Zum Inhalt springen

Gmunden

Diese Seite befindet sich derzeit im Review-Prozess
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. November 2006 um 23:19 Uhr durch Montag (Diskussion | Beiträge) (Politik: aufzählung aller stadträte entfernt, stil, struktur). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen Karte
80.px Datei:Map at gmunden.png
Basisdaten
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Gmunden (GM)
Fläche: 63,49 km²
Einwohner: 13.202 (1. Jänner 2004)
Bevölkerungsdichte: 208 Einwohner/km²
Höhe: 425 Vorlage:Müa
Postleitzahl: 4810
Vorwahl: 07612
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Gemeindekennzahl: 40 705
Gliederung Gemeindegebiets: 5 Katastralgemeinden
Verwaltung: Stadtgemeinde Gmunden
Rathausplatz 5
4810 Gmunden

Offizielle Website: www.gmunden.ooe.gv.at
E-Mail-Adresse: stadtamt@gmunden.ooe.gv.at
Politik
Bürgermeister: Heinz Josef Köppl (ÖVP)

Gmunden ist eine an der Nordseite des Traunsees gelegene Bezirkshauptstadt im österreichischen Salzkammergut. Gmunden ist vor allem durch seine einzigartigen Keramikerzeugnisse bekannt. Die weiß-grün geflammte Keramik von den Gmundner Keramik ist ein begehrtes Souvenirgeschenk. In jüngster Zeit wurde die Stadt durch die Dreharbeiten zur Fernsehserie „Schlosshotel Orth“ bekannt.

Geografie

Gmunden liegt auf 425 m Höhe im Traunviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 9,4 km, von West nach Ost 13,5 km. Die Gesamtfläche beträgt 63,49 km². 52,7 % der Fläche sind bewaldet, 9,7 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt. 0,7 km² sind Baufläche, 2,5 km² Gärten und 12,1 km² Gewässer. Wegen der gebirgigen Umgebung steht nur wenig Fläche für Baugründe zur Verfügung.

Panorama von Gmunden am Traunsee

Stadtgliederung

Gmunden besteht neben der gleichnamigen Katastralgemeinde noch aus vier weiteren Teilen: Gmunden-Ort, Schlagen, Traundorf und Traunstein.

Nachbargemeinden

Ohlsdorf Gschwandt
Pinsdorf Sankt Konrad
Altmünster Ebensee

Berge

Traunstein

Durch die Lage im Alpenvorland ist das Gemeindegebiet Gmundens von zahlreichen Bergen umgeben. Die höchste Erhebung ist der Traunstein (1691 m). Dieser gilt als „Hausberg“ der Gmundner und ist ein beliebter Wander- und Kletterberg.

Gewässer

Bei Ebensee fließt die Traun in den Traunsee, bei Gmunden verlässt sie wieder den See. Die Katastralgemeinde Traunstein ist durch den Fluss vom Stadtzentrum getrennt.

Der Traunsee nimmt einen wesentlichen Teil des Gemeindegebietes ein. Vor dem Jahr 1900 verursachte der See immer wieder Hochwasser. Mehrere Male war sogar der ganze Rathausplatz überschwemmt. Die Wassermarken mit den jeweiligen Jahreszahlen findet man an manchen Hauswänden und am Schloss Ort.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
1869 bis 2001
Jahr Bevölkerung Jahr Bevölkerung
1869 6.857 1939 10.792
1880 6.857 1951 12.894
1890 7.521 1961 12.518
1900 8.451 1971 12.331
1910 8.451 1981 12.653
1923 9.633 1991 13.133
1934 9.838 2001 13.336

88,4 % der Bevölkerung besitzen die österreichische Staatsbürgerschaft, 1,5 % sind weitere EU-Staatsbürger, 10,2 % andere Ausländer. Den stärksten Ausländeranteil stellten im Jahr 2001 Bürger von Bosnien-Herzegowina (3,6 %) und der ehemaligen Bundesrepublik Jugoslawien (2,7 %), gefolgt von Türken (1,2 %) und Deutschen (1,1 %).

Zur römisch-katholischen Kirche bekannten sich 2001 69,3 % der Einwohner. Des weiteren befindet sich in Gmunden eine größere evangelische Gemeinde, der sich 7,3 % der Bevölkerung zugehörig fühlen. 5,9 % der Bevölkerung sind islamischen Glaubens und 3,3 % orthodox. Der Rest ist ohne religiöses Bekenntnis.

Die Einwohner Gmundens sind gegenüber dem Bundesländerschnitt deutlich älter. So sind in Gmunden 15,6 % der Einwohner jünger als 15 Jahre (Oberösterreich: 18,2 %) und 59,6 % zwischen 15 und 59 Jahre alt (OÖ: 61,6 %). Der Anteil der Einwohner mit mehr als 59 Jahren zeigt mit 24,8 % die stärkste Abweichung (OÖ: 20,2 %).

Geschichte

Die erste Besiedlung des heutigen Stadtgebietes geht bis ins 5. Jahrhundert zurück. Gmunden wurde 1278 zur Stadt erhoben. Im Laufe des Mittelalters kam es immer wieder zu Angriffen, Belagerungen und Übernahme der Stadt. Während der beiden Weltkriege war Gmunden eine "Lazarettstadt", von Bombenangriffen blieb die Stadt verschont. 2008 wird in Gmunden die Leitausstellung der oberösterreichischen Landesausstellung stattfinden - das Stadtmuseum wird deshalb umgebaut. Ein weiteres Projekt ist der Bau eines neuen Hotels (Lacus Felix), das Arbeitsplätze schaffen und die Wirtschaft der Traunseeregion fördern soll.

Mehr dazu finden Sie unter Geschichte der Stadt Gmunden

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Datei:DSCN1977.JPG
Kammerhofgebäude bzw. Stadtmuseum
Datei:DSCN1920.JPG
Stadttheater Gmunden

In der Stadt befinden sich zwei Kulturzentren.

Im Kammerhof befindet sich das Stadtmuseum und das Brahmsmuseum. Eine Krippenausstellung, eine Modelleisenbahnbörse, sowie Vorträge stadtansässiger Vereine werden regelmäßig angeboten. Architektonisch bietet der Kammerhof, der im 15. Jahrhundert erbaut wurde, sowohl historische, als auch moderne Elemente.

Andererseits leisten das Stadttheater sowie das Stadtkino einen Beitrag zum kulturellen Leben der Stadt.

Um eine bessere Koordination im Kulturbereich zu ermöglichen, wurde im Mai 1973 ein eigenes Kulturamt gegründet. Die Stadt Gmunden leistet jährlich bestimmte Beiträge für Musik- und Denkmalpflege, Theaterwesen und das Museum[1].

Wahrzeichen

Zur Zeit des Salzhandels galten die, auch heute noch, auf dem Wappen abgebildeten Dinge – der Berg, für den Traunstein, oder der Fisch, für die Fischerei am Traunsee − als Wahrzeichen Gmundens.

Heute sind das Seeschloss Ort, der Schwan, das Rathaus, der Schwanthaler-Altar in der Stadtpfarrkirche und die Straßenbahn die Wahrzeichen der Stadt.

Sehenswürdigkeiten

Seeschloss Ort
Gmundner Rathaus

Die berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt Gmunden sind das Landschloss Ort und das Seeschloss Ort. Letzteres war Drehort der Serie "Schlosshotel Orth".

Ein Stückchen vom Seeschloss entfernt befindet sich die Villa Toscana. Weitere Schlösser sind Schloss Cumberland, aus dem 19. Jahrhundert und das Schloss Weyer.

Auf dem Rinnholzplatz steht der einzige Keramikbrunnen Österreichs, aus dem Trinkwasser vom „Heiligen Bründl“ fließt.

Die Stadtpfarrkirche, mit dem berühmten „Dreikönigsaltar“ von Schwanthaler aus dem Jahr 1678, zählt zu den schönsten Kirchen Oberösterreichs. Die Kirche hat einen Hauptaltar, zwei Seitenaltäre und zwei hintere Seitenaltäre.

Ein paar Schritte davon entfernt befindet sich der Marktplatz. Neben alten Häusern - beispielsweise das erste Gmundner Rathaus, das bis ins Jahr 1301 bestand - befindet sich hier auch der Stadtbrunnen mit dem Stadtwappen. Zur Gründungszeit der Stadt war der Marktplatz das wirtschaftliche und politische Zentrum Gmundens. In einer vom Marktplatz wegführenden Gasse befinden sich die erste Apotheke im Salzkammergut, die mit einer gotischen Fassade ausgestattet ist. Inder selben Gasse befindet sich das Klo & So Sanitärmuseum.

Neben dem Kammerhof befindet sich eine Schiffsanlegestelle der Traunseeschiffahrt. Hier ist der Raddampfer Gisela (Baujahr 1870/71) abgestellt. Das Schiff wurde nach der Tochter Kaiser Franz Josephs Gisela Louise Marie von Österreich benannt. Daneben befindet sich das Rathaus mit Keramikglockenspiel aus dem 16. Jahrhundert. Es wurde 1574 von einem italienischen Baumeister erbaut und 1925 einer umfangreichen Renovierung unterzogen.

Im Keramikmuseum kann man die weltberühmte Gmundner Keramik bei seiner Fertigung sehen. Bei einer Führung durch die Keramikwerke sieht man, wie das typische „Grüngeflammte“ entsteht.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Grünbergseilbahn, die älteste Luftseilbahn Österreichs.

Das Stadtzentrum und der Hauptbahnhof sind durch die Gmundner Straßenbahn verbunden. 1894 gegründet, ist sie die älteste und − mit 10  Steigung − die steilste Straßenbahn Österreichs.

Persönlichkeiten

Aus dem 19. und 20. Jahrhundert sind viele Komponisten und Schriftsteller bekannt, die rege Beziehungen zur Stadt Gmunden pflegten. Die berühmtesten sind die Komponisten Johannes Brahms und Anton Bruckner.

Söhne und Töchter der Stadt

Ehrenbürger

Zu den Ehrenbürgern der Stadt zählen neben Feldherrn und Politikern auch Unternehmer. Siehe auch: Liste der Ehrenbürger von Gmunden

Politik

Mandatsaufeilung - Gemeinderatswahl 2003

Der Gemeinderat besteht aus 37 Mitgliedern. Seit der letzten Gemeinderatswahl 2003 ergab sich folgende Mandatsaufteilung:

Der Bürgermeister Heinz Köppl ist von der ÖVP. Der Stadtrat besteht, neben dem Bürgermeister aus 8 weiteren Mitgliedern, davon sind 5 von der ÖVP, 3 von der SPÖ und ein Stadtrat von den Grünen.[2]

Für frühere Bürgermeister siehe Liste der Bürgermeister von Gmunden.


Wappen

Das Gemeindewappen präsentiert sich in den offiziellen Gemeindenfarben „Rot-Blau-Gelb“.

Die ersten beiden Teile bestehen aus Küflen und einer Salzzille, welche auf die ehemalige Abfertigung und Verfrachtung des Salzes hinweisen soll. Der schwimmende Fisch auf blauem Untergrund stellt einen Saibling dar, der auf das Fischereigewerbe hindeutet. Die letzten beiden Teile zeigen fächerförmig, angeordnete Seeblätter und einen silbernen, schroffigen Berg, welche die Lage der Stadt am See und dem nahen Gebirge charakterisieren.

Wirtschaft

Im Laufe der Geschichte hat sich das wirtschaftlich Zentrum erst vom Markt- zum Rathausplatz, dann zum Rande der Stadt (dem Salzkammergut Einkaufspark) verlagert. Für großflächige Industrieanlagen gibt es wenig Platz, dennoch haben sich einige größere Unternehmen in der Stadt angesiedelt. Die Innenstadt verliert immer mehr an Bedeutung, das wichtigste Gewerbezentrum stellt der SEP mit 70 Geschäften und 10 Lokalen dar.

Innenstadt-SEP-Problematik

Die Ansiedlung der Geschäfte der großen Marktketten am Stadtrand führte zum kompletten Aussterben aller Kramerläden in der Innenstadt. Durch den Bau des Salzkammergut Einkaufspark – damals noch in weit kleinerer Form als heute – kam es zu einem zusätzlichen Konkurrenzkampf, der einigen Geschäft in der Innenstadt zur Aufgabe zwang. Die Bedeutung des Stadtzentrums als Einkaufsgebiet begann zu schwinden. 2005 kam es zum Ausbau des SEP, der radikal umgestaltet und vergrößert wurde. Ein neuer Kreisverkehr wurde gebaut und zahlreiche neue Geschäfte wurden eröffnet – die Stadt Gmunden gewann somit als Einkaufszentrum im näheren Umfeld an Bedeutung.

Datei:DSCN1993.JPG
Die Gmundner Keramik

Industrie

Zu den wichtigsten Gmundner Unternehmen gehören die Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft m.b.H. (betreibt Bahnen, Busse und das Reisebüro Stern Reisen), die Gmundner Zementwerke, die Energie-AG Oberösterreich (Stromversorgung), die Gmundner Keramik-Manufaktur, GEG Elektrobau (Elektroinstallation und Expert-Shop), LAUFEN Austria, die Gmundner Molkerei (Gmundner Milch - Produktion von Milchprodukten aller Art) und die Stern & Hafferl Baugesellschaft (Spezialist für Renovierungen alter Häuser). Einen Einblick in die Geschichte dieser Unternehmen erhalten Sie unter Geschichte der Unternehmen

Gesundheit und Bildung

Gesundheit

Gmunden verfügt seit 1972 über ein Landeskrankenhaus - dieses ist ein Standard­kranken­haus mit sechs bettenführenden Fachabteilungen und zwei Instituten. Seit 1. Jänner 2003 verfügt das Krankenhaus durch die Zusammenführung mit dem Zentrum für Akutgeriatrie und Innere Medizin Buchberg über 355 Betten und beschäftigt insgesamt 690 Bedienstete; seit 1. Jänner 2002 obliegt die Rechtsträgerschaft der Oö. Gesundheits- und Spitals-AG. Das LKH Gmunden wird derzeit ausgebaut. Eine Krankenkassa sowie ein PKA und diverse Ärzte Homöopathen (Marktplatz) sind ebenfalls in Gmunden angesiedelt. Außerdem verfügt die Stadt über zwei Altenheime.


Bildung

Kindergärten

Die Stadt hat insgesamt vier Kindergärten (Stadt, Traundorf, Pensionat, Schörihub).

Allgemeinbildende Schulen

Die Grundversorgung wird durch vier Volksschulen (Vs Stadt, Vs Traundorf, Lindenschule und Vs Pensionat) und drei Hauptschulen (Habertschule, Hebbelschule und Hs Traundorf) übernommen, die über das Stadtgebiet verteilt sind. Vor wenigen Jahren gab es noch fünf Volksschulen, doch die Vs Marienbrücke wurde in die Vs Stadt integriert und aufgelassen. Von allen vier Volkschulen ist die Vs Stadt die neueste, sie wurde erst vor wenigen Jahren (genaues Jahr folgt) komplett neu errichtet. Die drei Hauptschulen sind verschiedenen Einzugsgebieten zugeteilt - bei der Hebbelschule beispielsweise Ohlsdorf und Pinsdorf. Es gibt auch mehrere Gymnasien: BG/BRG Gmunden, BEA (BG Schloss Traunsee) und das Pensionat Gymnasium. Das erstgenannte Gymnasium wurde - nach langem Ringen um die Finanzierung - 2006 umgebaut.

Höhere Schulen

Gmunden besitzt zwei höhere Schulen: Neben Habertschule befinden sich die HAK (Handelsakademie) und die HAS (Handelsschule).

In der Nähe des Krankenhauses befinden sich eine Berufsschule für Elektriker und eine für Krankenschwestern und außerdem eine Berufsschule für kaufmännische Berufe.

Förderschulen und -zentren

Die Nikolaus-Launau-Schule als Förderschule für (lern-)behinderte Kinder übernimmt Förder- und Vorbereitungsaufgaben im Hinblick auf das Schulleben für Kinder ab dem Schulalter. Die Bildung und Förderung behinderter und psychisch kranker Menschen findet in Gmunden hauptsächlich bei der Lebenshilfe Gmunden. Es gibt verschiedene Gruppen: Eine Kunstgruppe stellt Kunstwerke her, eine andere Flickenteppiche, die auch verkauft werden. Die Waldgruppe erledigt Aufgaben wie kranke Bäume zu fällen.

Sonstige Bildungseinrichtungen

Die Städtische Sing- und Musikschule bildet die Bevölkerung an zahlreichen Instrumenten und auch im Gesang aus. 2006 gab es den ersten Geo-Science-Day im Kammerhofmuseum, wo einige Geologen Vorträge über verschiedene Themen, wie Trinkwasserqualität, Rutschungen am Graben zwischen Traunstein und GrünbergVorträge, hielten. Am Kalvaierenberg gibt es eine Sternwarte. Die Stadtbücherei umfasst ein umfangreiches Bücherrepertoire.

Verkehr

Verkehrsgeschichte

Datei:GM Traunstein.jpg
Sonderfahrt eines Wagens der Gmundner Straßenbahn

Gmunden, „das Tor zum Salzkammergut“ war immer ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Vor allem boten sich ideale Wasserwege zum Transport von Salz an. Um 1800 wurden alljährlich 300.000 bis 400.000 Zentner Salz aus den Salinen Bad Aussee, Hallstatt, Bad Ischl und Ebensee in Gmunden versandfertig verpackt und sodann auf der Traun und weiter auf der Donau in die weite Welt verschifft. Durch die Erbauung der Pferdeeisenbahn Budweis–Linz–Gmunden, von der Gmunden die Endstation war, verlor der Handelsweg über den See vorerst nicht an Bedeutung, war jedoch viel gefährlicher als der Transport mit der Pferdeeisenbahn. Der etwa 68 km lange Verkehrsstrang Linz – Gmunden, dieser wurde bereits am 1. Mai 1836 in seiner ganzen Länge bis Gmunden eröffnet, war als Dampfbahn projektiert worden, wurde aber zunächst für den Pferdebetrieb genutzt. Ab dem Jahre 1844 wurde die Strecke mit Dampflokomotive betrieben. Die Verkehrsleistungen dieser Bahn waren bereits im Jahre 1836 überaus beachtlich. 1858 wurde der erste Raddampfer auf dem Seeweg zwischen Gmunden und Ebensee eingesetzt. Als 1860 die Elisabethbahn Wien – Linz eröffnet wurde, gewann Gmunden als Verkehrsknotenpunkt des Salzkammerguts noch mehr an Bedeutung. Ab 1861 konnte man vom Gmundner Seebahnhof über Lambach und Wels mit der Eisenbahn auch nach Passau und ins übrige Bayern fahren. Ab 1872 war Gmunden auch nicht mehr die Endstation der Pferdeeisenbahn, wodurch sich die Stadt als Verkehrsknotenpunkt allmählich an Bedeutung verlor. Die erste Straße von Gmunden nach Traunkirchen wurde im Jahre 1873 fertig gestellt. Seitdem die Salzfuhren und Kohletransporte per Bahn in beträchtlicher Entfernung von der bisherigen Salzstadt Gmunden am Traunsee „vorbeirollten“, blieb die Stadt nicht von wirtschaftlichen Einbußen verschont. Mit der Eröffnung der Straßenbahn Gmunden am 13. August 1894 war die Stadt wieder um eine Attraktion reicher. Vom wichtigen Verkehrsknotenpunkt und einer Salzstadt hat sich die Stadt im Laufe der Zeit in einen Kur- und Tourismus Ort verwandelt. [3]

1993 wurde der "Gmundner Verkehrsverbund" gegründet.

Heute

Datei:Image Strecke.jpg
Der aktuelle Linienplan

Der City-Busverkehr wird von Stern & Hafferl Verkehrs-GmbH und Postbus gemeinsam betrieben. Des weiteren gibt es von Stern&Hafferl einige Regio-Linien, die Gmunden mit seinen Nachbargemeinden verbinden. Seit 1993 gibt es den Gmundner Verkehrverbund, zu dem unter anderem auch die Straßenbahn und die City-Buslinien gehören. Die Straßenbahn Gmunden verbindet den ÖBB-Bahnhof (Salzkammergutbahn) mit dem Stadtzentrum. Zudem besteht über die Traunseebahn eine Verbindung nach Vorchdorf und weiter mit der Lokalbahn Lambach-Vorchdorf nach Lambach mit Anschluss an die ÖBB. Weil es in der Innenstadt immer wieder zu Staus kam, wurden im Juli 2006 zwei zusätzliche Ampeln installiert - der Verkehr soll flüssiger werden. Die Kosten teilten sich Gemeinde und Land, für die Gemeinde bleiben 50.000 Euro - dieses Konzept scheint aufzugehen. Alle Parkplätze in der Innenstadt sind gebührenpflichig, alle außerhalb des Zentrums nicht. Wegen des herrschenden Parkplatzmangels wurde eine Tiefgarage errichtet, die Stadtgemeinde möchte diese, wie Ende September bekannt geworden ist, kaufen - um für die Landesausstellung 2008 gewappnet zu sein. Die Fahr& und Parkpreise werden vom Gmundner Gemeinderat festgelegt. Die letzte Tariferhöhung wurde bei der Gemeinderatssitzung am 27. März 2006 beschlossen. [4]

Sport und Freizeit

Gmunden verfügt über eine Tennisanlage (Tennisclub Gmunden, gegründet 1903) mit insgesamt neun Spielfeldern und eine Tennis- bzw. Squashhalle. Am Rande der Stadt befindet sich die Bezirkssporthalle - diese ist unter anderem auch der Trainingsort der Allianz Swans (vorher Gmundner/Basket Swans), die 2006 erneut österreichischer Basketball-Meister wurden - und eine Eislaufhalle. Für dieses Großprojekt wandte die Stadt Gmunden innerhalb von drei Jahren (1976-1978) insgesamt 31.715.635 Schilling auf. In der Nähe des BG/BRG Gmundens gibt es einen Sportplatz – dieser wurde von 1976 bis 1978 um 1.500.000 Schilling ausgebaut, Skateplatz und das "Alpenstadion", wo die Heimspiele des "SV Gmundner Milch" (gegründet 1921) ausgetragen werden - der Verein wurde 2006 Vizemeister in der Radio Oberösterreich Liga. Bei den Spielen kommen bis zu 1.200 Zuschauer ins Alpenstadion, die von der Gemeinde bezahlte Tribüne bietet Platz für 500 Leute[5]. Der Bau eines Hallenbades wurde zwar schon öfters geplant, kam aber nie zu Stande. Dafür verfügt Gmunden aber über ein Strandbad (mit Beachvolleyballplatz; gegenüber befindet sich ein Minigolfplatz) und über einen öffentlichen Badeplatz in der Nähe des Seebahnhofs, dem eine Gewürzschnecke und das Gelände des Kneipclubs gegenüberliegt - auch bezeichnet Erholungszentrum Weyer. Außerdem gibt es den so genannten "Motorikpark" der von der Gemeinde erbaut wurde und für Sport- und Freizeitaktivitäten dient.

Des weiteren gibt es einige Wander- und Mountainbikewege. Im Sommer fährt ein eigener Wander- und Badebus zur Grünbergseilbahn, im Winter ein Schibus, weil man am Grünberg Schifahren gehen kann[6].

Stadtpark (Kriegerdenkmal), Kalvarienberg (großer Spielplatz) und Hochkogl sind als Erholungsstätten vorgesehen. Auf Letzterem werden im Jahr 2007 ein Spiel- und Basketballplatz und ein kleines Fußballfeld errichtet. Von hier aus hat man auch eine gute Aussicht auf den Traunsee, Grünberg und Traunstein (Berg). Der Toscanapark und die Esplanade (seitlich mit Bäumen bepflanzt, mit Rad- und Fußgeherweg), die dem See entlang angelegt wurde – hier gibt es auch zwei Bootsverleihe, zählen ebenfalls zu den Erholungseinrichtungen.

sonstiges Vereinswesen

Zu den weiteren sportlichen Vereinen zählen Yacht-, Segel-, Eislauf, Schi-, Schützen-, Karate, Surf- und Tauchclub. 2006 feierte der Gmundner Ruderverein sein 100 jähriges Bestehen. Mit dem ASKÖ Gmunden verfügt die Stadt über einen großen Verein mit verschiedenen Sektionen. Zu den kulturellen Vereinen zählen der Gmundner Kammerchor, die Künstlergilde Gmunden, die Faschingsgilde, der Gesangsverein und der Trachtenverein. Außerdem gibt es seit 1989 den Verein Pro Gmundner Straßenbahn, der sich für die Erhaltung und den Ausbau der Straßenbahn Gmunden einsetzt.

Literatur

  • "Österreichisches Städtebuch", Band I, Oberösterreich, 1968 ISBN:3-7001-0541-X
  • "Gmunden - 700 Jahre Stadt" Herausgeber und Verleger: Stadtgemeinde Gmunden, 1978
  • "Geschichte der Stadt Gmunden" 3 Bände, 1898-1900, Autor: F. Krackowizer, Operschal (Redaktion)
  • "Gmunden in alten Ansichten" Autor: Direktorin des Kammerhofmuseums - Ingrid Spitzbart, 2002, ISBN:9028854851
  • "125 Jahre Kurstadt Gmunden" Autor und Herausgeber: Kulturverwaltung Gmunden, 1987

Quellen

  1. Gmunden 700 Jahre Stadt Seite 237 und 238
  2. www.gmunden.ooe.gv.at
  3. Gmunden - 700 Jahre Stadt, 1978, Seite 150 bis 166
  4. Stern&Hafferl Verkehrs-GmbH
  5. SV Gmundner Milch
  6. Gmunden 700 Jahre Stadt, Seite 230 bis 237