Vier

Die natürliche Zahl Vier ist Nachfolgerin der Drei und Vorgängerin der Fünf. Sie ist die erste zusammengesetzte Zahl und damit die erste Nicht-Primzahl nach der Eins.
Sprachliches
Der lateinische Begriff für Vier ist quattuor, die zugehörige Ordnungszahl quartus (der vierte) und das Adjektiv quadrus (viereckig) fanden ins Deutsche Eingang bei Begriffen wie Quartal, Quartett oder Quadrat.
Das griechische Präfix für Vier τετρα- (tetra-) fand bei Fremdwörten Gebrauch wie Tetralogie, Tetrarchie, Tetraeder oder Tetrachord.
Die Vier ist im Deutschen die einzige Zahl, deren Wert mit der Anzahl der Buchstaben ihres Zahlennamens übereinstimmt (sieht man davon ab, den Zahlennamen fünf mit 'ue' statt 'ü' zu schreiben).
Mathematik
Eine vierseitige Fläche ist ein Viereck. Ein geometrischer Körper mit vier Flächen ist ein Tetraeder.
Der Vier-Farben-Satz besagt, dass vier Farben ausreichen, um alle Flächen auf einer Landkarte so einzufärben, dass nirgends gleichfarbige Flächen aneinanderstoßen, wohingegen drei Farben dafür nicht genügen.
Kultur, Literatur, Musik und Geistesleben
Die griechischen Natursphilosophen sahen vier Elemente (Feuer, Wasser, Erde, Luft) als Grundbestandteile allen Seins: Die Vier-Elemente-Lehre wirkt bis in die heutige Zeit. Da es neben den vier Elementen vier Himmelsrichtungen, Jahreszeiten und Temperamente gibt, galt die Vier im Mittelalter als die Zahl des Irdischen, im Gegensatz zur Drei, der Zahl Gottes und der Trinität. Aus den rechnerischen Verbindungen dieser Zahlen Drei und Vier ergeben sich weitere im Christentum heilige Zahlen: Sieben und Zwölf. Aus dieser christlichen Zahlenlehre ergibt sich auch für die Musik die Auffassung, dass der 3/4-Takt als der Vollkommene gilt - früher dargestellt durch einen Kreis, während der 4/4-Takt als der unvollkommene, der irdische gilt, der bis heute in der musikalischen Notation durch einen Halbkreis, ein dem großen C ähnliches Zeichen angegeben wird.
In der chinesischen Zahlensymbolik und damit auch in Korea und Japan gilt die Vier als Unglückszahl, da sie klanglich (chinesisch 四, Pinyin sì) dem chinesischen Wort für Tode ähnelt (chinesisch 死, Pinyin sǐ).