Constantin Frantz
Constantin Frantz (* 1817 in Halberstadt; † 1891 in Dresden) war ein deutscher Historiker und Publizist. Er war ein lautstarker Befürworter des Föderalismus und Gegner des Bismarckschen Deutschen Reichs von 1871 und befand sich damit in einer Außenseiterrolle.
Frantz studierte Mathematik und Philosphie, arbeitete dann im Staatsdienst, aus dem er 1862 ausschied, um sich nur noch dem Schreiben politischer Denkschriften zu widmen, womit er schon 1840 begonnen hatte. In seinen Schriften kritisierte er den Nationalliberarismus, dem er kriegerische Tendenzen unterstellte, er war aber auch kein Konservativer im damaligen Sinn des Wortes. Sein Gegenentwurf zum nationalistisch motivierten deutschen Nationalstaat, in dem er eine Gefahr für den Frieden in Europa sah, bestand in einer mitteleuropäischen Föderation unter deutscher Führung, unter Einschluß Polens und anderer osteuropäischer Länder. Sein oberstes Prinzip war die Freiwilligkeit und Gewaltlosigkeit, die Schaffung eines Nationalstaats mit militärischen Mitteln lehnte er ab.
Frantz' Schriften hatten aber auch eine Tendenz zum Antisemitismus