Centovallibahn
Die Centovallibahn verbindet Locarno im Schweizer Kanton Tessin mit Domodossola in der Provinz Verbano-Cusio-Ossola in Italien. Sie verbindet die Strecke der Gotthardbahn mit der Bahnlinie über den Simplon.
Geschichte
Wie die ehemalige Maggiatalbahn ist auch die Centovallibahn auf die Initiative des Stadtpräsidenten von Locarno, Francesco Balli, gegen Ende des 19. Jahrhunderts zurückzuführen. Am 25. November 1923 erfolgte die offizielle Eröffnung.
Die internationale Bahn wird auf Schweizer Seite von der Bahngesellschaft Ferrovie autolinee regionali ticinesi (FART), auf italienischer Seite von der Società subalpina di imprese ferroviarie (SSIF) betrieben. Dem Betrieb der Bahn liegt ein Staatsvertrag zwischen dem Schweizer Bundesrat und dem König von Italien, Vittorio Emanuele III. von 12. November 1918 zugrunde.
Linienführung
Ausgehend von Bahnhof Locarno führt die Bahnlinie unterirdisch bis zum Haltepunkt S. Martino, wo die Tunnelstrecke endet. In Ponte Brolla verlässt die Trasse das Maggiatal und durchquert in westlicher Richtung das Pedemonte bis nach Intragna. Hier beginnt das eigentliche Centovalli, das bis zur Grenze nach Italien bei Camedo so genannt wird, gleichzeitig beginnt hier der stärkere Anstieg der Strecke. Nach der Grenze durchfährt die Bahn das Valle Vigezzo mit den grösseren Orten Re, Malesco und Santa Maria Maggiore, wo mit 836 m der höchste Punkt erreicht wird.
Es folgt der Abstieg mit mässigem Gefälle bis zum Haltepunkt Trontano. Zwischen Trontano und Masera im Tal der Toce erreicht die Strecke das maximale Gefälle von 60 Promille und die kleinsten Kurvenradien mit 60 m. Nach kurzer Querung des Tocetals wird die unterirdische Endstation der Bahn unter dem Bahnhof Domodossola erreicht.
Auf Schweizer Seite der Grenze hat die Linie zehn Haltepunkte, auf der italienischen Seite deren 12. Die Fahrt über die ganze Strecke dauert etwa eine Stunde 45 Minuten.
Technik
Die Schmalspurbahn hatte eine Spurweite von 1000 mm und wird heute mit 1.200 Volt Gleichstrom betrieben.