Tugend
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Unter Tugend versteht man eine entweder durch Übung (d.h. durch oftmaliges Tun) erworbene oder eine gleichsam "eingegossene" (von Gott geschenkte) Fähigkeit und innere Haltung, das Gute mit innerer Neigung (d.h. leicht und mit Freude) zu tun. Der tugendhafte Mensch hat sich das Gute gleichsam zur zweiten Natur gemacht. Tugend ist für Aristoteles der Weg zur Glückseligkeit. Als die klassischen Grundtugenden (Kardinaltugenden) gelten Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Maß. In der christlichen Theologie werden Glaube, Hoffnung und Liebe als übernatürliche, von Gott bei der Taufe eingegossene Tugenden angeführt, deren Übung den Weg zur ewigen Seligkeit bei Gott im Himmel weist.
Literatur
- Otto Friedrich Bollnow (1958): Wesen und Wandel der Tugenden
(ISBN 3-548-12209-4)
- André Comte-Sponville (1995): Ermutigung zum unzeitgemäßen Leben.
Ein kleines Brevier der Tugenden und Werte
(ISBN 3-499-60524-4; französischer Originaltitel: Petit traité des grandes vertus)