Gewicht

Ein Gewicht kann ein Gegenstand sein, der durch seine Masse eine bestimmte Aufgabe erfüllt (z. B. Gegengewicht, Briefbeschwerer, Wiegegewicht usw). Physikalisch bezeichnet das Gewicht (oder besser die Gewichtskraft) eines Objekts seine nach unten gerichtete Anziehungskraft durch die Gravitation. Gemessen wird das Gewicht in der Einheit Newton (N), also einer Einheit der Kraft.
Die Gewichtskraft eines Objektes ist das Produkt seiner schweren Masse mit der am Ort herrschenden, zum Erdmittelpunkt gerichteten Schwerebeschleunigung :
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Da auf der Erde der Betrag der Schwerebeschleunigung an jedem Ort (fast¹) identisch ist, wird umgangssprachlich die Masse eines Körpers oft fälschlicherweise als sein Gewicht bezeichnet (siehe Bildunterschrift rechts!).
Um diesen – im Alltag harmlosen – Widerspruch zu beseitigen, wurde 1960 im SI-System die alte Krafteinheit Kilopond durch das Newton ersetzt (1 kp = 9,80665 N). Obwohl viele Waagen (z. B. Federwaagen) genaugenommen gar nicht die Masse eines Körpers, sondern seine Gewichtskraft messen, sind sie aber dennoch nach (Kilo)gramm skaliert. Dies ist auch gerechtfertigt, weil die Schwerebeschleunigung an allen Orten auf der Erde näherungsweise als konstant betrachtet werden kann und bekannt ist. Somit „rechnet“ eine Federwaage das gemessene Gewicht intern in die angezeigte Masse um.
Die Schwerebeschleunigung beispielsweise auf dem Mond ist geringer als auf der Erde (ca. 1/6 der Schwerebeschleunigung auf der Erde). Dies bedeutet, dass ein Körper, der zuvor auf der Erde gewogen wurde, auf dem Mond zwar nach wie vor dieselbe Masse hat, seine Kraft jedoch dort geringer ist.
Während die Masse eines Körpers (gemessen in Gramm oder Kilogramm) also unabhängig vom Aufenthaltsort immer konstant ist, variiert sein Gewicht (seine Gewichtskraft, gemessen in Newton) je nach seiner Position. So hat zum Beispiel ein 100 kg schwerer Körper auch auf dem Mond die Masse 100 kg. Dagegen beträgt das Gewicht dieses Körpers auf der Erde zwischen ca. 978 und 983 N (je nach Aufenthaltsort) und auf dem Mond lediglich ungefähr ein 1/6 der Gewichtskraft auf der Erde.
¹) Die Schwerkraft ändert sich tatsächlich im Erdschwerefeld um bis zu 0,5 % (am Äquator im Mittel 9,7803 m/s², an den Polen 9,8322 m/s², z.B. durch die Zentrifugalkraft, die Abplattung der Erde bzw. durch Gebirge und dem daraus resultierenden Vertikalgradienten von -3,05*10^-3 m/s² pro km).