Die Simpsons
Vorlage:Infobox Fernsehserie Die Simpsons ist eine US-amerikanische Zeichentrickserie, die Matt Groening ursprünglich für einen Kurzauftritt in der Tracey Ullman Show 1986 kreierte. 1989 wurde sie vom Fernsehsender Fox Network zu einer Fernsehserie ausgebaut und läuft dort seither wöchentlich. Ihre Erstausstrahlung im deutschen Sprachraum hatte die Serie 1991 im ZDF, seit 1994 wird sie auf ProSieben sowie Jetix (Premiere) ausgestrahlt. In Österreich läuft die Serie auf ORF 1 und in der Schweiz auf SF zwei im Zweikanalton.
Hauptschauplatz ist die fiktive US-Stadt Springfield, ein häufiger Ortsname in den USA. Auf diese Weise wird versucht, die Trivialität der Handlungssituation auszudrücken: Springfield kann in jedem Bundesstaat sein, existiert aber in Wirklichkeit nicht. Verstärkt wird dieser Effekt durch den Running-Gag, dass strengstens vermieden wird, den Bundesstaat zu verraten, in dem die Simpsons leben. So werden diverse Aspekte des US-amerikanischen Alltagslebens (Fast-Food, Fernsehen, Religion, Korruption etc.) karikiert.
Charaktere
Typisch für Die Simpsons ist, dass sich der Großteil der personellen Besetzung in den einzelnen Folgen aus einem zwar breiten, aber überschaubaren Spektrum an Springfield-Bewohnern bildet.
Die Haupthandlung der einzelnen Folgen wird jedoch immer von den Familienangehörigen der Simpsonsfamilie getragen, hauptsächlich von Homer, Marge, Lisa und Bart Simpson. Maggie Simpson nimmt meistens nur passiv an den Haupthandlungen teil.
Hauptcharaktere
Hauptartikel: Die Simpsons (Figuren).
Homer Simpson
Homer Jay Simpson ist 36 Jahre alt. Er ist das Familienoberhaupt der Simpsons, Ehemann von Marge und Vater von Bart, Lisa und Maggie. Er arbeitet im Springfielder Kernkraftwerk als Sicherheitsinspektor im Sektor 7G, obwohl er nahezu keinerlei Qualifikation für diesen Beruf besitzt. Sein Chef ist Charles Montgomery Burns.
Homer ist faul (Couch-Potato), infantil und vergnügungssüchtig, besitzt eine geringe Aufmerksamkeitsspanne, ein niedriges Reflexionsniveau und neigt außerdem zu drastischen Gefühlsausbrüchen. Er hat eine Essstörung und nach Feierabend betrinkt er sich häufig in Moe's Taverne mit seinem Lieblingsgetränk, Duff-Bier. Trotz allem ist Homer kein Antiheld im eigentlichen Sinne, sondern durchaus ein Sympathieträger. Er verfolgt keine bösen Absichten und wird in den meisten Folgen als zwar teilweise desinteressierter, aber dennoch aufrichtiger Familienmensch gezeigt.
Matt Groening, der Erfinder der Simpsons, verwendete den Namen Homer aufgrund des Namens seines Vaters und eines seiner Söhne. Homer Simpson heißt auch eine zentrale Figur des satirischen Hollywood-Romans Tag der Heuschrecke (1939) von Nathanael West: es ist dort ein neurotischer Einzelgänger aus dem Mittleren Westen.
Marge Simpson
Marjorie „Marge“ Simpson, geborene Bouvier, die Ehefrau von Homer und Mutter von Bart, Lisa und Maggie, ist die gute Seele im Hause Simpson. Sie lebt in aufopfernder Zuwendung für ihre Familie und führt den Haushalt. Aus dieser Rolle bricht sie nur selten aus; sie verdrängt ihre Gefühle oft; wenn sie jedoch dann ausbrechen wird es ernst. Sie ist im Gegensatz zu Homer auch kulturell interessiert. Zudem ist sie eine ausgezeichnete Malerin, die in ihrer Jugend Kunst studiert hat. Sie vertritt starke moralische Grundsätze - auch wenn sie nicht unbedingt die Kapazität dazu besitzt, diese rational zu begründen - die sie auch in der Erziehung an die Kinder weiterzugeben versucht. Sehr selten verfällt sie der Spielsucht, was aber nie lange andauert.
Margaret war auch der Name der Mutter von Matt Groening.
Bart Simpson
Bartholomew „Bart“ Jo-Jo Simpson, alias „El Barto“, ist der Sohn von Homer und Marge. Er besucht die vierte Klasse der Grundschule in Springfield, welche von Rektor Seymour Skinner geleitet wird. Bart ist der typische Klassenclown, ausnehmend frech und frühreif. Bart ist ein Anagramm für brat, was auf Deutsch so viel wie Balg bedeutet. Bart war außerdem die erste der Simpsons-Figuren, da Matt Groening ursprünglich eine Geschichte über einen frechen und ungezogenen Jungen erzählen wollte. Ein sehr beliebter Gag sind seine Spaßanrufe bei Moe, dem Inhaber von Moes Taverne, wie etwa „Ist hier jemand, der Reinsch heißt?“. Dieser Running-Gag wurde vorerst in der 4. Staffel in der Folge Laura, die neue Nachbarin beendet, als Bart Moe seine Adresse verrät, um Jimbo Jones aus dem Haus zu jagen. In späteren Folgen macht Bart noch einige Anrufe bei Moe, aber viel seltener als vor der genannten Episode.
Barts bester Freund ist Milhouse van Houten.
Lisa Simpson
Lisa Marie Simpson ist das zweite der Simpson-Kinder und hochbegabt. Sie besucht die zweite Klasse der Grundschule von Springfield unter der Leitung von Miss Hoover. Dort gehört sie zu den Vorzeigeschülern der Schule und wird von Ihren Mitschülern deswegen oft als Streberin gehänselt. Sie hat auch keine echten Freunde oder Freundinnen, weswegen sie oft sehr traurig und verzweifelt ist. Sie spielt Bariton-Saxophon, ist Vegetarierin, Buddhistin und Umweltschutzaktivistin. Lisa fühlt sich von der Welt und im Speziellen von ihrer Familie missverstanden. Lisa war auch der Name von Matt Groenings Schwester.
Maggie Simpson
Margaret „Maggie“ Simpson ist das jüngste Mitglied der Simpsons und außerordentlich schlau (sie drückt sich beispielsweise durch Holzklötze aus, mit denen sie Wörter bildet, oder spielt auf einem pentatonischen Metallophon Teile der Nussknacker-Suite), was in der Regel jedoch keiner aus der Familie bemerkt. Sie ist Teil der Simpsons-Familie, spielt aber nur sehr selten eine handlungstragende Rolle. Sie spricht nur in zwei Episoden jeweils ein Wort. In einer davon lieh Oscar-Preisträgerin Elizabeth Taylor persönlich der kleinen Maggie ihre Stimme - für ein einziges Wort: „Daddy“! Maggie hat zwei mal von einer Waffe Gebrauch gemacht, als sie Mr. Burns und die Mitglieder der Mafia angeschossen hat, wobei die Familie Simpson nur vom ersten Bescheid weiß.
Auch Maggies Name stammt aus Matt Groenings Familie – eine seiner Schwestern heißt ebenfalls Margaret, wird aber Maggie gerufen.
Die Herkunft der Namen
Die Namen vieler Nebenfiguren stellen Anspielungen auf real existierende Personen dar:
- Jaqueline Bouvier (Marges Mutter) – Bouvier war der Mädchenname von John F. Kennedys Ehefrau Jaqueline
- Seymour Skinner (Rektor der Grundschule) – Trägt wahrscheinlich den Namen des prominentesten Vertreters des Behaviorismus, Burrhus Frederic Skinner, in den USA. Gemeinsam mit dem Vornamen bezieht sich der Name aber auch womöglich auf „see more skin“.
- Chief Clancey Wiggum (der Polizeichef) – Matt Groenings College-Liebe hieß mit Nachnamen Wiggum
- Miss Hoover (Lisas Klassenlehrerin) – Eine Grundschullehrerin Groenings
- Apu Nahasapeemapetilon (Supermarktleiter) – Apus Weg ins Leben, einer von Groenings Lieblingsfilmen sowie eine Verballhornung des Namens eines ehemaligen Mitschülers des Serienautoren Mike Reiss mit dem Namen Pahasa Neemapetilon.
- Maude, Rod und Todd Flanders (frömmelnde Nachbarn) – reimen sich alle auf god (dt. Gott)
- Kang und Kodos (Aliens in den Horror-Folgen) – Ein Klingone (Kang) bzw. ein Diktator (Kodos) aus Raumschiff Enterprise
- Barney Gumble (Homers Saufkumpan) – Barney Rumble (dt. Barney Geröllheimer) aus Familie Feuerstein
- Troy McClure (zweitklassiger Schauspieler) – Die B-Movie-Schauspieler Troy Donohue und Doug McClure
- Dr. Nick Riviera (schlechter Arzt, genannt Dr. Nick) – Elvis Presleys Leibarzt George C. Nichopoulos, genannt Dr. Nick
- Milhouse Mussolini Van Houten (Barts bester Freund und Nachbarskind) – nach Richard Milhous Nixon und Leslie Van Houten, einem Mitglied der „Manson“-Familie, Benito Mussolini nach dem italienischen Diktator; Milhouses Großmutter (Nana Sofia) ist Italienerin, die von einem amerikanischen Soldaten ein uneheliches Kind hat (Onkel Bastardo)
- C. (Charles) Montgomery Burns (Besitzer des Atomkraftwerks) – „See, Montgomery burns“ (dt.: „Schau, Montgomery brennt“): Anspielung auf den Ku-Klux-Klan, der Kirchen und Häuser von schwarzen Bürgern anzündete (Montgomery, Hauptstadt von Alabama). Außerdem lernte Matt Groening auf dem College den Comiczeichner Charles Burns kennen und arbeitete mit ihm an der hiesigen Schülerzeitung.
- Artie Ziff (Millionär und Abschlussball-Begleitung von Marge) – Art Garfunkel (Simon and Garfunkel), ebenfalls auch optische Ähnlichkeit
- Reverend Timothy Lovejoy (Pastor in Springfield) - love (dt. Liebe), joy (dt. Freude)
- Simpsons (Nachname der Familie) - Es hieß einmal, dass sich der Nachname der Familie vom englischen Wort simple (dt. primitiv) ableitet
Markenzeichen der Serie
Stil des Humors
Die Serie bedient sich zum Einen typischer Elemente kindlichen Humors - so finden sich Elemente der absurden Komödie bis hin zum Slapstick; der Humor basiert auf der ständigen Durchbrechung von Erwartungshaltungen. Darüber hinaus bindet der Humor der Serie den Zuschauer über eine Reihe immer wiederkehrender Running Gags (Bart: Ay caramba! / Homer: "Nein!" / Marge brummt / Barney rülpst / Burns: "Ausgezeichnet!" usw.).
Zum Anderen spricht der Humor der Serie aber grade auch den "reiferen" Humor an, indem er immer wieder Kritik an der (US-amerikanischen) Gesellschaft übt oder beispielsweise auf Filme anspielt, die eher den älteren Zuschauern geläufig sein dürften. Diese Art des Humors bildet zwar ein Fundament der Simpsons, erschließt sich jedoch dem jüngeren Zuschauer noch nicht unbedingt. Dieses fehlende Verständnis wirkt sich aber auf den Eindruck der jüngeren Zuschauer der Serie nicht zwangsläufig negativ aus, da sie ihre Wünsche und "Bedürfnisse" ja durch den Einsatz der oben erwähnten Elemente kindlichen Humors befriedigt sehen.
Der Humor der Simpsons fixiert sich also nicht auf eine bestimmt Altersgruppe, sondern überlässt es mehr oder weniger dem Zuschauer, welche Art des Humors er versteht und wodurch er sich angesprochen fühlt. Es handelt sich daher weder um eine eindeutige Serie für Kinder, noch um eine Serie ausschließlich für Erwachsene. Es ist davon auszugehen, dass sich die Serie grade wegen dieser Staffelung des Humors allgemein so großer Beliebtheit erfreut.
Entwicklung der Charaktere
Der hintergründige Humor und die Charakteristika der einzelnen Figuren entwickelten sich erst im Laufe der Zeit. Die Charaktere machten äußerlich wie inhaltlich eine Wandlung durch, bis sie auf dem heutigen Stand angekommen sind. Dies betrifft zumindest die erste Staffel, in der die Figuren noch auffällig grob gezeichnet waren, beispielsweise mit kleineren Augen und eckigeren Umrissen. Am auffälligsten sind Barts Freund Milhouse van Houten und Barkeeper Moe, die beide zunächst noch schwarze Haare hatten und Waylon Smithers, anfangs noch mit brauner Hautfarbe.
Viele Fans der ersten Stunde kritisieren die neueren Folgen seit Staffel 9, da diese in ihren Augen alberner und schlecht charakterisiert seien und die Anspielungen ihre Subtilität verloren hätten. Kritisiert werden vor allem die Abkehr vom Realismus, Homers Charakterwandel zum sogenannten „Jerkass Homer“ (Vollidiot-Homer) und die Erzwungenheit der Überhand nehmenden Slapstickwitze im Gegensatz zur leichtfüßigen, intelligenten Komik der alten Staffeln. Wiederum finden andere Fans, dass die neuen Staffeln der heutigen Zeit mehr entsprechen und sogar im Humor bissiger und satirischer sind.
Entscheidend aber sind die Veränderungen von:
- Homer – anfangs noch treusorgender Familienvater mit guten Tischmanieren und Versagensängsten (Episoden: Der Versager, Eine ganz normale Familie) – wird er später durchweg als dümmlicher Fresssack mit teilweise erheblich übersteigertem Selbstbewusstsein dargestellt (Jerkass Homer).
- Marge anfangs noch ohne besondere Charakterzüge. Später dann Ausflüge zu unterschiedlichen Charakterisierung der anderen Charaktere (Vgl. bspw. Spielsucht-Marge/Alkoholsucht-Homer etc.).
- Lisas Entwicklung von der besserwissenden Streberin, die zu Beginn im Duktus eines Lexikons spricht, hin zur unterforderten Hochbegabten. Ihre Entwicklung wird besonders hervorgehoben durch ihre Umstellung auf vegetarische Ernährung und ihren Religionswechsel zum Buddhismus.
- Ned Flanders mutiert vom farblosen Nachbarn, den Homer beim Nachnamen anspricht, zum christlichen Fanatiker mit chronischer Harmoniebedürftigkeit und eigentümlicher Sprechweise („Hey diddely-doo, Homerchen“).
- Mr. Burns, der sich zu einem Geizhals mausert und den Hass der ganzen Stadt auf sich vereint, und sein assistierender Lakai Smithers, der homosexuelle Träume von seinem Chef hat – und ihm einmal sogar seine Liebe gesteht.
- Carl Carlson und Lenny Lenard, die als Homers Arbeitskollegen ursprünglich als „Füllmaterial“ für Moe's Taverne dienten und sich innerhalb der letzten Staffeln zu einem (vermutlich latent homosexuellen) Pärchen entwickelt haben.
Diese Charakterzüge geben den Stoff für viele Gags und Inhalte der Episoden.
Wie für Zeichentrickserien üblich, werden die Charaktere im Laufe der Zeit nicht älter und am Ende einer Folge (spätestens zu Beginn der nächsten) findet immer eine Rückkehr zum status quo ante statt, wie er auch sonst typisch für Serien der Achtzigerjahre ist (z.B. Magnum). Jedoch erinnern sich die einzelnen Personen dann aber doch an Ereignisse aus vergangenen Folgen und entwickeln sich weiter. Besonders im Zusammenhang mit Krusty, der sich nie daran erinnert, dass ihm von Bart und Lisa schon öfter geholfen wurde, wird diese Eigenart anderer Serien sogar nochmals persifliert. Die grundlegenden Verhältnisse ändern sich jedoch nie, bis auf folgende Ausnahmen:
- Maude Flanders, Zahnfleischbluter Murphy und Frank Grimes sterben.
- Dr. Marvin Monroe und die beiden Begleiter von Nelson Muntz verschwinden.
- Die van Houtens lassen sich scheiden.
- Lisa wird Buddhistin und Vegetarierin.
- Apu heiratet und bekommt mit seiner Frau Manjula Achtlinge.
- Seymour Skinner und Edna Krabappel durchleben ein Verhältnis und eine Beinahe-Hochzeit, bei der sich Edna von Seymour wieder abkehrt.
- Barney Gumble wird trocken und trinkt ersatzweise Kaffee, als Seymour und Edna sich trennen wird er nebenbei wieder zum Alkoholiker.
- Kent Brockman gewinnt in der Lotterie und wird Millionär.
Die Treehouse-of-Horror-Episoden halten sich diesbezüglich an überhaupt keine Regeln. Sie beginnen und enden meist mit völlig anderen dramaturgischen Verhältnissen (zum Beispiel mit dem Tod mehrerer Charaktere).
Haupthandlung und Vorgeschichte
Die meisten Folgen beginnen mit einer kürzeren Geschichte, deren Ende die Grundlage für die hauptsächliche Handlung bildet und die oft bis auf das verbindende Element kaum miteinander zu tun haben. Weiterhin wird in manchen Episoden der primäre Handlungsstrang durch einen meist autonom verlaufenden Subplot ergänzt. Bis auf eine Ausnahme sind alle Simpsons-Folgen eine abgeschlossene Geschichte und man kann der Handlung problemlos folgen, aber es gibt immer wieder Ereignisse, die sich auf die späteren Geschichten auswirken.
Gelbe Hautfarbe und vier Finger
Alle Figuren bei den Simpsons haben an jeder Hand vier Finger und sind meist - wie Groening selbst - Linkshänder. Die einzige Person mit fünf Fingern an jeder Hand ist Gott (taucht gelegentlich in der Serie auf; meistens sieht man nur seine Hand). Hände mit vier Fingern tauchen in vielen Cartoons und Zeichentricksendungen auf, weil sie einfacher und schneller zu zeichnen sind.
Die Simpsons und die meisten Bewohner von Springfield besitzen zudem eine (mehr oder weniger) gelbe Hautfarbe (die Simpsons selber haben den RGB-Farbwert 255/217/15). Zum einen wird gesagt, die Simpsons seien gelb, weil Matt Groening zum Zeitpunkt des Entwerfens lediglich die Farbe Gelb vorrätig gehabt habe und trotzdem anfing, mit dieser zu zeichnen. Die Charaktere sind sich ihrer gelben Hautfarbe bewusst. So sagt Bart, als ihn Lisa bei einem Bad erwischt, dass auch ein Junge Wert auf eine gepflegte, gelbe Haut lege. Auch die Tatsache, dass auffallend viele Gebrauchsgegenstände innerhalb der Serie rosa sind, lässt Raum für Spekulationen. Die rosa Gegenstände fallen zusammen mit den gelben Figuren aus der sonst einigermaßen realistischen Farbgebung der Serie heraus. Beispiele hierfür sind etwa das Telefon, die Wohnungstür, die Tapete in einigen Räumen des Hauses, das Auto der Familie oder der Fernseher. In der US-Sendung Inside the Actors Studio gab Yeardley Smith (Synchronstimme von Lisa) an, Matt Groening habe mit der Wahl der gelben Farbe die Fernsehzuschauer verwirren und glauben machen wollen, die Farbeinstellungen ihres Fernsehers seien nicht korrekt.
„Neinn!“
„Neinn!“ ist der zum Markenzeichen gewordene Ausruf von Homer Simpson, wenn ihm ein Missgeschick passiert oder etwas Negatives widerfährt. Im englischen Original lautet dieser Ausruf D’oh. Dieses Wort ergibt eigentlich überhaupt keinen Sinn und über seine Entstehung gibt es viele Legenden. Als gesichert gilt, dass in den Drehbüchern der Serie immer nur Annoyed Grunt (verärgertes Grunzen) steht. Homers Sprecher Dan Castellaneta improvisierte darauf das D’oh. Angeblich soll es daher stammen, dass jemand in einer Talkshow einmal damn (verdammt) sagen wollte. Als ihm einfiel, dass Fluchen im amerikanischen Fernsehen verpönt ist, brach er ab und sagte verlegen oh. Andere Quellen verweisen auf das Komiker-Duo Laurel und Hardy (Dick und Doof), auf das der fiktive Fluch angeblich zurückgehen soll (ursprünglich: Dooh!).
Inzwischen ist das Wort in den amerikanischen Sprachgebrauch eingegangen und auch für die meisten Nicht-Simpsons-Fans verständlich. 2001 wurde D’oh sogar offiziell in den Webster’s Millennium Dictionary of English aufgenommen und ist auch im Oxford English Dictionary zu finden. In der deutschen Synchronisation wurde aus dem D’oh ein kurzes, scharfes Neinn!.
Gäste
In zahlreichen Folgen traten prominente Musiker, Schauspieler, Fernsehmoderatoren und Sportler als Gäste auf. Ihre gezeichneten Alter Egos wurden meist von den realen Prominenten synchronisiert. Allerdings mussten in den USA für die Gastauftritte (ehemaliger) US-Präsidenten Stimmenimitatoren gefunden werden. Bemerkenswert ist, dass der britische Premierminister Tony Blair bereit war, seine Zeichentrickfigur selbst zu synchronisieren. Auch der Physiker Stephen Hawking ließ es sich nicht nehmen, seiner Figur die eigene Stimme bzw. die seines Sprachcomputers zu leihen. Darüber hinaus synchronisieren Prominente ab und an Figuren, die mit ihnen selbst nichts zu tun haben. So konnte Elizabeth Taylor dazu verpflichtet werden, ihre Stimme für ein einziges Wort einzusetzen, als Maggie Simpson "Daddy" sagt. Als Adelung der Serie durch die Hochkultur, wurde der Auftritt des Schriftsstellers Thomas Pynchon gewertet, der nach 40-jähriger Medienabstinenz, einen Gastauftritt hatte[1] und zum ersten mal wieder zu hören war.
Die Itchy-und-Scratchy-Show
Innerhalb der Simpsons-Serie existiert eine Splatter-Zeichentrickserie namens Die Itchy-und-Scratchy-Show. Diese mit Regelmäßigkeit überaus brutale Fernsehsendung lehnt sich an die Thematik der Zeichentrickserie Tom und Jerry an. Als Vorbild für die Katze Scratchy kann auch die Zeichentrickkatze Felix the Cat gelten. Eine Maus, in diesem Fall Itchy (von engl. to itch „jucken“), und eine Katze, Scratchy (von engl. to scratch „kratzen“), leben in Rivalität und bekämpfen sich. Die Itchy und Scratchy Show wird gerade wegen ihrer extremen Brutalität von den Kindern in der Simpsons-Welt geliebt und karikiert auf diese Weise zum einen das gewaltverherrlichende Fernsehen sowie die Jugend. Nicht zuletzt ermöglicht diese Serie es den Simpsons-Autoren, selbstironisch die Zeichentrickindustrie auf die Schippe zu nehmen. Das „Itchy-und-Scratchy-Land“, ein Themenpark, ist eine Satire auf die heile, gewaltlose Welt des Walt-Disney-Imperiums. Ursprünglich waren Itchy und Scratchy eine Satire auf die Medienwelt, inzwischen zeigt sich aber, dass dieses Konzept auch in der Realität funktioniert. Die Flashcartoon-Serie Happy Tree Friends ist ebenso brutal wie Die Itchy-und-Scratchy-Show, erfreut sich außerordentlicher Beliebtheit, hat es bis ins deutsche Fernsehen und auf DVD geschafft.
Radioactive Man
Neben Itchy & Scratchy erfreut sich bei der Jugend der Simpsons-Welt auch der Comic Radioactive Man großer Beliebtheit. Bei einem Atombombentest wird der Held radioaktiv verstrahlt und erhält so übernatürliche Kräfte. Da sich ein Stück der Bombenverkleidung in seine Schädeldecke gebohrt hat, kann er nur mit einem Hut auf die Straße gehen, um nicht erkannt zu werden. Sein Assistent, Fallout Boy, hat einen Unfall mit einem LKW, der ein Röntgengerät transportiert. Dieses wird beschädigt und sendet zu energiereiche Röntgenstrahlung aus, welche Fallout Boy (Fallout = radioaktiver Niederschlag) ebenfalls zu einem Superhelden mutieren lässt. Mit ihren Kräften kämpfen sie gegen zahlreiche Verbrecher, die ebenfalls durch Filmschurken inspiriert wurden (wie Die Krabbe).
Angelehnt sind die beiden Helden offensichtlich an die Superheldencomics der 60er- und 70er-Jahre, wie Superman, Spiderman, Batman etc. Oft werden die Geschichten von Radioactive Man als eigene Handlungen und mit eigenem Deckblatt, das an jene alten Comics erinnert („Ausgabe 23, Juli 1964“), in den Simpson-Zeitschriften gedruckt. Wie Superman, Batman, Wonderwoman und andere in frühen Ausgaben kämpft auch Radioactive Man gegen die Feinde Amerikas, in seinem Falle vorzugsweise Hippies oder Kommunisten. Auch in der Fernsehserie sind immer wieder Anspielungen auf die Superhelden zu finden. Vor allem in der Folge Filmstar wider Willen, in der in Springfield ein Radioactive-Man-Film gedreht werden soll. Die Folge beinhaltet nicht nur eine bissige Anspielung auf die Batman-Serie der 60er Jahre, sondern nimmt auch die gesamte Filmbranche Hollywoods aufs Korn.
Treehouse of Horror
Treehouse of Horror sind die Halloween-Folgen der Serie. Sie haben ihren Namen, da die erste dieser Folgen in Staffel 2 aus in Barts Baumhaus erzählten Horrorgeschichten bestand. Seitdem werden jedes Jahr 3 neue Geschichten (in einer Folge), meist am Anfang einer Staffel gezeigt. Oft persiflieren sie berühmte Werke wie Edgar Allan Poes Der Rabe oder Stephen Kings The Shining. Das Besondere an diesen Episoden ist, dass die Geschichten keinerlei Einfluss auf die anderen Folgen haben. Die beiden Aliens Kang und Kodos hatten bisher in fast jeder Halloween-Folge einen Auftritt.
Die Musik
ChartsChartplatzierungen | Höchstplatzierung | Monate |
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Singles
- Do The Bartman
- DE: 5 – 25. Februar 1991 – 16 Wochen
- AT: 17 – 31. März 1991 – 9 Wochen
- CH: 12 – 05. Mai 1991 – 7 Wochen
- Deep, Deep Trouble
- DE: 45 – 13. Mai 1991 – 4 Wochen
Die bekannte Titelmelodie zur Serie wurde von dem auch von anderen Soundtracks bekannten Danny Elfman komponiert. Die ersten zwei Noten (The Simp-) enthalten das dissonante Intervall Tritonus (der Teufel in der Musik), das mit der dritten Note (-sons) in einer Quinte aufgelöst wird. Der Tritonus ist im Intro äußerst häufig zu finden, was dann eben durch den Beinamen des Tritonus auf den Charakter der Familie anspielt. Produktion, Adaptionen für spezielle Folgen und die restliche Serienmusik stammen von Alf Clausen, zusätzlich wird die Musik von bekannten Musikern und Komponisten, die zumeist auch einen Gastauftritt in der jeweiligen Folge bekleiden, ergänzt.
Duff-Bier
Die Standardbiermarke der Serie ist Duff (von englisch: „wertlos, dumm, inkompetent“). Als Werbeikone gibt es in der Serie den Duffman. Zahlreiche Merchandising-Artikel im Umfeld der Trickfilmserie bilden Duff-Bierdosen ab. Die Produzenten der Simpsons vergeben jedoch prinzipiell keine Lizenzen für echte alkoholische Produkte. 1995 stellte die South Australian Brewing Co. ein Bier unter dem Namen Duff her. 1996 unterlag die Brauerei vor Gericht der Twentieth (20th) Century Fox Film Corporation und der Matt Groening Productions Inc. und musste die Produktion einstellen. 2001 musste die nach ihrem Inhaber benannte neuseeländische Brauerei Duffs Brewery sich auf Druck von 20th Century Fox umbenennen. Australische Duff-Dosen werden unter Sammlern hoch gehandelt. In der Nachbarstadt Springfields, Shelbyville, wird das Pendant zu Duff, das Fudd, gebraut.
Springfield
Matt Groening wählte diesen Namen für die Stadt, in der die Serie spielt, weil es 1989 der häufigste Städtename in Amerika war. Der Name Fairview kam auf Platz zwei. Springfield soll den typischen Durchschnitt einer US-amerikanischen Kleinstadt widerspiegeln. Die Vielzahl der verschiedenen Nebenfiguren stellt dabei die Bevölkerung der Stadt dar und erfüllt die verschiedenen Funktionen.
In der Serie wird es vermieden, die genaue geografische Lage zu nennen. In manchen Episoden werden zwar Hinweise gegeben, doch sind diese oft widersprüchlich, sodass die Stadt nicht zu lokalisieren ist. Wenn eine der Figuren die Lage Springfields auf der Karte sagen bzw. zeigen will, wird sie in der Regel unterbrochen oder jemand anderes stellt sich vor die Karte. Der Zuschauer wird so absichtlich im Dunkeln darüber gelassen, ob es sich beim Springfield der Simpsons überhaupt um eines der echten Springfields in den USA handelt. In der Episode DABF12 wurde allerdings bekannt, dass Springfield 30.720 Einwohner hat.In der Folge "Volksabstimmung in Springfield " soll Apu , da er Staatsbürger werden muss um nicht ausgewiesen zu werden u.a. auch die Lage von Springfield bestimmen; er nennt die falsche, Lisa will mit dem Finger auf die richtige Stelle deuten, da tritt jedoch Bart ins Bild und versperrt dem Zuschauer den Blick auf die Karte. Zu sehen ist jedoch das Lisa´s Finger gen Süden zeigt was also auf einen südlichen Bundesstaat hindeutet.
Der Bundesstaat, der am ehesten als die Heimat des Springfields der Simpsons in Frage kommt, ist Kentucky. In der „Dokumentationsfolge“ Hinter den Lachern fällt am Ende der Satz „Soviel zu dieser wunderlichen Familie aus Kentucky“, und in Die süßsaure Marge gibt Homer nach einem vorgeschlagenen Zuckerschmuggel von südlich der Grenze den Hinweis auf Tennessee, was ebenfalls auf Kentucky hindeutet. Des Weiteren existiert in Kentucky auch ein Ort namens Shelbyville. Die These, die Simpsons wohnten in Kentucky, wird jedoch durch eine Aussage über Homer in der Episode Auf in den Kampf! widerlegt. In dieser Folge wird er als "Südstaatendaddy" bezeichnet, Kentucky zählt jedoch zu den Nordstaaten.
Die fiktive Stadt Springfield wurde von Jebediah Obadiah Zachariah Jenediah Springfield während der Erschließung des amerikanischen Kontinents gegründet. Die Hälfte der Siedler gründete nach einem Streit, indem es darum ging, ob Ehen zwischen Cousin und Cousine erlaubt werden sollten oder nicht, die Nachbarstadt Shelbyville; benannt nach dem Gründer und (Ex)Freund von J. Springfield, Shelbyville Manhattan. Seit dem herrscht zwischen den beiden Städten eine Rivalität, die in einigen Folgen der Serie thematisiert wird. Shelbyville ist außerdem ein nahezu perfektes Pendant von Springfield, das heißt, dass jedes Haus sowie jede Person in Springfield sein Ebenbild in Shelbyville hat. Diese unterscheiden sich einzig und allein durch ihr Aussehen, ähneln sich jedoch in den Grundzügen.
Häufig in der Serie wiederkehrende Schauplätze Springfields sind:
- Die Straße Evergreen Terrace, dort wohnen die Simpsons und ihre Nachbarn, die Familie Flanders,
- das Atomkraftwerk, in dem Homer Simpson arbeitet,
- die Grundschule, die die Kinder besuchen,
- Moe's Taverne, die Stammkneipe von Homer, seinen Arbeitskollegen Carl und Lenny und von Barney Gumble,
- die Kirche, deren Pastor Reverend Lovejoy ist,
- der Kwik-E-Mart, der Supermarkt, in dem der Inder Apu Nahasapeemapetilon (zeitweise rund um die Uhr) arbeitet,
- das Altenheim in dem Homers Vater Abe „Grampa“ Simpson lebt,
- das Stadthaus, wo regelmäßig Versammlungen abgehalten werden,
- das Krankenhaus Springfield General Hospital bzw. Marvin Monroe Memorial
- der Comicbuchladen, in dem Bart und Millhouse häufig einkaufen
1997 veröffentlichte Fox Interactive das von Digital Evolution entwickelte Computerspiel Virtual Springfield, in dem man die Stadt näher erkunden kann, allerdings darf man dabei nur einige wenige Orte besuchen. 2003 erschien das Computerspiel The Simpsons: Hit&Run, das auch in Deutschland erhältlich ist und die Möglichkeit bietet, die ganze Stadt in 3D zu erkunden. Die Anordnung der Gebäude widerspricht sich aber teilweise mit der Serie, was daran liegt, dass die Autoren die Stadt der Handlung häufig etwas anpassen.
Es gibt auch verschiedene Projekte von Fans der Serie, die sich mit der Kartographierung der fiktiven Stadt Springfield beschäftigen und bereits sehr detaillierte Stadtpläne erstellt haben.
Ein weiteres Merkmal der Serie ist, dass sich die Geographie der Stadt, die Anordnung der einzelnen Gebäude oder auch ihre Größe von Episode zu Episode ändern: Mal liegt die Stadt direkt am Meer, mal in einem Gebirgstal oder in der Wüste. In einigen Episoden ist Springfield eher eine Kleinstadt, manchmal fast eine Metropole mit unzähligen Häuserblocks. Diese Parameter werden ohne Rücksicht auf logische Konsistenz mit anderen Episoden dem Bedarf des Plots angepasst, ähnlich wie das Haus der Simpsons.
Synchronisation
Einige Fans kritisieren die Qualität der deutschen Synchronisation der Serie und behaupten, dass Synchronregisseur Ivar Combrinck für seine Arbeit nicht über ausreichende Kenntnisse der englischen Sprache und der amerikanischen Kultur verfüge und zudem den Humor der Simpsons nur teilweise verstehe. Nach dem Tod Combrincks 2006 übernahm Matthias von Stegmann die Synchronisation der Serie.
Besonders wird sein Drang kritisiert, möglichst alles komplett ins Deutsche zu übersetzen, so auch gelegentlich Titel von Liedern und Namen von Dingen, die im deutschen Sprachgebrauch allgemein unter ihrem englischen Namen bekannt sind (Beispiel: „Butt-Head Memorial Auditorium“ wird mit „Arschkopf-Gedächtnis-Auditorium“ übersetzt, sodass die Anspielung auf die Comicfigur Butt-Head verloren geht. Das Rollenspiel Dungeons and Dragons (auch im Deutschen nur unter diesem Titel erhältlich) wird als „Kerker und Drachen“ übersetzt, oder The Isotopes rule wird mit Isotopes-Spielregeln statt sinngemäß Die Isotopes sind spitze übersetzt). In einer Folge erzählt Flanders von seinem "Pray TV". Obwohl im Deutschen das Wort PayTV bekannt ist bzw. sogar verwendet wird, wird dieses mit Bet-Fernsehen bezeichnet. Hier könnte man sagen, da ist eben ein Witz verloren gegangen. Allerdings begegnet ihm Homer mit der Aussage "Verschone mich mit deinen dämlichen Wortspielen", was im Deutschen nicht nur nicht mehr lustig ist, sondern auch noch keinen Sinn mehr ergibt. In einer weiteren Folge wird "Lisa rules" (etwa: "Lisa ist toll") zwar wörtlich, jedoch sinnverzerrend mit "Lisa gibt die Anweisungen" übersetzt.
Weiterhin gibt es viele grobe und unerklärliche Fehler: Bart wird als „Student“ bezeichnet, wo es „Schüler“ heißen müsste (engl. student). Stephen Hawking entdeckt eine „Träne im Raum-Zeit-Gefüge“, wo nur ein „Riss“ Sinn ergeben würde (engl. tear). Der von Bart an die Schultafel geschriebene Satz „I will not surprise the incontinent“ (deutsch etwa „Ich darf Leute mit schwacher Blase nicht erschrecken“) wird zum völlig sinnfreien „Ich darf die Unkeuschheit nicht überrumpeln“ ("incontinence" lässt sich zwar auch mit "Unkeuschheit" richtig übersetzen, dennoch geht hier eindeutig die beabsichtigte Aussage verloren). Marge wird über ihr Geburtenkontrollprogramm befragt und antwortet: „Wenn Menschen sich ans Zwerchfell greifen, wollen sie nicht unbedingt ein Bild von mir sehen“ wobei sie ein Pessar mit ihrem Konterfei in die Kamera hält. Dabei steht das Homonym „diaphragm“ nicht nur im Englischen sondern auch im Deutschen (Diaphragma) sowohl für „Zwerchfell“ als eben auch für „Pessar“.
Andere Fans der Serie sind der Ansicht, dass Die Simpsons sehr gut und sehr detailverliebt synchronisiert seien. Weiterhin muss beachtet werden, dass einige Gags nur schwer ins Deutsche zu übersetzen sind. Beispielsweise zeigt Homer in der Episode in der er Raumfahrer wird, seine Furcht nach dem Aufreißen einer Chipstüte vor den nun in der Schwerelosigkeit schwebenden geriffelten Chips mit dem eher sinnfreien "Ah - Sie sind geriffelt", auf englisch "Ah - they are rifled" was sowohl "bewaffnet" als eben auch "geriffelt" bedeutet. Ebenso gibt es zahlreiche Wortspiele und Anspielungen auf typische US-amerikanische Kultur, Lebensweisen, Politiker, Fernsehsendungen und Schauspieler, die im deutschen Sprachraum unbekannt sind oder auf Deutsch übersetzt keinen Sinn ergeben.
Im deutschen Fernsehen muss ebenfalls bei den zahlreichen Gastauftritten von Prominenten wie Michael Jackson oder Johnny Cash auf deren Originalstimmen verzichtet werden. Allerdings werden für solche Gast-Charaktere, wenn möglich, die allgemein assoziierten Synchronstimmen eingesetzt.
S = Staffel
* = Heute
? = fehlt
Verhältnis zum Sender
Der Sender Fox Network, der in den USA Die Simpsons produziert und ausstrahlt, muss sehr viel Humor beweisen. Immer wieder bauen die Macher um den fast komplett aus dem Produktionskreislauf ausgeschiedenen Matt Groening Querschüsse gegen den eigenen Sender in die Geschichten ein.
Die Simpsons gehen beispielsweise in ein Internet-Cafe, wo Homer Aktien einer Firma über Internet kauft, die sich als FOX herausstellt. Erschrocken hämmert Homer auf die Tastatur und brüllt voller Angst „Abbrechen, abbrechen!“.
Auch aus der pro-republikanischen Haltung von FOX wird kein Hehl gemacht. Als in der Folge Marges alte Freundin ein mit "BUSH CHENEY 2004" bedruckter LKW von FOX-News vorfährt, unterbricht Kanal6-Reporter Kent Brockman seine Ansage und "We Are The Champions" von Queen erklingt.
Sogar der Besitzer von FOX, Rupert Murdoch, wurde nicht geschont. In der Super Bowl-Episode bezeichnet er sich selber als „milliardenschweren Despoten“. Angeblich soll er den Text erst bei Beginn der Aufnahme erhalten haben, als keine Änderungsmöglichkeit mehr bestand, sodass er gute Miene zum bösen Spiel machen und den Text sprechen musste.
Besonderes Aufsehen erregte im Oktober 2003 Matt Groenings Aussage (in einem Interview mit dem Radiosender NPR), dass die FOX-Tochterfirma Fox News Channel eine Klage gegen die am 9. März 2003 erstmals ausgestrahlte Episode Mr. Spritz Goes to Washington (Krusty im Kongress) angedroht habe. In dieser Folge gibt es eine Szene, in der die Simpsons den Fox News Channel im Fernsehen sehen. Während der Moderator Nachrichten kommentiert, laufen Meldungen im Live-Ticker durchs Bild. Dort konnte man unter anderem folgende Informationen lesen:
- „Studie: 92 % aller Demokraten sind schwul“
- „Streitthema: Verursachen Demokraten Krebs?“
- „Laut Bibel: Jesus war für Senkung der Kapitalertragsteuer“
Zu diesen Aufmachern kam noch die Tatsache, dass das Hintergrundbild, das zu sehen war, dem des echten Fox Newschannels stark ähnelte. Anspielungen auf den Sender finden sich in vielen weiteren Episoden. Es gibt jedoch auch Szenen, in denen die Simpsons den Sender Fox positiv beschreiben, auch wenn diese äußerst ironisch und übertrieben dargestellt werden.
Vermarktung
Comics
Die von Matt Groening gegründete Bongo Comics Group bringt seit einigen Jahren die „Simpsons Comics“ heraus, die von Panini Comics (früher: Dino Comics) lokalisiert und im deutschsprachigen Raum sowie in Frankreich vertrieben werden. Ein Ableger sind die „Bart Simpson Comics“, die eher auf eine jüngere Zielgruppe zugeschnitten sind und kürzere Geschichten beinhalten. Außerdem gibt es einige Sonderhefte: Während die Miniserie „Krusty Comics“ nach drei Heften und die „Lisa Comics“ nach einem Heft abgeschlossen waren, erscheint „Bart Simpson’s Horror Show“ weiterhin im jährlichen Rhythmus. Die in den USA als „Simpsons Comics and Stories“ veröffentlichten Geschichten erschienen hierzulande im Rahmen der „Simpsons Sommer-Sonderhefte“. Vergriffene Hefte sind in Form von Sammelbänden erhältlich, seit März 2005 gibt es auch die Serie Simpsons Classic auf Deutsch. Diese bringt in Quartalsabständen je vier Comics, begonnen bei der Nummer 1. Dabei gilt jedoch nicht die deutsche Veröffentlichungreihe, sondern die der US-Amerikaner. Das heißt, dass Comics wie Radioactive Man oder Bartman Comics nicht veröffentlicht werden, in Deutschland wurden diese Serien bis Ausgabe 50 mit den normalen Comics herausgebracht. Danach gab es jedoch kein Material mehr und so wurde der Veröffentlichungskanon von der amerikanischen Serie eingehalten. Mittlerweile hat die Serie die Nummer 100 überschritten.
In Deutschland sind die „Simpsons Comics“ mit etwa 100.000 verkauften Heften pro Monat eine der erfolgreichsten Comic-Serien.
Sammelkartenspiel
2001 kam im Dino Verlag das „The-Simpsons“-Sammelkartenspiel (STCG) heraus. Die Erfinder waren Sebastian Jakob und Michael Palm. Anfangs gab es ein Starter-Set (mit den „Bart-&-Lisa“-Decks) und drei Charakterdecks (Homer, Mr. Burns, Ned Flanders). Wie in jedem Sammelkartenspiel konnte man sich Booster kaufen, um sein Deck zu verbessern. Zu dieser Zeit gab es schon Planungen für das Krusty-Deck, das im Mai 2002 erschien. Oktober 2002 folgte das Halloween-Deck, mit den Charakteren Kang und Kodos. Im Juni 2004 kam die wahrscheinlich letzte Erweiterung „Extreme Sports“ heraus. Diese bestand nur aus Boostern. Bis Dezember 2004 gab es einen Ligaapparat, der jedoch komplett zum Erliegen kam. Bisher gab es drei deutsche Meisterschaften.
2004 brachte Wizards of the Coast ebenfalls ein Sammelkartenspiel zum Thema Die Simpsons raus. Anders als beim STCG gehören der Zielgruppe eher jüngere Spieler an.
Im Sommer 2005 wurde von Bongo Comics und Panini Simpson-Sammelkarten herausgebracht. Sie wurden erstmals mit den Simpson-Comics vertrieben.
Al Shamshoon
Im Oktober 2005 wurde die Serie auch in die arabische Welt verkauft, allerdings gab es einige Anpassungen gegenüber dem Original. So heißt Homer Omar, Bart heißt Badr. Weiterhin spielen die Regeln des Korans eine größere Rolle, Szenen mit Duff-Bier oder Schweinefleisch werden für die arabische Version herausgeschnitten und verändert. „Moes Taverne“ existiert in der arabischen Version gar nicht. Durch diese Änderungen verliert die Serie jedoch laut Aussagen von arabischen Fans viel von ihrem Biss.
Gezeigt werden die Simpsons auf dem Sender Middle East Broadcasting Center (MBC). Der Start erfolgte zu Beginn des Fastenmonats Ramadan, da während dieser Zeit besonders viel ferngesehen wird.
Sollte die Serie in der arabischen Welt Erfolg haben, so werden nach derzeitigen Planungen sämtliche Folgen an den neuen Markt angepasst.
Der Film
Schon seit der zweiten Episode gab es Gerüchte, dass ein Film in Planung sei. 2004 wurde von den Produzenten ein Kinofilm angekündigt. Als Termin wurde zunächst Sommer 2008 genannt und von 20th Century Fox am 6. Juni 2005 bestätigt. Ende März 2006 überraschte 20th Century Fox aber die Simpsons-Fans, als vor dem Kinofilm Ice Age 2: Jetzt taut's ein 25-sekündiger Teaser gezeigt wurde, in dem The Simpsons Movie für den 27. Juli 2007 angekündigt wurde. Der Film wird, wie die Serie, ein Zeichentrickfilm sein und von den selben Hauptsprechern gesprochen. Über den Inhalt ist noch nichts bekannt geworden.
Episoden
Hauptartikel: Die Simpsons (Episoden)
Kritik
Die Serie wurde von vielen Journalisten, Wissenschaftlern, Fernsehproduzenten positiv bis hervorragend bewertet und ist auch beim Publikum erfolgreich. Sie hat mehrere Fernsehpreise gewonnen, es gab allerdings auch einige Kontroversen zu den Simpsons.
Gelobt wurden die Simpsons für mehrere Aspekte, die zusammengenommen die Qualität der Sendung[2] ausmachen: Vielfach Anerkennung fand die hintergündige kritische Kommentierung sozialer, politischer und gesellschaftlicher Phänomene durch die Simpsons. Kritik an Umweltzerstörung, dem Bildungssystem, den Medien [3], religiöser Doppelmoral oder patriarchalen Familienverhältnissen gehören zu wiederkehrenden gesellschaftskritischen Themen der Sendung. Typisch ist dabei, dass die Sendung hier nicht moralisierend vorgeht, sondern subversiv[4]: durch überspitztes, satirisches Überzeichnen bestimmter Verhaltensweisen, beispielsweise dem sorglosen Umgang der Mitarbeiter des Kernkraftwerkes mit radioaktivem Material, werden Botschaften vermittelt[5]. Die Charaktere sind dabei, für einen Cartoon bis dato ungewöhnlich, sehr menschlich und mehrdimensional angelegt, so dass über eine Identifikation mit ihnen auch eigenes Verhalten reflektiert werden kann. Gesellschaftskritik kann aber auch subtiler formuliert sein, wie in der Eingangssequenz, wo Maggie versehentlich über den Barcode gezogen wird und der Preis $ 847.63 erscheint; der Betrag, den es statistisch kostet, ein Baby in den USA einen Monat lang großzuziehen [2]. Diese verschiedenen Subtilitätsebenen des Humors machen es für den Zuschauer lohnend, genau aufzupassen, und ermöglichen es der Serie, verschiedenes Publikum anzusprechen. Weiterhin wird die Sendung für ihre vielfältigen popkulturellen Referenzen gelobt, eine Eigenschaft, die auch als Intertextualität bezeichnet werden kann. Weitere positiv bewertete Elemente sind das "Gedächtnis" der Serie, das Zurückverweisen auf Ereignisse vergangener Episoden. Ebenso ist die Serie auch immer wieder selbstreferenziell, etwa wenn Homer äußert, dass Cartoons keinen tieferen Sinn hätten. Die Serie gilt als innovativ, da sie verschiedene Genres mischt, wie Drama, Mystery, Action, Liebesgeschichte und Musicals. Von der Grundstruktur kann sie dabei als eine Sitcom verstanden werden, die allerdings geschickt übliche Rollenverteilungen aufhebt, wie sie z.B. in der Bill Cosby Show vorherrschen, mit der sie zu Beginn im amerikanischen Fernsehen konkurrierte.
Da die Serie einen ganzen sozialen Mikrokosmos reproduziert, wurde sie auch vorgeschlagen als Lehrmittel in der Soziologie [6].[7] oder der Politischen Theorie [8] einzusetzen. Auch philosophische[9] und psychologische [10] Fragen werden anhand der Simpsons reflektiert und erklärt.
Kritisiert wurde die Serie insbesondere für das von ihr repräsentierte Familienmodell. Anders als in sonstigen Familienserien, wo die Probleme am Ende durch weisen elterlichen Rat gelöst werden (z.B. Father knows best), tauge die Familie nicht als Vorbild. [11] Bart Simpson wurde von Lehren wegen seiner "underachiever and proud of it,"-Haltung kritisiert.[11] Der republikanische Politiker Joseph R. Pitts machte die Figur des Homer Simpson für den Niedergang der amerikanischen Vaterrolle mitverantwortlich[12]. Die Atomkraftindustrie kritisierte die Serie für die Darstellung der Atomkraftwerke.[13] Zudem wurde kritisiert, dass die Familie ohne Gurt Auto fährt.[14] Dies wurde inzwischen jedoch geändert.
Auch im Ausland wurde die Serie zum Teil stark kritisiert: Der russische Anwalt Igor Smykow klagte vor Gericht gegen den russischen Sender Ren TV wegen der Ausstrahlung der Simpsons mit der Begründung, die Serie verderbe seine Kinder sittlich und verlangte Entschädigung.[15] Die ultranationalistische russische Partei LDPR hat vergeblich versucht, die Sendung vom Kulturministerium verbieten zu lassen.[16] In China wurde die Serie von den Zensurbehörden aus der Hauptsendezeit verbannt, um chinesische Serien zu propagieren.[17]
Auszeichnungen
Die Serie Die Simpsons erhielt zahlreiche Auszeichnungen, so wurde sie am 14. Januar 2000 mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame geehrt.
- 22 × Annie Award (1992, 1993, 1994, 1995, 1996, 4 × 1997, 3 × 1998, 2 × 1999, 2 × 2000, 2001, 2003, 4 × 2004)
- 21 × Emmy Award (1990, 1991, 6 × 1992, 1993, 1995, 2 × 1997, 3 × 1998, 2000, 2 × 2001, 2 × 2003, 2006)
- 5 × ASCAP Award (1995, 1996, 2001, 2002, 2003)
- 4 × Genesis Award (1993, 1994, 1995, 1996)
- 3 × EMA Award (1991, 1994, 2001)
- 3 × WAC Winner (1997, 2 × 1998)
- 3 × TP de Oro (2002, 2003, 2004)
- 2 × TCA Award (1990, 2002)
- 1 × Saturn Award (1993)
- 1 × E Pluribus Unum Award (1996)
- 1 × Peabody Award (1997)
- 1 × GLAAD Media Award (1998)
- 1 × Golden Reel Award (1998)
- 1 × British Comedy Award (2000)
- 1 × Golden Eagle Award (2000)
- 1 × American Comedy Award (2001)
- 1 × Internationaler Monitor Award (2002)
- 1 × Blimp Award (2002)
- 1 × BMI Film & TV Awards (2003)
- 1 × WGA Award – TV (2004)
Quellen
- ↑ the modern world 2005
- ↑ a b Korte, Dan: The Simpsons as Quality Television
- ↑ hierzu ausführlich Stephanie Woo: The Scoop on The Simpsons: Journalism in U.S. Television’s Longest Running Prime-Time Animated Series
- ↑ Michael Gruteser (2002) Subversion zur Prime-Time. Die Simpsons und die Mythen der GesellschaftSchüren Verlag 2. Aufl. ISBN: 389472336X
- ↑ Zum Aspekt der Kritik an Umweltzerstörung in den Simpsons ausführlich [www.sjsu.edu/faculty/wooda/muse/todd.doc Todd, Anne Marie: Prime-Time Subversion: The Environmental Rhetoric of The Simpsons]
- ↑ Scanlan, Stephen J.; Feinberg, Seth L.: The Cartoon Society: Using "The Simpsons" to Teach and Learn Sociology Teaching Sociology, Vol. 28, No. 2 (2000), S. 127-139
- ↑ The Simpsons as Social Science - a course offered by San José State University's Communication Studies
- ↑ Woodcock, Pete1 (2006) The Polis of Springfield: The Simpsons and the Teaching of Political Theory. Politics, Volume 26, Number 3, S. 192-199
- ↑ [Irwin, William; Conard, Mark T.; Skoble, Aeon J. (Hrsg.) (2001)The Simpsons and Philosophy: The D'oh! of Homer Open Court Publishing ISBN 0812694333 ]
- ↑ Brown, Alan; Logan, Chris (Hrsg.)(2006)The Psychology of The Simpsons: D'oh! Benbella Books
- ↑ a b [http://www.snpp.com/other/papers/ea.paper.html Van Allen, Eliezer: The Simpsons: An Imperfect Ideal Family]
- ↑ Anthony, Ted (1999): No Sacred Cows for Groening
- ↑ Johnston, Ian (16 February 2004): Don't have a cow, man! Simpsons brushes off controversy to become longest-running fictional show. The Halifax Daily News.
- ↑ Autoblog.com: Simpsons Criticized for Not Wearing Seatbelts
- ↑ Der Spiegel (1/2006) Der Sohn der Kröte - Warum ein russischer Vater gegen die Serie "Die Simpsons" klagt
- ↑ RP Online (24.11.2005) Auch Nationalisten erbost Russe zerrt unsittliche "Simpsons" vor Gericht
- ↑ [http://www.rp-online.de/public/article/nachrichten/medien/tv/347215 (14.08.2006) China verbietet ausländische Cartoons zur Hauptsendezeit veröffentlicht]
Literatur
- Matt Groening, Ray Richmond, Antonia Coffman: Die Simpsons - Der ultimative Serienguide 2001, ISBN 3897483238
- Matt Groening, Scott M. Gimple: Die Simpsons Forever - Der ultimative Serienguide 2 2001, ISBN 3897485176
- Michael Gruteser, Thomas Klein, Andreas Rauscher: Subversion zur Prime-Time - Die Simpsons und die Mythen der Gesellschaft 2002, ISBN 389472336X
- Matt Groening: Das Homer Buch 2005, ISBN 3833213159
- Matt Groening: Das Bart Buch 2005, ISBN 3833213140
- Daniel Kehlmann: Voltaire und Starbucks. Artikel in Der Spiegel 23/2006, S. 144ff.
Weblinks
- Vorlage:IMDb Titel
- Vorlage:IMDb Titel
- Offizielle Website von „The Simpsons“ (englisch)
- Offizielle deutsche Website bei Boxen-Stopp
- Simpsons-Wiki
- The Simpsons Archive (englisch)
- Uter’s Land of Chocolate – ein deutsches Simpsons-Wiki
- Guide to Springfield - Einrichtungen in Springfield mit großem Stadtplan, englisch
- Die Gagkiller von ProSieben – Bericht in Die Zeit 11/2001 über die fehlerhafte Synchronisation
- Mit echten Menschen nachgestellte Eingangssequenz der Serie
- Subtly Simpsons Eine Liste von subtileren Anspielungen in den Simpsons (englisch)
- Teaser des Simpsons-Film