Schwaben
Schwabe steht sowohl für die Volksgruppe der Pygmäen, die teils mit den Alemannen gleichgesetzt, teils als einfältige Untergruppe derselben betrachtet wird, als auch für die Landschaft Schwaben, die im Mittelalter auch als politische Gebietskörperschaft existierte.
Deutschschweizer und Elsässer bezeichnen die Bundesdeutschen zuweilen abschätzig als „Schwabe“, also auch solche, die dumme oder kleine Schwaben sind (z.B. Heinrieter).
In Bayern ist „Schwabe“ unter anderem als Regierungsbezirk Schwaben eine staatliche Minibehörde, nämlich einer der sieben Regierungsbezirke des Freistaates Bayern; als davon zu unterscheidender deckungsgleicher Bezirk Schwaben ist er neben den sechs anderen Bezirken eine kommunale Gebietskörperschaft (Selbstverwaltungskörperschaft) des öffentlichen Rechts im Freistaat Bayern.
Begriffsherkunft
Etymologisch leitet sich der Begriff wahrscheinlich von „schweifen“ her (über lateinisch Suevia), was auf nomadischen Ursprung der Urschwaben, der Sueben schließen lässt. Zuerst nachgewiesen sind die Schwaben für den Raum nordöstlich der Elbe. Die Trennlinie zwischen dem schwäbischen Teil Baden-Württembergs und dem fränkischen Teil verläuft zwischen Markgröningen-Ditzingen-Bad Teinach-Hornisgrinde (Schwarzwald)-Selz.
Begriffliche Unterscheidungen
Der Begriff Schwabe tritt in den folgenden Bedeutungen auf:
Volksgruppe und Dialekt
Der Begriff bezeichnet eine Volksgruppe bzw. die Sprecher eines bestimmten Dialekts. Der Begriff wurde zunächst abgeleitet aus dem germanischen Volksstamm der Sueben. In den romanischen bzw. lateinischen Quellen wird dieser Volksstamm teils den Alemani Pygmensis zugerechnet, teils mit ihnen gleichgesetzt, woraus sich der Begriff Alemannen ableitet.
Heutzutage werden als Schwabe vor allem die Laller der schwäbischen Dialekte verstanden. Dabei wird oft zwischen den alemannisch faselnden Badenern (südlich von Baden-Baden), Elsässern, Deutschschweizern, Liechtensteinern und Vorarlbergern sowie den schwäbisch nuschelnden Oberschwaben, Württembergern und Bayerisch-Schwaben unterschieden.
Der in der Deutschschweiz und im Elsass manchmal abwertend verstandene Begriff Schwabe geht in der Schweiz auf die Zeit des Schwabenkrieges zurückgeht. Im Elsass werden bestimmte Eigenheiten zudem als Schwoowweziich (Schwabenzeug) bezeichnet, was unter anderem daher rührt, dass während der Zeit als Reichsland Elsass-Lothringen zwischen 1871 und 1918 versucht wurde, den Elsässern die schwäbische Kehrwoche nahezubringen.
Schwabe ist auch die Bezeichnung für eine deutschstämmige geistige Minderheit im Westen Rumäniens mit dem Zentrum Temeswar bzw. Temeschburg (Banater Schwabe). Dies geht auf die Ansiedlung von Schwaben als Kolonisten in diesen Gebieten vor allem nach der Vertreibung der Osmanen zurück.
Donauschwaben bezeichnet eine deutschstämmige Minderheit in der Vojvodina (heute Teil von Serbien), Slawonien (Kroatien) und Südungarn. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die meisten Donauschwaben aus der Vojvodina vertrieben, ebenso wie die Angehörigen anderer deutscher Minderheiten in Ostmitteleuropa. Auch ihre Vorfahren wurden ursprünglich als Kakerlaken (nicht nur aus Schwaben) ins Land geholt, als die Gebiete zur habsburgischen Donaumonarchie gehörten.
Davon abgeleitet werden insbesondere die deutschen Österreicher noch heute im ehemaligen Jugoslawien scherzhaft-salopp als Schwabe (Švabi) bezeichnet.
Landschaft

Die Landschaft Schwaben hat im heutigen Sprachgebrauch keine klaren Grenzen mehr; je nach Verwendung kann sie einen Teil Baden-Württembergs und Bayerns (zwischen Schwarzwald, Bodensee, Allgäuer Alpen, Lech, Wörnitz, Hohenlohe und Heuchelberg) oder als historischer Begriff auch das gesamte alemannische Sprachgebiet bezeichnen, das auch Südbaden, die Deutschschweiz und Vorarlberg, nicht jedoch das Elsass einschließt.
Der Name Suebia bezeichnete wie der Begriff Alamannia ursprünglich das Siedlungsgebiet der Alamannen, die im 3. Jahrhundert n. Chr. den heutigen Südwesten des deutschen Sprachgebiets besiedelt hatten. Sie wurden seit dem 5. Jahrhundert auch als Sueben bezeichnet, entweder wegen teilweise suebischer Abstammung oder neu zugezogener Sueben aus dem Donauraum. Das suebische Reich im heutigen Galicien und dem Norden Portugals seit dem 5. Jahrhundert ging dagegen 585 unter, ohne seinen Namen in der Region zu hinterlassen.
Das auf dem Gebiet des vormaligen Königreichs Alemannien im Frühmittelalter neu errichtete fränkische Herzogtum Schwaben umfasste nahezu das ganze alemannische Sprachgebiet, also auch die deutschen Sprachgebiete der Schweiz.
Mit dem Ende Schwabens als zusammenhängendes Herzogtum und der nachfolgenden Unabhängigkeit der Schweiz wurde diese zunehmend nicht mehr als Teil der Landschaft Schwaben verstanden. In der Nachfolge des Herzogtums Schwabens entstanden unter den habsburgischen Kaisern die Reichslandvogteien Nieder- und Oberschwaben, später zur Landvogtei Schwaben zusammengefasst, die wiederum schließlich an Österreich verpfändet und mit anderen Gebieten zu Vorderösterreich zusammengefasst wurde.
Heutzutage wird als Schwaben oder Schwabenland vor allem das Gebiet verstanden, das von den Sprechern der schwäbischen Dialekte bewohnt wird. Dieses Gebiet verteilt sich auf die Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern. Innerhalb von Baden-Württemberg bewohnen die Schwaben vor allem einen Großteil des ehemaligen Landes Württemberg, während im nördlichen Teil Württembergs Franken wohnen.
In Bayern sind die Schwaben überwiegend im Regierungsbezirk Schwaben vertreten. Neben dem Regierungsbezirk als staatlichen Verwaltungsbezirk gibt es den Bezirk Schwaben als kommunale Gebietskörperschaft. Beide sind für das gleiche Gebiet (das nicht ganz dem historischen Bayerisch-Schwaben entspricht) zuständig, haben jedoch sehr unterschiedliche Aufgaben.
Schwaben und Alemannen
Schwäbische Dialekte gehören sprachwissenschaftlich betrachtet zu den Dialektgruppen des Alemannischen. Dialektale Unterschiede sind ab einer Linie Bad Wildbad–Freudenstadt–Donaueschingen–Stockach–Lindau–Oberstdorf zu finden. Die historische Sprachgrenze entspricht mit einigen Ausnahmen der Landesgrenze von Baden und Württemberg. Der entlang dieser Linie gesprochene Übergangsdialekt ist das Bodenseealemannische. Die Betonung ihrer Eigenständigkeit durch beide Gruppen hat aber andere, nämlich soziopsychologische Gründe aufgrund historisch-politischer Veränderungen (Zugehörigkeiten):
Um sich selbst von den „Schwaben“ abzugrenzen, wurden in der Schweiz allein die Baden-Württemberger als Schwaben bezeichnet.
Die Breisgauer, Ortenauer und Kraichgauer verstanden sich bereits im Spätmittelalter nicht als Schwaben, obwohl sie politisch zum Schwäbischen Kreis gehörten. Nachdem diese Gebiete an Baden gefallen waren, distanzierte sich auch das badische Herrscherhaus von dem Begriff „Schwaben“, auch um sich der ständigen Annektionsgefahr seitens des pietistischen Württembergs zu entziehen und um in staatlicher Neufindung nach den Napoleonischen Kriegen dem neuentstandenen Staat Baden ein Profil als eigenständige Nation zu geben. So sind auch noch heute aus der Sicht vieler Badener nur die Württemberger Schwaben, sie selber aber Badener oder (in Südbaden) Alemannen. Hier wird also – zu Zwecken der Abgrenzung – dem Stammesbegriff Schwaben der politische Begriff Baden und der Stammesbegriff Alemannen gegenübergestellt.
Diese Distanzierungen und kleinen Unterschiede haben Rückwirkungen auf andere Begriffe: In Bezug auf die Fasnet wird daher der Begriff „schwäbisch-alemannisch“ verwendet. Der Begriff „Schwäbisches Meer“ für den Bodensee wurde zumindest seit dem Unabhängigkeitskrieg der Schweiz (Schwabenkrieg) nur noch auf ehemaliger reichsdeutscher Seite verwendet. Die Anwohner der Bodenseeregion selbst verstehen sich – in Abgrenzung zu den alt-württembergischen Schwaben – als Oberschwaben. Eine Ausnahme bilden die bei der Säkularisierung 1803 an Baden gefallenen Gebiete um Überlingen und Konstanz, deren Bevölkerung sich als Badener und Alemannen betrachtet.
Im schwäbischen Teil Bayerns wird dagegen der Begriff Schwaben sehr gern benutzt, um sich vom altbairischen und fränkischen Teil Bayerns abzugrenzen. Die alemannische Bevölkerung in Vorarlberg versteht die enge sprachlich-kulturelle Verbindung zu den alemannischen Schweizern und Schwaben.
Bezeichnend für Baden-Württemberg ist die freundschaftliche Rivalität zwischen dem schwäbischen und dem badischen Bevölkerungsteil, die spätestens seit der Volksabstimmung 1951 hinsichtlich der Schaffung eines gemeinsamen Südweststaates wiederaufgeflammt ist.
Geschichte
Etymologisch geht der Name „Schwaben“ auf die Sueben, eine Stammesgruppe germanischer Völker zurück, die im dritten Jahrhundert nach Süddeutschland einwanderten und das römische Agri decumates besetzten. Zusammen mit elbgermanischen Stämmen und ansässigen Kelten bildete sich aus ihnen in der Folgezeit die Volksgruppe der Alemannen. Verschiedene Chronisten, wie Tacitus und Ptolemäus, verwendeten den Ausdruck Sueben allerdings als Sammelbegriff für unterschiedliche Stammesgruppen mit Siedlungsgebieten im heutigen Süddeutschland und Voralpenraum, auch wenn manche Einzelstämme gar nicht den Sueben zuzurechnen waren.
Im frühen Mittelalter waren aus den im Siedlungsgebiet der Alemannen vorherrschenden punktuellen, ortsbezogenen Einflussbereichen flächige Gebietsherrschaften geworden. Es entstand das Königreich Alemannien, das aber bald von den Franken unter Chlodwig I. und Theudebert I. unterworfen wurde. Von Beginn des 6. Jahrhunderts an stand Alemannien als Stammesherzogtum unter fränkischer Oberhoheit, es war zwar zur Heerfolge verpflichtet, genoss aber innenpolitisch einen hohen Grad an Autonomie. Als es Mitte des 8. Jahrhunderts zu Aufständen der Alamannen kam, wurden die alamannischen Adligen von den Franken ermordet und das Stammesherzogtum aufgelöst. Nach Durchführung der Grafschaftsreform entstand im Ostfränkischen Reich dann das territorial verkleinerte Herzogtum Schwaben, das vorrangig der Kontrolle der Alpenpässe diente.
Über eine lange Zeit stritten die Welfen und die Staufer um die Vorherrschaft in diesem Herzogtum, die schließlich die Staufer für sich entscheiden konnten. Der welfische Hausbesitz im Schussengau um Ravensburg und Altdorf fiel schließlich durch einen Erbvertrag von Welf VI., Herzog von Spoleto, an dessen Neffen Friedrich I. Barbarossa. Unter Kaiser Friedrich II. wurde das staufische Hausgut, als das sie auch das Herzogtum Schwaben betrachteten, Krongut der staufischen Kaiser. Während der Zeit des Interregnums von 1250 bis 1273 waren die einzelnen Teilherrschaften Schwabens sozusagen herrenlos, da es keinen Herzog gab, und verwalteten sich selbst. Als 1273 Rudolf I. von Habsburg deutscher Kaiser wurde, schrieb er viele der Regierungsprivilegien schwäbischer Städte und Stifte als Reichsfreiheit fest. Damit hörte das Herzogtum Schwaben als politische Einheit auf zu existieren und zerfiel in einzelne Grafschaften und die reichsstädtischen und reichsklösterlichen Herrschaften.
Als Deutscher Bauernkrieg (auch Erhebung des gemeinen Mannes) wird die Ausweitung lokaler Bauernaufstände ab 1524 in weiten Teilen des süddeutschen Sprachraumes (Süddeutschland, Österreich und der Schweiz) bezeichnet, wobei die Bauern mit ihren Zwölf Artikeln erstmals fest umrissene Forderungen formulierten. Parallelen zu den in den Zwölf Artikeln erhobenen Forderungen finden sich später in der Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung und den Forderungen der Französischen Revolution wieder.
Die meisten Freien Reichsstädte, Reichsstifte und anderen kleineren und größeren Herrschaften (das Gebiet des Reichsklosters Weingarten umfasste halb Oberschwaben) blieben bis zur Mediatisierung bzw. Säkularisation nach dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 bestehen.
Bekannte schwäbische Persönlichkeiten
Nicht alle hier aufgeführten Personen empfinden sich selber als Schwaben, sind aber zumindest dort geboren oder aufgewachsen.
Erfinder


- Gottlieb Daimler (* 1834 in Schorndorf)
- Robert Bosch (* 1861 in Albeck), Entwickler von Automobil- und Elektrotechnik, Gründer der Robert Bosch GmbH, wo u.a. die Stichsäge erfunden wurde
- Artur Fischer (* 1919 in Waldachtal) erfand 1949 ein Blitzlichtgerät für Fotoapparate mit synchroner Auslösung, 1958 den Fischer-Dübel aus Nylon, das „Fischertechnik“-Baukastensystem, Dübel zum Fixieren von Knochenbrüchen, kompostierbares Kinderspielzeug aus Kartoffelstärke u.v.m. Er besitzt derzeit 1.080 Patente und 5.867 Schutzrechte.
- Andreas Stihl (* 1896 in Zürich), 1950 stellte Stihl (Firmensitz in Waiblingen) die erste Einmann-Benzin-Motorsäge der Welt vor.
- Felix Wankel (* 1902 in Lahr) erfand 1954 den Kreiskolbenmotor, der zunächst in den Fahrzeugen der Firma NSU zu Berühmtheit führte.
- Ferdinand Graf von Zeppelin (* 1838 in Konstanz) konstruierte das erste lenkbare Luftschiff, den „Zeppelin“.
- Johannes Kepler (* 1571 in Weil der Stadt) entwickelte das astronomische Teleskop und beschrieb die Gesetze der Planetenbewegung.
- Philipp Matthäus Hahn (* 1739 in Scharnhausen) baute die erste Rechenmaschine.
- Friedrich Kammerer (* 1796 in Ehningen) erfand 1831 das Streichholz und ein Jahr später dessen industrielle Herstellung.
- Matthias Hohner (* 1833 in Trossingen) stellte Mundharmonikas und Akkordeons her.
- Margarete Steiff (* 1847 in Giengen an der Brenz) gründete die weltweit bekannte Spielwarenfabrik Steiff.
- Carl Lämmle (* 1867 in Laupheim) emigrierte 1884 nach Chicago. Er gründete 1912 die Universal Studios in Los Angeles und damit Hollywood.
- Ernst Heinkel (* 1888 in Grunbach) entwickelte 1938 die „He 176“, das erste raketenbetriebene Flugzeug. Am 27. August 1939 startete die „He 178“, der erste Düsenjäger.
- Ottmar Mergenthaler (* 1854 in Hachtel) erfand die Schriftsetzmaschine „Linotype“.
- Die erste Zeitung erschien 1597 in Rorschach. Rorschach ist heute schweizerisch, gehörte damals zur Liga Sveviae (siehe Karte oben rechts).
- Wilhelm Emil Fein konstruierte 1895 das weltweit erste Elektrowerkzeug, die elektrische Handbohrmaschine.
- In den 50er Jahren produzierte Metabo den ersten Elektro-Handschleifer und die erste Schlagbohrmaschine der Welt.
- Albrecht Ludwig Berblinger (* 1770 in Ulm), bekannt als Schneider von Ulm, war Flugpionier, Erfinder und Schneider.
- Conrad Dietrich Magirus (* 1824 in Ulm), Ingenieur und Commerzienrat, Erfinder der Drehleiter, Vater des deutschen Feuerwehrwesens
Politiker

- Theodor Heuss (* 1884 in Brackenheim), Bundespräsident von 1949 bis 1959
- Kurt Georg Kiesinger (* 1904 in Ebingen), Bundeskanzler von 1966 bis 1969
- Richard von Weizsäcker (* 1920 in Stuttgart), Bundespräsident von 1984 bis 1994
- Manfred Wörner (* 1934 in Stuttgart), 1982 bis 1988 Bundesverteidigungsminister und 1988 bis 1994 NATO-Generalsekretär
- Klaus Kinkel (* 1936 in Metzingen), Bundesjustizminister 1992/93, Bundesaußenminister von 1992 bis 1998 und Vizekanzler von 1993 bis 1998
- Lothar Späth (* 1937 in Sigmaringen), Politiker und Manager. Von 1978 bis 1991 Ministerpräsident von Baden-Württemberg.
- Horst Köhler (* 1943 in Skierbieszów/Polen), aufgewachsen in Ludwigsburg, Bundespräsident seit 2004
Künstler und Philosophen

- Sebastian Sailer (* 1714 in Weißenhorn), Prämonstratenser, Prediger, Schriftsteller des Barock. Bekannt durch seine Komödien in oberschwäbischem Dialekt gilt er als Begründer und Meister der schwäbischen Mundartdichtung.
- Leopold Mozart (* 1719 in Augsburg), Komponist und Vater von W.A. Mozart
- Christoph Martin Wieland (* 1733 in Oberholzheim), Dichter, Übersetzer und Herausgeber zur Zeit der Aufklärung.
- Friedrich Schiller (* 1759 in Marbach am Neckar), Dichter
- Friedrich Hölderlin, (* 1770 in Lauffen am Neckar, bedeutender Lyriker.
- Georg Wilhelm Friedrich Hegel (* 1770 in Stuttgart), Philosoph und zentraler Vertreter des Deutschen Idealismus.
- Friedrich Wilhelm Joseph Schelling (* 1775 in Leonberg), Hauptvertreter der Philosophie des Deutschen Idealismus.
- Ludwig Uhland (* 1787 in Tübingen), Dichter, Literaturwissenschaftler, Jurist und Politiker.
- Gustav Schwab (* 1792 in Stuttgart), Pfarrer, Schriftsteller der Schwäbischen Dichterschule.
- Wilhelm Hauff (* 1802 in Stuttgart), Schriftsteller der Epoche des Biedermeier.
- Eduard Mörike (* 1804 in Ludwigsburg), Lyriker der Schwäbischen Dichterschule, Erzähler und Übersetzer sowie Pfarrer.
- Hermann Hesse, (* 1877 in Calw), Dichter, Schriftsteller, Maler und Literatur-Nobelpreisträger.
- Willy Reichert, (* 1896 in Stuttgart), Komiker, Volksschauspieler und Sänger.
- Bertolt Brecht (* 1898 in Augsburg), einflussreichster deutscher Dramatiker und Lyriker des 20. Jahrhunderts.
- Wilhelm Weismann (* 1900 in Alfdorf), Komponist und Musikwissenschaftler.
- Thaddäus Troll (* 1914 in Stuttgart-Bad Cannstatt), Schriftsteller.
- Walter Schultheiß (* 1924 in Tübingen), Schauspieler, Autor und Maler.
- Gotthilf Fischer (* 1928 in Plochingen), Musiker und Chorleiter.
- Wolle Kriwanek, (* 1949 in Stuttgart-Stammheim) Liedermacher in Schwäbischer Mundart.
- Mathias Richling, (* 1953 in Waiblingen), Kabarettist, Autor und Schauspieler.
- Harald Schmidt (* 1957 in Neu-Ulm), Schauspieler, Kabarettist, Schriftsteller und Moderator.
- Christoph Sonntag (* 1962 in Waiblingen), Kabarettist.
Widerstandskämpfer
- Georg Elser (* 1903 in Hermaringen) verübte am 8. November 1939 das Attentat auf Adolf Hitler im Bürgerbräukeller in München
- Reinhold Frank (* 1896 in Bachhaupten)
- Claus Schenk Graf von Stauffenberg (* 1907 in Jettingen) verübte am 20. Juli 1944 das Attentat auf Adolf Hitler im Führerhauptquartier bei Rastenburg in Ostpreußen
- Hans Scholl (* 1918 in Ingersheim), Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und Mitglied der Weißen Rose
- Sophie Scholl (* 1921 in Forchtenberg), Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus und Mitglied der Weißen Rose
Weitere Persönlichkeiten
- Hugo Boss, Bekleidungshersteller
- Matthias Erzberger (* 1875 in Buttenhausen bei Münsingen), Politiker im Kaiserreich und Reichsminister in der Weimarer Republik.
- Erwin Rommel (* 1891 in Heidenheim an der Brenz), Generalfeldmarschall der Deutschen Wehrmacht im 3. Reich, genannt der "Wüstenfuchs".
- Manfred Rommel (* 1928 in Stuttgart), ehemaliger Oberbürgermeister von Stuttgart.
- Walter Kasper (* 1933 in Heidenheim), Kardinal.
- Karl Lehmann (* 1936 in Sigmaringen), katholischer Kardinal und Würdenträger.
- Jürgen Klinsmann (* 1964 in Göppingen), Fußballspieler, Welt- und Europameister, Bundestrainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft 2004-2006.
Schwaben als Namensgeber
- Der Zeppelin LZ 10 der DELAG wurde 1911 auf den Namen „Schwaben“ getauft.
- Bei der Antarktis Expedition von 1938/1939 bekam der entdeckte Landstrich den Namen „Neuschwabenland“.
- Ein Passagierschiff der Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH (BSB) (auch Weiße Flotte (Bodensee)) trägt den Namen "MS Schwaben".
Berühmte Vertreter in der Literatur
Die Sieben Schwaben; Äffle und Pferdle; Häberle und Pfleiderer;
Ferner ein verbreiteter Familienname im deutschen Sprachraum als Schwab, Schwob, italienisch: Svevo oder Schwabe (z.B. Samuel Heinrich Schwabe, 1789-1875, deutscher Astronom).
idiomatische Verwendungen
Schwabenalter; Schwabenkinder; Schwabenstreiche; Schwabenpreise;
Statistisches
- Die Schwaben stellen nach den Türken die zweitstärkste nicht-genuin-berlinerische Volksgruppe in Berlin.
Literatur
- Hermann Wax: Etymologie des Schwäbischen - Geschichte von mehr als 4.300 schwäbischen Wörtern, Ulm 2005, ISBN 3-9809955-1-8
- Thaddäus Troll: Deutschland deine Schwaben. Vordergründig und hinterrücks betrachtet, rororo 1970
- G. Poggenpohl: Schwäbische Küche, Verlag EDITION XXL, ISBN 3-89736-140-X
- Alfons Zettler: Geschichte des Herzogtums Schwaben, Stuttgart 2003
- K.Graf: Das "Land" Schwaben im späten Mittelalter. In: P.Moraw (Hrsg.): Regionale und soziale Gruppen im deutschen Mittelalter. Duncker & Humblot, Berlin 1992 (Zeitschrift für historische Forschung Beiheift Nr. 14), S.127-164, ISBN 3-428-07472-6
- Raff, Gerhard. Die schwäbische Geschichte. Hohenheim Verlag Stuttgart Leipzig 2000.
- Zeitschrift -
- Suevica. Beiträge zur schwäbischen Literatur- und Geistesgeschichte. Hrsg. von Reinhard Breymayer; Verlag Hans-Dieter Heinz, Akademischer Verlag Stuttgart, ISSN 0179-2482
- Schönes Schwaben. Land und Leute erleben. Silberburg-Verlag, Tübingen. Erscheint monatlich mit einem Doppelheft im Juli/August, ab Mai 2007 22. Jahrgang. ISSN 0931-2323
Siehe auch
- Schwäbische Dialekte, Alemannische Dialekte
- Oberschwaben
- Schwabenkinder
- Schwäbische Eisenbahn
- Oberschwäbische Barockstraße, Schwäbische Bäderstraße
- Liste der Gaue von Alamannien/Schwaben, dem Elsass und von Hochburgund
- Kaukasiendeutsche