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Kyros II.

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Der persische König Kyros II., Kyros der Große (* 601 v. Chr.; † 530 v. Chr.), mit dem lateinischen Namen auch Cyrus genannt, gilt als Begründer des altpersischen Weltreiches, das 220 Jahre bestand und im Nordwesten über Medien bis nach Kleinasien reichte.

Aus der persischen Dynastie der Achämeniden stammend besiegte er zunächst seinen medischen Oberherren Astyages. Nach Herodot (I,91) war seine Mutter die Tochter des Astyages, Kyros II. somit Halb-Meder. Nach dem Einfall des lydischen Königs Krösus eroberte er im Jahre 547 v. Chr. dessen Reich und mit Ausnahme Milets auch die griechischen Städte Kleinasiens. Um 540 v. Chr. folgte das im heutigen Afghanistan gelegene Baktrien. Die Eroberung Babylons im Jahre 539 v. Chr. vollendete nicht nur seine Reichsgründung, sondern stellt durch das Ende der jüdischen Gefangenschaft auch ein welthistorisches Datum dar. Im Jahre 530 v. Chr. zog Kyros II. gegen die Massageten. Bei der entscheidenden Schlacht wurde nicht nur der Sohn der Königin der Massageten getötet, sondern auch Kyros II. selbst erlitt eine schwere Verwundung, der er drei Tage später erlag. Ihm folgte sein älterer Sohn Kambyses II. auf den Thron nach.

Für den griechischen Historiker Herodot wurde Kyros II. durch seine religiöse und kulturelle Toleranz den eroberten Völkern gegenüber zum Vorbild des klugen Herrschers.

Erwähnung im Alten Testament

Die Erwähnung des Kyros II. im 2. Buch der Chroniken 36,22:

"Im ersten Jahr des Königs Kyrus von Persien sollte sich erfüllen, was der Herr durch Jeremia gesprochen hatte. Da erweckte der Herr den Geist des Königs Kyrus von Persien..."

und weiter lässt man Kyrus sagen:

"Er selbst [Gott] hat mir aufgetragen, ihm in Jerusalem in Juda ein Haus zu bauen.",

spricht von Hochachtung für den König. Dieses Edikt zum Tempelbau, ein einschneidendes Ereignis aus jüdischer Sicht, wird so mehrfach erwähnt, im Buch Esra 1,1 ff, Jesaja 44,28. Jes 45,1 spricht sogar vom "Gesalbten" Kyrus. Im Buch Daniel 6,1 ff wird berichtet, dass Daniel unter Kyros II., (dieser dort fälschlicherweise als Darius bezeichnet), bis zum Satrapen aufstieg. Daniel diente bis ins erste Jahr (539 v. Chr.) des König Kyrus (Dan 1,21). Die anschließende Verschwörung, die Verurteilung des Daniel in die Löwengrube, mit einem großen Stein vor der Öffnung, die Errettung des Daniels durch einen Engel und die Bekehrung des Kyros II., scheint letztlich als Legende für das tatsächliche Kyros-Edikt (siehe auch Esra 6,3) des Jahres 538 v. Chr. zu dienen. Dan 6,29 bezeichnet die Lebensumstände (für Juden) im persischen Reich:

"Daniel aber ging es gut unter dem König Darius und auch unter dem Perserkönig Kyrus."

Siehe auch: Geschichte des Iran, Harpagos