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Nickel

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Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem chemischen Element 'Nickel'. Für andere Bedeutungen siehe Nickel (Begriffsklärung).


Eigenschaften
Kobalt - Nickel - Kupfer
Ni
Pd  
 
 
Periodensystem, Nickel hervorgehoben
Allgemein
Name, Symbol, Ordnungszahl Nickel, Ni, 28
Serie Übergangsmetalle
Gruppe, Periode, Block 10, 4, d
Dichte, Mohshärte 8908 kg/m3, 4,0
Aussehen glänzend, metallisch,
silbrig
Atomar
Atomgewicht 58,6934 amu
Atomradius (berechnet) 135 (149) pm
Kovalenter Radius 121 pm
van der Waals-Radius 163 pm
Elektronenkonfiguration [Ar]3d84s2
e- 's pro Energieniveau 2, 8, 16, 2
Oxidationszustände (Oxid) 2, 3 (leicht basisch)
Kristallstruktur kubisch flächenzentriert
Physikalisch
Aggregatzustand (Magnetismus) fest (ferromagnetisch)
Schmelzpunkt 1728 K (1455 °C)
Siedepunkt 3186 K (2913 °C)
Molares Volumen 6,59 · 10-6 m3/mol
Verdampfungswärme 370,4 kJ/mol
Schmelzwärme 17,47 kJ/mol
Dampfdruck 237 Pa bei 1726 K
Schallgeschwindigkeit 4970 m/s bei 293,15 K
Verschiedenes
Elektronegativität 1,91 (Pauling-Skala)
Austrittsarbeit 5,2 eV
Spezifische Wärmekapazität 440 J/(kg · K)
Elektrische Leitfähigkeit 14,3 · 106/m Ohm
Wärmeleitfähigkeit 90,7 W/(m · K)
1. Ionisierungsenergie 737,1 kJ/mol
2. Ionisierungsenergie 1753 kJ/mol
3. Ionisierungsenergie 3395 kJ/mol
4. Ionisierungsenergie 5300 kJ/mol
Stabilste Isotope
Isotop NH t1/2 ZM ZE MeV ZP
56Ni {syn.} 6,077 Tage e--Einfang 2,136 56Co
58Ni 68,077 % Ni ist stabil mit 30 Neutronen
59Ni {syn.} 76000 Jahre e--Einfang 1,072 59Co
60Ni 26,233 % Ni ist stabil mit 32 Neutronen
61Ni 1,14 % Ni ist stabil mit 33 Neutronen
62Ni 3,634 % Ni ist stabil mit 34 Neutronen
63Ni {syn.} 100,1 Jahre β- 2,137 63Cu
64Ni 0,926 % Ni ist stabil mit 36 Neutronen
NMR-Eigenschaften
61Ni
Kernspin -3/2
gamma / rad/T 2,39 · 107
Empfindlichkeit 0,00357
Larmorfrequenz bei B = "4",7T 17,9 MHz
SI-Einheiten und Standardbedingungen werden benutzt,
sofern nicht anders angegeben.


Nickel ist ein chemisches Element mit dem Symbol Ni und der Ordnungszahl 28.

Eigenschaften

Nickel ist ein silbrig weißes Metall. Im Periodensystem gehört es zur Eisen-Gruppe. Es ist hart, schmiedbar, und duktil. Nickelhaltige Erze sind: Nickelmangetkies, Garnierit, Gelbnickelkies und Rotnickelkies.

Wegen seiner Oxidationsbeständigkeit wird Nickel in Münzen und als Überzug für andere Metalle und Legierungen wie Eisen und Messing verwendet, außerdem in chemischen Apparaten und in einigen Legierungen wie Neusilber. Nickel ist magnetisch und wird in seinen Erzen häufig von Kobalt begleitet.

Der häufigste Oxidationszustand ist +2. Seltener werden +1 und +3 Nickel-Komplexe beobachtet.

Anwendungen

Etwa 65 % des Nickels wird zur Herstellung von Edelstahl verwendet. Weitere 12 % werden für Superlegierungen verbraucht. Die restlichen 23 % verteilen sich auf legierte Stähle, Akkumulatoren, Katalysatoren (beispielsweise zur Härtung von Speiseölen), die Herstellung von chemischen Nickelverbindungen, Münzen, Gießereiprodukte und die galvanische Vernickelung, also die Beschichtung von Kunststoff, Messing und Stahl mit Nickel.

Geschichte

Nickel wurde bereits 3500 v. Chr. benutzt. Bronze aus dem Gebiet des heutigen Syriens enthielt bis zu 2% Nickel. Chinesische Schriften bezeugen, dass in Asien "weißes Kupfer" (Neusilber) zwischen 1700 und 1400 v. Chr. verwendet wurde. Da Nickelerze jedoch leicht mit Silbererzen verwechselt werden können, datieren ein Verständnis des Metall und seine zielgerichtete Nutzung erst in neuere Zeit. Ähnlich wie beim Kobalt wurde hier ein Wort für böse Geister zum Namensgeber, man verwechselte das wertlose Nickel oft mit Silber und glaubte sich dann vom "Nickel" betrogen.

Nickelhaltige Minerale wurden auch zur Glasfärbung verwendet. 1751 versuchte Baron Axel Frederik Cronstedt Kupfer aus Rotnickelkies zu gewinnen, erhielt stattdessen aber ein weißes Metall, das er Nickel nannte.

Die erste Münze aus reinem Nickel wurde 1881 geprägt.

Darstellung

Nickel wird durch das so genannte Mondverfahren gereinigt, welches 1890 von Ludwig Mond entwickelt wurde. Bei diesem Verfahren reagiert Nickel mit Kohlenmonoxid, löst sich von den Verunreinigungen als flüssiges Nickeltetracarbonyl und bleibt nach Erwärmung auf 400 K als reines Nickel zurück, da das CO wieder freigesetzt wird.

Biologische Rolle

Viele, wenn nicht alle Hydrogenasen enthalten zusätzlich zu Eisen-Schwefel-Clustern auch Nickel. Nickel-Zentren sind ein charakteristisches Element in Hydrogenasen, deren Funktion es ist zu oxidieren anstatt Wasserstoff zu erzeugen. Das Nickelzentrum scheint seinen Oxidationszustand zu ändern, und es gibt Hinweise darauf, dass das Nickelzentrum der aktive Teil dieser Enzyme sein könnte. In der Elektrophysiologie werden Nickel-Ionen dazu verwendet, spannungsaktivierte Kalzium-Kanäle zu blockieren.


Gesundheitliche Probleme

Da viele Menschen eine Nickelallergie haben, werden Metalle und Legierungen, die mit der Haut in Kontakt kommen können, in den letzten Jahren seltener vernickelt.