Karden
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Dipsacus | ||||||||||||
Die Karden (Dipsacus) stellen eine Gattung der Kardengewächse (Dipsacaceae) dar. Bei den Karden handelt es sich nicht um Disteln, obwohl sie stachelige Stängel besitzen und zudem der Name „Karde“ vom lateinischen carduus, dem Wort für Distel, abgeleitet worden ist. Disteln gehören zur Familie der Korbblütler (Asteraceae), Karden hingegen gehören in eine eigene Pflanzenfamilie, die nach ihnen benannten Kardengewächse, die sich durch ihren eigenen Blütenbau von den Korbblütlern unterscheiden. Der botanische Name Dipsacus geht auf das griechische dipsao „ich dürste“ oder dipsa „Durst“ zurück. Die Abbildung zeigt herbstliche, vertrocknete Kardenköpfe. Ein Bild der noch grünen Wilden Karde siehe dort.

Die Karden sammeln in ihren Schalenähnlichen Blättern Regenwasser. Ist das oberste voll, rinnt das Wasser in das nächste Blatt, denn die beiden Blätter sind ziemlich genau um 90° gedreht. Es kann als Schutz gegen Ungeziefer dienen, da zum Beispiel Ameisen zuerst durch das Wasser schwimmen müssten, um die Blattläuse nach oben zu den Blütenköpfen zu transportieren.
Geschichte
Die Weber-Karde, auch „Karden-Distel“ genannt (Dipsacus sativus) wurde im vorindustriellen Zeitalter zum kämmen (krempeln, kardätschen, kardieren) von Wolle verwendet. Die getrockneten Kardenköpfe wurden noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts gesammelt und von Handwerkern wie Webern, Tuchmachern und Hutmachern dazu benutzt, um Wolle auszukämmen bzw. aufzulockern und für das spätere Spinnen vorzubereiten oder, um das Tuch aufzurauhen. Textilfragmente aus Gräbern der Hallstattzeit (sog. Hallstatt D, ältere Eisenzeit, ungefähr 600–450 v. Chr.) belegen, dass bereits damals Stoffe mit Hilfe von Karden aufgerauht worden waren.
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Köpfchenförmiger Blütenstand einer Wilden Karde.
Siehe auch
Arten (Auswahl)
- Karden (Dipsacus)
- Wilde Karde (Dipsacus fullonum)
- Weber-Karde auch Kardendistel (Dipsacus sativus bzw. Dipsacus fullonum subsp. sativus)
- Schlitzblatt-Karde auch Behaarte Karde (Dipsacus laciniatus)
- Borsten-Karde (Dipsacus pilosus)
- Schlanke Karde (Dipsacus strigosus)
Weblinks
- Karde als Heilpflanze (u. a. Borreliose)