Gmunden
Wappen | Karte |
---|---|
80.px | Datei:Map at gmunden.png |
Basisdaten | |
Bundesland: | Oberösterreich |
Politischer Bezirk: | Gmunden (GM )
|
Fläche: | 63,49 km² |
Einwohner: | 13.202 (1. Jänner 2004) |
Bevölkerungsdichte: | 208 Einwohner/km² |
Höhe: | 425 m ü. A. |
Postleitzahl: | 4810 |
Vorwahl: | 07612 |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Gemeindekennzahl: | 40 705 |
Gliederung Gemeindegebiets: | 5 Katastralgemeinden |
Verwaltung: | Stadtgemeinde Gmunden Rathausplatz 5 4810 Gmunden |
Offizielle Website: | www.gmunden.ooe.gv.at |
E-Mail-Adresse: | stadtamt@gmunden.ooe.gv.at |
Politik | |
Bürgermeister: | Heinz Josef Köppl (ÖVP) |
Gmunden ist eine an der Nordseite des Traunsees gelegene Bezirkshauptstadt im österreichischen Salzkammergut. Gmunden ist vor allem durch seine einzigartigen Keramikerzeugnisse bekannt. Die Produkte der Gmundner Keramik im charakteristischen weiß-grün geflammten Dekor sind begehrte Souvenirgeschenke. In jüngster Zeit wurde die Stadt durch die Dreharbeiten zur Fernsehserie „Schlosshotel Orth“ bekannt.
Geografie
Gmunden liegt auf 425 m Höhe im Traunviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 9,4 km, von West nach Ost 13,5 km. Die Gesamtfläche beträgt 63,49 km². Wegen der gebirgigen Umgebung steht nur wenig Fläche für Baugründe zur Verfügung.
Die Gesamtfläche der Stadt ist wie folgt aufgeteilt:



Stadtgliederung
Die Stadtgemeinde besteht aus den Katastralgemeinden
- Gmunden
- Ort-Gmunden mit den Ortschaften Eck, Ort und Traunleiten
- Schlagen mit Gschwandt, Schlagen und Tastlberg
- Traundorf
- Traunstein mit Traunkirchen und Traunstein
Geologie
Das Gebiet um Wels ist durch eine Molassezone, also eine Hügellandschaft, die aus tertiären Ablagerungen aufgebaut ist (Tertiärhügelland), und durch fluviale Terrassen geprägt. Die Terrassen entstanden durch den Fluss Trau (Fluss) im Holozän und bestehen vor allem aus Kies, Sand und Ton. Seit der Flussregulierung im 19. Jahrhundert und der damit verbundenen Eintiefung der Traun gibt es im Welser Stadtgebiet kaum noch Überschwemmungen.
Das Wasserwerk der Stadt Gmunden gewinnt sein Trinkwasser aus zwei großen Wasservorkommen, die Wasserwerke Traunstein West und Auwald.[1]
Nachbargemeinden
Ohlsdorf | Gschwandt | ||
Pinsdorf | ![]() |
Sankt Konrad | |
Altmünster | Ebensee |
Berge

Durch die Lage im Alpenvorland ist das Gemeindegebiet Gmundens von zahlreichen Bergen umgeben. Die höchste Erhebung ist mit 1691 m der Traunstein. Dieser gilt als Hausberg der Gmundner und ist ein beliebter Wander- und Kletterberg. Diser Berg ist auch Garant für genügend Trinkwasser. Der Grünberg ist ebenfalls ein beliebtes Ausflugsziel. Dieser ist über markierte Wanderwege zu Fuß oder mit der Grünbergseilbahn, der ältesten Luftseilbahn Österreichs, erreichbar.
Gewässer
Bei Ebensee fließt die Traun in den Traunsee, bei Gmunden verlässt sie wieder den See. Die Katastralgemeinde Traunstein ist durch den Fluss vom Stadtzentrum getrennt.
Der Traunsee nimmt einen wesentlichen Teil des Gemeindegebietes ein. Vor dem Jahr 1900 verursachte der See immer wieder Hochwasser. Mehrere Male war sogar der ganze Rathausplatz überschwemmt. Die Wassermarken mit den jeweiligen Jahreszahlen findet man an manchen Hauswänden und am Schloss Ort.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung 1869 bis 2001 | |||||
---|---|---|---|---|---|
Jahr | Bevölkerung | Jahr | Bevölkerung | ||
1869 | 6.857 | 1939 | 10.792 | ||
1880 | 6.857 | 1951 | 12.894 | ||
1890 | 7.521 | 1961 | 12.518 | ||
1900 | 8.451 | 1971 | 12.331 | ||
1910 | 8.451 | 1981 | 12.653 | ||
1923 | 9.633 | 1991 | 13.133 | ||
1934 | 9.838 | 2001 | 13.336 |
88,4 % der Bevölkerung besitzen die österreichische Staatsbürgerschaft, 1,5 % sind weitere EU-Staatsbürger, 10,2 % andere Ausländer. Den stärksten Ausländeranteil stellten im Jahr 2001 Bürger von Bosnien-Herzegowina (3,6 %) und der ehemaligen Bundesrepublik Jugoslawien (2,7 %), gefolgt von Türken (1,2 %) und Deutschen (1,1 %).
Zur römisch-katholischen Kirche bekannten sich 2001 69,3 % der Einwohner. Des Weiteren befindet sich in Gmunden eine größere evangelische Gemeinde, der sich 7,3 % der Bevölkerung zugehörig fühlen. 5,9 % der Bevölkerung sind islamischen Glaubens und 3,3 % orthodox. 10,3 % sind ohne religiöses Bekenntnis.
Die Einwohner Gmundens sind gegenüber dem Bundesländerschnitt deutlich älter. So sind in Gmunden 15,6 % der Einwohner jünger als 15 Jahre (Oberösterreich: 18,2 %) und 59,6 % zwischen 15 und 59 Jahre alt (OÖ: 61,6 %). Der Anteil der Einwohner mit mehr als 59 Jahren zeigt mit 24,8 % die stärkste Abweichung (OÖ: 20,2 %).
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte der Stadt Gmunden
Gmunden bis zum Mittelalter
Für die Jungsteinzeit, die Bronze- und die Eisenzeit ist die Besiedelung Gmundens durch mehrfache archäologische Funde nachgewiesen. Die erste Besiedlung des heutigen Stadtgebietes geht bis ins 5. Jahrhundert zurück. Fischer waren anfangs die ersten Bewohner dieser Region. Die Nahrungsgrundlage bot der Traunsee, die Fischer wohnten in Pfahlbauten, später in Hütten. Wann aus einzelnen Hütten ein Dorf an der Traun, wann während des 11. Jahrhunderts ein regelrechter Umschlagplatz am „Gemünde“ wurde, ist unbekannt – dies wurde nicht urkundlich festgehalten.

Wann Gmunden von einem befestigten Markt zur Stadt wurde, ist nicht genau bekannt. Es gibt verschiedene Vermutungen; einige Urkunden erwiesen sich nach genaueren Nachforschungen als Fälschungen. Gmunden feiert die Stadterhebung im Jahr 1278. Eine Stadt zu sein bedeutete in vergangenen Jahrhunderten viel und einzig und allein Gmunden war im näheren Umkreis Stadt geworden. Ansehen, Schutz und Wohlhabenheit war damit verbunden.
Gmunden im Mittelalter
Im Mittelalter war die Stadt Gmunden schwer befestigt: Die Stadt wurde durch eine Stadtmauer geschützt, ein Graben mit einer Breite von bis zu 22 Meter wurde ausgehoben und zur Verteidigung wurden zusätzlich sieben Türme errichtet. Die Erweiterung der Stadt erfolgte Richtung Seeufer, wobei der ursprüngliche Salz-Lände-Platz zum Hauptplatz wurde. Erst um 1300 erhielt Gmunden eine eigene Kirche, ein Landesgericht (heute Bezirksgericht) gab es aber bereits im Jahre 1217. Wirtschaftliches und Politisches Oberhaupt war der Salzamtmann bzw. der Stadtrichter.
Im 14. Jahrhundert besaß die Stadt Gmunden etwa 80 Häuser. Diese Häuser waren zumeist aus Holz und Lehm, selten aus Stein gebaut, waren strohgedeckt, standen auf einem „gestampften“ Lehmboden und waren nur in wenigen Teilen unterkellert. Unrat und Exkremente landeten - wie in allen Städten zur damaligen Zeit üblich - einfach auf den ungepflasterten Straßen, weshalb diese bei Schlechtwetter unpassierbar waren. Dies war nicht nur in Gmunden, sondern in allen anderen „größeren“ Städten der damaligen Zeit so. Da Hygiene keinen großen Stellenwert besaß, kam es oft zu Epidemien.
Die Traunbrücke ist erst für das 14. Jahrhundert vermerkt; ob es vorher eine Übersetzung per Fähre gab, ist anzunehmen.
Gmunden in der frühen Neuzeit
Um 1576 gab es 180 Bürgerhäuser in der Stadt Gmunden und die Lebensgrundlage der Stadt blieb auch in der frühen Neuzeit der Salzhandel. Am 28. Mai 1626 wurde Gmunden im Zuge des oberösterreichischen Bauernkrieges kampflos von den aufständischen Bauern besetzt. Die wirtschaftliche Situation Gmundens verschlechterte sich immens, der Salzhandel konnte kaum aufrecht gehalten werden und Plünderungen standen an der Tagesordnung. Nachdem ein Waffenstillstand ausgehandelt wurden, rückten Musketiere ein. Nach ihren Siegen über die bayrischen und kaiserlichen Truppen schlossen die Bauern die Stadt Mitte Oktober ein und begannen, diese zu belagern. Es gab etliche Kämpfe, die auf beiden Seiten Opfer forderten und schwere Sachschaden anrichteten. Die Situation änderte sich schlagartig, als General Gottfried Heinrich von Pappenheim mit den vereinigten bayrischen und kaiserlichen Truppen nach Gmunden vorrückte und am 15. November 1626 bei Pinsdorf das Bauernheer besiegte.
Während des 17. Jahrhunderts rückte Gmunden als Lieferant von Kriegsschiffen in die erste Reihe vor. Wegen der zweiten Wiener Türkenbelagerung mussten tausende Flüchtlinge aufgenommen und verpflegt werden, weshalb die bestehende Türkensteuer beträchtlich erhöht wurde.
Gmunden im 18. und 19. Jahrhundert

Während des österreichischen Erbfolgekrieges glichen Gmunden und die nähere Umgebung einem großen Feldlager, obwohl es nie zu kriegerischen Auseinandersetzungen kam. Die Quartierlasten zuerst für die Bayern, die Franzosen und nach dem Einmarsch der kaiserlichen Truppen in Oberösterreich waren enorm.
Im Dezember 1800 war die französische Armee nach der für sie entschiedenen Schlacht bei Hohenlinden in Oberösterreich eingedrungen und ihre Division stand am 19. Dezember vor den Toren Gmundens. Der Plan des Salzoberamtsrat Josef Lenoble, das Salzkammergut zu einer unbezwingbaren Festung zu machen, konnte nicht ausgeführt werden. 1805 und 1809 wurde Gmunden von bayrischen bzw. französischen Truppen für kurze Zeit besetzt. Die Franzosenkriege brachten enorme Belastungen für die Gmundner Bürgerschaft mit sich.
Anfang des 19. Jahrhunderts zeichnete sich das Ende der Blüte des Salzhandels ab, weshalb es wichtig war neue Einnahmequellen zu finden. Die Entwicklung Gmundens zur Kurstadt und die daraus hervorgehende, legendäre Konkurrenz mit Bad Ischl begann. 1862 wurde Gmunden zur Kurstadt ernannt.
Gmunden ab dem 20. Jahrhundert
Für eine moderne Kurstadt wie Gmunden gehörte die Einführung von Elektrizität zum guten Klang ihres Namens. Mit der Erbauung der Straßenbahn Gmunden 1894 im Jahre wurde die Einführung des elektrischen Lichts rentabel.
Während der beiden Weltkriege war Gmunden eine "Lazarettstadt" und es waren immer wieder verschiedene Regimenter stationiert. Im Zweiten Weltkrieg blieb die Stadt von Bombenangriffen verschont.[2]
Während der Besatzungszeit wurde von den US-Truppen ein Spionagezentrum gegenüber der Sowjetunion errichtet. Dabei wurden auch viele ehemalige SS-Leute angeheuert, da man Kenntnisse über die sowjetischen Verhältnisse vermutete.
Zukunft
Im Jahr 2008 wird die dezentrale Landesausstellung unter dem Titel "Das Salzkammergut" stattfinden. Die Leit- und Überblicksausstellung wird im Ort in Gmunden sein. Neben Gmunden beteiligen sich noch 11 weitere Gemeinden des Salzkammergut. Für diesen Zweck soll das Kammerhofmuseum aus- bzw. umgebaut werden. Während der Landesausstellung soll von den Innsbrucker Verkehrsbetriebe eine moderne Straßenbahn für das Gmundner Straßenbahnnetz angemietet werden.
Seit Anfang Juli gibt es grünes Licht für den Bau des neuen Hotels Lacus Felix vom Gemeinderat. Pläne dafür gibt es bereits, das Hotelgebäude soll aber nicht höher als das Parkhotel werden. Des Weiteren sollen die Erholungsstätten ausgebaut und erneuert werden. Für den stillgelegten Streckenabschnitt von der Haltestelle Franz-Josefs-Platz bis zum Rathausplatz sind eine Reaktivierung und der Ausbau der Straßenbahn Gmunden bis zum Seebahnhof geplant.
Außerdem wird das Kapuziner-Kloster, auf Grund von Nachwuchsmangels aufgelöst werden. Die zukünftige Verwendung und Nutzung der Grundstücke und Gebäude ist noch ungewiss. Es gibt eine Auflassungszeit von zwei Jahren. So würde es 2008 zur endgültigen Auflassung kommen. [3]
Politik
Der Gemeinderat besteht aus 37 Mitgliedern. Seit der letzten Gemeinderatswahl 2003 ergab sich folgende Mandatsaufteilung:
- ÖVP: 19 Mandate (50,5 %)
- SPÖ: 11 Mandate (28,1 %)
- Die Grünen: 4 Mandate (11,3 %)
- FPÖ: 3 Mandate (10,2 %)
Bürgermeister ist Heinz Köppl von der ÖVP. Der Stadtrat besteht neben dem Bürgermeister aus acht weiteren Mitgliedern, von denen fünf die ÖVP stellt, drei die SPÖ und einen Stadtrat die Grünen.[4]
Für frühere Bürgermeister siehe Liste der Bürgermeister von Gmunden.
Die Stadt Gmunden unterhält enge partnerschaftliche Beziehungen zu der norddeutschen Stadt Tornesch in Schleswig-Holstein und der norditalienischen Stadt Faenza in der Provinz Ravenna.
Seit 27.3.2006 ist Gmunden eine offizielle Klimabündnisgemeinde.
Alle teilnehmenden Gemeinden - also auch die Stadt Gmunden - verpflichten sich
- zur Reduktion der Treibhausgas-Emission (v.a. CO) bis zum Jahr 2010 um 50 %,
- zum Verzicht auf die Verwendung von Tropenholz, FCKW, H-FCKW und H-FKW,
- zur Unterstützung der indianischen PartnerInnen in Amazonien bei ihren Bemühungen - zum Erhalt ihrer Lebensweise und des Regenwaldes,
- zur Öffentlichkeitsarbeit zu Klimabündnis-Themen.
Im kommenden Jahr werden Sitzungen stattfinden, wo sich die verschiednen Spezialisten der Stadt über das weitere Vorgehen zur Einhaltung dieser Ziele beraten werden.[5]
Wappen
Die offiziellen Gemeindenfarben sind „Rot-Blau-Gelb“.
Im Jahre 1539 verleih Kaiser Rudolf II. der Stadt Gmunden ein "vermehrtes und gebessertes Wappen", das bis heute nicht verändert wurde. Die ersten beiden Teile bestehen aus Küflen und einer Salzzille, welche auf die ehemalige Abfertigung und Verfrachtung des Salzes hinweisen soll. Der schwimmende Fisch auf blauem Untergrund stellt einen Saibling dar, der auf das Fischereigewerbe hindeutet. Die letzten beiden Teile zeigen fächerförmig angeordnete Seeblätter und einen silbernen, schroffigen Berg, welche die Lage der Stadt am See und dem nahen Gebirge charakterisieren.
Wirtschaft und Infrastruktur
Zur Wirtschaftsgeschichte und der Geschichte des Schulwesens siehe: Geschichte der Stadt Gmunden
Industrie, Handel und Gewerbe
Im Laufe der Geschichte hat sich das wirtschaftlich Zentrum erst vom Markt- zum Rathausplatz, dann zum Rande der Stadt, dem Salzkammergut Einkaufspark (SEP), verlagert. Auf Grund der mangelnden Fläche haben sich nur wenige größere Unternehmen in der Stadt angesiedelt. Die allmähliche Ansiedlung von Geschäften der großen Handelsketten führte zum Aussterben aller Krämerläden in der Innenstadt. Der Bau des Salzkammergut Einkaufsparks im Jahre 1975 und dessen weiteren Ausbau im Jahre 2005 führte zu weiteren Geschäftsschließungen. So musste zum Beispiel Anfang Juli die Traditionsfleischhauerei Lampl, die es seit 1681 gab, Konkurs anmelden.
Die Stadtpolitik versucht durch Parkgebührenbefreiung und das Ambiente − die Kaufmannschaft durch gemeinsame Veranstaltungen − die Innenstadt wiederzubeleben. Jetzt gibt es Pläne die Häuser der Innenstadt zu renovieren und der Bau eines Hotels ist geplant.
Zu den wichtigsten Gmundner Unternehmen gehören die Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft m.b.H., welche Bahnen, Busse und das Reisebüro Stern Reisen betreibt, die Gmundner Zementwerke, die Energie-AG Oberösterreich, die Gmundner Keramik-Manufaktur, GEG Elektrobau, LAUFEN Austria, die Gmundner Molkerei und die Stern & Hafferl Baugesellschaft, ein Spezialist für Renovierungen alter Häuser.
Bildung
In Gmunden gibt es vier Kindergärten, vier Volksschulen und drei Hauptschulen. Es gibt auch drei Gymnasien, das BG/BRG Gmunden, BRG Schloss Traunsee und Gymnasium Ort, welches von den Kreuzschwestern geleitet wird. Im Bereich der Berufsbildenden Höheren Schulen hat Gmunden eine Handelsakademie, und eine Polytechnische Schule, die als einzige des Bezirkes, nicht an einer Hauptschule angeschlossen ist, sondern selbständig agiert. In den beiden Berufsschule kann man eine Lehre als Elektriker, Krankenschwester und in kaufmännische Berufen machen. Hier liegt der Schwerpunkt in den Bereichen Lebensmittel & Textilhandel.
Die Stadt Gmunden besitzt mit der Nikolaus-Launau-Schule, eine Förderschule für (lern-)behinderte Kinder, welche Förder- und Vorbereitungsaufgaben für das zukünftige Schulleben übernimmt.
Gesundheit
Gmunden verfügt seit 1972 über ein Landeskrankenhaus. Dieses hat sechs bettenführende Fachabteilungen und ein Institute für Anästhesie und Intensivmedizin und Radiologie. Seit 1. Jänner 2003 verfügt das Krankenhaus durch die Zusammenführung mit dem Zentrum für Akutgeriatrie und Innere Medizin Buchberg über 355 Betten und beschäftigt insgesamt 690 Bedienstete. Seit 1. Jänner 2002 obliegt die Rechtsträgerschaft der OÖ. Gesundheits- und Spitals-AG. Derzeit erfolgt ein Ausbau das LKH Gmunden. Des Weiteren verfügt das LKH seit Herbst 2006 ein Zentrum für Magnetresonanztomographie.
Verkehr und Infrastruktur
1993 wurde der „Gmundner Verkehrsverbund“ gegründet, zu dem unter anderem die Straßenbahn und die City-Buslinien gehören.
Der City-Busverkehr wird von Stern & Hafferl Verkehrs-GmbH und Postbus gemeinsam betrieben. Des Weiteren gibt es von Stern & Hafferl einige Regio-Linien, die Gmunden mit seinen Nachbargemeinden verbinden. Gmunden verfügt einen eigenen Bahnhof, der von ÖBB-Personenzügen bedient wird. Des Weiteren spielt der Güterverkehr mit der Firma Hatschek eine bedeutende Rolle, da diese eines der größten Zementwerke in der Region besitzt.
Zudem besteht über die Traunseebahn eine Verbindung nach Vorchdorf und weiter mit der Lokalbahn Lambach-Vorchdorf nach Lambach mit Anschluss an die ÖBB.
Alle Parkplätze in der Innenstadt sind gebührenpflichig, außerhalb des Zentrums nicht. Wegen des herrschenden Parkplatzmangels wurde eine Tiefgarage errichtet. Die Stadtgemeinde möchte diese, wie Ende September bekannt wurde, kaufen, um für die Landesausstellung 2008 gewappnet zu sein.[6]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten

Die berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt Gmunden sind das Landschloss und Seeschloss Ort. Letzteres war auch Drehort der gleichnamigen Fernsehserie "Schlosshotel Orth". Das Seeschloss zählt zu den ältesten Gebäuden des Salzkammergutes (im 10. Jahrhundert erbaut) und wurde 909 und später 1053 erstmals urkundlich erwähnt.
Nicht weit vom Seeschloss entfernt befindet sich die Villa Toscana. Dieses Gebäude wurde zwischen 1870 und 1877 inmitten eines 88.000 m² großen Parks als Domizil der Großherzogin der Toskana, Maria Antonie von Neapel-Sizilien errichtet. Weitere Schlösser in der näheren Umgebung sind das Schloss Cumberland aus dem 19. Jahrhundert, und das Schloss Weyer, welches eine Dauerausstellung über Meissener Porzellan beherbergt.
Auf dem Rinnholzplatz steht der Salzträgerbrunnen, der einzige Keramikbrunnen Österreichs, aus dem Trinkwasser vom "Heiligen Bründl" fließt.
Die Stadtpfarrkirche mit dem berühmten Dreikönigsaltar, der vom oberösterreichischen Bildhauer Thomas Schwanthaler, um 1678 geschaffen wurde. Sie zählt damit zu den schönsten Kirchen Oberösterreichs.

In deren Nähe befindet sich auch der Gmundner Marktplatz. Neben alten Häusern, wie das erste Gmundner Rathaus, welches bis ins Jahr 1301 bestand, befindet sich hier auch der Stadtbrunnen mit dem Stadtwappen. Zur Gründungszeit der Stadt war der Marktplatz das wirtschaftliche und politische Zentrum. In einer vom Marktplatz wegführenden Gasse befinden sich neben der ersten Apotheke des Salzkammergutes auch das Pepöckhaus, in dem sich seit 1988 das Klo & So Sanitärmuseum befindet.
Neben dem Kammerhof befindet sich eine Schiffsanlegestelle der Traunseeschiffahrt. Hier ist der berühmte Raddampfer Gisela (Baujahr 1871) abgestellt. Das Schiff wurde nach der Tochter Kaiser Franz Josephs Gisela Louise Marie von Österreich benannt. Daneben befindet sich das Rathaus mit Keramikglockenspiel aus dem 16. Jahrhundert. Es wurde 1574 von einem italienischen Baumeister erbaut und 1925 einer umfangreichen Renovierung unterzogen.
Ein weitere Sehenswürdigkeit ist die Gmundner Straßenbahn. Sie verbindet das Stadtzentrum mit dem Hauptbahnhof und ist die älteste, kürzeste und − mit einer Steigung von 10 % − die steilste Straßenbahn Österreichs. Weiters kann man bei Werksführungen bei der weltberühmten Gmundner Keramik zu sehen, wie das typische „Grüngeflammte“ entsteht.
Kunst und Kultur
Im sogenannten Kammerhof befindet sich neben dem Stadtmuseum und das Brahmsmuseum. Johannes Brahms verbrachte die Sommermonate öfters bei dem Wiener Industriellen Victor von Miller zu Aichholz in dessen Gmundner Villa. Nach dem Tode von Johannes Brahms im Jahre 1897 gründete Dr. Victor von Miller zu Aichholz im Jahre 1900 das erste Brahmsmuseum der Welt in Gmunden.
Architektonisch bietet der Kammerhof, der im 15. Jahrhundert erbaut wurde, sowohl historische als auch moderne Elemente. Der Kammerhofsaal dient als Mehzwecksaal und wird beispielsweise für Vorträge und Tanzkurse genutzt.
Weiters leisten noch das Stadttheater und das Stadtkino einen Beitrag zum kulturellen Leben der Stadt.
Um eine bessere Koordination im Kulturbereich zu ermöglichen, wurde im Mai 1973 ein eigenes Kulturamt gegründet. Die Stadt Gmunden leistet jährlich Beiträge zur Förderung von Musik- und Denkmalpflege, Theaterwesen und an das Museum. [7]
Ein typischer Brauch in Gmunden ist der alljährliche Liebstattsonntag. Dieser Brauch hat seinen Ursprung bereits im 17. Jahrhundert. Er wurde 1641 von dem für Gmunden zuständigen Passauer Bischof Leopold Wilhelm von Österreich begründet. Dieser Brauch beginnt heute mit einem Kirchengang, danach schenkt man einander die verzierten Lebkuchenherzen, die man an den zahlreichen Ständen am Gmundner Rathausplatz erstehen kann. 2006 wurde von den Gmundner Konditoren ein riesiges Lebkuchenherz gebacken, das an Einheimische und Gäste der Stadt verteilt wurde.
Sport und Freizeit
- Gmunden verfügt über eine Tennisanlage, der dem 1903 gegründeten Tennisclub gehört. Dazu zählen neun Spielfelder und eine Tennis- bzw. Squashhalle. Weiters gibt es in Gmunden noch ein Strandbad mit Beachvolleyball- und Minigolfplatz, sowie über einen öffentlichen Badeplatz in der Nähe des Seebahnhofs. Neben dem „Erholungszentrum Weyer“ gibt es noch seit dem Jahr 2002 den sogenannten „Motorikpark“, einem Fitnessparcours für Hobbysportler.
- Am Rande der Stadt befindet sich die Bezirkssporthalle. Diese ist unter anderem der Trainingsort der Allianz Swans Gmunden, der aktuelle österreichische Basketball-Meister. Eine Eislaufhalle ist ebenfalls in die Bezirkssporthalle integriert.
- Im „Alpenstadion“ werden die Heimspiele des seit 1921 bestehenden SV Gmundner Milch ausgetragen. Der Verein wurde 2006 Vizemeister in der Radio Oberösterreich Liga. [8]
- Der Stadtpark, Kalvarienberg und Hochkogl gehören zu den Naherholungsstätten und Naturdenkmäler der Stadt. Von Letzterem hat man eine gute Aussicht auf den Traunsee, den Grünberg und den Traunstein. Der Toscanapark und die Esplanade, die dem See entlang angelegt wurde, befinden sich in der Nähe des Stadtzentrums.
- Zu den weiteren sportlichen Vereinen zählen Yacht-, Segel-, Eislauf, Schi-, Schützen-, Karate, Surf- und Tauchclub. 2006 feierte der Gmundner Ruderverein sein 100-jähriges Bestehen.
- Zu den kulturellen Vereinen zählen der Gmundner Kammerchor, die Künstlergilde Gmunden, die Faschingsgilde, der Gesangs- und der Trachtenverein. Außerdem gibt es seit 1989 den Verein „Pro Gmundner Straßenbahn“, der sich für die Erhaltung und den Ausbau der Straßenbahn Gmunden einsetzt.
Persönlichkeiten
Aus dem 19. und 20. Jahrhundert sind viele Komponisten und Schriftsteller bekannt, die rege Beziehungen zur Stadt Gmunden pflegten. Die berühmtesten sind die Komponisten Johannes Brahms und Anton Bruckner.
Söhne und Töchter der Stadt
- Josef Stern und Franz Hafferl: Gründer der Firma Stern & Hafferl, Erbauer der Gmundner Straßenbahn
- Johannes von Gmunden: Mathematiker und Astronom (1384–1442)
- Hans Hatschek: Erfinder des Zements und Gründer der Gmundner Zementwerke
- Thomas Bernhard: österreichischer Dramatiker (1931–1989)
- Edith Hagg: österreichische Fernsehjournalistin (1954–2006)
- Klaus Eberhartinger: Musiker und Gründer der Austropop-Gruppe EAV (* 1950)
- Heinrich Schiff: Cellist und Dirigent (* 1951)
- Wolfgang Neumann: Erfinder des Energy Globe Award (* 1956)
Ehrenbürger
Zu den Ehrenbürgern der Stadt zählen neben Feldherrn und Politikern auch Unternehmer. Siehe auch: Liste der Ehrenbürger von Gmunden
Literatur
- Österreichisches Städtebuch. Band I, Oberösterreich, 1968 ISBN 3-7001-0541-X
- Stadtgemeinde Gmunden: Gmunden - 700 Jahre Stadt. Gmunden, 1978
- F. Krackowizer, Operschal: Geschichte der Stadt Gmunden. 1898-1900, 3 Bände
- Ingrid Spitzbart: Gmunden in alten Ansichten. Gmunden, 2002, ISBN 9-0288-5485-1, Band I - IV
- Heller, Wilfried: Der Fremdenverkehr im Salzkammergut. Heidelberg, 1970
- Prillinger E: Grüße aus Gmunden. Linz, 1972
- Gmunden: Gmundens Entwicklung als Kurort. 1886, Festschrift zum 25 Jahre-Jubiläum
- Gmunden: Gmunden 50 Jahre Kurort. Gmunden, 1911
- Minarz, Walter: 90 Jahre Kurstadt Gmunden. Gmunden, 1952
- Operschal, Erwin: Gmunden 100 Jahre Kurstadt. Gmunden, 1962
- Kulturverwaltung Gmunden: 125 Jahre Kurstadt Gmunden. Gmunden, 1987
- Karl Piringer: Gmundner Chronik. Gmunden, 5 Bände
Die Bände III bis V behandeln den Zeitraum von 1933 bis 1950. Die ersten beiden Bände erschienen in den Jahren 1978 und 1979.
Quellen
- ↑ Geologische Bundesanstalt: Erläuterungen zu Blatt 66 Gmunden (PDF-Datei, 2,66MB)
- ↑ Geschichte der Stadt Gmunden
- ↑ Salzkammergut Rundschau
- ↑ www.gmunden.ooe.gv.at
- ↑ Stadtamt Gmunden
- ↑ Stern&Hafferl Verkehrs-GmbH
- ↑ Gmunden 700 Jahre Stadt Seite 237 und 238
- ↑ SV Gmundner Milch
Weblinks
- Wikinews: Gmunden – in den Nachrichten
- Commons: Gmunden – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- Offizielle Homepage der Stadt Gmunden
- 40705 – Gmunden. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Gmundner Keramik Manufaktur
- Salzkammergut Internet-Zeitung
- Website über Gmundens Schlösser