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Team Gerolsteiner

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Rund um den Henninger-Turm (2006)

Das Team Gerolsteiner ist ein deutsches Radsportteam der UCI ProTour, das vom Getränkehersteller Gerolsteiner Brunnen finanziert wird.

Das Team Gerolsteiner wurde im Jahr 1998 gegründet. Teamchef wurde Hans-Michael Holczer, Sportlicher Leiter der Ex-Radsportler Rolf Gölz und zweiter Sportlicher Leiter der Ex-Fahrer Christian Henn. Mit der Verpflichtung von Georg Totschnig im Jahr 2001 gelang dem Team der Sprung in die GS-I-Kategorie. Für das Jahr 2003 qualifizierte man sich erstmalig für die Tour de France und Ex-Profi Reimund Dietzen übernahm die Aufgabe des Sportlichen Leiters von Rolf Gölz.

Erfolge

Datei:Tour de france 2005 20th stage 07.jpg
Einblick in die mobile Werkstatt während der Tour de France 2005.

Neben dem Gewinn mehrerer nationaler Einzelzeitfahrtitel und Straßenmeisterschaften durch Michael Rich, Uwe Peschel und Georg Totschnig gelangen den Fahrern des Teams Gerolsteiner auch zahlreiche internationale Erfolge, u.a. die Siege beim Grand Prix des Nations durch Uwe Peschel (2002) und Michael Rich (2003 und 2004). In den Jahren 2000, 2002 und 2004 wurde Michael Rich und im Jahr 2003 Uwe Peschel Vizeweltmeister im Einzelzeitfahren.

Beim Giro d’Italia konnte der Teamleader Georg Totschnig einen siebenten (2002) und einen fünften Gesamtrang (2003) erreichen. Ein Jahr darauf gewann Fabian Wegmann das grüne Trikot (Bergtrikot) beim Giro d’Italia. Im Jahr 2003 kam Davide Rebellin neu zum Team Gerolsteiner und errang gleich einen Etappensieg und einen dritten Gesamtrang bei Paris-Nizza. Weitere Siege folgten im Jahr 2004, u.a. beim Amstel Gold Race, La Flèche Wallonne und bei Lüttich-Bastogne-Lüttich durch Davide Rebellin, der Weltcupzweiter wurde.

Das bisher erfolgreichste Jahr des Teams Gerolsteiner war das Jahr 2005. Bei der Tour de France 2005 erkämpfte sich der Neuzugang Levi Leipheimer den sechsten Platz der Gesamtwertung. Außerdem siegte Georg Totschnig auf der 14.Etappe in den Pyrenäen, was den ersten Gerolsteiner-Sieg auf einer Tour-Etappe überhaupt bedeutet. Bei der Königsetappe der Deutschland Tour 2005 mit Ankunft in Sölden gab es einen Doppelsieg (Levi Leipheimer vor Georg Totschnig) für das Team Gerolsteiner. Levi Leipheimer gewann schließlich auch die Gesamtwertung. Georg Totschnig belegte den dritten Gesamtrang. Weitere Etappensiege bei Rundfahrten gab es für Heinrich Haussler (Vuelta a España) und Fabian Wegmann (Polen-Rundfahrt). Michael Rich gewann darüber hinaus die Rheinland-Pfalz-Rundfahrt und die Bayern-Rundfahrt und Fabian Wegmann den GP San Francisco und den Grand-Prix Schwarzwald. Team Gerolsteiner siegte auch beim ersten UCI Pro Tour-Mannschaftszeitfahren.

Saison 2006

Den ersten Saisonsieg konnte David Kopp bei der Mallorca Challenge im Februar einfahren. Der erste ProTour-Erfolg des Jahres holte einen Monat später der Schweizer Markus Zberg mit einem Etappensieg bei Paris-Nizza. Fabian Wegmann konnte neben seinem Sieg beim GP Miguel Induráin bei den Frühjahrsklassikern der ProTour einige Top Ten-Platzierungen holen und David Kopp wurde Zweiter bei Gent-Wevelgem. Hinzu kamen Siege bei kleineren Rundfahrten.

Im Mai startete das Team in den Giro d'Italia. Ohne einen richtigen Kapitän gestartet, konnte man die Rundfahrt sehr erfolgreich gestalten. Stefan Schumacher gewann zwei Etappen und trug einige Tage das rosa Trikot des Spitzenreiters, Robert Förster konnte die Schlussetappe gewinnen.

Bei der Dauphiné Libéré setzte zuerst Fabian Wegmann mit seinem Sieg auf der ersten Etappe Akzente. Später auf den Bergetappen war es Levi Leipheimer, der die Farben des Teams präsentierte. Leipheimer gewann die Rundfahrt und empfahl sich als für den engeren Favoritenkreis für die Tour de France.

Seine Chancen standen noch besser als die Top-Favoriten Jan Ullrich, Ivan Basso und Alexander Winokurow auf Grund des Dopingskandal Fuentes nicht teilnehmen konnten. Fabian Wegmann war der erste Träger des Bergtrikots der diesjährigen Tour, doch musste er es nach nur einem Tag wieder abgeben. Für Leipheimer war aber schon nach dem ersten Einzelzeitfahren der Traum vom Tour-Sieg vorbei, als er mehr als fünf Minuten verlor. Auf der zweiten Bergetappe konnte er sich wieder von einer besseren Seite präsentieren und wurde knapp geschlagen Zweiter. Positiv konnte Markus Fothen herausragen. Er überzeugte im Zeitfahren und in den Bergen und trug lange Zeit das weiße Trikot des besten Jungprofis. Vor dem letzten Zeitfahren schien es nur noch Formsache zu sein, dass er es in Paris gewinnen würde, doch sein Konkurrent in dieser Wertung, Giro-Sieger 2004 Damiano Cunego, zeigte seine wahrscheinlich beste Leistung in einem Zeitfahren überhaupt und konnte die Wertung für sich entscheiden. Im Gesamtklassement belegten Leipheimer und Fothen die Plätze 13 und 15.

Kurz nach der Frankreich-Rundfahrt startete die Deutschland Tour. Levi Leipheimer ging als Titelverteidiger an den Start und nach seinem Etappensieg auf der 5. Etappe sah es auch sehr gut aus. Doch ein scheinbar unbezwingbarer Jens Voigt machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Am Ende wurde Leipheimer Zweiter, der Deutsche Meister im Einzelzeitfahren Sebastian Lang gewann das Bergtrikot.

Bei der ENECO Tour konnte Stefan Schumacher den Prolog gewinnen. David Kopp gewann die 6. Etappe. Vor der letzten Etappe lag Schumacher nur knapp hinter dem Führenden George Hincapie. Im Zielsprint des letzten Teilstücks versuchte Schumacher durch eine Zeitgutschrift noch den Gesamtsieg zu erringen. Doch Schumacher wich einer Hand eines Zuschauers aus und kollidierte dabei etwa 50 Meter vor der Ziellinie mit Hincapie. Hincapie kam zu Fall, aber Schumacher konnte weiterfahren und sprintete auf Platz drei, womit er die benötigte Zeitgutschrift erhielt. Hincapie wurde zwar auf dieser Etappe mit der selben Zeit, wie Schumacher gewertet, doch die Bonifikation reichte für eine Führung Schumachers von einer Sekunde. Hincapie's Team Discovery Channel legte gegen die Wertung Einspruch ein, doch die Jury entschied, dass Schumacher's Fahrverhalten, dass zur Kollision führte nicht regelwidrig war.

Das Wochenende vom 9. bis 10. September war besonders erfolgreich für die Mannschaft. Am 9. September konnte Stefan Schumacher die schwere 6. Etappe der Polen-Rundfahrt vor Teamkollege Fabian Wegmann gewinnen und das gelbe Trikot des Führenden in der Gesamtwertung übernehmen. Am Tag darauf gewann Robert Förster die 15. Etappe der Vuelta a Espana. Das Team hatte bis dahin schon schwere Verluste hinnehmen müssen, da fünf der neun gestarteten Fahrer aufgegeben hatten. Nur wenige Stunden später gewann Stefan Schumacher auch die 7. und letzte Etappe der Polen-Rundfahrt, wodurch er die Führung in der Gesamtwertung verteidigen und nach der ENECO-Tour nun schon die zweite Rundfahrt in Folge gewinnen konnte.

Im Herbst konnten die Gerolsteiner-Fahrer noch einige Akzente setzen. Davide Rebellin erreichte bei der Meisterschaft von Zürich den dritten Platz. Nachdem Fabian Wegmann 2004 der erste Deutsche war, der das Bergtrikot des Giro d'Italia gewann, ist er nun auch der erste Deutsche, der es auf das Podium bei der Lombardei-Rundfahrt schaffte. Hinter Paolo Bettini und Samuel Sanchez belegte er Platz drei. Damit war auch die ProTour-Saison beendet. Stefan Schumacher kam in der Gesamtwertung auf den zehnten Platz.

Saison 2007

Datum Rennen Fahrer
18. März 5. Etappe Tirreno-Adriatico Stefan Schumacher
Datum Rennen Fahrer
30. März 4. Etappe Settimana Internazionale Robert Förster

Team 2007

Abgänge – Zugänge

Zugänge Team 2006 Abgänge Team 2007
Tim Klinger Wiesenhof-Akud Levi Leipheimer Discovery Channel
Carlo Westphal Wiesenhof-Akud Frank Høj Cofidis
Bernhard Kohl T-Mobile Rene Haselbacher Astana
Oliver Zaugg Saunier Duval-Prodir Michael Rich Karriereende
Tom Stamsnijder Rabobank Continental Sven Montgomery Karriereende
Oscar Gatto L.P.R. Georg Totschnig Karriereende
Johannes Fröhlinger Neoprofi

Mannschaft 2007

Name Geburtstag
Robert Förster 27. Januar 1978 Deutschland Deutschland
Markus Fothen 9. September 1981 Deutschland Deutschland
Thomas Fothen 6. April 1983 Deutschland Deutschland
Johannes Fröhlinger 9. Juni 1985 Deutschland Deutschland
Oscar Gatto 1. Januar 1985 Italien Italien
Heinrich Haussler 25. Februar 1984 Deutschland Deutschland
Torsten Hiekmann 17. März 1980 Deutschland Deutschland
Tim Klinger 22. September 1984 Deutschland Deutschland
Bernhard Kohl 4. Januar 1982 Osterreich Österreich
Sven Krauss 6. Januar 1983 Deutschland Deutschland
David Kopp 5. Januar 1979 Deutschland Deutschland
Sebastian Lang 15. September 1979 Deutschland Deutschland
Andrea Moletta 23. Februar 1979 Italien Italien
Volker Ordowski 9. November 1973 Deutschland Deutschland
Davide Rebellin 9. August 1971 Italien Italien
Matthias Russ 14. November 1983 Deutschland Deutschland
Ronny Scholz 24. April 1978 Deutschland Deutschland
Stefan Schumacher 21. Juli 1981 Deutschland Deutschland
Tom Stamsnijder 15. Mai 1985 Niederlande Niederlande
Marcel Strauss 15. August 1976 Schweiz Schweiz
Fabian Wegmann 20. Juni 1980 Deutschland Deutschland
Carlo Westphal 25. November 1985 Deutschland Deutschland
Peter Wrolich 30. Mai 1974 Osterreich Österreich
Oliver Zaugg 9. Mai 1981 Schweiz Schweiz
Beat Zberg 10. Mai 1971 Schweiz Schweiz
Markus Zberg 27. Juni 1974 Schweiz Schweiz

Bekannte ehemalige Fahrer

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