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Adidas

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adidas AG

adidas Logo
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 18. August 1949
Sitz Herzogenaurach
Leitung Herbert Hainer (Vorstandsvorsitzender)
Mitarbeiterzahl 15.935 (2005)
Umsatz 6,636 Mrd. Euro (2005)
Website www.adidas-group.com

Die adidas AG ist ein deutscher Sportartikelhersteller mit Sitz in Herzogenaurach. Der Name stammt ursprünglich von ihrem Gründer Adolf Dassler (nach seinem Spitznamen „Adi“ und den ersten drei Buchstaben seines Nachnamens). Adidas ist nach Nike der zweitgrößte Sportartikelhersteller der Welt. Im Jahr 2005 erzielte das im DAX der Deutschen Börse notierte Unternehmen bei einem Umsatz von 6636 Mio. Euro einen Nettogewinn von 383 Mio. Euro.

Geschichte

Adidas Logo

Am 18. August 1949 gründete der Schumachermeister Adolf Dassler die adidas GmbH. Mit dem Gewinn des Weltmeistertitels durch die deutsche Mannschaft bei der Fußballweltmeisterschaft 1954 in Bern, dem so genannten Wunder von Bern, wurden die Fußballschuhe aus dem Hause adidas weltweit bekannt. Die deutsche Mannschaft nutzte Adi Dasslers Fußballschuhe, bei denen die Stollen ausgetauscht werden konnten, was damals eine Revolution war.

Das Unternehmen Puma von Dasslers Bruder Rudolf, mit dem Adi Dassler anfänglich in einer OHG zusammenarbeitete, war lange Zeit einer der schärfsten Konkurrenten bei Sportschuhen. Beide Firmen stellten die gesamte Bandbreite an Sportschuhen für eine Vielzahl von Sportarten her. Adidas produzierte verstärkt auch weitere Sportartikel, anfänglich Fußbälle, ab 1967 auch Sportbekleidungen. Als Dassler 1978 verstarb, wurde das Unternehmen, das mittlerweile Weltmarktführer für Sportartikel war, von seiner Familie weitergeführt. Obgleich die Produktion zunehmend in Billiglohnländer verlagert wurde, kam adidas Mitte der 1980er Jahre in eine wirtschaftliche Schieflage, das Familienunternehmen musste für familienfremde Investoren geöffnet werden. Im Jahr 1990 verkaufte die Familie Dassler eine 80 Prozentige Beteiligung an den französischen Unternehmer Bernard Tapie. Nachdem das Unternehmen zunächst als adidas International Holding GmbH firmierte, wurde es 1993 in adidas AG umfirmiert und in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. 1995 wurden die Aktien der adidas an der Börse in Frankfurt platziert. 1997 übernahm adidas den französischen Sportartikelhersteller Salomon S.A. für rund 2,5 Milliarden Euro, fortan nannte sich das Unternehmen adidas-Salomon AG. Der Zusammenschluss mit dem vorwiegend auf Wintersport fokussierten Unternehmen sollte die Bandbreite des Sortiments erhöhen, allerdings erwies sich die Akquisition als verlustreiches Geschäft. Salomon wurde 2005 an die finnische Amer Sports Corporation für 485 Mio. Euro abgestoßen. In der Folge übernahm adidas den amerikanischen Konkurrenten Reebok, die bisherige Nummer drei der Sportartikelbranche für 3,1 Mrd. Euro.

Reebok-Übernahme

Mit den Veräußerungsplänen von Salomon ging der Zusammenschluss mit dem Konkurrenten Reebok einher mit dem Ziel, dem Weltmarktführer Nike näherzukommen. Am 31. Januar 2006 wurde die Akquisition von Reebok International Ltd. abgeschlossen. Reebok-Aktionäre erhielten pro Aktie 59 US$ bar. Der Wert der Transaktion betrug rund 3,1 Mrd.€. Herbert Hainer bleibt weiterhin Vorstandsvorsitzender der neuen adidas-Gruppe, während Paul Fireman von seiner Position als CEO der Reebok International Ltd. zurücktrat und nun als Hainers Berater tätig ist.

adidas hatte bisher im Gegensatz zu Reebok keinen großen Marktanteil im Sportschuh-Geschäft in den USA. In Europa ist das Verhältnis der Marktpositionen beider Hersteller umgekehrt. Dort ist Reebok in einer schwächeren Marktposition. Mit der Fusion will adidas Marktanteile am Sportschuhgeschäft gewinnen und seine Position gegenüber dem Weltmarktführer Nike (2005 einen Umsatz von 11,6 Mrd. Euro) stärken.

Adidas musste im November 2006 seine Gewinnprognose für das kommende Jahr nach unten korrigieren, da für Reebok zusätzliches Geld benötigt wird.

Herbert Hainer räumte im Interview mit der Süddeutschen Zeitung Ende Dezember ein, dass es sich bei Reebok um einen Sanierungsfall handelt. Im ersten Halbjahr 2007 rechne man noch mit einem weiteren Rückgang der Umsatzerlöse, die jedoch im zweiten Halbjahr reduziert werden sollen. Ab 2009 sollten dann Kosteneinsparungen in Höhe von 175 Millionen Euro „voll auf das Ergebnis durchschlagen“.

adidas-Gruppe

Factory Outlet in Herzogenaurach

Heute gehören zur adidas-Gruppe folgende Marken:

  • adidas
    • adidas Sport Performance (Sportschuhe und -bekleidung)
    • adidas Sport Heritage (Retro-Lifestyle-Marke)
    • adidas Sport Style (Mode)
  • Reebok International Ltd. (Sportschuhe und -bekleidung)
  • TaylorMade-Adidas Golf
    • TaylorMade (Golfschläger und -accessoires)
    • adidas Golf (Golfschuhe und -bekleidung)
    • Maxfli (Golfbälle und -accessoires)

Der Umsatz wird zu 45 Prozent mit Sportschuhen, 24 Prozent mit Sportbekleidung und 13 Prozent mit Sportzubehör erzielt[1].

Anteilseigner

Anteil Anteilseigner
5,27% Barclays Global Investors UK Holdings Ltd.
89,947% Streubesitz
4,783% Management

Stand: Oktober 2006 [1]

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Fußballgroßereignisse

Der Weltfußballverband hat 1956 schon einen Vertrag mit dem Sportausstatter adidas abgeschlossen. Damit wird auch der Spielball bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 vom deutschen Unternehmen aus Herzogenaurach gestellt. adidas hat zudem noch ein Vorkaufsrecht auf Fernsehwerbung und bevorzugte Werbeflächen in den WM-Stadien. Inklusive der WM 2014 kosten die Lizenzen für die Fußballgroßereignisse (mitsamt der Frauenfußball-Weltmeisterschaft und der Junioren-Fußballweltmeisterschaft) 250 Millionen Euro.

Außerdem sponsort adidas einige große Fußballvereine wie den FC Bayern München, Real Madrid, den AC Mailand, den FC Chelsea und den FC Liverpool, stattet sämtliche Mannschaften der amerikanischen Major League Soccer aus, sowie unter anderem die Nationalmannschaften von Deutschland, Spanien, Frankreich, Argentinien und Griechenland.

adidas-Arena in Berlin

Zur WM 2006 baute Adidas das Stadion "Adidas World of Football" vor dem Berliner Reichstag auf und brachte für jede teilnehmende Mannschaft einen Schuh in den Trikotfarben heraus mit einem zusätzlichen landes- bzw. fußballtypischen Zeichen an der Ferse. So wird bei dem für Argentinien entworfenen Schuh auf die „Hand Gottes“, bei dem für die Niederlande auf die von Johan Cruyff getragene Rückennummer „14“ und bei England auf den einzigen WM-Sieg 1966 angespielt.

Kuriosa

Bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin leistete sich adidas einen peinlichen Fehler. Die Mützen etlicher deutscher Athleten waren mit der belgischen statt der deutschen Farbreihenfolge bedruckt worden.[2]

Kritik

Heftig in die Kritik kam Adidas 2006 wegen seiner Ausbildungspraxis. Mit der Kampagne Adidas muss ausbilden prangerte die DGB-Jugend bei Adidas die im Vergleich zu den übrigen DAX-Unternehmen geringe Ausbildungsquote von gerade einmal 2% an. Ziel der Kampagne war, die Öffentlichkeit auf die mageren Ausbildungsquoten auch der übrigen Großunternehmen in Deutschland aufmerksam zu machen.[3]

Der Firmensitz des Konzerns ist in Deutschland, während die Artikel mittlerweile außerhalb Deutschlands hergestellt werden. Die Produktion wurde größtenteils nach Südostasien verlagert. Dabei wird adidas, ähnlich wie seinem Konkurrenten Nike, vorgeworfen, von Ausbeutung und Kinderarbeit in so genannten Sweatshops zu profitieren (siehe Schwarzbuch Markenfirmen).

Quellen

  1. Liedtke, Rüdiger: Wem gehört die Republik? 2007 Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2006 (S. 10) ISBN 3-8218-5658-0
  2. www.faz.net.de
  3. http://www.dgb-jugend.de/UNIQ116402889325315/doc420351A.html
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