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Böblingen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Wappen von Böblingen Karte von Deutschland, Position von Böblingen hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Region: Stuttgart
Landkreis: Böblingen
Gemeindeart: Große Kreisstadt
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 454 m ü. NN
Fläche: 39,04 km²
Einwohner: 46.381 (31. Dez. 2005)
Bevölkerungsdichte: 1188 Einwohner je km²
Ausländeranteil: 18,6 %
Postleitzahl: 71001–71034 (alt 7030)
Vorwahl: 07031
Kfz-Kennzeichen: BB
Gemeindeschlüssel: 08 1 15 003
Stadtgliederung: Kernstadt und 1 Stadtteil
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 16
71032 Böblingen
Website: www.boeblingen.de
E-Mail-Adresse: stadt@boeblingen.de
Politik
Oberbürgermeister: Alexander Vogelgsang

Böblingen ist eine Stadt in der Mitte Baden-Württembergs, etwa 20 km südwestlich von Stuttgart. Sie ist Kreisstadt und nach Sindelfingen auch die zweitgrößte Stadt des Landkreises Böblingen. Zusammen mit Sindelfingen bildet sie ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden. Seit 1. Februar 1962 ist Böblingen Große Kreisstadt.

Geografie

Treppenreiche Innenstadt

Böblingen liegt am Nordostrand des Oberen Gäus, auf und an einem steilen Hügel, der ein Ausläufer des Schönbuchs darstellt. Der nördliche Schwarzwald ist von Böblingen aus in etwa einer Stunde, die Schwäbische Alb in 40 Minuten erreichbar.

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Böblingen. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Osten genannt:
Leinfelden-Echterdingen (Landkreis Esslingen) sowie Schönaich, Holzgerlingen, Ehningen und Sindelfingen (alle Landkreis Böblingen)

Stadtgliederung

Böblingen besteht aus der Kernstadt und dem im Rahmen der Gebietsreform am 1. September 1971 eingegliederten Stadtteil Dagersheim. In Dagersheim gibt es einen von der Bevölkerung bei jeder Kommunalwahl neu zu wählenden Ortschaftsrat, dem ein Ortsvorsteher vorsteht.

In der Kernstadt werden zum Teil Wohngebiete mit eigenem Namen unterschieden, deren Bezeichnungen sich im Laufe der Geschichte aufgrund der Bebauung ergeben haben und die jedoch meist nicht genau abgrenzbar sind. Hierzu gehören beispielsweise Tannenberg, Rauher Kapf und Diezenhalde.

Raumplanung

Böblingen bildet zusammen mit der Nachbarstadt Sindelfingen ein Mittelzentrum innerhalb der Region Stuttgart, deren Oberzentrum Stuttgart ist. Zum Mittelbereich Böblingen/Sindelfingen gehören neben den beiden Städten noch die Gemeinden im mittleren Teil des Landkreises Böblingen, und zwar Aidlingen, Altdorf, Ehningen, Gärtringen, Grafenau, Hildrizhausen, Holzgerlingen, Magstadt, Schönaich, Steinenbronn, Waldenbuch und Weil im Schönbuch.

Geschichte

Datei:Boeblingen-um1900.jpg
Böblingen um 1900

Böblingen ist dem äußeren Erscheinungsbild nach eine junge Stadt, aber dennoch ist es eine Stadt mit einer weit zurückreichenden Vergangenheit.

Im Jahr 1272 war Böblingen Sitz einer Seitenlinie der Pfalzgrafen von Tübingen, auf die die Stadtgründung zurück geht. Die Stadtanlage in Gestalt eines halben Ovals um den Schlossberg, mit der Längsachse der Marktstraße und rechtwinklig dazu verlaufenden Quergassen beruht auf deren Planung. Die Besiedlung des Böblinger Raumes reicht zurück in die Altsteinzeit (ca. 25.000–20.000 v. Chr.) Reste eines hier gefundenen Mammuts zeigen die Einwirkung von Menschenhand. Besiedlungsspuren und Hügelgräber zeugen von der Bronzezeit (ca. 1100 v. Chr.) und der Keltenzeit (späte Hallstatt – bzw. Latènezeit; ca. 400 v. Chr.). Schriftliche Überlieferungen beginnen im Mittelalter um 1100 n. Chr.: „Bebelingen“ erscheint damals als Name eines alemannischen Adelsgeschlechts. Auf die Alemannen weist die Endsilbe -ingen im Namen von Böblingen. Der erste Teil des Stadtnamens wird mit einem Adeligen namens „Bobilo“ in Verbindung gebracht.

Bereits im 14. Jahrhundert ging die Herrschaft der Tübinger Pfalzgrafen zu Ende. Wirtschaftlicher Niedergang zwang die Böblinger Seitenlinie, die Stadt 1344 bzw. 1357 an die Grafen von Württemberg zu veräußern. Böblingen war fortan Verwaltungsmittelpunkt eines württembergischen „Amtes“ bzw. „Oberamtes“.

Böblingen vor dem 2. Weltkrieg

Für das Stadtbild prägend wurde bis zum Zweiten Weltkrieg das Böblinger Schloss. Erstmals urkundlich erwähnt ist die Burg 1302. Ihre Anfänge reichen, wie neueste Keramikfunde im Burgbereich zeigen, auf das 7. bis 9. Jahrhundert n. Chr. zurück. Das Böblinger Schloss hatte seine wohl bedeutendste Zeit im 15. Jahrhundert: Böblingen war damals Witwensitz des Hauses Württemberg. Zwei dieser Böblinger fürstlichen Witwen sind von besonderem Rang: Gräfin Mechthild von der Pfalz, die Mutter des Grafen Eberhard im Bart von Württemberg und Barbara Gonzaga von Mantua, die Gemahlin Eberhards. In die kleine württembergische Ackerbürgerstadt Böblingen brachten sie einen Abglanz von Humanismus und Renaissance und einen Hauch der großen Welt.

Doch Böblingen erlebte nicht nur Glanz und Pracht. Am 12. Mai 1525 wurde es Schauplatz einer der blutigsten Schlachten des deutschen Bauernkriegs. In ihrem Kampf um Recht und Freiheit wurden 15.000 Bauern aus Württemberg, dem Schwarzwald und dem Hegau vom Feldherrn des „Schwäbischen Bundes“, Georg III. Truchseß von Waldburg, vernichtend geschlagen. Im Deutschen Bauernkriegsmuseum Böblingen in der Zehntscheuer sind die Ereignisse aufschlussreich dokumentiert.

Beim Aufbruch ins Industriezeitalter war das vielfältige Handwerk, der Fleiß, die Geschicklichkeit und der Einfallsreichtum der Menschen ein Standortvorteil. Das Laboratorium des Apothekers Bonz, das sich im 19. Jahrhundert zu einer Fabrik von Weltrang für chemische Erzeugnisse, (besonders Narkosemittel) entwickelte und die Maschinenfabrik August Wagner (Bau von Pressen, Nähmaschinen, Dampfmaschinen und Fasswaschmaschinen für Brauereien) wurden Musterbeispiele für schwäbisches Tüftlertum. Den entscheidenden Impuls erhielt die Böblinger Industrieentwicklung mit dem Eisenbahnbau von 1879. Damit einher ging die Ausweisung neuer Industriegebiete. Schon 1886 siedelte sich dort die Mechanische Trikotweberei Ludwig Maier u. Genieder an. Das unternehmerische Erfolgskonzept bestand in der Produktion des neu auf den Markt gekommenen Büstenhalters.

Im Ersten Weltkrieg wurde am 16. August 1915 der Böblinger Militärflugplatz eingeweiht. Darauf folgend war für die weitere Stadtentwicklung von entscheidender Bedeutung, dass Böblingen 1925 Sitz des Landesflughafens für Württemberg wurde. Böblingen war die „Brücke zur Welt“. Am Rande des Flugplatzes errichtete der Böblinger Luftfahrtpionier Dr. Hanns Klemm (1885–1961) Ende 1926 seine Firma „Leichtflugzeugbau Klemm“. Diese wurde bis in den zweiten Weltkrieg hinein wichtigster Industriebetrieb der Stadt.

Zentrum nach dem Bombenangriff vom 7./8. Oktober 1943

Der Luftangriff durch die englische Royal Air Force in der Nacht vom 7./8. Oktober 1943 wurde zur schwersten Heimsuchung der Stadt in ihrer Geschichte. Es gab zahlreiche Tote und Verletzte; der größte Teil der Altstadt mit der Stadtkirche, dem Schloss und dem Rathaus lagen in Schutt und Asche. Dieser und nachfolgende Bombenangriffe des zweiten Weltkrieges hatten zur Folge, dass bei Kriegsende ca. 40 % der bebauten Fläche zerstört und nahezu 2.000 Menschen obdachlos waren.

Nach der Währungsreform vom 20. Juni 1948 begann ein dynamischer Wiederaufbau. Die Einwohnerzahl verdreifachte sich innerhalb von nur zwei Jahrzehnten (1950: 12.600; 1970: 37.500). Mit der Ansiedlung zukunftsorientierter Firmen wie IBM (1949) und Hewlett-Packard (1959) sowie von krisenfesten mittelständischen Betrieben, die sich seit den siebziger Jahren vor allem auch auf der „Hulb“ niederließen, setzte parallel zur rapiden Bevölkerungszunahme ein stürmisches Wirtschaftswachstum ein.

Die Einwohnerzahl Böblingens überschritt 1957 die Grenze von 20.000. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die baden-württembergische Landesregierung dann mit Wirkung vom 1. Februar 1962 beschloss.

Der Plan zur Zusammenlegung mit der Nachbarstadt Sindelfingen zu Beginn der siebziger Jahre scheiterte am Widerstand der Bevölkerung.

1996 war Böblingen Gastgeber der Landesgartenschau Baden-Württemberg.

Religionen

Marktplatz und ev. Stadtkirche nach dem Bombenangriff 1943
Marktplatz mit Stadtkirche 2006

Die Bevölkerung von Böblingen gehörte ursprünglich zum Bistum Konstanz und war dem Archidiakonat „ante nemus“ unterstellt. Da die Stadt schon früh zu Württemberg gehörte, wurde auch hier ab 1535 durch Herzog Ulrich die Reformation eingeführt, daher war Böblingen über Jahrhunderte eine überwiegend protestantische Stadt. In jener Zeit wurde die Stadt Sitz eines Dekanats, dessen Dekanatskirche die Stadtkirche ist. Die Kirchengemeinde Böblingen wuchs nach dem Zweiten Weltkrieg infolge Zuzugs stark an und wurde daher geteilt. Es entstand die Martin-Luther-Gemeinde (Kirche von 1960) und die Paul-Gerhardt-Gemeinde (Kirche von 1962). Die beiden Gemeinden bilden zusammen mit der Stadtkirchengemeinde die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Böblingen. Im Wohngebiet Diezenhalde entstand 1990 noch das Ökumenische Gemeindezentrum „Vater unser“ zusammen mit der katholischen Kirche. Auch im Stadtteil Dagersheim wurde infolge der frühen Zugehörigkeit zu Württemberg die Reformation eingeführt. Die dortige evangelische Kirchengemeinde feiert ihre Gottesdienste in der im 15. Jahrhundert erbauten Agathenkirche, die seit 1476 der Universität Tübingen gehörte. Die Gemeinde gehört wie alle Böblinger Kirchengemeinden zum Dekanat Böblingen innerhalb der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.

Katholiken gibt es in Böblingen erst wieder seit dem späten 19. Jahrhundert. Für sie wurde 1895/99 eine eigene Kirche St. Bonifatius gebaut. 1910 wurde Böblingen eigene Pfarrei. Eine zweite katholische Kirche (St. Clemens) wurde 1959 erbaut, die 1961 zur Pfarrei erhoben wurde. 1963 wurde die Kirche St. Maria erbaut und 1965 zur Pfarrei erhoben. 1990 entstand dann noch die „Vater unser“-Gemeinde in der Diezenhalde als Ökumenisches Gemeindezentrum mit der Evangelischen Kirche. Alle Gemeinden bilden die gemeinsame Seelsorgeeinheit 2. Im Stadtteil Dagersheim wurde 1958 die Kirche Christkönig erbaut und 1961 zur Pfarrei erhoben. Diese Gemeinde bildet zusammen mit den Sindelfinger Gemeinden „Auferstehung Christi“, „Maria Königin des Friedens“ und „Zur Heiligsten Dreifaltigkeit“ eine gemeinsame Seelsorgeeinheit 9. Beide Seelsorgeeinheiten gehören zum Dekanat Böblingen des Bistums Rottenburg-Stuttgart.

Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Böblingen auch Freikirchen und Gemeinden, darunter die Süddeutsche Gemeinschaft, die Evangelisch-methodistische Kirche, die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten), die Freie Evangelische Gemeinde, die Adventgemeinde und die Volksmission entschiedener Christen e. V.

Auch die Neuapostolische Kirche und die Zeugen Jehovas sind in Böblingen vertreten.

Eingemeindungen

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahlen sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).

Jahr Einwohner
1598 ca. 800
1654 628
1803 2.125
1823 2.549
1843 3.504
1861 3.287
1. Dezember 1871 3.826
1. Dezember 1880 ¹ 4.365
1. Dezember 1890 ¹ 4.659
1. Dezember 1900 ¹ 5.303
1. Dezember 1910 ¹ 6.019
16. Juni 1925 ¹ 7.227
16. Juni 1933 ¹ 7.998
Jahr Einwohner
17. Mai 1939 ¹ 12.560
1946 10.809
13. September 1950 ¹ 12.601
6. Juni 1961 ¹ 25.366
27. Mai 1970 ¹ 35.925
31. Dezember 1975 40.547
31. Dezember 1980 41.505
27. Mai 1987 ¹ 42.589
31. Dezember 1990 44.903
31. Dezember 1995 46.516
31. Dezember 2000 45.637
31. Dezember 2005 46.381

¹ Volkszählungsergebnis

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat seit der letzten Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 insgesamt 41 Sitze. Diese verteilen sich auf die einzelnen Parteien und Gruppierungen wie folgt:

CDU 34,8 % −4,0 15 Sitze −2
FW 24,9 % (=) 10 Sitze (=)
SPD 21,3 % −0,7 9 Sitze (=)
GRÜNE 10,5 % +2,0) 4 Sitze +1
FDP/DVP 8,4 % +2,6 3 Sitze +1

Bürgermeister

An der Spitze der Stadt Böblingen werden seit dem 14. Jahrhundert Bürgermeister und ein Rat genannt. Es gab zwei Bürgermeister, von denen einer von den Richtern aus dem Ratskollegium, der andere von den Ratsverwandten aus dem Gericht gewählt wurden.

Seit dem 19. Jahrhundert trug das Stadtoberhaupt die Bezeichnung Stadtschultheiß, seit 1930 Bürgermeister und mit der Erhebung zur Großen Kreisstadt am 1. Februar 1962 lautet die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister. Dieser wird von den Wahlberechtigten auf 8 Jahre direkt gewählt. Er ist Vorsitzender des Gemeinderats. Seine allgemeinen Stellvertreter sind der 1. Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung Erster Bürgermeister und der 2. Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung Bürgermeister.

Stadtoberhäupter seit 1948

Wappen und Flagge

Das Wappen der Stadt Böblingen zeigt in Gold eine dreilatzige rote Fahne. Die Böblinger Stadtflagge ist rot-gelb. Wappen und Flagge werden schon seit vielen Jahrhunderten geführt.

Auch der Ortsteil Böblingen-Dagersheim, der bis 1971 eine selbstständige Gemeinde darstellte, besitzt ein eigenes historisches Wappen, das neben dem Stadtwappen der Kernstadt Böblingen bis heute geführt wird. Es zeigt eine gekrönte rote Schlange mit einfach gewundenem Korpus; die ausgestreckte Zunge des Tieres ist schwarz und gespalten. Den Hintergrund des Tieres bildet ein weißes dreigipfliges Gebirge, zwischen dem der mehrfach gezackte Dagersheimer Morgenstern (Dagersheim – „Tag-erschein!“) aufgeht. Die Wappenkomposition geht auf das Spätmittelalter zurück.

Städtepartnerschaften

Böblingen unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Böblingen ist auf allen Verkehrswegen gut erreichbar: Den Flughafen Stuttgart kann man mit der S-Bahn in etwa 20 Minuten erreichen.

Der Kreuzungspunkt zwischen den Bundesautobahnen A 8 und A 81 (Karlsruhe–München / Singen–Heilbronn) liegt unweit nordöstlich von Böblingen. Im Norden des Stadtgebiets führt die A 81 vorbei. Über die Anschlussstellen Böblingen-Ost, Böblingen/Sindelfingen, Böblingen-Hulb und Ehningen ist die Stadt zu erreichen. Ferner verläuft die Bundesstraße B 464 (SindelfingenReutlingen) durch die Stadt. Die B 14 führt an Böblingen vorbei.

Böblingen liegt an der Gäubahn (StuttgartSingen) und wird stündlich mit Regional- und Stadtexpress-Zügen bedient. Zusätzlich ist Böblingen mit der Linie S1 PlochingenStuttgartHerrenberg an das S-Bahnnetz Stuttgart angeschlossen. Man erreicht Stuttgart in ca. 25 Minuten.
Im Jahre 1996 wurde die Schönbuchbahn nach Dettenhausen reaktiviert. Mit der Reaktivierung der Rankbachbahn nach Renningen wurde 2004 begonnen.
Neben dem Bahnhof Böblingen gibt es folgende weitere Haltestellen auf Böblinger Gemarkung:
S-Bahn: Goldberg und Hulb; Schönbuchbahn: Danziger Straße, Böblingen-Süd, Heusteigstraße und Zimmerschlag.

Ferner verkehren im Stadtgebiet zahlreiche Buslinien. Alle Linien verkehren zu einheitlichen Preisen innerhalb des Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS).

Ortsansässige Unternehmen

Medien

Der in der gesamten Region Stuttgart bekannte Regionalfernsehsender R.TV hat seinen Sitz in Böblingen. Dieser strahlt täglich in einer halbstündigen Rotation ab 18 Uhr bis 2 Uhr nachts das Regionalmagazin aus, mit Nachrichten und Beiträgen aus den Landkreisen Böblingen, Rems-Murr, Ludwigsburg, Göppingen und Stuttgart. In Böblingen erscheint als Tageszeitung die „Kreiszeitung – Böblinger Bote“. Darüber hinaus erscheint mit der „Böblinger Zeitung“ eine Lokalausgabe der Sindelfinger Zeitung.

Behörden, Gericht und Einrichtungen

Als Kreisstadt beherbergt Böblingen das Landratsamt und den Großteil der Dienststellen des Kreises. Böblingen verfügt auch über ein Finanzamt, ein Notariat und ein Amtsgericht, das zum Landgerichts- und OLG-Bezirk Stuttgart gehört.

Die Stadt ist auch Sitz des Kirchenbezirks Böblingen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und des Dekanats Böblingen des Bistums Rottenburg-Stuttgart.

Militär

In Böblingen besteht eine Kaserne der US-amerikanischen Streitkräfte („Panzerkaserne“), in der Green Berets der „10th Special Forces Group (Airborne)“ stationiert sind. (Siehe auch: ausländische Militärbasen in Deutschland). Die amerikanische Basis am alten Flughafen wurde dagegen um die Jahrtausendwende aufgelassen, das Gelände wird zur Zeit neu verwertet.

Bildungseinrichtungen

Die zahlreichen Bildungs- und Kultureinrichtungen Böblingens bieten ein differenziertes Angebot. Weiterführende und berufliche Schulen mit einem weiten Einzugsgebiet bilden im Verbund mit der Stadtbibliothek, der Musik- und Kunstschule und der Volkshochschule ein breites Spektrum zur Aus- und Weiterbildung sowie zur Freizeitgestaltung direkt vor Ort. In Böblingen gibt es vier allgemeinbildende Gymnasien (Albert-Einstein-, Lise-Meitner-, Max-Planck- und Otto-Hahn-Gymnasium), zwei Realschulen (Albert-Schweitzer- und Friedrich-Schiller-Realschule), eine Förderschule (Pestalozzischule), drei Grund- und Hauptschulen bzw. Hauptschulen mit Werkrealschule (Eichendorff-GHS, Theodor-Heuss-GHS und Rappenbaum-HS mit Werkrealschule), sechs selbständige Grundschulen in der Kernstadt (Eduard-Mörike-, Erich-Kästner-, Friedrich-Silcher-, Justinus-Kerner-, Ludwig-Uhland- und Wilhelm-Hauff-Schule) sowie eine Grundschule im Stadtteil Dagersheim.

Der Landkreis Böblingen ist Schulträger der Beruflichen Schule (Akademie für Datenverarbeitung Böblingen, Kaufmännisches Schulzentrum Böblingen (KSZ-BB) und Mildred-Scheel-Schule, unter anderem mit Biotechnologischem Gymnasium und Ernährungswissenschaftlichem Gymnasium) sowie dem Wirtschaftsgymnasium des KSZ-BB. Des Weiteren ist hier die Käthe-Kollwitz-Schule für Geistigbehinderte mit Schulkindergarten für Geistigbehinderte zu erwähnen.

Die private Altenpflegeschule der Arbeiterwohlfahrt Nordwürttemberg e. V., die Freie Evangelische Schule Böblingen e. V. (Grund- und Hauptschule), die Freie Waldorfschule Böblingen/Sindelfingen e. V. und die Private Berufsfachschule im Bildungszentrum Böblingen des Internationalen Bundes e. V. runden das schulische Angebot in Böblingen ab.

Zusätzlich existiert eine Volkshochschule mit Zweigstellen überall im Kreis. (www.vhsbb.de) Der Landkreis Böblingen belegt bundesweit in puncto Bildung den zweiten Platz. Dies begründe die guten Zukunftschancen. (Quelle: Berlin-Institut der HU)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

  • Zehntscheuer (erbaut 1593), beherbergt heute die Städtische Galerie Böblingen und das Bauernkriegsmuseum (mit Zinnfigurendiorama und vielen Texttafeln).
  • Deutsches Fleischermuseum, in einem Fachwerkhaus (Wandmalereien im Inneren) untergebracht.

Bauwerke

Oberer See und Stadtkirche

Die Evangelische Pfarrkirche am Marktplatz ist das Wahrzeichen der Stadt. Die Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und danach wieder aufgebaut. Das ehemalige Schloss wurde nach der Zerstörung im Krieg jedoch nicht mehr aufgebaut.

Die Evangelische Kirche in Böblingen-Dagersheim wiederum stammt aus dem Jahr 1491 und blieb in ihrem spätgotischen Stil über die Zeiten hin sehr gut erhalten. Das Kirchenschiff fasst 500 Menschen. Auch das in Holz gearbeitete Chorgestühl birgt wertvolle Schnitzarbeiten des 15. Jahrhunderts. Der 36 Meter hohe Wehrturm ist weithin sichtbar, die historische Kegelladenorgel aus dem Jahre 1857 ist die älteste spielbare Orgel der ganzen Region.

Der 31 Meter hohe Wasserturm Böblingen-Waldburg hat eine Aussichtsplattform.

Die Seen

Im Zuge der Landesgartenschau 1996 wurde der Bereich um den „Oberen“ und „Unteren“ See großzügig neu gestaltet; das gesamte Gartenschaugelände lädt zum Verweilen ein.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Stadtfest („Böblinger Jahrmarkt“) im Juli, der rund um den Schlossberg stattfindet.
  • Seit 1996 findet jährlich von Juni bis September der „Böblinger Sommer am See“ mit über 60 Einzelveranstaltungen (z. B. Konzerte, Flohmarkt etc.) rund um die neugestalteten Seen statt.
  • Regelmäßig erfolgen Konzerte und Veranstaltungen in der Stadthalle und im Kongresszentrum (Wetten dass, int. Popstars).

Mineraltherme Böblingen

Eine in 685 m Tiefe erschlossene salzhaltige Mineralthermalquelle speist die Mineraltherme Böblingen mit stilvoller Architektur, attraktiven Wasserangeboten und vielseitigen Entspannungs- und Gesundheitsprogrammen.

Das Thermalwasser fließt in drei Innen- und zwei Außenbecken mit Temperaturen von 31 °C bis 36 °C, in einen Whirlpool und Sprudelliegen. Das Highlight bildet der 1.400 m² große reich bepflanzte Saunagarten mit einem vielfältigen und abwechslungsreichem Angebot an Themensaunen und Dampfbädern.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Die Stadt Böblingen und bzw. die frühere Gemeinde Dagersheim haben folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:

  • 1850: Immanuel Gottlieb Kolb (1784 bis 1859), Pietist, Schulmeister in Dagersheim
  • 1874: Dr. Otto Elben (1823 bis 1899), wegen der Durchsetzung der über Böblingen verlaufenden Trasse der Gäubahn; Politiker, Journalist, Verleger Schwäbischer Merkur, Gründer des schwäbischen Sängerbundes
  • 1913: Lyon Sussmann (1843 bis 1935), Unternehmer (Hautana), Wohltäter der Stadt stiftete z. B. den ersten städtischen Kindergarten in der Lange Straße
  • 1955: Dr. Hanns Klemm (1885 bis 1961), Gründer der Klemm-Leichtflugzeugwerke in Böblingen, Pionier der Deutschen Sportfliegerei
  • 1963: Adolf Reisser (1897 bis 1977), erhielt das Ehrenbürgerrecht aus Anlass seines 50jährigen Arbeitsjubiläums, beispielhafter Unternehmer für den Wiederaufbau der Wirtschaft nach dem Krieg
  • 1986: Wolfgang Brumme (25. August 1920 bis 20. Oktober 1999), Oberbürgermeister der Stadt Böblingen von 1948 bis 1986
  • 1961 (Dagersheim): Schwester Marie Ziegler (1892 bis 1979)

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Württembergisches Städtebuch; Band IV Teilband Baden-Württemberg Band 2 aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte – Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1961
  • Lorenz, S., Scholz, G. (Hg.): Böblingen. Vom Mammutzahn zum Mikrochip. Filderstadt 2003 (ISBN 3-935129-09-2)