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Nofrusobek

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Namen von Nofrusobek
Horusname
G5
ramrM17M17t
(Mrjjt-Ra)
Geliebte des Re
Nebtiname
G16
G39tS42nb
t
N16
N16
(ZAt-sḫm nbt-tAwj)
Tochter des Mächtigen, Herrin beider Länder
Goldname
G8
Ddtxa
Z2
(Ḏdt-ḫaw)
Mit beständiger Erscheinung
Thronname
M23
X1
L2
X1
N5I4D28
Ka-Sobek-Rê
Eigenname
I3F35F35F35
Nofru-Sobek
Nefru-Sobek
Griechisch
bei Manetho

Arsino, Skemiophris

Nofrusobek bzw. Sobekneferu war eine altägyptische Königin am Ausgang der 12. Dynastie, sie regierte um 1798 - um 1793 v. Chr. und war die erste Königin mit Königstitulatur. Sie leugnete ihr Geschlecht nicht und war Vorbild für Hatschepsut und Tausret.

Herkunft

Nach dem Tod von Amenemhet IV. gab es anscheinend keinen männlichen Thronfolger, so dass ein weibliches Mitglied der Königsfamilie den Thron bestieg.

Nach Manetho war Nofrusobek wahrscheinlich Tochter Amenemhets III. und die Schwester oder Halbschwester von Amenemhet IV. oder auch vielleicht dessen Ehefrau. Zu dieser Ehe gibt es jedoch keine Hinweise. Nofrusobek hatte keinen männlichen Nachfolger.

Regentschaft

Ihre Regierungszeit betrug vier Jahre (1798/1797 v. Chr. – 1794/1793 v. Chr.). Nach dem Turiner Königspapyrus regierte sie jedoch nur drei Jahre, 10 Monate und 24 Tage. Außerdem ist sie in den Königslisten von Karnak und Sakkara genannt. Möglicherweise hat sie über eine bestimmte Zeit zusammen mit Amenemhet III. regiert (Koregenz). Als Ihre Residenz wurde eindeutig Fayyum festgestellt. Bezüglich ihrer Namenswahl begann sie eine längere Reihe Könige, die den Namensbestandtteil Sobek trugen.

Innen- und Außenpolitik

Die innen- und außenpolitschen Verhältnisse waren stabil, das Fayyum wurde zunehmend religiöses, möglicherweise auch wirtschaftliches Zentrum und Nubien war fest in ägyptischer Hand.

Die Zeit nach ihrem Tod

Nach ihrem Tod wurden ihre Kartuschen, Reliefs und Statuen mit ihrem Namen und ihrer Gestalt nicht wie bei Hatschepsut zerstört. Es gibt eine Stele der 13. Dynastie, auf der eine Verwaltungseinheit mit ihrem Namen genannt wird und auf einem Papyrusfragment aus Harageh wird anscheinend ihre Pyramide oder eine Statue mit der Bezeichnung Sechem-Nofrusobek erwähnt.[1]

Mit ihr endete die 12. Dynastie in Ägypten.

Denkmäler

Natürlich gibt es aus ihrer kurzenz Regentschaft nur wenige Bauwerke. So vollendete sie den Totentempel ihres (vermutlichen) Vaters in Hawara. Im Labyrinth dieses Tempels wird sie mehrmals zusammen mit Amenemhet III. genannt, [2] sie scheint ihre Herrschaft über die Verbindung mit diesem Herrscher legimitiert zu haben. In Kom el-'Aqarib (südlich von Herakleopolis) werden verschiedene Architrave eines Tempels gefunden, von denen einer ihren Namen trägt. [3]

Die nördliche Pyramide der beiden Pyramiden von Masghuna wird ihr oftmals als Grabpyramide zugeschrieben, jedoch ohne zwingenden Grund.

Von Nofrusobek sind auch mehrere Statuenfunde bezeugt. Drei fast lebensgroße Basaltstatuen aus Tell el-Dab‘a im Nildelta zeigen sie in Frauengewändern. [4] Im Pariser Louvre ist eine Standstatue der Königin aus Quarzit (E 27135) ausgestellt, deren Herkunft aber unbekannt ist. Sie trägt das Nemes-Kopftuch, besitzt aber ein für einen König unübliches Gewand. Die Höhe des Fragments beträgt 48 cm, die Gesamtgröße wäre etwa 1,6 m. [5] Ein weiteres Statuenfragment einer Büste der Nefrusobek im Jubiläumsmantel (Hebsed-Gewand) aus dunkelgrüner Grauwacke befindet sich im New Yorker Metropolitan Museum of Art (MMA 65.59.1). [6] In Tell Gezer (Kanaan) wurde ebenfalls die Statue einer Prinzessin namens Nofrusobek gefunden. Es muss sich hier aber nicht notwendig um diese Königin handeln, da auch eine Tochter Sesostris’ I. diesen Namen trägt. [7]

Edouard Naville fand eine zerstörte Sphinx dieser Königin in Tell el-Dab‘a. [8]

Zu den Kleinfunden, die ihr zugeschrieben werden, gehören Siegelzylinder im Museum Kairo (JE 72663) und im British Museum (BM 16581), beide stammen aus dem Fayyum. [9]

Eine Nilstandsmarke aus dem 3. Regierungsjahr in Semna ist gleichzeizig das letzte Dokument aus ihrer Regierungszeit. [10]

Siehe auch

Liste der Pyramiden

Quellen

  1. Papyrus UCL 32778
  2. Petrie, W. M. Flinders, Hawara, Biahmu, and Arsinoe, London: Field & Tuer [u.a.], 1889, Tafel XXVII [12]
  3. Daressy, George, Deux grandes statues de Ramsès II d’Héracléopolis, Annales du service des antiquités de l’Égypte 17 (1917), S. 34.
  4. L. Habachi: Khata'na-Qantir: Importance, In Annales du service des antiquités de l’Égypte 52 (1952), S. 458-470.
  5. Delange, Elisabeth, Catalogue des statues égyptiennes du Moyen Empire 2060–1560 av. J.-C., Paris: Éd. de la Réunion des Musées Nationaux, 1987. S. 30f.
  6. Callender, V.G.: KMT 9,1 (1998), S. 45, 52, 54.
  7. Weinstein, James M., A Statuette of the Princess Sobeknefru at Tell Gezer, The Bulletin of the American Schools of Oriental Research, Band 213 (1974), S. 49–57.
  8. Naville, Edouard, The shrine of Saft el Henneh and the land of Goshen (1885), London: Trübner, 1888, Tafel 9.c.
  9. Petrie, William Matthew Flinders, Scarabs and Cylinders with Names, London : School of Archaeology in Egypt, Univ. College, 1917, Tafel XIV.
  10. Putter, Thierry de, Les inscriptions de Semna et Kumma (Nubie): Niveaux de crues exceptionelles ou d’un lac de retenue artificiel du Moyen Empire? Studien zur Altägyptischen Kultur, Band 20 (1993), S. 255–288.

Literatur

  • Newberry, Percy E., Co-regencies of Ammenemes III, IV and Sebknofru, Journal of Egyptian Archaeology, Band 29 (1943), S. 74 f.
  • Valloggia, Michel: Remarques sur les noms de la reine Sébek-Ka-Rê Néferou Sébek, Revue d'Égyptologie, Band 16 (1964), S. 45–53.
  • Matzker, Ingo: Die letzten Könige der 12. Dynastie, Frankfurt (Main), Bern, New York: Peter Lang, 1986. – S. 18–20, 40, 50 f., 90, 174 f.
  • Gestermann, Louise, Kontinuität und Wandel in Politik und Verwaltung des frühen Mittleren Reiches in Ägypten, Wiesbaden : Harrassowitz, 1987, S. 124, 132 (Bautätigkeit).
  • Callender, Vivienne Gae: What Sex Was King Sobekneferu? And What Is Known About Her Reign?, KMT, Band 9,1 (1998) S. 45–56.
  • Callender, Vivienne Gae: Materials from the Reign of Sobeknofru In: Eyre, Christopher J.: Proceedings of the Seventh International Congress of Egyptologists, Cambridge, 3–9 September 1995, Leuven: Peeters, 1998. – S. 227–236.
  • Beckerath, Jürgen von, Handbuch der ägyptischen Königsnamen, Mainz : von Zabern, 1999, S. 86 f.
  • Beckerath, Jürgen von, Lexikon der Ägyptologie, Band V, Sp. 1050 f.
  • Schneider, Thomas, Lexikon der Pharaonen, Düsseldorf [u.a.] : Artemis & Winkler, 1997, S. 270.


VorgängerAmtNachfolger
Amenemhet IV.Pharaonin von Ägypten
12. Dynastie (Ende)
Wegaf oder Sobekhotep II.