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Kernkraftwerk Shika

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Kernkraftwerk Shika
Kernkraftwerk Shika
Kernkraftwerk Shika
Lage
Kernkraftwerk Shika (Präfektur Ishikawa)
Kernkraftwerk Shika (Präfektur Ishikawa)
Koordinaten 37° 3′ 40″ N, 136° 43′ 35″ OKoordinaten: 37° 3′ 40″ N, 136° 43′ 35″ O
Land Japan
Daten
Eigentümer Hokuriku Denryoku
Betreiber Hokuriku Denryoku
Projektbeginn 1975
Kommerzieller Betrieb 30. Juli 1993

Aktive Reaktoren (Brutto)

2  (1898 MW)
Eingespeiste Energie im Jahr 2006 7.456 GWh
Eingespeiste Energie seit Inbetriebnahme 54.864 GWh
Website http://www.rikuden.co.jp/atomic/
Stand 25. Juli 2007
Die Datenquelle der jeweiligen Einträge findet sich in der Dokumentation.

Das Kernkraftwerk Shika (jap. 志賀原子力発電所, Shika genshiryoku hatsudensho) ist im Ort Shika im Landkreis Hakui in der Präfektur Ishikawa gelegen. Die Anlage ist 1,6 km² groß und gehört der Hokuriku Denryoku. Das Kraftwerk befindet sich an der Küste des Japanischen Meeres.

Die beiden Reaktoren wurden von Hitachi geliefert.[1][2]

Unfälle

Zur Jahreswende 1999/2000 stellte die Radioaktivitätsüberwachung scheinbar den Dienst ein. Es stellte sich aber heraus, dass lediglich keine Daten mehr geliefert wurden.[3]

Am 18. Juni 1999 kam es zu einem Zwischenfall, bei dem drei Steuerstäbe aus dem Kern entfernt wurden, statt einen hineinzufahren. Dies führte dazu, dass der Reaktor 15 Minuten nicht mehr kontrolliert werden konnte. All das wurde erst am 15. März 2007 bekannt, die Behörden waren nicht informiert worden.

Abschaltung

Am 18. März 2009 wurde vom Obergericht Nagoya ein Gerichtsurteil zur Stilllegung von Shika-2 aufgehoben. Laut dem Obergericht entspricht die Erdbebensicherheit von Shika-2 dem gegenwärtigen Stand der Technik und von der Anlage geht keine Gefährdung für die Bevölkerung aus. Im Jahr 1999 war die ursprüngliche Klage gegen den Betreiber von einer Gruppe japanischer Bürger mit der Forderung der Stilllegung wegen Sicherheitsbedenken im Fall eines Erdbebens eingereicht worden. Der Betreiber kündigte im November 2007 an, dass die beiden Blöcke in Shika nachgerüstet werden, um die Erdbebensicherheit zu erhöhen. Diese Arbeiten in Shika-2 sind seit März 2008 vollendet.[4] Aufgrund des Erdbebens oder der Katastrophe in Fukushima wurde der Reaktor heruntergefahren, bei Gerichtsprozessen die wegen dem Wiederanfahren geführt wurden, kam ein Gutachten zu dem Schluß, daß die Erdbebenspalte auf der das Kraftwerk gebaut wurde, nicht sicher inaktiv ist wie vom Betreiber behauptet.[5][6] Da die Anlage seit über 11 Jahren stillsteht wird eine endgültige Abschaltung immer wahrscheinlicher, es wäre nicht das erste Mal daß ein Betreiber etwas länger braucht die Realität anzuerkennen, so war zum Beispiel Fukushima II bereits 8 Jahre abgeschaltet als Tepco die Erleuchtung überkam und sie die Stilllegung verkündete.

Daten der Reaktorblöcke

Das Kernkraftwerk Shika hat zwei Blöcke:

Reaktorblock[7] Reaktortyp Netto-
leistung
Brutto-
leistung
Baubeginn Netzsyn-
chronisation
Kommer-
zieller Betrieb
Abschal-
tung
Shika-1 Siedewasserreaktor 505 MW 540 MW 01.07.1989 12.01.1993 30.07.1993 Seit 3/2011 im Langzeitstillstand
Shika-2 Fortgeschrittener Siedewasserreaktor 1304 MW 1358 MW 20.08.2001 04.07.2005 15.03.2006 Seit 3/2011 im Langzeitstillstand[8]

Einzelnachweise

  1. INSC: Database. In: International Nuclear Safety Center. Archiviert vom Original am 27. Mai 2010; abgerufen am 8. August 2016 (englisch).
  2. NEA Liste
  3. Computer problems hit three nuclear plants in Japan. In: CNN. 3. Januar 2000, archiviert vom Original am 2. Juni 2009; abgerufen am 8. August 2016 (englisch).
  4. Nuklearforum Schweiz - Japan: Abschaltung von Shika-2 vor Gericht abgeblitzt
  5. https://inis.iaea.org/search/search.aspx?orig_q=RN:47118902
  6. https://www.neimagazine.com/news/newsfaults-under-japans-shika-npp-said-to-be-active-4830171
  7. Power Reactor Information System der IAEA: Japan: Nuclear Power Reactors - Alphabetic (englisch)
  8. http://www.iaea.org/PRIS/CountryStatistics/ReactorDetails.aspx?current=842

Siehe auch