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Internet

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Internet (urspr. Abk. für Interconnected Networks) ist ein weltweites Computernetzwerk einzelner voneinander unabhängiger Computer, die alle über ein System von Datenverbindungen miteinander gekoppelt sind. Es dient der Verbreitung von gebührenpflichtigen Unterhaltungsmedien ([[Rundfunkgebührenstaatsvertrag] § 5a Rundfunkwiedergabe aus dem Internet]), der elektronischen Kommunikation und dem Austausch von Informationen. Jeder Rechner des Netzes kann dabei prinzipiell mit jedem anderen kommunizieren. Die Kommunikation der einzelnen Rechner erfolgt über eine Familie definierter Protokolle zum Datenaustausch, die im Wesentlichen über den TCP/IP-Protokollstapel beschrieben werden. Als nicht-fachsprachliche Bezeichnung wird "Internet" allerdings meist gleichbedeutend mit dem Begriff des World Wide Web verwendet, das jedoch nur eine der möglichen Anwendungen des Internets ist.

Geschichte

Das Internet ging Ende der 1960er Jahre aus dem militärischen ARPANET hervor, einem Projekt der Advanced Research Project Agency (ARPA). Es wurde später benutzt, um Universitäten und Forschungseinrichtungen zu vernetzen, zunächst in den USA, später dann auch weltweit. Die anfängliche Verbreitung des Internets ist eng mit der Entwicklung des Betriebssystems UNIX verbunden.

Starken Auftrieb erhielt das Internet seit Anfang der 1990er durch das World Wide Web, kurz WWW. Es wurde in CERN (Genf) von Tim Berners-Lee entwickelt. ( Weitere Informationen hierzu siehe Links.) Mit Webbrowsern konnten nun auch Laien auf das Netz zugreifen. Mit der wachsenden Zahl von Nutzern wurden nun auch viele kommerzielle Angebote ins Netz gestellt. Das Internet ist ein wesentlicher Katalysator der Digitalen Revolution.

Neue Trends im Internet verändern das Netz und ziehen neue Benutzerkreise an: IP-Telefonie, Kollaborationssoftware, Groupware wie Wikis, Breitbandzugänge (zum Beispiel für Video on Demand) und Peer2Peer-Vernetzung (vor allem für Tauschbörsen).

Siehe auch: Geschichte des Internets, Chronologie des Internets

Aufbau und Struktur

Die Struktur des Internets

Das Internet wird auch als "Netzwerk von Netzwerken" bezeichnet: Es besteht aus vielen kleinen Netzwerken, die über Internet-Knoten miteinander verbunden sind. Zu diesen Netzwerken gehören unter anderen

  • Firmennetzwerke, über die alle Computer einer Firma verbunden sind,
  • Providernetzwerke, an die die PCs der Kunden eines Internet-Providers angeschlossen sind und
  • Universitätsnetzwerke.

An den Internet-Knoten werden die verschiedenen Netzwerke über leistungsstarke Verbindungen (Backbone) miteinander vernetzt. Ein solcher Internetknoten kann prinzipiell beliebig viele Netzwerke miteinander verbinden, so sind es beispielsweise durch DE-CIX, den größten Internet-Knoten Deutschlands in Frankfurt am Main mehr als hundert Netzwerke.

Schon in der Planung des ARPANET als dezentralem Netzwerk, das möglichst ausfallsicher sein sollte, lag die Ursache, dass es im heutigen Internet keinen Zentralrechner, keinen Internet-Knoten sowie keinen Ort gibt, an denen alle Verbindungen zusammenlaufen. Diese geplante Dezentralität wurde jedoch auf admininistrativer Ebene des Internet nicht durchgängig eingehalten. Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN)), die zuständige Organisation für die Pflege der Zuordnung von IP-Adressen auf Domain-Namen untersteht wenigstens indirekt dem Einfluss des US-Wirtschaftsministeriums und unterhält so genannte Root-Server in zahlreichen Ländern. Um den Einfluss der Vereinigten Staaten auf das Domain Name System einzugrenzen, wurde das freie Open Root Server Network aufgebaut.

Die netzartige Struktur sowie die Heterogenität des Internet sorgen für eine sehr hohe Ausfallsicherheit. Für die Kommunikation zwischen zwei Nutzern des Internet existieren meistens mehrere mögliche Kommunikationswege, und erst bei der tatsächlichen Datenübertragung wird entschieden, welcher Weg benutzt wird. Dabei können zwei hintereinander versendete Datenpakete beziehungsweise eine Anfrage und die Antwort je nach Auslastung auch verschiedene Kommunikationswege durchlaufen. Deshalb hat der Ausfall einer physikalischen Verbindung im Internet meistens keine gravierenden Auswirkungen, sondern kann durch die Verwendung alternativer Kommunikationswege kompensiert werden.

Privatpersonen greifen auf das Internet entweder über einen Schmalband- (zum Beispiel per Modem oder ISDN) oder Breitband-Zugang (zum Beispiel DSL) eines Internet-Providers zu, siehe auch Internet by Call. Firmen oder staatliche Einrichtungen sind häufig auch per Standleitung mit dem Internet verbunden. Die einzelnen Arbeitsplatzrechner erhalten dabei meistens eine private IP-Adresse, die per NAT maskiert wird. Auf diese Rechner kann aus dem Internet nicht direkt zugegriffen werden, was meistens auch aus Sicherheitsgründen erwünscht ist (siehe auch: Firewall).

Technik

Das Internet basiert auf der einheitlichen TCP/IP-Protokollfamilie, die einen Standard für Adressierung und Datenaustausch zwischen verschiedenen Computern und Netzwerken festlegt. Daraus ergibt sich der Name Inter-Network (Inter = lat. zwischen) - also das (Über-)Netzwerk, das die vereinzelten Netzwerke miteinander verbindet. Ein großer Vorteil ist es, dass die Kommunikation völlig unabhängig von den verwendeten Betriebssystemen und Netzwerktechnologien geschehen kann.

Das Domain Name System, abgekürzt DNS, ist ein wichtiger Teil der Internet-Infrastruktur. Um einen bestimmten Computer ansprechen zu können, identifiziert ihn das IP-Protokoll mit einer eindeutigen IP-Adresse. Dabei handelt es sich bei der heute üblichen Version IPv4 um 4 Byte (Zahlen im Bereich von 0 bis 255), die durch einen Punkt getrennt angegeben werden, beispielsweise 214.235.81.190. Man kann sich diese Zahl als eine Art Telefonnummer mit dem DNS als Telefonbuch vorstellen. Das DNS ist eine verteilte Datenbank, die einen Übersetzungsmechanismus zur Verfügung stellt: Ein für Menschen gut merkbarer Domänenname (zum Beispiel "www.wikipedia.de") kann in eine IP-Adresse übersetzt werden und umgekehrt. Dieser Vorgang passiert - unbemerkt für den Benutzer - immer dann, wenn er etwa im Webbrowser auf einen neuen Link klickt oder direkt eine Webadresse eingibt. Der Browser fragt zu erst einen ihm bekannten DNS-Server nach der IP-Adresse und verbindet sich dann mit dieser Adresse, um die Inhalte abzurufen.

Die Standards und Protokolle des Internets werden in so genannten RFCs beschrieben und festgelegt.

Dienste

Im Internet finden sich unter anderem folgende Dienste:

Deutsche Synonyme für Internet

Weltnetz, Datenautobahn, Zwischennetz, Internetz, Netz

WikiReader

Zum Themenkomplex Internet ist ein WikiReader erschienen, der das Thema umfassend behandelt: Wikipedia:WikiReader/Internet

Siehe auch:

Netzkultur, Internetarchiv, Zensur im Internet, Internet2, Webdesign, Internetrecht, Rundfunkgebühren

Literatur

Ch. Meinel, H. Sack, WWW- Kommunikation, Internetworking, Web-Technologien, Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, 2004.

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