Gerhart Hauptmann
Gerhart Hauptmann (* 15. November 1862 in Obersalzbrunn in Niederschlesien; † 6. Juni 1946 in Agnetendorf, heute Ortsteil von Jelenia Góra) war ein deutscher Schriftsteller des Naturalismus. 1912 erhielt er den Literaturnobelpreis

Leben
Kindheit und Jugend
Hauptmann wurde am 15. November 1862 im nordschlesischen Obersalzbrunn im Hotel zur Krone geboren. Er wurde auf den Name Gerhard Johann Robert getauft, änderte aber später die Schreibweise seines Namens in Gerhart. Seine Eltern Robert Hauptmann und Maria Hauptmann, geb. Strähler, hatten das Hotel 1839 gepachtet, später besessen und bis 1879 bewirtschaftet. Sie nannten das Hotel später um in Hotel Preußische Krone. Hauptmann war der jüngste Sohn des Wirtehepaars. Seine Geschwister waren Georg (*1853), Johanna (*1856) und Carl (*1858), der im Laufe seines Lebens auch als Schriftsteller in Erscheinung treten sollte. Hauptmanns Vorfahren väterlicherseits waren Handwerker, Häusler, Landwirte und Kirchenmusikanten, weswegen Robert Hauptmann von seinem Schwiegervater, dem Leiter des örtlichen Kurbetriebs, nie richtig anerkannt wurde, da ihm die soziale Herkunft seines Schwiegersohnes missfiel. Gerhart Hauptmann war ein in der Nachbarschaft bekanntes Kind und spielte mit Kindern aus verschiedenen Gesellschaftsschichten, wodurch er die schlesische Mundart kennenlernte. Nur einige religiöse Tanten missbilligten den Umgang mit niederen Schichten. Hauptmann war darüber hinaus dafür bekannt, lese- und fabulierfreudig zu sein und seinen Mitmenschen zahlreiche Geschichten zu erzählen. Er nutzte schon früh die Bibliothek seines Vaters, wobei ihm vor allem die Lederstrumpf-Geschichten zusagten. Hauptmann fühlte sich in der Wirtsfamilie stets schlecht behandelt und zurückgesetzt, da er u.a. das Gastzimmer nicht betreten und keinen Kontakt zu Gästen haben durfte.
Schulzeit und Lehre

Hauptmann war als Kind sehr krankheitsanfällig, was sich auch im weiteren Verlauf seines Lebens nicht ändern sollte. Er besuchte zunächst ab 1868 die Dorfschule und ab dem 10. April 1874 die Realschule in Breslau, für die er nur knapp die Eignungsprüfung geschafft hatte. Er war kein allzu fleißiger Schüler und reagierte auf die Strenge und Härte der Lehrer mit Abneigung und Trotz. Auch konnte er wegen zahlreicher Krankheiten oft nicht am Schulunterricht teilnehmen, was dazu führte, dass er das erste Jahr wiederholen musste. Neben der preußischen Prägung missfiel ihm auch die Besserbehandlung der adligen Klassenkameraden. Um die Realschule in Breslau besuchen zu können, musste er sich zusammen mit seinem Bruder Carl ein Zimmer in einer heruntergekommenen Schülerpension mieten. Später bezogen sie eine Unterkunft bei dem Gefängnisgeistlichen Pastor Gauda, bei dem Hauptmann auch Nachhilfeunterricht nahm. Da der Nachhilfeunterricht in der Regel im Büro des Geistlichen stattfand, besuchte Hauptmann des Öfteren das Gefängnis und hatte dort Kontakt mit Inhaftierten und deren Lebenssituation. Nachdem der Vater die Unterkunft im Hause des Geistlichen nicht mehr bezahlen konnte, zogen die Brüder bei Familie Penert ein. Mit der Zeit gewöhnte sich Hauptmann mehr an das neue Umfeld der Großstadt und lernte vor allem die Theaterbesuche zu schätzen. Ein Jahr später verließ Hauptmann die Realschule nach der siebten Klasse mit einem durchschnittlichen Zeugnis. Er begann daraufhin eine Lehre auf dem Gutshof seines Onkels Gustav Schubert in Lohnig, später in Lederose. Obwohl er meist nur die Landarbeiter überwachen musste, strengte ihn die Arbeit sehr an. Zudem standen ihm die Landarbeiter feindselig gegenüber, was bei ihm zu unwirklichen Träumen und religiösen Fantasien führte. Während seiner Zeit auf dem Gutshof hatte er auch ein Verhältnis mit einer Dienstmagd. Er musste die Lehre schließlich wegen seiner schwächlichen Konstitution abbrechen. Danach versuchte er die Einjährigenprüfung für eine Militärlaufbahn zu machen, schaffte sie jedoch nicht.
Studium

Im Oktober 1880 begann Hauptmann an der Königlichen Kunst- und Gewerbeschule in Breslau ein Bildhauerstudium. Er genoss den Umgang mit den Lehrern, verkehrte auch privat mit ihnen und bewunderte die Art, wie sich die Künstler kleideten und benahmen. Wegen der schwierigen finanziellen Lage schrieb er Gedichte. Ein Drama über den Stauferkönig Konradin blieb allerdings unvollendet. 1881 wurde er von der Schule wegen „schlechten Betragens und unzureichenden Fleißes“ ausgeschlossen. Nach einigem Privatunterricht nahm er das Studium jedoch wieder auf. Zur Hochzeit seines Bruders Georg mit der Kaufmannstochter Adele Thienemann vom Hohenhaus in Radebeul im September 1881 schrieb Hauptmann das kleine Festspiel Liebesfrühling, das am Polterabend uraufgeführt wurde. Mathilde Jaschke, eine Freundin der Schwester der Braut, finanzierte den Privatdruck des Werks. Somit ist Liebesfrühling das erste Werk Hauptmanns, das gedruckt wurde. Auf der Hochzeit lernt Hauptmann Marie Thienemann kennen, mit der er sich heimlich verlobte. Damit stellte sich bei ihm eine Entspannung der finanziellen Lage ein, da die reiche Radebeuler Kaufmannstochter seinen Lebensunterhalt sicherte. Er nannte sie Mary, um sie von seiner Mutter Marie zu unterscheiden. Zunächst war er unsicher und fühlte sich ihrer nicht würdig, da sie aus einer gehobeneren Schicht entstammte, doch diese Sorgen verflogen, nachdem sie sich zu ihm bekannte und sein weiteres Studium finanzierte. Daraufhin schrieb er sich in den Fächern Philosophie und Literaturgeschichte an der Universität Jena ein, verließ diese jedoch ohne Abschluss. Allerdings wurde er von den Vorlesungen von Ernst Haeckel und Rudolf Eucken, die er in Jena besuchte, beeinflusst. In dieser Zeit entwickelte er eine eigene Technik, Texte aufzuschreiben. Da das eigentliche Schreiben keine große Leidenschaft Hauptmanns war, ging er auf und ab und diktierte seine Texte. Zu dieser Zeit entwickelte sich eine große Begeisterung für das Germanentum.
Mittelmeerreise und Romaufenthalt
Im Frühjahr 1883 unternahm Hauptmann zusammen mit seinem Bruder Carl eine Mittelmeerreise, die sie über Spanien nach Italien führte, wo sie einen längeren Aufenthalt auf Capri hatten. Die geplante Reise nach Griechenland nahm Hauptmann nicht in Angriff, da er sich als Bildhauer in Rom niederlassen wollte. Carl reiste indes zurück nach Deutschland. Im Oktober begann Hauptmanns Engagement als freier Bildhauer in Rom. Er arbeitete an Reliefentwürfen und verschiedenen Tonmodellen. Seine Versuche, in der deutschen Gemeinde Roms Fuß zu fassen, misslangen. Er wurde für sein Vorhaben, eine germanische Heldenstatue zu schaffen, verspottet, war wegen seiner offenen Art Opfer von Sticheleien und seine gute finanzielle Situation wurde als etwas Unsachgemäßes für einen unbegabten Künstler angesehen. Sein Romaufenthalt entwickelte sich vollends zur Enttäuschung, als seine überlebensgroße Tonplastik eines germanischen Kriegers über Nacht zusammenbrach. Nach einer schweren Typhuserkrankung und der Pflege durch Marie, kehrte er schließlich nach Deutschland zurück. Da er trotz des Misserfolgs in Rom noch immer großes Interesse an der Kunst hatte, trat er in die Zeichenklasse der Königlichen Akademie in Dresden ein. Sein mangelndes Grundlagenwissen und seine Ungeduld führten jedoch zu einem erneuten Abbruch. Er wendete sich in dieser Zeit wieder verstärkt der Dichtung zu. 1884 zog er in die Reichshauptstadt Berlin, von deren kultureller Bandbreite er fasziniert war. Aufgrund seiner Begeisterung fürs Theater, nahm er Schauspielunterricht bei dem ehemaligen Theaterdirektor Alexander Heßler, gab dies jedoch bald wegen Talentlosigkeit wieder auf.
Berlin


Am 5. Mai 1885 heiratete er Marie Thienemann in Dresden. Im Juli holten sie zusammen mit Hauptmanns Bruder Carl und dessen Frau Martha, Maries Schwester und zwei Freunden ihre Hochzeitsreise nach Rügen nach. Sie besuchten erstmals die Insel Hiddensee, die in Zukunft beliebtes Reiseziel Hauptmanns werden sollte. Die Hauptmanns lebten zusammen in Berlin, zogen jedoch im September nach Erkner in die Villa Lassen, weil das Stadtleben Hauptmann Lungenprobleme bereitete. Dort lebten sie vier Jahre, in denen die drei Söhne Ivo (*1886), Eckart (*1887) und Klaus (*1889) zur Welt kamen. Hauptmann bekannte, die vier Jahre in Erkner seien „sozusagen vier Ecksteine für mein Werk geworden“. Die Nähe zur kulturellen Hochburg Berlin ermöglichte es Hauptmann Kontakt zu literarischen Kreisen aufzunehmen. Hier schloss er sich den naturalistisch geprägten Literaturverein „Durch“ an, in dem er Bekanntschaft mit Bruno Wille, Wilhelm Bölsche, den Brüdern Hart, Max Ketzer, Paul Ernst, Karl Bleibtreu und vor allem Verlegern machte. Anfang des Jahres 1888 besuchte Hauptmann zusammen mit seinem Bruder Carl Zürich, wo er auf verschiedene Dichter wie Frank Wedekind traf. In Erkner und durch den Einfluss des Vereins „Durch“ entstanden Hauptmanns frühe Werke Fasching und seine so genannte novellistische Studie Bahnwärter Thiel. Sein erstes Drama Vor Sonnenaufgang sendete er zunächst Theodor Fontane zur Begutachtung, der es Otto Brahm empfahl. Brahm hatte zu dieser Zeit die „Freie Bühne“ gegründet, ein Verein, der naturalistische Dramen in geschlossener Gesellschaft aufführte, um der preußischen Zensur zu entgehen. Vor Sonnenaufgang wurde schließlich von der „Freien Bühne“ inszeniert und am 20. Oktober 1889 im Lessingtheater in Berlin uraufgeführt. Der Erfolg des Dramas sorgte dafür, dass Hauptmann über Nacht Berühmtheit erlangte und seine Veröffentlichungen wachsende Nachfrage erhielten. Das Stück wurde vor allem von Naturalisten begeistert aufgenommen, was Arno Holz' Kommentar, er halte es für das beste Drama, das jemals in deutscher Sprache geschrieben worden sei, zeigt. Mokiert zeigte sich hingegen Frank Wedekind, der Anspielungen auf seine Familie erkannte hatte und daraufhin in einem Theaterstück eine Figur auftauchen ließ, die Hauptmann darstellen sollte. Durch die wachsende Anerkennung Hauptmanns, wurden seine Dramen in den Spielplan des „Deutschen Theaters“ aufgenommen.
Die Weber

1890 begann Hauptmann mit den Vorarbeiten zu seinem bekanntesten Drama Die Weber. Es sollte auf dem Hintergrund der Weberaufstände von 1844 spielen, weshalb Hauptmann zu Recherchezwecken durch das Eulengebirge reiste und Interviews mit Weberfamilien in Langenbielau und Peterswaldau führte. Nach den Recherchen und Wanderungen durchs Riesengebirge kaufte Hauptmann ein Haus in Schreiberhau, in das er 1891 mit seiner Familie einzog. Später zog auch sein Bruder Carl mit seiner Frau Martha dort ein. Ende 1891 beendete Hauptmann sein Projekt über die Weberaufstände zunächst in schlesischem Dialekt, in dem es De Waber heißt. Die dem Hochdeutschen angenäherte Fassung fand im März 1892 seinen Abschluss. Die Uraufführung einer Inszenierung der „Freien Bühne“ erfolgte am 26. Februar 1893 im Neuen Theater. Einer Aufführung im „Deutschen Theater“ stand die preußische Zensur im Wege. Polizeipräsident Ernst Freiherr von Richthofen verhinderte dies, da er das Drama als einen Aufruf zum Klassenkampf erkannte. Auch die Nachbearbeitung erfuhr keine Zustimmung. Am 25. September 1894 fand schließlich im „Deutschen Theater“ die öffentliche Premiere statt, woraufhin Kaiser Wilhelm II. seine dortige Loge kündigte. Die Begeisterung sozialdemokratischer Kreise änderte nichts an der Entrüstung auf konservativer Seite. Das Drama wurde schließlich durch den Berliner Polizeipräsidenten verboten.
Weitere Dramen und Ehekrise
Als nächstes wurde Der Biberpelz aufgeführt, das allerdings wegen des offenen Endes schlechte Kritiken erhielt, was Hauptmann sehr kränkte. Später wurde es jedoch erfolgreich aufgeführt und viele bekannte Schauspieler wirkten daran mit. Der Biberpelz ist das einzige Stück Hauptmanns, für das er eine Fortsetzung schrieb. Sie trägt den Titel Der rote Hahn. Daraufhin wandte sich Hauptmann von sozialkritischen Dramen ab und bediente sich mythischen-religiösen Themen und Märchenstoffen. In diese Schaffensphase fiel u.a. Hanneles Himmelfahrt, das von den Naturalisten geringschätzend beurteilt wurde. Einen weiteren Rückschlag erlebte Hauptmann mit Florian Geyer, worin er sich einer Figur des Bauernkrieges widmete. Mit Fuhrmann Henschel, das 1898 Premiere feierte, besann sich Hauptmann jedoch zurück zum Naturalismus. 1889 lernte Hauptmann über den Komponisten Max Marschalk dessen 14-jährige Schwester Margarete kennen. Die junge Violinistin wurde ab 1893 Hauptmanns Geliebte. Um sich ungestört mit ihr treffen zu können, mietete er 1894 ein Zimmer in Berlin-Charlottenburg an. Diese Vorgänge blieben von seiner Frau jedoch nicht unentdeckt, weshalb sie Anfang des Jahres mit ihren Söhnen nach Amerika zu ihrem gemeinsamen Freund Alfred Ploetz aufbrach, während ihr Mann wegen der Premiere von Hanneles Himmelfahrt in Paris weilte. Er reiste ihnen nach und überredete seine Frau zu einem Neuanfang. Allerdings konnte sich Hauptmann nicht zwischen den beiden Frauen entscheiden, was dazu führte, dass sich seine Frau von ihm trennte. Nach der Auflösung des Haushalts in Schreiberhau pendelte Hauptmann zwischen Berlin-Grunewald, Dresden, Hamburg, Schreiberhau und Italien, das er von Januar bis Mai 1897 mit Margarete bereiste.
Auf und Ab zu Beginn des neuen Jahrhunderts

Am 1. Juni 1900 brachte Margarete Marschalk den gemeinsamen Sohn Benvenuto zur Welt. Am 25. Juni legte Hauptmann den Grundstein für das Haus „Wiesenstein“ in Agnetendorf, wo die Familie ab August 1901 wohnte. Zu dieser Zeit ließ Hauptmann in Dresden auch ein Haus für Marie und seine drei Söhne bauen. Im April 1903 wirkte er als Geschworener an einem Prozess gegen eine Landarbeiterin mit, die wegen Kindesmords angeklagt war. Dieser Prozess inspirierte ihn zu dem Schauspiel Rose Bernd, das am 31. Oktober des gleichen Jahres uraufgeführt wird. Am 9. Juli 1904 ließ er sich von Marie scheiden und ehelichte zwei Monate später Margarete auf dem „Wiesenstein“. Im folgenden Jahr bereiste das Ehepaar England, wo sie London und die ehemalige Wirkungsstätte Shakespeares Stratford-upon-Avon besuchten. Hauptmann bekam zudem in Oxford die Ehrendoktorwürde zum „Doctor Litterarum“ verliehen. Im September kam es zum ersten Zusammentreffen mit der damals 16-jährigen Schauspielerin Ida Orloff, die in der Rolle der Hannele an Hauptmanns Drama mitwirkte. Mit ihr hatte er eine kurze Beziehung, die sich auch auf sein weiteres Schaffen auswirkte. So schuf er seiner Liebhaberin die Rolle der Pippa in Und Pippa tanzt ein literarisches Denkmal, die sie auch 1906 am Lessingtheater spielte. Eine schwere Typhuserkrankung zwang Hauptmann schließlich zu einer Kurierung in Agnetendorf, was die [[Liaison}} unterbrach, die mit der Heirat Orloffs im Jahr 1907 ein Ende fand. In diesem Jahr bereiste Hauptmann nach überstandener Krankheit mit seiner Familie Griechenland. Seine Eindrücke verarbeitete er im Griechischen Frühling. 1909 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Leipziger Alma Mater, Dr. phil. h.c., verliehen. Ein zweiter Sohn mit Margarete verstarb nach der Geburt. Das 1911 erstmals aufgeführte Drama Die Ratten sorgte nicht für den gewünschten Erfolg. Zu dieser Zeit entdeckte Hauptmann den Roman als neue literarische Gattung für sich, so dass 1910 Der Narr in Christo Emanuel Quint und 1912 Atlantis erschienen. In Atlantis verarbeitete Hauptmann seine Eindrücke der Atlantiküberquerung von 1894. Der stetig wachsende Filmmarkt sorgte dafür, dass Atlantis 1913 das erste Hauptmannwerk wurde, das in einer Verfilmung thematisiert wurde. Hauptmann selbst hielt Verfilmungen für uninteressant und war deswegen auch vollkommen unbeteiligt. Allerdings war es ihm eine willkommene Einkommensquelle, die seinen hohen Lebensstandard finanzieren sollte. 1912 wurde Hauptmann die Ehre zuteil, den Literaturnobelpreis „...vor allem als Anerkennung für sein fruchtbares und vielseitiges Wirken im Bereich der dramatischen Dichtung“ entgegennehmen zu dürfen. Er war damit nach Theodor Mommsen (1902), Rudolf Eucken (1908) und Paul Heyse (1910) der vierte Deutsche, der mit diesem Preis geehrt wurde. Im Jahr 1913 erhielt Hauptmann den Auftrag der Stadt Breslau, ein nationales Festspiel zum hundertjährigen Jubiläum der Befreiungskriege zu schreiben. Zunächst zögerte er, doch dann willigte er ein. Am 31. Mai 1913 feierte Festspiel in deutschen Reimen seine Premiere. Kurze Zeit später wurde es jedoch von Kaiser Wilhelm II. abgesetzt, da es ihm nicht patriotisch genug gewesen sei. So hatte Hauptmann etwa der Göttin Athene die Worte, Krieg sei Mord, in den Mund gelegt.
Erster Weltkrieg
Den Ausbruch des Ersten Weltkriegs begrüßte Hauptmann, was zahlreiche Gedichte und Zeitungsartikel von ihm zeigen, in denen er in die Kriegseuphorie mit einsteigt. Dies ist verwunderlich, da er gewöhnlich von der kriegführenden Oberschicht in seinem Wirken behindert wurde. Wegen seines Patriotismus’ wird er ins Präsidium der „Deutschen Gesellschaft“ aufgenommen, wodurch sein Ansehen in konservativen Kreisen zunimmt. Seine in dieser Zeit verfassten Arbeiten waren größtenteils ideologiekritisch, weshalb sie erst nach Kriegsende Beachtung fanden. 1915 wurde Hauptmann von Wilhelm II. die IV. Klasse des Roten Adler-Ordens verliehen, was allerdings bloß die niedrigste Stufe dieser Auszeichnung ist. Während des Ersten Weltkriegs lebte Hauptmann wechselweise in Berlin-Halensee, Agnetendorf und auf Hiddensee.
Weimarer Republik

Das Ende des Krieges, dessen Sinnlosigkeit Hauptmann in dessen Verlauf auch bewusst wurde, und die Ausrufung der Republik in Deutschland, weckten sein politisches Interesse. So beteiligte er sich an einer von zahlreichen Intellektuellen unterschriebenen Erklärung, die im November 1918 im „Berliner Tageblatt“ veröffentlicht wurde. Darin bekundeten sie ihre Bereitschaft, am Neuaufbau mitzuwirken. Hauptmann äußert sein Interesse an einem Verbleib Schlesiens im Reich und an dem Anschluss Österreichs. Im Gegensatz zur Kriegszeit wird er nun vermehrt in sozialdemokratischen Kreisen geschätzt. Von Seiten der Sozialdemokraten wurde ihm die Kandidatur als Reichspräsident angeboten, was er jedoch ablehnte. 1922 wurde sein Engagement für die Republik mit der erstmaligen Vergabe des Adlerschildes des Deutschen Reichs gewürdigt. Zu dieser Zeit war die Nachfrage nach Hauptmanns Werken schon rückläufig, so dass er, um seinen Lebensstandard zu halten, von Verfilmungen und Fortsetzungsromanen lebte. Dies tat seinem guten Ruf im Ausland jedoch keinen Abbruch, wo er als größter deutscher Dichter seiner Zeit galt. So kam es 1932 zu einem Amerikabesuch wegen einer Einladung der Columbia University in New York, an der er wegen des 100. Todestags Goethes eine Goethe-Rede halten sollte. Diese Rede wurde durch alle Rundfunksender in den Vereinigten Staaten und in Kanada übertragen. Darüber hinaus hielt er die Rede auch noch einmal an der Harvard University in Cambridge, in der Memorial Continental Hall in Washington, D.C. und der Hopkins University in Baltimore. Von der Columbia University bekam er einen weiteren Ehrendoktortitel verliehen und wurde vom US-amerikanischen Präsidenten Herbert C. Hoover im Weißen Haus empfangen. Das Jahr 1932 war neben all diesen Ereignissen auch durch die Verleihung des Goethe-Preises der Stadt Frankfurt am Main, zahlreiche Ausstellungen, Ehrenbürgerverleihungen und viele Inszenierungen seiner Werke mit bekannten Darstellern, ein sehr bedeutendes in Hauptmanns Leben. Zu den Höhepunkten zählte die Inszenierung seines Dramas Vor Sonnenaufgang, das am 17. Februar 1932 im „Deutschen Theater“ öffentlich uraufgeführt wurde. Verantwortlicher Regisseur war der Österreicher Max Reinhardt.
Nationalsozialismus
Während 1918 Hauptmanns politisches Bewusstsein noch deutlich zu erkennen war, nahm er die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten kommentarlos hin. Selbst zu dieser Zeit verkehrte er noch in konservativen Kreisen, obwohl er diese in seinen Werken bloßstellte. Die nationalsozialistische Führung verachtete zwar Hauptmanns Werk, doch der Nobelpreisträger war wichtig für sie. Er genoss hohes Ansehen bei der Bevölkerung, weshalb sie versuchten, den Schriftsteller entgegen der Emigration zahlreicher Schriftsteller im Land zu behalten. Hauptmann blieb, weil er das Ungesetzmäßige hinter dem Regime nicht erkannte und „da ich nur hier schaffen kann“. Dennoch wachte die Zensur des Reichspropagandaministers Goebbels über Hauptmanns Wirken. So verbot er eine Neuauflage von Der Schuss im Park, weil darin eine Farbige vorkam, Hauptmann jedoch wurde gesagt, ein neuer Druck sei wegen des Papiermangels nicht möglich. Zudem wurden die Verfilmungen Vor Sonnenaufgang und Der Biberpelz zensiert; die filmische Adaption von Schluck und Jau verboten. Zu Hauptmanns 80. Geburtstag 1942 wurden ihm einige Ehrungen zuteil. Goebbels verlegte die Ehrungen von Berlin nach Breslau und plante eine Feier im kleinen Rahmen, wobei er eine offizielle Ehrung durch Staat und Partei vermeiden wollte. An jeder deutschen Bühne sollte nur ein neues Stück Hauptmanns inszeniert werden, wobei Die Weber nicht erlaubt war. Dieses Vorhaben wurde jedoch von seinen Parteifeinden Baldur von Schirach und Hans Frank durchkreuzt. Der Gauleiter und Reichsstatthalter Wiens, von Schirach, organisierte Festaufführungen an mehreren Wiener Theatern, eine Morgenfeier im Burgtheater und einen Festakt im Rathaus. Auf einer Festsitzung in Breslau überreichte der Wiener Gauleiter dem Jubilar zudem noch den Ehrenring der Stadt Wien. Von seinen Verlegern Peter Suhrkamp und Carl Friedrich Wilhelm Behl bekam er die ersten Exemplare seiner 17-bändigen Gesamtausgabe Auf dem „Wiesenstein“ überreicht. Während des Krieges erschien auch seine Autobiographie Das Abenteuer meiner Jugend und er besuchte das letzte Mal Hiddensee.
Kriegsende
Hauptmann erlebte das Kriegsende in seinem Haus „Wiesenstein“. 1944 erschien sein großes Alterswerk, die Altriden-Tetralogie, an der er vier Jahre gearbeitet hatte, und die Iphigenie in Delphi, Iphigenie in Aulis, Agememnons Tod und Elektra umfasste. Während des Bombenangriffs auf Dresden, weilte er jedoch in einem dort ansässigen Sanatorium, weil er eine schwere Lungenentzündung auskurieren musste. Über dieses Inferno sagte er: „Wer das Weinen verlernt hat, lernt es wieder beim Untergang Dresdens.“ Der Weg zurück nach Agnetendorf war schwierig, da sich die Ostfront in diesen Tagen immer weiter nach Westen verschob. Nach dem Krieg wurde Schlesien polnisch und das Verbleiben Hauptmanns durch einen Schutzbrief ermöglicht. Im Oktober 1945 besuchte der Präsident des Kulturbundes zur Erneuerung Deutschlands, Johannes R. Becher, Hauptmann in dessen Haus und bot ihm den Vorsitz des Kulturbundes an. Er sollte dafür auch eine Villa in Berlin erhalten. Hauptmann willigte ein. Ein Sonderzug sollte seinen Besitz und sein Personal nach Berlin bringen.
Tod und Beerdigung

Am 6. Juni 1946 starb Gerhart Hauptmann nach einer Bronchitiserkrankung. Ernst Rülke nahm die Totenmaske ab. Hauptmanns Leichnam wurde in der Paradieshalle in „Wiesenstein“ aufgebahrt. Nach eigenem Wunsch wurde Hauptmann hierzu in eine Franziskanerkutte gekleidet und hielt das Neue Testament in den Händen. Der von Becher besprochene Sonderzug traf erst nach Hauptmanns Tod am 19. Juli ein. Er transportierte Hauptmanns Sarg, seine Witwe, das Dienstpersonal und den Besitz nach Berlin, wo er zwei Tage später eintraf. Ein Teil seines Besitzes wird in Berlin-Müggelheim untergebracht, wo er eigentlich wohnen sollte. Sein Leichnam wurde an die Ostsee überführt. In Stralsund fand am 27. Juli eine große Trauerfeier statt, bei der der Sarg im Rathaus aufgebahrt wurde und Wilhelm Pieck, Johannes R. Becher und Oberst Tjulpanow Trauerreden hielten. Am Morgen des 28. Juli findet noch vor Sonnenaufgang die Bestattung auf dem Inselfriedhof in Kloster auf Hiddensee statt. Zwar war es Hauptmanns Wunsch gewesen, in seiner schlesischen Heimat begraben zu werden, wofür die polnische Regierung nach Einschätzung Margarete Hauptmanns kein Verständnis gehabt hätte. Hauptmanns Freund, Pastor Gustavs, hielt die Trauerrede, Otto Gebühr sprach den Dank der Schauspieler. 1951 wurde ein Granitblock, ein Odenwaldfindling, als Grabstein enthüllt. Er trug nur den Namenszug Hauptmanns, so wie er es wünschte, und war von Germanistikstudenten der Universität Greifswald finanziert worden. 1983 erfolgte die Beisetzung der Urne Margarete Hauptmanns in Hauptmanns Grab auf Hiddensee. Sie war 1957 verstorben.
Werk
In Hauptmanns Gesamtwerk dominieren die Dramen, die, wenn man die Fragmente außen vorlässt, 52 an der Zahl sind. Eine Begründung für den Vorrang der dramatischen Form lieferte Hauptmann in einer Ansprache beim Bankett der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften am 24. März 1905 in Wien: "Es meldeten sich in meinem Innern stets viele Stimmen zum Wort, und ich sah keine andere Möglichkeit, einigermaßen Ordnung zu schaffen, als vielstimmige Sätze: Dramen zu schreiben."
Darüber hinaus verfasste er auch epische Prosatexte, die neben seinem Erstlingswerk Bahnwärter Thiel vorrangig in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg entstanden.
Einflüsse
Hauptmann bezeichnete sich selbst als 23-Jähriger als Genie, was ihn zu einem jener Menschen mache, die für die Wahrheit kämpften. Zu dieser Zeit hatte er jedoch noch nichts erbracht, was ihn rechtfertigte, sich zu dieser Personengruppe zu zählen. Um seine naturalistische Ästhetik auszubilden, brauchte er Kontrakt zum literarischen Leben, den er erstmals 1885 im avantgardistischen Verein "Durch" erhielt. Hier traf er auf verschiedene Vertreter des späteren Naturalismus, die ihn entscheidend prägten. Der Verein berief sich auf historische Anknüpfungspunkte. Diese umspannten einen Zeitraum von der Epoche des Sturm und Drang, an der sich vor allem der Kreis um die Brüder Hart orientierte, bis hin zum Vormärz. Zudem wurde auf den Sitzungen über ästhetisches Programm, Idealismus, Realismus und die naturalistische Bewegung diskutiert.
Ende der 1880er Jahre wurde Hauptmann mit der einsetzenden Sozialistenverfolgung konfrontiert. Das Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie wurde zwar schon 1878 auf Bismarcks Bestreben im Reichstag beschlossen, 1887 allerdings nochmals verschärft. Hauptmann wurde 1887 als Zeuge vor das Breslauer Gericht geladen, da er während seiner Studentenzeit Anhänger der Ikarier gewesen war, deren Idee auf den kommunistischen Franzosen Etienne Cabet zurückgeht. Er suchte 1888 im Züricher Haus seines Bruders Carl Schutz, um nicht von den Gerichten belangt zu werden. Dort begegnete er dem Psychiater Auguste Forel, dessen Kenntnisse über die menschliche Psyche Hauptmann fortan begleiteten.
Naturalismus

In Zürich begann Hauptmanns naturalistisches Schaffen. Von hier aus schickte er das Manuskript zu seinem ersten naturalistischen Werk Bahnwärter Thiel nach München, wo es der Kritiker Michael Georg Conrad begutachten sollte. Mit seinem 1889 uraufgeführten Drama Vor Sonnenaufgang sorgte er für einen der größten Skandale der deutschen Theatergeschichte. Das bürgerliche Publikum war schockiert, weil in Hauptmanns Stück Sexualität und Alkoholismus freimütig dargestellt wurden. Es entsprach jedoch auch den Ansprüchen an ein sozialkritisches Drama jener Zeit. Laut Franz-Josef Payrhuber sei Hauptmanns Vor Sonnenaufgang zwar ein epochemachendes Werk, aber sei nicht das repräsentative Beispiel für das naturalistische Drama. Dieses Prädikat käme Familie Selicke von Arno Holz und Johannes Schlaf zu. [1] Hauptmann komme jedoch eine wichtige Rolle zu, da er mit Unterstützung Otto Brahms naturalistische Dramen auf deutschen Bühnen etabliert habe. Unter Brahms Leitung der Freien Bühne, des Deutschen Theaters und des Lessingtheaters kam es beispielsweise zu 17 Hauptmann-Uraufführungen. [2] Durch die zahlreichen Aufführungen auf verschiedenen Bühnen in ganz Deutschland, habe der Naturalismus allererst Breitenwirkung und sozialkritische Stoßkraft erhalten. [3]
Daraufhin entstanden mit Das Friedensfest (1890), Einsame Menschen (1891) und Der Biberpelz (1893) weitere Dramen Hauptmanns. Auch Komödien wie College Crampton (1891) verfasste er, doch einzig mit Der Biberpelz gelang es ihm, "auch das gesellschaftliche Anliegen des Naturalismus erfolgreich und überzeugend einzuarbeiten". [4] Mit seinem wichtigsten Drama Die Weber, an dessen Realisierung er schon während seines Zürichaufenthalts gedacht hatte, erlangte Hauptmann Weltruhm und erreichte den Höhepunkt seiner naturalistischen Schaffensphase.
Drei Haupttendenzen nach Sprengel
Literaturprofessor Peter Sprengel sieht in Hauptmanns Werk nach den Webern drei Haupttendenzen. Die erste Tendenz ist ein Bruch mit dem Naturalismus und eine Zuwendung zur Neuromantik. [3] Zu dieser Richtung passe das Märchendrama Die versunkene Glocke (1896). Das in Versen geschriebene Drama war zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung ein großer Erfolg und zu Lebzeiten Hauptmanns das meistgespielte Stück. Mit dem ebenfalls in Versen geschriebenen Stück Der arme Heinrich (1902) begab sich Hauptmann in das Reich der Legenden und adaptierte das gleichnamige mittelhochdeutsche Versepos Der arme Heinrich von Hartmann von Aue. Kaiser Karls Geisel (1908) und Griselda fallen in die gleiche Kategorie. Eine weitere Grundlage bot die griechische Mythologie, wie das Schauspiel Der Bogen des Odysseus (1913) zeigte.
In Sprengels zweiter Tendenz verband Hauptmann Naturalistisches mit Nicht-Naturalistischem. Die Verbindung entstünde durch Kontrastierung der beiden Richtungen. So zeige das Traumspiel Hanneles Himmelfahrt (1893) sowohl soziale Anklage als auch den Entwurf einer romantischen Phantasiewelt. Auch in Und Pippa tanzt! (1905) zeigten sich demnach eine reale und eine ideale Sphäre. [3]
Die dritte Tendenz sieht laut Sprengel keinen Bruch mit dem Naturalismus vor und beinhaltet sämtliche weitere Hauptmann-Dramen naturalistischer Prägung. Ihr gehören u.a. das historische Revolutionsdrama Florian Geyer (1896), Fuhrmann Henschel (1898) und die erst aus dem Nachlass aufgeführten Dramen Herbert Engelmann (1962) und Christine Lawrenz (1990) an.
Andere Stilphänomene
Während und nach dem Ersten Weltkrieg schuf Hauptmann eine Reihe von Theaterstücken, die andere Stilphänomene aufwiesen, als die bereits genannten. So entwarf er mit der Winterballade (1917) und im Weißen Heiland mythische Bilder. Versuche symbolischer Gestaltung unternahm er in den Dramen Die goldene Harfe (1932) und Ulrich von Lichtenstein (1939). Die Shakespeare-Adaption Hamlet in Wittenberg (1935) enthält ebenso historische Darstellungsweisen wie das 1915 beendete Magnus Garbe, das aber erst 1956 zur Uraufführung kam. [1]
Mit seinem Spätwerk, der Atriden-Tetralogie, adaptierte Hauptmann antike Dramen. Allerdings hat er sie nach den Erfahrungen seiner Griechenlandreise neu gedeutet.
Rezeption
Deutsches Kaiserreich
Gerhart Hauptmanns Wirken im Deutschen Kaiserreich wurde stets von der Obrigkeit behindert. Unter Kaiser Wilhelm I. musste er vor der Sozialistenverfolgung zu seinem Bruder in die Schweiz fliehen. Unter Wilhelm II. wurden ihm von Zensoren und anderen Staatsgewalten fortwährend Steine in den Weg gelegt, was vor allem daran lag, dass Kaiser Wilhelm II. nichts von seiner Arbeit hielt. Er kündigte seine Loge im Deutschen Theater wegen der Aufführung eines Hauptmannstücks und setzte eines seiner Festspiele ab, weil es nicht patriotisch genug gewesen sei. Der sozialkritische Zug in Hauptmanns Dramen wurde dahingehend interpretiert, dass er einen Klassenkampf provozieren wolle, was nicht im Sinne der Staatsführung war. Auch gab er in seinem Werk die konservative Gesellschaftshälfte der Lächerlichkeit preis. Die Ehrung mit dem Roten Adler Orden IV. Klasse war eher eine Schmähung als eine Auszeichnung. Nichtsdestotrotz unterstützte Hauptmann das Kriegsunternehmen des Deutschen Kaiserreiches, wie einige Zeitungsberichte von ihm zeigen.
Weimarer Republik
Hauptmann unterstützte die Weimarer Republik tatkräftig. Sein Engagement für den Verbleib einiger Regionen im Reichsgebiet brachte ihm 1921 das Angebot von Seiten der Sozialdemokraten ein, für das Amt des Reichspräsidenten zu kandidieren. Er lehnte jedoch ab. Trotz seines hohen Ansehens ging der Verkauf seiner Werke stetig zurück, weil sich andere Dichter und Dramatiker in den Blickpunkt drängten. Hauptmann hatte sich einen kostspieligen Lebensstil angeeignet, lebte in teuren Hotels, empfing oft Gäste im Wiesenstein und unternahm Reisen nach Italien und Hiddensee. Spöttisch bezeichnete Thomas Mann den Nobelpreisträger als „König der Republik“. Der ungarische Philosoph und Literaturkritiker Georg Lukács nannte Hauptmann später den „repräsentativen Dichter des bürgerlichen Deutschlands“, was er jedoch keineswegs ehrenvoll meinte. Vielmehr drückte er damit seinen Unmut gegenüber Hauptmanns geringer Verwurzelung an seine „revolutionären Anfänge“. [5]
Drittes Reich
Hauptmann wird vielfach vorgeworfen, sich gegenüber der Machtergreifung der Nationalsozialisten und des nationalsozialistischen Regimes nicht eindeutig zu Wort gemeldet und das Regime verurteilt zu haben. Dies jedoch hätte Hauptmanns Verständnis als Dichter widersprochen, der sich nicht in die Tagespolitik einmischt, weil er über den Parteien stehe. So kam es, dass er in Deutschland wohnen blieb, während andere Literarten seiner Zeit, wie sein Freund Thomas Mann, ins Ausland zogen. Zur Auswanderung seines Freundes Alfred Kerr meinte er: „Ich kenne diesen Feigling nicht. […] Das Bewusstsein der Schande soll ihn würgen in jedem Augenblick. […] Sein Andenken soll verscharrt sein unter Disteln; sein Bild begraben im Staub.“ [6] Die Tatsache, dass Hauptmann noch in Deutschland lebte, wollten sich die Nationalsozialisten zueigen machen und den angesehenen Dichter zu ihrem Nutzen verwenden. Verschiedene Stücke, die der Parteiführung wegen ihres aufrührerischen Charakters missfielen, wurden zwar verboten, dennoch wurden weiterhin Hauptmannwerke aufgeführt. Zu Hauptmanns 80. Geburtstag in 1942 wurden Festaufführungen und Ehrungen vorgenommen, die er vorbehaltlos entgegennahm. Kurze Zeit nach dem Krieg starb Hauptmann.
Westdeutschland
Nach seinem Tod begann Hauptmanns Ruhm, den er zu Lebzeiten noch genossen hatte, zu verblassen. Sein Ansehen wurde durch sein unkritisches Verhalten gegenüber den Nazis zusätzlich gesenkt. Bis in die 1970er Jahre wurden an westdeutschen Bühnen immer wieder Hauptmannwerke aufgeführt, wobei sich vor allem Der Biberpelz und Die Ratten über Zuspruch freuen konnten. Dennoch wurde Hauptmanns Werk nun kritischer beäugt. In diesem Zuge kamen manche schwache Aspekte innerhalb seines Werkes zutage, die zuvor „durch unbedenkliches lautes Lob zugedeckt worden war[en].“ [7] Überdies wurden Hauptmanns Werke hinsichtlich der politischen Kultur der späten sechziger und frühen siebziger Jahre zunehmend bedeutungsloser, da man mit dem „überlieferten Bilde des Sehers vom Wiesenstein wenig anfangen“ konnte. [3] Nichtsdestotrotz tragen zahlreiche Schulen den Name Hauptmanns, wie zum Beispiel die Gerhart-Hauptmann-Schule in Griesheim.
DDR
In der DDR lebte Hauptmanns literarisches Ansehen weiter. Seine Sozialkritik fand vielerorts Anklang und er wurde als Beispiel verwendet für die „lebendig fortwirkende Tradition des bürgerlichen deutschen Humanismus“. [8]
Siehe auch
Literatur
Werke
- 1885 - Promethidenlos
- 1888 - Bahnwärter Thiel
- 1889 - Vor Sonnenaufgang
- 1890 - Das Friedensfest
- 1891 - Einsame Menschen
- 1892 - Kollege Crampton
- 1893 - Die Weber (Dialektfassung: De Waber)
- 1893 - Der Biberpelz
- 1893 - Hanneles Himmelfahrt
- 1896 - Florian Geyer
- 1897 - Die versunkene Glocke
- 1898 - Fuhrmann Henschel
- 1900 - Schluck und Jau
- 1900 - Michael Kramer
- 1901 - Der rote Hahn
- 1902 - Der arme Heinrich
- 1903 - Rose Bernd
- 1905 - Elga
- 1906 - Und Pippa tanzt!
- 1909 - Griselda
- 1910 - Der Narr in Christo Emanuel Quint
- 1910 - Peter Brauer (Tragikomödie)
- 1911 - Die Ratten
- 1912 - Atlantis
- 1912 - Gabriel Schillings Flucht
- 1913 - Festspiel in deutschen Reimen
- 1914 - Der Bogen des Odysseus
- 1917 - Der weisse Heiland
- 1917 - Winterballade
- 1921 - Anna
- 1922 - Festaktus zur Eröffnung des Deutschen Museums
- 1925 - Veland
- 1925 - Die Insel der großen Mutter oder Das Wunder von Île des Dames
- 1928 - Des großen Kampffliegers, Landfahrers, Gauklers und Magiers Till Eulenspiegel Abenteuer
- 1928 - Wanda
- 1929 - Dorothea Angermann
- 1930 - Die Spitzhacke
- 1932 - Vor Sonnenuntergang
- 1937 - Das Abenteuer meiner Jugend (Autobiographie)
- 1939 - Die Tochter der Kathedrale
- 1939 - Ährenlese
- 1941 - Iphigenie in Delphi
- 1941 - Das Märchen
- 1942 - Magnus Garbe (erster Version: 1914)
- 1944 - Iphigenie in Aulis
- 1946 - Neue Gedichte
- 1947 - Mignon (posthum)
- 1948 - Agamemnons Tod/Elektra (posthum)
Editionen
- Gerhart Hauptmann: Sämtliche Werke. Centenar-Ausgabe zum 100. Geburtstag des Dichters. Hrsg. von Hans-Egon Hass. Fortgeführt von Martin Machatzke (Bd. 10/11) und Wolfgang Bungies (Bd. 10). Bde 1-11. Frankfurt a.M., Berlin: Propyläen, 1962-1974
- Gerhart Hauptmann: Notiz-Kalender 1889 bis 1891. Hrsg. von Martin Machatzke. Frankfurt a.M., Berlin, Wien: Propyläen, 1982
- Gerhart Hauptmann: Tagebuch 1892 bis 1894. Hrsg. von Martin Machatzke. Frankfurt a.M., Berlin, Wien: Propyläen, 1985.
- Gerhart Hauptmann: Tagebücher 1897 bis 1905 / Hrsg. von Martin Machatzke. Frankfurt am Main: Propyläen, 1987
- Gerhart Hauptmann: Italienische Reise 1897. Tagebuchaufzeichnungen / Hrsg. von Martin Machatzke. Frankfurt a.M., Berlin: Propyläen, 1976
- Gerhart Hauptmann: Tagebücher 1906 bis 1913. Mit dem Reisetagebuch Griechenland-Türkei 1907. Nach Vorarbeiten von Martin Machatzke hrsg. von Peter Sprengel. Frankfurt am Main: Propyläen, 1994
- Gerhart Hauptmann: Diarium 1917 bis 1933. Hrsg. von Martin Machatzke. Frankfurt a.M., Berlin, Wien: Propyläen, 1980
- Otto Brahm / Gerhart Hauptmann: Briefwechsel 1888-1912. Erstausgabe mit Materialien. Hrsg. von Peter Sprengel. Tübingen: Narr, 1985 (Deutsche Text-Bibliothek)
- Gerhart Hauptmann / Ludwig von Hofmann: Briefwechsel 1894-1944. Hrsg. von Herta Hesse-Frielinghaus. Bonn: Bouvier, 1983
- Perseus-Auge Hellblau. Erhart Kästner und Gerhart Hauptmann. Briefe, Texte, Notizen. Hrsg. von Julia Freifrau Hiller von Gaertringen. Bielefeld: Aisthesis-Verl., 2004
- Gerhart und Margarte Hauptmamas - Oskar Loerke: Briefwechsel. Hrsg. von Peter Sprengel in Verb. mit Studierenenden der Freien Universität Berlin. Bielefeld: Aisthesis, 2006
Forschungsliteratur
Bibliographie und Nachlasskatalog
- Sigfrid Hoefert: Internationale Bibliographie zum Werk Gerhart Hauptmanns. Bd. 1-3 - Berlin: Erich Schmidt, 1986 - 2003 (Veröffentlichungen der Gerhart-Hauptmann-Gesellschaft 3, 4 und 12)
- Rudolf Ziesche: Der Manuskriptnachlaß Gerhart Hauptmanns. - Wiesbaden: Harrassowitz, 1977 - 2000 (Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz: Kataloge der Handschriftenabteilung, Reihe 2, Bd. 2, Tl. 1-4)
Sonstige Forschungsliteratur
- Neville E. Alexander: Studien zum Stilwandel im dramatischen Werk Gerhart Hauptmanns. Stuttgart 1964
- Jean Améry: Gerhart Hauptmann. Der ewige Deutsche. Mühlacker 1963
- Ruth Bauer: Das Menschenbild im Drama Gerhart Hauptmanns (Dissertation). Freiburg im Breisgau 1950
- Carl Friedrich Wilhelm Behl: Wege zu Gerhart Hauptmann. Goslar 1948
- Carl Friedrich Wilhelm Behl: Zwiesprache mit Gerhart Hauptmann. München 1949
- Carl Friedrich Wilhelm Behl, Felix Alfred Voigt: Chronik von Gerhart Hauptmanns Leben und Schaffen. Bearb. von Mechthild Peiffer-Voigt. - Würzburg: Bergstadtverl. Korn, 1993
- Gisela Beissenhirz: Studien zum Schicksalsbegriff im Spätwerk Gerhart Hauptmanns (Dissertation). Kiel 1960
- Hans von Brescius: Gerhart Hauptmann. Zeitgeschehen und Bewußtsein in unbekannten Selbstzeugnissen. 2., verbesserte Auflage. Bonn 1977
- Rüdiger Bernhardt: "... geschehen ist der Götter Ratschluss". Gerhart Hauptmanns Delphi lag auf Hiddensee. Der Dichter in der Zeit von 1933 bis 1945. Halle 2006. ISBN 3-86634-094-7
- Christian Büttrich: Gerhart Hauptmanns „Till Eulenspiegel“. Mythologie und mythische Bildlichkeit. Hannover 1992
- Franz Joseph Burk: Antike Quellen und Vorbilder von Gerhart Hauptmanns Atriden-Tetralogie (Dissertation). Marburg 1953
- Joseph Chapiro: Gespräche mit Gerhart Hauptmann. Erste vollständige Textausgabe. Frankfurt am Main / Berlin 1996
- Roy C. Cowen:Hauptmann-Kommentar zum dramatischen Werk. München 1980
- Roy C. Cowen:Hauptmann-Kommentar zum nichtdramatischen Werk. München 1981
- Hans Daiber: Gerhart Hauptmann oder der letzte Klassiker. Wien / München / Zürich 1971
- Peter Delvaux: Antiker Mythos und Zeitgeschehen. Sinnstruktur und Zeitbezüge in Gerhart Hauptmanns Atriden-Tetralogie. Amsterdam / Atlanta 1992. ISBN 90-5183-424-1
- Peter Delvaux : Leid soll lehren. Historische Zusammenhänge in Gerhart Hauptmanns Atriden-Tetralogie. Amsterdam / Atlanta 1994. ISBN 90-5183-709-7
- Gustav Erdmann: Gerhart Hauptmann. Erlebte Welt und gestaltetes Werk (Dissertation). Greifswald 1957
- Ralph Fiedler: Die späten Dramen Gerhart Hauptmanns. München 1954
- Günther Fuhrmann: Der Atriden-Mythos im modernen Drama - Hauptmann-O´Neill-Sartre (Dissertation). Würzburg 1950
- Margarita Gieselberg: Gestaltende Kräfte des Dramas bei Gerhart Hauptmann, untersucht an vier Werken (Dissertation). Bonn 1955
- Joseph Gregor: Gerhart Hauptmann. Das Werk und unsere Zeit. Wien o. J. (1951 / 1952)
- Karl S. Guthke: Gerhart Hauptmann. Weltbild im Werk. 2., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. München 1980
- Hans-Joachim Hahn (Hrsg.): Gerhart Hauptmann und die Juden. ISBN 3-934038-40-9
- Karl Hemmerich: Gerhart Hauptmanns Veland. Seine Entstehung und seine Deutung (Dissertation). Würzburg 1935
- Monica Hensel: Die Gestalt Christi im Werk Gerhart Hauptmanns (Dissertation). Berlin 1957
- Frederick W. J. Heuser.: Gerhart Hauptmann. Zu seinem Leben und Schaffen. Tübingen 1961
- Klaus Hildebrandt: Gerhart Hauptmann und die Geschichte. München 1968
- Klaus Hildebrandt: Naturalistische Dramen Gerhart Hauptmanns. München 1983
- Klaus Hildebrandt (Hrsg.), Krzysztof A. Kuczyński (Hrsg.): Weggefährten Gerhart Hauptmanns. Würzburg: Bergstadtverl. Korn 2002. ISBN 3-87057-245-0
- Klaus Hildebrandt (Hrsg.), Krzysztof A. Kuczyński (Hrsg.): Gerhart Hauptmanns Freundeskreis. Internationale Studien. Włocwławek 2006. ISBN 83-921860-4-4
- Eberhard Hilscher: Gerhart Hauptmann. - Frankfurt a.M.: Athenäum-Verl., 1988
- Sigfrid Hoefert: Gerhart Hauptmann. 2., durchges. und erg. Aufl. - Stuttgart: Metzler, 1982 (Sammlung Metzler 107)
- Sigfrid Hoefert: Gerhart Hauptmann und der Film. - Berlin: Erich Schmidt, 1996 (Veröffentlichungen der Gerhart-Hauptmann-Gesellschaft 7)
- Gerhard Hurtig: Die Lichtsymbolik im Werk Gerhart Hauptmanns (Dissertation). Marburg 1956
- Thurit Kriener, Gabriella Rovagnati: Dionysische Perspektiven, Gerhart Hauptmanns Novelle "Der Ketzer von Soana" und sein Briefwechsel mit Rudolf Pannwitz. Berlin: Erich Schmidt, 2005 (Veröffentlichungen der Gerhart-Hauptmann-Gesellschaft 13)
- Ulrich Lauterbach (Hrsg.): Wirklichkeit und Traum - Gerhart Hauptmann - Wiesbaden: Reichert, 1987
- Friedrich Leiner: Der Gedanke der Wiedergeburt im Leben und Werk Gerhart Hauptmanns (Dissertation). München 1955
- Wolfgang Leppmann: Gerhart Hauptmann. Leben, Werk und Zeit. Berlin 1995
- Hans Mayer: Gerhart Hauptmann. Velber bei Hannover 1970
- Christel Erika Meier: Das Motiv des Selbstmords im Werk Gerhart Hauptmanns. Würzburg 2005. ISBN 3-89913-425-7
- Dietrich Meinert: Hellenismus und Christentum in Gerhart Hauptmanns Atriden-Tetralogie. Kapstadt / Amsterdam 1964
- Günter Metken: Studien zum Sprachgestus im dramatischen Werk Gerhart Hauptmanns (Dissertation). München 1954
- Rolf Michaelis: Der schwarze Zeus. Gerhart Hauptmanns zweiter Weg. Berlin 1962
- Eberhard Nitzsche: Gerhart Hauptmann: Griechentum und Humanismus (Dissertation). Berlin 1953
- Alexander Martin Pfleger: Gerhart Hauptmanns Atridentetralogie. "...der Kere Strudel...". - Divinität und Humanität im Widerstreit. Hamburg 2003. ISBN 3-8300-0868-6
- Alexander Martin Pfleger: "Thomas Manns Rezeption von Versdramen Gerhart Hauptmanns" in: Gerhart-Hauptmann-Blätter, Jahrgang VI (2004), Heft I, S. 4 - 8
- Jörg Platiel: Mythos und Mysterium. Die Rezeption des Mittelalters im Werk Gerhart Hauptmanns. Frankfurt am Main 1993
- Christa von Ravenstein: Das Luziferische bei Gerhart Hauptmann (Dissertation). Freiburg im Breisgau 1952
- Helge Ries: Die Rückwendung zum Mythos in Gerhart Hauptmanns Atridentetralogie (Dissertation). Frankfurt am Main 1952
- Rainer Rosenberg: Die Struktur von Gerhart Hauptmanns Atriden-Tetralogie (Dissertation). Jena 1959
- Daria Santini: Gerhart Hauptmann zwischen Modernität und Tradition. Neue Perspektiven zur Atriden-Tetralogie. Berlin 1998. ISBN 3-503-03792-6
- Gregor Schmeja: Spielarten der Ambivalenz: Selbst- und Objektbilder im Kontext ödipaler Konflikte und der frühen Mutter-Kind-Beziehung in Textphantasien Gerhart Hauptmanns. Würzburg 2005. ISBN 3-8260-3187-3
- Joachim Seyppel: Gerhart Hauptmann. Überarbeitete Neuauflage. Berlin 1993
- Peter Sprengel: Gerhart Hauptmann. Epoche - Werk - Wirkung.München: Beck, 1984
- Peter Sprengel: Die Wirklichkeit der Mythen. Untersuchungen zum Werk Gerhart Hauptmanns aufgrund des handschriftenlichen Nachlasses. - Berlin: Erich Schmidt, 1981 (Veröffentlichungen der Gerhart-Hauptmann-Gesellschaft 2)
- Elke Steinmeyer: "Und bitte, (...) daß nichts fortan mein Schweigen breche." Zur Verwendung des Schweigens in Gerhart Hauptmanns Atridentetralogie. In: TIMONEN, Asko (Hrsg.): The language of silence Vol. II. Turku 2004. S. 164 – 172
- Kurt Lothar Tank: Gerhart Hauptmann. - Reinbek: Rowohlt., 1986
- Bernhard Tempel: Gerhart Hauptmanns Erzählung Mignon. Mit Erstdruck der ersten Fassung und Materialien. Berlin 2000. ISBN 3-503-04951-7
- Joachim Tettenborn: Das Tragische bei Gerhart Hauptmann (Dissertation). Jena 1950
- Heinz Dieter Tschörtner: Ungeheures erhofft : zu Gerhart Hauptmann - Werk und Wirkung. Berlin 1986
- Heinz Dieter Tschörtner (hrsg. in Zusammenarbeit mit Sigfrid Hoefert): Gespräche und Interviews mit Gerhart Hauptmann. Berlin 1994`
- Heinz Dieter Tschörtner: Unaufhörlich bläst das Meer : neue Hauptmann-Studien. Würzburg 1996
- Heinz Dieter Tschörtner: Gerhart Hauptmanns letzter Jugendfreund Josef Block aus Bernstadt (1863-1943). In: Jahrbuch der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau 38/39 (1997/1998) [1998], 773-781.
- Željko Uvanović: Ethischer Individualismus und Obrigkeitsgehorsam. Zu einer Problematik im Drama und Leben Gerhart Hauptmanns in den Jahren 1914 - 1946. Göttingen 1998
- Felix Alfred Voigt: Gerhart Hauptmann und die Antike. Berlin 1965
- Felix Alfred Voigt / Walter A. Reichart: Hauptmann und Shakespeare. Goslar 1947
- Peter-Christian Wegner: Gerhart Hauptmanns Griechendramen. Ein Beitrag zu dem Verhältnis von Psyche und Mythos (Dissertation). Erlangen 1968
- Wilfried van der Will: Voraussetzungen und Möglichkeiten zu einer Symbolsprache im Werk Gerhart Hauptmanns (Dissertation). Köln 1962
- Werner Ziegenfusz: Gerhart Hauptmann. Dichtung und Gesellschaftsidee der bürgerlichen Humanität. Berlin 1948
Verfilmungen
- 1927 - Die Weber – Regie: Friedrich Zelnik
- 1937 - Der Biberpelz - Regie: Jürgen von Alten
- 1937 - Der Herrscher – nach dem Drama Vor Sonnenuntergang - Regie: Veit Harlan
- 1943 - Die Jungfern vom Bischofsberg - Regie: Peter Paul Brauer
- 1949 - Der Biberpelz - Regie: Erich Engel
- 1952 - Königin der Arena – nach dem Roman "Wanda" - Regie: Rolf Meyer
- 1955 - Die Ratten - Regie: Robert Siodmak
- 1956 - Fuhrmann Henschel - Regie: Josef von Baky
- 1956 - Rose Bernd - Regie: Wolfgang Staudte
- 1956 - Vor Sonnenuntergang - Regie: Gottfried Reinhardt
- 1958 - Dorothea Angermann - Regie: Robert Siodmak
- 1962 - Der Biberpelz - Regie: John Olden
- 1962 - Der rote Hahn - Regie: John Olden
- 1969 - Die Ratten - Regie: Peter Beauvais
- 1981/82- Bahnwärter Thiel - Regie: Hans-Joachim Kasprzik
- 1999 - Vor Sonnenuntergang - Regie: Dagmar Damek
Quellen
- ↑ a b Franz-Josef Payrhuber: Literaturwissen Gerhart Hauptmann, Stuttgart 1998, S. 20
- ↑ Peter Sprengel: Gerhart Hauptmann, in Hartmut Steinecke (Hrsg.): Deutsche Dichter des 20. Jahrhunderts, Berlin 1996, S. 31-42, hier 33
- ↑ a b c d Brief vom 19. Februar 1885 an den dänischen Literaturkritiker Georg Brandes. Zitiert nach: Peter Sprengel: Gerhart Hauptmann, in Gunter E. Grimm/Frank Rainer Max (Hrsg.): Deutsche Dichter, Stuttgart 1993, S.525
- ↑ Helmut Scheuer: Gerhart Hauptmann, Der Biberpelz, Frankfurt am Main 1986, S. 46
- ↑ Georg Lukács, Gerhart Hauptmann, in: Hans Joachim Schrimpf (Hrsg.), Georg Hauptmann, Darmstadt 1976, S. 82-95
- ↑ Alfred Kerr, Gerhart Hauptmanns Schande, in: Prager Mittag vom 30. Oktober 1933, zit. In: Behl/Voigt, S. 140
- ↑ Gerhard Schulz, Gerhart Hauptmanns dramatisches Werk, in: Walter Hinck (Hrsg.), Handbuch des deutschen Dramas, Düsseldorf 1980, S. 311-326, hier S.311
- ↑ Gustav Erdmann, Gerhart Hauptmann auf Hiddensee. Mit einer Einführung in Leben und Werk des Dichters, Kloster auf Hiddensee 1991, S. 23
Weblinks
- Vorlage:PND
- Gerhart Hauptmann Biographie beim LeMO
- Gerhart Hauptmann Biographie von meinebibliothek.de
- Ida Orloff und Gerhart Hauptmann von meinebibliothek.de
- Gerhart Hauptmann Museumsverbund
- Gerhart-Hauptmann-Haus in Jagniatków/Agnetendorf
- ub.fu-berlin.de Linksammlung der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin
- Neuere Hauptmann-Literatur
- Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1912 an Gerhart Hauptmann (englisch)
Personendaten | |
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NAME | Hauptmann, Gerhart |
KURZBESCHREIBUNG | Schriftsteller des deutschen Naturalismus |
GEBURTSDATUM | 15. November 1862 |
GEBURTSORT | Ober Salzbrunn |
STERBEDATUM | 6. Juni 1946 |
STERBEORT | Agnetendorf, Schlesien |