Wels (Stadt)
Wappen | Karte |
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Lage von Wels in Oberösterreich | |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Oberösterreich |
Bezirk: | Wels (Statutarstadt) |
Postleitzahlen: | 4600, 4601, 4603, 4604, 4605, 4606 |
Vorwahl: | 0 72 42 |
Kfz-Kennzeichen: | WE
|
Gemeindesschlüssel: | 40 301 |
NUTS-Region: | AT312 Linz-Wels |
UN/LOCODE: | AT WSL |
Gliederung: | 5 Stadtteile 31 Ortsteile |
Magistrat: | Stadtplatz 1 4600 Wels |
Offizielle Website: | www.wels.at |
Geografie | |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 317 m ü. A. |
Fläche: | 45,92 km² |
Einwohner | |
Stadt: Ballungsraum: |
58.146 (Stand: 1.1.2005) ca. 78.000 |
Bevölkerungsdichte: | 1.266 Einwohner/km² |
Arbeitslosenquote: | 4,0 %[1] |
Politik | |
Bürgermeister: | Peter Koits (SPÖ) |
Sitzverteilung im Gemeinderat (36 Sitze): | SPÖ 21 ÖVP 8 FPÖ 4 Die Grünen 3 |
Wels ist die zweitgrößte Stadt in Oberösterreich und die siebtgrößte in Österreich. Als Statutarstadt ist sie zugleich Gemeinde und Bezirk sowie Verwaltungssitz des Bezirks Wels-Land. Im Jahr 776 erstmals urkundlich erwähnt, erlebte die Stadt während der Römerzeit und des Mittelalters eine Hochblüte. Das Stadtbild ist noch heute geprägt von mittelalterlichen und barocken Bauwerken. Seine heutige wirtschaftliche Bedeutung erlangte Wels als Messe- und Industriestandort und als Verkehrsknotenpunkt.
Geografie
Bevölkerungs- entwicklung[2] | |
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Jahr | Einwohner |
1869 | 11.704 |
1880 | 13.175 |
1890 | 14.735 |
1900 | 17.308 |
1910 | 22.015 |
1923 | 24.248 |
1934 | 25.956 |
1939 | 29.533 |
1951 | 38.120 |
1961 | 41.060 |
1971 | 47.527 |
1981 | 51.060 |
1991 | 52.594 |
2001 | 56.478 |
2005 | 58.146 |
Geografische Lage
Wels liegt an der Traun im Hausruckviertel auf 317 Vorlage:Müa, bezogen auf die Stadtpfarrkirche im Zentrum von Wels. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 9,5 km, von West nach Ost 9,6 km. Im Süden endet die Stadtgrenze an der Traun, im Nord-Osten grenzt Wels an Marchtrenk, im Norden an Buchkirchen. Im Nord-Westen der Stadt befindet sich Pichl bei Wels und Krenglbach. Die westliche Grenze bildet die Nachbargemeinde Gunskirchen. Wels liegt inmitten des Bezirks Wels-Land.
Wels befindet sich in der Welser Heide, einem streifenförmigen Gebiet entlang der Traun, das sich von Lambach bis Hörsching erstreckt. Früher nur eine karge Sand- und Schotterfläche, wurde der Boden durch die jahrhundertelangen Schlierablagerungen fruchtbar. Es werden deshalb beinahe 40 % der Gesamtfläche landwirtschaftlich genutzt.
Die Stadt wird vom Mühlbach und dem Grünbach durchflossen. Der Mühlbach entspringt in Wels, als Seitenarm der Traun und mündet in Linz wieder in die Traun. Da der Mühlbach durch die Altstadt fließt, hatte er früher Bedeutung als Antrieb für Wasserräder. Heute zeugen nur mehr vereinzelt alte Wehren von dieser Zeit. Der Grünbach entspringt in der Nähe von Bachmanning und fließt in einen Baggersee im Stadtteil Pernau in der Nähe von Marchtrenk.
Stadtgliederung
Die Gemeinde Wels ist in 31 Ortsteile unterteilt: Aichberg, Au, Berg, Brandln, Dickerldorf, Doppelgraben, Eben, Gaßl, Höllwiesen, Hölzl, Kirchham, Laahen, Mitterlaab, Nöham, Niederthan, Oberhaid, Oberhart, Oberlaab, Oberthan, Pernau, Puchberg, Roithen, Rosenau, Schafwiesen, Stadlhof, Trausenegg, Unterleithen, Waidhausen, Wels, Wimpassing und Wispl.[3]
Weiters ist der politische Bezirk Wels-Stadt in sechs Kastralgemeinden gegliedert: Lichtenegg, Obereisenfeld, Pernau, Puchberg, Untereisenfeld und Wels[4], das wiederum in fünf Stadtteile gegliedert ist, nämlich Innenstadt, Lichtenegg, Vogelweide, Neustadt und Pernau.
Daneben gibt es noch inoffizielle Bezeichnungen für Siedlungsgebiete oder Teile von Wels, wie Noitzmühle, Gartenstadt oder Maxlhaid.

Demografie
Nach der Volkszählung aus dem Jahr 1880 wohnten 13.175 Menschen in Wels. Die Bevölkerung stieg bis zum Jahr 1910 auf 22.015 Einwohner, was einen Zuwachs von ca. 25 % im Vergleich zur Volkszählung des Jahres 1900 bedeutet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1951 wieder gezählt, die Einwohnerzahl betrug dann 38.120 und mit 29 % Zuwachs, das bedeutet 8.587 neue Bürger, zum Ergebnis aus dem Jahr 1939, auch den absolut stärksten Anstieg der Bevölkerung in der jüngeren Geschichte. Bis heute wächst die Bevölkerung von Dekade zu Dekade durchschnittlich im einstelligen Bereich, bis sie per 1. Januar 2005 bei 58.146 Einwohner angelangt ist.
Die Wohnbevölkerung besteht zu 48 % aus Männern und zu 52 % aus Frauen. Dabei sind 17 % unter 15 Jahren, 63 % zwischen 15 und 60 Jahren und somit 20 % älter als 60 Jahre.[5]
Der Ausländeranteil beträgt ca. 16 %, davon kommt 1 % aus den EU-15-Ländern. Die wichtigsten Herkunftsländer sind, in absteigender Reihenfolge nach der Staatsbürgerschaft der Bewohner geordnet, Bosnien-Herzegowina, Türkei, Kroatien und die ehemalige Bundesrepublik Jugoslawien.[5]
Geologie
Das Gebiet um Wels ist durch eine Molassezone, also eine Hügellandschaft, die aus tertiären Ablagerungen aufgebaut ist (Tertiärhügelland), und durch fluviale Terrassen geprägt. Das Tertiärhügelland, im Norden und Nordwesten der Stadt, besteht vor allem aus Lehm und Schotter. Die Terrassen entstanden durch den Fluss Traun im Holozän und bestehen vor allem aus Kies, Sand und Ton. Nach der Flussregulierung im 19. Jahrhundert und der damit verbundenen Eintiefung der Traun gibt es im Welser Stadtgebiet kaum noch Überschwemmungen.
Die Rohstoffe des Welser Bodens werden auch zu wirtschaftliche Zwecke genutzt. Es werden Sand, Kies, Löß und Lehm gefördert. Die beiden letztgenannten kommen vor allem im Ortsteil Mitterlaab vor und werden zur Ziegelherstellung verwendet. Aufgelassen wurde der Abbau in Oberlaab, wo sich heute das Ziegelwerk Pichler befindet. Bereits 1892 wurde in Wels Erdgas gefördert und dadurch entstanden im Großraum der Stadt viele Bohrungen. Mit Erdgas als Energiequelle wurde bis 1990 das Allgemeine Krankenhaus, später allerdings nur mehr in geringfügigen Mengen, versorgt.
Trinkwasser aus der Welser Heide ist auf Grund der dichten Besiedelung, der Landwirtschaft und der Industrie seit Jahrzehnten gesundheitlich nicht unbedenklich und die Stadtverwaltung entschied sich nach dem Zweiten Weltkrieg für eine zentrale Wasserversorgung und Kanalisation. Deshalb bezieht die Stadt das Trinkwasser vor allem aus den Wasserwerken Hartholz und Au an der Alm, sowie aus einem Tiefbrunnen in der Nähe von Steinerkirchen.[6]
Geschichte
Urzeit
Die ältesten Funde, die man in Wels machte, stammten aus der jüngeren Steinzeit, also im Zeitraum von 3500 bis 1700 v. Chr.. Man fand die einfachen Werkzeuge vor allem neben der Traun und im heutigen Zentrum der Stadt.
In der Bronzezeit, die ab 1700 v. Chr. beginnt, wurden Gräberfelder im Bereich des Flughafens angelegt sowie unweit davon ein Urnenfeld, das auf 1100 bis 750 v. Chr. (Urnenfelderkultur) datiert wird. Darin befanden sich 60 Gräber mit Beigaben, wie Bronzeschmuck oder auch Lebensmittel.
Aus der Hallstattzeit (750–400 v. Chr.) konnten Schwerter in der Pernau gefunden werden.
In der La-Tène-Zeit (bis 100 v. Chr.) bevölkern Kelten das Gebiet um Wels und hinterließen Goldmünzen, Schwerter und Fibeln aus Eisen und Irdenware. Der Name der Traun kommt aus dieser Zeit. Möglicherweise ist der Name „Wels“ auch keltischen Ursprungs. Wels hieße dann übersetzt soviel wie „Siedlung an den Traunwindungen“.
Römerzeit
Die kleine Siedlung entwickelte sich zu einem wichtigen Stützpunkt und Außenposten des Römischen Reiches. Unter Kaiser Hadrian wurde die Stadt Ovilava zu einer Stadt (municipium) erhoben. Das verbaute Gebiet schloss das Gebiet von der Traun bis zur Höhe des Kaiser-Josef-Platzes ein. Es gab damals bereits Häuser aus Ziegeln, Dampfbäder, eine Arena sowie ein Bewässerungssystem, welches Wasser vom jenseits der Traun liegenden Reinberg brachte.
Dann wurde Wels unter Kaiser Caracalla zu einer Großstadt (colonia). Aufgrund der drohenden Alemannengefahr wurde die Stadt erweitert, mit einer Stadtmauer umgeben – das Gebiet war etwa 90 ha groß – und eine Straße von Passau der Donau entlang gebaut. Sicher ist, dass sechs Türme und eine Toranlage in die Mauern integriert waren, die von der Burg angefangen, der Westbahn entlang und dann über die Feldgasse zurück, Richtung Traunufer gebaut war.
Kaiser Diokletian machte Wels zu einer Hauptstadt, die das Gebiet des Römischen Reiches nördlich der Alpen, das Ufernoricum (Noricum Ripense) verwaltete. Zwei Duumvirm, die als Stadtrichter fungierten, zwei Ädilen, die für die Einhaltung der Gesetze und Marktrechte eintraten, ein Quästor, der die Stadtkasse verwaltete und ein 100-köpfiger Stadtrat standen an der Spitze der Stadt.
Die Stadt verwaltete ein Gebiet, das von Inn und Donau eingeschlossen, östlich von den Verwaltungsgebieten Lauriacums (Enns) begrenzt, bis nach Bad Ischl reichte. Zum Stadtbezirk zählten auch Grenzbefestigungen, wo auch Linz (Lentia) und Passau (Boiodurum) dazugehörten, und unzählige Siedlungen auf oberösterreichischem und salzburgischem Boden. Auffallend für die römische Gräberkultur in Wels ist, dass nur wenig kostbare Dinge beigesetzt wurden. Zum einen war das eine Wirkung der nahen Grenze, der ständig drohenden Überfalle und Kriege und das strengere Klima, weshalb sich auch wenig reiche Bürger ansiedelten. Reichere Gräber stammen nur aus früheren Perioden der Besiedlung.
Im 3. bis zum 5. Jahrhundert wurde das Gebiet um Wels oft von Germanen- und Vandalenstämmen sowie von Attilas Heer im Zuge der beginnenden Völkerwanderung überfallen. Unter Kaiser Gallienus wurde die Provinz Noricum als verwüstet beschrieben. Der Offizier und König von Italien Odoaker ließ Noricum räumen, da es nicht mehr zu halten war.
Ab dem 4. oder 5. Jahrhundert dürfte Wels für einige Jahrhunderte wieder zu einer kleinen und unbedeutenden Siedlung geworden sein.[7]
Wirtschaft im römischen Wels
Landwirtschaft und Grenzhandel sowie Ziegelherstellung, Töpferei und Steinabbau waren die wirtschaftliche Grundlage der Stadt. Da durch das Stadtgebiet viele römische Reichsstraßen gingen, unter anderem die große Ost-West-Verbindung nach Enns, wurden viele Dinge aus dem Westen, wie Gallien und aus dem Rheingebiet, importiert, darunter viele Terra Sigillata-Gefäße und Statuetten. Aber auch mit Italien herrschte reger Handel. Man fand Amphoren, Austernschalen und Bronzefiguren italienischer Herkunft. Der Anbau von Getreide deckte gerade den regionalen Verbrauch, Rinder und Pferde wurden wahrscheinlich exportiert. Im heutigen Stadtgebiet wurde der älteste Getreidespeicher im Bereich der Ostalpen gefunden, in dem vor allem Weizen, Zwergweizen, Emmer, Gerste und Roggen eingelagert waren.
Religion im römischen Wels
Vor allem die römische Religion wurde zu der Zeit praktiziert. Es gibt Hinweise, dass ein Pontifex und das Kollegium der Sexviri, eine Gemeinschaft, die sich dem Kaiserkult widmete, ansässig waren. Der Tempel, der der kapitolinischen Trias geweiht war, wurde bis heute noch nicht gefunden. Für andere Götter und Geisterwesen, wie Apollo, Jupiter, Vulcanus, Genius und Laren wurden jedoch Weihesteine gefunden. Einige Statuen von u.a. Diana, Venus, Fortuna, Merkur und Minerva konnten ebenso ausgegraben werden. Die einheimische Götterwelt konnte nur anhand einer Statue einer Muttergottheit sowie eines Abbilds des keltischen Stiergottes Tarvos nachgewiesen werden. Das aufkommende Christentum war auch schon seit dem 3. oder 4. Jahrhundert in Wels vertreten. Diese ersten Stunden der christlichen Religion waren vor allem durch Verfolgung und Unterdrückung geprägt, doch so soll der hl. Florian zuvor in Wels gewirkt haben, ehe er nach St. Pölten flüchtete. Ein Teil eines Pilasters gibt Aufschluss über eine frühchristliche Kirche aus dem 4. oder 5. Jahrhundert und deutet auf eine größere christliche Gemeinde hin. Der Ursagrabstein gilt als einer der ältesten Funde einer frühchristlichen Gemeinschaft. Der Grabstein wurde von einem römischen Soldaten für seine Frau angefertigt.
Völkerwanderung
Im 6. Jahrhundert wurde die Region um Wels von den Bajuwaren besiedelt. Waffenfunde in bairischen Gräberfeldern stammen aus dem 7. Jahrhundert.
Im 8. Jahrhundert wurde Wels wieder mit Befestigungsanlagen ausgestattet, urkundlich wurde Wels als castrum uueles, was soviel wie „befestigte Siedlung Wels“ heißt, erstmals 776 erwähnt. Vorher Amtssitz von Graf Machelm, einem Verwandten der Agilolfinger, kam Wels bis in das späte 9. Jahrhundert zu den Besitzungen der Karolinger.
Mittelalter
Ab dem Jahr 1000 wurde Wels als „Markt“ bezeichnet und war bekannt für seinen Tuchhandel. Da Wels im 11. Jahrhundert zum Kloster Lambach gehörte, wurde es später dem Bistum Würzburg zugesprochen. (Siehe auch: Wels-Lambacher)
Wels wurde im 12. Jahrhundert regelrecht aufgeteilt, denn das Marktrecht, die Maut für die Brücke, die Pfarrkirche und eine Marienkapelle wurden von Würzburg, Kloster Lambach, Stift Kremsmünster und einigen Adeligen getrennt verwaltet. Die ältesten Dokumente, die heute noch existieren, stammen aus dieser Zeit. Es handelt sich hier um Bruckamtsrechnungen, also um Aufzeichnungen der Einkünfte der Traunbrücke, die 1138 bis 1140 erbaut wurde.
Durch einen Erbvertrag kam Wels nach dem Tod des letzten Traungauers 1192 in den Besitz der Babenberger, die im Jahr 1222 Wels als Stadt (civitas) beurkundeten. Wels gehörte zu dieser Zeit schon, neben Linz und Steyr, zu den größten Befestigungen von Oberösterreich und war auch Schauplatz einer Schlacht von Herzog Heinrich XIII. von Bayern gegen König Ottokar II. von Böhmen.
1233 bricht Herzog Otto II. von Bayern in das Herrschaftsgebiet der österreichischen Babenberger ein, denen er dann jedoch nach der Besetzung der Stadt Wels unterliegt. Auch das Stadtbild änderte sich nach und nach. Der Stadtplatz entstand im 13. Jahrhundert und das Ledertor, der Vorläufer des Ledererturms, wurde 1326 erwähnt. Unter den Habsburgern wurde die Stadt um das doppelte vergrößert und das Stadtsiegel tauchte 1295 erstmals in einer Urkunde auf.
Im 14. Jahrhundert erfolgte auch die Ausweitung des Marktrechts, der Bau von Schutzeinrichtungen gegen Überflutungen, die Befreiung von der Getränkesteuer, die Verleihung des Pfändungs- und des Stapelrechts, eine Art Holzhandelsrecht, das besagte, dass das auf der Traun transportierte Holz einige Tage in Wels angeboten werden musste, und die Stadt musste nur mehr an den Landesfürsten Steuern bezahlen.
Charakteristisch für das 14. und 15. Jahrhundert war das Aufkommen der ersten wohlhabenden Bürgerfamilien, die sich ihre, zum Teil noch heute erhaltenen, Häuser im Bereich des Stadtplatzes und der Traungasse bauten und die Ausbildung der Handwerkszünfte, die sogenannten „Zechen“. Ihre Häuser standen und stehen heute noch vor allem in der heutigen Schmidt- und Bäckergasse. Ebenso hatten einige Adelsfamilien, Pfarren und Klöster Häuser in Besitz, für die sie den Status als Freihäuser erwirken wollten, das heißt, für die sie keine Steuern zahlen mussten.
Verwaltung im mittelalterlichen Wels

- Die politische Spitze bildete der Stadtrat, der von der Bürgerschaft gewählt wurde. Der Stadtrat wiederum bestimmte den Stadtrichter, der vom Stadtherrn, d. h. dem Landesfürsten, bestätigt werden musste.
- Das Stadtgericht war auch verantwortlich für die Einnahme von Strafgeldern und von Abgaben der Bürgerhäuser und -grundstücke. Der Stadtrichter konnte die Todesstrafe verhängen.
- Der Stadtschreiber verwaltete die städtischen Ämter und die Einnahmen aus der Maut sowie die Ausgaben der Stadt und wurde vom Stadtrat ernannt.
- Das Stadtkammeramt musste die städtischen Bauwerke, wie die Befestigungsanlagen und das Rathaus, instandhalten sowie Jahrmärkte ausrichten und die städtischen Bediensteten bezahlen.
- Der Bruckmeister war für den Bereich der Traunbrücke und ihrer Reparatur verantwortlich.
- Der Lichtmeister war bei der Stadtpfarrkirche angestellt und überwachte die Tätigkeit des Pfarrers und das Vermögen der Kirche.
- Der Spitalmeister war der oberste Angestellte des Welser Spitals.
- Der Siechenmeister betreute das finanzielle Vermögen des Siechenhauses, das eine Art Quarantäne für Menschen mit ansteckenden Krankheiten war.
- Der Mautner erhob die Maut, wenn bestimmte Grenzen mit Waren überschritten wurden.
- Der Ungelter erhob das „Ungeld“, also die Getränkesteuer, auf Bier, Most und Wein, die nur Bürger ausschenken durften,
später auch eingeschränkt von den Zünften.
Kaiser Maximilian I.
Kaiser Maximilian I. hielt sich sehr oft in Wels auf, viel öfter als andere Kaiser. Ein Grund dafür war sicher sein Jagdschloss in der Welser Heide. Unter ihm wurde 1514 das Rathaus und die Burg Wels ausgebaut und er erließ einige Privilegien für die Stadt. Ende 1518 machte der Kaiser zum letzten Mal in Wels Halt. Eine Erkrankung der Verdauungsorgane heilte nicht mehr oder nicht erkannte Gallensteine ließen den Kaiser nicht mehr gesunden, sodass er Anfang 1519 mit den letzten Worten
- „Ich bin für diese Reise mit Gottes Gnade ganz gerüstet“[8]
in der Burg verstarb.
Reformation
Im 16. Jahrhundert erfuhr Wels durch seine Position als Umschlagsplatz für landwirtschaftliche Güter aus der Umgebung und aus dem Fernhandel eine wirtschaftliche Blütezeit. Heute noch erhaltene Bauwerke aus dieser Zeit sind der, um 1577 erbaute, Wasserturm, um aus dem Mühlbach Wasser zu schöpfen und über ein Rohrsystem in der Stadt zu verteilen, und der Ledererturm, der 1619 erneuert wurde.
Die Reformbewegung war vor allem von Welser Adeligen und Studenten getragen. Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts sollten in Wels aber vor allem protestantische Bürger leben. Der bekannte Theologe und Bekannte von Martin Luther Konrad Cordatus stammte aus der Umgebung von Wels. Nach ihm ist auch ein Veranstaltungssaal neben der evangelischen Kirche benannt. Die von Kaiser Ferdinand II. angeordnete Rekatholisierung wurde sehr streng durchgeführt und hatte eine starke Auswanderungswelle, vor allem der führenden Familien, zur Folge.

Wels blieb bis auf das Jahr 1626 von den Bauernaufständen und den Bestrebungen der Gegenreformation größtenteils verschont. Als die aufständischen Bauern unter Stefan Fadinger in Wels Halt machten, wurde die Stadt Opfer der Flammen, ein Schaden, von dem sich Wels nur sehr schwer erholte. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurden ca. 200 Häuser neu erbaut und die Wirtschaft sowie Kunstgewerbe und Handwerke florierten. Wichtig wurde zu der Zeit die Eisenverarbeitung, der Großhandel und das Geldgeschäft, das heißt es wurde Geld gegen Verzinsung verliehen und gewechselt. Zur bestehenden politischen Verwaltung der Stadt kam ab 1569 der Bürgermeister hinzu, dem die bürgerlichen Aufgaben zuteil wurden, und der Stadtrichter musste die Judikative vertreten. Der Bürgermeister und der Stadtrichter wurden jährlich wiedergewählt, der Stadtrat jedes zweite Jahr. Der Kulturbetrieb zu der Zeit war vor allem den Goldschmieden, Zinngießern, Maurermeistern und Hafnern zu verdanken.
Barock
Im 17. Jahrhundert nach dem Dreißigjährigen Krieg und etliche Heereseinquartierungen später waren die Stadtkassen geleert. Die Pest, Hochwässer und sogar ein Erdbeben im Jahr 1690 richteten große Schäden an. Die Bevölkerung von Wels belief sich zu der Zeit auf ca. 4000 Einwohnern, die in ca. 550 Häuser lebten.
Die wirtschaftliche Ordnung der Stadt unterlag einer Veränderung. Die Zahl der Brauereien stieg auf fünf an, das Eisenhandwerk, die Weber hingegen verloren an Bedeutung. Einzig der landesgrößte Getreidemarkt und einige Vertreter des Kunsthandwerkes konnten die Rezession überleben. Trotzdem entstanden im 18. Jahrhundert viele neue Denkmäler und einige alte Bauwerke wurden unter der Federführung von Wolfgang Grinzenberger und Johann Michael Prunner renoviert oder umgebaut. Der ehemalige Semmelturm am Kaiser-Josef-Platz 1733, das Rathaus 1739 und das Minoritenkloster 1745 erbaut bzw. entscheidend verändert.

Kaiser Josef II.
Die Reformen von Kaiser Josef II. zeigten auch in Wels ihre Auswirkungen. Zum einen wurden einige Kapellen abgerissen oder geschlossen. 1784 wurde sogar das Minoritenkloster zugesperrt, dafür wurde 1781 der Grundstein für die evangelische Gemeinde gelegt und die ersten Versammlungen fanden statt. Im selben Jahr der Gründung der Vorstadtpfarre wurde der Stadtgraben 1785 trockengelegt. Um 1800 wurde Wels wiederholt von französischen Truppen besetzt, geplündert und fungierte als Hauptquartier einiger österreichischer Regimenter. Die Inflation legte Fabriken lahm und die Preise für Getreide fielen wegen zu guter Ernten.
Kaiser Josef II. ist heute auf dem nach ihm benannten Kaiser-Josef-Platz ein Denkmal in Form eines Standbildes gewidmet, das sich auf die Aufhebung der Erbuntertänigkeit bezieht.
Biedermeier und Vormärz
Die hohe Politik im 19. Jahrhundert war von Fürst Metternichs System geprägt, auch Wels wurde keinen großen Reformen unterzogen, die Stadt wuchs gemächlich und war u.a. Stützpunkt des k. u. k. Husarenregiments 12, bekam neue Ämter und ab 1823 eine einheitliche Stadtbeleuchtung. 1829 erfolgte die Gründung des Welser Theatervereins, der in der ehemaligen Spitalskirche vier-, später auch fünfmal in der Woche spielte. Erst 1883 übernahm das Linzer Landestheater den Spielplan für die Welser Bühne. Für die wirtschaftliche Entwicklung bedeutend war 1835 die Eröffnung der Pferdeeisenbahn, die 20 Jahre lang ihren Dienst versah, bis sie 1854 von der Eisenbahn abgelöst wurde. Die Wirtschaft war geprägt durch die beginnende Industrialisierung, auch in Wels wurden einige Fabriken gegründet. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden eine Nägelfabrik und eine Hutfabrik sowie einige Maschinenfabriken und die Welser Kunstmühle Fritsch.
Nach der Märzrevolution im Jahr 1848, die in Wels nur von der Ferne aus mitverfolgt wurde, kam es zur Gründung zahlreicher Zeitungen, darunter das erste Wochenblatt „Der Welser Landbote“, das von Michael Haas herausgegeben wurde. Sein Sohn Johann Nepomuk Haas (*1820 †1897) leitete später das seit 1855 erscheinende Wochenblatt „Welser Anzeiger“, das bis 1939 zu den wichtigsten Zeitungen von Oberösterreich zählte. Auch heute noch ist sein ehemaliges Geschäft ein Buchhandel am Welser Stadtplatz. Bedeutend war auch der Bau der Dragonerkaserne, die so groß war wie die Altstadt zu der damaligen Zeit. 1858 wurde sie fertiggestellt und sogleich vom Husarenregiment Nr. 6 bezogen. Danach waren einige Dragonerregimenter, das Vierte war das Letzte, bis zum Ende des Ersten Weltkrieges stationiert.
Fin de siècle und Weltkriege
Die Jahrhundertwende ins 20. Jahrhundert war wieder von vielen neuen Bauwerken, wie dem Sparkassengebäude an der Ringstraße und dem Krankenhaus, sowie Fabrikgründungen, darunter die Nahrungsmittelfabrik Knorr, die Hanf- und Drahtseilerzeugung Teufelberger, die Landmaschinenfabrik Reformwerk, die Rahmenfabrik Nöttlinger und das Elektrizitätswerk, geprägt. 1904 wurde das Stadtmuseum im früheren Sparkassengebäude am Ring eröffnet.
Der Erste Weltkrieg riss ein tiefes Loch in das Stadtbudget und in die Familien der Bewohner. Die Stadt musste sich um die Verwundeten kümmern, die Grundversorgung der Zivilbevölkerung sichern, durfte aber auch wirtschaftliche Belange nicht vergessen. Die Inflation beherrschte die Nachkriegswirtschaft, bis sie 1924 für einige Jahre eingebremst werden konnte. Die steigende Anzahl an Bürgern führte zur Gründung der Welser Heimstättengenossenschaft im Jahr 1911 und große Bauvorhaben im Wohnungssektor seitens des Magistrates. 1921 wurde die Müllereifachschule gegründet und 1923 die Landesfrauenklinik. Nach dem Krieg ging es wieder bergauf, die Stadt wuchs sehr schnell und neue Industriefirmen wurden gegründet, wie z. B. die Farbenfabrik Tigerwerk. Trotzdem dominierten am Ende der 1920er Jahre hohe Arbeitslosigkeit und finanzielle Krisen die Stadt. Viele neugegründete Firmen überlebten nur wenige Jahre.
Unter dem faschistischen Regime wurden während des Zweiten Weltkrieges die Gemeinden Lichtenegg, Pernau und Puchberg der Stadt zugesprochen. Die Nachbargemeinden waren jedoch schon über die letzten Jahrzehnte zusammengewachsen. In der Zeit wurde auch der Stadtteil Vogelweide geschaffen und der Flughafen für ein deutsches Fliegerregiment 1939 ausgebaut. Der Krieg hinterließ auch seine Spuren, hunderte Häuser wurden durch Fliegerbomben 1944 zerstört, von denen noch heutzutage Blindgänger bei Bauarbeiten gefunden werden.
Nachkriegszeit
Bis 1948 war die Lebensmittelversorgung prekär, die Industrie war am Boden und der Viehbestand mangelhaft. Die Eisenbahn war zerstört und die Wirtschaft brauchte zehn Jahre um sich einigermaßen zu erholen. Neue Firmen wurden in dieser schweren Zeit auch gegründet, wie 1945 die Pumpenfabrik Vogel oder 1947 die Stahlwarenfirma, damals noch für medizinische Zwecke, Rübig. Der steigende Verkehr und die hohe Anzahl an Schülern waren die wichtigsten Probleme dieser Zeit, die aber mit dem Aus- und Neubau von Straßen und Schienen sowie der Handelakademie als auch der Höheren Technischen Lehranstalt 1952 bzw. 1962 größtenteils gelöst werden konnten. Alle heutigen Kindergärten wurden zu der Zeit gegründet und die Wohnungsgenossenschaften investierten massiv in neuen Wohnraum. Die Grundsteine für die meisten heutigen öffentlichen Einrichtungen wurden in den 60er und 70er Jahren gelegt. Die Stadtbücherei, die Volkshochschule oder die Musikschule wurden zu der Zeit ins Leben gerufen. Der Höhepunkt der guten wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Entwicklung war im Jahr 1964 die Verleihung eines eigenen Statutes für die Stadt, das heißt Wels wurde nach jahrzehntelangen Bestrebungen zur Stadt erhoben. Die 1970er Jahre brachten neben der Gründung des Stadtteils Noitzmühle und vieler sozialer Einrichtungen, wie der Lebenshilfe und Beratungsstellen für Drogen- und Alkoholabhängige, auch Energiekrisen und ökonomische Rückschläge in Form von Konkursen einiger großer Firmen, wie der Firma Reisner & Wolff oder der Papierfabrik Welsermühl.
Politik
Wappen
Sicher ist, dass bereits am 13. Juni 1295 ein Siegel von Wels verwendet wurde. Erst im Jahr 1519 bekam die Stadt das, von Kaiser Maximilian I. vergebene, Recht in rotem Wachs zu siegeln. Neben leichten Änderungen, z. B. bei der Darstellung des Flusses, kam erst im 17. Jahrhundert das Fallgitter hinzu. Im Jahr 1964 wurden das Wappen und die Stadtfarben Grün und Rot offiziell in die Gemeindestatuten aufgenommen.
In der offiziellen Beschreibung des Stadtwappens heißt es mit folgendem Wortlaut:
- „In Blau auf grünem, gewelltem Schildfuß ein silberner, zweitürmiger, gezinnter Torbau, das durchbrochene Rundbogentor mit hochgezogenem, goldenem Fallgitter, die Türme mit je drei schwarz geöffneten Fenstern, eines über zwei gestellt. Über dem Gebäude schwebt der österreichische rot-weiß-rote Bindenschild.“[10]
Das Wappen soll die Burg Wels oder die ehemalige Befestigung der Stadt im Mittelalter symbolisieren, mit dem Fluss Traun davor.
Exekutive
Der Stadtsenat bildet die Stadtregierung.
Die SPÖ stellt, entsprechend dem Ergebnis der Bürgermeisterwahl 2003, den Bürgermeister Dr. Peter Koits. Ihm obliegt unter anderem die Leitung der Verwaltung im Magistrat, die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, das Verfassungsrecht und der Vorsitz im Aufsichtsrat der im Besitz der Stadt Wels befindlichen Unternehmen E-Werk Wels und Wels Strom sowie die Vorsitzender-Stellvertretung im Stadtmarketingbeirat und der Tourismuskommission. Von der selben Fraktion hat Vizebürgermeister Hermann Wimmer die Ressorts Finanzen und Sport zu verwalten. Vizebürgermeister Manfred Hochhauser ist verantwortlich für die Stadtplanung, Wohnungsverwaltung und Infrastruktur. Dr. Friedrich Ganzert ist der Kultur- und Bildungsstadtrat von Wels und der Tätigkeitsbereich von Stadträtin Silvia Huber sind die sozialen Einrichtungen und die Jugend in Wels.
Von der ÖVP sind der Vizebürgermeister Dr. Bernhard Ploier-Niederschick, ihm obliegt der wirtschaftliche Sektor, und Verkehrsstadtrat Roland Strassl.
Die FPÖ stellt mit Dr. Bernhard Wieser den Umweltstadtrat.
Der Sitz der Bundespolizeidirektion befindet sich seit 1977 gegenüber der alten k. u. k. Dragonerkaserne und ist Arbeitsgeber von durchschnittlich 180 Sicherheitswachebeamten, 32 Kriminalbeamten und 70 Verwaltungsbediensteten. Ist im Jahr 1880 noch ein Polizist auf 1.600 Einwohner gekommen, sind es heute 250 Bürger pro Ordnungshüter. Die Bundespolizeidirektion beherbergt neben der Sicherheitswache die Kriminalpolizei und ist unter anderem zuständig für das Ausstellen von Reisepässen, Führerscheinen und führt an bestimmten Terminen Fahrradcodierungen durch, wo man sein Fahrrad eindeutig mit einer Nummer identifizieren lassen kann.
Legislative
Der Gemeinderat wird alle vier Jahre von den wahlberechtigten Einwohnern gewählt und besteht aus 36 Mitgliedern. Nach der Gemeinderatswahl 2003 hat die SPÖ 21, die ÖVP acht, die FPÖ vier und die Grünen haben drei Sitze.
Die öffentlichen Gemeinderatssitzungen finden üblicherweise einmal im Monat in der Welser Stadthalle statt. Dort werden aktuelle Probleme und Aufgaben diskutiert und beschlossen, aber auch Bürgerfragen, die dort gestellt werden können, beantwortet. Sonst tagen zehn Ausschüsse, wo die bei den Gemeinderatssitzungen zu beschließenden Entscheidungen vorbereitet und beschlusstauglich gemacht werden. Die Parteien sind darin ihrer Mandatsstärke entsprechend vertreten.
Judikative
Wels beheimatet ein Bezirk- und ein Landesgericht. Das zuständige Oberlandesgericht befindet sich in Linz. 1996 erfolgte der Neubau des Bezirksgerichtes, das sich gegenüber dem Landesgerichtssitz befindet. Die beiden Gerichte sind heute durch einen unterirdischen Gang miteinander verbunden. 2005 erfolgte nach zweijähriger Renovierung die Neueröffnung des um 1900 errichteten früheren k. u. k. Kreisgerichtes und heutigen Landesgerichtes.
Die Staatsanwaltschaft beschäftigt ca. 120 Richter, Staatsanwälte und Beamte.
Städtepartnerschaften
Die erste Städtepartnerschaft wurde am 14. April 1973 zwischen Straubing und Wels unterzeichnet. Der Vertrag wurde vom damaligen Oberbürgermeister von Straubing Ludwig Scherl und dem Bürgermeister von Wels Leopold Spitzer unterzeichnet und sollte laut Urkunde
- „[..] dauernde freundschaftliche Verbindungen [...] unterhalten, auf allen Gebieten von gemeinsamem Interesse zusammenarbeiten, den Austausch unter den Bürgern, vor allem unter der Jugend fördern [...].“[11]
Bei den jährlich stattfindenden Fußballturnieren in Straubing nehmen oft Jugendmannschaften aus Wels und Umgebung teil.
Die zweite Partnerschaft wurde am 9. Mai 1988 mit Chichigalpa in Nicaragua eingegangen, die von den Bürgermeistern Carlos Manuel Garcia Castillo und Karl Bregartner unterzeichnet wurden. Viele Hilfsprojekte und -organisationen aus Wels setzen sich insbesondere für diese Region in Mittelamerika ein.
Am 10. September 2005 wurde die Städtepartnerschaft von Wels mit Tábor in Tschechien besiegelt. Verantwortlich dafür zeichneten Bürgermeister Ing. Frantisek Dedic aus Tabor und Bürgermeister Dr. Peter Koits.
Weiters ist Wels Mitglied des österreichischen Städtebundes, um die, mit anderen Städten, gemeinsamen Interessen auf Landes- und Bundesebene vertreten zu können.
Wirtschaft
Es sind etwa 40.000 Menschen in ca. 4000 Unternehmen in Wels beschäftigt, wobei 20.000 Menschen regelmäßig aus der Umgebung nach Wels und 10.000 Menschen aus Wels in die umliegenden Gemeinden pendeln.
Landwirtschaft
Heute existieren nur mehr 80 landwirtschaftliche Betriebe innerhalb der Bezirksgrenzen, die knapp 2000 ha Land bewirtschaften und 4000 Rinder und Schweine besitzen. Die Weide- und Grünflächen befinden sich vor allem in Wimpassing, Oberthan und in der Pernau.
Gewerbe
Die Industrie hat in der Pernau ihre Heimat gefunden, dort befindet sich das Industriegebiet von Wels. Mit der chemischen Industrie, Möbelerzeugern und diversen Großhändlern haben sich dort viele Firmen angesiedelt.
Bekannte Welser Unternehmen sind z. B. die Firma Fronius, ein Schweiß- und Solartechnikunternehmen, Rübig, ein Hersteller von Anlagen für die Härtung von Werkstoffen, Teufelberger, ein Hersteller von Seilen aus verschiedenen Materialien, das Ziegelwerk Pichler und die Firma Daxner, ein Hersteller von Anlagen für Schüttgüter. Des weiteren ist Resch & Frisch, eine Großbäckerei, Richter Pharma, ein pharmazeutisches Unternehmen, das Tigerwerk, ein Hersteller von Lacken und Farben sowie ein Spezialist für Pulverbeschichtung von Materialien und die Firma Felbermayr, ein Spezialist für Hebe- und Transportangelegenheiten zu nennen.
Dienstleistungen
Über 60 % der Beschäftigten sind in diesem Sektor tätig. Die meisten Unternehmen operieren im Handel. Weitere Bereiche sind der soziale und öffentliche Dienst sowie das Geld-, Speditions- und Frachtwesen. Wels besitzt zwei Einkaufszentren im Westen der Stadt sowie sieben Dienstleistungszentren, in denen Firmen Büroflächen zur Verfügung gestellt werden.
Messe Wels
Die Ursprünge des Messebetriebes reichen bis in das 14. Jahrhundert zurück. Damals gab es neben dem Wochenmarkt, der zweimal wöchentlich stattfand, auch zwei Jahr- und Pferdemärkte. Der Schwerpunkt dieser Veranstaltungen lag vor allem im Handel mit landwirtschaftlichen Gütern.
Der Ort des Frühjahrsmarktes im 19. Jahrhundert war die Innere Stadt und die Freiung beim Schloss Polheim. Am 6. September 1878 fand das erste Welser Volksfest statt und der Jahrmarkt im Herbst verlor an Bedeutung, auch auf Grund der Konkurrenz aus Linz und Ried. Das Volksfest fand auf Teilen des heutigen Ausstellungsareals statt, das ca. 29.000 m² umfasste. An drei Tagen kamen ca. 56.000 Menschen. Zu dem Zeitpunkt stand schon die Volksfesthalle, anstelle derer später die Stadthalle erbaut wurde, und der Volksgarten wurde auf dem Messegelände angelegt.
1880 fand das nächste Volksfest statt, das schon mit elektrischem Licht versehen war. Die sogenannte „Probebeleuchtung“ wurde zu diesem Zwecke eingeführt und besteht bis heute. Die Welser Industrie und Gewerbebetriebe, sowie Aussteller aus ganz Österreich boten hier ihre, vor allem, landwirtschaftlichen Waren an. Das Volksfest brachte einen Rekord von über 86.000 Besuchern. Auf Grund des Ersten Weltkrieges und der erschwerten wirtschaftlichen Lage danach, musste das Volksfest ab 1912 für zwölf Jahre pausieren.
Zum 50-jährigen Bestehen kamen ca. 300.000 Menschen, wofür das Ausstellungsgelände auf 106.000 m² ausgeweitet und in fünf Hallen ausgestellt wurde. Das Angebot reichte unter anderem von Lebensmitteln und Maschinen bis zu Tieren aller Art. In der Zwischenkriegszeit gab es schon erste Ansätze der Spezialausstellungen, den späteren Fachmessen. Der Zweite Weltkrieg bescherte der dem Volksfest eine zehnjährige Pause. Trotz der schwierigen Bedingungen kamen im Jahr 1948 482.000 Menschen.
1952 zählte man 840.000 Besucher und insgesamt 1100 Aussteller. In diesem Jahr wurde das Volksfest in „Österreichische Landwirtschaftsmesse – Welser Volksfest“ umbenannt. Die Größe des Messegeländes betrug 322.000 m². Zwischen 1964 und 1978 wurden 13 neue Hallen errichtet und die Messe wurde in „Internationale Welser Messe“ umbenannt. In diesen Jahren wurde der bis heute bestehende Höhepunkt an Besucherzahlen verzeichnet. Es kamen über eine Million Menschen zur Welser Messe.
Seit 1965 findet in ungeraden Jahren auch eine Frühjahrsmesse statt. In der sonstigen Zeit finden zahlreiche Fachmessen, wie z. B. die ÖBA & ÖKONDA, die Messe der Bäcker und Konditoren, oder die Pferdemesse statt. In der Stadthalle werden Konzerte, Ausstellungen und Bälle abgehalten. Seit 1993 ist die Messe Wels ein eigenständiges Unternehmen, das früher dem Magistrat eingegliedert war.
Neue Aspekte bringt das Thema Energie, hier vor allem erneuerbare Energie, das in der Wirtschaft und in den Messen stärker einbezogen werden soll. Heute schon durch die Energiesparmesse realisiert, ist für 2009 ein Energy Science Center geplant, um das Thema Energie effektiv präsentieren zu können.
Heute befindet sich Wels mit 4000 Ausstellern und 461.000 Besuchern auf 100 Veranstaltungen pro Jahr hinter Wien und Salzburg auf Rang 3 der Messestandorte in Österreich. [12]
Infrastruktur
Verkehr
Fahrrad
Für den Fahrradverkehr erweist sich die Stadt als sehr vorbildlich, was die Sicherheit der Radfahrer betrifft. Man kann in Wels die gekennzeichneten – es sind an die 40 – Einbahnen in der Gegenrichtung befahren, was eine verbesserte Wahrnehmung der Radfahren seitens der Autofahrer bewirken soll.
Öffentlicher Verkehr
In der Stadt selbst kommt man mit den Bussen der Linie Wels zum gewünschten Ort. Mit 14 Linien sind alle Ortsteile von Wels erschlossen und außerhalb der Betriebszeiten, also auch sonntags, gibt es ein Sammeltaxi, das die Buslinien fortsetzt. Zentraler Busbahnhof der Linie Wels ist der Kaiser-Josef-Platz.
Auto
Die Westautobahn A1, die Welser Autobahn A25 und die Innkreisautobahn A8 bilden einen Autobahnring um Wels. Das letzte Teilstück dieses Ringes, den als Welser Westspange bezeichneteten Abschnitt der A8 zwischen dem Knoten Voralpenkreuz bei Sattledt und der Anschlussstelle Wels West wurde im Jahr 2003 eröffnet. Erst nach jahrzehntelanger Diskussionen wurde dieser 11 km lange Abschnitt genehmigt, und im Jahr 2000 schließlich mit dem Bau begonnen. Aufgrund ökologischer Bedenken führt die Trasse unter dem Stadtteil Noitzmühle durch, über eine Tunnelbrücke geht es über die Traun, um in Steinhaus wieder oberirdisch geführt zu werden.

Als wichtige Straße führt die B1 Wiener Straße durch das Stadtgebiet.
Eisenbahn
Seit Herbst 2005 verfügt Wels über einen neuen Hauptbahnhof, von wo die Almtalbahn nach Grünau und die Westbahn nach Salzburg und nach Passau führt. Ebenso haben hier auch die überrregionalen Linien der Postbusse ihre zentrale Haltestelle.
Bedeutend für den Güterverkehr ist das Terminal Wels, wo täglich bis zu 1000 LKWs und ebensoviele Güterwagen abgefertigt werden. Daneben werden jährlich über 200.000 LKWs auf die sogenannte Rollende Landstraße verladen, das heißt komplette LKWs werden auf Waggons geladen und zu ihrem Einsatzort entsprechend mit der Bahn transportiert.
Flugverkehr
Die Stadt besitzt auch, mit 100 ha Fläche, den seit 1972 größten öffentlichen Zivilflughafen Europas mit dem ICAO-Code LOLW. Dort befindet sich der Welser Fliegerclub mit einer eigenen Flugschule sowie Möglichkeiten für Segel-, Modellflug und Fallschirmsprüngen.
Kommunale Betriebe
Das Elektrizitätswerk Wels, kurz E-Werk, ist verantwortlich für die Versorgung der Stadt mit Strom, aber auch mit Wasser und Kanalisation. Ein Drittel aller Haushalte bezieht die Fernwäme vom E-Werk Wels. Weitere Geschäftsfelder sind die Versorgung mit Erdgas, die Umsetzung von Lichtanlagen und Beleuchtungen, wie z. B. die Weihnachtsbeleuchtung einer Stadt oder die Realisierung von Solaranlagen.
Für die Müllbeseitigung ist die Welser Abfallverwertung, kurz WAV, zuständig. Die WAV besitzt eine thermische Abfallverwertung, wo neben der Müllverbrennung Strom und Fernwärme gewonnen wird und damit 60.000 Haushalte versorgt werden. Seit 1995 steht die WAV im Dienste der Abfallverminderung, damals noch mit ca. 100.000 t Kapazität, bis 2003 der Ausbau auf eine jährliche Kapazität von 300.000 t Abfall erfolgte.
Medien
Einmal im Monat gibt der Magistrat das Amtsblatt der Stadt Wels heraus, wo offizielle Verlautbarungen des Stadtsenats und deren Mitglieder, Veranstaltungen, Ausschreibungen, Adressen, Geburten, Todesfälle etc. veröffentlicht werden. Sonst gibt es nur Lokalteile über Wels in diversen oberösterreichischen Printmedien.
Wels hat ein eigenes Privatfernsehen WT1. 1996 gegründet gilt er als erster regionaler Privatsender in Österreich. Mittlerweile ist WT1 der Partnersender des Linzer Stadtfernsehsender LT1, die gemeinsam das Programm gestalten.
Gesundheitswesen
Die Stadt besitzt mit dem Klinikum Kreuzschwestern Wels das größte Ordenskrankenhaus in Österreich. Die Gesellschaft ist zu 100 Prozent Eigentum des Ordens der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz. Das Krankenhaus wurde 1903 gegründet, ist es heute mit über 1000 Betten das größte Krankenhaus in Oberösterreich. Es arbeiten 2500 Angestellte, davon 350 Ärzte, in 27 Abteilungen, wo pro Jahr ca. 55.000 Patienten stationär und ca. 150.000 Patienten ambulant versorgt werden.
Daneben gibt es die Psychiatrische Klinik in Wels, in der es sowohl stationäre Hilfe als auch eine Ambulanz gibt.
In der Privatklinik St. Stephan sind ca. 60 Belegärzte tätig, die das ganze medizinische Spektrum abdecken.
Religion

Die größte religiöse Gemeinde ist die römisch-katholische. Ihr gehören ca. 63 % der Stadtbevölkerung an. Die nächstgrößere Gruppe ist die der Bekenntnislosen, der ca. 14 % angehören. Etwa 10 % gehören der islamischen Religion und ca. 7 % der evangelischen Kirche an. Der Rest verteilt sich auf orthodoxe und sonstige Religionsgemeinschaften.[5]
Wels ist in sechs katholische und eine evangelische Pfarre unterteilt. Neben der Stadtpfarre für die Innenstadt, die Pfarre Herz-Jesu in der Neustadt und Pfarre St. Franziskus in Laahen gibt es weitere katholische Pfarren, wie die Pfarre St. Stephan in der Lichtenegg mit der Zeltkirche, die Hl. Familie in der Vogelweide und die Pfarre St. Josef in der Pernau. Die drei letztgenannten Pfarren haben Kirchen, die alle erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden sind.[13]
Religiöse Bauwerke
- Christuskirche
Die einzige evangelische Kirche befindet sich in der Nähe des Kaiser-Josef-Platzes und wurde 1852 fertiggestellt.
- Herz-Jesu-Kirche
In der Neustadt befindet sich die Pfarre Herz-Jesu mit der gleichnamigen Kirche. Sie wurde 1911 nach sechsjähriger Bauphase fertiggestellt. Seit 1922 wird die Pfarre vom Orden der Steyler Missionare geleitet.
- Kalvarienbergkirche
Die Kalvarienbergkirche wurde wahrscheinlich von Wolfgang Grinzenberger um 1715 erbaut und hat deshalb einen der Vorstadtpfarrkirche ähnlichen Baustil. In ihr finden heute keine regelmäßigen Gottesdienste mehr statt.
- Kirche zum Heiligen Franziskus
Die jüngste Pfarre befindet sich in Laahen. Die Errichtungsurkunde der Kirche St. Franziskus ist auf das Jahr 1996 datiert, jedoch erst ab 1997 nimmt die Pfarre ihren Seelsorgebetrieb auf. Platzmangel machte bereits 2004 einen Neubau nötig.[14]
- Stadtpfarrkirche
Die Stadtpfarrkiche wurde im Jahr 888 erstmals urkundlich erwähnt. Im 14. Jahrhundert wurden die Glasfenster neu gestaltet und es erfolgte der Umbau zu einer gotischen Kirche. Die Kirche erhielt innerhalb von 19 Jahren vier Ablassbriefe, in denen Gebete und finanzielle Beiträge verzeichnet waren, die einen Ablass von Sünden versprechen würden. Es kommen in der Kirche auch romantische Elemente vor und Sarkophage der Welser Adelsfamilie Polheim haben dort ihren Platz gefunden.
- Vorstadtpfarrkirche
Die Vorstadtpfarrkirche liegt zwar heutzutage im Stadtgebiet, im Gründungsjahr 1785 befand sie sich noch etwas außerhalb der Stadt. Die Kirche wurde, nachdem das seit 1631 bestehende Kapuzinerkloster geschlossen wurde, erbaut. Heute gehört sie zur Stadtpfarre und ist nun eine Marienkirche.
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Die Flösserkapelle wurde 1732 erbaut und stellt den Brückenheiligen Johann Nepomuk dar.
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Der Stadtfriedhof ist der einzige im Stadtgebiet und wurde 1886 erbaut.
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Die Kalvarienbergkirche hat ihren Namen von dem kleinen Hügel, auf dem sie erbaut wurde.
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Die Pfarre St. Franziskus ist die jüngste in Wels.
Bildung
In Wels gibt es elf Kindergärten für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren. Daneben werden noch einige private Betreuungsstellen angeboten.
Wels hat zehn Volksschulen und ein Integratives Schulzentrum, die Dr.-Schärf-Schule, eine Schule für Kinder mit besonderen Anforderungen im Volksschulalter.
Es gibt sieben Hauptschulen mit verschiedenen Schwerpunkten, wie z. B. Informatik, Sprachen, Sport sowie Musik. Einige Schulen haben auch Klassen mit integrativem Unterricht. Wels besitzt auch eine private Mädchenhauptschule, die Hauptschule der Franziskanerinnen, und ein Sonderpädagogisches Zentrum für Kinder im Hauptschulalter.
Drei Gymnasien, eines davon mit Schwerpunkt Sport, mit jeweils Unter- und Oberstufenunterricht sowie eine Polytechnische Schule befinden sich in der Stadt. Es gibt auch noch ein Wirtschaftskundliches Realgymnasium für Mädchen, das ebenfalls vom Orden der Franziskanerinnen verwaltet wird.
Im Bereich der Berufsbildenden Höheren Schulen (BHS) hat Wels zwei Handelsakademien (HAK) und zwei Höhere Technische Lehranstalten (HTL), eine mit Schwerpunkt Chemie, Elektrotechnik und Maschinenbau und die andere mit Schwerpunkt Lebensmitteltechnologie, welche die einzige Schule mit dieser Ausbildung in Österreich ist. Dieselbe beherbergt auch eine Meisterschule für Müller, Bäcker und Konditoren. Weiters gibt es noch eine Höhere Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe.
Einige der oben genannten Ausbildungszweige werden auch für Berufstätige oder als Fachschulen angeboten
Für Lehrberufe gibt es drei Berufsschulen für gewerbliche und kaufmännische Berufe sowie für das Metallgewerbe.
Die Fachhochschule (FH) gibt es erst seit 1994, damals mit nur einem Studienzweig. Bis 2004 stieg deren Anzahl auf sechs an. Die bis zum Neubau der FH im Jahr 2005 300 Fachhochschüler pro Jahrgang studieren Themen aus Wirtschaft und Technik sowie Umwelt und Energie. Mit dem Neubau ist die gesamte FH nun in einem Gebäude untergebracht, nicht wie bisher auf zehn Außenstellen aufgeteilt, und das Platzproblem damit gelöst.[15]
Im Allgemeinen Krankenhaus gibt es noch eine Pflegeschule sowie eine Akademie für Physiotherapie und „Gesundheit und Bildung“.
Darüber hinaus gibt es noch eine Landesmusikschule in Wels sowie verschiedene Angebote für Erwachsenenbildung, unter anderem im Bildungshaus Schloss Puchberg.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Der Großteil des städtischen Tourismus ist bedingt durch die Welser Messe, die jährlich bis zu 150.000 Nächtigungen bringt und weitere 90.000 Menschen nach Wels lockt.
In den Jahren 1983 und 2000 war Wels Ort der oberösterreichischen Landesausstellung zum Thema „1000 Jahre Oberösterreich“ und vor kurzem mit dem Schwerpunkt „Zeit – Mythos, Phantom, Realität“.
Architektur
Viele der historischen Bauten sind heute nicht mehr erhalten und der Modernisierung oder dem Feuer zum Opfer gefallen. So geschah es mit der mittelalterlichen Stadtmauer, die heute nur mehr teilweise erhalten ist, und mit den Stadttoren. Beim Bau der Ringstraße war das Schmidttor im Weg und wurde deshalb 1875 abgerissen. Das Fischertor wurde nach einem Brand 1870 nicht wieder aufgebaut und das Trauntor wurde schon 1842 abgerissen. Das gleiche Schicksal ereilte den Semmelturm, der in den 60er oder 70er Jahren des 20. Jahrhunderts abgerissen wurde. Heute ist nur mehr das Wahrzeichen von Wels, der Ledererturm, übrig.
Viele Gebäude auf dem Stadtplatz stammen aus dem 13. Jahrhundert. Besonders hervorzuheben sind die Dutzenden Arkadenhöfe, aus dem 16. und 17. Jahrhundert, die teilweise öffentlich zugänglich sind.
Burg Wels
Die Ursprünge der Burg liegen im Dunkeln. Ihr heutiges Aussehen hat sie allerdings unter Kaiser Maximilian I. erhalten. Nachdem sich in der Burg eine Margarinefabrik befunden hatte, kam ab 1954 das Stadtmuseum hinein, wo es bis heute Teile seiner Ausstellungen hat.
Haus der Salome Alt
Das Haus, das sich gegenüber der Stadtpfarrkirche befindet, wurde 1464 erstmals in Aufzeichnungen erwähnt. 1150 gelangte es in den Besitz von Hans Hoffmann, dem adeligen Vorsteher der Burg Wels. Daher wird es auch Hoffmannsches Freihaus genannt. 1611 zog Salome Alt ein, wo sie bis zu ihrem Tod 1633 blieb.
Herminenhof
Im 16. Jahrhundert wurde der Adelssitz Alttrauneck gegründet. 1725 wurde darauf ein zweistöckiges Herrenhaus mit einer schönen Außenfassade errichtet. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden aber Teile des heute als Herminenhof bekannten Gebietes abgerissen. Es ist für 2009 geplant dorthin die Stadtbücherei, das Stadtarchiv und die Musikschule zu verlegen.
Ledererturm
Der Ledererturm bzw. das Lederertor ging aus dem Ledertor hervor, das 1326 erstmals erwähnt wurde. Das Ledertor hatte den Namen vom Viertel der Lederer, das an die Innenstadt grenzte. Sein heutiges Aussehen erhielt der Ledererturm zwischen 1616 und 1619. Das Zwiebeldach fiel den Flammen zum Opfer und wurde 1771 durch die heutige Dachkonstruktion ersetzt. Auch er sollte, wie die anderen Stadttürme, auf Grund von Verkehrsproblemen abgerissen werden. Der Fußgängerdurchgang neben dem Tor besteht erst seit 1928.
Heute ist der Ledererturm wieder eingeschränkt begehbar.
Minoritenkloster
Der Orden der Minoriten in Wels wurde vermutlich um 1280 gegründet. Dieser errichtete sogleich ein Gotteshaus und ein Schutzhaus für die Stadtbevölkerung. Die Minoriten lebten vor allem von Almosen und für die Predigt, wofür sie 1410 in Salzburg ein Bürgerhaus als Stützpunkt kauften. Der Bettelorden wurde von ortsansässigen Adeligen und später auch von den Habsburgern unterstützt. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts kam die Barbarakapelle an den Mauern des Minoritenklosters hinzu. Dann wurde das Kloster zwischenzeitlich als kaiserliches Hofspital genutzt. Ab 1784 gehört es der Stadt Wels, die es für das Militär, die Feuerwehr oder für Wohnungen nutzte, bis es für die Landesausstellung im Jahr 2000 renoviert wurde. Heute sind Teile des Stadtmuseum dort untergebracht.
Schloss Polheim
Das Schloss Polheim geht auf das Adelsgeschlecht der Polheimer zurück. Für das Schloss wichtig war im 13. Jahrhundert Albero von Polheim. Der Adelige war nicht nur einflussreicher Machthaber in Wels, er errichtete wahrscheinlich auch das Schloss Polheim, das 1237 erstmals urkundlich erwähnt wurde. 1695 kam es in den Besitz der Stadt Wels. Da die Geldschulden der Welser Linie der Polheimer zu hoch waren, mussten sie das heruntergekommene Schloss verkaufen. Das Schloss wurde dann von einer Brauerei und später von der Hauptschule genutzt. Die Stadt plante im 19. Jahrhundert, dort ein Gefängnis einzurichten. Heute gehören nur mehr Teile des Schlosses der Stadt Wels, wo auch die Landesmusikschule untergebracht ist.
Ein weiterer wichtiger Polheimer für Wels war Ludwig von Polheim. Er errichtete Mitte des 16. Jahrhunderts das Wasserschloss Lichtenegg, das 1642 wieder verkauft werden musste.
Palais Tilly
Das frühere Freihaus wurde nach dem Kauf von Ferdinand Lorenz Graf Tilly 1720 von Johann Michael Prunner entscheidend umgebaut. Der Gartenpavillon im Hof stammt ebenso aus dieser Zeit. Heute hat dort die Bezirkshauptmannschaft Wels-Land ihren Sitz.
Standdenkmale und Skulpturen
- Mariensäule:
Die Säule wurde um 1660 auf dem Minoritenplatz errichtet. Nach einer Renovierung um 1745 steht sie seit 1840 neben der Vorstadtpfarrkirche auf der Ringstraße.
- Stadtbrunnen:
Ende des 16. Jahrhunderts wurde der Stadtbrunnen erbaut; er wurde 1891 entfernt und 1942 wurde eine Nachbildung vor dem Magistratsgebäude aufgestellt. Die steinernen Außenpaneele zeigen stilisierte Lutherrosen, somit ist der Brunnen als Zeugnis des Protestantismus in Wels anzusehen.
- Welser Metzen:
Der Welser Metzen wurde um 1552 oder 1553 erbaut und diente als Getreidemaß. Seit 1595 fasst der Metzen ca. 75 l. Heute steht eine Nachbildung an der Ecke Schmidtgasse/Stadtplatz, das Original im Stadtmuseum.
Kulturzentren
Wels verfügt über einige Organisationen, die kulturelle Aktivitäten veranstalten oder ein Forum für Kulturschaffende und -interessierte bieten.
Zum einen wäre das der Alte Schlachthof, in dem verschiedene Kulturvereine, unter anderem auch das Städtepartnerschaftsprojekt Wels-Chichigalpa, ein Jugendzentrum und eine Jugendherberge ihren Sitz haben. Der Schlachthof besteht seit 1985 und legt seinen Schwerpunkt auf eine soziale und experimentelle Kunst und Kultur und unterstützt Projekte zur Förderung von Langzeitarbeitslosen und arbeitslosen Jugendlichen. Es werden auch Musikgruppen Proberäume zur Verfügung gestellt, wo über 100 Musiker ihre Kunst ausüben. Im Alten Schlachthof gibt es Theater, Kabarett und Musik, wobei von Elektronik bis Jazz keine Grenzen gesetzt sind.
Die Galerie Nöfa in der alten Rahmenfabrik gibt es seit 1923 und nahm sogleich ihre kulturelle Tätigkeit auf. Hier wird vor allem Malerei und visuelle Kunst vermittelt. Dort gibt es unter anderem das Atelier Wels, das Jugendkreativzentrum, ein Fotoatelier und das Stadtfernsehen WT1.
Das Medienkulturhaus versucht mit dem seit 1999 jährlich im November stattfindenden Jugend Medien Festival YOUKI den Jugendlichen Kunst näher zu bringen. Workshops für Filme aller Art, Journalismus und Malerei sowie Fotographieausstellungen sollen einen Einblick in die Kunst der Gegenwart vermitteln. Daneben gibt es noch zahlreiche private Galerien, die Kunst in all ihren Facetten zeigen.
Theater
Das Stadttheater Greif gibt es seit 1904. In ihm finden 630 Personen Platz. Heute wird das Stadttheater auch für Veranstaltungen, wie Bälle, Kabarett, Ballettaufführungen und Kongresse, und als Sitz des Programmkinos genutzt. Jährlich findet hier das Richard Wagner Festival statt, das 2005 sein 10-jähriges Jubiläum feierte.[16]
Im Kornspeicher finden jährlich bis zu 80 Veranstaltungen statt, die von avantgardistischen bis zu Kindertheater, Lesungen und Kabarett reichen.
Kino
Gab es bis vor wenigen Jahren noch vier Kinos, sind es heute nur noch ein modernes Megaplex-Kino und ein Programmkino, welches wöchentlich zumeist an den Wochenenden das Stadttheater Greif mit Filmen abseits der bekannten Kinokultur bespielt. Nach der Schließung des Kinocenters Zentral 2004 gibt es jetzt wieder Diskussionen über einen eigenen, neuen Standort für das Programmkino.
Zwischen 1984 und 1996 war Wels Schauplatz der Österreichischen Filmtage, die aber zugunsten der Diagonale nicht mehr veranstaltet wurden.
Museen
Das Stadtmuseum ist aufgeteilt in die Standorte Burg und Minoritenkloster. Während sich in den Minoriten die Dauerausstellung über die Urgeschichte, die Römerzeit und die Frühgeschichte der Stadt befindet, wird in der Burg die Geschichte ab dem Mittelalter bis zur Neuzeit dokumentiert. Daneben sieht man den Schwerpunkt Landwirtschaftsgeschichte sowie das Österreichische Gebäckmuseum und das Museum der Heimatvertriebenen, die ebenso zum Stadtmuseum gehören.
Im Lebensspuren-Museum kann man 300 Siegel und Stempel, einige mehrere tausend Jahre alt, betrachten. Das Museum ist im Besitz der Familie Just, der auch die Firma Trodat, ein ortsansässiger Hersteller von Stempeln, gehört.
Im privaten Dragonermuseum ist die Geschichte des k. u. k. Dragoner-Regiments Nr. 4 aufgearbeitet, das während seines Bestehens in Wels stationiert war. Das Museum befindet sich in der Dragonerkaserne, worin neben Kleinbetrieben und einigen Vereinen vor allem Wohnungen sind.
Vereine
Der ESV Fotoclub Bahnbau Wels ist ein Fotoclub, der schon seit Jahrzehnten besteht und zahlreiche Staats- und Landesmeistertitel in allen Sparten der Fotokunst gewonnen hat. 2005 feierte der Club sein 50-jähriges Bestehen mit einer Ausstellung in den Minoriten.
Weitere kulturelle Veranstaltungen
Im Pavillon im Hof der Bezirkshauptmannschaft Wels-Land werden regelmäßig Konzerte und Ausstellungen zeitgenössischer Künstler abgehalten. Jeden Sommer bieten die Arkadenhöfe ein schönes Ambiente für den Welser Arkadenhof Kultur Sommer (WAKS), wo Lesungen und klassische Konzerte geboten werden. Seit 1990 alle zwei Jahre und seit 1994 jährlich findet das Internationale Figurentheater statt, das Puppentheater für Kinder und Erwachsene bietet.
Sport
Etwa 100 Sportvereine aus allen Sparten gibt es in Wels, einige davon sehr erfolgreich:
Der Welser Basketballclub spielt seit 2002 in der höchsten Spielklasse Österreichs. Ein dritter Platz in der Bundesliga und ein Erreichen des Semifinales und der Play-Offs der Bundesliga sind die Höhepunkte des Vereins.
Der SPG Union/Askö Wels spielt seit einigen Jahren in der höchsten Herren-Tischtennisliga um den Meistertitel.
Mit dem Budokan wurde 2006 ein Zentrum für fernöstliche Kampfkunst und -sport geschaffen. Die Kampfsportszene hat mit Ewald Roth, dem Initiator dieses Projekts und 12-fachem Karatestaatsmeister sowie Welt- und Europameister, Ursula Inzinger, ebenfalls zahlreiche Staats-, Europa- und Weltmeisterin in Karate und Sabrina Filzmoser, mehrfache Judo-Staatsmeisterin, WM- und EM-Dritte sowie vierfache Militärweltmeisterin, eine lebendige Sportszene. Die Herrenmannschaft des Judo-Vereins Multikraft Wels kämpft in der Nationalliga Österreichs.
Der Fußballverein FC Wels spielt in der Regionalliga, der dritthöchsten Spielklasse in Österreich. Der Verein ist aus der Eintracht und der Union Wels, einem ehemaligen Bundesligaverein, entstanden.
Der Welser Trabrennverein hat seine Heimat im Messegelände, wo er auch eine eigene Trabrennbahn hat. Von April bis Juli finden beinahe wöchtenlich Rennen statt.
Regelmäßige sportliche Veranstaltungen sind der Upper Austria Cup, ein Fußballturnier, wo Jugendmannschaften aus aller Welt eingeladen werden, der Welser Halbmarathon, das Welser Innenstadtradkriterium, wo bekannte und heimische Radrennfahrer teilnehmen, und das Kirschblütenrennen, ein Radrennen, das seit über 40 Jahren vom Welser Fahrradclub veranstaltet wird.
Freizeit und Erholung
Regelmäßige Veranstaltungen
Für die jüngeren Schüler bietet der Magistrat jährlich Veranstaltungen in den Sommerferien an. Man kann unter anderem an Tennis-, Tauchkursen oder Ausflügen teilnehmen. Auch die Kinderfeunde bieten jedes Jahr mehrtägige Ausflüge in Oberösterreich an.
Im Sommer findet bereits seit zehn Jahren der Mittelaltermarkt statt. Neben mittelalterlichem Handwerk wird dem jüngeren Publikum das Leben der Ritter und Gaukler nähergebracht. Die Reiterturniere und Schwertkämpfe sowie eine Feuershow bilden den Höhepunkt dieser Veranstaltung.
Für das ältere Publikum bietet das Open-Air-Kino „Filmfestiwels“ im Sommer neben filmischen auch kulinarische Angebote. Auf dem Platz vor den Minoriten ist die Leinwand aufgebaut, wo neben bekannten Filmen des Jahres auch Filme aus dem Repertoire des Programmkinos gespielt werden. Daneben gibt es die Gourmetmeile, wo ausländische Spezialitäten angeboten werden.
Das ackern® wird etwas außerhalb der Stadt in einem Sonnenblumenfeld veranstaltet. Auf Strohballen sitzend kann man dann der Livemusik von lokalen Musikgruppen zuhören.
Im Stadtgebiet
Die Freizeitanlage Welldorado bietet mit einem Hallen- und Freibad sowie einer Kunsteishalle Möglichkeiten zur Erholung. Das Hallen- und Freibad wurde im Jahr 2001 neu eröffnet, wobei vor allem das Hallenbad und der Saunabereich komplett renoviert und vergrößert wurden. Vier Wasserbecken, ein 10 m hoher Sprungturm, mehrere Wasserrutschen sowie eine Minigolf- und Trampolinanlage und Freiraum für Volley- und Fußballspiele sind im Freibad untergebracht. Im Hallenbad sind es ebensoviele Wasserbecken und ein großer Saunabereich.
Der Welser Tierpark ist der älteste Zoo Oberösterreichs, der sich 1930 als Dauereinrichtung für Tiere, die bei der Landwirtschaftsmesse ausgestellt wurden, entwickelte. Im Bereich des Herminenhofs entstand vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg ein Vogelhaus und über 650 Tiere in mehr als 100 Arten wurden angesiedelt. Bei freiem Eintritt kann man unter anderem im Affenhaus, Schildkrötenbiotop und im Ententeich zahlreiche exotische Tiere bestaunen. Im eigenen Zuchtbetrieb wird der Bestand von bedrohten Tierarten aufrecht erhalten.
Grünflächen im Stadtinneren bieten der Burggarten, das Gelände der Messe Wels sowie zahlreiche magistratseigene Parks und Spielplätze. Die Freizeitanlage Wimpassing, früher das größte Naherholungsgebiet, ist seit Jahren durch Umleitung des Grünbaches überschwemmt.
Der Traunuferweg reicht von der Traunwehr, an der Stadtgrenze, bis zum Ende des Industriegebietes und weiter bis nach Linz. Auf dem Weg befindet sich ein Modell des Sonnensystems, das Welser Schüler gestaltet haben. Seit einigen Jahren ist die Traun wieder sauber genug, sodass man auch darin baden kann.
Im Advent ist der Christkindlmarkt in der Innenstadt fester Bestandteil des Veranstaltungskalenders.
In der näheren Umgebung
Etwas außerhalb in der Fernreith, die zur Gemeinde Gunskirchen gehört, befinden sich viele Bauernhöfe, die selbstgemachte Produkte, wie Most, anbieten. Ebenso ist die Scharten in der Gemeinde Buchkirchen ein Ausflugsziel, das mit dem Fahrrad von Wels aus leicht erreichbar ist.
In Weißkirchen, 7 km von Wels entfernt, hat der Welser Golfclub einen 18-Loch-Platz.
Söhne und Töchter der Stadt
Ehrenbürger
- Ritter von Welsbach Alois Auer: Direktor der Hof- und Staatsdruckerei, Erfinder, Mitglied der Akademie der Wissenschaften, Ehrendoktorat der Universität Würzburg und erster Ehrenbürger von Wels (*1813 †1863)
- Leopold Bauer: Bürgermeister und Gemeindeausschussmitglied, Gründungsmitglied der Sparkasse in Wels
- Dr. Ferdinand Krackowizer: Gründer des oberösterreichischen Landesarchivs (*1844 †1933)
- Dr. Johann Schauer: Bürgermeister, Landtags- und Reichsratsmitglied (*1840 †1914)
- Primarius Dr. Oskar Spechtenhauser: erster ärztlicher Leiter des Welser Allgemeinen Krankenhauses
- Leopold Spitzer: Bürgermeister von 1963 bis 1982
- Dr. Franz von Benak: Gründer und Leiter des Stadtmuseums, Gemeindemandatar und Stadtrat (*1838 †1919)
- Ferdinand Wiesinger: Stadtrat und Leiter des Stadtmuseums
- Senator Wilhelm Wilfling: Unternehmer und Förderer der Stadt
Persönlichkeiten, die in Wels geboren wurden
- Adolf Obermüllner: Maler (*1833 †1898)
- Andreas Gruber: Drehbuchautor, Film- und Fernsehregisseur (*1954)
Haus der Salome Alt - Carl Rabl: Arzt und Anatom, der für den Medizinnobelpreis nominiert war (*1853 †1917)
- Christian Mayrleb: Fußballspieler und Torschützenkönig in der höchsten Spielklasse Österreichs (*1972)
- Christoph Ransmayr: Schriftsteller (*1954)
- Christoph Sieber: Olympiasieger in Windsurfen im Jahr 2000 (*1971)
- Christoph Wilhelm Aigner: Schriftsteller, Lyriker und Übersetzer (*1954)
- Götz Spielmann: oscarnominierter Filmregisseur und Drehbuchautor (*1961)
- Günter Tolar: Schauspieler, Fernsehmoderator und Autor (*1939)
- Helge Payer: Torhüter und Nationalspieler (*1979)
- Julius Wagner-Jauregg: Nobelpreisträger für Medizin (*1857 †1940)
- Max zu Schaumburg-Lippe: Rennfahrer (*1898 †1974)
- Paul Rübig: EU-Parlamentarier (*1953)
- Rudolf Pummerer: Chemiker, der die Pummerer-Umlagerung entdeckte (*1882 †1973)
- Thomas Christian David: Komponist und Interpret (*1925 †2006)
Salome Alt - Werner Kreindl: Schauspieler (*1927 †1992)
Persönlichkeiten, die in Verbindung mit der Stadt standen
- Franz Welser-Möst: Dirigent, der in Wels aufwuchs, dort zur Schule ging und als Hommage an seine Heimatstadt Wels den Namen in seinen eigenen integrierte (*1960)
- Hans Sachs: Spruchdichter, Meistersinger und Dramatiker, der sich von 1511–1516 im Zuge seiner Gesellenwanderschaft als Schneider im Schloss Polheim aufhielt (*1494 †1576)
- Herwig van Staa: Landeshauptmann von Tirol, der in Wels maturierte (*1942)
- Karl V. Leopold: Herzog von Lothringen, der in Wels starb (*1643 †1690)
- Maximilian I.: Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, der in der Burg Wels verstarb (*1459 †1519)
- Paulus Freudenlechner: Meistersinger, war von 1549 bis 1601 Mitglied der Singschule in Wels (†1616)
- Salome Alt: Lebensgefährtin und Geliebte des Fürsterzbischofs von Salzburg Wolf Dietrich von Raitenau, die in Wels starb; ihr Haus ist noch erhalten und zählt zu den schönsten Bauwerken in Wels (*1568 †1633)
Trivia
- In der Fußgängerzone, die den Stadtplatz mit dem Kaiser-Josef-Platz verbindet, wurde im Bereich der Bäcker- und Schmidtgasse eine sensorgesteuerte Passantenfrequenzmessanlage installiert. Im Jahr 2005 wurden 7.417.676 Kontakte registriert.[12]
- Während des Zweiten Weltkrieges gab es Pläne, dass Thalheim auch eingemeindet und zu Wels kommen würde. Das Vorhaben scheiterte aber am Widerstand des damaligen Bürgermeisters.
- Es gibt eine Straße in Wels, die „Lange Nase“ heißt. Der Name kommt daher, dass dort angeblich die Welser Bürger den abziehenden Franzosen die „lange Nase“ gezeigt hätten.[17]
Literatur
Hauptquellen
- Kurt Holter, Gilbert Trathnigg (Hrsg.): Wels von der Urzeit bis zur Gegenwart. 2. Auflage. Welsermühl, Wels 1985.
- Magistrat der Stadt Wels (Hrsg.): 1878–1978 Hundert Jahre Welser Messe. Landesverlag, Wels 1978.
Weiterführende Literatur
- Walter Aspernig, Günter Kalliauer, Roland Wamser. In: Musealverein Wels (Hrsg.): Der Welser Stadtplatz und seine Häuser. Denkmayr, Wels 2002.
- Rudi Christoforetti: Rieche, es ist die deutsche Faust – Ein Südtiroler Optantenjunge erlebt die NS-Zeit in Wels. 1. Auflage. Folio Verlag, Bozen 1999, ISBN 3-85256-132-9.
- Rudolf G. Dietl: Was alte Wirtshäuser erzählen. Eigenverlag, Wels 2004, ISBN 3-200-00172-0.
- Rudolf G. Dietl: Welser Wirtschaft im Wandel der Zeit. Eigenverlag, Wels 2006.
- Helmut Grassner: Wels - Blick in eine Stadt. Kellner, Wels 1989, ISBN 3-9006-04-899.
- Helmut Grassner: Die Messestadt Wels und ihre Umgebung. Landesverlag, Linz 1976, ISBN 3-85214-156-7
- Musealverein Wels (Hrsg.): Festschrift – 50 Jahre Musealverein Wels 1953–2003. 33. Jahrbuch des Musealvereins Wels. Landesverlag, Linz 2004.
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria: Lebensunterhalt der Einwohner von Wels (PDF-Datei, 6kB), 10.8.2006
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde Wels (PDF-Datei, 6kB), 30.7.2006
- ↑ Statistik Austria: Wohnbevölkerung nach Ortschaften (PDF-Datei, 2kB), 9.8.2006
- ↑ Land Oberösterreich: Geographie der Gemeinde Wels, 22.9.2006
- ↑ a b c Statistik Austria: Demografische Daten der Welser Bevölkerung (PDF-Datei 6kB), 20.9.2006
- ↑ Geologische Bundesanstalt: Erläuterungen zu Blatt 49 Wels (PDF-Datei, 0,98MB), 10.9.2006
- ↑ Dr. Renate Miglbauer: Ovilava - Das römische Wels (PDF-Datei, 171kB), 10.9.2006
- ↑ Kurt Holter, Gilbert Trathnigg (Hrsg.): Wels von der Urzeit bis zur Gegenwart. 2. Auflage. Welsermühl, Wels 1985, S. 102
- ↑ AEIOU: Ansicht der mittelalterlichen Stadt Wels, 25.8.2006
- ↑ Land Oberösterreich: Wappen der Gemeinde Wels, 28.7.2006
- ↑ Magistrat Wels: Offizielle Stadthomepage (Bild der Urkunde bei Überschrift „Straubing“), 28.7.2006
- ↑ a b Magistrat Wels: Wirtschaftsdatenblatt 2005 (PDF-Datei, 178kB), 29.7.2006
- ↑ Diözese Linz: Aufteilung der katholischen Gemeinden in Wels, 19.8.2006
- ↑ Martin Kinschner: Entstehung und Entwicklung einer neuen Pfarre am Beispiel Wels - St. Franziskus (PDF-Datei, 2,45MB), 19.8.2006
- ↑ FH Wels: Infoblatt Neubau (PDF-Datei, 283 kB), 10.9.2006
- ↑ Richard Wagner Festival: Entstehungsgeschichte (PDF-Datei, 196kB), 10.9.2006
- ↑ Helmut Grassner: Die Messestadt Wels und ihre Umgebung. Landesverlag, Linz 1976, ISBN 3-85214-156-7, S. 46
Weblinks
- DORIS: Bilder von Wels aus der Luft
- Historische Bilder von Wels: Datenbanksuche im Virtuellen Museum Oberösterreich
- Land Oberösterreich: Mehr Informationen zur Stadt
- Messe Wels: Mehr Informationen zur Geschichte der Welser Messe
- Stadtmarketing Wels: Veranstaltungen und Tourismus in Wels
- Wels im Österreich-Lexikon AEIOU