Zum Inhalt springen

Benutzer:Robertk9410/Work in progress

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. August 2022 um 16:18 Uhr durch Robertk9410 (Diskussion | Beiträge) (Die Römer). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Johann „Hans“ Nothdurfter (geboren 3. Jänner 1940 in Innsbruck; gestorben 21. Juli 2022 in Sterzing) war ein Südtiroler Prähistoriker und Denkmalpfleger.

Werdegang

Schriften (Auswahl)

  • als Johann Nothdurfter: Die Eisenfunde von Sanzeno im Nonsberg. (= Römische Germanische Forschungen Band 38). Philipp von Zadern, Mainz 1979, ISBN 3-8053-0403-X.

Literatur

  • Paul Gleirscher: Akribischer Forscher, Denkmalpfleger und Vermittler: Laudatio für Hans Nothdurfter zum 75sten Geburtstag Schloss Tirol, am 18. September 2015. In: Der Schlern. 90. Jahrgang (2015), Heft 2, S. 44–53 (Digitalisat).

Einzelnachweise


Kategorie:Mann Kategorie:Geboren 1940 Kategorie:Gestorben 2022

Talgemeinschaften Gemeinden


Sanzeno ist einer der bedeutenderen archäologischen Fundplätze der Alpen und mitnamengebend für die Fritzens-Sanzeno-Kultur. Die auf dem Gebiet der heutigen Ortschaft Sanzeno im Nonstal im italienischen Trentino in der Eisenzeit entstandene Siedlung, bestand über einen Zeitraum von etwa 1000 Jahren bis zum Frühmittelalter.

Geschichte

Die Räter

Keramiktassen der Fritzens-Sanzeno Kultur (Rätisches Museum Sanzeno)

Das in griechischen und römischen Quellen als Räter bezeichnete Volk, besaß in Sanzeno eine ihrer größten Siedlungen in den Zentral- und Ostalpen. Die zugleich größte Siedlung der Jüngeren Eisenzeit im Trentino erstreckte sich auf einem etwa 2 km langen und bis zu 1 km breiten Plateau auf einer Fläche von etwa 21 ha, das seitlich von zwei kleinen Tälern geschützt war, durch die westlich der Rio San Romedio und östlich der Rio Sies fließen. Sie bestand aus kleinen Gruppen von Grubenhäusern, die über das gesamte Plateau verstreut waren.[1]

Einige wenige Funde belegen, das die Gegend bereits zu Ende der Bronzezeit und der Älteren Eisenzeit von Menschen begangen wurde.[2] Erste Gebäudespuren werden dem 7. oder 6. Jahrhundert v. Chr. zugeordnet. Am Ende des 6. Jahrhunderts war die Fritzens-Sanzeno oder rätische Kultur in Sanzeno konsolidiert und erreichte zwischen dem 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. ihre Blütezeit.[3]

In letzterer nahm die rätische Siedlung in Sanzeno vorstädtische Züge an, mit eng aneinander gebauten Grubenhäusern, die sich auch die Mauern teilten. Bis dahin wurden die Häuser in isolierter Lage errichtet. Die urbanistische Entwicklung, die eine Planung erkennen lassen, war vermutlich durch äußere Einflüsse bedingt und folgte der Entwicklung im etruskisch-italischen Raum.[4]

Strittig ist welche Funktion die Häuser zum Teil ausübten und welche Rolle der Siedlung insgesamt zukam.[5] Der Annahme, dass es sich um Wohnhäuser mit darin befindlichen Werkstätten für die Metallverarbeitung handelte, die auch als Warenhäuser dienten, steht die Annahme gegenüber, dass es sich aufgrund der zahlreichen Fundstücke aus Bronze und Eisen um eine Art Schatzhäuser handelte, die für kulturelle Praktiken bestimmt waren.[6] Hans Nothdurfter stellte anhand einiger im Ortsteil Casalini gefundener Votivfiguren sogar in den Raum, dass dieser Bereich von Sanzeno als eine Art rätisches Heiligtum gedient haben könnte.[7] Als Kompromiss wurde vorgeschlagen, dass es sich bei den betroffenen Gebäuden um Häuser der Oberschicht gehandelt haben könnte. Letztere nahm möglicherweise auch eine besondere religiöse Stellung in der Gesellschaft ein.[8]

Wenn auch ein religiöser Bezug anhand der Fundstücke von vornherein nicht ausgeschlossen werden kann, spricht gegen die Theorie eines rätischen Heiligtums, dass die Bauten wesentlich von den üblichen für Kultzwecke genutzten Brandopferplätzen abweichen. Wegen der sehr lückenhaften Informationen ist eine exakte Lokalisierung und Beschreibung der Kultplätze in Sanzeno nicht möglich, zumal die freigelegten Gebäudereste, die zweifellos als Wohnräume gedient haben, keine größeren Abweichungen aufweisen. Die in Sanzeno gefundenen Gebäudespuren waren jedenfalls mit ausschlaggebend, das die nach diesem Muster errichteten Gebäude als sogenannte rätische Häuser definiert wurden.[9]

Die bedeutende Anzahl von Gegenständen aus anderen Kulturkreisen, die in Sanzeno gefunden wurden, unterstreichen die Bedeutung des Ortes als Handelsplatz. Sehr wahrscheinlich wurde hier auch Eisen verarbeitet, wenn auch bei Grabungen keine Spuren von Öfen entdeckt wurden.[10] Neben dem etruskischen-italischen Raum, bestanden Kontakte auch mit den Kelten. Für kriegerische Einfälle der Kelten, wie in der Vergangenheit angenommen, fehlen allerdings eindeutige archäologische Beweise.[11] Ab Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr. tauchen Hinweise auf erste Kontakte mit den Römern auf.[12]

Die Römer

Grabstein des römischen Veteranen Titus Aurelius Moravesus Servano der Legio XXX Ulpia Victrix (Rätisches Museum Sanzeno)

Die Fritzens-Sanzeno-Kultur verschwand nach Berührung mit der römischen Zivilisation im 1. Jahrhundert v. Chr. Die rätische Siedlung wurde dabei nicht, wie in der Vergangenheit angenommen von den Römern kriegerisch eingenommen, sondern schrittweise assimiliert.[13] Die Forschung geht mittlerweile davon aus, dass der Prozess der Romanisierung in Sanzeno noch vor den augusteischen Alpenfeldzügen des Drusus und Tiberius 15 v. Chr. einsetzte.[14]

Eine wichtige Rolle spielten dabei die Römerstraßen. Zwei davon führten nach Anaunia, eine von der Via Claudia Augusta im Etschtal abzweigend und eine zweite, die vom Gardasee kommend und über den Sattel von Andalo in das Tal führte. Zur Romanisierung trugen ebenfalls Veteranen der römischen Armee bei, die sich nach ihrer aktiven Dienstzeit im Tal niederließen. Mit der Verleihung des römischen Bürgerrechts, wie auf der Tabula Clesiana festgehalten, war die Romanisierung 46 n. Chr. zumindest offiziell abgeschlossen.[15] Dass es sich um keine vollständige Romanisierung handelte, geht aus dem selben von Kaiser Claudius verabschiedeten Erlass hervor. So wurden den Anaunern neben den Bürgerrechte auch eine gewisse Eigenständigkeit gewährt, wie den Fortbestand ihrer vorrömischen Namen oder die Verehrung ihrer Götterwelt.[16]

Bei dem römischen Sanzeno handelte es sich um kein urbanistisches Zentrum, sondern vielmehr um eine Reihe von Gebäuden, aus deren spontanen Zusammenschluss eine zusammenhängende Siedlung entstand.[17] Die Anzahl der in Sanzeno gefundenen römischen Inschriften lassen den Schluss zu, dass es sich um eines der bedeutendsten Zentren im Nonstal gehandelt haben muss. Auf den etwa ein Dutzend Inschriften sind 19 Personen erwähnt, die zwischen dem 1. und 4. Jahrhundert n. Chr. lebten. Der Großteil der Inschriften, nämlich acht, konzentriert sich auf das 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. Die zahlreichen lokalen Gentilnamen auf den Inschriften unterstreichen die Präsenz einer wirtschaftlich relativ bedeutenden Klasse in Sanzeno.[18]

Die Wirtschaft in Sanzeno basierte in der Römerzeit auf traditionellen Aktivitäten. Der Großteil der Bevölkerung widmete sich dem Ackerbau und der Viehzucht. Besondere Bedeutung kam dem Wald zu, der nicht nur Holz, sondern auch Harz und Pech lieferte. Das bereits in rätischer Zeit gefestigte Handwerk erfuhr unter den Römern eine weitere Entwicklung. Es bestanden Werkstätten für die Verarbeitung von Eisen und Bronze für den landwirtschaftlichen und häuslichen Gebrauch. Womöglich existierten eigene metallurgische Werkstätten für die Herstellung von Fibeln und Bronzefiguren, die eine bereits in der Eisenzeit begonnene Tradition fortsetzten. Des Weiteren gab es Ziegelbrennereien für Dach- und Mauerziegeln. Anhand der zahlreich vor Ort gefundenen ebenfalls aus Ziegeln hergestellten Gewichte für Webstühle ist davon auszugehen, dass die Weberei nicht unbedeutend war. Über der Handel langte andere Gegenstände, wie Öllampen nach Sanzeno.[19]

Zeugnisse über die Götterwelt in Sanzeno liefern erneut die gefundenen Inschriften. Nachgewiesen sind Kulte für Jupiter, Concordia-Augusta und Hercules. Zudem wurden in Sanzeno Bonzefiguren von anderen Göttern, wie Mercurius, Minerva, Priapus und Faunus. Außerdem bestand ein kleiner der Diana geweihter Tempel sowie ein dem Saturn geweihter Altar. Erstere bestand noch zu Ende des 4. Jahrhunderts n. Chr.[20] Ab dem 3. Jahrhundert n. Chr. breitete sich in Sanzeno der Mitraskult aus, der durch Vetranen eingeführt wurde.[21] Die in Sanzeno gefundenen Reliefspuren des Kultes weisen starke Ähnlichkeiten mit aus Anatolien stammenden Mitrasreliefs auf.[22] Womöglich bestand am Beginn der San-Romedio-Schlucht ein Mithräum.[23] Dass die vorrömischen Riten und Götter dennoch weiter bestanden und verehrt wurden, geht nach Bucchi aus dem Widerstand gegenüber der Christianisierung hervor, der mit Martyrium der drei 397 n. Chr. getöteten kapadokischen Missionare seinen Höhepunkt erreichte.[16]

Wenig ist über die römischen Nekropolen in Sanzeno bekannt. Vermutlich lagen sie am Rand des Plateaus.

Im Zusammenhang mit dem Martyrium des Sisinius 397 n. Chr. wird nach Giuseppe Gerola der Name Metho erstmals in den Texten des Anonymus Valesianus erwähnt. Ob es sich dabei um den Namen der römischen-rätischen Siedlung auf dem Gebiet des heutigen Sanzeno handelt, ist unklar. Nach Enrico Cavada ist eine exakte räumliche Zuordnung des vicus aufgrund fehlender Quellen nicht möglich.[24]

Der Name Metho lehnt sich nach Carlo Battisti an den Ortsnamen Mechel an.[25] Mechel, heute ein Ortsteil des Hauptortes des Nonstales Cles, war ein frühgeschichtlicher Kultplatz, der von der Bronzezeit bis zum Ende des römischen Reiches bestand.[26] Der Ursprung des vorrömischen Ortsnamens könnte sich aus dem etruskischen methlun (dt. Volk) ableiten. Nach Paolo Orsi hat der Name dagegen keltische Wurzeln.[27]

Entdeckungsgeschichte

Bis zum Ersten Weltkrieg

Das in Sanzeno im Ortsteil Casalini 2003 eröffnete Rätische Museum

Das Interesse der Altertumsforscher für das Nonstal und für Sanzeno im Speziellen ging mit der Entwicklung der Archäologie im 19. Jahrhundert einher. Zwar war der Ort für seine antike Fundstücke seit alters her bekannt, so ließ der Fürstbischof von Trient Johannes Hinderbach 1472 auf der Suche nach den sterblichen Überresten der drei Märtyrer Grabungen vornehmen.[28] Auch Pier Andrea Mattioli vermerkte im 16. Jahrhundert, dass in Sanzeno zahlreiche alte Münzen und andere Gegenstände aus Metall gefunden wurden. Aber erst ab der Mitte des 18. Jahrhunderts begann sich die Bedeutung des Fundplatzes abzuzeichnen, die mit den ersten archäologischen Grabungen im 19. Jahrhundert ihre Bestätigung fanden.[29]

Der erste dokumentierte Fund aus Sanzeno, ein bronzene Kriegerfigur mit rätischer Inschrift aus dem 5. Jahrhundert v. Chr., ist mit 1846 datiert. Während die Figur mittlerweile Teil der Sammlungen der Provinz Trient ist, landeten ab der Mitte des 19. Jahrhunderts zahlreiche von der örtlichen Bevölkerung gemachte Funde ganz legal auf dem Antiquitätenmarkt. 1849 wurde eine römische Grabstätte entdeckt und zwischen 1850 und 1855 wurde eine Reihe von kleineren Gegenständen gefunden. 1869 wurden am Eingang der San-Romedio-Schlucht bei Feldarbeiten die Reste eines Reliefs mit einem Mithras-Motiv ausgegraben. Eine weiteres Reliefteil wurde 1911 gefunden, weshalb man davon ausgehen kann, dass an der Stelle wahrscheinlich ein Mithräum bestand.[30]

Weitere Zufallsfunde wurden in den folgenden Jahren durch die lokale Bevölkerung gemacht. Die als wertvoll angesehenen Fundstücke wurden verkauft, den anderen schenkte man keine größere Beachtung und gingen verloren. Aus Beschreibungen von 1886 geht hervor, dass mehrere Örtlichkeiten in Sanzeno mit antiken Mauerresten geradezu übersät waren und eine Fläche von etwa 1 km² bedeckte. Zu den Fundstücken gehörte vor allem Münzen und Waffen, weshalb man vermutete, dass am Eingang zur San-Romedio-Schlucht ein kleines römisches Kastell stand. 1898 wurden bei privaten Grabungen über 100 Fibeln unterschiedlichster Art sowie weiteres Material gefunden. Teile des Fundes landeten im Tiroler Landesmuseum in Innsbruck. Infolge der Funde ließ der Direktor des Museums Franz von Wieser ab 1901 Grabungen in Sanzeno durchführen. Die nicht sehr erfolgreiche Grabungskampagne brachte zwischen 1901 und 1902 Fundstücke aus der Eisen- und Römerzeit zu Tage. Erstere wurden von Simone Weber ausführlich beschrieben.[31]

1906 wurde eine Bernsteinperle gefunden. Es handelt sich um das bis dato einzige in Sanzeno entdeckte Fundstück aus Bernstein. Vermutlich wurde sie ebenfalls in das Tiroler Landesmuseum gebracht. Beim Bau der Trasse für die Lokalbahn Dermulo–Mendel wurden ebenfalls zahlreiche Stücke gefunden. Da der Handel mit archäologischen Fundstücken in der Donaumonarchie erlaubt war, landete der Großteil der Fundstücke in Museen in Bozen, Meran und Trient sowie insbesondere im Ferdinandeum in Innsbruck. Ein kleinerer Teil landete bei Sammlern.[32]

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Sanzeno bereits ein renommierter archäologischer Fundort, und die Nachfrage nach antiken Artefakten aus Sanzeno führte dazu, dass Fälschungen auf dem Markt auftauchten. Zugleich interessierte sich die Archäologie zusehends für den Ort. Es wurden methodologische Studien über die bereits entdeckten Funde angefertigt und stratigraphische Forschungen angestellt. Gero von Merhart, der Nachfolger Wiesers, begann die Funde im Ferdinandeum systematisch zu katalogisieren, zu fotografieren und neu zu deuten.[33]

Nach 1920

Der 1949 zufällig in einer Sandgrube entdeckte Reiter von Sanzeno (Rätisches Museum Sanzeno)

Mit dem Anschluss an das Königreich Italien nach dem Ende des Ersten Weltkrieges kamen nicht nur wesentlich restriktivere Gesetze zur Geltung, was den Handel von archäologischen Fundstücke betraf, sondern es fanden auch erstmals systematische archäologische Grabungen in Sanzeno statt. Zwischen 1927 und 1928 wurden im Zuge der Ausbauarbeiten an der Staatsstraße SS 43 dir della Val di Non unter der Leitung von Ettore Ghislanzoni erstmals systematisch Grabungen durchgeführt. Dabei wurden eine Reihe weiterer Objekte gefunden als auch Grundmauern von Gebäuden freigelegt. Anhand von Tonscherben gelang eine Datierung des Fundplatzes auf die Zeit La Tène B. Bei einer zweiten etwa 30 m von der ersten entfernten Grabung wurden die Mauerreste von weiteren vier Gebäuden freigelegt. Alle freigelegten Gebäudereste wiesen, wie bereits bei früheren Grabungen festgestellt, Brandspuren auf. Bei der von Ghislanzoni geleiteten Grabungskampagne wurde auch einige angeschmolzene Bronzefiguren entdeckt, die starke etruskische Einflüsse aufwiesen und etwa um 500 v. Chr. entstanden sind. Die große Anzahl von gefundenen Werkzeugen aus Eisen, lassen den Schluss zu, dass der Ort ein Zentrum der Metallverarbeitung war und mit den hergestellten Utensilien im ganzen norditalienischen Raum Handel getrieben wurde. Unter den zwischen 1927 und 1928 entdeckten Fundstücken befand sich auch ein Negauer Helm.[34]

Bei Grabungen in den 1930er Jahren wurden mehrere Gräber aus der Römerzeit freigelegt. Unter anderem wurde ein römischer Grabstein aus dem 1. oder 2. Jahrhundert n. Chr. entdeckt. Besonderes Interesse weckte der Fund von mehreren zoomorphen Bronzefiguren, darunter der Reiter von Sanzeno, die zwischen 1947 und 1949 alle an der gleichen Stelle gefunden wurden. Die Votivfiguren weisen rätische Inschriften auf und stammen wahrscheinlich aus lokaler Produktion. Ob sie ein Indiz dafür sind, dass der Ort ein Kultplatz war, ist wegen fehlender andere Belege, allerdings umstritten. Auch was die Datierung anbelangt, bestehen unterschiedliche Hypothesen. Nach Giulia Fogolari weisen sie Ähnlichkeiten mit einigen keltischen Objekten und mit Bronzefiguren der frühetruskischen Epoche auf. Sie datierte die Entstehungszeit der Figuren zwischen dem 4. und 3. Jahrhundert v. Chr.[35]

Giulia Fogolari leitete auch die Grabungskampagne zwischen 1950 und 1955, bei der eine weitere zoomorphe Bronzefigur an anderer Stelle in Sanzeno gefunden wurde. Des Weiteren wurden unter ihrer Leitung die Grundmauern mehrerer rätischer Häuser freigelegt. In einem der Gebäude befanden sich größere Mengen von angebranntem Hafer und Getreide sowie in geringere Menge Gerste. Der Fund lässt den Schluss, dass die Siedlung ein landwirtschaftliches Zentrum gewesen sein könnte. Anhand der Ergebnisse der Grabungskampagne konnte sowohl die Bauweise als auch Verteilung der Häuser der Siedlung rekonstruiert werden. Erneut wiesen alle freigelegten Grundmauern Brandspuren auf.[36]

Zwischen dem Ende der 1950er und dem Ende der 1970er Jahre fanden keine größere Grabungen in Sanzeno statt. Dennoch kam es in dieser Grabungspause zu Funden. So wurden 1966 die Reste eines dem Hercules geweihten Altars freigelegt. 1975 wurde ein weitere römischer Votivaltar und im Jahr darauf bei Bauarbeiten Teile einer römischen Säule entdeckt.[37] 1981 wurde in der Nähe der Apsis der Basilika Santi Martiri Anauniesi bei Kanalisationsarbeiten ein Grabstein des römischen Veteranen Titus Aurelius Moravesus Servano der Legio XXX Ulpia Victrix freigelegt.[38][39] Bei den Grabungskampagnen in den 1980er Jahren wurde eindeutig die Überlagerung des römischen über den rätischen Horizont festgestellt.[40] Die durch eine rege Bautätigkeit angeregten Kampagnen konzentrierten sich auf Bereiche nördlich des historischen Ortskern, die bis dahin noch nicht von Archäologen untersucht worden waren. Insgesamt wurden dabei die Reste von acht Gebäuden freigelegt, die der frühen rätischen Besiedlung zwischen dem Ende des 6. und Beginn des 5. Jahrhunderts v. Chr. zugeordnet wurden.[41] Vier der Gebäude waren eindeutig von römischen Bauten überlagert. Bei den anderen vier waren die römischen Spuren weniger evident. Allen gemeinsam war, dass die älteren vorrömischen Bauten bei der Errichtung der römischen Häuser entweder nicht mehr genutzt und aufgelassen oder sogar verfallen und zerstört waren. Bei den Grabungen wurden keine Hinweise auf die Existenz von Straßen, öffentlichen Plätzen oder infrastrukturellen Einrichtungen gefunden.[42]

1990 wurde am südlichen Rand in der Mitte des Plateaus die Reste eines römischen Gebäudes mit den Gräbern mehrerer Neugeborener und über 120 Münzen entdeckt. Die Münzen stammen aus einem über 400 Jahre erstreckenden Zeitraum von 7 v. Chr. bis 398 n. Chr. Zudem wurden die Reste weiterer vier rätischer Gebäude freigelegt.[43]

  • Sanzeno auf tir.univie.ac.at (Datenbank rätischer Inschriften Thesaurus Inscriptionum Raeticarum (TIR) der Universität Wien)
  • Sanzeno auf db.edcs.eu (Epigraphik-Datenbank (EDCS) der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt)

Literatur

  • Alfredo Buonopane: Società, economia, religione. In: Ezio Buchi (Hrsg.): Storia del Trentino. Volume II L’età romana. il Mulino, Bologna 2000, ISBN 88-15-08080-5, S. 133–239.
  • Enzo Bucchi: Dalla colonizzazione della Cisalpina alla colonia «Tridentum». In: Ezio Buchi (Hrsg.): Storia del Trentino. Volume II L’età romana. il Mulino, Bologna 2000, ISBN 88-15-08080-5, S. 47–131.
  • Enrico Cavada: Il territorio: popolamento, abitati, necropoli. In: Ezio Buchi (Hrsg.): Storia del Trentino. Volume II L’età romana. il Mulino, Bologna 2000, ISBN 88-15-08080-5, S. 363–437.
  • Gianni Ciurletti: Una lapide funeraria di veterano romano da Sanzeno (Val di Non). In: Studi trentini di scienze storiche. Sezione seconda. Nr. 61/1 (1982), S. 129–133 (Digitalisat).
  • Gianni Ciurletti (Hrsg.): Archeologia nelle valli di Non e di Sole. Provincia autonoma di Trento. Ufficio beni archeologici, Trient 1992.
  • Luca Mantovani: Storia dei ritrovamenti archeologici di Sanzeno. In: Luca Mantovani, Livio Zerbini: Sanzeno Antica. Storia dei ritrovamenti archeologici e romanizzazione. Comune di Sanzeno, Sanzeno 1989.
  • Franco Marzatico: Il gruppo Fritzens-Sanzeno. In: Ingrid R. Metzger, Paul Gleirscher (Hrsg.): Die Räter – I Reti. (= Schriftenreihe der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer = Collana della Comunità di lavoro regioni alpine). Athesia, Bozen 1992, ISBN 88-7014-646-4, S. 213–246.
  • Franco Marzatico: I Reti in Trentino: il Gruppo Fritzens-Sanzeno. In: Gianni Ciurletti, Franco Marzatico (Hrsg): I Reti / Die Räter. Atti del simposio 23–25 settembre 1993 Castello di Stenico, Trento. Provincia autonoma di Trento, Servizio beni culturali, Ufficio beni archeologici, Trient 1999, ISBN 88-7702-084-9, S. 467–504.
  • Franco Marzatico: La seconda età del ferro. In: Michele Lanzinger, Franco Marzatico, Annaluisa Pedrotti (Hrsg.): Storia del Trentino. Volume I: La preistoria e la protostoria. il Mulino, Bologna 2000, ISBN 88-15-08369-3, S. 480–573.
  • Franco Marzatico: L’età del Ferro nell’area alpina centro orientale. Aspetti e problemi. In: Rosa Roncador, Franco Nicolis (Hrsg.): Antichi popoli delle Alpi: sviluppi culturali durante l’età del ferro nei territori alpini centro-orientali : atti della Giornata di studi internazionale, 1 maggio 2010, Sanzeno, Trento. Provincia autonoma di Trento, Soprintendenza per i beni architettonici e archeologici, Ufficio beni archeologici, Trient 2014, ISBN 978-88-7702-363-6, S. 11–28 (PDF).
  • Franco Marzatico: Le alpi centro-orientali. In: Paola Piana Agostinetti (Hrsg.): Celti d’Italia. I Celti dell’età di La Tène a sud delle Alpi. Atti del Convegno internazionale Roma 16–17 dicembre 2010. (= Biblioteca di «Studi Etruschi» Band 59). Giorgio Bretschneider, Rom 2017, ISBN 978-88-7689-305-6, S. 161–190.
  • Giulia Mastrelli Anzilotti: Toponomastica trentina: i nomi delle località abitate. Provincia autonoma di Trento. Servizio beni librari e archivistici, Trient 2003, ISBN 978-88-86602-56-3.
  • Johann Nothdurfter: Die Eisenfunde von Sanzeno im Nonsberg. (= Römische Germanische Forschungen Band 38). Philipp von Zadern, Mainz 1979, ISBN 3-8053-0403-X.
  • Livio Zerbini: Sanzeno Romana. In: Luca Mantovani, Livio Zerbini: Sanzeno Antica. Storia dei ritrovamenti archeologici e romanizzazione. Comune di Sanzeno, Sanzeno 1989.

Einzelnachweise

  1. Gianni Ciurletti (Hrsg.): Archeologia nelle valli di Non e di Sole. S. 29.
  2. Franco Marzatico: La seconda età del ferro. S. 561, Fußnote 93.
  3. Franco Marzatico: La seconda età del ferro. S. 493–494.
  4. Franco Marzatico: La seconda età del ferro. S. 497, 501.
  5. Franco Marzatico: Le alpi centro-orientali. S. 170.
  6. Franco Marzatico: L’età del Ferro nell’area alpina centro orientale. Aspetti e problemi. S. 21.
  7. Franco Marzatico: La seconda età del ferro. S. 494–495.
  8. Franco Marzatico: L’età del Ferro nell’area alpina centro orientale. Aspetti e problemi. S. 20–21.
  9. Franco Marzatico: La seconda età del ferro. S. 495.
  10. Franco Marzatico: La seconda età del ferro. S. 495–496.
  11. Franco Marzatico: La seconda età del ferro. S. 531–532.
  12. Franco Marzatico: La seconda età del ferro. S. 537.
  13. Livio Zerbini: Sanzeno Romana. S. 67.
  14. Franco Marzatico: Il gruppo Fritzens-Sanzeno. S. 225.
  15. Livio Zerbini: Sanzeno Romana. S. 67–68, 70.
  16. a b Enzo Bucchi: Dalla colonizzazione della Cisalpina alla colonia «Tridentum». S. 80.
  17. Livio Zerbini: Sanzeno Romana. S. 72.
  18. Livio Zerbini: Sanzeno Romana. S. 73–74.
  19. Livio Zerbini: Sanzeno Romana. S. 75–76.
  20. Alfredo Buonopane: Società, economia, religione. S. 174.
  21. Livio Zerbini: Sanzeno Romana. S. 77–78.
  22. Alfredo Buonopane: Società, economia, religione. S. 164.
  23. Livio Zerbini: Sanzeno Romana. S. 78.
  24. Enrico Cavada: Il territorio: popolamento, abitati, necropoli. S. 391.
  25. Giulia Mastrelli Anzilotti: Toponomastica trentina: i nomi delle località abitate. S. 363.
  26. Gianni Ciurletti: Archeologia nelle valli di Non e di Sole. S. 20.
  27. Giulia Mastrelli Anzilotti: Toponomastica trentina: i nomi delle località abitate. S. 344.
  28. Sanzeno. In: alpiantiche.unitn.it. Abgerufen am 30. Juli 2022 (italienisch).
  29. Enrico Cavada: Il territorio: popolamento, abitati, necropoli. S. 391–392.
  30. Luca Mantovani: Storia dei ritrovamenti archeologici di Sanzeno. S. 13.
  31. Luca Mantovani: Storia dei ritrovamenti archeologici di Sanzeno. S. 15–17.
  32. Luca Mantovani: Storia dei ritrovamenti archeologici di Sanzeno. S. 19–20.
  33. Luca Mantovani: Storia dei ritrovamenti archeologici di Sanzeno. S. 20–21.
  34. Luca Mantovani: Storia dei ritrovamenti archeologici di Sanzeno. S. 22–23.
  35. Luca Mantovani: Storia dei ritrovamenti archeologici di Sanzeno. S. 27–28.
  36. Luca Mantovani: Storia dei ritrovamenti archeologici di Sanzeno. S. 31–32, 35–36.
  37. Luca Mantovani: Storia dei ritrovamenti archeologici di Sanzeno. S. 31–32, 35–36.
  38. AE 1990, 432
  39. Gianni Ciurletti: Una lapide funeraria di veterano romano da Sanzeno (Val di Non). S. 129.
  40. Livio Zerbini: Sanzeno Romana. S. 71.
  41. Franco Marzatico: I Reti in Trentino: il Gruppo Fritzens-Sanzeno. S. 472.
  42. Enrico Cavada: Il territorio: popolamento, abitati, necropoli. S. 392, 394.
  43. Franco Marzatico: I Reti in Trentino: il Gruppo Fritzens-Sanzeno. S. 477.

Kategorie:Archäologischer Fundplatz im Trentino Kategorie:Eisenzeitliche Siedlung Kategorie:Römischer Vicus Kategorie:Sanzeno


Wirtschaft

Das Einwohner des Nonstal wurde seit alters her als wohlhabend beschrieben. Giano Pirro Pincio bezeichnete das Tal zu Beginn des 16. Jahrhunderts als Kornkammer des Trentino. Abraham Ortelius unterlegte den wirtschaftlichen Wohlstand des Tales in seinem 1595 veröffentlichen Atlas Theatrum Orbis Terrarum mit Zahlen und führte als Beweis an, dass es im „Nansberg“ (sic) 350 Kirchen und 32 Burgen gebe. Wenig später war es der Chronist Marx Sittich von Wolkenstein, der 1613 in seinem Werk Landesbeschreibung von Südtirol darauf verwies, dass das Tal so viele Dörfer wie das Jahr Tage habe.[1]

Von Wolkenstein zählte neben dem Obst-, Getreide- und Gemüseanbau, der Viehzucht, dem Fischfang und der Jagd auch die Bergwerke im Tal auf. So wurde seit dem 13. Jahrhundert Silber, ab dem 16. Jahrhundert Salpeter für die Herstellung von Schießpulver und ab dem 17. Jahrhundert Pech in verschiedenen über das Tal verstreuten Minen abgebaut.


Apfelanbau

https://www.paesaggideltrentino.it/i-paesaggi-agricoli-del-trentino/melicoltura/ https://heraldica.org/cgi-bin/translati.pl?words=punta&exact=1&orilang=5&lang=3

Einzelnachweise

  1. Alberto Mosca: Economia in Anaunia: Uno sguardo storico. S. 7–11 (PDF).

https://www.fondazionecrvaldinon.it/media/qealro0s/opuscolo-economia-anaune.pdf


Margherita war das einzige Kind von Roberto Hack, dessen Großvater aus der Schweiz stammte, und Maria Teresa Poggesi. Ihr Vater besaß eine Ausbildung als Buchhalter und arbeitete für einen Stromerzeuger. Ihre Mutter war Lehrerin und hatte zudem Kunst studiert, arbeitete aber zeitweise auch als Angestellte im Telegrafenamt. Nachdem der Vater seine Arbeit vermutlich wegen seiner Sympathien zum Sozialismus verlor, offiziell wurde er wegen seines wegen Tuberkolose angegriffenen Gesundheitszustandes entlassen, musste die Familie zwischen Ende 1926 und Anfang 1927 in eine billigere Wohnung umziehen.

Margherita Hack erlernte sich selbst das Lesen, übersprang die 1. Klasse und wurde 1928 in die 2. Klasse der Grundschule eingeschult. Als sich ihre Eltern ab 1929 anfingen für Theosophie zu interessieren, ihr Vater war einige Zeit Sekretär der Italienischen Teosophischen Gesellschaft, wirkte sich dies nur soweit aus, als das sie von da an Vegetariern wurde. 1932 legte sie erfolgreich die Aufnahmeprüfung für den Besuch des Gymnasiums ab und ab Oktober 1932 besuchte sie das Galilei-Gymnasium in Florenz. 1933 lernte sie den zwei Jahre älteren Aldo De Rosa kennen, den sie 1944, nachdem sie sich mehrere Jahre aus den Augen verloren hatten, kirchlich heiraten sollte, obwohl sie überzeugte Atheistin war.

Die 1938 verabschiedeten italienischen Rassengesetze waren ihr zuwider und sie nahm eine antifaschistische Einstellung ein. Als die Sportbegeisterte und aktive Leichtathletin Hack 1941 für die Teilnahmen an den nationalen Universitätsmeisterschaften, den Littorali, ihren Treueid auf den Faschismus ableisten musste, hielt sie sich dies bis zum Ende ihres Lebens vor. Im Jahr zuvor hatte sie sich an der geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Florenz eingeschrieben, wechselte aber nach den ersten für sie enttäuschenden Lesungen auf die Fakultät für Physik. Bei den Universitätsmeisterschaften 1941 in Florenz wurde sie italienische Universitätsmeisterin im Hoch- und Weitsprung. Im Wintersemester 1942/43 besuchte sie zum ersten mal einen Kurs in Astronomie, der von Giorgio Abetti gehalten wurde.

Giulio Gavotti (geboren 17. Oktober 1882 in Genua; gestorben 6. Oktober 1939 in Rom) war ein italienischer Flugpionier.

Leben

Einzelnachweise


Gramigna

Gramigna ist eine italienische Pastasorte.

Zubereitung

Literatur

Commons: Gramigna – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise


Die Klassifizierung in Italien

Der Gesetzgeber in Italien hat genau definiert, welche in Italien hergestellten und vertriebenen Produkte als Pasta bezeichnet werden dürfen und welche nicht. Ein entsprechendes Gesetz wurde 1967 (Nr. 580 vom 4. Juli 1967) verabschiedet und stellte die Grundlage für die Pastaherstellung in Italien bis 2001 dar. Veränderte Produktionstechniken und allgemeine Änderungen im Lebensmittelrecht, die im Zuge der Zugehörigkeit zur Europäischen Union nötig wurden, fanden ihren Ausdruck im angepassten Dekret Nr. 187, das am 9. Februar von Staatspräsident Carlo Azeglio Ciampi unterzeichnet und am 22. Mai 2001 mit der Veröffentlichung im Amtsblatt der Italienischen Republik in Kraft trat.[1]

Pasta secca

Laut Artikel 6 des Gesetzes dürfen nach Verarbeitung und Trocknung nur diejenigen Teigwaren als Pasta bezeichnet in den Handel kommen, deren Teig aus Hartweizengrieß oder Hartweizendunst besteht und für deren Herstellung ausschließlich Wasser ohne weitere Zutaten beigemischt wurde. Als Vollkornpasta (pasta integrale) wird diejenige Pasta bezeichnet, deren Teig mit Vollkornhartweizengrieß und Wasser zubereitet wurde. Bei der Herstellung in den oben genannten Fällen toleriert das Gesetz die Beimischung von Weichweizenmehl mit einem Anteil von maximal 3 %. In allen anderen Fällen handelt es sich um Paste speciali, was dementsprechend auf dem Etikett ersichtlich sein muss. Pasta die außerhalb Italiens vollständig aus Weichweizen hergestellt oder über den in Italien gesetzlich vorgeschriebenen Anteilen hergestellt wurde und in Italien verkauft wird, muss auf der Verpackung ebenfalls als solche ausgewiesen werden.[1]

Pasta all’uovo

Das Gesetz regelt außerdem die für den Verkauf bestimmte Herstellung von Eiernudeln (pasta all’uovo) und frischer Pasta (pasta fresca). Bei der Herstellung von frischer Pasta (Art. 9) darf, im Gegensatz zu den Eiernudeln (Art. 8), auch ausdrücklich auf Weichweizenmehl zurückgegriffen werden.[1][2]

Pasta fresca

Die Regelungen gelten ausschließlich für den italienischen Markt. Die für den Export bestimmte und in Italien hergestellte Pasta kann von den oben genannten Bestimmungen abweichen.[3]


https://ita.calameo.com/read/0004501540ed76b21aa30

Pastakonsum und -herstellung in Italien

Pasta wird in den italienischen Haushalten in Schnitt fünfmal in der Woche verzehrt. Für jeden zweiten Italiener ist Pasta das beliebteste Lebensmittel und mit einem jährlichem Durschnittsverbrauch von 23,5 kg pro Kopf ist Italien weltweit Spitzenreiter, gefolgt von Tunesien (16 kg) und Venezuela (12 kg). Laut Statistiken wird Pasta vor allem von Männern aus Mittel- und Süditalien geschätzt, die Pastagerichte täglich essen. Von den Pastasorten wird geriffelte Pasta (Pasta rigata) bevorzugt. Zunehmend wird auch von Vollkornpasta (Pasta integrale) von den italienischen Verbrauchern gekauft.

Geschichte

Die Herstellung von Fleisch- und Wurstwaren auf der Apennin-Halbinsel hat eine lange Tradition und kann bis auf die Zeit der Etrusker im 8. Jahrhundert v. Chr. zurückverfolgt werden. Die Verbesserungen bei der Zucht von Nutztieren, erlaubte es den Etruskern verstärkt auf Fleisch als Nahrungsmittel zurückzugreifen. Während Rindfleisch dem etruskische Adel vorbehalten war, diente die Schweinezucht vor allem der breiten Bevölkerung als Nahrungsquelle.[4]

Archäologische Funde aus Vulci in der Region Latium sowie aus Forcello südöstlich von Mantua belegen, dass das Schweinefleisch von den Etruskern weiterverarbeitet wurde. So wurden bei Grabungen in Forcello über 40.000 Knochenreste gefunden, die zu 60 % von Schweinen stammen, und Schlachtspuren aufweisen.[5] In der römischen Küche war Schweinefleisch bereits ein wesentlicher Bestandteil. Als Nahrungsquelle wurden Schweine in großem Umfang gemästet, während Rindfleisch nur selten konsumiert wurde, meist im Zusammenhang mit Opferzeremonien.[6]

Aus der Römerzeit stammen auch die ersten schriftlichen Zeugnisse über die Herstellung von Fleisch- und Wurstwaren aus Schweinefleisch. Im letzten Kapitel seines um 150 v. Chr. verfassten Werkes De agri cultura beschreibt Marcus Porcius Cato der Ältere die Herstellung von Fleischstücken, die zur besseren Aufbewahrung gesalzen und luftgetrocknet werden.[5] In der römischen Küche wurde aus der Hinterkeule des Schweins perna und aus der Vorderkeule petaso hergestellt. Aus dem Lateinischen perexsuctum für ausgetrocknet leitete sich das italienische Wort prosciutto ab, das dem deutschen Schinken entspricht.[7]

Weitere römische Autoren, die das Schwein als Nahrungsquelle lobten waren Titus Livius in seinem Werk Ab urbe condita, Titus Petronius in seinem Roman Satyricon oder Plinius der Ältere. Unter den Langobarden

Einzelnachweise

  1. a b c Decreto del Presidente della Repubblica 9 febbraio 2001, n. 187, “Regolamento per la revisione della normativa sulla produzione e commercializzazione di sfarinati e paste alimentari, a norma dell’articolo 50 della legge 22 febbraio 1994, n. 146” (PDF)
  2. La pasta in pasto alla legge. In: pasta.it. Abgerufen am 1. Februar 2022 (italienisch).
  3. L’'Italia della pasta. S. 25–26.
  4. Luigi Malnati: Alimentazione in Etruria. In: storico.beniculturali.it. Abgerufen am 14. Januar 2022 (italienisch).
  5. a b I salumi d’Italia. S. 13.
  6. Antony C. King: La domesticazione degli animali e l’allevamento: mondo greco e romano – Aspetti generali In: Il Mondo dell’Archeologia, Rom 2002.
  7. Paola Gho (Hrsg.): Dizionario delle cucine regionali italiane: Dalla A alla Z la storia del nostro patrimonio gastronomico. S. 551.

Work in progress

https://www.archividelgarda.it/nucleo/uploads/2016/12/ASARNews_n.-3-2007.pdf http://www.ecovalsugana.net/images/biblioteca//vicende_agricole.pdf http://www.riva2.it/attivita-documenti/Il%20Varoncello%202012-2013.pdf https://www.giornaletrentino.it/cronaca/trento/rinasce-cappella-bozzoni-pezzo-di-storia-di-varone-1.991503 https://www.cultura.trentino.it/archivistorici/soggettiproduttori/stampa/815725 http://www.san.beniculturali.it/web/san/dettaglio-soggetto-produttore?id=92169

Pietrabuona

Geographie

Lage

Pietrabuona ist einer der Orte, die Die Zehn Burgen (italienisch le dieci castella) genannt werden. Die Gegend, in der das Dorf liegt, die Valleriana, wird auch als Pescianische Schweiz (it. Svizzera Pesciatina) bezeichnet. Pietrabuona ist ein abgelegener Ort und liegt auf 117 Metern. Der 1775 eingemeindete Ort liegt etwa 3,5 Kilometer nördlich vom Gemeindesitz in Pescia auf der orographisch rechten Seite des gleichnamigen Flusses.[1]

Ortsteile

Die Fraktion Pietrabuona gliedert sich in die Ortsteile Castello La Croce und San Giovanni auf.

  • Castello auch Bicciuccolo genannt liegt auf einem 186 m hohen Felsvorsprung.

Name

Benannt ist der Ort nach einigen Steinbrüchen, an denen der Serena oder auch als Macigno bekannter, grauer und als Baumaterial begehrter Sandstein abgebaut wurde.[2]

Geschichte

Der Hügel auf dem sich der mittelalterliche Ortsteil Borgo Castello erstreckt, wurde erstmals 798 unter dem Namen Bovulo urkundlich erwähnt. An der Stelle stand eine dem Heiligen Gregorius geweihte Kirche, die allerdings bereits zu Beginn des 10. Jahrhunderts aufgegeben worden war.[3]

Die Ursprünge von Pietrabuona gehen dagegen auf eine Burganlage zurück, die 914 unter dem Bischof von Lucca Pietro II. entstand. Die Anlage wurde aber bereits nach etwa 40 Jahren unter seinem Nachfolger, vermutlich wegen ihrer Randlage aufgegeben. Erst im 12. Jahrhundert begann man sich wieder für Pietrabuona zu interessieren, nachdem das Gebiet erneut unter den Einflussbereich des Bischofs von Lucca gelangt war. 1164 bestätigte der Staufer Friedrich Barbarossa die Besitzansprüche des Bischofs auf die Burg, die auch von seinen Nachfolgern Heinrich VI. (1194) und Otto IV. (1209) bestätigt wurden.[4]

Ebenfalls im 12. Jahrhundert konstituierte sich die freie Kommune Pietrabuona, die allerdings kirchenrechtlich dem Bischof von Lucca unterstand. Welche Rolle Burg und Ort während der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Pisa, Lucca und Florenz im Rahmen des Konfliktes zwischen Ghibellinen und Guelfen spielten ist nicht bekannt. Pietrabuona findet auch keine Erwähnung bei der Zerstörung von Pescia im Jahr 1281 durch den Bund der Guelfen. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts fiel Pietrabuona abwechselnd unter den Einfluss von Lucca und Florenz.

1328 schloss sich Pietrabuona Florenz an, um bereits 1331 erneut Lucca den Treueid zu schwören. Unter der Signoria von Mastino II. della Scala in Lucca, fiel Pietrabuona 1339 erneut an Florenz.

Der Ort Pietrabuona entstand zu Beginn des 10. Jahrhunderts auf einem Felsvorsprung, genannt Bicciuccolo. Das vom Bischof von Lucca Pietro II. gegründete einer Burg ähnelnde Wehrdorf, besaß eine Mauer und zwei Toren, das Bologneser Tor im Norden und das Florentiner Tor im Süden, die in Teilen noch erhalten sind.[5]


Innerhalb der Mauern wurden noch im Frühmittelalter eine Reihe von Gebäuden errichtet. Darunter die am nördlichen Tor gelegene Pieve S. Matteo von der nur die Apsis und Teile der Außenmauern erhalten sind. Ab 1200 war Pietrabuona eine eigenständige unabhängige Gemeinde Im 14. Jahrhundert wurde die Kirche in eine Befestigungsanlage umgewandelt. Aus dieser Zeit stammt noch der erhaltene Wehrturm, während die übrige Teile der Rocca 1970 einstürzten.[5]

Das über dem Tal der Pescia gelegene strategisch wichtige Wehrdorf galt lange Zeit als uneinnehmbar. 1362 konnten die verbündeten Stadtstaaten Pisa und Lucca mit Hilfe eines Belagerungsturms den von Florenz kontrollierten Ort dennoch einnehmen. Aber bereits zwei Jahre später unterstand Pietrabuona erneut der Republik Florenz.[5]

1710 entstand die erste Papiermanufaktur im Ortsteil Borgo San Croce.

Sprengung 1944

Bauten & Sehenswürdigkeiten

  • mittelalterliche Ortskern von Borgo Castello
  • Pfarrkirche der Heiligen Matthäus und Columban
  • Kirche der Heiligen Laurentius und Stefan
  • Papiermuseum, der seit dem 15. Jahrhundert in der Gemeinde Pescia beheimateten Papierherstellung gewidmet.[6]

Literatur

  • Alessandro Merlo: Il castello di Pietrabuona. (= Quaderni di rilievo urbano. Band 2). ETS, Pisa 2012, ISBN 978-88-467-3435-8. PDF
  • Alessandro Merlo, Riccardo Butini (Hrsg.): La Cartiera Bocci di Pietrabuona: documentazione e valorizzazione. DIDA, Florenz 2014, ISBN 978-88-96080-21-4. Digitalisat
  • Alessandro Merlo, Gaia Lavoratti (Hrsg.): Pietrabuona : strategie per la salvaguardia e la valorizzazione degli insediamenti medioevali. DIDA, Dipartimento di Architettura Università di Firenze, Florenz 2014, ISBN 978-88-96080-15-3. Digitalisat
Commons: Robertk9410/Work in progress – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Pietrabuona. In: pescia.it. Abgerufen am 23. März 2021 (italienisch).
  2. Patrizio Rossi: La Svizzera Pesciatina. In: italiamedievale.org. Abgerufen am 23. März 2021 (italienisch).
  3. Alessandro Merlo: Il castello di Pietrabuona. S. 53.
  4. Alessandro Merlo: Il castello di Pietrabuona. S. 53–55.
  5. a b c {Alessandro Birindelli: “'Bicciuccolo” il Castello di Pietrabuona. In: pescia.iltuopaese.com. Abgerufen am 23. März 2021 (italienisch).
  6. Il Museo della Carta di Pescia. In: laviadellacarta.it. Abgerufen am 23. März 2021 (italienisch).