Alabaster
Alabaster ist eine sehr häufig vorkommende, mikrokristalline Gips-Varietät und hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Marmor, ist aber im Gegensatz zu diesem ein schlechter Wärmeleiter. Alabaster fühlt sich deshalb warm an. Seine Farbe kann je nach Förderstelle weiß, hellgelb, rötlich oder grau sein. Anhydritspat, Halit und andere sind seine Begleitmineralien.
Auch eine Varietät des Kalzit mit ähnlichem Aussehen wie die Gipsspat-Varietät wird (ägyptischer) Alabaster genannt. Diese ist allerdings im Gegensatz zum Gips-Alabaster wasserunlöslich und härter.
Varietäten und Modifikationen
Weitere Varietäten des Gipsspat sind Marienglas, Fasergips und Selenit.
Bildung und Fundorte
Alabaster ist ein Sediment-Mineral; entstanden vor vielen Jahrmillionen in Wasserblasen, die durch den Rückzug des Meeres im felsigen Gestein zurückgeblieben sind. Es besteht aus Kreide, Sulfat und Calciumhydrat und Kristallwasser, was ihm seine Struktur und Transparenz verleiht.
Alabaster kann aber auch durch Verwitterung entstehen.
Fundorte für Kristalle sind unter anderem Rumänien (Cavnic), Mexiko (Naica, Chihuahua), Polen (Tarnobrzeg), Spanien (Gorguel).
Die feinkörnigen Aggregate findet man unter anderem in Italien.
Geschichte
Es wird vermutet, dass der Begriff Alabaster aus dem Ägyptischen stammt. Er könnte sich von der oberägyptischen Stadt Alabastron ableiten; andere Vermutungen gehen dahin, dass er aus dem Wort alabe (gr. für "ohne Henkel") entstanden ist.
Abbau
Beim Abbau von Alabaster findet man eiförmige Blöcke von 1 bis 3 Metern Länge. Auch heute noch wird Alabaster gefördert und verarbeitet. Ein Zentrum der europäischen Alabasterverarbeitung ist das italienische Volterra, wo Alabaster schon seit etruskischer Zeit abgebaut wird.
Übertragene Bedeutung
Als Alabasterhaut bezeichnet man eine sehr helle ebenmäßige Haut mit samtigem Glanz. Im Barock galt diese "alabasterfarbene" Haut als Schönheitsideal adeliger Damen.
Verwendung
Da Alabaster deutlich weicher als Stein und Marmor, aber härter als herkömmlicher Gips ist, wurde er gerne für Vasen und Kunstgegenstände verwendet. Alabaster eignet sich zur Herstellung kleiner Schmuckgegenstände, wie für lebensgroße Skulpturen und Reliefe. Dünn geschnitten ist Alabaster sehr lichtdurchlässig und wird daher in manchen reich ausgestatteten Kirchen an Stelle von Glas für die Fenster verwendet.
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Tischlampe aus italienischem Alabaster
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Tischlampe aus italienischem Alabaster, Fuß
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Relief der Geburt Christi aus englischem Alabaster, um 1400, Nottingham
Siehe auch
Literatur
- Edition Dörfler: Mineralien Enzyklopädie, Nebel Verlag, ISBN 3-89555-076-0
- Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Lehrbuch der Mineralogie (16. Aufl.), Ferdinand Enke Verlag (1978), ISBN 3-432-82986-8
Weblinks
- Commons: Alabaster – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- Mineralienatlas - Alabaster
- Webmineral - Gypsum/Alabaster (engl.)
- Schmucklexikon - Alabaster
- Uni Heidelberg - Alabaster-Fenster
- Planet Wissen: Alabaster