des Erzstifts verwaltet, strebte die Stadt später danach, reichsunmittelbar zu werden. 1212 erhielt sie auch von Kaiser Otto IV. einen Freibrief, den Konrad IV. bestätigte. Allein 1308 erkannte sie wieder die Gerichtsbarkeit des Erzbischofs an, und ihre Eigenschaft als erzbischöfliche Stadt ward noch 1364 von Karl IV. und 1580 vom Reichskammergericht bestätigt. An ihrer Spitze stand ein Schöffengericht, das 1443 vom Erzbischof Jakob I. durch Einsetzung zweier Bürgermeister ergänzt wurde.

Erzbischof Theoderich I. und sein Nachfolger Arnold II. befestigten im 13. Jahrhundert die Stadt durch Mauern. Später, besonders aber nach Vollendung des neuen Schlosses (1786), ward Koblenz Residenz der Erzbischöfe. Denkwürdig ist die Zusammenkunft Kaiser Friedrichs III. mit Karl dem Kühnen 1473 in Trier. Ebenfalls 1473 wurde in Trier eine Universität gestiftet, die 1797 aufgehoben ward.

1512 fand in Trier ein Reichstag statt, auf welchem die Kreisverfassung im Reich endgültig festgestellt wurde. 1634 wurde Trier von den Spaniern erobert, aber 1645 von den Franzosen unter Turenne wieder genommen. Schon 1674, 1688 und auf längere Dauer 1794 von den Franzosen erobert, kam die Stadt 1801 an Frankreich und ward Hauptstadt des Departements Saar. 1814 fiel sie an Preußen.

Im Jahre 1885 beläuft sich die Zahl der Einwohner mit der Garnison (2 Infanterieregimenter Nr. 29 und 69 und ein Husarenregiment Nr. 9) auf 26.126 Seelen, meist Katholiken. Sie beschäftigen sich vornehmlich mit Obst- und Weinbau, Gerberei, Woll-, Baumwoll- und Leinweberei, Färberei, Wachsbleicherei, auch Tabaks- und Hutfabrikation und treiben ansehnlichen Handel mit Moselweinen, Vieh und Holz. Auch Steine, für ganze Kirchen im gotischen Stil zugehauen, werden in Menge verschifft. Die Stadt hatte 11 katholische, eine evangelische Kirche und eine Synagoge. Weiterhin sind zu nennen die Palastkaserne (bis 1786 erzbischöflicher Palast), die ehemalige Benediktinerabtei St. Maximin (später Kaserne), auf den Ruinen eines römischen Prachtbaues errichtet, und das neue Theater. An Bildungsinstituten und andern Anstalten besitzt Trier ein Gymnasium (darin die Stadtbibliothek von 100.000 Bänden, Handschriften (Codex aureus) und Inkunabeln sowie wertvolle Sammlungen), ein Realgymnasium, eine Taubstummenanstalt, ein Provinzialmuseum mit römischen Altertümern, ein Landarmenhaus, ein Bürgerhospital, ein Militärlazarett etc. Die städtischen Behörden zählen 4 Magistratsmitglieder und 24 Stadtverordnete. Sonst ist Trier Sitz einer königlichen Regierung, eines Landratsamtes (für den Landkreis Trier), eines katholischen Bischofs, eines Landgerichts, einer Oberpostdirektion, einer Forstinspektion und zweier Oberförstereien, eines Bergreviers, eines Hauptsteueramtes, einer Handelskammer, einer Reichsbanknebenstelle etc., ferner des Stabes der 16. Division, der 31. und 32. Infanterie- und der 16. Kavalleriebrigade.

Am 10. September 1968 besucht der israelische Botschafter Asher Ben-Natan die Stadt.

1986 wurde das römische Trier (Amphitheater, Barbarathermen, Kaiserthermen, Konstantinbasilika, Igeler Säule, Porta Nigra, Römerbrücke), der Dom St. Peter und die Liebfrauenkirche von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Ein weiteres Kulturerbe ist die Kirche St.Paulin, nach Plänen von Balthasar Neumann.

Am 9. September 1993 wird bei Ausschachtungsarbeiten für eine Tiefgarage nahe der Römerbrücke ein Schatz mit 2558 römischen Goldmünzen gefunden. Er hat einen geschätzten Wert von fünf Millionen DM.

Datei:Trier Innenstadt kl.jpg
Innenstadt von Trier
Blick von der Mariensäule
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Politik

Oberbürgermeister: Helmut Schröer, CDU

Geographie

Trier liegt an dem Fluss Mosel und nahe der Grenze zu Luxemburg (ca. 15 km).

Persönlichkeiten

Geburtsstadt von

Karl Marx
Oswald von Nell-Breuning
Guildo Horn

Ehrenbürger

Konrad Adenauer
Otto von Bismarck
Rudolf Bornewasser
Albert von Bruchhausen
Johannes Fuchs
Theodor Heuss
Paul von Hindenburg
Adolf Hitler (Die Ehrenbürgerschaft wurde bis heute nicht förmlich aberkannt.)
Karl Holzer
Jean-Claude Juncker (seit 11. März 2003)
Michael Felix Korum
Franz Xaver Kraus
Berthold Nasse
Oswald von Nell-Breuning
Heinrich der Niederlande
Karl de Nys
Johann Anton Ramboux
Bernhard Stein
Heinrich Weitz

Sehenswürdigkeiten

Datei:Porta Nigra Landseite kl.jpg
Porta Nigra
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Datei:Basilika in Trier kl.jpg
Konstantinbasilika

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Bauwerke

Antike

Mittelalter

  • Der Dom St. Peter, dessen mittlerer Teil aus dem 6. Jahrhundert herrührt, während die verschiedenartigen Anbauten im 8. und 12. Jahrhundert hinzugefügt worden sind, mit schönen Grabmälern, bedeutenden Reliquien (darunter der berühmte heilige Rock).
  • Die Liebfrauenkirche, im frühsten gotischen Stil 1227-43 erbaut und mit dem Dom durch einen Kreuzgang verbunden, mit figurenreichem Portal und kühn gewölbtem Schiff.
  • mittelalterliche Hauptmarktensemble mit Steipe und Rotem Haus,
  • Kirche St. Matthias (Apostelgrab),
  • Kirche St. Paulin
  • die wehrhaften Wohntürme Frankenturm und Turm Jerusalem
  • Dreikönigshaus

Neuzeit

Museen

  • Rheinisches Landesmuseum,
  • Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum,
  • Städtisches Museum Simeonstift,
  • Karl-Marx-Haus,
  • Spielzeugmuseum

Veranstaltungen

Im Exhaus (Kurzform für Exzellenshaus) finden regelmäßig Feten bzw. Disko-Veranstaltungen und Konzerte verschiedener Stilrichtungen statt. Größere Konzerte werden entweder in der Messeparkhalle oder, ab Juni 2003, in der neu errichteteten TrierArena veranstaltet.

Sport

Fußball

Eintracht Trier schaffte im Sommer 2002 nach langer Abstinenz den Aufstieg in die Zweite Bundesliga.

Handball

Die MJC Trierer, von den Einheimischen auch "Die Miezen" genannt, wurden 2003 deutscher Handballmeister (Damen).

Basketball

Bundesliga-Basketball hat in Trier eine lange Tradition: der Klub firmierte zuerst unter dem Namen "TVG Trier", hieß dann kurzzeitg "HerzogTel Trier" und nennt sich zur Zeit "TBB Trier" (Weblink). Zu den größten Erfolgen zählt der zweimalige Gewinn des Pokals.

Stadtteile

Alt-Heiligkreuz, Alt-Kürenz, Altstadt, Barbara, Biewer, Ehrang, Eitelsbach, Euren, Feyen, Filsch, Gartenfeld, Irsch, Kernscheid, Mariahof, Matthias, Maximin, Nellsländchen, Neu-Heiligkreuz, Neu-Kürenz, Olewig, Pallien, Pfalzel, Quint, Ruwer, Tarforst, Trier-West, Weismark, Zewen

Partnerstädte

Literatur