Clemens Brentano
Clemens Brentano (* 9. September 1778 in Ehrenbreitstein (heute Koblenz), † 28. Juli 1842 in Aschaffenburg) war ein deutscher Schriftsteller, neben Achim von Arnim Hauptvertreter der Heidelberger Romantik. Er war der Bruder von Bettina von Arnim.
Brentano war der Sohn eines oberitalienischen Kaufmanns und der vom jungen Goethe verehrten Maximiliane von La Roche. Er wuchs in Frankfurt a.M. und in Koblenz auf. Er studiert nach dem Scheitern einer kaufmännischen Lehre ab 1797 in Halle Bergwissenschaften und ab 1798 in Jena Medizin, lebt aber immer mehr seinen literarischen Neigungen. In Jena lernt er die Vertreter der Weimarer Klassik (Wieland, Herder, Goethe) und der jungen Romantik (Friedrich Schlegel, Fichte und Tieck) kennen.
1801 in Göttingen, wo er Philosophie studiert, lernt er Achim von Arnim kennen, mit dem ihn bald eine enge Freundschaft verbindet und mit dem er 1802 eine romantische Sängerfahrt auf dem Rhein unternimmt. Nach seiner Heirat mit der Schriftstellerin Sophie Mereau zieht er 1804 nach Heidelberg, wo er mit Arnim die Zeitung für Einsiedler und die Volksliedsammlung Des Knaben Wunderhorn herausgibt. Seine Frau stirbt 1806 bei der dritten Fehlgeburt. Wenige Monate später heiratet Brentano wieder, behält aber sein Wanderleben bei. Die zweite Ehe wird 1814 geschieden.
Ausgedehnten Reisen folgen, mehrfach hält er sich in Berlin auf, wo er 1810 an Kleists Berliner Abendblättern mitarbeitete. Wie sehr er in den Kreis der Berliner Literaten integriert war, zeigt auch, dass Brentano 1811 zu den Gründungsmitgliedern der Christlich-deutschen Tischgesellschaft gehörte.
An schweren Depressionen leidend, wendet er sich 1817 dem christlichen Mystizismus zu. Er legt Generalbeichte ab und verzichtet auf weltliches Dichtertum. Sein Arbeiten wendet sich christlichen Themen zu, beispielsweise der Aufzeichnung der Visionen der stigmatisierten Nonne Anna Katharina Emmerick aus Dülmen.
Er lebt ab 1829 in Frankfurt und ab 1833 in München.
Werke (Auswahl)
- Godwi oder Das steinerne Bild der Mutter (Roman), 1801
- Des Knaben Wunderhorn (Volksliedersammlung, 3 Bde., zusammen mit Achim von Arnim), 1806 und 1808
- Die mehreren Wehmüller und die ungarischen Nationalgesichter (Humoreske), 1817
- Geschichte vom braven Kasperl und dem schönen Annerl (Novelle), 1838
- Gockel, Hinkel und Gackeleia (Märchen), 1838
- Gedichte, 1854
Weblinks
- http://www.gutenberg2000.de/autoren/brentano.htm: Texte im Projekt Gutenberg
- http://sites.inka.de/thalion/schule/brentano.html: ausführliche Biographie mit vielen Werksausschnitten
- http://www.bautz.de/bbkl/b/brentano.shtml: Artikel im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon
- http://www.saint-albin-verlag.de/page6d.htm: Begleitband zur Ausstellung im Freien Deutschen Hochstift vom 6. Juli bis 14. September 2003
- http://www.rasscass.com/templ/te_bio.php?PID=419&RID=1