Quecksilber(I)-chlorid
Strukturformel | ||
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Vorlage:Strukturformel nicht vorhanden | ||
Allgemeines | ||
Name | Quecksilber(I)-chlorid | |
Andere Namen | Kalomel | |
Summenformel | Hg2Cl2 | |
CAS-Nummer | 10112-91-1 | |
Kurzbeschreibung | farblose Kristalle | |
Eigenschaften | ||
Molmasse | 472,09 g/mol | |
Aggregatzustand | fest | |
Dichte | 7,15 g/cm³ | |
Schmelzpunkt | 380 °C (sublimiert) | |
Siedepunkt | --- | |
Löslichkeit | fast nicht in Wasser (0,0023 g/L) | |
Sicherheitshinweise | ||
Vorlage:Gefahrensymbol 2 | ||
R- und S-Sätze | R: 22-36/37/38-50/53 S: 13-24/25-46-60-61 | |
MAK | 0,01 ml/m3; 0,1 mg/m3 | |
Vorlage:SI-Chemikalien |
Quecksilber(I)-chlorid (Kalomel, "schönes Schwarz" von altgriechisch kalos="schön" und melas="schwarz", früher auch süßes Quecksilber oder Quecksilberchlorür) ist ein weißes, in Wasser nur sehr wenig lösliches, schweres Salz, das bei ca. 380 °C sublimiert.
Im Licht verfärbt es sich allmählich dunkel bis schwarz (daher der Name Kalomel), weil es unter Disproportionierung zu elementarem Quecksilber und Sublimat zerfällt.
Vorkommen
Quecksilber(I)-chlorid kommt in der Natur als seltenes Quecksilberhornerz vor, ein dunkelgraues Mineral, dass bei höheren Quecksilber(I)-chlorid-Anteilen auch graugelb bis hellgelb sein kann. Noch seltener findet man sehr kleine reine Quecksilber(I)-chlorid-Kristalle in Drusen.
Verwendung
Quecksilber(I)-chlorid wird in Kalomelelektroden zur Potentiometrie, zur Schädlingsbekämpfung, in der Pyrotechnik für grünleuchtende Fackeln, in der Porzellanmalerei zum Auftrag von Gold und als Katalysator verwendet.
Medizin
Da es wegen seiner äußerst geringen Wasserlöslichkeit vom Körper kaum resorbiert wird fand es vielfältige Anwendung in der Medizin: gegen Entzündungen in Nase und Rachen, als Abführmittel, zur Anregung der Gallenfunktion, gegen Brechdurchfall, bei Wassersucht, Milz-, Leber-, Lungenleiden und gegen Syphilis, sowie äußerlich gegen Hornhautflecken, Geschwüre und Feigwarzen.
Außerdem wurde es bis in die 90er Jahre des 20. Jahrhunderts als Spermizid in chemischen Verhütungsmitteln eingesetzt.
Literatur
- Hollemann, Wiberg: Lehrbuch der anorg. Chemie, 91.-100. Auflage, deGruyter 1985, S. 1046, ISBN 3-11-007511-3
- Fachlexikon ABC Chemie, Band 2, 3, Auflage, Harri Deutsch Frankfurt 1987, S. 957, ISBN 3-87144-899-0
- J. G. Krünitz: Oeconomischen Encyclopädie, Berlin : Pauli, 1773-1858
- Meyers Konversationslexikon, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892