VfB Stuttgart
Vorlage:Fußballklub Infobox Der VfB Stuttgart (offiziell: Verein für Bewegungsspiele Stuttgart 1893 e.V.) ist ein Sportverein in Stuttgart-Bad Cannstatt. Der VfB ist mit 30.838 Mitgliedern der fünftgrößte Verein Deutschlands und der größte Baden-Württembergs (Stand: 13. November 2006). Bekannt ist vor allem seine Fußball-Abteilung, die zu den Traditionsmannschaften der Fußball-Bundesliga zählt und insgesamt vier Mal deutscher Meister wurde. Darüber hinaus hat der Verein Abteilungen für Faustball, Hockey, Leichtathletik, Tischtennis, Fußballschiedsrichter, Handball (wenn auch derzeit ohne aktive Mannschaft) und sogar für Geselligkeit in Form der VfB-Garde.
Seine Heimspiele bestreitet er im städtischen Gottlieb-Daimler-Stadion, das im Sportgelände Cannstatter Wasen angesiedelt ist. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch das Vereinsgelände.
Lokale Rivalen sind die Stuttgarter Kickers, genannt Die Blauen.
Geschichte
1893 bis 1912: Von den Anfängen zur Fusion

FV Stuttgart
Die Wurzeln des VfB gehen zurück bis 1893, als am 9. September im Stuttgart-Bad Cannstatter Gasthaus Zum Becher der Stuttgarter FV 93 gegründet wurde.
Gegründet wurde der FV als Rugby-Klub. Zunächst spielte man auf der Stöckach-Eisbahn, wechselte aber schon 1894 auf den Cannstatter Wasen. Schon beim FV Stuttgart liegen die Wurzlen der Rivalität des VfB mit den Stuttgarter Kickers. Beim Rivalen entschied man sich nämlich gegen die Gründung einer Rugby-Mannschaft uns so wandten sich die Rugby-Begeisterten von den Kickers ab und schlossen sich dem FV an. Die Mannschaft setzte sich hauptsächlich aus Schülern der Stuttgarter Realschulen und Gymnasien, unter der Leitung des Lehrers Carl Kaufmann, zusammen und errang schnell erste Erfolge: 1909 wurde der FV Deutscher Vizemeister im Rugby, als man Hannover 1897 mit 3:6 Punkten unterlag. Verschiedene Spieler kamen zu internationalen Einsätzen. Dennoch verlor Rugby im Verein gegenüber Fußball (dem damaligen Association) zusehends an Boden. Das Spiel war vielen Zuschauern zu kompliziert mit seinen vielen Regeln. Trotz der Abwendung vom Rugby sahen später viele die Wurzeln des deutschen Rugbysports am Cannstatter Wasen. Philipp Heineken, ein Rugbypionier der für den FV 93 spielte und nach New York auswanderte, erklärte sogar dass der Wasen als Geburtsstätte des deutschen Rugbysports gelten darf. 1909 trat der Verein dem Süddeutschen Fußballverband bei. Man wurde gleich der Süddeutschen B-Klasse zugeteilt, obwohl inzwischen auch eine C-Klasse bestand. Schon im zweiten Jahr wurde man ausgerechnet gegen den punktgleichen späteren Fusionspartner, den Kronen-Club in einem Endspiel Bezirksmeister. Den Aufstieg konnte man jedoch noch nicht erreichen, da man im Speil um die Gaumeisterschaft dem FV Zuffenhausen unterlag. Doch im folgenden Jahr gelang schließlich doch noch nach geltenden Bestimmungen der Aufstieg, da man Gaumeister und B-Südkreismeister wurde. Da der Verbandstag die Verbandsbestimmungen änderte und die Gründung einer neuen Südkreisliga als oberste Spielklasse Süddeutschlands beschloss, war der Aufstieg jedoch nicht gesichert. Das entscheidende Spiel sollte jedoch nicht der FV allein für sich entscheiden, denn beim Spiel gegen FC Mühlburg war die Fusion mit dem Kronen-Club bereits Geschichte
In der Folge stellte sich für den Verein aber hauptsächlich die Platzfrage: Nachdem die Militärverwaltung das Spielen auf dem Cannstatter Wasen untersagte, war der FV heimatlos - erst der Bau des „Rugbyfeldes“ auf dem Adelsberg brachte eine zwischenzeitliche Lösung. Für Ligaspiele war das Rugbyfeld allerdings wenig geeignet, so dass erstmals die Idee einer Fusion mit dem 1897 gegründeten Kronen-Klub Cannstatt aufkam.
Kronen-Klub Cannstatt


Rugby wurde ebenso wie der Fußball von Engländern in Deutschland eingeführt. Diese besuchten auch die Schulen Cannstatts und machten dort den Schülern diese Sportarten schmackhaft. Und so gründeten 1890 einige Cannstatter Schüler den Cannstatter Fußballklub. Zuerst wurde dort nur Rugby gespielt, aber es dauerte nicht lange, bis auch der Fußball eingeführt wurde. Nach wenigen Jahren löste sich dieser Verein jedoch auf und so bildete sich 1897 aus ihm der Kronen-Klub Cannstatt, der ebenfalls von ehemaligen Schülern gegründet wurde. Dort spezialisierte man sich alleine auf den Fußball. Nachdem 1903 der Kronen-Klub vom Süddeutschen Fußballbund der letzten von 2 bestehenden süddeutschen Spielklassen zugewiesen wurde, spielte man bereits 1904 um den Aufstieg in die erste süddeutsche Spielklasse, wo man gegen die zweite Mannschaft der Stuttgarter Kickers antrat. Der eigentliche Schiedsrichter erschein zu diesem Spiel nicht und so erklärte sich der Verbandsschriftführer Scivessy bereit das Spiel zu leiten. Man gewann zwar mit 6:1, doch dann wurde einige Tage später mitten in der Weihnachtsfeier des Vereins den Verantwortlichen mitgeteilt, dass das Spiel am kommenden Morgen wiederholt werden muss aufgrund des Schiedsrichters. Wegen der Weihnachtsfeier waren daher einige Spieler nicht einsatzfähig und so verlor man mit vielen Ersatzspielern 2:4 und verpasste den Aufstieg. In den kommenden Jahren spielte man zwar immer in der B-Klasse oben mit, konnte aber nie mehr ein Entscheidungsspiel um den Aufstieg erreichen. Der Kronen-Klub Cannstatt besaß in Stuttgart-Münster einen eigenen Fußballplatz, der bis heute besteht. Inzwischen spielt dort der TSV Münster.
Fusion und Sieg im Entscheidungsspiel


Da der Kronen-Club sportlich nur begrenzte Aussichten hatte und der FV Stuttgart, der gerade gute Chancen hatte den Aufstieg in die süddeutsche A-Klasse zu schaffen, über eine Mannschaft mit guter Perspektive verfügte, begann man über die Möglichkeit einer Fusion nachzudenken. Am 2. April 1912 vereinigten sich beide Klubs zum Verein für Bewegungsspiele Stuttgart 1893 e. V. der dank der B-Südkreismeisterschaft des Stuttgarter FV gleich um die Qualifikation für die neue Südkreisliga antrat. Die Fusionsversammlung fand bereits im Spätsommer 1911 im Cannstatter Hotel Concordia statt. Erster Vorsitzender wurde Wilhelm Hinzmann. Das erste wichtige Spiel des VfB ließ nicht lange auf sich warten. Im Entscheidungsspiel um den Aufstieg gegen den FC Mühlburg in Karlsruhe-Durlach siegte der Frischling VfB mit 1:0 durch einen entscheidenden Kopfballtreffer in den letzten Minuten von Copé Wendling. Somit war der VfB von Anfang an erstklassig und spielte in der Südkreisliga, der damals stärksten deutschen Spieklasse. Man könnte dieses Spiel sogar als das erste große Baden-Württemberg Derby bezeichnen. Denn der FC Mühlburg war der Vorläufer des VfB Mühlburg, der mit Phönix Karlsruhe zum Karlsruher SC fusionierte.
1912 bis 1933: Erster Weltkrieg und erste Titel
Saison | Ligazugehörigkeit | Platz | Tore | Punkte |
---|---|---|---|---|
1912/13 | Südkreisliga | 6/8 | 23:32 | 12:16 |
1913/14 | Südkreisliga | 7/7 | 18:33 | 8:20 |
1919/20 | Kreisliga Württemberg | 5/10 | 28:26 | 17:19 |
1920/21 | Kreisliga Württemberg | 5/10 | 37:19 | 20:16 |
1921/22 | Kreisliga Württemberg: Spfr. Stuttgart |
2/8 | 29:13 | 22:6 |
1922/23 | Bezirk Baden/Württemberg Kreisliga Württemberg |
6/8 | 19:17 | 14:14 |
1923/24 | Württemberg Kreisliga Cannstatt |
1/7 | 34:10 | 17:7 |
1923/24 | Aufstiegsrunde zur Bezirksliga Württemberg/Baden |
2/5 | 15:11 | 11:5 |
1924/25 | Bezirksliga Württemberg/Baden | 5/8 | 19:25 | 13:15 |
1925/26 | Bezirksliga Württemberg/Baden | 2/8 | 34:19 | 17:11 |
1926/27 | Bezirksliga Württemberg/Baden | 1/10 | 49:20 | 31:5 |
1926/27 | Süddeutsche Meisterrunde | 5/6 | 24:28 | 7:13 |
1927/28 | Bezirksliga Württemberg/Baden, Gruppe Württemberg |
3/9 | 52:24 | 21:11 |
1927/28 | Süddeutsche Endrunde der 2.+3. - Gruppe Südost |
4/8 | 35:33 | 15:13 |
1928/29 | Bezirksliga Württemberg/Baden, Gruppe Württemberg |
3/8 | 31:19 | 18:10 |
1928/29 | Süddeutsche Endrunde der 2.+3. - Gruppe Südost |
5/8 | 38:32 | 12:16 |
1929/30 | Bezirksliga Württemberg/Baden, Gruppe Württemberg |
1/8 | 36:21 | 20:8 |
1929/30 | Verbandsmeisterschaft Süd (Runde der Meister) |
5/8 | 42:39 | 14:14 |
1930/31 | Bezirksliga Württemberg/Baden, Gruppe Württemberg |
4/8 | 35:16 | 19:9 |
1931/32 | Bezirksliga Württemberg/Baden, Gruppe Württemberg |
2/10 | 42:28 | 22:14 |
1931/32 | Verbandsmeisterschaft Süd Gruppe Südost |
8/8 | 26:42 | 8:20 |
1932/33 | Bezirksliga Württemberg/Baden, Gruppe Württemberg |
3/10 | 46:27 | 26:10 |
In den kommenden beiden Jahren spielte man in der Südkreisliga nur um die unteren Plätze und war der Gefahr ausgesetzt wieder abzu steigen. Doch dann kam der Krieg. Der Erste Weltkrieg brachte das Vereinsleben fast zum Erliegen. Am 1. August 1914 traf man sich zum letzten mal zu einem Freundschaftsspiel. Nachdem die meisten Spieler und Verwantwortlichen einberufen wurden, traf man sich in der Altdeutschen Bierstube zu einer Abschiedsfeier. Der Rugby-Platz am Karl-Olga-Krankenhaus wurde dem Roten Kreuz zur Verfügung gestellt, das dort gleich ein Lazarett errichtete. Doch auch danach trafen sich vor allem Jugendliche am Münster-Platz, die weit entfernt von den Kriegsfronten Schwierigkeiten dabei hatten sich in diesen schwierigen Zeiten ernähren zu können. Vor allem der VfB-Verantwortliche Julius Lintz , dem nachdem auch Präsident Wilhelm Hinzmann eingezogen wurde die Verantwortung übertragen wurde und Ernst Grimm, kümmerten sich um die Jugendspieler. Erst im Oktober 1914 bekam man wieder eine Elf zusammen. Nach einer Woche waren jedoch nur noch 7 Spieler verblieben. Vom Verband wurde nun die Pflichtrunde abgeschafft und Spiele um den Eisernen Fußball eingeführt. Dort durfte man sich kurzfristig mit anderen Vereinen zu Kriegsmannschaften zusammenschließen und so bildete man mit dem FV Die Blauen Elf eine Mannschaft. Ein Jahr später konnte man jedoch, durch die Rückkehr von Verwundeten und Genesenden, schon wieder drei eigene Kriegsmannschaften stellen. Am Ende ses Jahres 1917 stellte man sogar wieder fünf Mannschaften. Von Ernst Grimm wurde damals ein Kriegsausschuss zusammengestellt, der obwohl drei Viertel der Mitglieder eingezogen waren, den Verein am leben halten konnte. So konnte man auch die Umwandlung des Münster-Platzes, des einzigen verbliebenen Fußballplatzes, in ein Kartoffelfeld verhindern. So übernahm Wilhelm Hinzmann nach seiner Rückkehr einen intakten Verein als er seinen Posten 1918 an Gustav Schumm abgab. Noch heute würdigt eine Ehrentafel, die 1925 enthüllt wurde, neunzig Gefallene aus den Reihen des VfB. In den 1920ern stieg die Mitgliederzahl schnell über 1.000 - vor allem Jugendliche waren im Verein aktiv. Allerdings erwies sich der Platz in Münster als ungeeignet für den VfB, da er fernab der Anhängerschaft gelegen war. Da das Rugbyfeld im Ersten Weltkrieg landwirtschaftlich genutzt wurde und ebenfalls als Spielfeld ausfiel, benötigte der Verein dringend einen Platz. Da der Exerzierplatz auf dem Cannstatter Wasen nach dem Krieg nicht mehr benötigt wurde, entstand die Idee einer Rückkehr nach Bad Cannstatt. 1919 wurde der Platz bei den drei Pappeln auf dem Cannstatter Wasen eröffnet. Er blieb bis zur Eröffnung des heutigen Gottlieb-Daimler-Stadions 1936 Heimspielstätte des VfB. Nach Kriegsende versuchte der Verband sofort den Spielverkehr wieder in geregelte Bahnen zu führen. Und so beschloss der Verbandstag die Gründung einer Württembergischen Liga mit 8 Vereinen. Der VfB gehörte dieser Liga selbstverständlich an, da er vor dem Krieg in der Südkreisliga ebenfalls erstklassig war. Bis 1922 spielte man in dieser Liga immer oben mit, obwohl man nicht Meister werden konnte. 1923 wurde dann vom Verbandstag ein neues Spielsystem eingeführt, welches eine neue Württemberg-badische Bezirksliga als höchste Spielklasse vorsah. Um sich für die höchste Spielklasse zu qualifizieren hätte der VfB in der Saison 1922/23 unter den ersten vier Vereinen der Württembergischen Liga landen müssen. Dies gelang dem VfB jedoch nicht und so musste man in der Saison 1923/24 zweitklassigen IL Klasse der neugegründeten Kreisliga spielen wo man jedoch sofort Kreismeister Cannstatts wurde und man konnte sich somit für die Aufstiegsspiele qualifizieren. Dort konnte man dann im ersten Anlauf den Aufstieg in die Württemberg-badische Bezirksliga und somit die sofortige Rückkehr in die Erstklassigkeit erreichen, nachdem man den bereits qualifizierten SC Freiburg auf dem Wasen im entscheidenden Spiel am 1. Juni 1924 mit 5:3 besiegte
Durch die gute Jugendarbeit gelang dem VfB in der Zwischenkriegszeit der Aufbau einer erfolgreichen ersten Mannschaft, die mit Spielern wie Richard „Molly“ Schauffele (später u. a. Präsident der Stuttgarter Kickers) u. a. 1926 württembergisch-badischer Meister wurde. Die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft konnte man jedoch nicht erreichen. 1927 wurde dann vom Verbandstag in Mainz eine Aufteilung der jungen Bezirksliga in die Abteilungen Württemberg und Baden beschlossen. Ernst Blum wurde dann schließlich 1928 zum ersten deutschen Nationalspieler des VfB nachdem er für Bundestrainer Nerz gegen Dänemark debütierte. Sowohl 1928, als auch 1929 erreichte man die Trostrunde der Zweiten und Dritten der Bezirksligen. 1929 kam es jedoch zu einem Eklat: Durch die Zahlung von Zuwendungen an die Spieler hatte der VfB gegen die Amateurstatuten verstoßen. Den Spielern wurde schon damals bewusst, dass sie für die Zuschauereinnahmen verwantortlich waren und waren der Meinung, dass ihnen ein Anteil daran zusteht. So sollte der Verein das Spiel anfangs mitmachen, doch mit der Zeit konnte man es sich nicht mehr Leisten Spieler unter der Hand zusätzlich zu bezahlen. Nach Selbstanzeige wurde der Verein vom Verband mit einer hohen Strafe belegt - die betreffenden Spieler wurden nicht mehr berücksichtigt und der VFB galt als Abstiegskandidat. Dennoch gelang einer tiefgreifend verjüngten Mannschaft unter dem damaligen Trainer Kovac 1930 die Württembergische Meisterschaft und erreichte erstmals die Süddeutsche Meisterrunde, an der man 1932 erneut erfolglos teilnahm.
1933 bis 1945: Anpassung an den Nationalsozialismus
„Uns einen nicht nur Spiele, nicht nur die Freud´ am Sport, Was unsere Freundschaft bindet, das sagt ein ander Wort: |
Saison | Ligazugehörigkeit | Platz | Tore | Punkte |
---|---|---|---|---|
1933/34 | Gauliga Württemberg | 3/9 | 45:35 | 17:15 |
1934/35 | Gauliga Württemberg | 1/10 | 53:31 | 25:11 |
1935 | Deutsche Meisterschaft Endrunde Gruppe IV |
1/4 | 13:11 | 8:4 |
1935/36 | Gauliga Württemberg | 3/10 | 48:33 | 21:15 |
1936/37 | Gauliga Württemberg | 1/10 | 50:27 | 27:9 |
1937 | Deutsche Meisterschaft Endrunde Gruppe III |
1/4 | 12:3 | 9:3 |
1937/38 | Gauliga Württemberg | 1/10 | 58:14 | 31:5 |
1938 | Deutsche Meisterschaft Endrunde Gruppe III |
3/4 | 14:9 | 5:7 |
1938/39 | Gauliga Württemberg | 2/10 | 38:30 | 24:12 |
1939/40 | Gauliga Württemberg Staffel 1 |
1/6 | 43:12 | 19:1 |
1940 | Qualifikation zur Endrunde zur Deutschen Meisterschaft |
2/4 | 18:12 | 9:3 |
1940/41 | Gauliga Württemberg | 2/12 | 88:28 | 37:7 |
1941/42 | Gauliga Württemberg | 2/10 | 58:24 | 29:7 |
1942/43 | Gauliga Württemberg | 1/10 | 67:25 | 30:6 |
1943/44 | Gauliga Württemberg | 4/10 | 39:35 | 19:17 |
Die Zeit des Nationalsozialismus gehört zu den dunklen Kapiteln der Vereinsgeschichte. Auch beim VfB konnten viele die Demütigungen durch den Versailler Vertrag nur schwer akzeptieren. Auch im Vereinslied erklang der Wunsch nach einem starken Deutschland, so steht im Text des Liedes in Bezug auf das deutsche Vaterland: ... dass es neu und stark ersteh, dafür spielt der VfB!
Durch die aufkommende nationalsozialistische Bewegung versprachen sich viele beim VfB einen Neubeginn. Willig stellten die Vereinsoberen ihren damaligen Platz an den drei Pappeln für NSDAP-Kundgebungen zur Verfügung. Von der Stadt wurde dem VfB darauf sofort der Platz entzogen, doch nach der Machtergreifung der NSDAP wurde dies sofort wieder rückgängig gemacht. Der neue von der NSDAP eingesetzte Oberbürgermeister lobte den VfB als schon vor dem Umbruch dem Nationalsozialismus wohlgesonnenen Verein. Durch offizielle Verlautbarungen zeigte sich die Vereinsführung im vollkommenen Einklang mit den Zielen der nationalen Erhebung der NSDAP. Der Präsident Hans Kiener wurde von nun an Vereinsführer genannt und von oben mit kommissarischen Vollmachten ausgestattet. Es gab nun im Verein auf das Drängen des Reichssportführers des Verbandes Wehrsport und einen SA-Sturm beim VfB.
Neue Möglichkeiten eröffnete zusätzlich die 1933 zum Deutschen Turnfest errichtete Adolf-Hitler-Kampfbahn. Nachdem die Stadt das alte VfB-Gelände für das Cannstatter Volksfest benötigte, musste man sich wieder eine neue Heimspielstätte suchen. Die weitgehende Identifikation mit den neuen Machthabern ermöglichte dem VfB nun eine kontinuierliche Fortentwicklung auf sportlichem Gebiet. Nun wurden Gauligen eingeführt, in denen die jeweiligen Gaumeister ermittelt wurden.
1933 wurde der Verein Süddeutscher Pokalmeister, 1935 wieder Württembergischer Meister. Somit war man für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft qualifiziert. Nachdem man die ersten beiden Gruppenspiele verloren hatte, schien die Situation aussichtslos zu sein. Doch im letzten und entscheidenden Gruppenspiel gegen den direkten Konkurrenten SpVgg Fürth, erreichte man doch noch das Halbfinale wo man den VfL Benrath bezwang. Und so drang man sogar bis ins Endspiel um die Deutsche Meisterschaft vor, in dem man aber in Köln den überlegenen Schalkern mit 4:6 unterlag. Doch auch als Vizemeister wurde man bei der Rückkehr nach Stuttgart von tausenden Fans gefeiert.
FC Schalke 04 - VfB Stuttgart - 6:4 (3:0) | ||
Austragungsort | Müngersdorfer Stadion Köln, 23. Juni 1935, 70.000 Zuschauer | |
Aufstellung | Oskar Kapp, Franz Seybold, Walter Kotz, Hermann Hahn, Heinrich Buck, Gustav Rebmann, Erwin Haaga, Willi Rutz, Otto Bökle, Erich Koch, Alfred Lehmann | |
Trainer | Fritz Teufel | |
Tore | 1:0 Ala Urban (6.), 2:0 Ernst Pörtgen (36.), 3:0 Rudi Gellesch (41.), 4:0 Ernst Pörtgen (54.), 4:1 Otto Bökle (55.), 4:2 Otto Bökle (57.), 5:2 Ernst Kalwitzki (65.), 5:3 Erich Koch (78.), 6:3 Ernst Pörtgen (79.), 6:4 Willi Rutz (86.) |
1937 folgten die 3. Württembergische Meisterschaft und qualifizierte sich erneut für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Nachdem man die Gruppenphase souverän als Gruppensieger überstehen konnte, unterlag man im Halbfinale wieder einmal dem FC Schalke und siegte im Spiel um Platz 3 gegen den Hamburger SV. 1938 verteidigte man den Württembergischen Meistertitel, schied jedoch diesmal schon in der Gruppenphase der Meisterschaftsendrunde als Gruppendritter aus. 1939 wurde man nur Württembergischer Vizemeister. Doch dann kam der Zweite Weltkrieg. Doch dieser Krieg sollte anders werden, als der erste. Er spielte sich mitten im Vereinsleben ab. Täglich fielen Bomben in Stuttgart und so wurde auch das Vereinsgelände das VfB schwer getroffen durch Bomben, die die anvisierte Eisenbahnlinie, oder Daimler-Benz verfehlten. Doch trotz der Kraterlandschaft, in die sich die Heimat verwandelte, konnte man das Vereinsleben erhalten, während Spieler immer öfter durch den Krieg verloren gingen. 1939/40 wurde lediglich eine Kriegsmeisterschaft im engsten Rahmen ausgetragen, wo man die Qualifikation für die Meisterschaftsendrunde letztlich jedoch nicht schaffte. In der wieder regelmäßig laufenden Gauliga erreichte man 1941 und 1942 die Vizemeisterschaft und wurde 1943 zum letzten mal Gaumeister und schied in der Vorrunde der Deutschen Meisterschaft im KO-System gegen 1860 München aus, ehe im März 1945 die Gauliga Württemberg durch den Krieg endgültig zum erliegen kam. Dem VfB verblieben immer genug Spieler um ohne die Hilfe anderer Vereine Kriegsmannschaften zu stellen. Allerdings nutzte man auch viele Gastspieler sowohl aus dem Inland, als auch aus dem ausland. Darunter waren auch prominente Spieler wie zum Beispiel Rudi Gellesch. Als der Vereinsführer Hans Kiener 1944 durch einen Bombenanschlag schwer verletzt wurde, übernahm der zweite Vorsitzende Fritz Walter die Verantwortung. Am 2. April 1945 bestritt der VfB das letzte Spiel vor Kriegsende, welches zwischenzeitlich wegen Fliegerangriffen unterbrochen werden musste.
1945 bis 1962: Aus der Zerstörung zum Topteam
Saison | Ligazugehörigkeit | Platz | Tore | Punkte |
---|---|---|---|---|
1945/46 | Oberliga Süd | 1/16 | 91:34 | 46:14 |
1946/47 | Oberliga Süd | 6/20 | 64:58 | 43:33 |
1947/48 | Oberliga Süd | 5/20 | 96:60 | 45:31 |
1948/49 | Oberliga Süd | 6/16 | 56:51 | 31:29 |
1949/50 | Oberliga Süd | 2/16 | 50:39 | 38:22 |
1950/51 | Oberliga Süd | 4/18 | 82:55 | 43:25 |
1951/52 | Oberliga Süd | 1/16 | 60:24 | 29:31 |
1952 | Deutsche Meisterschaft Endrunde Gruppe 2 |
1/4 | 14:8 | 8:4 |
1952/53 | Oberliga Süd | 2/16 | 69:33 | 38:22 |
1953 | Deutsche Meisterschaft Endrunde Gruppe 2 |
1/4 | 16:6 | 10:2 |
1953/54 | Oberliga Süd | 1/16 | 64:39 | 43:17 |
1954 | Deutsche Meisterschaft Endrunde Gruppe 2 |
2/3 | 4:3 | 2:2 |
1954/55 | Oberliga Süd | 13/16 | 58:60 | 26:34 |
1955/56 | Oberliga Süd | 2/16 | 52:29 | 38:22 |
1956 | Deutsche Meisterschaft Endrunde Gruppe 2 |
3/4 | 9:14 | 4:8 |
1956/57 | Oberliga Süd | 4/16 | 69:44 | 39:21 |
1957/58 | Oberliga Süd | 9/16 | 55:46 | 28:32 |
1958/59 | Oberliga Süd | 5/16 | 61:49 | 30:30 |
1959/60 | Oberliga Süd | 7/16 | 66:57 | 33:27 |
1960/61 | Oberliga Süd | 7/16 | 57:53 | 30:30 |
1961/62 | Oberliga Süd | 5/16 | 66:53 | 34:26 |
1962/63 | Oberliga Süd | 6/16 | 49:40 | 32:28 |
Der Zweite Weltkrieg stellte eine Zäsur für den Verein dar. Die eigenen Sportanlagen waren weitestgehend zerstört, viele Vereinsmitglieder waren im Krieg gefallen. Doch trotzdem wurde bereits am 13. Oktober 1945 im Gasthaus Krone in Fellbach unter entscheidender Mitwirkung von VfB-Präsident Fritz Walter die Süddeutsche Oberliga gegründet. Auf dem Kohlenwagen mussten VfB-Verwantwortliche reisen um über Gaugrenzen hinweg für die Gründung der neuen Liga in Süddeutschland zu werben. Es gelang dem VfB, in der am 4. November 1945 gestarteten Oberliga gleich die erste Süddeutsche Meisterschaft der Nachkriegszeit zu gewinnen. Robert Schlienz war mit 42 Treffern zugleich erster Torschützenkönig der neuen Liga. Die Deutsche Meisterschaft konnte damals aufgrund der unterschiedlichen Bestimmungen in den verschiedenen Besatzungszonen nicht ausgetragen werden. Die Oberliga wurde bei den Fans schnell populär und so kam schnell Geld in die Kassen des Vereins, mit dem man die zerstörte Infrastruktur wieder aufbauen konnte. Der VfB erlangte nun eine wichtige regionale Bedeutung. Für den VfB spielen zu können wurde das Ziel von vielen Jugendlichen. Auch nach der Einführung des Vertragsspielerstatuts 1948, konnten die Spieler des VfB von den Bezügen die ihnen ihre Verträge bescherten nicht leben und so förderte man bei den Spielern die Selbstständigkeit. So führte Robert Schlienz nebenbei ein Sportartikelgeschäft, Karl Barufka ein Spirituosengeschöft und Erich Retter eine Tankstelle. Doch beim VfB versuchte man immer den Spielern dabei zu helfen, Fußball und Beruf unter einen Hut zu bringen. In den folgenden Jahren tümmelte man sich zunächst nur im Mittelfeld und landete erst 1950 als Zweiter wieder ganz weit oben in der Tabelle. Und so erlebte der VfB dann seine erfolgreichste Ära, und löste somit den Stadtkonkurrenten Stuttgarter Kickers langsam als Nummer 1 in der Stadt ab. Die Süddeutsche Vizemeisterschaft berechtigte den VfB an der KO-Runde zur Deutschen Meisterschaft teilzunehmen. Dort zog der VfB zum zweiten Mal in ein Endspiel um die Deutsche Meisterschaft ein, welches er in Berlin gegen Kickers Offenbach mit 2:1 gewann. Die erste Deutsche Meisterschaft des VfB war erreicht. Danach wurde dem VfB als erstem Fußballverein von Bundespräsident Theodor Heuss das silberne Lorbeerblatt verliehen. Bei ihrer Ankunft am Stuttgarter Bahnhof wurde die Mannschaft euphorisch gefeiert und unter anderem von der Endspielelf von 1935 empfangen.
VfB Stuttgart - Kickers Offenbach - 2:1 (2:0) | ||
Austragungsort | Olympiastadion Berlin, 25. Juni 1950, 95.051 Zuschauer | |
Aufstellung | Otto Schmid, Erich Retter, Richard Steimle, Ernst Otterbach, Josef Ledl, Karl Barufka, Erwin Läpple, Robert Schlienz, Walter Bühler, Otto Baitinger, Rolf Blessing | |
Trainer | Georg Wurzer | |
Tore | 1:0 Erwin Läpple (17.), 2:0 Walter Bühler (36.), 2:1 Horst Buhtz (47.) |
Nachdem der DFB 1950 wieder Länderspiele austragen durfte wurden schließlich auch Spieler vom damaligen Deutschen Meister, wie zum Beispiel Karl Barufka berufen. 1951 sollte man die Endrunde der Meisterschaft als Vierter der Oberliga Süd knapp verpassen. Doch 1952 wurde man wieder einmal Süddeutscher Meister, nachdem man den 1. FC Nürnberg noch im letzten Spiel durch einen Sieg im direkten Duell abfangen konnte und erreichte druch den Gruppensieg in der Gruppenphase zum dritten Mal das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft, das man in Ludwigshafen gegen den 1. FC Saarbrücken gewann. Die Mannschaft entsprach in weiten Teilen der Meistermannschaft von 1950. Mercedes Benz stellte dem VfB damals Wagen zur Verfügung, mit denen die Mannschaft eine Rundfahrt durch die Region machte und wieder einmal euphorisch gefeiert wurde.
VfB Stuttgart - 1. FC Saarbrücken - 3:2 (2:1) | ||
Austragungsort | Südweststadion Ludwigshafen, 22. Juni 1952, 86.000 Zuschauer | |
Aufstellung | Karl Bögelein, Rolf Krauß, Richard Steimle, Robert Schlienz, Erich Retter, Karl Barufka, Otto Baitinger, Leo Kronenbitter, Roland Wehrle, Peter Krieger, Rolf Blessing | |
Trainer | Georg Wurzer | |
Tore | 0:1 Robert Schreiner (15.), 1:1 Robert Schlienz (18.), 2:1 Otto Baitinger (43.), 2:2 Herbert Martin (54.), 3:2 Otto Baitinger (73.) |
In der kommenden Saison erreichte man anch einem schwachen Saisonstart doch noch die Süddeutsche Vizemeisterschaft und bekam so die Chance den Meistertitel zu verteidigen. Inzwischen war auch Erich Retter Nationalspieler geworden. Nachdem man diesmal denkbar knapp nur aufgrund des direkten Vergleichs in der Vorrunde nach einem Sieg im letzten Spiel gegen Borussia Dortmund den Gruppensieg holte, erreichte man zum zweiten mal in Folge das Endspiel. Doch Karl Barufka war nach seiner Verletzung aus dem Spiel gegen Dortmund nicht Einsatzfähig im Finale gegen den 1. FC Kaiserslautern. Doch durch den blutigen Niederschlag eines Arbeiteraufstandes am 17. Juni in Berlin wurde schon über eine Verschiebung des Spielorts verschoben. Doch der DFB hielt am Berliner Olympiastadion als Austragungsort fest. Die Titelverteidigung sollte jedoch nicht gelingen, als man gegen den mit Stars aus der späteren Weltmeistermannschaft von 1954 gespickten 1. FC Kaiserslautern mit 1:4 unterlag. Ein Positiverlebnis hatte lediglich Karl Bögelein, der zu Beginn einen Elfmeter gegen die spätere Fußballlegende Fritz Walter hielt, letzterer ließ sich davon jedoch nicht aufhalten.
1. FC Kaiserslautern - VfB Stuttgart - 4:1 (2:1) | ||
Austragungsort | Olympiastadion Berlin, 21. Juni 1953, 80.000 Zuschauer | |
Aufstellung | Karl Bögelein, Werner Liebschwager, Richard Steimle, Robert Schlienz, Erich Retter, Leo Kronenbitter, Otto Baitinger, Erwin Waldner, Roland Wehrle, Peter Krieger, Rolf Blessing | |
Trainer | Georg Wurzer | |
Tore | 1:0 Fritz Walter (37.), 2:0 Karl Wanger (57.), 2:1 Leo Kronenbitter (72.), 3:1 Erwin Scheffler (78.), 4:1 Willi Wenzel (83.) |
In der folgenden Saison sollte man wieder Süddeutscher Meister werden. Jedoch schied man diesmal in der Vorrunde als Gruppenzweiter nach einer 1:3 Niederlage gegen Hannover 96 aus. Der größte Moment im Jahre 1954 sollte im Endspiel eines anderen Wettbewerbs kommen. Zum ersten mal erreichte man das Finale des DFB-Pokals, als man gegen den 1. FC Köln antrat. Erwin Waldner sollte damals nach einer Vorlage von Robert Schlienz das entscheidende Tor an diesem Ostersamstag erzielen. Und so wurde der VfB in dem Jahr zum ersten mal DFB-Pokalsieger, in dem Deutschland zum ersten mal Fußballweltmeister werden sollte.
VfB Stuttgart - 1. FC Köln - 1:0 n. V. (0:0) | ||
Austragungsort | Südweststadion Ludwigshafen, 17. April 1954, 60.000 Zuschauer | |
Aufstellung | Karl Bögelein, Erich Retter, Richard Steimle, Peter Krieger, Robert Schlienz, Karl Barufka, Ludwig Hinterstocker, Otto Baitinger, Walter Bühler, Rolf Blessing, Erwin Waldner | |
Trainer | Georg Wurzer | |
Tore | 1:0 Erwin Waldner (96.) |
1955 rutschte man in der Oberliga auf einen enttäuschenden dreizehnten Platz ab. Doch 1956 sollte man als Süddeutscher Vizemeister wieder die Meisterschaftsendrunde erreichen nachdem man in der Qualifikation zur Endrunde TuS Neuendorf bezwang. Diesmal schied man jedoch wieder als Gruppendritter in der Gruppenphase aus. Es sollte die letzte Teilnahme an der Meisterschaftsendrunde sein. Doch 1958 hielt sich die Enttäuschung über den neunten Platz in der Ob erliga in Grenzen. Zum zweiten mal erreichte man das Endspiel des DFB-Pokals. Diesmal spielte man gegen Fortuna Düsseldorf. Gegen das Team um den späteren Bundestrainer Jupp Derwall sollte man wieder erst in der Verlängerung durch den entscheidenden Treffer von Lothar Weise gewinnen.
VfB Stuttgart - Fortuna Düsseldorf - 4:3 n. V. (1:0) | ||
Austragungsort | Auestadion Kassel, 16. November 1958, 28.000 Zuschauer | |
Aufstellung | Günter Sawitzki, Rolf Eisele, Günther Seibold, Oskar Hartl, Rudolf Hoffmann, Robert Schlienz, Erwin Waldner, Rolf Geiger, Lothar Weise, Rolf Blessing, Dieter Praxl | |
Trainer | Georg Wurzer | |
Tore | 1:0 Dieter Praxl (36.), 1:1 Karl Hoffmann (50.), 1:2 Franz-Josef Wolfframm (52.), 2:2 Rolf Geiger (62.), 3:2 Erwin Waldner (68. - Handelfmeter), 3:3 Franz-Josef Wolfframm (79.), 4:3 Lothar Weise (113.) |
In den kommenden Jahren spielte man keine bedeutende Rolle im deutschen Fußball und landete bis zur Gründung der Bundesliga immer zwischen Platz fünf und Platz sieben. Es war Glück, das man sich mit dem sechsten Platz 1963 als letzter Verein der Oberliga Süd für die Fußball-Bundesliga qualifizierte.
1963 bis 1976: Vom Gründungsmitglied zum Absteiger
1963 zählte der VfB zu den 16 Gründungsmitgliedern der Fußball-Bundesliga. Mit Fritz Walter hatte man damals einen Präsidenten, der keine finanziellen Risiken eingehen wollte und lieber auf ehrenamtliche Arbeitskräfte setzte, als auf ein bezahltes professionelles Management und eine Mannschaft die nur aus Vollprofis besteht. Doch nachdem man sich, als man in der ersten Bundesligasaison fünfter geworden war, bis 1968 sich nur noch im Mittelfeld tummelte, forderten immer mehr ein modernes Management beim VfB, welches sich bei den erfolgreichen Vereinen der Liga bereits bewährt hatte. Doch Dr. Walter war nicht bereit diesen riskanten Weg mitzugehen und so löste Hans Weipert, der an der Spitze derer stand, die eine neue Einkaufspolitik forderten, die Nachfolge von Dr. Walter an. Und so sollte es nicht mehr lange dauern, bis mit Günter Sawitzki 1971 der letzte Spieler des VfB, der nebenbei einen Beruf ausübte, seine Karriere beendete.
Prominente Trainer in den ersten Bundesligajahren waren Rudi Gutendorf, Albert Sing oder auch Branko Zebec. Nachdem man 1969 wieder fünfter wurde, schaffte man es wieder nicht in den folgenden Jahren den Anschluss an die Spitze zu halten und spielte die kommenden Jahre im Mittelfeld der Liga. Im April 1975 räumte Weitpert, der mit seiner offensiven Einkaufspolitik gescheitert war, seinen Präsidentenposten. Aus einer hitzigen und denkwürdigen Mitgliederversammlung ging Gerhard Mayer-Vorfelder als neuer starker Mann des Vereins hervor. Der VfB befand sich zu dieser Zeit in einer enorm schwierigen sportlichen Verfassung - man war als Tabellen-16. auf einem Abstiegsplatz. Wenige Stunden nach der Amtsübernahme erlebte „MV“ mit einem 2:2 gegen Werder Bremen den Anfang vom Ende - am Saisonschluss stieg der VfB aus der 1. Liga ab. Zuvor war der VfB nur 1923/24 für eine einzige Saison zweitklassig.
Die kommende Saison sollte zum sportlich trostlosesten Kapitel der VfB-Geschichte werden - der Verein belegte in der 2. Liga lediglich Platz 11. Den absoluten Tiefpunkt erreichte man beim Heimspiel gegen den SSV Reutlingen 05 vor 1200 Zuschauern, das mit 2:3 verloren wurde.

1977 bis 1989: Aufstieg und Rückkehr an die Spitze
Zur Saison 1976/77 verpflichtete der VfB dann Jürgen Sundermann. Dies sollte sich als Glücksfall für den Verein erweisen. Aus finanziellen Zwängen musste der VfB vor allem auf junge Spieler setzen. Mit dem damaligen Hundert-Tore-Sturm gelang dem VfB die Rückkehr ins Fußball-Oberhaus. Dabei erzielte ein bis dahin noch eher unbekannter Stürmer mit Namen Ottmar Hitzfeld im Heimspiel gegen Jahn Regensburg sechs Treffer (Endstand 8:0). Dieser Rekord hat bis heute bestand. Nur Jürgen Klinsmann gelang einmal ähnliches mit fünf Treffern im Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf in den 1980er Jahren.
In den kommenden Jahren gehörte der VfB zu den stärksten Teams der Liga. Ein vierter, drei dritte und ein zweiter Platz brachten den Verein in bis dahin nicht gekannte Bundesliga-Höhen. Insbesondere der vierte Platz als Aufsteiger in der Saison 1977/78 blieb aufgrund des damaligen Bundesliga-Zuschauerschnitt-Rekords von über 54.000 in Erinnerung. Diese Marke wurde erst Mitte der 1990er Jahre von Borussia Dortmund eingestellt. Legendäre Spieler dieser Zeit waren Hansi Müller, Karlheinz und Bernd Förster, Karl Allgöwer, Dieter Hoeneß oder Hermann Ohlicher. Bis 1980 sollte man sich in jeder Saison nach dem Aufstieg für den UEFA-Cup qualifizieren. 1979/80 erreichte man sogar zum zweiten mal das Halbfinale des UEFA-Pokals, als man gegen Borussia Mönchengladbach nach einem 2:1-Sieg zu Hause und einer 0:2-Niederlage auswärts knapp ausschied.
Nicht nur sportlich war der VfB top - auch die Infrastruktur wurde angepasst: 1981 bezog der VfB nach knapp zweijähriger Bauzeit sein neues Clubzentrum (Kostenaufwand damals: ca. 5,2 Millionen Euro). Nachdem man 1982 auf den neunten Platz abrutschte, qualifizierte man sich bereits 1983 wieder mit einem dritten Platz für den UEFA-Cup. 1984 feiert der Verein unter Trainer Helmut Benthaus als Krönung dieser Phase seine dritte deutsche Meisterschaft. Nachdem man am 32. Spieltag punktgleich mit dem Hamburger SV an der Spitze lag, drohte ein Endspiel am 34. Spieltag im Neckarstadion gegen den HSV. Doch da man selbst gegen Werder Bremen siegte und der HSV gegen Eintracht Frankfurt gleichzeitig unterlag stand fest, dass der HSV mit 5 Toren Vorsprung im direkten Duell in Stuttgart hätte gewinnen müssen um den VfB noch von der eigentlich sicheren Meisterschaft abzuhalten. Der HSV konnte jedoch lediglich in den letzten Minuten, als die VfB-Fans schon die Meisterschaft feierten den 1:0-Siegtreffer erzielen. Erstmalig im Europapokal der Landesmeister vertreten scheitert der VfB gleich in der ersten Runde gegen Levski Spartak Sofia. Dennoch gaben die sportlichen Erfolge der kommenden Jahre dem VfB weitere Möglichkeiten zu internationalen Auftritten.
1985 musste man erst einmal den großen Leistungen Tribut zahlen und erreichte einen enttäuschenden 10. Platz. 1986 erreichte der Verein unter den Trainern Baric und Entenmann zum dritten Mal ein DFB-Pokal-Finale, in welchem aber die Bayern mit 5:2 klar die Oberhand behielten. Trotzdem trat man als Fünfter der Bundesliga-Saison in der folgenden Saison nicht im UEFA-Pokal, sondern im Europapokal der Landesmeister an, da der FC Bayern als Meister bereits im Europapokal der Landesmeister antrat.
FC Bayern München - VfB Stuttgart - 5:2 (2:0) | ||
Austragungsort | Olympiastadion Berlin, 26. April 1986, 76.000 Zuschauer | |
Aufstellung | Armin Jäger, Günther Schäfer, Rainer Zietsch, Karlheinz Förster, Michael Nushöhr (46. Michael Spies), Andreas Müller, Guido Buchwald, Ralf Allgöwer (46. Jürgen Hartmann), Ásgeir Sigurvinsson, Jürgen Klinsmann | |
Trainer | Willi Entenmann | |
Tore | 1:0 Roland Wohlfarth (34.), 2:0 Roland Wohlfarth (40.), 3:0 Michael Rummenigge (65.), 4:0 Michael Rummenigge (72.), 4:1 Guido Buchwald (75.), 5:1 Roland Wohlfarth (77.), 5:2 Jürgen Klinsmann (85.) |
1986/87 schied man bei der ersten Teilnahme im Pokalsieger-Cup im Achtelfinale gegen Torpedo Moskau aus und spielte auch in der Liga enttäuschend. Ende der 80er Jahre qualifizierte sich der VfB mit Spielern wie Buchwald, Klinsmann, Sigurvinsson oder Immel und Trainer Arie Haan 1988 und 1989 für den UEFA-Cup. In die Chronik des Vereins eingegangen ist dabei vor allem das UEFA-Pokal-Finale von 1989 gegen den SSC Neapel. Auf Jürgen Klinsmann musste man wegen einer Gelbsperre aus dem Halbfinale im Hinspiel verzichten. Nach einer fragwürdigen Schiedsrichter-Leistung hatte der VfB das Hinspiel in Neapel mit 1:2 gegen den Maradona-Klub verloren, beim 1:1 nahm Diego Maradona den Ball mit der Hand mit und der Handelfmeter zum 1:2 war nach einstimmiger Ansicht der Fußballexperten nicht berechtigt. Zudem wurde auch noch der Kapitän Guido Buchwald durch eine gelbe Karte für das Rückspiel in Stuttgart gesperrt. Ausgerechnet Luciano Moggi, der später noch in einen Schiedsrichterskandal in der Serie A verwickelt war, war damals Manager von Neapel. Ein 3:3 im Rückspiel reichte dann nicht mehr zum Titelgewinn. Der griechische Schiedsrichter Gerassimos Germanakos aus dem Hinspiel wurde danach sogar von der UEFA gesperrt, was jedoch keine Auswirkungen hatte, da der Schiedsrichter ohnehin zurückgetreten war.
SSC Neapel - VfB Stuttgart - 2:1 (0:1) | ||
Austragungsort | Stadio San Paolo Neapel, 3. Mai 1989, 81.093 Zuschauer | |
Aufstellung | Eike Immel, Günther Schäfer, Guido Buchwald (c), Michael Schröder, Karl Allgöwer, Nils Schmäler, Jürgen Hartmann, Srecko Katanec, Ásgeir Sigurvinsson, Maurizio Gaudino, Fritz Walter (75. Rainer Zietsch) | |
Trainer | Arie Haan | |
Tore | 0:1 Maurizio Gaudino (17.), 1:1 Diego Maradona (68.), 2:1 Careca (87. - Handelfmeter) |
VfB Stuttgart - SSC Neapel - 3:3 (1:2) | ||
Austragungsort | Neckarstadion Stuttgart, 17. Mai 1989, 67.000 Zuschauer | |
Aufstellung | Eike Immel, Günther Schäfer, Michael Schröder, Srecko Katanec, Jürgen Hartmann, Nils Schmäler, Ásgeir Sigurvinsson, Karl Allgöwer (c), Maurizio Gaudino, Jürgen Klinsmann, Fritz Walter (77. Olaf Schmäler) | |
Trainer | Arie Haan | |
Tore | 0:1 Alemão (19.), 1:1 Jürgen Klinsmann (29.), 1:2 Ciro Ferrara (40.), 1:3 Careca (61.), 2:3 Fernando De Napoli (68. - Eigentor), 3:3 Olaf Schmäler (90.) |



1990 bis heute: Von der Spitze nach unten und wieder zurück
1990 kam Christoph Daum als Trainer zum VfB. 1992 wurde der VfB unter Daum mit Spielern wie Guido Buchwald, Fritz Walter oder Matthias Sammer zum vierten Mal Deutscher Meister. In einem Herzschlag-Finale setzten sich die Stuttgarter durch einen Treffer in der 86. Minute des letzten Spieltags (2:1 Sieg in Leverkusen) im Fernduell gegen Eintracht Frankfurt (1:2 bei Hansa Rostock) und Borussia Dortmund (1:0 beim MSV Duisburg) durch. In der Folgesaison unterlief Trainer Daum jedoch in der ersten Runde des Europacups gegen Leeds United am 30. September 1992 ein folgenschwerer Fehler: Er wechselte einen (damals nicht gestatteten) vierten Ausländer ein. Das Spiel wurde gegen den VfB gewertet und der Verein schied, nach einem Wiederholungsspiel in Barcelona vor gerade mal 15.000 Fans, bereits zum zweiten Mal in seiner Geschichte in der ersten Runde des Europacups der Landesmeister aus. Damit verpasste der VfB die Teilnahme an der Champions League. In den kommenden drei Jahren konnte man sich nicht für den Europacup qualifizieren und schaffte es wie schon 1984 zunächst nicht, sich als Meister an der Spitze zu halten.
Unter Rolf Fringer spielte in der Saison 1995/96 erstmals das so genannte Magische Dreieck (Krassimir Balakow, Giovane Elber und Fredi Bobic) zusammen. Dennoch wurde der VfB nur Zehnter und so legte man Fringer keine Steine in den Weg, Schweizer Nationalteamtrainer zu werden. Erst unter Joachim Löw, der von Fringers CO-Trainer zum Interimstrainer und schließlich zum Cheftrainer wurde, konnte der VfB wieder an frühere Erfolge anknüpfen. Das „Magische Dreieck“ sorgte in der Bundesliga für Furore und gewann 1997, durch einen 2:0 Sieg im Finale in Berlin gegen den damaligen Regionalligisten Energie Cottbus, den DFB-Pokal. Dabei erreichte man im Viertelfinale nur durch das Elfmeterschießen gegen den SC Freiburg das Halbfinale, wo man den Hamburger SV im eigentlichen Endspiel bezwang. Doch so schnell das Magische Dreieck sich einspielte, so schnell trennten sich die Wege der Traumoffensive des VfB auch wieder. Die zwei entscheidenden Tore von Giovane Elber im Pokalfinale waren seine beiden letzten für den VfB, er wechselte zum FC Bayern München.
VfB Stuttgart - Energie Cottbus - 2:0 (1:0) | ||
Austragungsort | Olympiastadion Berlin, 14. Juni 1997, 76.400 Zuschauer | |
Aufstellung | Franz Wohlfahrt, Marco Haber, Frank Verlaat (c), Thomas Berthold, Matthias Hagner (70. Thomas Schneider), Zvonimir Soldo, Gerhard Poschner, Thorsten Legat, Krassimir Balakow, Giovane Elber (89. Danny Schwarz), Fredi Bobic (81. Radoslaw Gilewicz) | |
Trainer | Joachim Löw | |
Tore | 1:0 Giovane Elber (18.), 2:0 Giovane Elber (52.) |
Ein Jahr später stand der VfB im Finale des Europapokals der Pokalsieger, das er in Stockholm unglücklich mit 0:1 gegen Chelsea London verlor, nachdem der eingewechselte Gianfranco Zola mit seinem ersten Ballkontakt das entscheidende Tor erzielte. Danach ging mit Fredi Bobic auch der zweite Spieler aus dem magischen Dreieck, er wechselte zu Borussia Dortmund. Nur Krassimir Balakow sollte bis zu seinem Karriereende beim VfB bleiben.
FC Chelsea - VfB Stuttgart - 1:0 (0:0) | ||
Austragungsort | Råsundastadion Stockholm, 13. Mai 1998, 31.000 Zuschauer | |
Aufstellung | Franz Wohlfahrt, Thomas Schneider (55. Jochen Endreß), Murat Yakin, Thomas Berthold, Marco Haber (75. Kristijan Djordjevic), Zvonimir Soldo, Gerhard Poschner, Matthias Hagner (78. Streto Ristic) - Krassimir Balakow, Fredi Bobic, Jonathan Akpoborie | |
Trainer | Joachim Löw | |
Tore | 1:0 Gianfranco Zola (71.) | |
Rote Karten | Dan Petrescu (85., Foulspiel) - Gerhard Poschner (90., Schiedsrichterbeleidigung) |
Doch trotz der Erfolge verlängerte der Verein unter der Leitung Gerhard Mayer-Vorfelders den am Saisonende 1998 auslaufenden Vertrag mit Löw nicht. Stattdessen wurde nun Winfried Schäfer verpflichtet. Vor allem bei den Fans war diese Entscheidung sehr unpopulär. Der Trainerwechsel erwies sich jedoch schnell als Fehler und so wurde Schäfer noch im selben Jahr wieder entlassen.
Die folgenden Jahre brachten mehr sportlichen Misserfolg als Erfolg. Unter Trainer Ralf Rangnick wurde ein sportlicher Konsolidierungsprozess eingeleitet, der aber mit Platz 15 und erhöhter Abstiegsgefahr im Frühjahr 2001 endete. Manfred Haas, der Nachfolger von Gerhard Mayer-Vorfelder (der den Verein 2000 in Richtung DFB verlassen hatte), fand einen Verein mit großen sportlichen und finanziellen Problemen vor. Rangnick wurde entlassen, sein Nachfolger wurde Felix Magath.
Unter Magath schaffte der VfB am vorletzten Spieltag mit einem Balakow-Tor gegen Schalke 04 kurz vor Spielende den Klassenerhalt und qualifizierte sich über den UI-Cup in der kommenden Saison für den UEFA-Pokal. Aufgrund der finanziellen Engpässe musste der VfB wie Mitte der 1970er Jahre auf die eigene Jugend setzen - Spieler wie Andreas Hinkel, Kevin Kurányi, Timo Hildebrand oder Aljaksandr Hleb bildeten ein Team, das sich hervorragend entwickelte. 2003 wurde die Mannschaft überraschend Vizemeister hinter Bayern München und qualifizierte sich damit erstmals für die Champions League. Dort zeigten die Jungen Wilden ihre Klasse u. a. durch einen 2:1-Sieg gegen Manchester United sowie durch das Erreichen des Achtelfinals. Dort war erneut Chelsea FC Endstation (0:1 zuhause, 0:0 auswärts)
2003 wurde Erwin Staudt neuer Präsident. Er sollte der erste hauptamtliche Präsident des VfB Stuttgart werden und konnte die Mitgliederzahl innerhalb von zwei Jahren mehr als verdreifachen. Zudem konnte er Rudi Häussler überzeugen, direkt neben dem Gottlieb-Daimler-Stadion mit dem Carl Benz Center einen Multifunktionskomplex zu errichten. Vom Bau des Gebäudes profitierte der VfB als Hauptmieter wohl am meisten. Im Sommer 2004 wechselte Trainer Magath zum FC Bayern München, sein Nachfolger in Stuttgart wurde Matthias Sammer. Zwar erreichte der VfB in der Saison 2004/05 einen Uefa-Cup-Platz, allerdings verspielte man mit einem kläglichen Saisonfinale eine deutlich bessere Platzierung. Daher trennte sich der Verein nach Saisonende von Sammer. Sein Nachfolger wurde im Sommer 2005 Giovanni Trapattoni.
Vor der Saison 2005/2006 kam es zu einem großen personellen Wechsel beim VfB; Leistungsträger wie Kevin Kurányi (Schalke 04), Philipp Lahm (Bayern München) und Aljaksandr Hleb (wechselte für rund 15 Millionen zum FC Arsenal) verließen den VfB, neu verpflichtet wurden u. a. Thomas Hitzlsperger (Aston Villa) und Jon Dahl Tomasson (AC Mailand). Durch die hohen Transfererlöse konnte der Verein zwar seine Verbindlichkeiten (die vor der Saison noch 8,21 Millionen Euro betrugen) deutlich reduzieren, doch hinkte die Mannschaft ihren eigenen sportlichen Ansprüchen hinterher. Anfang Februar 2006 trennte sich der VfB von Giovanni Trapattoni, dessen Taktik und Spielweise bei Fans und Spielern immer mehr in die Kritik geriet.
Die Schwaben verpflichteten daraufhin Armin Veh als neuen Cheftrainer, der einen Vertrag bis Juni 2007 besitzt. Nach der sportlich enttäuschenden Saison 2005/06 gab es vor der Saison 2006/07 wieder einige tiefgreifende personelle Änderungen. Nach 10 Jahren beim VfB beendete Kapitän Zvonimir Soldo seine Karriere, und nach 14 Jahren verließ auch Andreas Hinkel die Schwaben.
Wie schon in früheren Jahren macht der VfB teils aus der Not eine Tugend und setzt in der Saison 2006/2007 wieder auf Talente aus der eigenen Jugend und hat mit Mario Gomez wieder einen talentierten Torjäger in seinen Reihen. Da der VfB jedoch inzwischen zu den reicheren Vereinen der Liga gehört konnte man sich auch mit neuen Spielern wie z. B. Pavel Pardo, Ricardo Osorio oder Antonio da Silva verstärken. Nach einem eher schwachen Saisonstart 2006 mit schlechter Heimbilanz ist der VfB auf einen guten Weg mit einer sehr jungen Mannschaft wieder an die Erfolge der Jahre 2002 bis 2004 anzuschließen. Am 12. November 2006 übernahm der VfB mit einem 2:1-Sieg bei Hannover 96 erstmals seit fast zwei Jahren wieder die Tabellenspitze. Zum Ende der Hinrunde (Dezember 2006) etablierte sich der VfB unter den besten vier Vereinen der Liga.

Fußballabteilung
Größte Erfolge
Meisterschaftserfolge
- Deutscher Meister 1950 (gegen Kickers Offenbach), 1952 (gegen 1. FC Saarbrücken), 1984, 1992
- Deutscher Vizemeister 1935 (gegen FC Schalke 04, 1953 (gegen 1. FC Kaiserslautern), 1979, 2003
- Süddeutscher Meister 1946, 1952, 1954
- Württembergisch-badischer Meister 1926
- Württembergischer Meister 1930, 1935, 1937, 1938, 1941
Pokalerfolge
- DFB-Pokalsieger: DFB-Pokal 1954 (gegen 1. FC Köln), DFB-Pokal 1958 (gegen Fortuna Düsseldorf), DFB-Pokal 1997 (gegen FC Energie Cottbus)
- DFB-Pokalfinalist 1986 (gegen FC Bayern München)
- Deutscher Supercupsieger 1992
internationale Erfolge
- UEFA-Cup-Finalist 1989 (gegen SSC Neapel)
- UEFA-Cup-Halbfinalist 1974 (gegen Feyenoord Rotterdam)
- Finalist im Europapokal der Pokalsieger 1998 (gegen Chelsea London)
- UI-Cup-Sieger 2000, 2002
Endspiele
Folgende wichtige Endspiele unter Beteiligung des VfB fanden bisher statt:
DFB-Pokal
FC Bayern München - VfB Stuttgart - 5:2 (2:0) | ||
Austragungsort | Olympiastadion Berlin, 26. April 1986, 76.000 Zuschauer | |
Aufstellung | Armin Jäger, Günther Schäfer, Rainer Zietsch, Karlheinz Förster, Michael Nushöhr (46. Michael Spies), Andreas Müller, Guido Buchwald, Ralf Allgöwer (46. Jürgen Hartmann), Ásgeir Sigurvinsson, Jürgen Klinsmann | |
Trainer | Willi Entenmann | |
Tore | 1:0 Roland Wohlfarth (34.), 2:0 Roland Wohlfarth (40.), 3:0 Michael Rummenigge (65.), 4:0 Michael Rummenigge (72.), 4:1 Guido Buchwald (75.), 5:1 Roland Wohlfarth (77.), 5:2 Jürgen Klinsmann (85.) |
VfB Stuttgart - Energie Cottbus - 2:0 (1:0) | ||
Austragungsort | Olympiastadion Berlin, 14. Juni 1997, 76.400 Zuschauer | |
Aufstellung | Franz Wohlfahrt, Marco Haber, Frank Verlaat (c), Thomas Berthold, Matthias Hagner (70. Thomas Schneider), Zvonimir Soldo, Gerhard Poschner, Thorsten Legat, Krassimir Balakow, Giovane Elber (89. Danny Schwarz), Fredi Bobic (81. Radoslaw Gilewicz) | |
Trainer | Joachim Löw | |
Tore | 1:0 Giovane Elber (18.), 2:0 Giovane Elber (52.) |
UEFA-Cup
SSC Neapel - VfB Stuttgart - 2:1 (0:1) | ||
Austragungsort | Stadio San Paolo Neapel, 3. Mai 1989, 81.093 Zuschauer | |
Aufstellung | Eike Immel, Günther Schäfer, Guido Buchwald (c), Michael Schröder, Karl Allgöwer, Nils Schmäler, Jürgen Hartmann, Srecko Katanec, Ásgeir Sigurvinsson, Maurizio Gaudino, Fritz Walter (75. Rainer Zietsch) | |
Trainer | Arie Haan | |
Tore | 0:1 Maurizio Gaudino (17.), 1:1 Diego Maradona (68.), 2:1 Careca (87. - Handelfmeter) | |
Besonderheiten | Jürgen Klinsmann musste eine Gelbsperre absitzen. Der griechische Schiedsrichter Gerassimos Germanakos wurde nach dem Spiel stark kritisiert. Beim 1:1 nahm Diego Maradona den Ball deutlich mit der Hand mit und der Handelfmeter zum 2:1 war unberechtigt. Nach diesem Spiel wurde der Schiedsrichter von der UEFA gesperrt, was jedoch keine Auswirkungen für ihn hatte, da er ohnehin zurückgetreten war. |
VfB Stuttgart - SSC Neapel - 3:3 (1:2) | ||
Austragungsort | Neckarstadion Stuttgart, 17. Mai 1989, 67.000 Zuschauer | |
Aufstellung | Eike Immel, Günther Schäfer, Michael Schröder, Srecko Katanec, Jürgen Hartmann, Nils Schmäler, Ásgeir Sigurvinsson, Karl Allgöwer (c), Maurizio Gaudino, Jürgen Klinsmann, Fritz Walter (77. Olaf Schmäler) | |
Trainer | Arie Haan | |
Tore | 0:1 Alemão (19.), 1:1 Jürgen Klinsmann (29.), 1:2 Ciro Ferrara (40.), 1:3 Careca (61.), 2:3 Fernando De Napoli (68. - Eigentor), 3:3 Olaf Schmäler (90.) | |
Besonderheiten | Kapitän Guido Buchwald musste eine Gelbsperre absitzen. |
Europapokal der Pokalsieger
FC Chelsea - VfB Stuttgart - 1:0 (0:0) | ||
Austragungsort | Råsundastadion Stockholm, 13. Mai 1998, 31.000 Zuschauer | |
Aufstellung | Franz Wohlfahrt, Thomas Schneider (55. Jochen Endreß), Murat Yakin, Thomas Berthold, Marco Haber (75. Kristijan Djordjevic), Zvonimir Soldo, Gerhard Poschner, Matthias Hagner (78. Streto Ristic) - Krassimir Balakow, Fredi Bobic, Jonathan Akpoborie | |
Trainer | Joachim Löw | |
Tore | 1:0 Gianfranco Zola (71.) | |
Rote Karten | Dan Petrescu (85., Foulspiel) - Gerhard Poschner (90., Schiedsrichterbeleidigung) |
Statistiken
Platzierungen von 1963 bis heute
Saison | Ligazugehörigkeit | Platz | Tore | Punkte | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|---|
1963/64 | Bundesliga | 5/16 | 48:40 | 33:27 | |
1964/65 | Bundesliga | 12/16 | 46:50 | 26:34 | |
1965/66 | Bundesliga | 11/18 | 42:48 | 32:36 | |
1966/67 | Bundesliga | 12/18 | 48:54 | 33:35 | |
1967/68 | Bundesliga | 8/18 | 65:54 | 35:33 | |
1968/69 | Bundesliga | 5/18 | 60:54 | 36:32 | |
1969/70 | Bundesliga | 7/18 | 59:62 | 35:33 | |
1970/71 | Bundesliga | 12/18 | 49:49 | 30:38 | |
1971/72 | Bundesliga | 8/18 | 52:56 | 35:33 | |
1972/73 | Bundesliga | 6/18 | 71:65 | 37:31 | Qualifikation für den UEFA-Pokal |
1973/74 | Bundesliga | 9/18 | 58:57 | 31:37 | |
1974/75 | Bundesliga | 16/18 | 50:79 | 24:44 | Abstieg in die 2. Bundesliga |
1975/76 | 2. Bundesliga Süd | 11/20 | 67:60 | 36:40 | |
1976/77 | 2. Bundesliga Süd | 1/20 | 100:36 | 57:19 | Aufstieg in die 1. Bundesliga |
1977/78 | Bundesliga | 4/18 | 58:40 | 39:29 | Qualifikation für den UEFA-Cup |
1978/79 | Bundesliga | 2/18 | 73:34 | 48:20 | Qualifikation für den UEFA-Cup |
1979/80 | Bundesliga | 3/18 | 75:53 | 41:27 | Geteilter 3. Platz mit dem 1. FC Kaiserslautern. Qualifikation für den UEFA-Cup. |
1980/81 | Bundesliga | 3/18 | 70:44 | 46:22 | Qualifikation für den UEFA-Cup. |
1981/82 | Bundesliga | 9/18 | 62:55 | 35:33 | |
1982/83 | Bundesliga | 3/18 | 80:47 | 48:20 | Qualifikation für den UEFA-Cup. |
1983/84 | Bundesliga | 1/18 | 79:33 | 48:20 | Qualifikation für den Europapokal der Landesmeister. |
1984/85 | Bundesliga | 10/18 | 79:59 | 33:35 | |
1985/86 | Bundesliga | 5/18 | 69:45 | 41:27 | Niederlage im DFB-Pokalfinale gegen den Double-Gewinner FC Bayern München und somit Qualifikation für den Europapokal der Pokalsieger |
1986/87 | Bundesliga | 12/18 | 55:49 | 32:36 | |
1987/88 | Bundesliga | 4/18 | 69:49 | 40:28 | Qualifikation für den UEFA-Cup. |
1988/89 | Bundesliga | 5/18 | 58:49 | 39:29 | Qualifikation für den UEFA-Cup. Niederlage im Finale des UEFA-Pokals gegen den SSC Neapel |
1989/90 | Bundesliga | 6/18 | 53:47 | 36:32 | |
1990/91 | Bundesliga | 6/18 | 57:44 | 38:30 | Qualifikation für den UEFA-Cup. |
1991/92 | Bundesliga | 1/20 | 62:32 | 52:24 | Qualifikation für die Qualifikationsrunde der Champions League |
1992/93 | Bundesliga | 7/18 | 56:50 | 36:32 | |
1993/94 | Bundesliga | 7/18 | 51:43 | 37:31 | |
1994/95 | Bundesliga | 12/18 | 52:66 | 30:38 | |
1995/96 | Bundesliga | 10/18 | 59:62 | 43 | Qualifikation für den UI-Cup. |
1996/97 | Bundesliga | 4/18 | 78:40 | 61 | DFB-Pokalsieg im Finale gegen Energie Cottbus und somit Qualifikation für den Europapokal der Pokalsieger. |
1997/98 | Bundesliga | 4/18 | 55:49 | 52 | Qualifikation für den UEFA-Cup. Niederlage im Finale des Europapokals der Pokalsieger gegen den FC Chelsea. |
1998/99 | Bundesliga | 11/18 | 41:48 | 39 | |
1999/00 | Bundesliga | 8/18 | 44:47 | 48 | Qualifikation für den UI-Cup. |
2000/01 | Bundesliga | 15/18 | 42:49 | 38 | UI-Cup Sieger |
2001/02 | Bundesliga | 8/18 | 47:43 | 50 | Qualifikation für den UI-Cup. |
2002/03 | Bundesliga | 2/18 | 53:39 | 59 | UI-Cup Sieger. Direkte Qualifikation für die Champions League. |
2003/04 | Bundesliga | 4/18 | 52:24 | 64 | Qualifikation für den UEFA-Cup. |
2004/05 | Bundesliga | 5/18 | 54:40 | 58 | Qualifikation für den UEFA-Cup. |
2005/06 | Bundesliga | 9/18 | 37:39 | 43 |
Weitere Statistik
- Spitzenreiter: 56 mal Spitzenreiter der 1. Bundesliga (Stand: 12. November 2006)
- Höchster Heimsieg in der Bundesliga: 7:0 gegen 1. FC Nürnberg (5. November 1983), Hannover 96 (8. Februar 1986) und Borussia Dortmund (23. Februar 1991)
- Höchste Heimniederlage in der Bundesliga: 0:5 gegen Borussia Dortmund (16. März 1996), 0:4 gegen VfL Bochum (26. Oktober 1985)
- Höchster Auswärtssieg in der Bundesliga: 7:0 gegen Fortuna Düsseldorf (15. März 1986), 7:1 gegen SV Darmstadt 98 (9. Juni 1979), 6:0 gegen 1. FC Nürnberg (27. April 1984)
- Höchste Auswärtsniederlage in der Bundesliga: 1:7 gegen Borussia Dortmund (14. März 1964), 0:6 gegen 1. FC Kaiserslautern (30. November 1974), Eintracht Braunschweig (5. April 1975) und Werder Bremen (29. November 1985)
- Ewige Tabelle der Fußball-Bundesliga: Platz 4, 2095 Punkte (Stand 06/2006)

- Die meisten Tore:
- Karl Allgöwer (129)
- Fritz Walter (102)
- Hermann Ohlicher (96)
- Jürgen Klinsmann (79)
- Fredi Bobič (69)
- Die meisten Spiele:
- Karl Allgöwer (338)
- Günther Schäfer (331)
- Guido Buchwald (325)
- Hermann Ohlicher (318)
- Zvonimir Soldo (301)
Personen


Trainer
- Edward Tom Hanney: Sommer 1924 - Anfang 1927
- Ludwig Kovacs: September 1927 - Mitte 1930
- Emil Fritz: 1930 - 1933
- Willi Rutz: 1933
- Fritz Teufel: 1933 - 1936
- Lony Seiderer: 1936 - 1939
- Fritz Teufel: 1945 - 1947
- Georg Wurzer: 1947 - 1960
- Kurt Baluses: 1. Mai 1960 - 24. Februar 1965
- Franz Seybold: 25. Februar 1965 - 7. März 1965
- Rudi Gutendorf: 8. März 1965 - 6. Dezember 1966
- Albert Sing: 7. Dezember 1966 - 30. Juni 1967
- Gunther Baumann: 1. Juli 1967 - 30. Juni 1969
- Franz Seybold: 1. Juli 1969 - 30. Juni 1970
- Branko Zebec: 1. Juli 1970 - 18. April 1972
- Karl Bögelein: 19. April 1972 - 30. Juni 1972
- Hermann Eppenhoff: 1. Juli 1972 - 1. Dezember 1974
- Fritz Millinger: 2. Dezember 1974 - 13. Dezember 1974
- Albert Sing: 14. Dezember 1974 - 30. Juni 1975
- Istvan Sztani: 1. Juli 1975 - 31. März 1976
- Karl Bögelein: 1. April 1976 - 30. Juni 1976
- Hans-Jürgen Sundermann: 1. Juli 1976 - 30. Juni 1979
- Lothar Buchmann: 1. Juli 1979 - 30. Juni 1980
- Hans-Jürgen Sundermann: 1. Juli 1980 - 30. Juni 1982
- Helmut Benthaus: 1. Juli 1982 - 30. Juni 1985
- Otto Barić: 1. Juli 1985 - 4. März 1986
- Willi Entenmann: 5. März 1986 - 30. Juni 1986
- Egon Coordes: 1. Juli 1986 - 30. Juni 1987
- Arie Haan: 1. Juli 1987 - 26. März 1990
- Willi Entenmann: 27. März 1990 - 19. November 1990
- Christoph Daum: 20. November 1990 - 10. Dezember 1993
- Jürgen Röber: 15. Dezember 1993 - 25. April 1995
- Jürgen Sundermann: 26. April 1995 - 30. Juni 1995
- Rolf Fringer: 1. Juli 1995 - 13. August 1996
- Joachim Löw: 14. August 1996 - 30. Juni 1998
- Winfried Schäfer: 1. Juli 1998 - 4. Dezember 1998
- Wolfgang Rolff: 5. Dezember 1998 - 31. Dezember 1998
- Rainer Adrion: 1. Januar 1999 - 2. Mai 1999
- Ralf Rangnick: 3. Mai 1999 - 23. Februar 2001
- Felix Magath: 24. Februar 2001 - 30. Juni 2004
- Matthias Sammer: 1. Juli 2004 - 3. Juni 2005
- Giovanni Trapattoni: 17. Juni 2005 - 9. Februar 2006
- Armin Veh: seit 10. Februar 2006
wichtige Verantwortliche
Name | Tätigkeitsbezeichnung |
---|---|
Dieter Hundt | Aufsichtsratsvorsitzender |
Ulrich Ruf | Vorstand für Finanzen und Verwaltung |
Jochen Schneider | Direktor Sport Verwaltung |
Thomas Weyhing | Direktor Verwaltung, Personal und Organisation |
Stefan Heim | Direktor Stab |
Markus Schmidt | Direktor Rechnungswesen/Controlling |
Oliver Schraft | Direktor Medien/Kommunikation |
Zeitraum | Name | Tätigkeitsbezeichnung |
---|---|---|
1968 - 1975 | Franz Seybold | Geschäftsführer |
1976 - 1990 | Ulrich Schäfer | Geschäftsführer und Teammanager |
1990 - 1995 | Dieter Hoeneß | Teammanager |
1995 - 2001 | Karlheinz Förster | Teammanager |
2001 - 2002 | Rolf Rüssmann | Teammanager |
2002 - 2004 | Felix Magath | Teammanager und Trainer |
2004 - 2005 | Herbert Briem | Sportmanager |
2004 - 2005 | Jochen Schneider | Sportgeschäftsführer (Die Kompetenzen des Teammanagers wurden zwischen Briem und Schneider aufgeteilt) |
2005 - | Horst Heldt | Teammanager |
Aktueller Profi-Kader
Name | Trikot | Nationalität |
---|---|---|
Torwart | ||
Timo Hildebrand | 1 | ![]() |
Dirk Heinen | 23 | ![]() |
Michael Langer | 41 | ![]() |
Abwehr | ||
Andreas Beck | 2 | ![]() |
Ricardo Osorio | 3 | ![]() |
Markus Babbel | 5 | ![]() |
Fernando Meira | 6 | ![]() |
Heiko Gerber | 12 | ![]() |
Arthur Boka | 15 | ![]() |
Matthieu Delpierre | 17 | ![]() |
Ludovic Magnin | 21 | ![]() |
Serdar Tasci | 35 | ![]() |
Mittelfeld | ||
Silvio Meißner | 7 | ![]() |
Daniel Bierofka | 8 | ![]() |
Thomas Hitzlsperger | 11 | ![]() |
Alexander Farnerud | 14 | ![]() |
Pável Pardo | 13 | ![]() |
Roberto Hilbert | 19 | ![]() |
Christian Gentner | 22 | ![]() |
Antonio da Silva | 25 | ![]() |
Sami Khedira | 28 | ![]() |
José-Alex Ikeng | 30 | ![]() |
Angriff | ||
Marco Streller | 9 | ![]() |
Jon Dahl Tomasson | 10 | ![]() |
Cacau | 18 | ![]() |
Bernd Nehrig | 24 | ![]() |
Mario Gomez | 33 | ![]() |
Aktuelle Fußball-Zugänge (Sommer 2006)
- Pável Pardo (vom Club América Mexico City, Vertrag bis 2009)
- Ricardo Osorio (von CD Cruz Azul, Vertrag bis 2010)
- Alexander Farnerud (von Racing Straßburg, Vertrag bis 2010)
- Roberto Hilbert (von der SpVgg Greuther Fürth, Vertrag bis 2010)
- Antonio da Silva (vom FSV Mainz 05, Vertrag bis 2009)
- Arthur Boka (von Racing Straßburg, Vertrag bis 2010)
Aktuelle Fußball-Abgänge (Sommer 2006)
- Jesper Grønkjær (zum FC Kopenhagen)
- Andreas Hinkel (zum FC Sevilla)
- Christian Tiffert (zu Red Bull Salzburg)
- Zvonimir Soldo (Karriereende)
- Mario Carević (zu Hajduk Split ausgeliehen)
- Danijel Ljuboja (zum Hamburger SV ausgeliehen)
- Boris Živković (zu Hajduk Split)
- Alexander Stolz (zur TSG Hoffenheim ausgeliehen)

ehemalige wichtige Leistungsträger
Spieler | Nationalität | Spiele beim VfB |
Tore beim VfB |
besondere Leistungen und Titel mit dem VfB |
---|---|---|---|---|
Karl Allgöwer | ![]() |
338 | 129 | Rekordspieler und Rekordtorschütze für den VfB in der Bundesliga. A-Nationalspieler. Deutscher Meister 84 |
Krassimir Balakow | ![]() |
236 | 54 | Ehemaliger Kapitän und langjähriger Spielmacher. DFB-Pokalsieger 97. A-Nationalspieler |
Karl Barufka | ![]() |
211 | 41 | 50 und 52 Meister und 54 DFB-Pokalsieger. A-Nationalspieler |
Thomas Berthold | ![]() |
191 | 4 | DFB-Pokal Sieger 1997. A-Nationalspieler |
Rolf Blessing | ![]() |
350 | 125 | 50 und 52 Meister. 54 und 58 DFB-Pokalsieger. |
Fredi Bobic | ![]() |
148 | 69 | Dabei beim DFB-Pokalsieg 97. Teil des Magischen Dreiecks. Torschützenkönig 1996. A-Nationalspieler |
Karl Bögelein | ![]() |
166 | 0 | Meister 50 und 52. DFB-Pokalsieger 54. |
Marcelo Bordon | ![]() |
129 | 11 | Vizemeister 03. |
Guido Buchwald | ![]() |
325 | 28 | Meister 84 und 92. |
Andreas Buck | ![]() |
165 | 10 | Meister 92 |
Carlos Dunga | ![]() |
54 | 7 | 94 Kapitän des Weltmeisters Brasilien. |
Giovane Elber | ![]() |
87 | 41 | DFB-Pokalsieger 97. Doppeltorschütze im Finale. |
Willi Entenmann | ![]() |
237 | 28 | |
Bernd Förster | ![]() |
222 | 20 | Meister 84. A-Nationalspieler |
Karlheinz Förster | ![]() |
272 | 17 | Meister 84. A-Nationalspieler. |
Ioan Viorel Ganea | ![]() |
107 | 34 | Leistungsträger bei der Vizemeisterschaft 2003. A-Nationalspieler. |
Maurizio Gaudino | ![]() |
171 | 30 | Meister 92. A-Nationalspieler. |
Rolf Geiger | ![]() |
187 | 72 | DFB-Pokalsieger 58. |
Horst Heldt | ![]() |
54 | 3 | Vizemeister 2003. |
Andreas Hinkel | ![]() |
156 | 1 | Vizemeister 2003. A-Nationalspieler |
Aljaksandr Hleb | ![]() |
137 | 13 | Vizemeister 2003. Teuerster Spielerverkauf der Vereinsgeschichte. A-Nationalspieler |
Eike Immel | ![]() |
287 | 0 | Meister 92. A-Nationalspieler |
Walter Kelsch | ![]() |
202 | 51 | Meister 84. |
Jürgen Klinsmann | ![]() |
156 | 79 | A-Nationalspieler |
Kevin Kurányi | ![]() |
99 | 40 | Vizemeister 2003. A-Nationalspieler. |
Ludwig Kögl | ![]() |
139 | 14 | Meister 92. |
Horst Köppel | ![]() |
124 | 44 | A-Nationalspieler |
Philipp Lahm | ![]() |
53 | 2 | A-Nationalspieler |
Hansi Müller | ![]() |
143 | 54 | A-Nationalspieler |
Hermann Ohlicher | ![]() |
318 | 96 | Meister 84. |
Erich Retter | ![]() |
354 | 6 | Meister 52 und 54. DFB-Pokalsieger 54. A-Nationalspieler |
Helmut Roleder | ![]() |
280 | 0 | Meister 84. A-Nationalspieler |
Matthias Sammer | ![]() |
63 | 20 | Meister 92. A-Nationalspieler |
Günter Sawitzki | ![]() |
332 | 0 | DFB-Pokalsieger 1958. A-Nationalspieler |
Günther Schäfer | ![]() |
331 | 9 | Meister 84 und 92. DFB-Pokalsieger 97. |
Robert Schlienz | ![]() |
391 | 143 | Meister 50 und 52. DFB-Pokalsieger 54 und 58. A-Nationalspieler. |
Ásgeir Sigurvinsson | ![]() |
194 | 38 | Meister 84. A-Nationalspieler |
Zvonimir Soldo | ![]() |
301 | 15 | langjähriger Kapitän. DFB-Pokalsieger 97. A-Nationalspieler |
Frank Verlaat | ![]() |
104 | 6 | Ehemaliger Kapitän. DFB-Pokalsieger 97. A-Nationalspieler. |
Erwin Waldner | ![]() |
287 | 97 | DFB-Pokalsieger 54 und 58. A-Nationalspieler. |
Fritz Walter | ![]() |
216 | 102 | Meister und Torschützenkönig 92. |
Amateurfußballmannschaft
Geschichte


Die Amateurmannschaft des VfB Stuttgart, seit der Saison 2005/2006 als VfB Stuttgart II bekannt, wurde bereits 1951 gegründet. Schon damals wollte man einen Unterbau für die Lizenzspielermannschaft zum behutsamen Aufbau junger Spieler schaffen. Dieser Unterbau zählt mit für eine Amateurabteilung überdurchschnittlich vielen Titeln zu den erfolgreichsten Amateurabteilungen im deutschen Fußball.
Die Anfänge der zweiten Mannschaft des VfB waren alles andere als einfach; der Württembergische Fußball-Verband misstraute dem VfB, da damals viele Vereine versuchten, mit Hilfe von Amateurmannschaften Spielern Geld unter der Hand zukommen zu lassen. Und so durfte die Amateurmannschaft zunächst nur in der A-Klasse Stuttgart antreten, ohne die Chance aufzusteigen. Nachdem man in in den Spielzeiten 1951/52, 1952/53 (damals mit 55:1 Punkten) und 1953/54 außer Konkurrenz überlegen Meister wurde, hatte der Verband ein Einsehen und ließ die Mannschaft in die zweite Amateurliga aufsteigen.
Nach fünf Jahren in der zweithöchsten Fußballamateur-Spielklasse Deutschlands stiegen die VfB-Amateure schließlich in die erste Amateurliga auf. Unter Trainer Franz Seybold erreichte die Mannschaft 1960 sensationell den Titel Württembergischer Amateurmeister, obwohl der Kader mehrheitlich aus Spielern bestand, die frisch aus der Juniorenelf (einer damals bestehenden Brücke zwischen A-Jugend und Amateurmannschaft) oder der dritten Mannschaft kamen. Sowohl die Juniorenmannschaft als auch das dritte Team wurden kurz später abgeschafft.
Viele Spieler wechselten aufgrund des Erfolges in die Lizenzspielermannschaft, so dass Seybold einen Neuaufbau starten musste. Dennoch wurden die VfB-Amateure in der Saison 1962/63 im Endspiel gegen den VfL Wolfsburg Deutscher Amateurmeister. Nach diesem Triumph wurden die VfB-Amateure in Stuttgart euphorisch empfangen.
In der folgenden Saison kam mit Willi Entenmann ein Spieler zu den Amateuren, der noch viele wichtige Funktionen beim VfB und auch bei seinen Amateuren ausüben sollte. Eben jener Entenmann war es auch, der die Amateure 1980, 17 Jahre nach dem ersten Titel, als Trainer erneut zum Deutschen Amateurmeister machte. Zuvor erreichte man 1974 mit dem Erreichen des Viertelfinales des DFB-Pokals einen weiteren Achtungserfolg.
Aufgrund der zunehmenden Beachtung der Bundesliga rückte das Amateurteam in den Folgejahren in der öffentlichen Wahrnehmung zusehends in den Hintergrund. Dennoch spielte die Mannschaft fast durchgehend in der obersten Amateurliga. Allerdings stieg man 1988 von der Oberliga in die Verbandsliga ab. Doch Jochen Rücker führte die Mannschaft in die Oberliga zurück. Dort schaffte man jedoch zunächst nicht die Qualifikation für die neue Regionalliga, die 1994/1995 startete. In der Saison 1997/1998 gelang dann schließlich den Aufstieg in die Regionalliga. In der Saison 1999/2000 gelang es den VfB-Amateuren mit Platz 6, sich bei der Reduzierung der Regionalliga-Staffeln von 4 auf 2 für die neue Süd-Staffel zu qualifizieren.
In der Saison 2000/2001 wurde dem Amateurteam in der 2. Runde des DFB-Pokals die eigene Lizenzspielermannschaft zugelost; auf dieses Vereins-interne Pokalspiel reagierte der DFB im Nachhinein mit der Einführung einer Zusatzregelung, die das Aufeinandertreffen von Lizenzspieler- und Amateurmannschaften desselben Vereins im DFB-Pokal seitdem verhindert. In der damaligen VfB-Amateurelf schlug die Geburtsstunde der jugen Wilden; das Team um Spieler wie Aljaksandr Hleb, Andreas Hinkel, Ioannis Amanatidis und Kevin Kuranyi, die später mit der ersten Mannschaft des VfB in der Champions League spielten, erreichte in jener Saison in der neuen Regionalliga Süd mit dem zweiten Platz eine Position, die erste Mannschaften zum Aufstieg in die 2. Liga berechtigt hätte. Der Weggang der jugen Wilden in die Profimannschaft führte jedoch in der Folgesaison zu Platz 16 und somit zum Abstieg in die Oberliga Baden-Württemberg.
Mit einem neuen jungen Team schafften die VfB-Amateure den sofortigen Wiederaufstieg in der Saison 2002/2003. Auch in den Folgejahren schafften mit Mario Gomez, Serdar Tasci, Sami Khedira oder auch Andreas Beck wieder Spieler den Sprung in die erste Mannschaft. Diesmal konnte die zweite Mannschaft dies jedoch besser verkraften und spielt noch heute in der obersten Amateurspielklasse, der Regionalliga. Ihre Heimspiele tragen die VfB-Amateure im Robert-Schlienz-Stadion aus.
Erfolge
- Württembergischer Amateurmeister 1960, 1964, 1965, 1971
- Württembergischer Pokalsieger 1970, 1980, 1981, 2000
- Deutscher Amateurmeister 1963, 1980
Aktueller Kader
Name | Nationalität | |
---|---|---|
Torwart | ||
Timo Hammel | ![]() | |
Denis Baum | ![]() | |
Sven Ulreich | ![]() | |
Abwehr | ||
Steffen Dangelmayr | ![]() | |
Marcel Schuon | ![]() | |
Raphael Schaschko | ![]() | |
Joachim Schwabe | ![]() | |
Marco Pischorn | ![]() | |
Marijan Kovacevic | ![]() ![]() | |
Justus Six | ![]() | |
Christian Sauter | ![]() | |
David Pisot | ![]() | |
Mittelfeld | ||
Sami Khedira | ![]() | |
Julian Schuster | ![]() | |
Peter Perchtold | ![]() | |
Patrick Leschinski | ![]() | |
Martin Dausch | ![]() | |
Michael Klauß | ![]() | |
Sebastian Hofmann | ![]() | |
Angriff | ||
Tobias Weis | ![]() | |
Danny Galm | ![]() | |
Martin Hess | ![]() | |
Matthias Morys | ![]() | |
Adam Szalai | ![]() |
Jugendarbeit

Kein anderer deutscher Verein hat so viele Profispieler aus seiner eigenen Jugend hervorgebracht wie der VfB. In vielerlei Hinsicht kann man den VfB als Vorreiter der deutschen Jugendarbeit bezeichnen. Dies beginnt bereits im Jahre 1918 mit einem Physiklehrer und VfB-Präsidenten mit dem Namen Gustav Schumm. Für die Gründer der Vereine war die Jugendarbeit kein Problem, da sie selbst noch Jugendliche waren, die versuchten ihre Sportart populär zu machen. Doch über 30 Jahre nach der Gründung scharte sich nun die Jugend um die betagten Gründer der Fußballvereine und so wusste man zunächst nichts besseres als nur zwischen Jugendlichen (im Alter zwischen heutigen A- und C-Jugendlichen) und Zöglingen (D- und E- Jugend) zu unterscheiden. Doch Schumm war es, der ein Konzept entwarf, das von den Grundsätzen her noch heute bestand hat. Schumm war aus eigener Erfahrung bewusst, wie schwer es für Jugendliche war den Durchbruch zu schaffen wenn man nur eine Reserve für die erste Mannschaft ist. Er wusste, dass man die Jugendarbeit den Entwicklungsstufen der Jugendlichen anpassen musste. Als der Erste Weltkrieg vorbei war, setzte er 1918 sein Konzept zuerst beim VfB und später auch beim DFB durch. Er legte die Einteilung in A-, B-, und C-Jugend fest und sah auch erzieherische Maßnahmen vor. Diese neue Einteilung und die systematische Betreuung beim VfB wurden schon schnell belohnt, als die Zeitung Stuttgarter Tagblatt einen Pokal für eine A-Jugend Runde stiftete, welche man als Vorreiter der Jugendstaffel bezeichnen könnte. Schließlich war dann auch die A-Jugend des VfB der Gewinner dieser ersten A-Jugend Runde. Auch 62 Jahre später unterstrich der VfB wieder einmal seine Vorreiterrolle mit dem Bau des nach dem ehemaligen Präsidenten Fritz Walter bennanten VfB-Jugendhaus in Cannstatt. Dieses Fußball-Internat, welches optimale Voraussetzungen für Talente mitbringt um Schule und Fußball unter einen Hut zu bringen, kann man als bundesweites Pilotprojekt bezeichnen, welches viele Nachahmer fand. Noch heute wird die vorbildliche Jugendarbeit beim VfB immer weiter optimiert. Klare Strukturen, Kontinuität bei den Jugendtrainern, die Möglichkeit unabhängige Entscheidungen zu treffen und Verhaltensregeln, das sogenannte ABC der VfB-Jugend, sorgen für optmiale Bedingungen. Noch heute wird im Grunde ein Konzept, welches von der E-Jugend bis zur Profimannschaft führt und um 1990 von Helmut Groß und Ralf Rangnick entworfen wurde, verwendet. Alle vier Wochen gibt es spezielle Schulungen für den Trainerstab und drei mal im Jahr werden werden die Jugendspieler bei einer Bewertung an den hohen Anforderungen gemessen, um Spieler individuell nach Stärken und Schwächen fördern zu können. Ziel ist es dabei auch bei den Spielern einen starken Charakter zu fördern. Von der E- bis zur B-Jugend tritt der VfB mit zwei Mannschaften in den jeweiligen Verbandsunden an. In der A-Jugend tritt man nur mit einer Mannschaft an um den Leistungsgedanken in den Vordergrund zu stellen. Dieser wird in der F-Jugend hingegen nicht so hoch angesiedelt, weshalb man dort keine Mannschaft stellt und in diesem Bereich mit dem MTV Stuttgart kooperiert, der eine Kinderfußball-Akademie führt in der VfB-Trainer mehrere Schulungen durchführen. Man kooperiert zudem mit kommerziellen Fußballschulen, anderen regionalen Fußballvereinen und auch dem offiziellen Kooperationspartner FC St. Gallen. Auch Verbindungen mit dem Olympiastützpunkt Stuttgart und den Eliteschulen in der Umgebung, bei denen Schüler 3 mal pro Woche zum Training freigestellt werden, macht man sich zu nutze. Für die besten Talente bietet der VfB sogar Ausbildungen zum Sport- und Fitnesskaufmann an. Es wird versucht die talentiertesten Spieler möglichst früh zum VfB zu holen, auch wenn die abgebenden kleinen Vereine ihre Talente nicht gerne aufgeben, können nur wenige Jugendspieler dem Lockruf des VfB widerstehen. Es sind sogar zwei Scouts fest angestellt, die neben den vielen Kontaktpersonen Talente möglichst früh melden. Auch die hährlichen VfB-Jugend- und Talenttage werden meist mit erfolgreichen Talentsichtungen durchgeführt. Man konzentriert sich zwar immer auf regionale Talente, aber nimmt vor allem ab der B-Jugend auch gerne Talente aus dem Ausland an, die zumeist wie zum Beispiel auch Kevin Kuranyi (der zwar deutscher Staatsbürger ist, aber mit 15 noch nicht deutsch sprechen konnte) erfolgreich eingebunden werden können. 20 Prozent der Jugendspieler des VfB sind im Besitz einer ausländischen Staatsbürgerschaft. Immer wieder beweist sich die Jugendarbeit des VfB aufs neue. Nicht ohne Grund ist man Rekordmeister in der A-Jugend. Einen medienwirksamen Sieg hat die A-Jugend des VfB in einem Spiel gegen die deutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen errungen, die man mit 3:0 bezwang. Spieler wie Horst Köppel, Thomas Schneider, Andreas Hinkel, Thomas Brdaric, Michael Fink, Albert Streit, Mario Gomez, Hansi Müller, Karlheinz Förster, Gerhard Poschner und viele andere haben ihre Profilizenz dem VfB zu verdanken. Bei der Erweiterung der Infrastruktur durch das Carl Benz Center hat man mit der VfB-Jugendakademie auch die Jugendarbeit beim VfB nicht vernachlässigt.
Größte Erfolge
- Deutscher A-Jugendmeister 1973, 1975, 1981, 1984, 1988, 1989, 1990, 1991, 2003, 2005
- Deutscher A-Jugendpokalsieger 1997, 2001
- Deutscher A-Jugend Vize-Meister 1972, 1977, 1982, 1999, 2002
- Deutscher B-Jugendmeister 1986, 1994, 1995, 1999, 2004
- Deutscher B-Jugend Vize-Meister 1988, 1990, 1998, 2002, 2003
- Süddeutscher C-Junioren-Meister 1996, 1997, 1998, 2000, 2001
Zeitraum | Name |
---|---|
1893–1894 | Carl Kaufmann |
1894–1908 | Alexander Gläser |
1908–1910 | Julius Dempf |
1910–1911 | Fritz Hengerer |
1912–1914 | Wilhelm Hinzmann |
1897–1901 | Hermann Schmid |
1901–1905 | Karl Hahn |
1905–1908 | Hans Bittner |
1909–1910 | Richard Reissner |
1910–1912 | Eugen Imberger |
1918–1919 | Gustav Schumm |
1919–1923 | Egon Reichsgraf von Berlodingen |
1923–1931 | Adolf Deubler |
1931–1932 | Albert Bauer |
1932–1944 | Hans Kiener |
1944–1968 | Fritz Walter |
1969–1975 | Hans Weitpert |
1975–2000 | Gerhard Mayer-Vorfelder |
2000–2003 | Manfred Haas |
seit 26. Juni 2003 | Erwin Staudt |
Organisationsstruktur
Im Gegensatz zu anderen Vereinen hat der VfB seine Lizenzspielerabteilung bisher nicht aus dem Verein (VfB Stuttgart 1893 e. V.) ausgelagert. Allerdings bestehen Pläne, dies durch die Gründung einer KGaA in naher Zukunft zu tun. Über dieses Konzept sollen dann strategische Partner stärker in das Geschäft der Profiabteilung eingebunden werden.
Derzeit verfügt der Verein über eine Beteiligungsgesellschaft (die 100-prozentige Tochter VfB Stuttgart Beteiligungs-GmbH). Diese wurde von Manfred Haas, dem Vorgänger des derzeitigen Präsidenten, im Jahr 2000 angestoßen. Ziel der Beteiligungs-GmbH war es, dem Verein über ein Eigenkapitalmodell liquide Mittel zur Verfügung zu stellen. Dazu zahlte eine Reihe von stillen Gesellschaftern Kapital in die Beteiligungsgesellschaft ein, welches dann wiederum dem Verein zur Verfügung gestellt wurde (über dieses Konzept erwarb der Verein beispielsweise den Spieler Fernando Meira). Geschäftsführer der GmbH ist VfB-Vorstand Ulrich Ruf.
Als Anreiz für die stillen Gesellschafter wurde ein Großteil der Anteile eines zweiten Tochterunternehmens, der VfB Stuttgart Marketing GmbH auf die Beteiligungsgesellschaft übertragen. Letztere hält derzeit 75,5 Prozent der Anteile an der Marketing-GmbH, 24,5 Prozent liegen beim Stammverein. De jure gehört der VfB damit zu den wenigen Bundesligisten, die ihre Marketingrechte nicht an externe Unternehmen veräußert haben. De facto fließen jedoch große Teile der Marketing-Einnahmen nicht an den Verein; zwischen Marketinggesellschaft und Beteiligungs-GmbH besteht ein Ergebnisabführungsvertrag, so dass ein großer Teil der Einnahmen aus dem Marketing-Bereich direkt an die stillen Gesellschafter fließt.
Mit der „VfB-Shop" Vertriebs- und Werbe-GmbH verfügt der VfB noch über ein drittes Tochterunternehmen. Die Shop-GmbH ist eine 100-prozentige Tochter des Vereins. Sie wurde 1978 gegründet. Ihr Geschäftszweck besteht im Vertrieb von Fan- und Merchandising-Artikeln. Auch hier ist Ulrich Ruf Geschäftsführer.
2006 gründete der VfB mit der VfB Reha-Welt GmbH eine weitere Tochtergesellschaft, deren Geschäftszweck in der medizinischen Versorgung und dabei insbesondere in Rehabilitations- und Präventionsmaßnahmen besteht. Diese Dienste bietet das Unternehmen nicht nur den VfB-Spielern, sondern auch Dritten an. Der VfB hält an der Reha-Welt 60 Prozent der Anteile, die restlichen Anteile liegen zu gleichen Teilen bei den Ärzten Thomas Frölich und Udo Buchholzer. Geschäftsführer der Reha-Welt sind Stefan Heim und Markus Schmidt.
Stadion und Infrastruktur

Das Gottlieb-Daimler-Stadion (früher: Neckarstadion, zuvor Adolf-Hitler-Kampfbahn, nach dem Krieg für ein Jahr Century-Stadium) wurde 1933 erbaut. Es liegt an der Mercedesstraße im Stadtbezirk Bad Cannstatt am Kreuzungspunkt zwischen der B 10 von Stuttgart nach Ulm und der B 14 von Stuttgart nach Nürnberg. Das Stadion fasst 54.000, bei Nutzung mit Stehplätzen ca. 57.000 Zuschauer.
Die Vereinsführung untersucht momentan intensiv die Möglichkeiten eines Umbaus des Gottlieb-Daimler-Stadions in eine reine Fußballarena. Die Stadt bot daher dem Verein inzwischen auch einen Kauf des Stadions an.
Ebenfalls in der Mercedesstraße befindet sich das VfB-Clubzentrum - ein Gelände mit 3.500 m² Nutzfläche, in dem Geschäftsstelle/Verwaltung, Restaurant mit Nebenzimmer und Kegelbahn sowie der gesamte Sportbereich untergebracht sind. Auf dem Gelände des Clubzentrums liegt auch der VfB Sport-Shop, welcher 2006 ins Carl Benz Center umzog.
Zur FIFA Fußball WM 2006 wurde zudem im Carl Benz Center die VfB-Welt gebaut. Darin ist ein großes Dienstleistungscenter (Ticketing, Sport Shop, VfB Marketing), die VfB-Jugendakademie, das Rehazentrum der VfB Reha-Welt, mehrere Restaurants, sowie Veranstaltungsräume für Sport- und Freizeitevents beheimatet. Zudem wird die VfB-Welt vor und nach den Heimspielen des Clubs der Treffpunkt für die Fans.
Auf der Stuttgarter Einkaufsmeile, der Königstraße betreibt der Verein einen City-Shop, in dem Tickets sowie Merchandising-Produkte gekauft werden können.
Zuschauer und Fans des VfB
Wie bei jedem Verein kommen und gehen auch beim VfB viele Fans mit dem Erfolg. Doch es gibt einen Kern, der mit der Zeit wuchs und dem Verein auch in schlechten Zeiten treu blieb. Vor dem Abstieg sammelte sich dieser Kern um die Stehplätze des damaligen Blocks L. Nachdem der VfB 1975 zum bisher einzigen mal in die Zweite Liga abgestiegen war, begann der VfB Dauerkarten zu verkaufen um sich so die weitere Unterstützung der Fans in den anstehenden schlechten Zeiten zu sichern. Dieses Angebot nahmen viele wahr und so zog der Kern in die heutige Cannstatter Kurve um den A-Block herum um.
Nachdem man 1977 in die Bundesliga zurückkehrte war der Verein populärer als je zuvor. Der in der Bundesliga-Saison 1977/78 aufgestellte Rekord von durchschnittlich über 53.000 Zuschauern pro Heimspiel war bis zur Saison 1998/99 der höchste je in der Bundesliga gemessene Zuschauerschnitt. Der VfB zählte nun schon 120 offizielle Fan-Klubs. Doch wie bei anderen Vereinen auch machten kleine, zahlenmäßig unbedeutend erscheinende rechtsradikale Gruppierungen der Vereinsführung Probleme und so begann man, in einer mit den Fan-Klubs gegründeten Interessensgemeinschaft, Karteikarten über Fan-Klub-Mitglieder anzulegen, was nicht jeden Fan begeisterte. Als nach der Aufstiegseuphorie der Erfolg ausblieb, sanken die Zuschauerzahlen wieder. Und so fielen die Interessensgemeinschaft und die meisten Fan-Klubs auseinander und nur die treusten Fans blieben.
Doch auch die Beziehung zwischen den Fan-Klubs und der Vereinsführung war gestört. Erst als die FIFA ankündigte bis zum Jahr 2000 alle Stehplätze abschaffen zu wollen und die Dauerkarteninhaber der Stehplätze bei ihrem Hilferuf gegen diese Entscheidung vom VfB unterstützt wurden, kamen sich der VfB und die Fans wieder näher. Am 11. Juli wurde schließlich die Organisation Offizieller Fan-Klub geschaffen, die bis heute Bestand hat. Fan-Klubs, die sich der Organisation angeschließen, bekommen sowohl viele Vergünstigungen und Privilegien, als auch Pflichten wie eine Clubsatzung mit einem deutlichen Bekenntnis zur Gewaltfreiheit, einer demokratischen Struktur, einer Mindestanzahl von 10 Mitgliedern und einem aktiven Clubleben.
Vorerst konnte man so 70 offizielle Fan-Klubs mit rund 2000 Mitgliedern für sich gewinnen. Und so wurde beim folgenden Umbau des Stadions auch der A-Block mit seinen Stehplätzen erhalten. Seither gingen auch Gewaltaktionen bei den Fans auf ein Minimum zurück.
Erfolgsphasen wie die Deutsche Meisterschaft 1992 oder die Erfolge zu Zeiten des „magischen Dreiecks“ mit dem DFB-Pokal-Gewinn 1997 führten kurzfristig zu einem Anstieg der Zuschauerzahlen. Den größten Zuschauerboom nach der Wiederaufstiegseuphorie erlebte der VfB zu Zeiten der „jungen Wilden“, als ein Schnitt von 41.728 erreicht wurde - zwei Jahre zuvor hatte der Zuschauerschnitt noch 26.097 betragen. Zurückzuführen ist der Zuschauerboom auf die rasante sportliche Verbesserung der Mannschaft; hatte man in der Saison 2000/01 erst am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt gesichert, so erreichte man zwei Jahre Später die Vizemeisterschaft und die Champions League.
Die Karten für die Champions-League-Vorrunde mit Gegnern wie Manchester United waren in Rekord-Zeit vergriffen und so erkannte man in der Vereinsführung des VfB mit dem neuen Präsidenten Erwin Staudt ein bisher noch nicht ausgeschöpftes Potential an Fans im Schwabenland. Der VfB initiierte eine Mitgliederkampagne, welche unter dem Motto „Wir packen Schalke“ den VfB zum zweitgrößten deutschen Verein machen sollte. In der Rangliste der größten deutschen Sportvereine erreichte der VfB zwar zeitweilig Platz 3, konnte den FC Schalke 04 jedoch nie einholen. Dennoch vervierfachte sich die Mitgliederzahl des VfB zwischen 2000 und 2005 von 7.000 auf 30.000 Mitglieder, weswegen die Mitgliederkampagne vom VfB als erfolgreich angesehen wird.
Der enorme Anstieg der Mitgliederzahl lässt sich unter anderem mit den Erfolgen des VfB in der Champions League erklären; wer 2004 beispielsweise eine Karte dür das Achtelfinalspiel der Champions League gegen den FC Chelsea haben wollte, musste entweder Vereinsmitlied, Fan-Klub-Mitglied oder Dauerkarteninhaber sein.
Auch die Anzahl der offiziellen Fan-Klubs stieg rapide auf heute 265 an. Diese befinden sich hauptsächlich im Schwabenland, aber es gibt auch im restlichen Bundesgebiet und sogar im Ausland (z. B. Taiwan, Latrikunda/Gambia und Südtirol) offizielle Fan-Klubs. Zur besseren Koordination unter den VfB-Fans institutionalisierte sich ein Fan-Ausschuss als offizielles Gremium des VfB, welches vom Vorstand eingesetzt wird und in der Vereinssatzung legitimiert wird. Der Ausschuss setzt sich mit seinen 16 Mitgliedern aus allen unterschiedlichen Fanschichten des VfB zusammen und soll im Dialog fanspezifische Themen ansprechen und helfen Lösungen zu finden. Erste Erfolge waren zum Beispiel die Gründung der VfB-Fan-Treffs mit Hilfe des Ausschusses.
Zur weiteren Verbesserung der Fankoordination wurde der VfB Anhängerverband Stuttgart e. V. gegründet. Der Fan-Ausschuss des VfB setzte sich mit der Gründung das Ziel, die 265 offiziellen Fan-Klubs in einer Struktur zusammenzufassen. Auch einzelne Personen können dem Anhängerverband beitreten. Sowohl eingetragenen und somit rechtsfähigen, als auch nicht rechtsfähigen Fan-Klubs, die nur durch protokollierte Vertreter und eine Satzung legitmiert sind, ist der Beitritt möglich. Die offiziellen Fan-Klubs bleiben dabei zwar autark, die Vergünstigungen gehen jedoch auf den Anhängerverband über. Dieser Verband ist das erste auf demokratischem Wege gewählte Organ, welches die offiziellen Fan-Klubs beim VfB vertritt und soll für den VfB die einzige anerkannte Fanvertretung werden. Momentan sind 171 offizielle Fanklubs, sowie 74 Einzelmitglieder im Anhängerverband zusammengeschlossen.
Durch die Werbung des Vereins für neue Vereins- und Fan-Klub Mitglieder scheint sich nun der Kern der VfB-Fans erweitert zu haben, vom A-Block zum B-Block und in viele andere Bereiche der Cannstatter Kurve. Zwar ging der Zuschauerschnitt wieder zurück, nachdem man sich 2006 nicht für den europäischen Wettbewerb qualifizieren konnte, aber der erweiterte Kern war von diesem Rückgang weniger stark betroffen als die restlichen Zuschauerbereiche. Die Mitgliederzahlen der Fan-Klubs und des Vereins steigen zwar nicht mehr so rapide, aber die Tendenz nach oben bleibt vorhanden.
Für Kinder und Jugendliche gibt es inzwischen den VfB-Fritzle-Club, der 4- bis 16-jährigen VfB-Fans verschiedene Vergünstigungen bringt.

Derbys, Rivalitäten und Freundschaften
Das Stuttgarter Stadtderby
Schon bei den Vorgängern des VfB, dem Kronen-Club und dem Stuttgarter FV liegen die Wurzeln der Rivalität zwischen dem VfB und den Stuttgarter Kickers. Als man sich bei den Kickers schon früh gegen Rugby entschied, wechselten viele Rugby-Interessierte zum Stuttgarter FV. Dies könnte man die Geburt der Rivalität nennen. Zu den Kindheitszeiten des Fußballs lagen die Kickers noch klar vor den Vorgängern des VfB und so musste der Kronen-Club in einem entscheidenden Spiel um den Aufstieg in die oberste süddeutsche Spielklasse gegen die zweite Mannschaft der Kickers antreten. Zwar gewann der Kronen-Club, doch wenige Tage später wurde das Spiel anuliert, da der eigentlich bestellte Schiedsrichter nicht anwesend war und der Verbandsschriftsführer das Spiel leitete. Da der Kronen-Club von der Annulierung erst wenige Stunden vor der Neuansetzung bei einer Weihnachtsfeier erfuhr und dementsprechend viele Spieler nicht einsatzfähig waren, verlor man das Wiederholungsspiel und fühlte sich auch dort gegenüber den Kickers ungerecht behandelt.
Doch der VfB überholte die Kickers schnell und so war es nun keine Seltenheit, das einer von den Blauen zum VfB, zu den Roten überlief. Ein solcher „Überläufer“ hatte es nicht immer einfach – von beiden Seiten hatte man nach einer solchen Fahnenflucht etwas zu befürchten. Früher war die Rivalität bedeutend härter als heute. Als zum Beispiel 1956 Rolf Geiger, der talentierte Stürmer der Kickers, zum VfB wechselte, erstattete der damalige Kickers-Präsident Philipp Metzler Selbstanzeige und behauptete, man habe Geiger bei den Kickers unter der Hand bezahlt. Die Rache war es ihm offenbar wert, eine Strafe für die Kickers hinzunehmen um gleichzeitig Geiger vom DFB bestrafen zu lassen.
Das Verhältnis zwischen beiden Vereinen wurde mit der Zeit zwar besser, doch immer wieder gab es Spannungen; so fand der ehemalige Kickers-Spieler Albert Sing an seinem ersten Arbeitstag als VfB-Trainer ein Kickers-Trikot in der Umkleide vor, welches ihm wohl deutlich machen sollte, dass er als Blauer nicht erwünscht ist. Der damalige Kickers-Stürmer Jürgen Klinsmann erklärte nach einem harten Jugend-Derby gegenüber seinem damaligen Kickers-Präsidenten Axel Dünnwald-Metzler: „Eines schwöre ich: Zu denen geh ich nie!“ Wenige Jahre später musste er seinen Schwur zurücknehmen.
Nicht nur in der Jugend waren diese Derbys hitzig. „Wenn wir heute nicht gewonnen hätten, hätte ich mich nicht mehr aus dem Haus getraut“, erklärte der ehemalige VfB-Direktor Ulrich Schäfer einmal. Das letzte große Stadtderby in der Bundesliga war grundlegend für die weitere sportliche Entwicklung beider Vereine: In der Saison 91/92 ging es für den VfB um die Meisterschaft und für die Kickers um den Klassenerhalt. Nach 75 Minuten führten die Kickers mit 1:0, der VfB-Stürmer Fritz Walter brach wegen starker Magenschmerzen zusammen, weswegen man sogar die Kickers einer Vergiftung bezichtigte. Doch trotz des Ausfalls von Walter drehte der VfB das Spiel doch noch in den letzten Minuten zu einem 3:1-Sieg; der VfB wurde am Ende der Saison Deutscher Meister und die Kickers stiegen ab. Die Rivalität zwischen dem VfB und den Kickers ging auch oft über den Fußball hinaus. So gab es auch zwischen den beiden Leichtathletikabteilungen immer wieder Differenzen.

Das Baden-Württemberg-Derby
Die zwischen Württembergern und Badenern bestehende Rivalität findet sich auch auf der Ebene des Fußballs wieder; die beiden erfolgreichsten Vereine der beiden baden-württembergischen Landesteile, der VfB und der Karlsruher SC blicken auf eine lange Rivalität zurück. Bereits 1912, im wohl ersten Endspiel des frisch fusionierten VfB Stuttgart, bezwang man den FC Mühlburg, den Vorläufer des VfB Mühlburg, der mit Phönix Karlsruhe zum KSC fusionierte und qualifizierte sich somit für die erste deutsche Spielklasse.
Vielfach forderte der KSC den VfB als erfolgreichsten Fußballverein Baden-Württembergs heraus – zumeist ohne Erfolg. Zu einer Verstärkung der Rivalität kam es durch den langjährigen KSC-Trainer Winfried Schäfer; merhmals zeigte er öffentlich seinen Ärger, als er 1992 zum Ausdruck brachte, dass die guten Leistungen des KSC im Schatten der Meisterschaft des VfB nicht genug gewürdigt würden. Er beschuldigte den damaligen VfB-Trainer Christoph Daum sogar, dass er sich über den Aufwärtstrend des KSC lustig machen würde. Nachdem der VfB wenig später im Europapokal der Landesmeister gegen Leeds United unglücklich durch einen Wechselfehler von Christoph Daum ausschied, erklärte Schäfer höhnisch: „Der Daum tönt aus Stuttgart, wir seien wie der Hund, der halt zwischendurch mal mit dem Schwanz wedelt. Warum hat er uns dann nicht als Blindenhund mit nach Leeds genommen.“ Schäfer kritisierte auch Sponsoren; Daimler-Benz warf er vor, den KSC-Spielern höhere Leasingraten als den VfB-Spielern abzuverlangen („Wir haben keinen Daimler, der uns das Stadion ausbaut.“). In der Kritik standen auch Medienvertretern, wie jene des SDR, denen er vorwarf VfB-Lobbyisten zu sein („Die sind rot angehaucht.“). Sinnbildlich für den Konflikt zwischen VfB und KSC steht auch das VfB-Trikot, welches Schäfer vor einem Derby in der Kabine verbrannte um die Spieler zu motivieren.
Nachdem Winfried Schäfer nach all diesen Vorfällen VfB-Trainer wurde, kam es zu großen Spannungen sowohl zwischen Fans und VfB als auch innerhalb der Fanszene. Viele VfB-Fans reagierten auf die Verpflichtung Schäfers, indem sie ihre Dauerkarte zurückgaben. Unter anderem die Kritik der Fans dürfte für die Erfolglosigkeit Schäfers beim VfB verantwortlich gewesen sein; bereits nach wenigen Monaten wurde Schäfer wieder entlassen.
Andere Rivalitäten
Auch zu anderen Vereinen pflegen die Anhänger des VfB Rivalitäten; typische Beispiele sind der SC Freiburg, der FC Bayern München und der FC Schalke 04.
Die Rivalität mit dem SC Freiburg ist vergleichsweise jung und wesentlich weniger intensiv als jene mit dem ebenfalls badischen KSC. Zurückzuführen ist sie unter anderem auf das Fehlen anderer regionaler Derbys, nachdem der KSC in der Saison 1997/98 aus der Bundesliga abstieg.
Eine traditionsreichere Rivalität ist jene mit dem FC Bayern. Im so genannten Südderby treffen jährlich die beiden erfolgreichsten Bundesligavereine Süddeutschlands aufeinander. Nur schwer konnte man beim VfB Spielewechsel nach München verzeihen; so wollte Jürgen Klinsmann erst die Erlaubnis seines Vaters holen, ehe er beim FC Bayern einen Vertrag unterschrieb. Auch Giovane Elber bekam infolge seiner Wechselabsichten die Wut der VfB-Fans zu spüren. Dieselbe Erfahrung macht auch der zuvor gefeierte Felix Magath.
In den letzten Jahren haben sich vor allem die Ansichten über den FC Schalke 04 verschlechtert. Schon als man Felix Magath nach Schalke holen wollte, nachdem er mit dem VfB 2003 gerade Vizemeister geworden war, begannen die Spannungen zu wachsen. Vor allem der damalige Schalke-Manager Rudi Assauer und Magath, der noch eine Saison beim VfB bleiben sollte, legten sich damals in der Öffentlichkeit an. Als der FC Schalke mehreren Stuttgarter Spielern (Fernando Meira, Andreas Hinkel) erfolglos Offerten machte und andere (Marcelo Bordon, Kevin Kuranyi) sogar verpflichtete, ist der FC Schalke bei vielen VfB-Fans noch unbeliebter als die Bayern.
Freundschaft mit Energie Cottbus
Die Freundschaft mit dem FC Energie Cottbus ist noch relativ jung und begann mit einem Spiel des FC Energie Cottbus gegen Borussia Dortmund am letzten Spieltag der Saison 2002/03. Der VfB war Tabellendritter und Dortmund stand auf dem zweiten Platz. Der VfB konnte die direkte Qualifikation zur Champions League nur noch schaffen, wenn er selbst gewinnt und Cottbus auswärts in Dortmund mindestens einen Punkt holt. Cottbus war Tabellenletzter und schon seit Wochen sicher abgestiegen. Dennoch erkämpfte Energie Cottbus den benötigten Punkt. Die Fans haben diesen Tag bis heute nicht vergessen und so bestehen heute noch enge Fanfreundschaften zwischen Fanclubs des VfB und der Energie.
Kooperation mit dem FC St. Gallen
Am 5. März 2005 unterzeichneten Erwin Staudt und Dieter Fröhlich, der Präsident des FC St. Gallen im Rahmen eines Freundschaftsspiels einen Kooperationsvertrag zwischen dem VfB und St. Gallen. In dieser Kooperation soll man sich gegenseitig bei der Ausbildung von Spielern unterstützen und tauscht auch zum beidseitigen Nutzen Spieler aus. So wurden zum Beispiel schon einige Spieler des VfB, die noch keine Chance auf einen Stammplatz hatten, nach St. Gallen ausgeliehen. Bei der Talentsichtung, wie auch im Managementbereich, soll ebenfalls ein Erfahrungsaustausch in allen Altersklassen stattfinden. Auf beiden Seiten werden zudem Talente zu Gasttrainingseinheiten geladen. Freunschaftsspiele in den unterschiedlichen Altersklassen sind ebenfalls vorgesehen. Durch diese Kooperation kann die Schweizer Super-League als weitere Entwicklungsstufe für Jugendspieler genutzt werden.
Andere Freundschaften
Um das Jahr 1995 wuchs einmal eine Fanfreundschaft mit Bayer Leverkusen, doch diese ging schnell wieder in die Brüche. Zuvor waren die Stuttgarter Fans mit denen Eintracht Frankfurts eng verbunden. Auf regionaler Ebene versteht man sich seit jeher mit dem SSV Reutlingen sehr gut, der eine Art kleiner Bruder des VfB ist. Fast jedes Jahr gibt es ein Freundschaftsspiel zwischen beiden Vereinen.
Auf internationaler Ebene pflegen VfB-Fans Kontakte zu Celtic Glasgow. Diese Freundschaft begann in der Viertelfinal-Runde des UEFA-Cup in der Saison 2002/03. Nachdem der VfB beim Rückspiel in Stuttgart nach zwei packenden Duellen knapp ausgeschieden war, feierten die Fans der beiden Vereine in den Straßen Cannstatts bis tief in die Nacht und die Fans haben sich seither nicht aus den Augen verloren.
Sponsoren
Die Geburt des Sponsorings beim VfB geht auf das Jahr 1976 zurück, als der VfB sich in der Zweiten Bundesliga am Abgrund befand. Damals wurde der Freundeskreis des VfB Stuttgart gegründet, welcher den Verein nicht nur finanziell unterstützte, sondern Tipps für die eigene Vermarktung des VfB gab und den Verkauf von Souvenirs startete. 1977 wurde dann das Textiluntermehmen Frottesana zum ersten Trikotsponsor des VfB. Die Nachfolger dieses Unternehmens sollten Canon, Dinkelacker, Sanwald Extra, Südmilch, die Göttinger Gruppe, debitel und schließlich EnBW werden.
Mit der Zeit wurde schließlich ein Sponsoren-Pool geschaffen, dessen Mitglieder sich als Offizieller Partner des VfB Stuttgart bezeichnen konnten. Erwin Staudt schuf dann schließlich die neu geordnete Sponsorenpyramide, in der man als Premium Partner über den normalen Team Partnern und den in der Pyramide noch weiter unten befindlichen Servicepartnern steht. Bei Heimspielen werden derzeit 336 Laufmeter Bandenwerbung präsentiert. Ausrüster beim VfB ist Puma, nachdem die lange Partnerschaft mit Adidas 2002 beendet wurde.
Andere Abteilungen des Vereins
Fußballschiedsrichterabteilung
Die Schiedsrichterabteilung des VfB wurde bereits 1923 gegründet wodurch der VfB zum ersten Verein in Deutschland mit einer eigenen Schiedsrichterabteilung wurde. Und so gehörten dem VfB in den 1920er Jahren in Süddeutschland am meisten Schiedsichter an. Es existiert heute sogar eine Schiedsrichtermannschaft, die bei Freundschaftsspielen und Turnieren antritt. Aktueller Abteilungsleiter ist Alfred Schütter. Es gibt momentan 68 aktive und 13 passive Mitglieder in der Abteilung.
Faustballabteilung
Die Faustballabteilung wurde 1937 gegründet. Die Wurzeln gehen jedoch sogar in die 1920er Jahre zurück. Schon damals nutzten Fußballer des VfB diese Sportart zum Ausgleich, die teilweise noch bei den Vorgängern des VfB, dem Kronen-Club und dem Stuttgarter FV spielten. Die Abteilung konnte bereits zahlreiche Meisterschaften in den unterschiedlichen Altersklassen erringen.
Hockeyabteilung
Auch die Geschichte der Hockeyabteilung geht weit zurück. Sie wurde bereits 1919 gegründet. Der VfB stellt mehrere Hockeymannschaften. Die ersten Mannschaften der Damen und der Herren sind jeweils in der ersten Verbandsliga.
Leichtathletikabteilung

Auch die Leichtathletikabteilung war bereits bei der Fusionierung Bestandteil des VfB. Mit Helmar Müller hatte man 1968 sogar einen Medaillengewinner bei Olympia in den eigenen Reihen. Die größten Erfolge der Leichtathletikabteilung waren:
- Medaille bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-Stadt Helmar Müller (Bronze 4x400m Staffel)
- Medaille bei Europameisterschaften (Freiluft) Karl Honz (Europameister 400 m 1974, 2. Platz 4x400m Staffel 1974), 1978 Martin Weppler (Europameister 4x400m Staffel), Yvonne Buschbaum (1998 und 2002 3. Platz Stabhochsprung)
- Medaille bei Halleneuropameisterschaften Helmar Müller (1970 3. Platz 4x400m Staffel), Uli Strohhäcker (1970 3. Platz 4x400m Staffel), Dieter Hübner (1970 3. Platz 4x400m Staffel), Karl Honz (1973 2. Platz 4x400m Staffel, 1975 Europameister 4x400m Staffel), Falko Geiger (1973 2. Platz 4x400m Staffel), Herbert Wursthorn (1980 3. Platz 800m, 1981 Europameister 800m), Martin Weppler (1970 2. Platz 400m), Sabine Zwiener (1990 2. Platz 800m), Yvonne Buschbaum (1998 2. Platz Stabhochspringen)
Tischtennisabteilung
Die Tischtennisabteilung wurde erst 1949 gegründet und ist somit die jüngste sportliche Abteilung beim VfB. Man startete mit zwei Mannschaften in der Kreisklasse und schon 1952 schaffte die erste Mannschaft den Aufstieg in die Oberliga und somit die höchste deutsche Spielklasse zu dieser Zeit. Doch mit der Zeit verlor die Tischtennisabteilung immer mehr an Bedeutung.
Handballabteilung

Die Handballabteilung des VfB stellte einst mehrere Männer- und Frauenmannschaften die vorzeigbare Erfolge feierten. Ebenso wie die Hockeyabteilung wurde sie 1919 gegründet. In den achtziger Jahren brach die Abteilung jedoch ein, weil die meisten Spieler keine Perspektive mehr sahen und so musste man trotz aller Bemühungen die letzte Mannschaft 1985 aus dem Spielbetrieb zurückgezogen werden. Verblieben ist nur Verwaltungsarbeit und die Hoffnung, dass die Abteilung eines Tages wieder sportlich auflebt.
VfB-Garde
Die VfB-Garde, ehemals Alte Garde, ist keine Sportabteilung. Sie wurde 1953 aufgrund des 60jährigen Jubiläums des VfB gegründet. Es geht in dieser Abteilung hauptsächlich um Geselligkeit unter den Mitgliedern, die sich zum größten Teil aus ehemaligen Aktiven Sportlern des VfB zusammensetzt. Gelegentlich gibt es auch repräsentative Aufgaben. Inzwischen ist die Garde, deren Mitglieder, die Gardisten als Traditionsträger des Vereins gelten, eine feste Größe beim VfB.
Literatur
- Oskar Beck, Hans Reski: Der VfB Stuttgart - Schwabenstreiche, 1989, Kiepenheuer & Witsch Verlag, ISBN 3-462-01976-7
- Hans Blickensdörfer: 100 Jahre VfB Stuttgart, 1992, VfB Stuttgart, ISBN 3-9802290-4-1
- Stefan Radomski, Deutschlands große Fußballmannschaften Teil 2: VfB Stuttgart 1920 - 1992, 1993, AGON-Sportverlag, ISBN 3-928562-27-4
- Thomas Haid, Thomas Plaßmann, VfB Stuttgart-Fan, 1997, Tomus Verlag, ISBN 3823111035
- Oskar Beck, Martin Hägele, Ludger Schulze, Stuttgart kommt, Der VfB, 1997, Wero Press, ISBN 3980531066
- Deutscher Pokalsieger 1997, 2000, AGON-Sportverlag, ISBN 3897841177
- Klaus Schlütter, Lächeln mit dem VfB, 2003, Wero Press, ISBN 3980804976
- Harald Jordan, Mythos VfB, 2005, DMZG Druck- und Medienzentrum Gerlingen, ISBN 3927286591
- Volker Jäger, Fußball-Junkie. Aus dem Leben eines Anhängers, 2005, Books on Demand GmbH, ISBN 3833428422
- Hardy Grüne, Mit dem Ring auf der Brust, 2006, Die Werkstatt, ISBN 3895335339
- Oliver Böhnisch, Eine Zeitreise in Weiß und Rot, 2006, Books on Demand, ISBN 3833450207
Weblinks
- Offizielle Internetpräsenz des VfB Stuttgart
- HefleswetzKick - Die Geschichte des VfB Stuttgart von A-Z
- Leichtathletikabteilung des VfB Stuttgart
- Hockeyabteilung des VfB Stuttgart
- Der VfB Stuttgart bei Fussballdaten.de
- Schiedsrichterabteilung des VfB
- Faustballabteilung des VfB
Vorlage:Navigationsleiste Vereine der deutschen Fußball-Regionalliga Süd