Renault Rapid
Der erste Renault Rapid erschien 1984 als Nachfolger der sehr erfolgreichen Renault 4-Kleintransporter. Technisch basierte der Rapid auf der zweiten Generation des Renault 5, dem sogenannten „kleinen Freund“ (Deutschland) oder „Supercinq“ (Frankreich). Mit diesem Modell ist er auch – bis auf ein paar stylistische Änderungen – bis zur A-Säule identisch. Auch Armaturenbrett, Fahrwerk und die beiden vorderen Türen – vom fünftürigen Renault 5 – wurden unverändert übernommen.
Besonderheiten des Rapid gegenüber dem Renault 5 waren zum einen der um etwa 15 cm verlängerte Radstand, die Dacherhöhung über der Fahrerkabine sowie der Kastenaufbau hinter B-Säule. Das Fahrzeug war als un- bzw. teilverglaste Transporterversion mit bis zu 2 Sitzplätzen, als Kombi mit 5 Sitzplätzen, als Pickup sowie serienmäßig ab Werk auch als Behindertentransporter oder mit diversen Sonderaufbauten (Kühltransporter, Werkstattwagen usw.) erhältlich. Die Modellpflege erfolgte – wie bei Renault üblich – in mehreren sogenannten Phasen.
Phase 1 wurde von 1984 bis 1992 gebaut.
Dabei bot Renault erstmalig einen kleinen Transporter auch mit einem 1,6-l-Dieselmotor (40 kW/54 PS) an, während die Benzinmotoren alte Bekannte aus dem Renault 5 waren.
Erkennbar ist dieses Model an den fast senkrecht stehenden Scheinwerfern.
Phase 2 (siehe Bilder) wurde von 1992 bis 1996 gebaut. Die Motorenpalette änderte sich, da nun teilweise Maschinen vom Renault Clio übernommen wurde. Hinzu kam unter anderem, ein 1-,9 l-Dieselmotor mit 47 kW (64 PS). Erkennbar war dieses Modell am modernisierten Kühlergrill, der meist in grauem Plastik gehalten war.
Phase 3 wurde von 1996 bis zur Ablösung durch den Kangoo (1998)gebaut. Die größten Unterscheidungsmerkmale waren, dass die Materialien etwas wertiger aussahen, der Kühlergrill in Wagenfarbe daher kam sowie die leicht geänderten Rückleuchten. Nun konnte man auch einen Airbag ordern. Nicht nur die Sicherheitsaustattung wurde aufgewertet, auch die Komfortausstattung z.B. durch eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung.
In benachbarten Ausland konnte man den Wagen auch als Renault Express (z.B. Frankreich, Spanien, Schweiz, Italien) oder als Renault Extra (Großbritannien & Irland) bekommen, der sich allerdings nur im Namen vom Rapid unterschied. So waren die Fahrzeuge in Spanien auch als "Coche del Panadero" (Span.: Bäckerwagen) bekannt, da in ländlichen Ortschaften die Bäcker ihre Waren mit ähnlichen Fahrzeugen auslieferten. Handwerker in Spanien schätzten den Express als nahezu unverzichtbar. Den Renault Rapid gab es sowohl als Kastenwagen mit zwei Flügeltüren im Heck, als auch mit einer großen, nach oben zu öffnenden Heckklappe. Wie schon sein Vorgänger, der R4 F6 verfügte der Renault Rapid über Einzelradaufhängung vorn und hinten, während ähnliche Fahrzeuge – wie z.B VW Caddy, Opel Combo etc. – oft noch mit einer hinteren Starrachse ausgerüstet waren. Am 1. Januar 2006 waren rund 19.000 Rapid zugelassen (Quelle: Kraftfahrtbundesamt)