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Hamming-Code

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Als Hamming-Code bezeichnet man in der Kodierungstheorie einen von Richard Hamming entdeckten Code mit einem Mindest-Hamming-Abstand von 3.

Der bekannteste Hamming-Code ist der (7,4)-Code, er hat also eine Länge von 7 Bits, wovon 4 Bits Nutzinformationen sind und die restlichen 3 Bits der Fehlerkorrektur dienen.

Es gibt einen Hamming-Code der Länge zu jedem , davon sind Bits Korrektur-Bits und die restlichen Bits Informations-Bits.

Hamming-Codes sind perfekt, d.h. jedes mögliche Wort ist entweder ein Codewort oder es hat Hamming-Abstand 1 von einem Codewort des Codes, was bedeutet, dass dieses Wort z.B. durch einen Übertragungsfehler in einem Bit verändert wurde. Dieser Fehler kann nun korrigiert werden.

Generator- und Kontrollmatrizen

Hamming-Codes sind lineare Codes und lassen sich somit durch eine Generatormatrix oder eine Kontrollmatrix darstellen.

Erzeugung des (7,4) Hamming-Code

Ein (7,4)-Hamming-Code wird durch die folgende Generatormatrix erzeugt:

setzt sich zusammen aus der Einheitsmatrix und einer 4 × 3 Matrix, die die Sicherungsinformationen erzeugt. Die zu übertragende Bitsequenz wird dann aus der Nutzinformation wie folgt berechnet:

ist die Kontrollmatrix des (7,4) Hamming-Codes. Ihre Spalten sind alle Bitvektoren der Länge 3 außer dem Nullvektor.

Ein Codewort gehört genau dann zum Hamming-Code, falls ist. Ist , heißt das, dass bei der Übertragung ein Bitfehler aufgetreten ist. Durch Vergleich von mit den Spalten von lässt sich (im Fall eines Ein-Bit-Fehlers, einem sogenannten Einzelfehler) zusätzlich ermitteln, welches Bit aus verfälscht wurde. Für Bit 3 wäre das z.B. .

Beispiel: Erzeugung eines (7,4) Hamming-Codewortes

Nutzdaten : 1 0 0 1
Prüfbit 1 : 1   0 1   =>   0
Prüfbit 2 : 1 0   1   =>   0
Prüfbit 3 : 1 0 0     =>   1

Die drei Prüfbits (dezimal 2, 2, 1) werden jeweils modulo 2 gerechnet, da eine Binärzahl benötigt wird. Das zu übermittelnde Wort lautet also 1 0 0 1 0 0 1

Ein-Bit-Fehler korrigieren

Angenommen als übermitteltes Wort ist 1 0 1 1 0 0 1 angekommen; der Fehler steckt im dritten Bit. Zur Prüfung wird diese Rechnung dann umgekehrt durchgeführt:

Nutzdaten     : 1 0 1 1
Prüfung 1   0 = 1   1 1   =>   Fehler
Prüfung 2   0 = 1 0   1
Prüfung 3   1 = 1 0 1     =>   Fehler

Taucht ein Fehler nur in einer der drei Prüfungen auf, steckt der Fehler in dem jeweiligen Prüfbit.
Taucht ein Fehler in Prüfung 1 und 2 auf, ist der Fehler in Bit Nr. 4
Taucht ein Fehler in Prüfung 1 und 3 auf, ist der Fehler in Bit Nr. 3
Taucht ein Fehler in Prüfung 2 und 3 auf, ist der Fehler in Bit Nr. 2
Taucht ein Fehler in allen Prüfungen auf, ist der Fehler in Bit Nr. 1