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Auslandsreisen von Papst Benedikt XVI.

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Dieser Artikel enthält eine chronologisch geordnete Liste der Reisen von Papst Benedikt XVI. mit seinen wichtigsten Zielen und Aussagen.

Benedikt XVI. in Częstochowa/ Polen (Mai 2006)

Reisen 2005

Italien (1)

Seine erste offizielle Reise, ein Pastoralbesuch, der noch von seinem Voränger Johannes Paul II. geplant war, führte den Papst am 29. Mai 2005 in die süditalienische Stadt Bari. Hier zelebrierte er die Abschlussmesse des XXIV. Nationalen Eucharistischen Kongresses Italiens und betete mit den Gläubigen das Angelusgebet.

Benedikt XVI. in Köln (August 2005)

Die erste apostolische Reise Benedikt XVI. begann am 18. August 2005. Sie führte ihn zum Weltjugendtag in Köln und erstmals in sein Heimatland (es handelte sich nicht um einen offiziellen Deutschlandbesuch). Während seines viertägigen Aufenthaltes traf er auf Bundespräsident Horst Köhler und Bundeskanzler Gerhard Schröder. Des weiteren besuchte er den Kölner Dom sowie die Kölner Synagoge, wo er führende Vertreter des deutschen Judentums traf. Am 20. August fand eine feierliche Vigil, am nächsten Tag der große Abschlussgottesdienst des WJT mit über einer Million Gläubigen statt. Seine Predigt dort unterschied sich sehr von einer seines Vorgängers Johannes Paul II.. Er verzichtete auf Bezüge zur katholischen Sexuallehre und zur Marienverehrung. Er setzte Zeichen des interreligiösen Dialogs, indem er während des Weltjugendtages in Köln am 19. August 2005 die dortige Synagoge besuchte und sich tags darauf mit Vertretern der muslimischen Gemeinde traf. Am 21. August 2005 endete die Reise mit dem Rückflug nach Rom.

Reisen 2006

Treffen mit Kaczyński

Diese apostolische Reise vom 25. bis 28. Mai 2006 war eine Verneigung vor der Heimat seines Vorgängers Johannes Paul II. Neben Warschau, wo Benedikt XVI. den polnischen Präsidenten Lech Kaczyński traf, führte ihn diese Reise zum Marienheiligtum von Jasna Góra, nach Wadowice (Geburtstort von Johannes Paul II.), an den Wallfahrtsort Kalwaria Zebrzydowska und nach Krakau, die Bischofsstadt Karol Wojtyłas (jeweils in Südpolen).

Höhepunkt der Reise des Papstes war sein Besuch des Konzentrationslagers Auschwitz, wo er in der Todeszelle des Hl. Paters Maximilian Kolbe betete.
Die dort von ihm gehaltene Rede fand ein geteiltes Echo. Sie beschwor den Dialog zwischen Juden und Christen, und insoweit wurden diese Rede und sein Besuch des Konzentrationslagers als Geste der Aussöhnung gewürdigt. Andererseits wurde aber speziell der Teil seiner Rede kritisiert, in dem er davon sprach, dass das deutsche „Volk zum Instrument ihrer [der Nationalsozialisten] Wut des Zerstörens und des Herrschens gebraucht und mißbraucht werden konnte“, was in Teilen der Öffentlichkeit als verharmlosende Darstellung zurückgewiesen wurde, weil sie dem deutschen „Volk" lediglich die Rolle eines Opfers, und nicht eines Täters, zuschreibe.

Commons: Reise des Papstes nach Polen im Mai 2006 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Benedikt XVI. kam auf Einladung von König Juan Carlos und der spanischen Bischöfe vom 8. bis 9. Juli 2006 zu einem zweitätigen Besuch nach Valencia, um vor einer Million Menschen die Abschlussmesse des 5. Weltfamilientreffens (1. bis 9. Juli) zu zelebrieren. In der Kathedrale von Valencia verehrte er den Heiligen Gral/Santo Caliz, der in der Tradition als der Abendmahlskelch Jesu gilt.

Italien (2)

Auf einer privaten Pilgerreise besuchte er als erster Papst am 1. September 2006 den Schleier von Manoppello (Volto Santo di Manoppello) in der Kapuzinerkirche außerhalb von Manoppello in den Abruzzen (Mittelitalien). Bei diesem Schleiertuch mit einem sich darauf abzeichnenden männlichen Antlitz handelt es sich um eine sehr alte Reliquie, die möglicherweise aus der Zeit Christi stammt, und bei der es sich nach Auffassung der Gläubigen in der Region und neuerdings auch einiger Forscher um das Schweißtuch der Veronika handelt, während dieses sich nach hergebrachter Auffassung im Kirchenschatz des Petersdomes in Rom befindet. Drei Wochen nach seinem Besuch erhob Papst Benedikt die Kirche zur Päpstlichen Basilika.

Datei:PapstBenediktDeutschland.JPG
Plakat zum Papstbesuch in Deutschland
Warten auf den Papst in München. Polizei und stundenlange Absperrungen so weit das Auge reicht.

Papst Benedikt XVI. besuchte vom 9. bis 14. September 2006 Bayern.
Ankunft war um 15:30 Uhr auf dem Münchener Flughafen Franz Josef Strauß. Nach einer kurzen Begrüßungszeremonie mit Bundespräsident Horst Köhler, Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber fuhr er mit dem Papamobil vom Gregorianum, seinem ehemaligen Priesterseminar zu einem Gebet an der Mariensäule am Marienplatz in München.

Am Sonntag, dem 10. September, hielt er vormittags einen Festgottesdienst auf dem Gelände der Neuen Messe München vor etwa 250.000 Zuschauern. Am Nachmittag feierte er eine Vesper im Münchener Liebfrauendom.

Am 11. September hielt er auf dem Kapellplatz in Altötting eine Eucharistiefeier und traf Ordensangehörige und Priesterseminaristen. Nach einem Abstecher in seinen Geburtsort Marktl folgte die Weiterreise nach Regensburg mit Aufenthalts im dortigen Priesterseminar St. Wolfgang.

Am 12. September feierte er auf dem am südlichen Stadtrand gelegenen Islinger Feld zusammen mit ca. 230.000 Menschen die Heilige Messe. Am Nachmittag hielt er im Auditorium Maximum der Universität vor Vertretern der Wissenschaften und Studierenden eine Vorlesung zum Thema "Glaube, Vernunft und Universität"[1]. Sie enthielt Aussagen zum Verhältnis des Islam zur Gewalt und ein weltweit umstrittenes islamkritisches Zitat des des byzantinischen Kaisers Manuel II. Palaiologos, vergleiche Papstzitat von Regensburg. Am Abend feierte er im Dom eine ökumenische Vesper zusammen mit dem evangelisch-lutherischen Landesbischof von Bayern Johannes Friedrich, dem orthodoxen Metropoliten von Deutschland Augoustinos sowie hohen Vertretern der jüdischen Gemeinde.

Am 13. September weihte er die neue nach ihm benannte Orgel in der Alten Kapelle. Zusammen mit seinem Bruder besuchte er danach das Grab seiner Eltern und Schwester auf dem Ziegetsdorfer Friedhof sowie sein Privathaus in Pentling.

Am 14. September reiste er weiter nach Freising, wo er im Dom mit Priestern, Diakonen und alten Weggefährten zusammentraf. Anschließend fuhr er zum Flughafen München. Mit der Airbus 321-Maschine "Regensburg" der Lufthansa flog er zurück zum Flughafen Rom-Ciampino.


Italien (3)

Besuch in Verona am 19. Oktober 2006 anlässlich des IV. Nationalen Kongresses (Kirchentages) der Italienischen Kirche mit langer Ansprache über das Verhältnis von Glauben und laizistischer Kultur, sowie Feier der Heiligen Messe im Fußballstadion der Stadt.

Geplante Reisen

Türkei (28. November - 1. Dezember 2006)

Der ökumenische Patriarch von Konstantinopel Bartholomäus I. lud Benedikt XVI. in Folge eines Briefwechsels 2005 zum Andreasfest 2006 nach Istanbul ein. Auf Druck der türkischen Regierung wurde diese Einladung zurückgezogen, so dass die Regierung selbst Benedikt XVI. zu einem Staatsbesuch einladen konnte.

Diese Reise galt nach der Regensburger Rede des Papstes als gefährdet. Jedoch hielten sowohl die Regierung der Türkei als auch der Vatikan stets an dieser Reise fest. Der Papst hat vor, die Städte Ankara, Istanbul, Ephesus und Izmir zu besuchen.

Die Reise des hl. Vaters findet sehr wohl statt. Das Erste (ARD) überträgt zum Ende der Reise am 01,12,2006 eine 4stündige Zusammenfassung der Reise mit all ihren Geschehnissen.

Weitere geplante Reisen

Siehe auch

Quellen

  1. Vatikan: Ansprache von Papst Benedikt XVI. Glaube, Vernunft und Universität. Erinnerungen und Reflexionen., 12. September 2006
  2. siehe hier