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Linksniederrheinische Strecke

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Strecke
von Köln, Mönchengladbach
Strecke
Strecke Nr. 2610
Bahnhof
36,2 Neuss
Abzweig nach rechts
Abzweig Weißenberg nach Düsseldorf
Abzweig nach links und geradeaus
RE 10 von Düsseldorf
Bahnhof
43,2 Meerbusch-Osterath
Bahnhof
50,5 Krefeld-Oppum
Abzweig nach links und geradeaus
von Duisburg
Bahnhof
53,6 Krefeld Hbf
Abzweig nach links
nach Mönchengladbach
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
59,1 Benrad-St.Tönis
Bahnhof
65,0 Kempen (Niederrhein)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
68,5 St. Hubert-Vösch
Bahnhof
72,7 Aldekerk
Bahnhof
76,3 Nieukerk
Bahnhof
83,6 Geldern
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
88,6 Wetten
Bahnhof
92,5 Kevelaer
Bahnhof
98,6 Weeze
Bahnhof
105,5 Goch
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
108,4 Pfalzdorf
Bahnhof
114,1 Bedburg-Hau
Abzweig ehemals nach links und geradeaus
Niederrheinstrecke von Xanten
118,4 Kleve RE 10
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
122,5 Donsbrüggen
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
125,1 Nütterden
ehemaliger Bahnhof
129,3 Kranenburg
Grenze
131 / 0 EU Grenze D / NL
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
3 Groesbeek
Abzweig nach rechts und geradeaus
von Venlo und Tilburg
Bahnhof
15 Nijmegen

Die Linksniederrheinische Strecke ist eine 120 km lange, südlich von Geldern zweigleisige Hauptbahn am unteren Niederrhein von Köln nach Kranenburg und Nijmegen (NL) mit einem 7 km langen Abzweig nach Düsseldorf.

Die Linksniederrheinische Strecke wird in zwei Teilen genutzt,

  • dem 65 km langen Abschnitt KleveKrefeld und der anschließenden, 27 km langen elektrifizierten Strecke bis Düsseldorf (RE 10 „Niers-Express“).
  • der 55 km langen elektrifizierten Strecke von Krefeld über Neuss nach Köln, die zwischen Krefeld und dem Abzweig Weißenberg nach Düsseldorf (17 km) mit dem ersten Streckenteil identisch ist (KBS 495).


Geschichte

Abschnitt Köln – Kleve

Die Linksniederrheinische Strecke wurde von der Cöln-Crefelder Eisenbahn-Gesellschaft (CCE) am 15. November 1855 zwischen Köln und Neuss und am 26. Januar 1856 bis Krefeld in Betrieb genommen. Nachdem die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft (RhE) mit Vertrag vom 11. November 1859 die Cöln–Krefelder Eisenbahn-Gesellschaft und deren Strecke von Köln bis Krefeld am 1. Juli 1860 übernommen hatte, war die Voraussetzung für die Verlängerung der linksrheinischen Strecke nach Norden mit einem Anschluss an das niederländische Bahnnetz und die niederländischen Häfen geschaffen. Der Abschnitt nach Kleve wurde am 1. März 1863 eröffnet.

Abschnitt Kleve – Niederlande

Von größerer Bedeutung war die am 19. April 1865 für den Güterverkehr und am 21. April 1865 für den Personenverkehr eröffnete 10 Kilometer lange Weiterführung über die Griethausener Eisenbahnbrücke, das Trajekt Spyck-Welle und Elten bis zur niederländischen Grenze. Dazu hatte die RhE die „Nederlandse Rhijnspoorweg“ (NRS) ermuntert, die bereits eine Bahnstrecke von Rotterdam und Amsterdam über Utrecht und Arnheim bis zur niederländisch/deutschen Grenze betrieb. Dort hatte sie seit 1856 Anschluss an die Cöln-Mindener Eisenbahn von Emmerich nach Oberhausen (Hollandstrecke). Aber der Cöln-Mindener Eisenbahn fehlten Verbindungen nach Süddeutschland, Österreich und der Schweiz.

Dieser Umstand veranlasste die NRS, mit der Rheinischen Eisenbahn, die inzwischen über Bingen den Anschluss an das süddeutsche Netz hatte, über eine Bahnverbindung via Kleve zu sprechen. Der Versuch beider Gesellschaften, bei der holländischen Regierung zu Gunsten der Rheinischen Eisenbahn eine Konzession für den Bau einer Strecke ab Kleve über Nimwegen nach Arnheim zu erreichen, scheiterte an der grundsätzlichen Einstellung der niederländischen Regierung. Selbst das Angebot der Rheinischen Eisenbahn, auf eigene Kosten die großen Brücken über die Waal und den Rhein zu bauen, führte zu keinem Ergebnis. Vermutlich stand für die niederländische Regierung der Schutz der eigenen Rheinschifffahrt im Vordergrund, und die Tatsache, dass die NRS überwiegend von englischem Kapital kontrolliert wurde, förderte zur damaligen Zeit den Antrag für eine weitere Eisenbahnverbindung nicht gerade.

Bis zur Verstaatlichung dieser Gesellschaft lief der gesamte Güter- und Personenverkehr der RhE zu den niederländischen Nordsee-Häfen über Kleve − Zevenaar. Danach (1912) wurde der Trajektverkehr eingestellt und die Gleisrampen auf beiden Ufern abgebaut. Die Fahrgäste wurden mit einem Dampfboot übergesetzt. Während des 1. Weltkriegs wurde der Zugbetrieb auf zwei Zugpaare reduziert. Nach Kriegsende kündigte die Nederlandse Spoorwegen (NS) den Vertrag und die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) betrieb den Zug- und Fährdienst noch bis zum 31. August 1926. Um 1930 wurden auf der rechten Rheinseite die Gleise der Strecke Welle – Elten abgebaut. Dagegen wurde linksrheinisch der Personenverkehr bis 1960 und der Güterverkehr zu einer in Spyck, direkt am Rhein liegenden Ölmühle noch bis 1987 durchgeführt. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch dieser Streckenabschnitt stillgelegt.

Ab 9. September 1865 wurde eine weitere Verbindung von Kleve nach Nimwegen in Betrieb genommen. An das niederländische Bahnnetz wurde Nimwegen erst 1879 angeschlossen. Auf der Strecke nach Nimwegen verkehren seit 1991 keine Personenzüge mehr, seit 1999 ist sie außer Betrieb.

Streckenkreuzungen

In West-Ost-Richtung gekreuzt wurde die Linksniederrheinische Strecke von inzwischen stillgelegten Bahnverbindungen in Goch, Geldern und Kempen. Die „Noord-Brabantsch-Duitsche Spoorweg-Maatschappij“ (NBDS) fuhr mit ihren Fernzügen LondonBerlin und Hamburg von Boxtel in den Niederlanden über Gennep und Goch nach Wesel (Boxteler Bahn). In Geldern kreuzte die Paris – Hamburger Bahn auf ihrem Abschnitt von Venlo über Wesel nach Hamburg, von der Köln-Mindener Eisenbahn 1874 in Betrieb genommen. In Kempen bestand ab 1867 eine Verbindung über Kaldenkirchen mit Venlo. Auch die von 1901 bis 1902 erbaute schmalspurige Geldernsche Kreisbahn, die den landwirtschaftlich genutzten Raum westlich der Staatsbahn von Kempen über Straelen bis Kevelaer erschloss, konnte nur bis 1934 bestehen.

Bedienungsangebot

Niers-Express

Die Linksniederrheinischen Strecke wird im Personennahverkehr

  • täglich im Stundentakt, montags bis freitags alle 30 Minuten vom RE 10 „Niers-Express“ Kleve–Krefeld–Düsseldorf und
  • täglich im Stundentakt vom RE 7 „Rhein-Münsterland-Express“ Krefeld–Neuss–Köln–WuppertalHagenHammMünsterRheine im Anschluss an den „Niers-Express“ bedient.

Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von der DB Regio NRW, die für den „Niers-Express“ Dieseltriebwagen der DB-Baureihe 643 für Geschwindigkeiten bis max. 120 km/h in Ein- bis Dreifachtraktion und für den „Rhein-Münsterland-Express“ Wendezüge mit vier Doppelstockwagen und Vorspann Elektrolok DB-Baureihe 112 für Geschwindigkeiten bis max. 140 km/h einsetzt.