Xavier Naidoo
Xavier Naidoo (* 2. Oktober 1971 in Mannheim als Xavier Kurt Naidoo) ist ein deutscher Soul- und R'n'B-Sänger mit Wurzeln in Indien und Südafrika. Neben seiner Solokarriere ist er Gründungsmitglied der Band „Söhne Mannheims“, Dozent an der Mannheimer Popakademie und hat mit „Beats around the Busch“ ein eigenes Plattenlabel gegründet.
Biografie
Naidoos Vater Rausammy, Spitzname Thommy, stammt aus Südafrika, hat deutsche und tamilisch-indische Vorfahren, arbeitet in England und lässt sich mit Xaviers Mutter Eugene, einer Südafrikanerin ägyptischer Abstammung, in Mannheim nieder. Dort wächst Naidoo schließlich im Stadtteil Wallstadt auf. Auch heute lebt er noch in seiner Heimatstadt, der er, auch zusammen mit seiner Band, den Söhnen Mannheims, einige Lieder widmete (z.B. "Meine Stadt", "Wo komm ich her").
Seinen zweiten Vornamen Kurt hat Xavier nach seinem Patenonkel bekommen.
Naidoo sagt, dass er in seiner Schulzeit oft wegen seiner dunklen Hautfarbe gehänselt und bedroht wurde, weshalb seine Kindheit und Jugend nicht immer einfach war. Darum erlernte er die Sportart Kickboxen, um sich so im Notfall besser verteidigen zu können. Heute bezeichnet er sich selbst oft als "Neger aus Kurpfalz".
Seine ersten musikalischen Erfahrungen macht er in Schul- und Kirchenchören. Er wird Mitglied des "Celebration Gospel Choir", mit dem er eine CD aufnimmt, und der Regional-Band "Just 4 Music". Er macht die mittlere Reife, beginnt eine Lehre als Koch, modelt für Bademoden, ist Türsteher, geht unter dem Namen "Kobra" in die USA, veröffentlicht unter diesem Namen sein erstes Soloalbum und steht bei zwei Musicals in Mannheim und Hockenheim als Hauptdarsteller auf der Bühne.
1997 tritt er als Backgroundsänger beim Rödelheim Hartreim Projekt der Frankfurter Produzenten Moses Pelham und Thomas Hofmann auf. Dort wird er vom Label 3p entdeckt und als Solo-Star aufgebaut. Mit Sabrina Setlur nimmt er noch im selben Jahr die Single Freisein auf und wird so erstmals einem größeren Publikum bekannt.
Seinen bisher größten Erfolg feiert er 2003 mit der Single "Ich kenne nichts (das so schön ist wie du)" aus dem Album "The World According to RZA" mit RZA, die in Deutschland Platz 1 der Singlecharts erreichte.
Für Drogenbesitz von 48 Gramm Haschisch und Fahren ohne Fahrerlaubnis bekommt er 2001 zwanzig Monate Haft auf Bewährung und eine Geldbuße von 100.000 DM. Da das in der Öffentlichkeit jedoch wenig beachtet wird, bleibt sein Ruf davon fast unberührt.
Um seinem Faible für Sportwagen nachgehen zu können, gründete er in Mannheim eine Verleihfirma für Luxusautos, die er aber nach kurzer Zeit wegen Unprofitabilität wieder schloss.
Im Dezember 2005 veröffentlichte er sein lang erwartetes Album „Telegramm für X“. Das Album stieg sofort auf Platz 1 der LP-Charts ein und verkaufte sich bis Juni 2006 rund 600 000 mal. Das Album eroberte auch in Österreich und der Schweiz Platz 1 der Charts. Dieser Albumerfolg wurde durch die sehr erfolgreiche erste Single-Auskopplung „Dieser Weg“ eingeleitet. Der Song kam bis auf Platz 2 in den deutschen Charts und verharrte dort mehrere Wochen lang. Außerdem erreichte er die TopTen in Österreich und der Schweiz.
Auf der ECHO-Verleihung 2006 trat er sowohl als Preisträger (u.a. bester nationaler Künstler), als auch als Showact in Erscheinung. Er stellte hier zum ersten Mal die zweite Singleauskopplung „Bist du am Leben interessiert“ live vor. Dieser ruhige und nachdenkliche Song schafft es in die deutschen Top 30.
Am 23. Juni 2006 wurde der Song „Zeilen aus Gold“ veröffentlicht.
Sein Song "Danke", den er für die Spieler der Nationalmannschaft geschrieben hat, da sie so eine tolle WM gespielt haben, sollte zuerst nur im Internet veröffentlicht werden. Nach dem großen Erfolg wurde er dann doch noch als Single veröffentlicht und stieg sofort auf Platz 1 der Single-Charts ein. Der Song erreichte auch in Österreich und der Schweiz die Top-Ten.
Werk
Seine Texte befassen sich einerseits mit bekennendem Christentum und der Apokalypse (was ihm von manchen Gegnern den Vorwurf des Fundamentalismus eingebracht hat), andererseits mit Nächstenliebe und der Bekämpfung von Fremdenhass. Für seine Texte wurde er mehrfach ausgezeichnet.
Er engagiert sich bei vielen Projekten, darunter Brothers Keepers, 4 Your Soul, Rilke-Projekt, Zeichen der Zeit, Fourtress und seinem Lieblingsprojekt, den Söhnen Mannheims.
In der deutschen Fassung des Films City of God war er Synchronsprecher des Erzählers Buscapé.
Gegenwart
Zur Zeit haben die Söhne Mannheims eine Pause eingelegt und Naidoo ist auf seiner deutschlandweiten Solo-Tour "Bist du am Leben interessiert" (u. a. mit Pal One & Jonesmann).
Nach der Deutschland-Tournee wollte er sich wieder etwas zurückziehen, um sich seinen großen Traum zu erfüllen, einmal mit dem Auto von seiner Heimatstadt Mannheim bis hin zur Chinesischen Mauer zu fahren. Dieses Unternehmen hat er erst einmal aus Zeitmangel auf Eis gelegt.
Am 9. Juli 2006 sang er anlässlich der Begrüßung der deutschen Fußballnationalmannschaft auf der Fanmeile in Berlin. Kurze Zeit später veröffentlichte er seinen neuen Song "Danke", der sofort auf Platz 1 der deutschen Single-Charts einstieg. In dem Song bedankt er sich bei allen Spielern und Verantwortlichen namentlich für eine tolle WM 2006.
Privat
Xavier Naidoo hält sich zu Fragen sein Privatleben betreffend sehr bedeckt. In einem Interview eines österreichischen Radiosenders gab er im Jahr 2005 auf die Frage zu seiner langjährigen Beziehung mit Freundin Steffi allerdings bekannt, sich von dieser wegen einer anderen Frau, deren Namen er aber nicht nennen wolle, getrennt zu haben.
Trivia
2006 wurde er von dem Männermagazin Men's Health zum bestangezogenen Mann Deutschlands gewählt.
Siehe auch: Rolf Stahlhofen, Edo Zanki, Christliche Popmusik
Diskografie (Solo)
Alben
- 1994 "Kobra" (USA)
- 1998 "Nicht von dieser Welt"
- 1999 "Live"
- 2002 "Zwischenspiel / Alles für den Herrn"
- 2003 "Alles Gute vor uns" (Live Album)
- 2003 "Seeing Is Believing" (Neuauflage von Kobra)
- 2005 "Telegramm für X" (mit DVD)
DVDs
- 1999 Nicht von dieser Welt (Konzert DVD)
- 2003 Alles Gute vor uns (Konzert DVD)
- 2005 Power of the Sound (Söhne Mannheims) (Konzert DVD)
Singles
- 1994 "Ave Maria" (USA)
- 1998 "20.000 Meilen"
- 1998 "Nicht von dieser Welt"
- 1998 "Führ mich ans Licht"
- 1999 "Sie sieht mich nicht"
- 1999 "Eigentlich gut" feat. Illmat!c und Bruda Sven
- 1999 "Bis an die Sterne (Live)"
- 2000 "Seine Straßen"
- 2002 "Wo willst du hin?"
- 2002 "Bevor du gehst"
- 2002 "Wenn ich schon Kinder hätte" feat. Curse
- 2002 "Abschied nehmen"
- 2003 "Ich kenne nichts (das so schön ist wie du)" #1
- 2005 "Dieser Weg" #2
- 2006 "Bist Du Am Leben interessiert" feat. Tone #28
- 2006 "Zeilen Aus Gold" #32
- 2006 "Danke" #1
- 2006 "Was wir alleine nicht schaffen"
diverse Single-Veröffentlichungen
- 1997 "Freisein" Sabrina Setlur introducing Xavier Naidoo
- 1998 "Licence 2 Kill" 3p
- 1999 "Skillz" Illmat!c feat. Xavier Naidoo & Moses Pelham
- 1999 "Ein und Alles" Bruda Sven feat. Xavier Naidoo
- 2000 "Alles" Sabrina Setlur feat. Xavier Naidoo
- 2001 "Du, nur Du" mit Ben Becker
- 2001 "Jeanny" Reamonn feat. Xavier Naidoo
- 2001 "Way to Mars" feat. Somersault & Xavier Naidoo
- 2001 "Über sieben Brücken musst du gehen" feat. Erkan Aki
- 2003 "Tu me manques" Stress feat. Xavier Naidoo
- 2003 "Ich kenne nichts (das so schön ist wie du)" RZA feat. Xavier Naidoo
- 2004 "Tage und Stunden" Bintia feat. Xavier Naidoo
- 2006 "With you" Majestic 12 feat. Xavier Naidoo
- 2006 "Ich trage Dich" Zeichen der Zeit
Filme
- 2000 "Tatort - Die kleine Zeugin" (TV)
- 2001 "Auf Herz und Nieren" (kleine Rolle als Shalaman)
- 2005 "City of God" - Synchronstimme des Buscapé
Musicals
- 1995 "Human Pacific" von Richard Geppert
- 1998 "People" von Richard Geppert
Weblinks
- Vorlage:PND
- Vorlage:IMDb Name
- Offizielle Homepage
- Fourtress.de
- Vorlage:Musicbrainz künstler
- Xavier Naidoo bei laut.de
- Xavier Naidoo bei Discogs
Personendaten | |
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NAME | Naidoo, Xavier Kurt |
KURZBESCHREIBUNG | Deutscher Soul-Sänger |
GEBURTSDATUM | 2. Oktober 1971 |
GEBURTSORT | Mannheim |