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Poprad

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Vorlage:Infobox Slowakische Gemeinde Poprad (deutsch auch: Deutschenburg) ist eine Stadt, die am Fuße der Hohen Tatra in der Landschaft Zips (Prešovský kraj, Slowakei) auf ca. 750 m ü. NN gelegen ist. Die Einwohnerzahl beträgt ca. 55.000 (2003). Poprad ist ein Verkehrknotenpunkt von wichtigen Straßen und Eisenbahnlinien. Der Flughafen Tatry-Poprad zählt zu den höchstgelegenen Europas. Die Stadt Poprad liegt am Fluss Poprad.

Poprad ist Ausgangspunkt der "Elektrischen Tatra-Eisenbahn" (auch als Tatra-Straßenbahn bezeichnet) in die Hohe Tatra zu den einzelnen Erholungsorten der Stadt Vysoké Tatry wie z.B. Starý Smokovec, Štrbské Pleso oder Tatranská Lomnica. Poprad ist auch der zentrale Ausgangspunkt für Unternehmungen in die Hohe Tatra sowie in das "Slowakische Paradies" (Slovenský raj). Die Stadt zählte mehrmals zu den Bewerbern für die Veranstaltung der Olympischen Winterspiele.

Achtung für Reisende nach Poprad: der Bahnhof heißt "Poprad-Tatry", der Flugplatz jedoch "Tatry-Poprad" (TAT).

Industrie

In Poprad und seiner Umgebung ist eine chemische Fabrik, eine berühmte Waggon-Fabrik sowie ein internationaler Konzern für weiße Ware (vor allem Waschmaschinen) angesiedelt. Weiterhin gibt es eine Brauerei sowie einen Betrieb, der den Großteil der slowakischen Teeproduktion deckt.

Sehenswürdigkeiten

Kirche im Zentrum Poprads

Sehenswert sind vor allem eine restaurierte Fußgängerzone mit einer evangelischen Kirche, die Altstadt der seinerzeit separaten Gemeinden Veľká und Spišska Sobota und vor allem das wunderbare Panorama, das die Hohe Tatra gleich hinter der Stadt bietet.

Geschichte

Das heutige Poprad ist im 20. Jahrhundert durch Zusammenschluss von mehreren Gemeinden entstanden, die ein ähnliches Schicksal hatten. Es sind dies Poprad (dt. Deutschendorf), Spišská Sobota (dt. Georgenberg, eingemeindet 1945), Veľká (dt. Felka, eingemeindet 1945), Stráže pod Tatrami (dt. Michelsdorf, eingemeindet 1960) und Matejovce (dt. Matzdorf, eingemeindet 1945 (?)). Die Stadt erfährt seit dem Zweiten Weltkrieg eine außerordentliche Bevölkerungsexplosion (auch nach Berücksichtigung der angeschlossenen Gemeinden): 1940 gab es rund 4000+2500+2500+778+1600 Einwohner, 1980 rund 38000 und 2003 etwa 55000.

Die Siedlungen des heutigen Poprad werden zum ersten Mal im Jahre 1256 schriftlich erwähnt, als sie noch ihre ursprünglichen Namen trugen, nämlich Poprad (für Poprad), Forum Sabbathe (für Spišská Sobota) und Vylka (für Veľká). Die folgenden schriftlichen Quellen bezeichnen sie jedoch bereits entsprechend ihren deutschen Namen, z. B. 1268 Villa Theutonicalis (für Poprad) und Sanctus Georgius (für Spišská Sobota). Nach dem Mongoleneinfall von 1242 wurde Spišká Sobota, ebenso wie Poprad und Veľká, durch deutsche Siedler nachbesiedelt, wodurch sie zu weitgehend deutschen Siedlungen wurden. Stráže war ursprünglich eine Grenzschutzsiedlung und wurde wohl bereits Anfang des 13. Jahrhunderts von deutschen Siedlern wieder begründet. Alle fünf Siedlungen gehörten zu den 13 an Polen verpfändeten Städten, zu der Bruderschaft der 24 königlichen Pfarrer, zum Bund der 24 Zipser Städte sowie zur sog. Provinz der 16 Zipser Städte (siehe unter Zips). Während Poprad, Veľká und Stráže im Mittelalter eher landwirtschaftlich-handwerkliche Städte waren, war Spišská Sobota eindeutig eine Marktsiedlung mit zahlreichen Handwerkern.

Die älteste der zusammengeschlosenen Siedlungen ist Spišská Sobota, die schon gegen Ende des 12. Jahrhunderts , damals noch als slowakische Siedlung, ein Marktzentrum der Umgebung war (Poprad, Veľká und Stráže wurden erst Anfang des 15. Jahrhunderts als Städte erwähnt). Sie war auch die erste der Siedlungen, die Stadrechte erhielt. Diese zu den kunsthistorisch bedeutendsten Plätzen der Zips zählende Ortschaft hat ihre Vormachtstellung gegenüber ihrer bis dahin unbedeutenden Schwester Poprad in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert eingebüßt, als die Eisenbahnstrecke KaschauOderberg fertiggestellt wurde. Die interessante Innenstadt ist heute Denkmalzone.

Das alte Poprad war eine eher unbedeutende Gemeinde. Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert wurde hier Kupfer gefördert. Erst der Bau der vorstehend genannten Eisenbahnstrecke brachte Poprad einen zuerst langsamen, nach dem Zweiten Weltkrieg stürmischen Aufschwung mit einer starken Industrialisierung. Ende des 19. Jahrhunnderts sind hier wichtige Eisenbahnwerkstätten entstanden und 1908 hat die elektrische Eisenbahn in der Tatra ihren Betrieb aufgenommen, was zu einem Tourismus-Boom führte. In der Zwischenkriegszeit wurden die Eisenbahnwerkstätte in eine Waggon-Fabrik umgewandet. Während des Zweiten Weltkriegs gab es hier ein kleines Konzentrationslager für die jüdische Bevölkerung.

Stadtgliederung

Die Stadt besteht aus folgenden 6 Stadtteilen:

  1. Staré Mesto
  2. Veľká
  3. Spišská Sobota
  4. Matejovce
  5. Stráže
  6. Kvetnica