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Borussia Dortmund

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Vorlage:Fußballklub Infobox Der Ballspielverein Borussia 09 e.V. Dortmund (kurz: Borussia Dortmund, BVB oder BVB 09) ist ein Fußballverein aus Dortmund. Der Verein spielt in der Fußball-Bundesliga und ist einer der erfolgreichsten Fußballvereine Deutschlands. Neben sechs deutschen Meisterschaften und zwei DFB-Pokalen gewann der BVB 1966 mit dem Europapokal der Pokalsieger als erster deutscher Verein einen Europapokal und 1997 die Champions League.

Obwohl Borussia Dortmund eigentlich ein Fußballverein ist, besitzt der Club auch erfolgreiche Handball- und Tischtennisabteilungen sowie seit Ende 2004 eine gleichberechtigte Fan- und Förderabteilung, die die Belange der Anhänger des Vereins vertritt. Zudem ist die Lizenzspielerabteilung der Borussia in einer börsennotierte Kommanditgesellschaft auf Aktien ausgelagert.

Geschichte

1909 bis 1911 - Die Gründung des Vereins

Im November 1901 wurde die katholische Jünglingssodalität „Dreifaltigkeit“ als Jugendorgansiation der gleichnamigen Gemeinde in der Flurstraße im Dortmunder Nordosten gegründet. Die Mitglieder waren zum großen Teil junge Stahlarbeiter und Bergleute und betätigten sich zunächst sportlich beim Turnen und in der Leichtathletik. Aber spätestens seit 1906 wurde auf den Feldern und Wiesen rund um den Borsigplatz auch regelmäßig Fußball gespielt. Im selben Jahr wurde Kaplan Hubert Dewald Vorsitzender der Jünglingssodalität und setzte sich energisch sowohl gegen das „rohe“ und „wilde Treiben“ auf dem Fußballplatz als auch gegen das kulturelle Umfeld rund um den Sport ein. So setzte er unter anderem sonntags nachmittags eine zusätzliche Andacht an, um das Fußballspielen zu unterbinden, und verlangte von den Fußballern, ihre Treffen nicht mehr im Wirtshaus „Zum Wildschütz“ in der Oesterholzstraße 60 abzuhalten, sondern das Pius-Gemeindehaus dafür zu benutzen.

Die schwelenden Konflikte zwischen der Leitung der Solidität und den jungen Sportlern gipfelten schließlich in der Gründung der Borussia. Am 19. Dezember 1909, dem vierten Adventssonntag, trafen sich ca. 50 Mitglieder der Sodalität in einem Nebenraum des Wildschütz, um über die Gründung eines von der Kirche unabhängigen Vereins zu beraten. Während des Treffens wurde heftigst über die Trennung von der Gemeinde debattiert, eine Reihe der Teilnehmer verließ nach etwa einer Stunde die Sitzung und informierte Kaplan Dewald über die bevorstehende Gründung des Vereins. Dieser traf wenig später vor der Gaststätte ein, um die Sitzung aufzulösen, ihm wurde jedoch gewaltsam der Zutritt verweigert. Die 18 verbliebenen Personen  – Franz und Paul Braun, Heinrich Cleve, Hans Debest, Paul Dziendzielle, Franz, Julius und Wilhelm Jacobi, Hans Kahn, Gustav Müller, Franz Risse, Fritz Schulte, Hans Siebold, August Tönnesmann, Heinrich und Robert Unger, Fritz Weber sowie Franz Wendt  – gründeten noch am selben Abend den Verein[1].

Da die Gründung spontan und unvorbereitet ablief, gab es vor Beginn der Versammlung keine Namensvorschläge. Einer Anekdote zufolge wurde der Zusatz „Borussia“ gewählt, weil es sich um den Namen des im Wildschütz ausgeschenkten Bieres der Borussia-Brauerei handelte, die unweit des Borsigplatzes ihren Sitz hatte. Die Namenswahl ist daher wohl nicht als bewusster Ausdruck eines Nationalstolzes zu verstehen, auch wenn „Borussia“ die latinisierte Bezeichnung für Preußen ist.

Nachdem Kaplan Dewald die Mitglieder der Borussia in der Messe am Heiligen Abend der Spaltung der Dreifaltigkeitsgemeinde bezichtigte und sie aus der Sodalität ausschloss, verließen einige der Gründungsmitglieder den Verein wieder, die Borussia blieb aber bestehen. Der erste Vorsitzende wurde Heinrich Unger, der bereits Mitte 1910 von diesem Amt zurücktrat. Nach einem sechswöchigen Intermezzo von Franz Risse folgte ihm Franz Jacobi, der den Verein bis 1923 leitete.

Obwohl der Hauptgrund für die Gründung des Vereins die fehlende Erlaubnis des Kaplans zur Ausübung des Fußballsports war, besaß die Borussia nicht nur eine Fußball-, sondern auch eine Leichtathletikabteilung. Diese wurde bereits am 19. Juni 1910 in den Westdeutschen Spielverband (WSV) aufgenommen, am 3. Dezember folgte ihr die Fußballabteilung. Der Aufnahme der Leichtathletikabteilung in den Verband kam dabei die Funktion eines „trojanischen Pferdes“[2] zu, da zu dieser Zeit aufgrund der großen Zahl an Gründungen von Fußballvereinen regelmäßig Aufnahmestopps seitens des WSV verhängt wurden.

Das erste reguläre Spiel fand am 15. Januar 1911 gegen den VfB Dortmund statt und wurde 9:3 gewonnen. Die offizielle Spielkleidung bestand zu diesem Zeitpunkt aus einem blau-weiß gestreiften Hemd mit einer roten Schärpe und schwarzer Hose. Das erste Meisterschaftsspiel bestritt die Borussia am 10. September 1911 in Castrop-Rauxel gegen die Fußballmannschaft Spielabteilung des Turnerbundes Rauxel und wurde ebenfalls, diesmal mit 1:0, gewonnen.

1911 bis 1936 - Die frühen Vereinsjahre

Der Verein startete zur Saison 1911/12 in der C-Klasse, der dritten und untersten Spielklasse. Dort belegte man zum Saisonende den ersten Platz und stieg in die B-Klasse auf. Da der Aufnahmestopp des Westdeutschen Spielverbandes weiterhin Gültigkeit besaß, schlossen sich im Sommer 1912 die drei Dortmunder Vereine Rhenania, Britannia und Deutsche Flagge der Borussia an. Zugleich wechselte der BVB die Vereinsfarben, am 14. Februar 1913 billigte der WSV das zitronengelbe Hemd mit dem schwarzen „B“ als Spielkleidung der Borussia. Die zweite Spielzeit endete mit dem dritten Platz, in der folgenden Saison 1913/14 stieg Borussia Dortmund erstmals in der Vereinsgeschichte in die damals höchste Spielklasse, die A-Klasse, auf. Da selbst auf westfälischer Ebene kein einheitliches Ligensystem vorhanden war und nur wenige Vereine zum Einzugsbereich der A-Klasse gehörten, konnte man zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht von einer nationalen Bedeutung der Borussia zu sprechen.

Da die Saison 1914/15 wegen des Ersten Weltkriegs abgebrochen werden musste, konnte die Borussia ihre Erfolge zunächst nicht fortsetzen. Es fanden jedoch Freundschaftsspiele zugunsten des Roten Kreuzes statt. Neun der 18 Vereinsgründer erlebten das zehnjährige Jubiläum des BVB nicht, da sie im Krieg starben.

Bei Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Spielzeit 1917/18 war die Borussia aufgrund der Kriegswirren noch nicht vertreten, in der Saison 1918/19 spielte man dann wieder in der A-Klasse. 1919 trug sich Borussia Dortmund auch in das Vereinsregister ein, gleichzeitig wurde die erste Satzung nebst einer Spielordnung verfasst. Der Grund für die am 24. Mai erfolgte Aufnahme in das Vereinsregister war insbesondere der geplante Ausbau der Weißen Wiese, für die der Verein Rechtssicherheit benötigte[3]. Trotz Platz drei in der Abschlusstabelle der A-Klasse war die Borussia ab der Saison 1919/20 nur noch zweitklassig, da die Bezirksklasse als neue Liga eingeführt wurde. Diese umfasste die besten Mannschaften aus den acht Bezirken Bergisch-Mark, Niederrhein, Rhein, Mittelrhein, Ruhr, Südwestfalen, Hessen-Hannover und Westfalen.

In der folgenden Saison 1920/21 passte der BVB den Aufstieg in die Bezirksklasse erneut nur knapp, im Entscheidungsspiel um den zweiten Platz unterlag man dem Lokalrivalen vom SV 08. Auch in den folgenden Spielzeiten änderte sich nichts an der Zweitklassigkeit der Borussia, der Verein gehörte stets der neu geschaffenen zweiten Bezirksklasse bzw. später der Kreisliga Mark an, verpasste jedoch durchweg den Aufstieg. Bedeutsamer war stattdessen der Wechsel an der Vorstandsspitze, als Franz Jacobi 1923 als Vorsitzender zurücktrat und durch Heinz Schwaben ersetzt wurde. Dieser war Direktor der Union-Brauerei und besaß über die nötigen finanziellen Ressourcen, die einen Ausbau der Weißen Wiese zum „Borussia-Sportplatz“, einem Stadion für 10.000 Besucher, möglich machten.

1926 gewann der BVB dann die Vizemeisterschaft in der 2. Bezirksklasse und stieg erneut in die höchste Spielklasse auf, die Ruhrbezirksklasse Dortmund-Gelsenkirchen. Trotz der Verpflichtung neuer Akteure aus anderen Dortmunder Mannschaften wurde die Spielzeit 1926/27 zu einem Misserfolg für die Borussia, denn das Entscheidungsspiel gegen den punktgleichen SV Langendreer 04 wurde mit 1:3 nach Verlängerung verloren, so dass der Verein wieder zurück in die Zweitklassigkeit musste. Die Saison 1927/28 endete in der 2. Bezirksklasse mit einem zweiten Platz hinter den Sportfreunden Dortmund, was nicht zum Aufstieg reichte. Im Sommer 1929 wurde das Ligensystem um eine weitere Spielklasse, die Sonderklasse, ergänzt. Weder für diese noch für die 1. Bezirksklasse konnte sich Borussia Dortmund in der Spielzeit 1928/29 qualifizieren, so dass man 1929/30 nur noch drittklassig war. Allerdings gelang in diesem Jahr als Vierter der Aufstieg in die 1. Bezirksklasse, der die Borussia bis zur Saison 1935/36 ununterbrochen angehörte.

Geprägt wurde diese Zeit von August Lenz, dem ersten Nationalspieler der Borussia. Lenz stieß während der Saison 1927/28 als Jugendspieler zur Borussia und wurde früh zum wichtigsten Spieler seiner Mannschaft. 1933 unterlag Borussia Dortmund im Entscheidungsspiel um die Gruppenmeisterschaft in der Bezirksklasse dem Lokalrivalen von Arminia Marten mit 1:2 nach Verlängerung, selbst bei einem Sieg hätte man jedoch nicht aufsteigen können, da im selben Sommer mit der Einführung der Gauligen eine Neuordnung des Ligensystems einherging. Erst 1935/36 gelang dem BVB der Wiederaufstieg in die Erstklassigkeit.

1936 bis 1945 - Erste Erfolge in der Gauliga

Unter der Herrschaft der Nationalsozialisten wurde in den 1930er Jahren als oberste Spielklasse die Gauliga eingeführt. Sportlich hatte der BVB nun seine bisher erfolgreichste Zeit. In der Saison 1935/36 stieg man in die Gauliga Westfalen auf und war wieder erstklassig. Gleichzeitig wurde mit Fritz Thelen der erste professionelle Trainer der Borussen angestellt. Borussia Dortmund entwickelte sich zu einer der besten Fußballmannschaften Deutschlands, was besonders durch den ersten Nationalspieler der Borussen, August Lenz, möglich wurde.

Für den Bau des Hoeschparks durch den Reichsarbeitsdienst wurde dem BVB das Stadion Weiße Wiese und das zugehörige Vereinsgelände von der Stadt Dortmund entschädigungslos enteignet. Daher musste der Verein im Jahr 1937 in die Kampfbahn Rote Erde im bürgerlichen Süden Dortmunds umziehen.

Im Tschammerpokal, dem Vorläufer des DFB-Pokals, erreichte man 1937 das Viertelfinale und unterlag Waldhof Mannheim nur knapp mit 3:4. In den darauf folgenden Jahren wurde der BVB zudem mehrmals Vizemeister (1938 und 1942) der Gauliga, die A-Jugend des BVB gewann in 1939 die Westfalenmeisterschaft und die westdeutsche Meisterschaft.

Der Gewinn der Vizemeisterschaft 1942 läutete ein sportlich relativ erfolgreiches Jahrzehnt für Borussia Dortmund ein, das allerdings vom zweiten Weltkrieg und der Diktatur des dritten Reichs weiterhin überschattet wurde. Die durch Sozialdemokraten, Kommunisten und polnische Zuwanderer geprägte Dortmunder Nordstadt war eine Hochburg der Antifaschisten in Dortmund. Dies fand auch seinen Widerhall in dem tief in diesem Viertel verwurzelten BVB. So waren eine Reihe aktiver Vereinsmitglieder im Widerstand gegen die Nationalsozialisten tätig und nutzten dabei auch die Infrastruktur des Vereins, beispielsweise die Druckmaschinen zur Vervielfältigung von Flugblättern. Diesen mutigen Einsatz bezahlten eine Reihe dieser aktiven Borussen mit ihrem Leben, unter anderem Heinrich Czerkus, der Vereinswart des Stadions und der Vereinsanlagen bis zu deren Enteignung, und Franz Hippler, Vorsitzender der Handballabteilung des Vereins. Beide wurden noch am Karfreitag 1945 von der Gestapo ermordet, ihrer wird seitdem jedes Jahr am Mahnmal in der Bittermark gedacht.

1946 bis 1963 - Der Aufstieg zur deutschen Spitzenmannschaft

Nach dem Krieg begann der Wiederaufbau des Vereins. Durch den Verlust vieler Spieler wurden viele Vereine in Deutschland praktisch zerstört. Auch der BVB musste sich aus den Wirren der damaligen Zeit befreien und zunächst eine Wiederzulassung erwirken. Doch bereits im August 1945 wurde auf der Roten Erde wieder Fußball gespielt.

Einer der wichtigsten Erfolge für Borussia Dortmund in den 40er Jahren war der Gewinn der Westfalenmeisterschaft 1947 gegen den FC Schalke 04, den man sich im Endspiel in Herne mit 3:2 sicherte. Dieser Sieg ging als die Wende im Westen in die Fußball-Geschichte des Ruhrgebietes und Westdeutschlands ein, da jahrzehntelang der Verein Schalke den Fußballsport im Revier beherrschte und der BVB nach diesem historischen Sieg fortan die Führung im Ruhrgebiets- und westdeutschen Fußball übernahm. Aber auch die Meisterschaften in den Spielzeiten 1947/48 und 1948/49 in der neuen Oberliga West waren wichtige Ereignisse in der Vereinsgeschichte. 1949 stand der BVB erstmals im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft gegen den VfR Mannheim, das jedoch mit 3:2 nach Verlängerung verloren ging.

Nachdem man sich 1949/50 zum dritten Mal in Folge die Westmeisterschaft gesichert hatte, traf die Borussia im Achtelfinale um die Deutsche Meisterschaft erneut auf den VfR Mannheim. Dieses Spiel verlor der BVB jedoch wieder, diesmal mit 1:3. Der Erfolg der 40er Jahre setzte sich dennoch in den 50er Jahren fort. In der Saison 1952/53 gelang der Gewinn des vierten Titels in der Oberliga West.

Bei Borussia Dortmund wurde die Saison 1955/56 zur bis dato erfolgreichsten in der Vereinsgeschichte. Man gewann unter Trainer Helmut Schneider die fünfte Westmeisterschaft, auf die der erneute Einzug ins Finale um die Deutsche Meisterschaft folgte. Der BVB wurde im Berliner Olympiastadion vor 75.000 Zuschauern seiner Favoritenrolle gerecht und bezwang den Karlsruher SC nach Toren von Niepieklo, Kelbassa, Preißler und Peters mit 4:2. 250.000 begeisterte Fans empfingen die Mannschaft in Dortmund. Hierdurch qualifizierte sich der BVB für den erstmals ausgetragenen Europapokal der Landesmeister.

Nach der erst im Entscheidungspiel gewonnenen ersten Runde gegen Spora Luxemburg schied die Borussia nach einem 2:3 in Manchester und einem 0:0 vor 45.000 Zuschauern in der Roten Erde gegen Manchester United aus. Dennoch verteidigte die Borussia in derselben Aufstellung wie im Vorjahr (Kwiatkowski, Burgsmüller, Sandmann, Schlebrowski, Michallek, Bracht, Peters, Preißler, Kelbassa, Niepieklo, Kapitulski) die deutsche Meisterschaft mit einem 4:1 (je zwei Tore durch Kelbassa und Niepieklo) über den Hamburger SV. Zuvor hatte man sich die bis dato sechste Westmeisterschaft gesichert. Trainer Schneider verzichtete im Endspiel auf den jungen Nationalspieler Aki Schmidt, weil er die Vorjahresmeisterelf nicht verändern wollte. Nie wieder sollte eine deutsche Mannschaft mit derselben Endspielmannschaft deutscher Meister werden. Geprägt waren diese beiden Jahre von den „Drei Alfredos“. So wurden Preißler, Kelbassa und Niepieklo genannt, die zusammen sieben der acht Endspieltore 1956 und 1957 sowie 29 der 34 Endrundentore der Borussia erzielten.

Als Meister qualifiziert schied man 1957 im Europapokal erneut in der 2. Runde aus, diesmal nach einem 1:1 in Dortmund und einem 1:4 beim AC Mailand. Nach diesen Meisterschaften erreichte die Borussia 1958 und 1959 nur noch zwei fünfte Plätze bei den Westmeisterschaften, die Mannschaft war mittlerweile überaltert.

Max Merkel, dessen deutsche Trainer-Karriere in Dortmund begann, nahm die Verjüngung der Mannschaft in Angriff und baute junge Spieler wie Hoppy Kurrat, Jürgen Schütz, Timo Konietzka und Lothar Emmerich in die Mannschaft ein. 1961 verlor man in Hannover das Finale um die deutsche Meisterschaft unter Trainer Max Merkel gegen den 1. FC Nürnberg mit 0:3, die junge Dortmunder Mannschaft war ohne Chance. Merkel verließ daraufhin den BVB, und Borussia sicherte sich die Dienste von Trainer Hermann Eppenhoff, der als Spieler drei Mal deutscher Meister mit dem Revierrivalen Schalke gewesen war. 1962 wurde man mit dieser im Umbruch befindlichen Mannschaft nur Achter der Oberliga West.

In der letzten Saison vor der Einführung der Bundesliga wurde man 1963 hinter dem Meisterschaftsfavoriten 1. FC Köln Zweiter der Oberliga und qualifizierte sich so für die Endrunde der deutschen Meisterschaft. Hier belegte man mit 9:3 Punkten den ersten Platz vor 1860 München, Borussia Neunkirchen und dem Hamburger SV, so dass man ins Endspiel gegen den 1. FC Köln einzog. Das Endspiel in Stuttgart gewann der BVB mit 3:1 durch Tore von Kurrat, Wosab und Schmidt gegen den 1. FC Köln vor 78.000 Zuschauern. Den DFB-Pokal konnte man trotz des erstmaligen Erreichens des Finales nicht gewinnen. Im Endspiel verlor man in Hannover gegen den Dauerrivalen HSV mit 0:3. Borussia Dortmund beendete die Ära der Oberliga West als erfolgreichster Verein in der Geschichte dieser Klasse.

1963 bis 1972 - Europapokalsieg und schleichender Niedergang

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Torhüter in den 60ern:
Hans Tilkowski

In der Premierensaison der Fußball-Bundesliga, deren Gründungsmitglied der BVB als amtierender deutsche Meister war, gehörte die Borussia zu den Favoriten auf den Titel. Am Ende reichte es jedoch nur zu einem vierten Platz. Im Europapokal der Landesmeister gelangte der BVB bis ins Halbfinale, wo man Inter Mailand, dem späteren Cup-Sieger, unterlag. Zuvor schlug man den Favoriten Benfica Lissabon um den Stürmerstar Eusebio im Viertelfinale mit 5:0.

1964/65 wurden die Borussen Dritter in der Bundesliga, zudem erreichte man nach Siegen gegen Preußen Münster, Tennis Borussia Berlin, Eintracht Braunschweig und den 1. FC Nürnberg zum zweiten Mal das Finale des DFB-Pokals. Dort wurde, erneut in Hannover, nach Toren von Aki Schmidt und Lothar Emmerich Alemannia Aachen mit 2:0 besiegt. Im Messepokal schied man bereits in der zweiten Runde gegen Manchester United mit 1:6 und 0:4 aus. Gegen die mit späteren Weltmeistern gespickte Mannschaft um Bobby Charlton und George Best hatte der BVB keine Chance.

In der Bundesliga reichte es 1966 wegen der Doppelbelastung durch die Spiele im Europapokal nur zur Vizemeisterschaft, vor allem zum Ende der Saison musste das Team dem Kräfteverschleiß Tribut zollen. Dafür konnte der Club seinen bis dahin größten Erfolg feiern, als man im Europapokal der Pokalsieger zum ersten deutsche Europapokalsieger überhaupt wurde. Nach Spielen gegen Floriana La Valetta und CSKA Sofia erwartete die Borussia in der dritten Runde die Mannschaft von Atletico Madrid, die nach einem 1:1 in Madrid und einem 1:0 im Rückspiel durch ein Tor von Lothar Emmerich ausgeschaltet werden konnte. Beim seinem zweiten Einzug in ein Halbfinale des Europapokals nach 1963/64 traf der BVB auf den Titelverteidiger West Ham United mit dem britischen Nationalheld Bobby Moore. In London siegte Borussia mit 2:1 durch Tore von Held und Emmerich. In der Roten Erde wurden die Londoner im Rückspiel mit 3:1 besiegt, Emmerich erzielte zwei Tore, Cyliax eines. Die Borussia stand somit als dritter deutscher Verein im Endspiel eines Europapokals, wo sie in Glasgow auf den FC Liverpool traf. Im Finale siegte die Borussia in einem spannenden Spiel trotz Feldvorteilen der Engländer nach Verlängerung mit 2:1. Die Führung von Held glich Hunt unmittelbar aus. In der 106. Minute war es Stan Libuda vorbehalten, mit einem kuriosen Tor die Entscheidung herbeizuführen. Libuda schoss aus 30 Metern in hohem Bogen über Torwart Lawrence den Ball an die Querlatte. Von dort prallte der Ball gegen den Körper von Verteidiger Ron Yeats und danach ins Tor. Dieser erste Sieg einer deutschen Mannschaft im Europapokal wurde in Dortmund am folgenden Tag mit einem Autokorso durch die Innenstadt begeistert gefeiert. Das Team wurde zudem zur Mannschaft des Jahres gewählt.

Als Titelverteidiger automatisch qualifiziert ging es in der neuen Saison in der ersten Runde des Europapokals erneut nach Glasgow gegen die Rangers. Dort verlor man mit 1:2. Im Rückspiel in der Roten Erde gelang es den Borussen vor 40.000 Zuschauern nicht, ein Tor zu schießen, so dass man nach dem 0:0 ausschied. In der Bundesliga wurde man nur Dritter.

Anschließend begann der allmähliche Niedergang, als man 1968 Tabellenvierzehnter und 1969 gar nur Sechzehnter wurde und den Abstieg erst am letzten Spieltag in der Roten Erde mit einem 3:0 gegen Kickers Offenbach verhindern konnte. Die sportliche Schwäche der Borussia hatte seine Ursache vor allem im aufgrund von Finanzengpässen nötigen Ausverkauf der Mannschaft, ohne dass gleichwertiger Ersatz verpflichtet werden konnte. So wurde z.B. Lothar Emmerich gegen seinen ausdrücklichen Willen („Ich bin doch Dortmunder Junge!“) 1969 für 175.000 DM nach Belgien zu AC Beerschot Antwerpen transferiert.

Nach einem zwischenzeitlich Hoch in der Saison 1969/70, als man überraschend Dritter wurde, begann ein Jahr später der große Ausverkauf. Zunächst beendete 1970 Wolfgang Paul, langjähriger Kapitän der Mannschaft, seine Karriere. Ein Jahr später wurden die Leistungsträger Wosab, Neuberger, Weist und Held aus finanziellen Gründen verkauft. Es folgte 1972, nach einem 17. Platz und nur 20 Punkten, 36 Jahre nach dem Aufstieg in die höchste Spielklasse, der Abstieg in die Regionalliga West.

1972 bis 1988 - Schwierige Zeiten, sportlich wie finanziell

In den ersten drei Jahren der Zweitklassigkeit wurde die Borussia Vierter und zweimal Sechster und qualifizierte sich somit nicht für den Aufstieg oder für Relegationsspiele um den Aufstieg in die 1. Bundesliga.

Im Jahr 1974, als in Deutschland die Fußball-Weltmeisterschaft stattfand, bekam Dortmund ein neues Stadion, das Westfalenstadion. Im Laufe der Jahre wurde es immer weiter ausgebaut und so das Fassungsvermögen deutlich erhöht. Damals lag der Verein jedoch nicht nur sportlich, sondern auch finanziell am Boden. Es wurden die Gehälter der Spieler gekürzt. Die Stadt übernahm Bürgschaften, und Hoesch stellte dem Verein neben Geld auch die Trainingsplätze am Hoeschpark und den medizinischen Apparat zur Verfügung. Aus Dank zierte das BVB-Trikot auf dem Rücken der Schriftzug „Dortmund“ und auf der Brust ein Kreis mit dem Dortmunder Fernsehturm, Blumen und einem Fußball. Der Schriftzug „Dortmund“ ist bis heute geblieben.

Der Zweitklassigkeit entkam man in der Saison 1975/76, dank des zweiten Platz in der Abschlusstabelle und zweier Erfolge in den Entscheidungsspielen um den Aufstieg gegen die Mannschaft des 1. FC Nürnberg. Kurioserweise entließ man vor den Aufstiegsspielen den Trainer Horst Butz, der in der Saison Otto Knefler abgelöst hatte, weil dieser bereits mit dem Relegationskonkurrenten Nürnberg für die neue Saison einig war. Der Vorstand wollte mit dieser Maßnahme verhindern, dass der Aufstieg in Gefahr geriet. Neuer Trainer wurde Otto Rehhagel.

Vor der neuen Bundesligasaison hatte der BVB auf dem Transfermarkt einige Spieler verpflichtet, die sich als Glückgriffe erweisen sollten, so zum Beispiel Erwin Kostedde und Ente Lippens. Im Laufe der Saison ergänzte noch Manni Burgsmüller den Kader der Borussia. Im ersten Jahr der erneuten Bundesligazugehörigkeit, der Saison 1976/77, erreichte der BVB den sicheren achten Rang. Durch das neue Stadion kam es zu einem Zuschauerboom ohnegleichen. Über 40.000 Menschen wollten im Schnitt die Heimspiele der Borussia sehen. Nicht einmal Schalke (als Vizemeister in dieser Saison und einem Stadion, das über 15.000 Menschen mehr fasste als das Westfalenstadion) konnte an die Zuschauerzahlen der Borussia herankommen. Der Meister aus Mönchengladbach hatte sogar nur etwa halb so viele Zuschauer wie der BVB.

Gut aufgestellt ging es mit hohen Erwartungen in die Spielzeit 1977/1978, die mit einem enttäuschenden 11. Platz und dem blamablen 0:12 am letzten Spieltag gegen Borussia Mönchengladbach endete. Mit der höchsten Niederlage der Bundesligageschichte endete auch die Ägide von Otto Rehhagel beim BVB, der letztendlich den Kopf für diese Niederlage hinhalten musste. Die folgende Saison schloss man sportlich als Zwölfter ab. Wichtiger war jedoch in dieser Saison, dass im März 1979 der Rechtsanwalt Reinhard Rauball Präsident der Borussia wurde, der den aufgrund fehlender Erfolge und ausbleibenden Zuschauern schlingernden BVB wieder in ruhigere Fahrwasser brachte. Im Sommer gelang ein Coup, als der BVB als Trainer für die neue Saison Udo Lattek verpflichten konnte, der bis dahin beim Namensrivalen in Mönchengladbach tätig gewesen war. Man kam bis ins Halbfinale des DFB-Pokals, wo man gegen den späteren Sieger Fortuna Düsseldorf mit 1:3 verlor.

In der Saison 1980/81 verpasste man im letzten Saisonspiel die UEFA-Pokal-Qualifikation mit einem 0:3 gegen den direkten Konkurrenten Borussia Mönchengladbach. Der BVB wurde nur Siebter. Vor der Saison hatte man Rüdiger Abramczik vom Revierrivalen FC Schalke 04 verpflichtet. Gleichzeitig spielte erstmals ein Türke für den BVB, der beim Publikum beliebte Erdal Keser. In der Saison kam mit Rolf Rüssmann ein weiterer Schalker zur Borussia. Lattek jedoch verließ den BVB noch in der laufenden Saison in Richtung Barcelona.

Nach Lattek begann eine Phase ständiger Trainerwechsel, in den fünf Jahren zwischen Frühjahr 1981 und Frühjahr 1986 waren zehn verschiedene Übungsleiter beim Verein tätig. Nach Lattek kam Branko Zebec vom Hamburger SV. Unter ihm verbesserte sich das Team vor allem in taktischer Hinsicht und wurde 1981/82 Sechster der Bundesliga. Dadurch qualifizierte sich die Borussia endlich wieder für den Europapokal. Zebec musste den BVB trotz sportlichen Erfolgs aufgrund seiner augenscheinlichen Alkoholprobleme dennoch verlassen. In der Saison debütierte der junge Michael Zorc, der zuvor Junioreneuropameister geworden war. Auf Zebec folgte Karl-Heinz Feldkamp. Zudem konnte der BVB einen Spielmacher verpflichten. Der aus Rumänien geflüchtete Marcel Raducanu schloss sich der Borussia nach Ablauf der üblichen Einjahressperre an. Dennoch erreichte man im folgenden Jahr nur den siebten Platz. Im UEFA-Cup schied der BVB bereits in der ersten Runde gegen die Glasgow Rangers nach einem 0:0 und einem 0:2 in Glasgow aus. Nach der Saison trat zudem Reinhard Rauball als Präsident zurück.

Die Folge war eine sportliche Talfahrt, begleitet von finanziellen Eskapaden, die den Verein an den Rand der Zahlungsunfähigkkeit brachten: Der Verein verschuldete sich mit über 8 Millionen DM, das Amtsgericht Dortmund ernannte am 23. Oktober 1984 einen Notvorstand. Präsident wurde erneut Rauball, als Vizepräsident wurde ihm Gerd Niebaum zur Seite gestellt, der 1986 das Amt des Präsidenten übernahm. Sportlich blieb es jedoch problematisch. 1984/85 konnte man sich noch auf den 14. Platz retten, in der darauf folgenden Saison ging es jedoch in die Relegation. Gegen Fortuna Köln musste die Borussia drei Mal antreten. Das Hinspiel wurde 2:0 verloren. Im Rückspiel siegte man mit 3:1 und erwirkte so ein weiteres Spiel. Das erforderliche dritte Spiel konnte Borussia Dortmund mit 8:0 im Düsseldorfer Rheinstadion für sich entscheiden und so einen zweiten Abstieg aus der Bundesliga nach 1972 verhindern. Mehr als 30.000 Borussen begleiteten damals ihren Verein zu diesem Schicksalsspiel ins Rheinstadion.

Dieses Erlebnis sollte sich als heilsamer Schock für die Borussia herausstellen. So wurden vor der Saison 1986/87 zwei Stürmer verpflichtet, die den BVB viele Tore bescheren sollten: Frank Mill und Norbert Dickel. Auch der spätere Nationalspieler Thomas Helmer kam zur Borussia. Am Ende erreichte man Platz 4 und somit die Teilnahme am UEFA-Pokal.

In der neuen Saison 1987/88 kam man trotz anderer Erwartungen und der Verpflichtung von Murdo MacLeod von Celtic Glasgow jedoch nicht über einen enttäuschenden 13. Platz unter Trainer Reinhard Saftig hinaus. Im UEFA-Pokal kam man nach dem Ausschalten von Celtic Glasgow (1:2 und 2:0) und Velez Mostar (2:0 und 1:2) bis ins Achtelfinale, wo man nach einem begeisternden 3:0 zuhause mit 0:5 nach Verlängerung beim FC Brügge ausschied.

1988 bis 1997 - Pokalsieg, Meisterschaft und Champions League

Vor der Saison 1988/89 wurden das Frankfurter Talent Andreas Möller und der Münchener Michael Rummenigge verpflichtet. Im Trainingslager vor der Saison verließ Reinhard Saftig nach Streitigkeiten um den Mannschaftskapitän den Club. Ihm folgte Horst Köppel.

Im DFB-Pokal 1989 kam man nach Siegen gegen Eintracht Braunschweig, den FC Homburg, Schalke 04, den Karlsruher SC und den VfB Stuttgart ins Finale und besiegte dort Werder Bremen mit 4:1. Torschützen des Pokaltriumphes nach der Bremer Führung durch den späteren Borussen Karlheinz Riedle waren Norbert Dickel mit zwei Treffern, Frank Mill und Michael Lusch. Der erste Titel seit 23 Jahren und gleichzeitig der zweite DFB-Pokal-Sieg für den BVB war perfekt. Mehr als 40.000 BVB-Fans begleiteten ihre Borussia nach Berlin ins mit 76.000 Zuschauern ausverkaufte Olympiastadion, eine Viertelmillion begeisterter Menschen empfing die Mannschaft am nächsten Tag in Dortmund. Besonders Pokalheld Norbert Dickel wurde gefeiert. Vor Beginn der neuen Saison wurde dann auch noch der Supercup gegen den FC Bayern München in Kaiserslautern mit 4:3 gewonnen.

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Einst Kapitän, jetzt Manager:
Michael Zorc

Zur Saison 1989/90 wurde erneut Jürgen Wegmann verpflichtet und man erreichte am Ende der Spielzeit einen guten vierten Platz. Im Pokal schied man jedoch enttäuschend in der ersten Runde gegen Eintracht Braunschweig mit 2:3 aus, im Europapokal der Pokalsieger war Sampdoria Genua bereits in der zweiten Runde Endstation.

Vor der neuen Saison kam Flemming Povlsen für die damalige Rekordsumme von 4,1 Millionen DM aus Eindhoven zum BVB, dennoch belegte man nur einen enttäuschenden 10. Platz. Köppel wurde daher durch den in Deutschland damals relativ unbekannten Ottmar Hitzfeld vom Grasshopper-Club Zürich ersetzt, was sich als echter Glücksgriff für die Borussia herausstellen sollte. Zudem wurde der beste Stürmer der Borussia der 90er Jahre von Bayer Uerdingen verpflichtet: Stephane Chapuisat.

Schon in der ersten Saison unter Hitzfeld war man dem Erfolg sehr nahe, die Borussia spielte ihre erfolgreichste Saison seit Bestehen der Bundesliga. Der mögliche Meistertitel wurde erst am letzten Spieltag verloren, Guido Buchwald machte mit dem Kopfballtreffer zum 2:1 bei Bayer Leverkusen vier Minuten vor Ende der Partie seinen VfB Stuttgart zum Meister. Bis dahin war der BVB aufgrund seiner 1:0-Führung vor etwa 20.000 mitgereisten Schlachtenbummlern beim MSV Duisburg virtueller Deutscher Meister, da der dritte Konkurrent Eintracht Frankfurt bei Hansa Rostock sein Spiel verlor. Dennoch empfingen 30.000 BVB-Fans am Folgetag die Mannschaft der Borussia am Dortmunder Rathaus. In den Spielen kamen im Schnitt etwa 44.500 Zuschauer zu den Spielen des BVB, was einen neuen Vereinsrekord darstellte.

In der folgenden Saison verließ Thomas Helmer den BVB für 7,5 Mio. DM in Richtung München. Als Ersatz kam der erste Italienrückkehrer Stefan Reuter von Juventus Turin nach Dortmund. In der Winterpause konnte aufgrund der Einnahmen aus dem UEFA-Pokal zusätzlich der erst im Sommer zuvor von Stuttgart zu Inter Mailand gewechselte Matthias Sammer für 8,5 Mio. DM verpflichtet werden. Perspektivisch war dies der wichtigste Transfer der 90er Jahre des BVB. Am Ende reichte es, auch aufgrund der UEFA-Pokal-Belastung, „nur“ zu einem vierten Platz in der Bundesliga. Im DFB-Pokal schied man im Viertelfinale bei Werder Bremen mit 0:2 aus.

Richtig erfolgreich gestaltete sich dagegen die Teilnahme am UEFA-Pokal. Hier erreichte die Borussia nach Siegen gegen Floriana La Valetta, Celtic FC, Real Saragossa und den AS Rom zunächst das Halbfinale gegen AJ Auxerre. Hier kam es nach einem 2:0-Heimspielerfolg und einem 0:2 in Auxerre nach Verlängerung zum Elfmeterschießen. Dort wurde das Dortmunder „Eigengewächs“ Stefan Klos im Tor zum „Held“, indem er den letzten Elfmeter der Franzosen halten konnte. Die Borussia stand somit erstmals nach 1966 wieder in einem europäischen Endspiel. Hier zeigte sich Juventus Turin aber (noch) als zu stark. Nach einem 1:3 vor heimischer Kulisse verlor man auch das Rückspiel in Turin mit 0:3. Durch diese lange UEFA-Cup-Saison schwang sich der BVB aber dennoch aufgrund der hohen Fernsehgelder für die Übertragungen zum finanzstärksten Verein der Liga auf.

Folgerichtig wurden gemäß dem Motto „Wir investieren in Steine und Beine“ (Gerd Niebaum) zur Saison 93/94 weitere Stars für die Borussia verpflichtet. Es kamen von Lazio Rom Kalle Riedle (9,5 Mio. DM) und vom Revierrivalen Schalke Steffen Freund. Dennoch verlief die Saison mit einem vierten Platz eher ernüchternd, hatte man doch - schon aufgrund der Verpflichtungen - das Ziel Meisterschaft ausgegeben. Auch im Pokal schied man bereits in der zweiten Runde beim 1. FC Kaiserslautern aus. Nach der Saison mussten die verdienten älteren Spieler Michael Schulz und Frank Mill gehen.

Borussia aber blieb seinem Motto treu und investierte erneut stark in die Mannschaft. So kam der „verlorene Sohn“ Andreas Möller im Doppelpack mit Julio Cesar für zusammen 11,5 Mio. DM vom italienischen Spitzenclub Juventus Turin an den Borsigplatz. In einer spannenden Saison sicherte man sich den Titel vor Werder Bremen. Der erste Meistertitel des BVB nach 32 Jahren blieb nicht ohne Folgen: Unmittelbar nach Abpfiff des Spiels lagen sich die Spieler und auch Trainer Ottmar Hitzfeld mit Tränen in den Augen in den Armen. Zehntausende Fans stürmten den Rasen und feierten ausgelassen die erste Meisterschaft in der Bundesliga. Nach Polizeiangaben feierten am Tag nach dem Titelgewinn rund um den Empfang der Meistermannschaft am Dortmunder Rathaus mehr als 500.000 BVB-Fans den Deutschen Meister auf den Straßen und den Plätzen Dortmunds.

Auch in der folgenden Saison 1995/96 konnte Borussia Dortmund den Titel erringen. Zwar gab es Rückschläge durch viele Verletzungen wie die Kreuzbandrisse der beiden Stürmer Chapuisat und Riedle, letztlich sicherte sich der BVB die bis dahin fünfte Meisterschale aber bereits am 33. Spieltag durch ein 2:2 bei 1860 München.

In der folgenden Saison erreichte die Borussia trotz Mehrfachbelastung durch die Champions League einen dritten Platz in der Liga, auf europäischer Bühne konnte die Borussia zugleich den größten Erfolg der Vereinsgeschichte feiern: Mann erreichte das Finale der UEFA Champions League. Im Spiel gegen Juventus Turin konnte man sich durch ein 3:1 (Tore: Riedle (2), Ricken) die begehrte Trophäe sichern. 25.000 Anhänger waren bei diesem Finale im ausverkauften Münchener Olympiastadion zugegen. Im Dezember 1997 gewann man auch den Weltpokal durch ein 2:0 (Tore: Zorc, Herrlich) gegen Cruzeiro Belo Horizonte in Tokio.

1997 bis 2005 - Sechste deutsche Meisterschaft und drohende Insolvenz

Nach den großen Erfolgen Mitte der 1990er kam der Umbruch. Ottmar Hitzfeld legte sein Traineramt nach der Saison 1996/97 nieder und begann seine Arbeit als Sportdirektor beim BVB. Seine Nachfolge trat der Italiener Nevio Scala an, der zuvor beim AC Parma erfolgreich war. Gleichzeitig verließen auch verdiente Spieler wie Karlheinz Riedle den Verein. In der Spielzeit unter Scala erreichte die Borussia lediglich einen enttäuschenden 10. Platz in der Bundesliga, in der UEFA Champions League gelang dem BVB jedoch der Einzug ins Halbfinale. Dort schied man nach einem 0:2 in Madrid und einem torlosen Rückspiel gegen Real Madrid aus. Legendär ist das Hinspiel wegen des „Torfalles von Madrid“, als ein Torpfosten abbrach und das Spiel erst mit neunzigminütiger Verzögerung angepfiffen werden konnte. Im Pokal schied man blamabel bei Eintracht Trier mit 1:2 im Achtelfinale aus.

Scala verließ aufgrund der Misserfolge den Club vorzeitig, zudem wechselte Sportdirektor Hitzfeld auf die Trainerbank des FC Bayern. Als Ersatz übernahm der bis dahin als Nachwuchstrainer und Jugendkoordinator beim BVB tätige Michael Skibbe den Cheftrainerposten zur Saison 98/99 bei der Borussia. Gleichzeitig wurde noch einmal in die Mannschaft investiert und es kamen unter anderem der deutsche Nationalspieler und Fußballweltmeister Thomas Häßler, dazu Miroslav Stevic und Bachirou Salou. Skibbe führte die Mannschaft auf einen respektablen vierten Platz, welcher zur Teilnahme an der Qualifikation zur Champions League berechtige. Im Pokal schied man beim VfB Stuttgart mit 1:3 im Achtelfinale aus.

In dieser Zeit wurden bei der Borussia vermehrt unglückliche Transfers durchgeführt. Häßler und Salou verließen den Club nach nur einem Jahr, und auch die im Sommer 1999 als große Hoffnungsträger verpflichteten Victor Ikpeba (kam für 12 Mio. DM vom AS Monaco) und Fredi Bobic (kam für 11 Mio. DM vom VfB Stuttgart) erwiesen sich nicht als die erhoffte Verstärkung. Nach einer Niederlage im ersten Spiel nach der Winterpause wurde Skibbe beurlaubt und durch den ehemaligen Borussen Bernd Krauss ersetzt. Dieser konnte in elf Spielen keinen Sieg einfahren und wurde nach nur zwei Monaten wieder entlassen. Der Verein schwebte in höchster Abstiegsgefahr, als Trainer-Urgestein Udo Lattek für seine letzte Station im Profi-Fußball reaktiviert wurde. Ihm zur Seite stand Matthias Sammer als Co-Trainer. Dieser hatte nach einer Infektion im Kniegelenk 1998 seine Karriere beim BVB als Spieler beenden müssen. Beide führten den BVB auf einen abschließenden Platz 11 in der Abschlusstabelle der Saison.

Im selben Jahr wurde die Umwandlung großer Teile des Vereins in eine börsennotierte Gesellschaft beschlossen. Am 28. November 1999 stimmte die Mitgliederversammlung des BVB der Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung in die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA zu. Als erster Fußballbundesligist ging Borussia Dortmund dann am 31. Oktober 2000 an die Börse. Der Ausgabekurs der BVB-Aktie lag seinerzeit bei 11 Euro. Man platzierte 13,5 Millionen Aktien an der Börse, die einen Emissionserlös von 165 Millionen Euro brachten.

Auf sportlicher Ebene versuchte man mit dem jungen Trainer Matthias Sammer einen Aufschwung zu bewirken. Es kam in der Winterpause der Saison 2000/01 Tomáš Rosický zum BVB, zuvor hatte man bereits Otto Addo verpflichtet. Überraschend wurde diese „neue“ Mannschaft unter Sammer direkt Dritter der Bundesliga.

Nach dieser Saison investierte der BVB noch einmal intensiv in neue Spieler. So kamen zu Beginn der neuen Saison Rosickýs tschechischer Landsmann Jan Koller für 12 Millionen Euro vom RSC Anderlecht sowie Marcio Amoroso für 25 Millionen Euro vom AC Parma. Verschleiert wurde die Höhe der Transfersumme durch einen angeblichen Verkauf von Evanilson nach Parma; jener wurde jedoch seitens der Borussia umgehend wieder ausgeliehen. Während der Saison kam dann noch Ewerthon vom Sport Club Corinthians Paulista. Diese Investitionen führten dazu, dass der BVB wieder um die Meisterschaft mitspielte. Drei Spieltage vor Schluss schien das Kopf-an-Kopf-Duell um den Titel bereits zu Gunsten von Bayer Leverkusen entschieden zu sein, das bereits mit fünf Punkten Vorsprung die Tabelle anführte. Nach zwei überraschenden Niederlagen der Leverkusener und gleichzeitigen Siegen gegen Köln (Amoroso verwandelte in der 89. Minute einen umstrittenen Elfmeter) und Hamburg (der BVB siegte in einer packenden Partie mit 4:3) übernahm die Borussia noch vor dem letzten Spieltag die Tabellenführung. Am letzten Spieltag gelang dem BVB dann nach einem 0:1-Rückstand noch ein 2:1 gegen Werder Bremen, was die insgesamt sechste deutsche Meisterschaft bedeutete. In derselben Saison erreichte der BVB auch das UEFA-Pokal-Finale, wo man Feyenoord Rotterdam knapp mit 2:3 unterlag. Zuvor wurde durch eine Galavorstellung der AC Mailand mit 4:0 im Hinspiel des Halbfinals in Dortmund ausgeschaltet.

Langjähriger Manager der Borussia: Michael Meier

Auch in der folgenden Sommerpause wurden weiter Spieler nach Dortmund gelockt, prominentester Einkauf war Torsten Frings, der für 9 Millionen Euro aus Bremen kam. Die Jahre nach 2002 gestalteten sich jedoch weit weniger erfolgreich. In der Champions League war 2003 bereits nach der Zwischenrunde Endstation, und auch in der Liga erreichte man nur einen dritten Platz. In der folgenden Champions-League-Qualifikation schied man zudem gegen den FC Brügge im Elfmeterschießen aus und erreichte damit „nur“ den UEFA-Pokal. Dort war bereits in der zweiten Runde der FC Sochaux zu stark für die Schwarzgelben. In der Saison 2003/04 versäumte der Verein sogar eine Qualifikation für den UEFA-Pokal und wurde nur enttäuschender Sechster. Auch im DFB-Pokal schied man seitdem regelmäßig früh aus, zumeist gegen unterklassige Vereine. Als Konsequenz trennte sich der Verein von Matthias Sammer und ging mit dem neuen Cheftrainer Bert van Marwijk in die neue Saison.

Durch die letzten Misserfolge litt der Verein unter erheblichen finanziellen Lasten. Allein im Geschäftsjahr 2003/04 erwirtschaftete die KGaA ein Minus von über 60 Millionen Euro, der Schuldenstand erhöhte sich auf mehr 118 Millionen Euro. Infolgedessen sah sich die KGaA gezwungen, wichtige Spieler abzugeben. Kritiker warfen der Vereinsführung unprofessionelles Handeln vor; der Verein habe sowohl Millionen aus dem Börsengang als auch die Einnahmen aus dem Verkauf des Westfalenstadions „vernichtet“. Auch der Kurs der BVB-Aktie lag mittlerweile weit unter dem Ausgabekurs.

Die Krise führte zum Abtritt der Verantwortlichen um den langjährigen Präsidenten Gerd Niebaum und den ebenfalls seit über zehn Jahren amtierenden Manager Michael Meier. Am Ende der turbulenten Saison 2004/05 zog der BVB dennoch mit dem 7. Platz und 55 Punkten in den UI-Cup ein. Nach einer sportlich beängstigend schwachen Hinrunde absolvierte die Mannschaft dabei die erfolgreichste Rückrunde in der Bundesligageschichte des Vereins.

Seit 2005

Der wichtigste Einschnitt bei der Borussia erfolgte auf der Funktionärsebene mit dem Rücktritt von Gerd Niebaum als Präsident am 14. November 2004 und aus der Geschäftsführung der KGaA am 9. Februar 2005. Niebaum hatte zuvor gemeinsam mit Manager Michael Meier einräumen müssen, dass der Verein Schulden in Höhe von 98 Mio. Euro angehäuft habe und dass der Fortbestand von Borussia Dortmund ernsthaft gefährdet sei. Auch Meier wurde nach Auslaufen seines Vertrages am 30. Juni 2005 nicht mehr weiter beschäftigt. Die Nachfolge traten Reinhard Rauball als Präsident und Aki Watzke als Geschäftsführer an.

Das sportliche Konzept der neuen Führung

Sportlich präsentierte sich Borussia Dortmund in der Bundesliga mit einem neuen Konzept. Ewerthon wechselte als einer der letzten Großverdiener nach Spanien, und auch Evanilson verließ die Borussia; mit Philipp Degen und Delron Buckley wurde für eher „kleines Geld“ Ersatz verpflichtet. Daneben versuchte man, mit selbst ausgebildeten Nachwuchskräften wie Florian Kringe, Marc-Andre Kruska, Nuri Sahin, Markus Brzenska, Uwe Hünemeier oder David Odonkor die Substanz des Vereins zu erhalten, und gewann so Sympathien in Deutschland. Zwar scheiterte der BVB im UI-Cup am tschechischen Vertreter Sigma Olomouc und im DFB-Pokal beim Zweitligisten Eintracht Braunschweig, allerdings erreichte man in der Liga einen zufriedenstellenden siebten Tabellenplatz.

Nach der Saison verließen Jan Koller (zum AS Monaco), Tomas Rosicky (zum FC Arsenal) und David Odonkor (zu Betis Sevilla) die Borussia. Durch diese Transfereinahmen war es dem BVB möglich, das Team zur Saison 06/07 neu aufzustellen. So wurden Nelson Valdez von Werder Bremen, Steven Pienaar von Ajax Amsterdam und Alexander Frei von Stade Rennes verpflichtet. Später stieß noch der Brasilianer Tinga vom Sport Club Internacional hinzu.

Dennoch verlief die Hinrunde der Spielzeit 2006/07 mehr als enttäuschend. Der BVB befindet sich zur Winterpause als Tabellenneunter im Mittelfeld der Liga, die dürftigen Leistungen insbesondere in Heimspielen brachten die sportliche Leitung um Trainer Bert van Marwijk scharf in die Kritik. Der Niederländer, dessen neuformierte Offensive fast ausnahmslos enttäuschte, verkündete nach der Partie gegen Wolfsburg zunächst seinen Rücktritt zum Saisonende. Am 18. Dezember, zwei Niederlagen später, verkündete die Geschäftsführung um Hans-Joachim Watzke jedoch die sofortige Beurlaubung des Niederländers. Nachfolger wurde einen Tag später Jürgen Röber, der zunächst einen Vertrag bis zum 30. Juni 2007 erhielt.

Die finanziellen Entwicklungen im Verein

Ein wichtiger Schritt in den Sanierungsplänen der neuen Führung war die Veräußerung der Namensrechte am Westfalenstadion an die Signal-Iduna-Versicherungsgruppe. Das Stadion heißt seit November 2005 entsprechend Signal-Iduna-Park. Im Mai 2006 gab Borussia Dortmund zudem bekannt, dass das Stadion zu einem Kaufpreis von 57,2 Mio. Euro zurückgekauft und von der US-Investmentbank Morgan Stanley fremdfinanziert wird. Der BVB verspricht sich durch den Rückkauf eine jährliche Entlastung von vier bis fünf Millionen Euro. Daneben kündigte der BVB eine Kapitalerhöhung um 29,25 Mio. Euro an, durch die es zu einem Schuldenabbau kommen soll.

Am 15. August 2006 beschloss die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA eine weitere Kapitalerhöhung. Diese dient vornehmlich dazu, Altverbindlichkeiten der KGaA von bis zu 27,8 Mio. Euro in maximal 12.307.600 neue Aktien umzuwandeln, die von der Investmentbank Morgan Stanley zum Kaufpreis von 2,20 Euro pro Stück übernommen werden. Dadurch betragen die Verbindlichkeiten der BVB KGaA nunmehr noch 151,835 Mio. Euro, wovon alleine 124 Mio. Euro auf das Stadion entfallen. Die Nettoverbindlichkeiten der KGaA belaufen sich somit „nur“ noch auf 27 Mio. Euro. Gleichzeitig steigt die Eigenkapitalquote der KGaA von 20,7 % auf 34,5 %. Dies stellt die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA wieder auf sehr solide Füße.

Seit Beginn der Saison 2006/07 ist zudem die RAG Trikotsponsor des BVB. Der Vertrag sichert dem BVB geschätzte ein Betrag um 10 Millionen Euro pro Jahr zu, die Vertragslaufzeit beträgt zunächst zwei Jahre. Die RAG wird ihr Logo aber erst im Frühjahr 2007 auf den Trikots der Borussen präsentieren. Bis dahin ziert ein vom Künstler Otmar Alt gestaltetes Ausrufezeichen auf grünem Hintergrund die Brust des neuen gelbweiß gestreiften Hemdes.

Insbesondere die vorgenannte erste Kapitalerhöhung, die Sponsoren-Abschlüsse mit RAG und Signal Iduna sowie der Rückkauf des Stadions haben den Schuldenabbau vorangetrieben.

Börsendaten

Stand: 14. Oktober 2006

  • Bisher wurden insgesamt 43.88 Millionen Aktien ausgegeben.
  • Die Marktkapitalisierung beträgt rund 105 Millionen Euro.

Sportliches

Erfolge

Erstligapositionen des BVB am Saisonende

Im Bereich Fußball:

Im Bereich Frauenhandball:

Ehrungen:

Als erste deutsche Mannschaft überhaupt wurde Borussia Dortmund 1957 mit der Ehrung Mannschaft des Jahres ausgezeichnet. Im Jahr 1995 nach dem Titelgewinn in der 1. Bundesliga wurde der Borussia diese Ehre erneut zuteil.

Überblick über die Spielzeiten seit 1947

Nachfolgend findet sich ein Kurzüberblick über die einzelnen Spielzeiten der Borussia[4] beginnend mit den ersten Aufzeichnungen nach dem Zweiten Weltkrieg in der Saison 47/48. Diese Übersicht ist wie folgt gegliedert:

  • die gespielte Saison
  • die gespielte Liga,
  • die Abschlussplatzierung
  • die Punktzahl
  • die Tordifferenz
  • der Zuschauerschnitt bei Borussia Dortmund
  • der Zuschauerschnitt der entsprechenden Liga
  • ggf. zu berücksichtigende Besonderheiten


Saison  Liga  Tabellenplatz  Punkte  Torverhältnis  Zuschauerschnitt 
beim BVB
Zuschauerschnitt 
der Liga
Besonderheiten 
Saison 05/06 Bundesliga 7. Platz 46 45:42 72.627 40.775  
Saison 04/05 Bundesliga 7. Platz 55 47:44 77.235 37.806 Kapazitätsverringerung für die WM
Saison 03/04 Bundesliga 6. Platz 55 59:48 79.647 37.481 Ausbau der Ecken
Saison 02/03 Bundesliga 3. Platz 58 51:27 67.858 34.198  
Saison 01/02 Bundesliga 1. Platz 70 62:33 62.221 33.030  
Saison 00/01 Bundesliga 3. Platz 58 62:42 61.318 30.192  
Saison 99/00 Bundesliga 11. Platz 40 41:38 58.791 31.180  
Saison 98/99 Bundesliga 4. Platz 57 48:34 62.992 32.754 Ausbau Süd- und Nordtribüne
Saison 97/98 Bundesliga 10. Platz 43 57:55 52.274 32.995  
Saison 96/97 Bundesliga 3. Platz 63 63:41 51.516 30.859 Fertigstellung Oberränge West & Ost
Saison 95/96 Bundesliga 1. Platz 68 76:38 41.886 30.795 Baubeginn Oberränge West und Ost
Saison 94/95 Bundesliga 1. Platz 49:19 67:33 40.914 30.049  
Saison 93/94 Bundesliga 4. Platz 39:29 49:45 40.381 27.136  
Saison 92/93 Bundesliga 4. Platz 41:27 61:43 40.028 26.233 Kapazitätsverringerung Umbau Nordtribüne  
Saison 91/92 Bundesliga 2. Platz 52:24 66:47 41.188 24.244  
Saison 90/91 Bundesliga 10. Platz 34:34 46:57 33.564 21.696  
Saison 89/90 Bundesliga 4. Platz 41:27 51:35 34.810 21.237  
Saison 88/89 Bundesliga 7. Platz 37:31 56:40 29.176 18.934  
Saison 87/88 Bundesliga 13. Platz 29:39 51:54 27.921 19.692  
Saison 86/87 Bundesliga 4. Platz 40:28 70:50 32.129 20.555  
Saison 85/86 Bundesliga 16. Platz 28:40 49:65 22.573 18.932  
Saison 84/85 Bundesliga 14. Platz 30:38 51:65 24.512 19.837  
Saison 83/84 Bundesliga 13. Platz 30:38 54:65 20.306 20.634  
Saison 82/83 Bundesliga 7. Platz 39:29 78:62 26.031 21.179  
Saison 81/82 Bundesliga 6. Platz 41:27 59:40 27.409 21.877  
Saison 80/81 Bundesliga 7. Platz 35:33 69:59 33.120 24.066  
Saison 79/80 Bundesliga 6. Platz 36:32 64:56 34.243 24.274  
Saison 78/79 Bundesliga 12. Platz 31:37 54:70 27.403 25.884  
Saison 77/78 Bundesliga 11. Platz 33:35 57:71 36.764 27.613  
Saison 76/77 Bundesliga 8. Platz 34:34 73:64 42.400 25.566  
Saison 75/76 2. Bundesliga Nord  2. Platz 52:24 93:37 26.800 N.N.    
Saison 74/75 2. Bundesliga Nord  6. Platz 46:30 65:44 25.400 N.N.   Umzug ins Westfalenstadion
Saison 73/74 Regionalliga West 6. Platz 37:31 63:50 08.900 N.N.    
Saison 72/73 Regionalliga West 4. Platz 41:27 77:45 10.600 N.N.    
Saison 71/72 Bundesliga 17. Platz 20:48 34:83 16.011 18.707  
Saison 70/71 Bundesliga 13. Platz 29:39 54:60 17.974 21.484  
Saison 69/70 Bundesliga 5. Platz 36:32 60:67 18.709 20.533  
Saison 68/69 Bundesliga 16. Platz 30:38 49:54 23.096 22.076  
Saison 67/68 Bundesliga 14. Platz 31:37 60:59 21.877 21.148  
Saison 66/67 Bundesliga 3. Platz 39:29 70:41 26.104 24.637  
Saison 65/66 Bundesliga 2. Platz 47:21 70:36 24.906 24.761  
Saison 64/65 Bundesliga 3. Platz 36:24 67:48 24.078 28.778  
Saison 63/64 Bundesliga 4. Platz 33:27 73:57 22.113 27.610  
Saison 62/63 Oberliga West 2. Platz 40:20 77:39 26.700 N.N.    
Saison 61/62 Oberliga West 8. Platz 32:28 67:51 15.900 N.N.    
Saison 60/61 Oberliga West 2. Platz 39:21 70:46 21.900 N.N.    
Saison 59/60 Oberliga West 3. Platz 35:25 81:62 19.200 N.N.    
Saison 58/59 Oberliga West 5. Platz 35:25 59:47 20.900 N.N.    
Saison 57/58 Oberliga West 5. Platz 35:25 67:44 16.700 N.N.    
Saison 56/57 Oberliga West 1. Platz 41:19 73:33 18.900 N.N.    
Saison 55/56 Oberliga West 1. Platz 45:15 78:36 17.900 N.N.    
Saison 54/55 Oberliga West 5. Platz 30:30 63:57 11.600 N.N.    
Saison 53/54 Oberliga West 5. Platz 32:28 69:58 19.700 N.N.    
Saison 52/53 Oberliga West 1. Platz 46:14 87:36 22.600 N.N.    
Saison 51/52 Oberliga West 4. Platz 34:26 79:53 19.200 N.N.    
Saison 50/51 Oberliga West 3. Platz 39:21 52:36 20.000 N.N.    
Saison 49/50 Oberliga West 1. Platz 43:17 76:36 19.000 N.N.    
Saison 48/49 Oberliga West 1. Platz 38:10 79:30 21.900 N.N.    
Saison 47/48 Oberliga West 1. Platz 36:12 62:22 24.400 N.N.    

Teilnahme an Europa- und Weltpokalendspielen

Folgende Welt- und Europapokalendspiele unter Beteiligung von Borussia Dortmund fanden bisher statt:

Europapokal der Pokalsieger 1966

Borussia Dortmund - Liverpool FC - 2:1 (0:0, 1:1)
Austragungsort Hampden Park, Glasgow, 5. Mai 1966, 55.000 Zuschauer
Aufstellung Hans Tilkowski, Gerhard Cyliax, Wolfgang Paul, Theodor Redder, Rudolf Assauer, Dieter Kurrat, Wilhelm Sturm, Reinhard Libuda, Alfred Schmidt, Siegfried Held, Lothar Emmerich
Trainer Willi Multhaup
Tore 1:0 (61. Siegfried Held), 1:1 (27. Roger Hunt), 2:1 (106. Reinhard Libuda)


UEFA-Pokal 1993

Borussia Dortmund - Juventus Turin - 1:3 (1:2)
Austragungsort Westfalenstadion Dortmund, 5. Mai 1993, 37.000 Zuschauer
Aufstellung Stefan Klos, Uwe Grauer, Bodo Schmidt, Stefan Reuter, Michael Lusch, Michael Zorc (70. Steffen Karl), Thomas Franck (46. Frank Mill), Gerhard Poschner, Knut Reinhardt, Michael Rummenigge, Stéphane Chapuisat
Trainer Ottmar Hitzfeld
Tore 1:0 (2. Michael Rummenigge), 1:1 (27. Dino Baggio), 1:2 (30. Roberto Baggio), 1:3 (74. Roberto Baggio)


Juventus Turin - Borussia Dortmund - 3:0 (2:0)
Austragungsort Stadio delle Alpi Turin, 19. Mai 1993, 62.000 Zuschauer
Aufstellung Stefan Klos, Ned Zelic, Bodo Schmidt, Michael Schulz, Stefan Reuter (65. Michael Lusch), Michael Rummenigge (43. Thomas Franck), Steffen Karl, Gerhard Poschner, Knut Reinhardt, Lothar Sippel, Frank Mill
Trainer Ottmar Hitzfeld
Tore 1:0 (5. Dino Baggio), 2:0 (43. Dino Baggio), 3:0 (65. Andreas Möller)


UEFA-Champions-League 1997

Borussia Dortmund - Juventus Turin - 3:1 (2:0)
Austragungsort Olympiastadion München, 28. Mai 1997, 59.000 Zuschauer
Aufstellung Stefan Klos, Stefan Reuter, Matthias Sammer, Martin Kree, Jürgen Kohler, Paul Lambert, Jörg Heinrich, Paulo Sousa, Andreas Möller (89. Michael Zorc), Karlheinz Riedle (67. Heiko Herrlich), Stéphane Chapuisat (70. Lars Ricken)
Trainer Ottmar Hitzfeld
Tore 1:0 (29. Karlheinz Riedle), 2:0 (34. Karlheinz Riedle), 2:1 (66. Alessandro Del Piero), 3:1 (71. Lars Ricken)


Weltpokal 1997

Borussia Dortmund - Cruzeiro Belo Horizonte - 2:0 (1:0)
Austragungsort Olympiastadion Tokio, 3. Dezember 1997, 55.000 Zuschauer
Aufstellung Stefan Klos, Wolfgang Feiersinger, Stefan Reuter, Julio Cesar, Jörg Heinrich, Paul Lambert, Paulo Sousa, Andreas Möller, Michael Zorc (80. Jovan Kirovski), Heiko Herrlich, Stephane Chapuisat (75. Harry Decheiver)
Trainer Nevio Scala
Tore 1:0 (34. Michael Zorc), 2:0 (85. Heiko Herrlich)


UEFA-Pokal 2002

Borussia Dortmund - Feyenoord Rotterdam - 2:3 (0:2)
Austragungsort De Kuip Rotterdam, 8. Mai 2002, 55.000 Zuschauer
Aufstellung Jens Lehmann, Evanilson, Jürgen Kohler (31. Rote Karte), Christian Wörns, Dedé, Stefan Reuter, Lars Ricken (70. Jörg Heinrich), Tomas Rosicky, Ewerthon (62. Otto Addo), Marcio Amoroso, Jan Koller
Trainer Matthias Sammer
Tore 0:1 (33. Pierre van Hooijdonk), 0:2 (40. Pierre van Hooijdonk), 1:2 (47. Marcio Amoroso), 1:3 (50. Jon Dahl Tomasson), 2:3 (58. Jan Koller)


Spieler, Trainer und Funktionäre

Bundesligakader 2006/07

Datei:Wörns.jpg
Kapitän der Borussia:
Christian Wörns
Zweifacher WM-Teilnehmer:
Christoph Metzelder
Neuzugang 2006/2007:
Tinga
Name, Vorname Rückennummer Nationalität
Torwart
Meier, Bernd 20 Deutscher
Pirson, Sören 34 Deutscher
Weidenfeller, Roman 1 Deutscher
Abwehr
Amedick, Martin° 2 Deutscher
Brzenska, Markus 3 Deutscher
Dedé 17 Brasilianer
Degen, Philipp 23 Schweizer
Hillenbrand, Nico 38 Deutscher
Hünemeier, Uwe 27 Deutscher
Metzelder, Christoph 21 Deutscher
Vržogić, David 33 Deutscher
Wörns, Christian 4 Deutscher
Mittelfeld
Kehl, Sebastian 5 Deutscher
Kringe, Florian 6 Deutscher
Kruska, Marc-André 22 Deutscher
Pienaar, Steven° 10 Südafrikaner
Ricken, Lars 18 Deutscher
Şahin, Nuri 25 (Fußball-)Deutscher
Tinga° 7 Brasilianer
Tyrala, Sebastian 28 Deutscher Pole
Angriff
Amachaibou, Abdenour 36 Deutscher Marokkaner
Amoah, Matthew 8 Ghanaer
Frei, Alexander° 13 Schweizer
Saka, Kosi 16 Kongolese (Rep. Kongo) Deutscher
Smolarek, Ebi 14 Pole
Valdez, Nelson° 9 Paraguayaner

° = Neuzugang Saison 2006/2007

Aktueller Trainer- und Betreuerstab

Name, Vorname Funktion Nationalität
Trainerstab
Röber, Jürgen Chef-Trainer Deutscher
Storck, Bernd Co-Trainer Deutscher
de Beer, Wolfgang Torwarttrainer Deutscher
Medizinische Abteilung
Braun, Markus Mannschaftsarzt Deutscher
Zöllner, Frank Physiotherapeut Deutscher
Kuhnt, Peter Physiotherapeut Deutscher

Regionalligakader 2006/2007 (Borussia Dortmund II)

Die Mannschaft von Borussia Dortmund II stieg in der Saison 2006 aus der Oberliga Westfalen in die Regionalliga Nord auf. Zu dieser Mannschaft stoßen immer wieder Spieler aus dem Kader der Bundesligamannschaft der Borussia, um Spielpraxis zu sammeln. Der Kader der Regionalligamannschaft 2006/2007 setzt sich wie folgt zusammen:

  • Torwart
    • Deutscher Pirson, Sören
    • Deutscher Samulewicz, Sascha


  • Mittelfeld
    • Deutscher Eggert, Christian
    • Deutscher Gordon, Daniel
    • Deutscher Heitmeier, Andre
    • Deutscher Hillenbrand, Nico
    • Kameruner Njambe, Franck Patrick
    • Deutscher Oscislawski, Michael
    • Deutscher Türke Öztekin, Yasin
    • Deutscher Solga, David
    • Deutscher Pole Tyrala, Sebastian
    • Deutscher Vržogić, David
  • Angriff
    • Deutscher Türke Akgün, Mehmet
    • Deutscher Marokkaner Amachaibou, Abdemour
    • Deutscher Türke Firat, Hakan
    • Sierra Leoner Deutscher Senesie, Sahr
    • Deutscher Kosovo-Albaner Zejnullahu, Fisnik


  • Trainer
    • Deutscher Schneider, Theo (Trainer)
    • Deutscher Preuß, Ingo (Co-Trainer)
    • Deutscher Scholz, Helmut (Torwarttrainer)

Vorstand

Datei:H.J. Watzke.jpg
Geschäftsführer der KGaA:
Hans-Joachim Watzke
Name, Vorname Funktion Nationalität
Vorstand
Rauball, Reinhard Präsident Deutscher
Knauf, Albert Vize-Präsident Deutscher
Lunow, Reinhold Schatzmeister Deutscher
Watzke, Hans-Joachim Geschäftsführer Deutscher
Zorc, Michael Sportmanager Deutscher

Neben dem Vorstand besteht ein Wirtschaftsrat mit beratender Funktion in allen wirtschaftlichen Fragen. Dieser setzt sich zum Teil aus aktiven und ehemaligen Politikern zusammen; ihm gehören Andreas Bierwirth, Hans Michael Gaul, Gerhard Langemeyer, Winfried Materna, Friedrich Merz, Gerd Pieper, Michelle Puller, Jürgen W. Stadelhofer, Peter Struck und Werner Wirsing-Lüke an.

Es besteht außerdem ein Ältestenrat, der sich aus früheren Spielern des Klubs zusammensetzt. Die Mitglieder des Rates sind Alois Scheffler (Ehrenvorsitzender), Wolfgang Paul (Vorsitzender), Theo Redder (stellv. Vorsitzender), Paul Kolt (Kassenwart), Helmut Bracht, Wilhelm Burgsmüller, Gerd Cyliax, Heinrich Kwiatkowski, Alfred Niepieklo und Herbert Sandmann.


Bekannte ehemalige Spieler

  • August Lenz war erster deutscher Nationalspieler der Borussia. Der gebürtige Dortmunder war Stürmer und spielte Zeit seines Lebens für den BVB. Sein Karriereende erklärte der Torschützenkönig der Oberliga West von 1948 nach der Niederlage im Meisterschaftsfinale 1949 gegen den VfR Mannheim.
  • Alfred Kelbassa war in den 1950ern Stürmer des BVB und Mitglied der Meistermannschaft von 1956 und '57. Er wurde zudem mit der deutschen Nationalmannschaft Vierter bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1958.
  • Adi Preißler war der kongeniale Sturmpartner von Kelbassa in den beiden Meisterjahren und ist bis heute der Rekordtorschütze des BVB mit 168 Treffern. Von ihm stammt der vielzitierte Spruch „Grau is' alle Theorie − entscheidend is' auf'm Platz“. Später war Preißler Trainer von Rot-Weiß Oberhausen und erreichte mit den „Kleeblättern“ den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga.
  • Aki Schmidt wurde mit der Borussia 1957 und '63 Deutscher Meister und gewann mit dem Team den Europapokal 1966. Der 25-malige deutsche Nationalspieler war nach Karriereende Trainer in Offenbach und ist heute Fanbeauftragter des Vereins.
  • Heinrich Kwiatkowski gehörte bei allen drei Meisterschaften in den 1950ern und 1960ern zum Kader des BVB und war außerdem Mitglied der deutschen Weltmeistermannschaft von 1954. Der Torhüter stand jedoch nur bei der 3:8-Niederlage der Deutschen gegen Ungarn in der Startelf.
  • Wilhelm Burgsmüller ist neben Jockel Bracht der einzige Spieler, der bei allen drei Finalsiegen der Borussia um die deutsche Meisterschaft auf dem Platz stand. Der rechte Verteidiger gehört heute wie seine Mannschaftskameraden Kwiatkowski und Paul dem Ältestenrat der Borussia an.
  • Wolfgang Paul war in den 1960ern Halbstürmer der Borussia und Kapitän der Europapokalsieger von 1966. Im selben Jahr wurde er Vizeweltmeister − ohne jemals ein Länderspiel betritten zu haben.
  • Hans Tilkowski war deutscher Torhüter im WM-Finale von 1966 und kassierte das Wembley-Tor. Der gebürtige Dortmunder gehörte über zehn Jahre zum Stamm der deutschen Nationalmannschaft und spielte zwischen 1963 und 1967 im Tor der Borussia.
  • Rudi Assauer ist vor allem als ehemaliger Manager des Revierrivalen aus Schalke bekannt, als Spieler war er in der Bundesliga jedoch nur für Werder Bremen und die Borussia aktiv. Beim BVB feierte er mit dem Gewinn des Europapokals 1966 seinen größten sportlichen Erfolg.
  • Lothar Emmerich war einer der besten deutschen Stürmer der Nachkriegszeit und mehrfacher Torschützenkönig der Bundesliga. Unsterblich wurde der spätere Fanbeauftragte des Vereins jedoch nicht durch ein Tor im Dress der Borussia, sondern durch sein 1:1-Ausgleichstor bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1966 gegen Spanien, als er mit einem Volleyschuss aus spitzem Winkel ins Tor traf.
    Siggi Held
  • Siggi Held war neben Emmerich der zweite Angreifer der europäischen Spitzenklasse, der in den 1960ern für die Borussia aktiv war. Nach seiner Karriere wurde der Rekordspieler der Offenbacher Kickers in der Bundesliga erfolgreicher Trainer und konnte insbesondere mit Galatasaray Istanbul und Dynamo Dresden Erfolge feiern.
  • Stan Libuda gilt vor allem als Schalker Unikum, ebenso wie Rudi Assauer erreichte er seinen größten Erfolg als Aktiver jedoch für Borussia Dortmund. Berühmt wurde er durch sein Tor zum 2:1 im Europapokal-Finale 1966. Der trickreiche Linksaußen, der mit bürgerlichem Vornamen Reinhard hieß, verdankte seinen Spitznamen „Stan“ der Ähnlichkeit seiner Spielweise mit der des großen Stanley Matthews.
  • Manni Burgsmüller ist als Vierter der ewigen Torschützenliste einer der besten Stürmer in der Bundesliga-Geschichte, wurde jedoch nur dreimal für die deutsche Nationalmannschaft nominiert. 134 seiner Treffer erzielte er zwischen 1976 und 1983 für den BVB. Heute ist Burgsmüller vielen Fernsehzuschauern als Trainer des SSV Hacheney bekannt, den er in der Fernsehserie „Helden der Kreisklasse“ betreut.
  • Ente Lippens ist Rekordspieler bei Rot-Weiss Essen, war allerdings zwischen 1976 und 1979 auch für Borussia Dortmund aktiv. Lippens gilt unter Fußballern als das Ruhrgebiets-Original schlechthin, dem aufgrund seiner lockeren Art auf und neben dem Platz viele Sympathien zuteil wurden.
  • Mirko Votava bestritt für Borussia Dortmund und Werder Bremen 546 Bundesligaspiele und steht damit auf Platz 4 der ewigen Bestenliste. Der gebürtige Tscheche begann seine Karriere 1979 beim BVB, seine größten Erfolge als Spieler erreichte er jedoch unter Otto Rehhagel beim SV Werder. Dort trainiert er heute die A-Jugend.
  • Eike Immel ist der Torhüter mit den meisten Einsätzen in der Fußball-Bundesliga, er absolvierte 534 Spiele für Borussia Dortmund und den VfB Stuttgart. Zudem stand er während der EM 1988 im Tor der deutschen Nationalmannschaft.
  • Michael Zorc war in den 1980ern und 1990ern viele Jahre lang Kapitän des BVB und an allen Erfolgen dieser Zeit maßgeblich beteiligt. Er absolvierte 463 Spiele in der Bundesliga für die Borussia und ist damit Rekordspieler des Vereins. Heute ist der siebenmalige deutsche Nationalmannschaft Sportmanager des Vereins.
  • Jürgen Wegmann, genannt „die Kobra“, spielte zwischen 1984 und 1992 in der Bundesliga für die Borussia, Schalke 04 und den FC Bayern. Als sein wichtigstes Tor für die Borussia gilt sein Treffer im Relegationsspiel gegen Fortuna Köln, als er in der Nachspielzeit das 3:1 erzielte und dem BVB so ein Entscheidungsspiel um den Klassenerhalt sicherte.
  • Norbert Dickel war Stürmer beim 1. FC Köln und der Borussia, für die er mit zwei Treffern maßgeblich am 4:1-Sieg im Endspiel des DFB-Pokals gegen Werder Bremen 1989 beteiligt war. Bereits vor dem Finale hatte er sich eine schwere Verletzung am Knie zugezogen, aufgrund derer er kurze Zeit später seine Karriere beenden musste. Heute ist Dickel Stadionsprecher in Dortmund.
  • Frank Mill war in den späten 1980ern und frühern 1990ern Stürmer bei der Borussia und Publikumsliebling der Südtribüne. Mit dem BVB gewann er 1989 den DFB-Pokal, zudem wurde er ein Jahr später Weltmeister mit der deutschen Nationalmannschaft.
  • Thomas Helmer war als Verteidiger in der Bundesliga für die Borussia, den FC Bayern und Hertha BSC Berlin aktiv. In München feierte er mit drei deutschen Meisterschaften und dem Gewinn des UEFA-Pokals 1996 seine größten Erfolge als Vereinsfußballer, zudem wurde er 1996 Europameister.
  • Andreas Möller ist einer der erfolgreichsten deutschen Fußballer überhaupt. Neben der Weltmeisterschaft 1990 und der Europameisterschaft 1996 umfasst seine Titelsammlung mehrere deutsche Meisterschaften und Pokalsiege (im Trikot des BVB und des FC Schalke 04), den Gewinn des UEFA-Cups 1993 (für Juventus Turin) und der Champions League 1997.
  • Flemming Povlsen spielte zwischen 1990 und 1995 für Borussia Dortmund, musste seine Karriere als Spieler in der Meistersaison aufgrund eines Knieschadens jedoch beenden. Der Europameister von 1992 spielte zuvor als Profi für den 1. FC Köln und den PSV Eindhoven.
  • Stefan Klos war Torhüter in der Jugend des BVB und wurde unter Ottmar Hitzfeld 1991 zum Stammspieler beim BVB. In seine aktive Zeit in Dortmund fallen die Meisterschaften 1995 und 1996 sowie der Gewinn der Champions League 1997. 1999 wechselte er im Streit mit dem damaligen Vereinsvorstand zu den Glasgow Rangers, für die er heute noch aktiv ist.
  • Stéphane Chapuisat ist mit 106 erzielten Bundesligatoren zweitbester ausländischer Torschütze in der Bundesliga. Der Schweizer spielte zwischen 1991 und 1999 für den BVB und war wesentlich an allen Erfolgen des BVB in dieser Zeit beteiligt.
  • Stefan Reuter spielte zwischen 1992 und 2004 in Dortmund und ist langjähriger Kapitän der Borussia. Der Weltmeister von 1990 bestritt 502 Bundesligaspiele, zumeist als rechter Verteidiger. Berühmt in Dortmund ist er speziell für seine beiden Treffer zum 3:2-Sieg gegen den MSV Duisburg, wenige Tage vor dem Titelgewinn 1995.
  • Matthias Sammer ist der einzige Dortmunder Fußballer, der jemals als Europas Fußballer des Jahres ausgezeichnet wurde. Der langjährige Libero war 1996 die Stütze der deutschen Europameistermannschaft, zudem gilt er als Kopf der Dortmunder Meistermannschaft, die 1997 den Titel in der Champions League erreichen konnte. Später war Sammer Trainer der Borussia und konnte 2002 mit ihr die bis dato letzte deutsche Meisterschaft feiern.
  • Karlheinz Riedle erzielte beim 3:1-Sieg im Finale der Champions League 1997 die beiden Treffer vom 1:0 und 2:0 für den BVB, so dass sein Name untrennbar mit dem größten Erfolg der Dortmunder Vereinsgeschichte verbunden ist. Heute ist der Weltmeister von 1990 Berater des Schweizer Erstligisten Grashopper Zürich.
  • Julio Cesar gilt als einer der besten Abwehrspieler der 1990er Jahre. Der Brasilianer spielte von 1994 bis 1998 in Dortmund und war als Aktiver an allen großen Erfolgen des BVB in dieser Zeit maßgeblich beteiligt. Später ließ Cesar seine Karriere bei Werder Bremen ausklingen.
  • Jürgen Kohler wechselte 1995 aus Turin zur Borussia, wo er bis zu seinem Karriereende blieb. Der Weltmeister von 1990 und vielfache deutsche Nationalspieler war in seinem letzten Spiel als Aktiver die tragische Figur, als sein Platzverweis die Mannschaft von Feyenoord Rotterdam im UEFA-Cup-Finale 2002 auf die Siegerstraße brachte. Kohler ist heute Trainer und hat unter anderem den MSV Duisburg in der Bundesliga betreut.
  • Jens Lehmann war der erste Torhüter der Bundesliga, dem ein Tor aus dem Feld gelang. Pikanterweise gelang ihm dies 1997 in Diensten des FC Schalke, als er beim Auswärtsspiel in Dortmund den 2:2-Ausgleich erzielte. Nach einem kurzen Intermezzo beim AC Mailand ersetzte er zum Jahresbeginn 1999 Stefan Klos im Tor des BVB. Lehmann wurde 2002 mit dem BVB deutscher Meister und gewann 2004 mit dem FC Arsenal die englische Meisterschaft.
  • Tomáš Rosický war zwischen 2001 und 2006 Spielmacher beim BVB und spielt heute gemeinsam mit Lehmann bei Arsenal London. Insbesondere in seinen ersten Jahren in der Bundesliga konnte der Tscheche seine herausragenden Qualitäten als Vorbereiter unterstreichen und hatte so entscheidenden Anteil an der Meisterschaft 2002.
  • Marcio Amoroso spielte zwischen 2001 und 2004 in Dortmund und war als Torschützenkönig der Saison 2001/02 einer der Garanten für den Gewinn der deutschen Meisterschaft. Dennoch war der teuerste Einkauf der Dortmunder Vereinsgeschichte nie unumstritten, vor allem sein „divenhaftes“ Auftreten brachte ihn regelmäßig in die Kritik.
  • Jan Koller stieß 2001 vom RSC Anderlecht zum BVB und wurde gleich in seiner ersten Spielzeit beim BVB deutscher Meister. Gemeinsam mit seinem Landsmann Rosický und den Braslianern Amoroso und Ewerthon war er ein Garant für erfolgreiches Offensivspiel. Zur Zeit spielt Koller für den AS Monaco.

Trainer seit Gründung der Bundesliga

Stadien

Weiße Wiese

Nachdem die Borussia ihre Heimspiele zunächst auf einem abschüssigen Acker nordöstlich des Borsigplatzes (Ecke Wambeler Str./Kirchderner Str.) austrug, wurde als erster „richtiger“ Austragungsort Anfang der 20er Jahre die Weiße Wiese auserkoren. Auch sie befand sich an der Wambeler Straße in unmittelbarer Nähe des Borsigplatzes und der Industrieanlagen der Hoesch-Hüttenwerke im Dortmunder Norden.

Ursprünglich war die Weiße Wiese ein städtischer Ballspielplatz mit Laufbahn und Sprunggrube. Die Tore bestanden zunächst nur aus Kanthölzern und Querlatten und wurden nach den Spielen stets abgebaut. Da der Sportplatz den Verbandsvorschriften nicht genügte, musste der Verein vor der Inbetriebnahme der Anlage umfangreiche Baumaßnahmen tätigen, die im Sommer 1924 vollendet wurden. Neben der Errichtung einer 450 Meter langen Mauer und dem Bau der Umkleide- und Kassenhäuschen stand die Vollendung der Zuschauerwälle im Vordergrund. Insgesamt beliefen sich die Kosten des Umbau auf 50.000 Reichsmark[5], nach Abschluss der Umbauarbeiten besaß das Stadions eine Kapazität von etwa 10.000 Plätzen. Der neue „Borussia-Sportplatz“ wurde dem Verein von Oberbürgermeister Eichhoff am 14. August 1924 übergeben.

Als 1937 in den Kriegsvorbereitungen der Nationalsozialisten eine Expansion der Hoesch AG forciert wurde, musste der Verein das Gelände der Weißen Wiese wieder verlassen und in die Kampfbahn Rote Erde im Dortmunder Süden umziehen. Der Sportplatz hatte einem Freibad im neu errichteten „Hoesch-Park“ weichen sollen, welches jedoch erst 1951 errichtet wurde.

Rote Erde

Stadion Rote Erde

Im Jahr 1937 zog Borussia Dortmund in die Kampfbahn Rote Erde um, die 1926 nach Plänen von Hans Strobel errichtet wurde. Dieser war verantwortlich für komplette Neugestaltung des Volksparks im Südwesten Dortmunds, in dessen Konzept „die Kampfbahn das Herz und die Westfalenhalle der Kopf“ des Parks sein sollte. Das Stadion besaß ein Fassungsvermögen von mehr als 30.000 Plätzen und wurde zunächst von vielen verschiedenen Vereinen genutzt. Unter anderem fanden in der Kampfbahn zwischen 1926 und 1939 mehrfach Endrundenspiele um die deutschen Meisterschaft statt, an denen auch der Reviernachbar aus Schalke beteiligt war.

Für die Borussia war der erzwungene Umzug mit einigen Problemen verbunden. Ohne eigene Platzanlage fehlte dem Verein ein Trainingsgelände für seine Jugendmannschaften, zudem waren Abgaben in Höhe von acht Prozent der Heimspieleinnahmen an die Stadt fällig.[6] Der Wunsch der Vereins nach einem Trainingsgelände in der Nähe seiner Wurzeln wurde jedoch erst weit nach dem Krieg erfüllt, als der Verein 1959 einen Platz an der Brackeler Str. erwerben konnte.

Trotz der schwierigen Anfangsphase entwickelte sich die Beziehung zwischen dem Verein und der Roten Erde letztlich zu einer Erfolgsgeschichte. Zum ersten Spiel des BVB in der Roten Erde, als der Hamburger SV in der ersten Runde des Tschammer-Pokals 1936/37 mit 3:1 bezwungen wurde, kamen bereits 10.000 Zuschauer ins Stadion, Zuschauerrekord vor dem Krieg waren 30.000 Anhänger, die im November 1939 einem 3:7 der Borussia gegen Schalke beiwohnten.

Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs war das Stadion Rote Erde dann der Schauplatz der ersten großen Erfolge des Vereins. Zwischenzeitlich wurde sogar ein Ausbau der Roten Erde notwendig, als vor Beginn der Bundesliga wiederholt Spiele der Borussia ausverkauft waren. Unter anderem wurde die Gegengerade überdacht und um einige Sitzränge erweitert. Zudem wurde eine zusätzliche Tribüne aus Stahlrohr errichtet, die die Laufbahn des Stadions so beeinträchtigte, dass Leichathletikwettbewerbe unmöglich wurden. Bis zur Eröffnung des Westfalenstadions zur Weltmeisterschaft 1974 fanden so 42.000 Zuschauer im Stadion Platz und konnten den großen Erfolgen des Vereins in Deutschland und Europa beiwohnen.

Das Stadion Rote Erde ist mittlerweile wieder zu einem echten Leichtathletikstadion zurückgebaut worden und dient unter anderem noch als Spielstätte der zweiten Mannschaft der Borussia. Es umfasst 28.000 Plätze[7].

Westfalenstadion/Signal Iduna Park

Die Geschichte des Westfalenstadions begann bereits 1965, als sich der Dortmunder Sportausschuss erstmals mit der Neuerrichtung eines Fußballstadions in unmittelbarer Nähe der Roten Erde befasste. Ein solcher Neubau schien jedoch aus finanziellen Gründen nicht machbar, so dass diesbezügliche Pläne zunächst auf Eis gelegt worden. Erst als Deutschland sich für die Austragung der WM 1974 bewarb, wurde der Bau des Westfalenstadions akut. Im Oktober 1967 bewarb sich Dortmund als Spielort, den Zuschlag für die Ausrichtung des Turniers hatte der DFB bereits ein Jahr zuvor erhalten.

Westfalenstadion

Am 19. Oktober 1970 erfolgte dann der Beschluss des Rats der Stadt Dortmund zum Bau eines neuen Stadions, dessen erster Spatenstich ein Jahr später erfolgte. Das Gelände direkt hinter der Haupttribüne der Roten Erde war zuvor als Trainingsgelände des Vereins genutzt worden. Entgegen der ursprünglichen Planung, die ein vollüberdachtes Stadion mit Laufbahn und Platz für 60.000 Zuschauern vorgesehen hatte, allerdings auch Kosten in Höhe von 60 Millionen Mark verursacht hätte, wurde letztlich ein reines Fußballstadion in Plattenbauweise gebaut. Vorbild der Arena war ein Stadion in der kanadischen Olympiastadt Montreal. Die Baukosten dieses Alternativbaus beliefen sich schließlich nur auf knapp die Hälfte der ursprünglichen Summe, zudem musste die Stadt Dortmund als Bauherr dank finanzieller Unterstützung durch Bund und Land sowie der Glücksspirale nur geschätzte 6 Millionen Mark beisteuern[8].

Letztlich besaß das Westfalenstadion zu Beginn der Weltmeisterschaft ein Fassungsvermögen von 54.000 Plätzen, die praktisch vollständig überdacht waren. Sämtliche der 16.500 Sitzplätze befanden sich auf den Tribünen an den Seiten des Spielfelds, Nord- und Südtribüne blieben Stehplätzen vorbehalten. Zur offiziellen Eröffnung am 2. April 1974 empfing die Borussia dann in einem Freundschaftsspiel den Revierrivalen aus Gelsenkirchen, fast 50.000 Zuschauer wohnten dem Spiel bei. Bei der Weltmeisterschaft 1974 war Dortmund wenig später dann Austragungsort von vier Spielen, unter anderem fand das „Halbfinale“ zwischen Brasilien und den Niederlanden im Westfalenstadion statt.

Schnell entwickelte sich das Stadion zu einem der bedeutendsten Stadien der Bundesrepublik. Aufgrund seiner „typisch englischen“ Bauweise ohne Laufbahn war die Atmosphäre im Westfalenstadion immer etwas hitziger als in den meisten anderen Stadien des Landes, die wesentlich weitläufiger waren. Als größtes Fußballstadion seiner Art war das Dortmunder Stadion letztlich ein früher Vorläufer der reinen Fußballarenen, die seit Ende der 90er im ganzen Land gebaut wurden.

Südtribüne des Signal Iduna Parks

Im Frühjahr 1992 wurde das Fassungsvermögen aufgrund von Vorschriften der UEFA durch die Umrüstung von Steh- in Sitzplätzen auf der Nordtribüne auf 42.800 Zuschauer reduziert. Mit den sportlichen Erfolgen der Borussia in den 90ern wurde auch das Westfalenstadion dann jedoch schrittweise ausgebaut. Im Rahmen der Ausbaustufe eins wurden die West- und Osttribüne 1995 um einen Oberrang mit jeweils 6.000 Sitzplätzen aufgestockt. In einer zweiten Ausbaustufe konnte die Zuschauerkapazität 1998 auf 68.600 erhöht werden, als auch Nord- und Südtribüne aufgestockt wurden. Seitdem ist die Südtribüne mit einem Fassungsvermögen von 25.000 Plätzen Europas größte Stehplatztribüne, die Stehplätze auf der Nordtribüne wurden gleichzeitig reduziert. Die Kosten für beide Bauphasen beliefen sich auf 110 Millionen Mark. Die dritte Ausbaustufe, die die Schließung der bisher noch offenen Ecken vorsah, bescherte dem Westfalenstadion zur Saison 2003/04 eine Erhöhung des Fassungsvermögens um 14.499 Zuschauer auf 83.000 Plätze in Ligabetrieb. Dies machte das Dortmunder Stadion zur größten „Fußballoper“ Deutschlands. Als Folge des Ausbaus konnte der BVB in der ersten Spielzeit im neuen Stadion mit knapp 79.000 Besuchern den größten Zuschauerschnitt Europas vorweisen. Zugleich geriet der Verein in eine existenzbedrohende finanzielle Krise.

Im Rahmen des folgenden Sanierungsprogramms musste der BVB auch eine Vermarktung des Stadionnamens in Kauf nehmen. Das Versicherungsunternehmen Signal Iduna erwarb im Herbst 2005 die Namensrechte am Stadion, das seitdem als „Signal Iduna Park“ firmiert. Die dadurch erzielten Einnahmen gelten als Meilenstein in der finanziellen Konsolidierung des Vereins.

Bei der WM 2006 wurden neben vier Vorrundenspielen auch ein Achtelfinal- und ein Halbfinalspiel im Signal Iduna Park ausgetragen. Weil die FIFA nur offiziellen WM-Sponsoren die Werbung innerhalb der Stadion zubilligte, wurde das Stadion während der WM in „FIFA-WM Stadion Dortmund“ umbenannt. Im Zuge der Vorbereitung auf dieses Großereignis fanden einige Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen statt, bei denen unter anderem auch die Kapazität leicht verringert wurde. Mit derzeit 80.708 Zuschauerplätzen ist es dennoch weiterhin das größte Stadion Deutschlands.

Trainingsgelände Brackel

Auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Dortmund-Brackel wurde gemäß der Vorgaben des DFB das neue Trainingsgelände der Borussia errichtet. Aufgrund der finanziellen Probleme des Vereins konnte das bereits seit längerem geplante Projekt nicht in Eigenregie realisiert werden, so dass die Dortmunder Stadtwerke als Investor einen großen Teil der Baukosten übernahmen und die Borussia formal nur Mieter des Geländes ist. Die Übergabe an den Verein erfolgte am 10. Mai 2006.

Zum Trainingsgelände gehören vier Rasenplätze, zwei davon sind beheizt, einer ist mit einer Kunstrasendecke versehen. Alle Plätze besitzen eine Flutlichtanlage. Komplettiert wird das Gelände durch ein Funktionsgebäude mit Umkleidebereich, Entmüdungsbecken, Sauna und einem Presseraum. Seit Herbst 2006 werden drei weitere große und zwei kleine Trainingsplätze ergänzt.

Mit dem Trainingsgelände Brackel verfügt die Fußballabteilung Borussia Dortmunds erstmalig über eine Anlage, die von allen Mannschaften des Vereins, angefangen bei den U9-Junioren bis zur Profi-Abteilung, gemeinsam genutzt wird. Der Verein erhofft sich dadurch eine bessere Kommunikation zwischen den einzelnen Mannschaften.

Zuschauer und Fankultur

Die Fans des BVB

Fans von Borussia Dortmund
„Wir sind Deutscher Meister!“ (2002)

Die Anhänger des Fußballvereins Borussia Dortmund stellten in der Saison 2004/2005 mit ca. 1,4 Millionen Zuschauern im Westfalenstadion (knapp 76.000 pro Spiel) wiederholt einen neuen Bundesliga- und Europarekord auf. Der BVB verkauft für jede Saison etwa 45.000 Dauerkarten - so viele wie kein anderer deutscher Verein. Dem Klub gehören etwa 25.000 Mitglieder an.

Borussia Dortmund hat über 650 offizielle Fanclubs in der ganzen Welt. Mehr als 25.000 BVB-Fans sind darin organisiert. Schwerpunktmäßig kommen die Fans der Borussia allerdings aus Dortmund und dem umliegenden westfälischen Umland. Neben Dortmund sind insbesondere Hagen, Hamm, der Ennepe-Ruhr-Kreis, der Kreis Unna, der östliche Teil vom Kreis Recklinghausen, der Kreis Soest sowie das Sauerland und das Siegerland BVB-Fan-Hochburgen, in denen kein anderer Verein mehr Fans hat als Borussia Dortmund. Die fanatischsten unter ihnen verfolgen die Heimspiele ihrer Borussia auf der Südtribüne des Signal Iduna Parks - der mit etwa 25.000 Plätzen größten Stehplatz-Tribüne Europas. Die Fans des BVB haben national wie international einen hohen Bekanntheitsgrad. Zudem lag der Zuschauerdurchschnitt der letzten Jahre ungeschlagen vor allen anderen europäischen Fußballvereinen.

Die Informations- und Diskussionsplattform Schwatzgelb.de ist das bekannteste Fanzine und eines der größten seiner Art in Deutschland.

Neben zahlreichen für ihre Liebe zum Fußball und zum Verein bekannten Fangruppen gab und gibt es aber auch beim BVB Zusammenschlüsse rechtsradikaler Fans: Während der 1980er Jahre machte vor allem die gewaltbereite Borussenfront bundesweite Schlagzeilen. Der Verein begegnete diesem Phänomen zunächst durch die Einrichtung eines Fanprojekts und Arbeitsprojekten im Vereinsumfeld, heute sorgt vor allem die aktive Fanszene um die Dortmunder Ultragruppierungen dafür, dass die Borussenfront nur sehr dezent bei Spielen des BVB auftritt.

Fan-Freundschaften

Bereits in den 1970ern entstand eine eher lose Fanfreundschaft zwischen den Fans der Borussia und denen von Rot-Weiss Essen. Vor allem geprägt durch die gemeinsame Abneigung des Reviernachbarn Schalke 04 entwickelte sie sich speziell durch gegenseitige Besuche bei den Lokalderbys gegen die Gelsenkirchener. Schon nach einigen Jahren endete der intensive Teil der Freundschaft, als es beim letzten Pflichtspiel der beiden Teams gegeneinander (in der ersten Runde des DFB-Pokals 1982/83) massive Ausschreitungen gab. Dennoch gab und gibt es bis heute viele Fans auf beiden Seiten, die öfter die Spiele des anderen Teams besuchen. Von einer echten Freundschaft zwischen den Fanszenen ist jedoch nicht zu sprechen.

Datei:Logo Celtic Glasgow.png
Vereinswappen von Celtic Glasgow

Seit 1987 besteht eine Fanfreundschaft zwischen den Anhängern der Borussia und den Fans des mehrfachen schottischen Meisters Celtic Glasgow. Diese resultiert zum einen aus vier Aufeinandertreffen in internationalen Cup-Spielen, zum anderen - und vor allem - aufgrund von Spielern, die in beiden Vereinen aktiv waren, wie die in beiden Vereinen beliebten Murdo MacLeod und Paul Lambert. Diese Freundschaft ist zur Zeit die einzige gelebte Fanfreundschaft der Borussenfans. So begann die Freundschaft mit dem Wechsel von Murdo MacLeod 1987 von Celtic Glasgow zur Borussia. Gemeinsam stimmte man Fanshouts an, wie „We hate Bayern Munich, we hate Schalke too, we hate Mönchengladbach, but Dortmund - we love you...“. Unterstützt wird diese Fanfreundschaft auch durch die Fanfreundschaft der Anhänger der Deutschen und Schottischen Fußballnationalmannschaft. Diese wurde zum letzten Mal eben auch in Dortmund deutlich beim Testländerspiel Deutschland - Schottland im Jahr 2004 vor und im Westfalenstadion, sowie vor und nach dem Spiel auf dem Friedensplatz. Dort feierten schottische und deutsche Fußballfans gemeinsam ausgelassen ein Fußballfest. Als BVB-Fan wird man ebenso herzlich in Glasgow begrüsst, wenn es sich nicht gerade um Anhänger der Old-Firm-Rivalen der Celts, den Rangers handelt.

In der Vergangenheit gab es darüber hinaus Fanfreundschaften mit dem Hamburger SV. Diese wird aber im Moment nur noch von Teilen der Fans praktiziert. Der Ursprung der Fanfreundschaft zum Hamburger SV liegt in den 70er Jahren unmittelbar nach dem Wiederaufstieg der Borussia im Jahr 1976. Dort wurde gemeinsam Borussias 4:3 Sieg gegen den Meisterschaftsmitfavoriten HSV gefeiert und ebenso gemeinsam der 5:0-Sieg der Hamburger 1983 gegen die Borussia, bei dem der HSV den soeben gegen Juventus Turin gewonnenen Meisterschaftspokal präsentierte. In diesen Jahren war es üblich, die jeweiligen Gästefans bereits am Bahnhof zu begrüssen und gemeinsam durch die Wirtshäuser in Richtung Stadion zu feiern, dies sowohl in Hamburg, wie auch in Dortmund. Das Ende der Freundschaft wurde von HSV-Fans initiiert, welche sich 1986 nicht ausreichend von BVB-Fans bei einem Auswärtsspiel in Gelsenkirchen unterstützt fühlten.

In den 90er Jahren gab sehr viele lose Fanfreundschaften, welche meistens in anderen Fangruppen ihren Ursprung hatten. Diese begründeten sich in dem allmählichen Aufsteigen der Borussia als größter Rivale des bundesweit unbeliebten FC Bayern München. So konnte man zu dieser Zeit vielerorts Fanschals mit dem SC Freiburg, dem Karlsruher SC, dem 1. FC Saarbrücken, Rot-Weiss Essen und 1860 München sehen.

Insgesamt kann man zusammenfassen, dass derzeit richtige Fanfreundschaften der Borussenfans zu Anhängern anderer deutscher Clubs nicht mehr bestehen. Dieses hängt auch mittelbar mit dem Erfolg der Borussia und dem daraus partiell resultierenden Fanverhalten eines Teils der Borussenfans zusammen. Diese traten zunehmend überheblich auf, Gesänge wie „Wenn wir wollen, kaufen wir euch auf“ waren an der Tagesordnung. Gleichzeitig wurde der Erfolg der Borussia von vielen Seiten beneidet. Hieraus entstand eine Geisteshaltung unter den Borussenfans, die in dem Fanshout „No one likes us, we don´t care“ ihre signifikante Außendarstellung hat.

Fan-Rivalitäten

Die größte Rivalität besteht zwischen der Borussia und dem ungeliebten Reviernachbarn aus Gelsenkirchen, dem FC Schalke 04. Diese lässt sich vor allem durch deren Ursprung erklären. Beide Vereine verbinden neben ihrer Herkunft, dem Ruhrgebiet, ihre proletarischen Wurzeln. Ihre Gründungen erfolgten in Arbeitervierteln ihrer Heimstädte Gelsenkirchen und Dortmund. Zudem waren beide Vereine spätestens nach dem Zweiten Weltkrieg die „Vorzeigeclubs“ ihrer Stadte.

Der BVB war außerdem erster regionaler Rivale der Schalker, nachdem sich diese zu Zeiten der Weimarer Republik eher mit Vereinen aus der Rheinschiene um die Westdeutschen Meisterschaften gestritten hatten, wie beispielsweise dem Duisburger SV. Daneben hatte Schalke zwischen 1930 und 1945 in Westdeutschland keine nennenswerte Konkurrenz. Vor allem in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg steigerte sich die Rivalität. Nach dem Krieg spielten beide Vereine in der Oberliga West. Dort begann der BVB mehr und mehr dem vielfachen deutschen Meister der 30er Jahre die fußballerische Vorherrschaft im Ruhrgebiet streitig zu machen. Dies wurde spätestens durch den Endspielsieg um die Westfalenmeisterschaft 1947 in Herne dokumentiert.

Ein weiterer Grund für die Rivalität zwischen diesen Vereinen ist darin zu sehen, dass beide Clubs ihre Anhänger vornehmlich im selben Umland rekrutieren; wie Ruhrgebiet, Sauerland, Münsterland und Ostwestfalen. Dieses führt zu ständigen Diskussionen über Fußball an Arbeitsplatz, Schule, Freundeskreis und sogar Familie.

Revierderbys zwischen diesen beiden Clubs wecken seit dieser Zeit große Emotionen. Die Rivalität zwischen dem BVB und Schalke ist - unabhängig vom jeweiligen Gegner - in jedem Heimspiel der Borussia im Westfalenstadion präsent und wird augenscheinlich, sobald Tore für oder gegen den Revierrivalen auf der Anzeigetafel verkündet werden, welche darauf vom Dortmunder Publikum mit Stöhnen oder Beifall quittiert werden.

Weiterer Rivale der Borussia ist Bayern München. Wie bei vielen anderen Vereinen auch liegen ihre Ursprünge in der fußballerischen Vormachtstellung des FC Bayern in den vergangenen 40 Jahren. Zu Zeiten, wenn die Dortmunder um den Titel in der Bundesliga mitspielen, ist die Rivalität um ein Vielfaches stärker als in Phasen der relativen Erfolglosigkeit.

Vereinslieder

Das offizielle Vereinslied ist seit den 1930er-Jahren Wir halten fest und treu zusammen. Da in dem Refrain die Worte Ball Heil Hurra, Borussia auftauchen, hatte die frühere Klubführung um Gerd Niebaum diese Passage durch das nach eigenem Verständnis politisch korrekte Hipp Hipp Hurra, Borussia ersetzen lassen. In der Mitgliederversammlung 2005 schließlich wurde die alte Version auf Antrag der Fanabteilung wieder zum offiziellen Vereinslied erklärt.[9] In den Jahren 2004 und 2005, als Borussia Dortmund eine schwere Finanzkrise durchmachen musste, wurde das Lied bei einigen Heimspielen in der neunten Spielminute kurz angespielt und dann im Stadion während des Spiels von den Fans bis zur letzten Zeile gesungen.

Populärer und deutlich bekannter als Wir halten fest und treu zusammen ist das Lied Heja BVB (von Karl-Heinz Bandosz gesungen) aus dem Jahr 1977. Es wird direkt vor dem Beginn eines jeden Heimspiels intoniert und von vielen für das Vereinslied gehalten. Daneben existieren eine Reihe anderer Fanlieder, darunter etwa Borussia, Olé, jetzt kommt der BVB, Leuchte auf, mein Stern Borussia oder auch You'll never walk alone und der Triumphmarsch aus Aida, die ebenfalls von verschiedenen Künstlern interpretiert worden sind und regelmäßig im Stadion gespielt werden.

Trikotsponsoren

Die Borussia lief in der Saison 1974/1975 erstmals in ihrer Geschichte mit einer Trikotwerbung auf. Dies hatte den Hintergrund, dass die Stadt Dortmund den Bau des Westfalenstadions wesentlich finanziert hatte. Diese indirekte finanzielle Unterstützung war zu dieser Zeit dringend geboten, da den Verein eine für damalige Verhältnisse hohe Schuldensumme von 1,3 Mio. DM drückte und durch die Größe und Modernität des Westfalenstadions Mehreinnahmen die logische Folge waren. Aus Dankbarkeit der Stadt gegenüber zierte daher das Trikot erstmals auf dem Rücken der Schriftzug „Dortmund“ und auf der Brust ein Kreissymbol, in welchem Blumen, ein Fußball und der Florianturm zu sehen waren. Der Schriftzug „Dortmund“ ist bis heute auf allen folgenden Trikots der Borussia zu finden.

In der Bundesliga 1976 präsentierte die Borussia den niederländischen Tabakkonzern „Samson“ als Trikotsponsor. Dieser brachte neben einem Löwen als Maskottchen auch eine Veränderung des Vereinswappens auf dem Trikot mit sich. Das Wappen war nun ein kreisrundes Zeichen, welches einen Löwenkopf zierte mit dem umrundenden Schriftzug Borussia Dortmund.

In der Folge kam es überwiegend zu Sponsoring aus dem lokalen Umfeld von Dortmund, wie durch „Prestolith“ (Schwerte), „Continentale“ (Dortmund), „e.on“ (Düsseldorf) oder „R.A.G.“ (Essen). Besonders die „R.A.G.“ bedient sich in ihren geschalteten Werbekampagnen des lokalen Bezuges zur Borussia.

Literatur

  • Matthias Kropp, Deutschlands große Fußballmannschaften, Teil 3: Borussia Dortmund, 1993, Agon Sportverlag Kassel, ISBN 3-92-856234-7
  • Wilfried Wittke, So ein Tag…, BVB Dortmund - Die Original Spielberichte, Edition Steffan Verlag Köln, Mohn Media Mohndurck GmbH, 2001, ISBN 3-92-383830-1
  • Gerd Kolbe: Der BVB in der NS-Zeit. Die Werkstatt, Göttingen 2002, ISBN 3-89533-363-8
  • Frank und Sascha Fligge: Die Akte Schwarzgelb. Lensing-Wolff, Dortmund 2005
  • Dietrich Schulze-Marmeling, Der Ruhm, der Traum und das Geld: Die Geschichte von Borussia Dortmund. Die Werkstatt, Göttingen 2005, ISBN 3-89533-480-4

Quellen

  1. Schulze-Marmeling, S. 62 f.
  2. Vereinsarchivar Gerd Kolbe laut Schulze-Marmeling, S. 28
  3. Schulze-Marmeling, S. 32
  4. Quellen: schwatzgelb.de, fussballdaten.de
  5. Kolbe, S. 135
  6. Kolbe, S. 140
  7. Schulze-Marmeling, S. 60
  8. westline.de: 30 Jahre Westfalenstadion
  9. wdr.de: Dortmund: Streit um Borussia-Hymne
 Wikinews: Borussia Dortmund – in den Nachrichten

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