Gotik


Die Gotik ist eine Stilepoche der europäischen Kunst des Mittelalters. Sie entstand um 1140 in der Île-de-France (Gegend von Paris) und währte nördlich der Alpen bis etwa 1500. Der zuvor vorherrschende Bau- und Kunststil ist als Romanik, der nachfolgende als Renaissance bekannt. Der gotische Stil ist nur in der Architektur genau abzugrenzen, während dies auf den Gebieten der Plastik und Malerei nicht in gleicher Klarheit möglich ist.
Die Gotik war eine Epoche der Verbildlichung der christlichen Ideenwelt und bediente sich dabei in großem Umfang der Symbolik und Allegorie. Herausragende Kunstschöpfung ist die gotische Kathedrale, das Gesamtkunstwerk des Mittelalters, Architektur, Plastik und (Glas-)Malerei vereinend. In der Architektur unterscheidet man weiterhin Früh-, Hoch- und Spätgotik, die in den verschiedenen europäischen Landschaften unterschiedlich schnell übernommen wurden.
Die Bezeichnung "Gotik" (v. ital. gotico fremdartig, barbarisch (ursprünglich ein Schimpfwort), abgeleitet von der Bezeichnung des Germanenstammes der Goten) wurde in der Renaissance durch den italienischen Kunsttheoretiker Giorgio Vasari geprägt, seine Geringschätzung der mittelalterlichen Kunst gegenüber dem "goldenen Zeitalter" der Antike ausdrückend. Auch wenn die Bewertung Vasaris heute nicht mehr geteilt wird wurde diese Bezeichnung übernommen.
Bildende Kunst
Baukunst
Entstehung des Stils in Frankreich
Der Chorneubau der Klosterkirche von Saint-Denis, der vom königlichen Kanzler und Abt Suger erbaut wurde, gilt als Initialbau der Gotik. Hier wurde erstmals der burgundische Spitzbogen (Beispiel: Cluny) mit dem normannischen Kreuzrippengewölbe (Beispiel: St-Étienne in Caen, Gewölbe ab 1120) kombiniert und die Gewölbelasten auf Strebepfeiler abgeleitet. Dadurch konnte auf die bisher vorherrschende massive Wand als statisches Element verzichtet werden. Die dadurch mögliche Reduzierung der Wandfläche zugunsten von Fenstern ermöglichte der Kirche nicht nur ein grazileres Aussehen als das der romanischen "Gottesburgen", sie war auch viel stärker vom Licht durchflutet.
Wirtschaftliche Grundlage für die Gotik war das Erstarken des französischen Königtums im 12. Jh. auf Kosten des niederen Adels (siehe auch: Geschichte Frankreichs). Der Neubau von Saint-Denis, der königlichen Grablege, ist die architektonische Formulierung eines sehr umfassenden Herrschaftsanspruchs des französischen Königtums gegenüber den Baronen, aber auch gegenüber seinem ärgsten Widersacher, dem König von England: Die Fassade von Saint-Denis, gleichzeitig Triumphbogen und Burg, ist quasi die Wiedererschaffung des karolingischen Westwerks. Die Fassade entstand unmittelbar vor dem Chor und ist noch nicht ganz als "gotisch" einzuordnen, während sie sich schon von den Formen der Romanik gelöst hat.
Vorbedingung für die Entwicklung der die gotische Architektur ermöglichenden Baukunst war die Entwicklung der Produktivkräfte (Technik, Arbeitsfertigkeit und -organisation) im Umfeld der aufblühenden, durch den König geförderten Bürgerstädte.
Erfolgsrezept für die weitere Entwicklung des Stils war, dass jeder Großbau das vor ihm Erreichte zusammenfasste und zugleich Grundlage für die Nachfolgebauten wurde. Die Kathedralen von Sens, Senlis, Noyon, Paris und Laon waren wichtige Stationen auf dem Weg zur Reife (Hochgotik), die bereits Anfang des 13. Jh in Chartres, Soissons, Reims und Amiens erreicht war. Von dort aus breitete sich der Stil durch international arbeitende Baumeister im ganzen westlichen und mittleren Europa aus.
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Prototyp der Westfassade: Die ehem. Klosterkirche Saint-Denis, vor 1140 (im 18. u. 19.Jh. verändert)
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Notre-Dame de Chartres, Fassade, Portale um 1150, Rose und linker Turm ab 1194
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Notre-Dame de Laon, Fassade, begonnen vor 1200
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Notre-Dame de Paris, Fassade, begonnen um 1200
Grundlagen der gotischen Architektur
- die Gotik ist gekennzeichnet durch ein eigenes System im architektonischen Aufbau, das im Gegensatz zur Baukunst der Antike und der Klassik steht (diese beruhten auf Gesetzen aus Stütze und Last).
- Die häufigste Form des Grundrisses im Kirchenbau war, wie schon in der Romanik, das lateinische Kreuz und der einfache Langbau.




- Kreuzrippengewölbe: Die große Neuerung des Kreuzrippengewölbes bestand darin, dass bei einem gedachten Quadrat als Grundriss nicht 4 Rundbögen über die 4 Seiten des Quadrates gestellt wurden, sondern 2 Rundbögen mit gemeinsamem Mittelstein über die beiden Diagonalen. Dadurch war die Stabilität des Gewölbes gesichert, und die statisch nun weniger wichtigen Bögen über den 4 Seiten wurden spitz nach oben gebaut, um die gleiche Höhe wie die beiden längeren und höheren Rundbögen über den Diagonalen zu erhalten. So wird es auch möglich, ein Gewölbejoch über einen rechteckigen Grundriss zu erstellen (statt nur über quadratischen). Auch konnten nun die Gewölbekappen zwischen den Kreuzrippen frei aufgemauert werden ohne eine volle Verschalung zu erstellen. Damit wird die Gestaltung freier als in der Romanik. In der weiteren Entwicklung des Stils wurden auch komplizierte Netzgewölbe erstellt. Kennzeichnend für den Stil blieb die Verwendung von Gewölberippen.
- aufgebrochene, hohe Wände mit großen Fenstern: Die Romanik prägte eine massive Bauweise von Wand und Baukörper mit kleinen Fenstern. Das Kreuzrippengewölbe ermöglichte es, die Wände durch ein filigranes System von Säulen aufzulösen, das die Last des Gewölbes in senkrechter Richtung trug. Man verwendete im Wandbereich eine Vielzahl von großflächigen Fenstern, die das Gebäude leicht und lichtdurchflutet erscheinen ließen. Ein typisches Stilelement sind auch kreisrunde Rosettenfenster an repräsentativen Fassaden, meist über dem Hauptportal. Um die durch die massearme Bauweise in den Säulen auftretenden enormen Querkräfte aufzufangen, setzte man das am Außenbau angebrachte Tragwerk der Strebepfeiler ein und, um die Querkräfte möglichst gering zu halten, den Spitzbogen. Das so entstandene Strebewerk, das oftmals von hoher Filigranität sein kann, prägt den Außenbau der französischen Kathedralgotik. Der Innenraum wurde auf diese Weise von einigen statischen Elementen befreit. Praktisch jedes Element eines gotischen Baukörpers ist tragend. Trotzdem stürzten einige Kathedralen noch während der Bauphase ein oder mussten nachträglich aufgrund auftretender Risse mit weiteren kraftableitenden Elementen verstärkt werden. Die Baumeister der Gotik gingen nach dem Prinzip Versuch und Irrtum vor und schufen damit atemberaubende Konstruktionen. Nach modernen Statikvorschriften dürften die wenigsten noch stehen.
- die Betonung der Vertikalen: Typisch für den Kirchenbau der Gotik ist die Betonung der Vertikale. Die Gewölbe erreichten Scheitelhöhen bis 48m (Kathedrale von Beauvais eingestürzt und unvollendet geblieben, Chor im Kölner Dom 45m. Im Vergleich der romanische Dom zu Speyer: 33 m). Es ist aber auf das proportionale Verhältnis von Höhe und Breite des Baus zu achten, das von der antiken Architektur abweicht, aber bei der romanischen und gotischen Architektur recht ähnlich ist.
- schlanke strukturierte Säulen (besser Pfeiler) auf polygonalem Grundriss, die meist mit Diensten umstanden sind.
- Die Ornamentik bestand aus geometrischen Formen, wie z.B. Kreisen und Bögen, die in Werk- oder Backstein ausgeführt wurden, das sogenannte Maßwerk, das auch in die Fenster eingesetzt werden. Die Vorlagen zu vielen gotischen Ornamenten nahm man aus der Pflanzenwelt. Eine besondere Rolle spielte dabei das Eichenlaub. Aber auch Motive und Formen aus der Menschen- und Tierwelt waren beliebt. An den Spitzen von Giebeln und Türmen verwendete man oft eine Kreuzblume als Ornament (vergleiche auch Wimperg). In der Spätgotik schließlich werden auch verschlungenere und kompliziertere Formen in vielfältigen Fischblasen- und Flammenmustern (Flamboyant) ausgebildet.
Baumeister
In der Gotik übernahmen weltliche Planer und Handwerker das Baugeschehen und wurden die Träger der neuen Kunst. Damit traten die Berufe der Baumeister, Bildhauer und des freien Steinmetzes auf. Beide bewegten sich frei zwischen den verschiedenen Bauhütten, also den Baubetrieben. Dabei handelte es sich um freie Arbeiterverbände, die als "Urgestein" der freien Handwerker bekannt sind. Es bildeten sich regelrecht Baumeister-Familien heraus, wie beispielsweise die Parler, die unter anderem in Schwäbisch Gmünd, am Ulmer Münster, am Prager Veitsdom und am Rathaus in Krakau bauten. Steinmetze sind zwar namentlich nicht bekannt, aber ihre individuellen Steinmetz-Zeichen sind an verschiedenen Baustellen quer durch Mitteleuropa zu finden. Baumeister und Bildhauer verewigten sich häufig auch schon gerne in den Gesichtszügen von Figuren ihrer Werke, zum Beispiel bei Nebenfiguren in Szenen aus der Bibel.
Eine weitere bekannte Baumeisterfamilie aus dem süddeutschen Raum sind die Eselers: Nikolaus Eseler der Ältere und Nikolaus Eseler der Jüngere, die das spätgotische Münster St. Georg als Hallenkirche in Dinkelsbühl schufen.
Die Verbreitung und Weiterentwicklung des gotischen Kirchenbaus
In der Architektur unterscheidet man weiterhin Früh-, Hoch- und Spätgotik, die in den verschiedenen Regionen unterschiedlich schnell übernommen wurden:
Frühgotik | Hochgotik | Spätgotik | |
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Frankreich | 1140-1200 | 1200-1350 | |
England | 1170-1250 | 1250-1350 | 1350-ca. 1550 |
Deutschland | 1220-1250 | 1250-1350 | 1350-ca. 1520/30 |
Italien | seit 1200 |
Dies wurde in der Folgezeit bei neuen Bauwerken immer weiter perfektioniert, spätere gotische Kathedralen sind als Lichtsymphonien konzipiert.
Als sich Anfang des 16. Jahrhunderts die Renaissance nördlich, östlich und westlich der Alpen ausbreitete, verlor der gotische Stil schnell an Einfluss.
Frankreich
Um 1200, als in Deutschland noch große spätromanische Neubauten entstanden, setzte in Frankreich bereits die Entwicklung zur hochgotischen Kathedrale ein. Die Mauerflächen wurden weiter reduziert, komplizierte offene Strebesysteme leiteten den Gewölbeschub ab. Nun verschwanden auch die letzten romanischen Erinnerungen, in ganz Nordfrankreich und den Nachbarländern entstanden in rascher Folge zahlreiche Großbauten.
Am Anfang stehen die Dome in Soissons und Chartres. Chartres wirkt jedoch altertümlicher als Soissons, der Architekt schuf hier bewusst eine "Gottesburg", es finden sich hier tatsächlich zahlreiche Elemente des zeitgenössischen Burgenbaues wieder. Auch die große Stiftskirche in Saint-Quentin wirkt moderner, allerdings wurde hier nur bekanntes neu interpretiert. Chartres zwang nun den Erzbischof von Reims zum Bau einer zumindest "gleichwertigen" Kathedrale, hier wurde schließlich der französische König geweiht. Günstigerweise brannte der alte Dom 1210 ab, es entstand der berühmte hochgotische Neubau.

In der Normandie wurden die Kathedralen in Coutances und Bayeux begonnen, in der Grafschaft Maine wuchs Saint-Julien in Le Mans in den Himmel, nach 1231 wurde die Abteikirche in Saint-Denis bei Paris durch einen Neubau ersetzt. Außer riesigen Kathedralen, wie etwa Amiens, Metz, Rouen, Bourges, Auxerre und Beauvais entstanden große Kloster- und tausende Pfarrkirchen und Kapellen. Der Höhepunkt der Auflösung und vertikalen Streckung der Architektur war mit dem Schlussstein des Chorgewölbes der Kathedrale von Beauvais 1272 in 48 Metern Höhe erreicht worden, die Gewölbe stürzten jedoch bereits 12 Jahre später ein und mussten erneuert werden, um beim Einsturz des monumentalen Vierungsturmes 1573 wieder zerstört zu werden. Die Kirche wurde nie vollendet.
Da an den meisten großen Kirchen jahrhundertelang gebaut wurde, weisen viele auch Elemente der verschiedenen gotischen Epochen auf, da man sich nicht sklavisch an die ursprünglichen Pläne hielt, sondern die neuen Einflüsse mit verarbeitete. Im allgemeinen wurde zuerst der Chor begonnen, dann das Querhaus, die Langschiffe und Fassaden wurden teilweise erst von der Neogotik vollendet.

Als besonders reines Beispiel hochgotischer Architektur errichtete man ab 1318 in Konkurrenz zur dortigen Kathedrale die gewaltige Abteikirche Saint-Ouen in Rouen. Der wenig bekannte Bau ist 137 Meter lang, die Gewölbe schließen in 33 Metern Höhe.
Bereits gegen 1300 setzen manche Kunsthistoriker die Vorläufer der französischen Spätgotik an. Der Hundertjährige Krieg brachte die Bautätigkeit im ersten Drittel des 15. Jahrhunderts weitgehend zum erliegen. Danach entstand nur noch eine neue Kathedrale (Nantes, 1434), dafür zahlreiche große Pfarrkirchen für die nach Ende des Krieges rasch anwachsende Stadtbevölkerung. Viele Großbauten wurden jedoch auch weiter- und fertiggebaut, so die Kathedralen in Auxerre, Troyes, Meaux, Tours und andere. Manche dieser Großbauten wurden nun durch prachtvolle Westfassaden abgeschlossen, auch Querhausfassaden entstanden im spätgotischen Flamboyant-Stil. Dieser, besonders reich verzierte Dekorationsstil hat seinen Namen von seinen "flammenden", grotesken Maßwerk- und Zierformen, die oft riesige Flächen überziehen. (Toul, Tours, Alencon, Évreux u.v.a.).
England
Die englischen Kathedralen der Gotik besitzen im Osten oft zwei Querhäuser und einen geraden Chorabschluss, Chorumgänge fehlen zumeist. Der Chor wurde stark verlängert und statt einer Apsis häufig eine Marienkapelle (Lady Chapel) angebaut. Bei den Außenansichten der Kathedralen fallen vor allem die breiten Westfassaden auf, sowie dass der Vierungsturm oft die Haupttürme überragt.
Auf der Insel kam es ab etwa 1175 zur Übernahme "moderner" kontinentaler Bauformen, die sich mit der heimischen anglonormannischen Tradition zur Early English (1175-1260) genannten Frühgotik verbanden, insbesondere durch den Zisterzienserorden ins Land gebracht. Zu den Stilmerkmalen des Early English Style, welches sehr karg ist, gehört das Kreuzrippengewölbe. Im 13. Jahrhundert begann die Entwicklung komplizierter Gewölbeformen (Sterngewölbe) und dekorativere Muster der Rippen (z. B. Scheitelrippen). Als erster englischer Bau der Gotik gilt der zwischen 1175 und 1184 von Wilhelm von Sens errichtete Chor der Kathedrale von Canterbury.
Während des Decorated Style (1250-1370) war kaum eine Wandflächen ohne Maßwerkverblendung, auch die Gewölberippen fügen sich zu reicheren Mustern (Stern- oder Netzgewölben) zusammen. Der Spitzbogen wird zum Kielbogen. Der erhöhte Lichtgaden lässt den Einbau größerer, farbiger Fenster zu und erhellt so den Innenraum. Beispiele für den Decorated Style finden sich in Westminster Abbey in London (Chor, begonnen 1246) sowie in den Kathedralen von York (etwa 1290-1340) und Wells (etwa 1290-1340). Ein Meisterwerk der Decorated ist das 1321 bis 1353 erbaute Vierungs-Oktogon der Kathedrale in Ely mit seiner den Turm abschließenden Laterne.
Der Perpendicular Style (1330-1560) (lat. perpendiculum: Lot, Richtschnur) nahm die Ornamentik des Decorated Style zugunsten eines klaren, geometrischen Stils mit Betonung der Weiten zurück. Die Fenster wurden sehr breit, bedeckten oft die ganze Ostseite, und bekam einen sehr flachen Spitzbogen, den Tudorbogen, der sich entwickelte weil normale Spitzbögen bei den neuen Ausmaßen der Fenster keinen Platz gefunden hätten. Das Fächergewölbe tritt auf.
Der neue Stil wurde erstmals in der Kathedrale von Gloucester verwirklicht (Chor, Kreuzgang mit Fächergewölbe, 1337-1357). Weitere Beispiele sind die Winchester Cathedral (Langhaus, begonnen 1394), King’s College Chapel in Cambridge (begonnen 1446) und die Henry VII. Chapel in Westminster Abbey (1503-1519). Im Stil des Perpendicular wurde in England über 200 Jahre lang gebaut, also weit über das Ende des Mittelalters hinaus. Noch 1640 wurde beispielsweise in Oxford das Treppenhaus des Christ Church College mit einem Fächergewölbe gebaut. Im Tudor Style vermischte sich der Perpendicular Style mit Formen der Renaissance. England ist das einzige europäische Land, in dem der gotische Stil nie ganz ausstarb, sondern auf dem Land teilweise weiterexistierte und im Gothic Revival wieder aufgegriffen wurden.
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Kathedrale von Wells
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Kathedrale von Salisbury
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Westminster Abbey (Westfassade), London
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Das Oktogon der Kathedrale von Ely, ein Meisterwerk des Perpendicular Style.
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Winchester Cathedral mit einem guten Beispiel des Tudorbogens.
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Der typische Grundriss der englischen Kathedrale anhand der Kathedrale von Salisbury.
Deutschland
Die gotische Formensprache breitete sich in Deutschland erst mit einiger Verzögerung aus. Teilweise muss man auch von einem "Übergangsstil" zwischen Romanik und Gotik sprechen, z.B. bei den Domen von Limburg a.d. Lahn und Bamberg. Das Erscheinungsbild ähnelt hier zumeist noch den wuchtigen, romanischen Kirchen; einzelne Gebäudeteile weisen jedoch schon gotische Tendenzen auf. Die lokalen spätromanischen Bautraditionen wurden meist nur sehr zögerlich durch die westlichen Neuerungen verdrängt.
Die ersten rein gotischen Kirchenbauten auf heutigem deutschen Staatsgebiet waren ab ca. 1230 die Liebfrauenkirche in Trier und die Elisabethkirche in Marburg. Das konkurrierende Halberstädter Domkapitel begann seinerseits mit dem Bau einer hochgotischen Kathedrale (Dom zu Halberstadt) nach Reimser Vorbild, von der allerdings nur drei Langhausjoche realisiert werden konnten, der übrige Bau zog sich bis gegen 1500 hin. Die große Domkirche ist einer der wenigen im Mittelalter vollendeten Großbauten Europas, sie gilt vielen Kunsthistorikern als die beste "deutsche" Umsetzung des französischen Kathedralschemas. Die hochgotischen Teile der Kathedrale in Köln (erst im 19. Jahrhundert nach den Originalplänen vollendet) versuchen gar, die westlichen Vorbilder zu übertreffen. Die Großbauten von Köln und Beauvais erreichten die Grenze des statisch und bautechnisch Möglichen, was beim französischen Beispiel sogar zum Einsturz großer Bauteile führte. Bayerns einzige "französische" Kathedrale ist der Regensburger Dom, das Vorbild St. Urbain in Troyes ist hier offensichtlich. Das Straßburger Münster gehört heute zu Frankreich, darf aber als ein Hauptwerk der deutschen Hochgotik gelten. Besonders seine Westfassade steht auf einer Stufe mit den besten Leistungen westlicher Baumeister. Im nahen Freiburg im Breisgau entstand mit dem Münster ein weiteres Hauptwerk deutscher Gotik, der Hauptturm mit seinem durchbrochenen Helm gilt manchen gar als der "schönste Turm der Christenheit".
Neben den großen Bischofskirchen entstanden rasch zahlreiche Pfarrkirchen in den Städten, die manchmal die Ausmaße der Dombauten erreichten oder sogar übertrafen (Ulm, Freiburg im Breisgau). Die deutsche Gotik löste sich immer mehr vom westlichen Vorbild, es entstand die sogenannte "Deutsche Sondergotik", auch "Reduktionsgotik" genannt. Kennzeichen dieser Sonderentwicklung ist neben der meist wesentlich "schlichteren" äußeren Erscheinung deutscher Sakralbauten (Verzicht auf aufwendige offene Strebesysteme) auch die Vereinfachung der Grundrisse und die Bevorzugung der Hallenbauweise. Die Halle ermöglichte jedoch die Entwicklung einiger aufwendiger Wölbesysteme, "deutsche" Kirchen werden oft vom prächtigen Netz- oder Schlingrippengewölben überspannt (Annaberg, Freiberg). Besonders die Spätgotik schuf hier bedeutende Beispiele. Zu lokalen Zentren entwickeln sich:
- die süddeutschen Reichsstädte und besonders Nürnberg und Regensburg,
- die Hansestädte an der Ostseeküste (vor allem Lübeck und Stralsund).
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Liebfrauenkirche (Trier), zusammen mit der Elisabethkirche in Marburg die älteste gotische Kirche auf deutschem Boden, ab 1230.
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Elisabethkirche in Marburg, ab 1235.
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Das Freiburger Münster mit dem schönsten Turm der Christenheit, ab ungefähr 1250 gotische Bauphase.
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Der Dom zu Halberstadt gilt vielen als beste Umsetzung des französischen Kathedralschemas, ab 1260.
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Dom St. Peter (Regensburg), die einzige Kathedrale französischen Schemas östlich des Rheins, ab 1273.
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Frauenkirche (Nürnberg), ab 1350.
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Ulmer Münster, mit dem höchsten Kirchturm der Welt, ab 1377.
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Das Straßburger Münster, ein Hauptwerk deutscher Hochgotik, Nordturm 1439 fertiggestellt.
Skandinavien
In Dänemark begann die Rezeption der französischen Gotik noch eher als in Deutschland. Der Backsteindom von Roskilde mit seinem Umgangschor wirkt zwar auf den ersten Blick wie ein Ableger der deutschen Backsteingotik, verweist aber deutlich auf direkte westliche Vorbilder, etwa Noyon und Laon. Die weitere Entwicklung war jedoch weitgehend von Norddeutschland und Westfalen abhängig, ein besonderes Kennzeichen sind die einfachen Treppengiebel zahlreicher dänischer Backsteinkirchen. Größere Dombauten finden sich auch in Ahrhus und Odense. Die dänische Spätgotik bevorzugte den Bautypus der Pseudobasilika (Staffelhalle), das Innere dieser Kirchen ist meist nach norddeutscher Art weiß gekalkt.
In Schweden wurden die großen Dombauten in Uppsala und Skara im 19. Jahrhundert stark neugotisch verändert, in Uppsala hat man diesen Umbau um 1970 wieder weitgehend zurückgebaut. Auch hier wird direkter französischer Einfluss deutlich, der allerdings wie bei seinem dänischen Gegenstück Roskilde ohne Nachfolge blieb. Stilprägend wurden neben Lübeck (Malmö) vor allem die westfälischen Hallenkirchen, als Baumaterial finden sich sowohl der Back- (Sigtuna) als auch der Werkstein (Linköping). Auch die norddeutsche Hallenbauweise war oft richtungsweisend, etwa in Våsteras oder Vadstena, die dortige Brigitten-Klosterkirche gilt als einer der bedeutendsten Sakralbauten Skandinaviens.
Gotland besitzt heute noch 91 gotische Kirchen, die westfälischen Vorbilder haben sich hier zu einer durchaus eigenständigen Architektursprache weiterentwickelt. Das bedeutendste Beispiel steht natürlich inmitten der stark befestigten alten Handelsstadt Visby, die meisten sonstigen Kirchen dieser für Skandinavien einmaligen mittelalterlichen Stadt sind nur als Ruinen erhalten.
Das Hauptwerk der Gotik in Finnland ist der große Dombau in Turku (Åbo), eine steile Backsteinbasilika norddeutsch-schwedischen Schemas (Gewölbehöhe im Mittelschiff 24 m). Auch der sonstige Sakralbau ist aus politischen und kulturellen Gründen weitgehend an Schweden orientiert.
Norwegen besitzt im Dom zu Trondheim eine größere, an der englischen Gotik ausgerichtete Kathedrale, die typisch englische Screen-Fassade ist allerdings überwiegend eine Ergänzung des letzten Jahrhunderts.
Italien
Die spätmittelalterliche Baukunst Italiens war lange Zeit nicht als Gotik anerkannt, gingen ihr doch eine Vielzahl typischer Merkmale der französischen Kathedralgotik ab. Der gotische Kirchenbau Italiens wurde eingeleitet von den Bettelorden, die wiederum von den Zisterziensern geprägt waren: irdische Schwere und Solidität anstelle himmelstrebender Formen und transzendentaler Beleuchtung. Die Bauplastik wurde auf das Notwendigste reduziert, die großflächigen Wände mit umfangreichen Freskenzyklen gestaltet. Die Kirchenbauten der Franziskaner und Dominikaner standen häufig in Konkurrenz zueinander, und Kirchen standen insgesamt in Rivalität zu den teils festungsartigen Kommunalpalästen. Dies führte nicht wie in Frankreich zu immer neuer Steigerung eines einheitlichen Konzepts, sondern zu Selbstdarstellung durch Originalität.
Ab 1387 entstand im lombardischen Mailand der gewaltige Dom, dessen gotische Konstruktions- und Dekorationsformen auf großen Widerstand der einheimischen Bevölkerung stießen. Der Stadtherr Gian Galeazzo Visconti wollte die Macht und den Einfluss seiner Stadt und seines Geschlechtes durch eine der größten Kathedralen Europas manifestieren. Ein internationales "Expertengremium" begann mit der Planung des riesigen, fünfschiffigen Sakralbaues, dessen Innenraum an die Kathedrale von Bourges erinnert, aber auch auf lokale romanische Vorbilder (Piacenza) zurückgeht. Es kam hierbei zu erbitterten Kontroversen unter den Baumeistern, so zog sich etwa Heinrich Parler gekränkt vom Baubetrieb zurück, nachdem sein Vorschlag zur Erhöhung des Mittelschiffes als zu "unitalienisch" abgelehnt worden war. Die endgültige Fertigstellung des Mailänder Domes zog sich bis ins 20. Jahrhundert hin.
Als Konkurrenzbau zu Mailand entstand in Bologna die Pfarrkirche San Petronio, deren schlichter, klar gegliederter Innenraum typisch für die italienische Gotik ist.
In Siena wurde der romanische Dom ab dem frühen 13. Jahrhundert gotisiert, bemerkenswert ist hier vor allem Giovanni Pisanos dreiportalige Westfassade (ab 1284), die wohl auf französische Vorbilder zurückgreift.
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Basilika San Francesco zu Assisi, ab 1228
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Dom zu Siena, Fassade ab 1284
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Padua: Basilika des heiligen Antonius, ab 1290
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Sta-Maria della Spina in Pisa, ab 1323
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Mailänder Dom, ab 1386
Hallenkirchen
Eine besondere Form des gotischen Kirchenbaus stellen die Hallenkirchen dar. Besonders in Deutschland war dieser Bautypus beliebt, er kommt aber auch in Frankreich (Poitiers u.a) und anderen Ländern vor. Die höchste im Mittelalter realisierte Hallenkirche ist die Marienkirche in Danzig.
Im Zuge der Sonderentwicklung der deutschen Gotik wurde die Halle gar das bevorzugte Bauschema, besonders Stadtpfarrkirchen wurden oft als Hallen oder Staffelhallen realisiert. Im Gegensatz zur Basilika besitzen hier alle Seitenschiffe die gleiche Höhe, sodass das Kirchenschiff einer riesigen Halle ähnelt. Einem besonders harmonischen Raumkonzept folgen die im Grundriss nahezu quadratischen städtischen Hallenkirchen Westfalens. Das herausragendste Beispiel ist die Wiesenkirche in Soest. Eindrucksvoll sind die süddeutschen Hallenumgangschöre von St. Sebald und St. Lorenz in Nürnberg.
Eine Zwischenform ist die erwähnte Staffelhalle (Pseudobasilika), die besonders in der Spätgotik verbreitet war. Hier ist das Mittelschiff etwas höher als die Seitenschiffe, auf eine eigene Belichtung durch Fenster wurde aber verzichtet. Ähnlich wie bei der echten Halle werden die Gewölbe meist vom einem riesigen, einteiligen Dach überspannt. Die spanische Gotik schuf jedoch einige riesige Staffelhallen mit durchfensterten Obergaden.
Oft wurden älteren Basiliken nachträglich zweischiffige Hallen als Seitenschiffe angefügt, manchmal mit reichen Gewölbefigurationen (Ulmer Münster, Augsburger Dom) , die manchmal wie eigenständige Kirchenräume wirken.
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Dom in Verden (Aller), Chor ab 1290
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Heilig-Kreuz Münster in Schwäbisch Gmünd, Chor ab 1351
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St. Sebald in Nürnberg, Chor ab 1361
Profanbauten
Anders als in der Romanik, sind aus der Gotik zahlreiche Profanbauten erhalten. Während der Sakralbau die gotische Architekturentwicklung anführte, konnte sich auch der Profanbau den neuen Entwicklungen nicht entziehen. Anders als beim Kirchenbau stand die Zweckmäßigkeit vor der künstlerischen Gestaltung (zum Beispiel flächige Wandform). Merkmale sind beispielsweise die Profilierung der Fenster und Türen, Treppengiebel, so genannte Katzentreppen und gegebenenfalls Gewölbetechnik. Folgende Entwicklungen sind festzuhalten:
- Wandlung der Burg zum Schloss: Der Wehrzweck der Fürstenburg trat im Verlauf der Gotik zunehmend hinter den Wohnzweck zurück. Der Wandel in der Kriegführung (Feuerwaffen, Söldnerheere) reduzierte die Bedeutung der Befestigung, während der Repräsentationswille neu hinzutritt. Der gotische Burgenbau übernahm zahlreiche Elemente der sakralen Architektur, gelegentlich entstanden sogar kreuzgangähnliche Innenhöfe. Zahlreiche Säle und Kammern wurden nun eingewölbt, maßwerkgeschmückte Fensterreihen durchbrachen die Außenwände, reich geschmückte gotische Kapellen entstanden. Besonders in der Spätgotik entstanden hier profane Meisterwerke wie etwa die Albrechtsburg in Meißen, der Wladislawsaal der Prager Burg oder die reich verzierten Burgschlösser in Amboise und Josselin sowie der Herzogspalast in Poitiers (um 1390) in Frankreich. Als größter Profanbau der Gotik gilt die Marienburg des Deutschen Ordens in Polen.
- Eine besondere Form des gotischen Palastbaus entwickelte sich in Venedig, man könnte von einer Zuckerbäckergotik sprechen. Merkmale dieser Gotik sind z.B. verdrehte Säulen und orientalisch anmutende Spitzbögen. Diese Formensprache ist durch den Einfluss des Orients und Byzanz auf Venedig zu erklären, der durch den Handel mit diesen Gebieten entstand. Ein gutes Beispiel für diese Sonderentwicklung bietet die Ca'd'Oro mit ihren gewundenen Pilastern und den Fenstern, welche denen in einem arabischen Schloss gleichen.
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Paris: Conciergerie, ehem. Königspalast (Ende 13. Jh)
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Avignon:Papstpalast, ehem. Papstresidenz (14. Jh)
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Marienburg (Malbork), Hochmeisterpalast aus dem 14. Jh
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Die Ca'd'Oro (1421-42)
- Die Stadtbefestigung wird die wichtigste Bauaufgabe der Stadtbürger. In Deutschland erhalten viele Städte in früh- oder hochgotischer Zeit ihre Stadt- und Befestigungsrechte. Es entstehen feste Mauern ab der zweiten Hälfte des 12. Jh. Neben der eigentlichen Mauer entstehen Wehrtürme und Torbauten. Mit der Verbreitung der Feuerwaffen wandeln sich Wehrtürme von hohen Bauformen hin zu niedrigen, massiven Geschütztürmen, und die Torbauten entwickelten sich hin zu komplexen Torburgen. Umfangreiche Stadtmauern sind heute besonders in Franken erhalten (Rothenburg ob der Tauber, Dinkelsbühl, Nürnberg).
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Nürnberger Stadtmauer mit Maxtor
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Holstentor in Lübeck, ab 1464
- Der gotische Wohnbau war in West-, Mittel- und Nordeuropa nach weitgehend vom Fachwerkhaus geprägt, allerdings entstanden - besonders in Süddeutschland, Österreich und Ostmitteleuropa - zahlreiche Städte und Märkte mit Häusern aus Werk- oder Backsteinen. Ein bis heute erhaltenes Merkmal solcher gotischen Städte sind die teilweise eingewölbten Laubengänge, die früher meist als überdachte "Verkaufsstände" genutzt wurden. In Bayern und Österreich sind hier vor allem Landshut, Burghausen, Neuötting, Braunau und Innsbruck zu nennen. Auch die zahlreichen, im Zuge der Ostkolonisation angelegten Städte Polens, Böhmens und Mährens haben sich ihre gotischen Grundrisse noch gut bewahrt, oft wurden solche Kolonialstädte um riesige Marktplätze (Ringe) angelegt. Als Beispiele seien Domazlice, Telc, Budweis, Pilsen und Krakau angeführt.
- Mit dem Bedeutungszuwachs der mittelalterlichen Stadt entsteht Bedarf nach städtischen Funktionsbauten:
- Das Rathaus ist ein Mehrzweckgebäude für Ratsstube, Festsaal, Ausschank, Handel (Lübeck ab 1230, Brügge ab 1376, Perugia ab ... und viele andere). Der zunehmende Repräsentationsbedarf wohlhabender Städte schlägt sich in Größe und Aufwand der Bauten nieder (Brüssel ab 1402, Löwen ab 1439), diese Höhepunkte städtischer Profanarchitektur werden deshalb mitunter als "Kathedralen des Bürgertums" bezeichnet.
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Lübeck: Rathaus, ab 1230
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Perugia: Palazzo dei Priori, 1293-97
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Brüssel: Rathaus, ab 1402
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Löwen (Belgien): Rathaus, ab 1439
- Je nach Größe und Bedeutung der Stadt treten andere Gemeinschaftsbauten hinzu wie: Tuch- und Fleischhallen (Ypern ab 1250, Antwerpen ab 1509), Zunft- und Gildehäuser (Gent/Haus der freien Schiffer ab 1530), Tanz- und Hochzeitshäuser (Köln/Gürzenich ab 1447).
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Historisches Kaufhaus in Freiburg/Br., ab 1520
- Vor allem in Flandern und Italien symbolisiert ein Belfried - oft in der Höhe mit Kirchtürmen konkurrierend - die Macht der Stadt.
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Tournai (Belgien): Belfried, Ende 12. Jh
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Brügge: Tuchhalle mit Belfried, ab 1282, Obergeschoss ab 1482
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Siena: Rathaus mit Torre dell Mangia, 1338-48
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Florenz: Palazzo Vecchio mit Belfried, ab 1299
- Schulen und Spitäler werden meist von Klöstern betrieben, besonders von Franziskanern, daher sind diese Funktionsbauten oft in die Stadtklöster integriert.
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Heiligen-Geist-Hospital in Lübeck, ab 1240
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Nürnberg: Heilig-Geist-Spital (ab 1332)
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Kapelle des King's College (Cambridge)
- Bauernhäuser: Im Alpenraum kennen die Ladiner das gotische Haus, in der Regel herrschaftliche Häuser wie Gerichte, als ein Beispiel ladinischer Häusertypen.
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Runch in Wengen (Südtirol)
Backsteingotik
Hauptartikel: Backsteingotik
In Nord- und Nordostdeutschland, Skandinavien und Polen entwickelte sich die Sonderform der Backsteingotik. Große Sakralbauten aus diesem Baumaterial besitzen in Deutschland etwa Lübeck (Marienkirche), Stralsund, Wismar, Greifswald und Bad Doberan. Besonders die Lübecker Marienkirche diente als Vorbild für zahlreiche weitere Kirchen in ganz Nord-und Nordosteuropa. Sie orientiert sich - in materialbedingt vereinfachter - Form an der klassischen Kathedralgotik sowie der Scheldegotik, auch das offene Strebesystem westlicher Kathedralen wurde hier in Backstein übertragen.
Auch in Bayern finden sich in den steinarmen Landschaften Ober- und Niederbayerns zahlreiche Backsteinbauten. Die Sakralbauten sind meist als Hallen ausgeführt, manchmal wurden reiche Hausteinverzierungen eingearbeitet. Ein bekanntes Beispiel ist die Frauenkirche in München. Den höchsten Backsteinturm der Welt besitzt Landshut, seine Hauptkirche St. Martin steht mitten in einer der am besten erhaltenen gotischen Altstädte Europas.
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Nikolaikirche zu Stralsund, ab 1270
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Lübecker Marienkirche, Umbau zur gotischen Basilika ab 1315
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St. Johannis in Lüneburg, Turm ab 1406
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Münchener Frauenkirche (München), ab 1468
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Breslauer Rathaus, Ostfassade um 1500
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Frohnleichnamskirche in Breslau
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Der höchste Backsteinturm der Welt in St. Martin (Landshut)
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Franzsikanerkloster in Krakau
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Kathedrale in Posen
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Jakobikirche in Stettin
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Johanneskirche in Thorn
Plastik und Skulptur
Der Typus der Portalskulptur wird, beginnend mit den Skulpturen von St. Denis (1140) und Chartres zumeist als Indikator für die Abgrenzung der frühen Gotik gegen die späte Romanik verwendet. Ausgehend von diesen „Bauplastiken“ emanzipiert sich in dieser Epoche die Freiplastik in der europäischen Kunstgeschichte. Anders als in Architektur und Malerei stützt sich die Skulptur häufig erkennbar auf antike Vorbilder. Als bedeutender Erforscher gelten die Kunsthistoriker Wilhelm Vöge und Emile Mâle.
Schulen und Werke
Da v.a. für Nordeuropa wenige Künstler namentlich bekannt sind, bedient sich die Kunstgeschichte einer Zuschreibung zu Schulen oder einer Autorfiktion (Meister), wie auch in der Malerei. Zu den bekanntesten Werke der gotischen Skulptur zählen: Das Portale von Chartres, die Bauskulptur von Reims und Strassburg, das Werk Niccolò Pisanos, die Triumpfkreuzgruppen von Halberstadt und Wechselburg, die Skulpturen in Naumburg (Saale) und Magdeburg und die Schnitzaltäre von Riemenschneider, Michel Pacher und Veit Stoß. Dieser wirkte insbesondere in Krakau und Nürnberg. Sein bekanntstes Werk ist der größte gotische Altar der Welt, der Krakauer Hochaltar, der sich in der Marienkirche in Krakau befindet.
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Chatres, Gewändefiguren linkes Gewände, mittleres Westportal, um 1150
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Reims, Gewändefigure rechtes Gewände, mittleres Westportal, 1252 und 1275
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Grabmal von Kasimir dem Großen in Krakau
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Herrscherpaar im Magdeburger Dom, um 1250
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Figuren an der Außenwand des Zwickauer Doms
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Krakauer Hochaltar von Veit Stoß, um 1477
Stile
Man unterscheidet in der Skulptur und Plastik der Gotik verschiedene Stile mit Hilfe einer Faltentermiologie, die z.T. auch für die Malerei angewendet werden.
Internationaler oder Weicher Stil
Als bedeutendster gilt der sog. Internationale Stil oder Weiche Stil, der sich um 1400 in Europa ausbreitet. Bekannte Beispiele sind die verlorene Thorner Madonna, die neuere Kunstgeschichte zählt aber auch die Werke der italienischen Kunst des 15.Jahrhunderts u.a. Donatellos dazu.
Malerei
Die Gotik breitete sich in der bildenden Kunst Anfang des 13. Jahrhunderts über Europa aus. Die gotische Malerei ist in ihrer frühen und mitlleren Phase ganz Bedeutungsmalerei, bei der meist nicht die naturalistische Darstellung von Personen oder Perspektive im Vordergrund steht, sondern die Anordnung, Propotionierung und Farbgebung nach religiösem Sinninhalt. In der Wahl der Motive herrschte eindeutig das Religiöse vor (Flügelaltäre, Andachtsbilder, etc.), es wurden aber durchaus auch weltliche Motive wie das höfische Leben, Jagd und Feste aufgegriffen.
Nördlich der Alpen verdrängte am Anfang der Gotik die Glasmalerei das Fresko, begünstigt durch die Entstehung großer Fensterflächen und erlebte eine Blüte.
Hier nahm Italien eine Sonderstellung ein, als sich hier die Architektur große Wandflächen erhielt. Den Höhepunkt des Freskos der Gotik liefert sicherlich Giotto di Bondone mit seinem nie dagewesenen Naturalismus. Er belebt seinen Raum mit Tiefe und geht auf jede seiner Figuren in Mimik und Gestik individuell ein.
Neben der Glasmalerei erblühte in Frankreich ab Mitte des 13. Jh. auch die Buchmalerei, mit der zunehmend nicht nur liturgische Werke sondern auch Stundenbücher und weltliche Handschriften ausgestattet wurden. Der Gipfel dieser Entwicklung bildeten die Gebrüder Limburg und ihr Meisterwerk , das Très Riches Heures du Duc de Berry (1413-1416). Lange Zeit blieb die Buchmalerei vorherrschende Form der Malerei, in Frankreich z.B. bis Anfang des 15. Jh. und nahm so großen Einfluss auch auf die Entwicklung der Tafelmalerei.
Hier bildet Italien wiederum eine Sonderstellung, da hier die Tafelamlerei schon zu Beginn der Gotik eine Vorrangstellung inne hatte. Cimabue ist der Erste, der Schritte auf dem Weg des Naturalismus geht. Zwar bleiben seine Werke noch sehr byzantinisch, aber gewinnen schon erste Tiefe. Ihm folgt Duccio, dessen Malerei mit ihren fließenden Linien, den locker fallenden Gewändern und der schon erhöhten Tiefe den neuen Stil zeigen, sich aber noch nicht vom alten lösen.
Dies gelingt Giotto di Bondone. Er bemüht sich darum, alle Elemente eines Bildes zu einer stimmigen Einheit zusammenzufügen, was einen wesentlichen Fortschritt der Malerei bedeutet. Er ist so genial, dass er, obwohl er eindeutig der Gotik zugehörig, oft auch als der Wegweiser der Renaissance genannt wird.
Die Gotik in ihrem reinsten Stil in Italien verkörperte Simone Martini mit seiner höfischen Eleganz. Seit der 2. Hälfte des 14. Jh. nahm die Tafelmalerei durch den Einfluss der Italiener auch nördlich der Alpen eine vorrangige Stellung zu der Buchmalerei ein, nicht zuletzt durch Martini, aber auch wegen des weitgereisten Gentile da Fabriano und Pisanellos. Zentren der Kunst bildeten sich in Böhmen und am Papsthof in Avignon. Dorthin wurde 1340/41 auch Martini berufen, womit sich sein Einflussgebiet weiter ausdehnte.
Unter der Synthese von Martinis höfischer Eleganz und der flämischen Bestrebung der Detailgenauigkeit, durch die Vermischung italienischer und französischer Einflüsse entstand in der 2. Hälfte des 14. Jh. ein Internationaler Stil, auch Schöner- oder Weicher Stil genannt. Dieser Stil war gesamteuropäisch, im Gegensatz zu den davor nebeneinander existierenden Strömungen. Wichtige Schulen entstanden an den Höfen in Paris, Mailand und Böhmen, wo Kaiser Karl IV. die neue Kunst förderte.
Die Internationale Gotik bevorzugt weiche Gesichtszüge, eine geschwungen Haltung der dargestellten Personen (S-Kurve) und einen fließendweiche, üppige Darstellung des Faltenwurfs.
Ein gutes Beispiel wie international dieser Stil wirklich ist, liefert das Wilton-Diptychon. Das einzige worauf sich Kunsthistoriker bei ihm festlegen können, ist dass es gegen Ende der Regierungszeit Richards II. von England entweder durch die Hand eines Flamen, Engländers, Franzosen oder Böhmen entstand.
Um 1420 trennt sich die Entwicklung. In Italien beginnt die Frührenaissance, im Norden treten die flämischen Primitiven auf, die der höfischen Eleganz bürgerliche Schlichtheit entgegensetzt. Der Goldgrund weicht endgültig. Stattdessen wird die Landschaftsdarstellung perfektioniert und die Verblauung entwickelt. Verstärkt werden Szenen in Innenräumen gezeigt. Es gelingt ihnen eine stimmige Perspektive zu zeigen, obwohl sie nicht wie in Italien konstruiert wird. Ein Mitbegründer dieser Richtung ist Robert Campin. Jan van Eyck etabliert die Ölfarbe durch die Verwendung eines neues Bindungsmittel. Die Ölfarben haben gegenüber den Temperafarben den Vorteil, länger ihren Glanz zu bewahren. Ein Schüler von Campin, Rogier van der Weyden stellte Menschen in einer neuen psychischen Intensität dar und perfektionierte die Darstellung von Stofflichkeit. Außerdem verbindet er den Naturalismus der Flamen mit der Formensprache der Gotik. Hieronymus Bosch stellte der Natürlichkeit der Anderen eine bizarre, verschreckende Welt entgegen, voll von Endzeitstimmung und blieb der Spätgotik stärker verhaftet.
In der Phase der Spätgotik trat verbreitet Endzeitstimmung auf, da man glaubte 1500 könnte die Welt untergehen. Es war eine Zeit des Umbruchs in der man sich vermehrt mit der Passion Christi beschäftigte und diese immer drastischer darstellte. Andererseits wurde der Einfluss der Renaissance immer stärker. Einer der letzten großen Maler der Gotik war Matthias Grünewald den man als geistige Antipode Dürer's sehen kann. Seine Darstellungen der Kreuzigung zählen zu den drastischsten, der Isenheimer Altar ist sein Meisterwerk. Nach dieser Zeit (ca.1525/30) setzte sich die Renaissance endgültig durch. Nur in England blieb die Gotik wie auch in der Architektur noch einige Zeit erhalten, ein Beispiel sind die Porträts von Elisabeth I.
Fresken
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Maesta von Cimabue, um 1280, San Francesco, Assisi
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Jesus vertreibt die Händler von Giotto, 1305, Scrovegni Kapelle, Padua
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Kuss des Judas von Giotto, 1304-1306, Scrovegni Kapelle, Padua
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St. Martin kehrt sich ab vom Leben als Ritter von Simone Martini, 1317-1319, San Francesco, Assisi
Tafelmalerei
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Verkündigung, Simone Martini, 1333
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Erschaffung der Tiere, Petri Altar, Meister Bertram, Hamburg, Kunsthalle (um 1380)
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Linke Seite des Wilton-Diptychons um 1395
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Rechte Seite des Wilton-Diptychons um 1395
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Der Columba- oder Dreikönigsaltar von Rogier van der Weyden, ca. 1455, Alte Pinakothek, München (ursprünglich St. Columba, Köln)
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Madonna im Rosenhag von Stefan Lochner, Köln, WRM (um 1448, Malerei auf Holz)
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Garten der Lüste von Hieronymus Bosch, Madrid, Prado (1515, Öl auf Holz)
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Die erste Schauseite des Isenheimer Altares, Matthias Grünewald, 1506-1515, Colmar, Musée d'Unterlinden
Buchmalerei
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Gott als Baumeister, Bible moralisée, Wien, Nationalbibliothek (ca. 1250)
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Februar, Très Riches Heures du duc de Berry, Gebrüder Limbourg, Chantilly, Musée Condé (1412-16)
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Der Evangelist Lukas, Très Riches Heures du duc de Berry, Gebrüder Limbourg, Chantilly, Musée Condé (1412-16)
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Geburt Johannes des Täufers, Très Belles Heures de Notre-Dame, Meister G des Mailänder Gebetsbuches (evtl. Jan van Eyck), Mailand, 1422
Kunsthandwerk
Vor allem viele Goldschmiedearbeiten der Gotik sind erhalten, wie z.B. das Goldene Rössl aus einer Pariser Werkstatt, das Baseler Antependium oder der Kloster Neuburger Altar.
Musik

In der Musikgeschichte ist die Kategorisierung "gotisch" nicht gebräuchlich. Vielmehr werden die verschiedenen Schulen zur Zeit der Gotik unterschieden:
- Notre-Dame-Epoche: ca. 1150 - ca. 1230
- ars antiqua: ca. 1230 - ca. 1325
- ars nova: 14. Jahrhundert (Machaut)
Zusammenfassend entwickelte sich die Musik in dieser Zeit hin zu einer äußerst konstruierten Mehrstimmigkeit, teilweise mit verschiedenen und sogar verschiedensprachigen Texten in den einzelnen Stimmen. Im 14. Jahrhundert verlagerte sich der Schwerpunkt der Entwicklung der Mehrstimmigkeit auf die weltliche Musik, während bis dahin die geistliche Musik führend war.
In der weltlichen Musik kommt es im 13. Jh zu einer Blüte des Minnesangs (Walther von der Vogelweide, Tannhäuser, Wolfram von Eschenbach). Der soziologische Umbruch zur Zeit der Gotik vom Rittertum zum Bürgertum hat seine Parallele in der Entwicklung vom Minnesang zum Meistersang (Hans Sachs).
Rüstungen
Seit dem 19. Jahrhundert wird für einen in der Mitte des 15. Jahrhunderts in Süddeutschland aufgekommenen Rüstungstyp unter Bezug auf die Spätgotik die Bezeichnung gotischer Harnisch verwendet. Diese Plattenrüstungen waren aufgrund ihrer schlanken, aufstrebenden Formen und der Verwendung von gotischem Blattwerk äußerst charakteristisch für diese Kunstepoche. Im Gegensatz zum gotischen Baustil fanden derartige Rüstungen auch in Italien Verbreitung. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurden die gotischen Harnische durch Rüstungen mit runderen, körperlicheren Formen verdrängt.
Die Entwicklung einer gotischen Stadt
Um 1000 n. Chr. werden die Einwohnerzahlen in Europa auf 42 Millionen geschätzt. 1300 n. Chr. waren es 73 Millionen, bis dann die Einwohnerzahlen durch verheerende Kriege, den Ausbruch der Pest und Hungersnöte stark reduziert wurden. Als im 11. – 14. Jh. die Landwirtschaft kultiviert wurde, produzierten die Bauern nicht mehr nur für sich selbst, sondern auch Überschuss, der es ihnen ermöglichte Gewinn zu erzielen und sich in der Stadt niederzulassen. Diese Personengruppe bildete den Mittelstand, der dem Adel nacheiferte und es dadurch versäumte sich selbst zu definieren. Dieser neue Stand versuchte durch Kontakte,- Heirat oder Geschäftsbeziehungen -, zum Adel sowie zur Geistlichkeit gesellschaftliches Ansehen zu erlangen. Diese gesellschaftliche Kraft verstärkte die Macht der kommunalen Behörden und reduzierte die Macht des Adels. Die Städte brachten das umliegende Land unter ihrer Kontrolle, holzten umliegende Wälder ab, in denen sich Wegelagerer aufhalten konnten, sorgten somit für mehr Sicherheit und machten damit sogar das Rittertum unwichtiger. Die Städte sorgten auch für ein besseres Straßensystem, was den Handel erleichterte, was wachsende Märkte bedeutete und das wiederum zur Folge hatte, dass mehr Arbeitskräfte benötigt wurden, was seinerseits zur Folge hatte, dass der Konsum und die Beschäftigung stieg. In der Zeit blühte auch das Geldwesen auf. Der gemeine Volksmund meinte damals, dass Personen, die mit Geld zu tun hatten, nicht zu trauen sei und so waren Menschen, die zuviel mit Geld in Kontakt waren, bei den meisten sehr unbeliebt, wie zum Beispiel die Wucherer. Welch starke Abneigung gegen Personen vorherrschte, die in enger Verbindung mit Geld standen, zeigt das Bild „Teufel und Wucherer“ von Taddeo di Bartolo, dass mehrere Wucherer, umringt von Teufeln, abbildet, die aus ihren Gedärmen Gold in den Mund eines Wucherers entleeren. Aus diesen Gründen ist es wohl auch nicht verwunderlich, dass die Mittelschicht der gotischen Stadt viel Geld investierte, um sich selbst anders zu porträtieren. Bevor das Geldwesen sich ausbreitete, wurde Ware gegen Ware oder Ware gegen Vertrauen gehandelt. Meist war man durch Verwandtschaft oder Nachbarschaft miteinander verbunden. Mit dem abstrakten Wert des Geldes trieben die Leute nun auch Geschäft mit fremden Personen. Zu einer größeren Metropole reiften die Städte heran, die eine gute wirtschaftlich günstige Position hatten,- Städte an Fernhandelsrouten, an Häfen und an Pilgerwegen. Ein weiterer bedeutsamer Einfluss kam aus der Zeit der römischen Besatzung. Der Titel einer civitas wurde nur Städten mit Bischofssitz zuteil, welche aus den Magistraten des römischen Reiches hervorgegangen waren. In den Städten, in denen der Bischof die stärkste Machtposition inne hatte, blühten die Kathedralen mit deren Bauhütten und Werkstätten für Skulptur und Glasmalerei. Ein Beispiel für eine solche Dominanz des Bischofs ist Chartes. Die Größe der Kathedrale von Chartes steht in keinem Verhältnis zur Größe der Stadt, was deutlich das Machtverhältnis zwischen Bürgern und Bischof aufzeigt. Auch zeigt es das Aufstreben des Königtums, das durch solch repräsentative Bauten seine aufstrebende Macht demonstrieren wollte. Städte, die im Inland lagen, konzentrierten sich stärker auf lokale, landwirtschaftliche Produkte. Dort dominierte der Landadel. Eine exemplarische Stadt, die von den Bürgern dominiert wurde, ist Lübeck. Die Pfarrkirche, die Marienkirche, überragt an Ausmaße selbst den Dom. So kann gesagt werden, dass Stadtstrukturen Diagramme der Machtverteilung sind.
Literatur
- Matthew Holbeche Bloxam: The principles of Gothic ecclesiastical architecture. With an explanation of technical terms, and a centenary of ancient terms. Bogue, London 1849 (Digitalisat)
- Ulrich Coenen: Die spätgotischen Werkmeisterbücher in Deutschland als Beitrag zur mittelalterlichen Architekturtheorie. Untersuchung und Edition der Lehrschriften für Entwurf und Ausführung von Sakralbauten. Verlag Mainz, Aachen 1989, ISBN 3-925714-20-0
- Florens Deuchler: Gotik. Herrsching: Pawlak, 1981 (= Belser Stilgeschichte), ISBN 3-88199-042-9
- Géza Entz: Die Kunst der Gotik. Emil Vollmer, München 1981, ISBN 3-87876-340-9
- Kurt Gerstenberg: Deutsche Sondergotik. Delphin, München 1913 (2. duchgesehene Auflage: Wissenschaftliche Buchgesesellschaft, Darmstadt 1969)
- Johann Wolfgang von Goethe: Von der Deutschen Baukunst, D.M. Ervini Steinbach. o.O. 1772
- Hans Jantzen: Kunst der Gotik. Klassische Kathedralen Frankreichs. Chartres, Reims, Amiens. Erweiterte Neuausgabe. Reimer, Berlin 1987, ISBN 3-496-00898-9
- Dieter Kimpel, Robert Suckale: Die gotische Architektur in Frankreich. 1130 - 1270. Überarbeitete Studienausgabe. Hirmer, München 1995, ISBN 3-7774-6650-6
- Sonja Ulrike Klug: Kathedrale des Kosmos. Die heilige Geometrie von Chartres. 2. Auflage. Kluges, Bad Honnef 2005, ISBN 3-9810245-1-6
- Emile Mâle: L'Art religieux du XIIIe siècle en France. Paris 1899
- Emile Mâle: L'Art allemand et l'art français du Moyen Âge. Paris 1917
- Werner Müller: Grundlagen gotischer Bautechnik. Deutscher Kunstverlag, München 1990, ISBN 3-422-06055-3
- Norbert Nussbaum: Deutsche Kirchenbaukunst der Gotik. 2. Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1994, ISBN 3-534-12542-8
- Uwe A. Oster: Die großen Kathedralen. Gotische Baukunst in Europa. Primus, Darmstadt 2003, ISBN 3-89678-240-1
- Willibald Sauerländer: Das Königsportal in Chartres. Fischer, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-596-23911-7
- Regina E. G. Schymiczek: Über deine Mauern, Jerusalem, habe ich Wächter bestellt... Zur Entwicklung der Wasserspeierformen am Kölner Dom. (= Europäische Hochschulschriften: Reihe 28, Kunstgeschichte, 402). Lang, Frankfurt am Main u. a. 2004, ISBN 3-631-52060-3 (zugl. Dissertation, Universität Bochum, 2003)
- Hans Sedlmayr: Die Entstehung der Kathedrale. Zürich 1950 (zuletzt VMA, Wiesbaden 2001, ISBN 3-928127-79-9)
- Otto von Simson: Die gotische Kathedrale. 2., verbesserte Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1972, ISBN 3-534-04306-5
- Rolf Toman (Hrsg): Die Kunst der Gotik. Architektur, Skulptur, Malerei. Koenemann, Königswinter 2004, ISBN 3-8331-1038-4
- Ernst Ullmann: Die Welt der gotischen Kathedrale. Union Verlag, Berlin 1981, ISBN 3-85063-117-6
Siehe auch
- Neugotik
- Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen
- Kunstwissenschaft
- Kunsthistoriker
- Kunstgeschichte von A - Z
- Kunst
- Bildende Kunst
- Theorie der Kunst
Weblinks
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