September 2004
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Aktuelle Nachrichten & Ereignisse September 2004 (Siehe auch Glaskugel für feststehende Termine kommender Ereignisse) Vorlage:September
Tagesgeschehen
Freitag, 10. September
- Niederlande/Scheveningen. Die EU-Finanzminister treffen sich in Scheveningen um über eine Reform des Euro-Stabilitätspaktes zu beraten. Von einigen Seiten werden Lockerungen im Pakt gefordert.
- San José/Costa Rica. Costa Rica wird sich aus der Irakkriegs-Koalition zurückziehen. Die Regierung reagiert damit auf eine Entscheidung des Verfassungsgerichts, das die Unterstützung für den Krieg als Verstoß gegen die Verfassung und internationale verträge interpretierte.
Donnerstag, 9. September
- Yaren/Nauru. Da 21 Flüchtlinge aus dem Nauru Detention Centre in Neuseeland Asyl erhalten, wird das nördliche Flüchtlingslager Top Side geschlossen. Die übrigen etwa 90 Flüchtlinge verbleiben im südlichen Lager State House in Meneng.
Derweil kehrt Ex-Präsident René Harris nach vier Monaten wieder nach Nauru zurück. Harris flog im April 2004 nach Protesten am Flughafen nach China; während seiner Abwesenheit wurde er von Ludwig Scotty abgesetzt.
Mittwoch, 8. September
- Salt Lake City/USA. Die Weltraumsonde "Genesis" stürzte in der Wüste von Salt Lake City auf den Boden und wurde dabei vernichtet. Die Sonde schlug nahe einer Station der US-Armee auf, somit konnten Einsatzkräfte die Einschlagstelle schnell untersuchen. Der Inhalt waren Atome aus Sonnenwinden, die von über 150 Millionen km kamen.
- Espenhain/Deutschland. Das mit einer Leistung von 5 Megawatt größte Solarstrom-Kraftwerk der Welt wird im sächsischen Espenhain durch Bundesumweltminister Jürgen Trittin in Betrieb genommen.
- New York/USA. Flagge der Vereinten Nationen Die USA bringen im UN-Sicherheitsrat einen Resolutionsentwurf ein, der dem Sudan mit Sanktionen droht, vor allem im Ölsektor, wenn die Sicherheitslage in der Krisenregion Darfur nicht spürbar verbessert wird.
- Moskau/Russland. Flagge von Russland Laut einem Interfax-Interview mit Generalstabschef Juri Balujewski erwägt die russische Armee weltweite Präventivschläge gegen mutmaßliche Terroristen-Stützpunkte.
Dienstag, 7. September
- Bagdad/Irak. Im Irak werden zwei italienische Mitarbeiterinnen der Hilfsorganisation Un Ponte per ... (Eine Brücke für ...) und zwei irakische Staatsbürger entführt.
- Berlin/Deutschland. Die schlechte Lage am Arbeitsmarkt kostet mehr Geld als erwartet. Ende August lag das Defizit der Bundesagentur für Arbeit schon bei knapp 4,8 Mrd. Euro. Für das Gesamtjahr war ein Bundeszuschuss von 5,2 Mrd. vorgesehen.
- Moskau/Russland. Der russische Präsident Wladimir Putin ist gegen eine öffentliche Untersuchung der Geiselnahme von Beslan und kündigte eine "interne Aufarbeitung" an. Unterdessen wurden drei über das Geiseldrama berichtende Journalisten unter anderem wegen fehlender gültiger Reisepapiere festgenommen, der Chefredakteur der russischen Zeitung Iswestia musste seinen Posten wegen "zu emotionaler und plakativer" Berichterstattung aufgeben.
- Moskau/Russland. Der russische Präsident Wladimir Putin sagte seinen Besuch nach Deutschland aufgrund der Situation in seinem Land ab. Angekündigt war ein Besuch in Hamburg und in Schleswig-Holstein mit dem Bundeskanzler Gerhard Schröder. Themen sollten Terrorismus und die Kooperation der 2 Staaten sein.
- Ghaza-Stadt/Palästinensische Autonomiegebiete. Bei einem israelischen Raketenangriff auf ein Hamas-Ausbildungszentrum in Ghaza-Stadt sterben mindestens 14 Palästinenser. Anhänger der Hamas schwören daraufhin blutige Rache. Der israelische Angriff war eine Reaktion auf den Doppelanschlag von Beerschewa, bei dem eine Woche zuvor 16 Israelis getötet wurden.
- New York/USA. Der UN-Sonderbeauftragte für Darfur, Jan Pronk, fordert mehrere tausend zusätzliche Beobachter für die Krisenregion, um die bereits 120 vor Ort befindlichen Beobachter der Afrikanischen Union (AU) in ihrer Arbeit zu unterstützen.
- Wien/Österreich. Die österreichische Bundesregierung konnte eine kolportierte "feindliche Übernahme" der VA Tech durch die Siemens AG durch die Festschreibung der "Einheitlichkeit des Unternehmens" in den Privatisierungsauftrag der ÖIAG abwehren.
Montag, 6. September
- New York/USA. Die Vereinten Nationen (UN) prüfen neue Berichte, denen zufolge in den letzten Tagen in der Krisenregion Darfur wieder zwischen 3000 und 4000 Menschen vertrieben wurden. Da die sudanesische Regierung nicht entschlossen genug gegen die Dschandschawid-Milizen vorgeht, wollen die USA und viele europäische Regierungen Sanktionen gegen die Regierung verhängen.
- Villach/Österreich. Zwei von einem Bankomaten bezogene "100 Euro"-Banknoten lösten am Wochenende in Villach "Falschgeldalarm" aus, wurden jedoch am Montag bei einer genaueren Prüfung als "echt" identifiziert. Laut Günther Willegger, Direktor der österreichischen Nationalbank, wurden die Scheine offenbar einmal in einer Waschmaschine mitgewaschen, und hätten dabei etwas Farbe verloren.
Sonntag, 5. September
- Saarbrücken/Deutschland. Bei den Landtagswahlen im Saarland konnte die CDU ihre absolute Mehrheit aus der vergangenen Legislaturperiode verteidigen und sogar noch ausbauen. Die Christdemokraten unter Ministerpräsident Peter Müller kamen auf 47,5 Prozent der Stimmen, die SPD erreichte lediglich 30,8 Prozent der Stimmen. Wieder in den Landtag eingezogen sind die Grünen (5,6 Prozent) sowie die FDP (5,2 Pozent). Zu erwähnen ist die geringe Wahlbeteiligung von nur 55,5 Prozent, das Abschneiden der NPD, die auf 4 Prozent der abgegebenen Stimmen kam, sowie die Verdreifachung des Anteils der PDS von 0,8 auf 2,3 Prozent.
- Florida. Der Hurrikan Frances fordert zwei Todesopfer in Florida, nachdem schon in den vergangenen Tagen 2 Menschen auf den Bahamas getötet wurden. Der Sachschaden wird auf einige Milliarden Dollar geschätzt.
Samstag, 4. September
- Wien/Österreich. Bei der Qualifikation zur Fußball-WM 2006 behauptet sich die österreichische Fußballnationalmannschaft mit 2:2 (0:1) gegen die englische Auswahl. Nachdem Österreich schon 0:2 zurücklag, gelangen innerhalb von zwei Minuten die entscheidenden Ausgleichstreffer durch Roland Kollmann (71') und Andreas Ivanschitz (73').
- Basel/Schweiz. Bei ihrem ersten Qualifikationsspiel zur Fußball-WM 2006 sorgte die Schweizer Fußballnationalmannschaft mit einem 6:0 (4:0) gegen die Auswahl der Färöer für den vierthöchsten Sieg ihrer Geschichte. Für die Insulaner ist es gleichzeitig die dritthöchste Niederlage ihrer A-Mannschaft seit Mitgliedschaft in der FIFA. Die Schweizer Tore erzielte das Sturm-Duo Johan Vonlanthen und Alexandre Rey mit jeweils drei Treffern. SFDRS.ch
Freitag, 3. September
- Moskau/Russland. Auf die bekannte russische Journalistin Anna Politkowskaja ist ein Giftattentat verübt worden. Die Tschetschenien-Korrespondentin der oppositionellen Tageszeitung Nowaja Gazeta wurde gestern mit schweren Vergiftungen in ein Moskauer Krankenhaus eingeliefert. Ein Zusammenhang mit ihrer kritischen Auslandsmeldungen über Tschetschenien und dem Geiseldrama von Beslan wird nicht ausgeschlossen.
- Beslan/Nordossetien/Russland. Russische Sicherheitskräfte stürmten die seit mehreren Tagen in Gewalt von Geiselnehmern befindliche Schule. In dem Gebäude befanden sich etwa 1200 Menschen. Die Geiselnehmer schossen wahllos aus der Schule, auch auf fliehende Kinder. Mindestens 400 Menschen wurden getötet, darunter auch viele Kinder; über 700 wurden nach der Befreiung in Krankenhäuser eingeliefert, darunter mehr als 250 Kinder. Die Stürmung war laut offiziellen Aussagen nicht geplant und wurde vermutlich durch den Fluchtversuch einiger Geiselnehmer ausgelöst. Bei dem Sturm und darauffolgenden Kämpfen wurden die meisten Geiselnehmer getötet und einige verhaftet.
Donnerstag, 2. September
- Weimar/Deutschland. Durch einen Brand wurde die Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek schwer beschädigt; dabei verbrannten 30.000 Bände und weitere 40.000 Bände wurden durch Löschwasser z.T. stark beschädigt.
- Beslan/Russland. "Nordossetisches Geiseldrama": Während die Ursache von zwei Explosionen in der Nähe der Schule ungeklärt bleibt, lassen die Geiselnehmer 3 Frauen und ihre Säuglinge frei.
- Kaschmir/Indien. Im Kaschmir töteten indische Truppen an der indisch-pakistanischen Grenze vier mutmaßliche islamistische Separatisten.
Mittwoch, 1. September
- Kathmandu/Nepal. Nach der Ermordung von zwölf nepalesischen Geiseln im Irak (siehe 31. August) kommt es in der nepalesischen Hauptstadt zu den schweren Unruhen, bei denen unter anderem auch eine Moschee gestürmt wird. Bei den Unruhen werden bis zu 100 Personen verletzt. Am Nachmittag wird daraufhin eine Ausgangssperre verhängt.
- Beslan/Russland. In einer Nordossetischen Schule setzen Terroristen nach ersten Angaben 354 (?) Geiseln, darunter 132 (?) Kinder fest und drohen mit der Sprengung der Schule, falls in Inguschetien inhaftierte tschetschenische Kämpfer nicht aus der Haft entlassen werden.
- Darfur/Sudan. Die am 28. August von Kämpfern der Sudanesische Befreiungsarmee (Sudanese Liberation Army, SLA) entführten Mitarbeiter der Vereinten Nationen (3 Mitarbeiter des WFP) und die 3 Mitarbeiter des Roten Halbmondes werden wieder freigelassen.
- Abuja/Nigeria. Unter Vermittlung der Afrikanischen Union einigen sich die sudanesische Regierung und die Rebellengruppen SLA und Jem auf einen gemeinsamen Plan zum Schutz der Flüchtlinge in der Krisenregion Darfur. Die humanitäre Frage wird damit als abgeschlossen erklärt, nächster Punkt ist die Frage der Sicherheit.
- Paris/Frankreich. Die Justizbehörden teilen der Presse mit, dass unter der berüchtigsten Haftanstalt, dem Pariser Santé-Gefängnis drei vorbereitete Fluchttunnel entdeckt wurden, in denen Stützpfeiler und Werkzeuge gefunden wurden. Bereits Anfang August war man durch Hinweise anderer Häftlinge darauf aufmerksam geworden, die "Geräusche im Boden" reklamierten.
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