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September 2006

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Aktuelle Nachrichten und Ereignisse im September 2006.

Tagesgeschehen

Freitag, 1. September

  • Bagdad/Irak: Der Terror der irakischen Demokratiegegner ebbt nicht ab. Erneut wurden in einer Bombenserie über 50 Menschen getötet und 250 verletzt. Vorige Woche war offiziell geäußert worden, die Auflösung der Armee nach dem Sturz Saddams sei ein großer Fehler gewesen. Manche Offiziere würden sich auch jetzt noch in die neuen Strukturen einbinden lassen. [1]
Baugleiche Tupolew Tu-154, Tajikistan Airlines
  • Maschhad/Iran: Bei einer Havarie einer Tupolew Tu-154 der Gesellschaft Iran Air Tours während der Landung auf einem Flughafen im Nordosten des Iran kommen mindestens 28 Menschen ums Leben. Nach Angaben des Provinzgouverneurs Mohammad-Javad Mohammdizadeh platzte während der Landung gegen 14.40 Uhr Ortszeit (13.10 Uhr MESZ) in Maschad ein Reifen, wodurch die Maschine unkontrollierbar über die Landebahn rutscht und Feuer fängt. Die Feuerwehr kann die meisten der 139 Insassen retten. Der Ort Maschad, die Hauptstadt der Provinz Khorassan, ist ein beliebtes Ziel für Wallfahrer, die das Mausoleum des achten schiitischen Imans Resa besuchen wollen. Beobachter sehen die Absturzursache indirekt als Folge der Wirtschaftssanktionen der USA, weil es dadurch zu Engpässen bei Ersatzteil komme.[2]
TUI-Zentrale in Hannover

Samstag, 2. September

Fleisch, das die Hygiene-Kriterien erfüllt
  • Tyrus/Libanon: Das erste italienische Kontingent der Friedenstruppe von 900 Soldaten der UNO-Blauhelmtruppen (UNIFIL) trifft im Krisengebiet ein.[10]
  • Passau/Deutschland: Der seit drei Tagen sich abzeichnende Skandal mit erneuten Funden von so genanntem Gammelfleisch nimmt größere Ausmaße an. Bei einem Großhändler konfisziert man in seinen Filialen in Passau, Regensburg und Metten insgesamt 40 Tonnen Fleisch, das dort bereits drei Jahre lagerte. Somit sind bereits 100 t verdorbenes Fleisch konfisziert worden. „17 der 20 Proben schienen nach dem Auftauen grünlich oder Ekel erregend“, verkündet ein Sprecher des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.[11]
  • Berlin/Internationale Funkaustellung: Die Mitarbeiter der Aachener Glasfabrik protestieren gegen „LG.Philips Displays“ und deren unsoziale Firmenpolitik vor den Eingängen der IFA. Dabei werfen sie insbesondere LG Electronics eine hinterhältige Vorgehensweise und Vertragsbruch bei der Schließung vor, von der 400 Mitarbeiter betroffen sind. Laut ihren Angaben hätte die Belegschaft 2001 auf Weihnachtsgelder, Lohnerhöhungen und Arbeitszeitverkürzungen verzichtet und als Gegenleistung eine Arbeitsplatzgarantie bis Ende 2007 erhalten. Dieser Vertrag ist jedoch durch den Antrag auf Gläubigerschutz im Januar 2006 von der LG Group und Philips unterlaufen worden. Philips habe zumindest 50 Prozent der vereinbarten Abfindungen nach Blockadeaktionen zugesagt.[12]
  • Alpharetta/Georgia: CipherTrust und Symantec melden mehrere Wurm-Varianten für Serverdienst-Schwachstellen. Dabei ist es in den letzten sieben Tagen zu einem signifikanten Anstieg so genannter Zombie-PCs gekommen. Das Internet Storm Center (ISC) beobachtete dabei weltweit einen entscheidenen Anstieg von Aktivitäten auf Port 139, Symantec meldet verstärkte Netzwerk-Aktivitäten auf den Ports 139 und 445.[13]
  • Berlin: Der Bund der Vertriebenen (BdV) feiert den "Tag der Heimat" und beklagt dabei die sinkenden Mitgliederzahlen. Denn trotz eines Freizeitprogramms und aktiver Dialogpolitik finden die BdV-Jugendverbände kaum neue Mitglieder. Seit einem halben Jahrzehnt stagniert die Mitgliederzahl z.B. nach Angaben ihres Bundesvorsitzenden Robert Wild bei der "Sudetendeutschen Jugend: „Der direkte Bezug zum Thema Vertreibung ist in der dritten Generation nicht mehr so vorhanden wie noch bei der zweiten Generation, die jetzt aus der Alterklasse der Jungen heraus ist.“[14]

Sonntag, 3. September

  • Mond: Die erste rein europäische Mond-Mission SMART-1 endet um 7:42 erfolgreich mit dem kontrollierten Absturz der Raumsonde auf die Mondoberfläche. Ob der Aufschlag (südlich des Mare Humorum) wie geplant von Sternwarten beobachtet und analysiert werden konnte, ist noch nicht bekannt. [15]
  • Anatolien/Türkei: Erneut suchen kurdische Extremisten mit einem Terroranschlag im Südosten Einfluss auf das politische Leben der Türkei: Durch einen Sprengsatz in einem Mülleimer werden neun Menschen verletzt und zwei getötet. Die Bombe war nahe einem Teegarten deponiert worden, der hauptsächlich von Polizisten besucht wurde. Sie wurde mit Fernzündung ausgelöst, als sich ein Beamter näherte, um das verdächtige Objekt genauer zu untersuchen.[16]
Datei:Bm-berlin-aachen2.jpg.png
Die Deutsche Post gab am 9. Feb. 2006 Zuschlagsbriefmarken Für den Sport aus. Eine davon weist auf die Pferdesport-WM 2006 in Aachen hin.
Basketballweltmeister 2006, Spanien
  • Chicago/USA: In einem hauptsächlich von Farbigen und Latinos bewohnten Mehrfamilienhaus bricht am frühen Morgen ein Feuer aus, dem sechs Kinder von drei bis 14 Jahren zum Opfer fallen - davon fünf aus einer Familie. Drei weitere Kinder und die Mutter werden ins Krankenhaus gebracht. Der seit Jahren folgenschwerste Brand in Chicago, der von einem Einzelfeuer verursacht wurde, entstand durch eine abgebrannte Kerze, da das Elektritizitätswerk den Strom abgeschaltet hatte.[17]
  • Aachen/Deutschland: Beim Schlusswettbewerb der diesjährigen Weltreiterspiele im Springreiten gewinnt der gebürtige Niederländer Jos Lansink mit dem Holsteiner-Hengst ‚Cumano‘ den Weltmeistertitel für Belgien. Zweite wird die US-Amerikanerin Beezie Madden mit dem holländischen Wallach ‚Authentic‘ vor der Deutschen Meredith Michaels-Beerbaum mit ihrem Hannoveraner-Wallach ‚Shutterfly‘. Alle drei waren nach dem Finale mit vertauschten Pferden fehlerfrei geblieben. Im anschließenden Stechen bleibt nur Lansink auf seinem Schimmel fehlerfrei und holt so den ersten Einzeltitel für Belgien.[18]
  • Saitama/Japan: Spanien gewinnt mit einem 70:47-Finalsieg gegen Griechenland zum ersten Mal die Basketball-Weltmeisterschaft.[19]
  • Zandvoort/Niederlande: Das DTM-Rennen auf dem Circuit Park Zandvoort gewinnt der Däne Tom Kristensen (Audi) vor Tabellenführer Bernd Schneider (AMG-Mercedes) und Kristensens Teamkollegen Martin Tomczyk. Damit wahren beide Erstplatzierte ihre Titelchancen, wobei Schneider die beste Ausgangsposition mit zehn Punkten Vorsprung besitzt.[20]
  • Hamburg: In einem Interview gegenüber der Bild am Sonntag bestätigt die frühere Tagesschau-Sprecherin Eva Herman ihre jüngst in ihrem Buch vertretenen Thesen und betont, dass „Frauen häufiger den Mund zu halten hätten.“ Denn „Männer leiden darunter, wenn sie zu immer Aufgaben gedrängt werden, zu denen sie keine Lust und auch keine besondere Veranlagung haben.“ Damit stößt sie eine allgemeine Diskussion zu Emanzipation der Frau an.[21]

Montag, 4. September

  • Molukken: Der Osten Indonesiens wird von einem Erdbeben der Stärke 6,1 erschüttert. Das Epizentrum liegt 150 Kilometer von der Stadt Tual entfernt, 33km unter dem Meeresboden im oberen Erdmantel. Erst im Juli hatte ein 7,7 Mag.-Beben die Hauptinsel Java erschüttert und über 600 Menschen getötet. [22]
  • Tel Aviv/Israel: Der israelische Premierminister Ehud Olmert schlägt während einer Sitzung des Parlamentsausschusses für Verteidigung und äussere Angelegenheiten gegenüber dem Nachbarn Syrien harte Töne an. Im Kriegsfall werde man dort kompromissloser zuschlagen als gegen den Libanon. Im israelischen Radio wiederholt Olmert diese Fortsetzung der Eskalation gegenüber Damaskus. [23]
  • Sudan und UNO: Die Zentralregierung in Khartum lehnt den Beschluss des Sicherheitsrates zur Stationierung einer Friedenstruppe in der westlichen Krisenregion Darfur ab, wo bisher keine Waffenstillstands-Vereinbarung eingehalten wird. Sie will die Kämpfe verstärken („step up“) und 1.600 weitere Soldaten in die von Schwarzen bewohnte Westprovinz schicken. Die UNO-Resolution 1706 sieht vor, das Mandat der bereits 12.300 Mann starken UN-Mission UNMIS auf 17.000 Soldaten und 3.300 zivilen Polizisten aufstocken. Die Regierung behauptet weiterhin, mit den arabischen Reitermilizen, durch die seit 2003 viele der bisher 200.000 Todesopfer umkamen, nichts zu tun zu haben. Dem UNO-Beschluss mangle es an Legitimität und Glaubwürdigkeit.[24]
Günther Beckstein

Dienstag, 5. September

Bundesstaaten der Region Darfur
  • Khartum/Sudan: Die Zentralregierung des Sudan fordert die Friedenstruppe der Afrikanischen Union (AU) auf, die Bürgerkriegsregion Darfur endgültig zu verlassen. Laut Jörg Heinrich (Mitarbeiter der Welthungerhilfe) „läuft dies auf ein Gemetzel hinaus“. Sudans Außenamtssprecher Dschamal Ibrahim meinte bereits gestern, die AU habe längst eingeräumt, „ihren Auftrag nach dem 30. September nicht mehr erfüllen [zu] können (...). Es ist also keine sudanesische Entscheidung. Wir fordern sie nur auf, tatsächlich zu gehen.“ Doch der Eindruck wächst, dass „die Regierung keine Zeugen haben will, wenn sie ihre Pläne umsetzt“, so Heinrich, um Nord-Dafur gewaltsam „neu zu ordnen“.[32]
  • Südafrika und Russland: Erstmals seit Ende der Apartheid besucht mit Wladimir Putin ein russischer Staatspräsident das wirtschaftsstärkste Land Afrikas. Bei dem Treffen geht es nicht um die bilateralen Beziehungen sondern auch um die Politik beider Staaten im Nahen Osten.[33]
  • Ankara: Die Türkei erwägt, sich am UNO-Friedenstruppe für den Libanon zu beteiligen. Ein Einsatz zu der von der UNO beschlossenen Entwaffnung der Hisbollah wird allerdings abgelehnt. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan rechnet jedoch mit der Zustimmung seines Parlaments.[34]
  • Libanon: Bei einem Bombenattentat auf einen Offizier des libanesischen Geheimdienstes kommen vier seiner Leibwächter ums Leben. Er selbst wird schwer verletzt. Der Oberstleutnant war einer der führenden Ermittler zum Mord an dem früheren libanesischen Ministerpräsidenten Rafiq al-Hariri und hatte die Verhaftung von vier pro-syrischen Generälen, die in dem Mordfall verwickelt sein sollen, betrieben.[35]
  • Odense/Dänemark: Die dänische Polizei hat eigenen Angaben zufolge einen Terroranschlag vereitelt. Im Vorort Vollsmose von Odense werden neun mutmaßliche Terroristen eines muslimischen Netzwerks verhaftet, die sich bereits Sprengstoff verschafft hatten. Nach dem Haftprüfungstermin werden drei Männer wieder entlassen. Der Chef des polizeilichen Nachrichtendienstes, Lars Findsen, spricht von lange andauernden Ermittlungen: "Bei unserer Razzia haben wir Material sichergestellt, mit dem Sprengstoff hergestellt werden kann. Wir wissen nicht genau, wie weit die Planungen für mögliche Terroraktionen gediehen waren, aber für uns war die Zeit gekommen, einzugreifen." Für Dänemarks Justizministerin Lene Espersen wirkt besonders schwer, dass dänische Staatsbürger einen Anschlag auf dänischem Boden geplant haben.[36]
  • Lübeck/Deutschland: Das Landgericht Lübeck verurteilt den Schwerverbrecher „Christian Bogner“ zu lebenslanger Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung. Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass Bogner um eine neue Identität zu erlangen, im Oktober 2004 den Gärtner Engelbert Danielsen aus Eutin in eine Falle lockte und tötete. Damit erkennen die Richter eine besondere Schwere der Schuld Bogners an. Der mitangeklagte Bruder Bogners, Martin Lenz, wird wegen Beihilfe zum Mord und Gefangenenbefreiung zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt.[37]

Mittwoch, 6. September

Prinz Akishino und Prinzessin Kiko

Donnerstag, 7. September

Palais de l'Europe

Freitag, 8. September

  • Kabul/Afghanistan: Bei einem schweren Selbstmordanschlag in der afghanischen Hauptstadt nahe der USA-Botschaft am verkehrsreichen Massud-Kreisverkehr werden mindestens 16 Menschen getötet. Der Wagen des Attentäters hat nach Angaben von Augenzeugen das Fahrzeug eines US-Konvois gerammt.[50]
  • Bagdad/Irak: Die irakische Regierung unter Nuri al-Maliki hat für einen Monat die Berichterstattung des Senders Al Arabija aus der irakischen Hautpstadt untersagt. Dem arabischen Fernseh-Sender mit Sitz in Dubai wirft man dabei vor, dass er die Bevölkerung zur Gewalt aufhetze. Maliki hatte die Presse bereits im Juli 2006 aufgerufen, zurückhaltender über die Gewalt zu berichten, um damit Extremisten nicht in die Hände zu spielen[51]
Datei:Merkel angela.jpg
Angela Merkel
  • Tungokotschen/Sibirien: Im russischen Bergwerk „Darassun“ der russisch-britischen Gesellschaft Highland Gold Mining wütet seit Donnerstag ein Feuer, das durch Schweißarbeiten verursacht wurde. 22 Bergleute sind in der Goldmine eingeschlossen, elf weitere bereits ums Leben gekommen. 15 Angehörige der Rettungskräfte müssen wegen der giftigen Dämpfe ins Krankenhaus eingeliefert werden. „Das Bergwerk ist über 100 Jahre alt. Die Belüftungsanlage ist veraltet und funktioniert praktisch nicht mehr“, teilt ein Mitarbeiter des Ministeriums für Zivilschutz mit. Von 64 Arbeitern, die unter Tage eingeschlossen waren, können 33 von ihnen sich aus eigener Kraft aus ihrer misslichen Lage befreien.[52]
  • Berlin/Köln: Nach dem aktuellen „Deutschland-Trend“ von Infratest ist die Mehrheit der Deutschen mit dem Ergebnis der letzten Bundestagswahl ein Jahr danach überwiegend unzufrieden. Mit der Arbeit der Bundesregierung unter Angela Merkel sind zwei Drittel der Befragten unzufrieden. Selbst die einzelnen Parteien erfüllen nicht die in sie gesetzten Erwartungen. Dabei fällt auf, dass allein die Anhänger der CDU/CSU-Union ein überwiegend positives Urteil fällen. Die Wähler der mitregierenden SPD sind nur zu 30 Prozent zufrieden, 69 Prozent sehen die schwarz-rote Regierung negativ. Ebenso gut könne die SPD in der Opposition agieren.[53]
  • London/New York: Die USA verhaften zum zweiten Mal in kurzer Zeit einen Firmenchef eines Online-Buchmachers und bewirken somit einen weiteren Rückschlag der Internet-Wettbranche und indirekt einen Einbruch ihrer Milliarden-Umsätzen sowie deren Aktienkursen. Nach Angaben des britischen Online-Buchmacher Sportingbet verhafteten die US-Behörden ihren Verwaltungsrat-Chef Peter Dicks im Zusammenhang mit Glücksspiel-Vorwürfen bereits am Donnerstag. Die Verhaftung steht nach Angaben der Polizei im Zusammenhang mit Glücksspiel-Vorwürfen. Sportingbet-Aktien setzte man sofort vom Handel aus und bleibt deshalb zunächst von den Verlusten verschont, welche die Anteilsscheine seiner Konkurrenten verbuchten.[54]
Impression vom 38. Solinger Zöppkesmarkt

Samstag, 9. September

Aufstieg der Atlantis (STS-27)
  • Cape Canaveral/USA: Nach vier wegen ungünstiger Witterung abgesagten Starts startet die Raumfähre „Atlantis“ Internationalen Raumstation (ISS) um 11.15 Uhr Ortszeit (17.15 MESZ) gestartet, in der sich auch der deutsche Astronaut Thomas Reiter aufhält. Diese Einsatz soll elf Tage dauern und nimmt damit nach mehrjähriger Unterbrechung wieder die regelmäßigen Transportflüge der NASA zur ISS auf, die bis 2010 vollständig ausgebaut werden soll. Die Flüge waren nach dem tödlichen Unglück der Raumfähre „Columbia“ am 1. Februar 2003 gestoppt worden.[57]
  • München/Deutschland: 150.000 Menschen begrüßen Papst Benedikt XVI. zu seinem sechstägigen Besuch in Bayern. Bei seiner Ankunft auf dem Flughafen appelliert er an die Deutschen, sich aktiv an der Weitergabe der grundlegenden Werte des christlichen Glaubens zu beteiligen. „Mein Besuch in dem Land, in dem ich geboren wurde, möchte auch in diesem Sinne eine Ermutigung sein“, sagte der Papst.[58]
  • Damaskus/Syrien: Nach Angaben des italienischen Ministerpräsidenten Romano Prodi akzeptiert der syrische Präsident Baschar al-Assad grundsätzlich die Stationierung von EU-Grenzschützern an der syrisch-libanesischen Grenze.[59]
  • Santiago de Chile/Chile: Der ehemalige chilenische Diktator Augusto Pinochet soll sich erstmals auch wegen Foltervorwürfen seiner Verantwortung stellen. Daher hebt das oberste Gericht in Santiago de Chile seine Immunität gegen Strafverfolgung im Zusammenhang mit dem früheren Folterlager Villa Grimaldi auf. Dabei geht es um die Mitschuld des heute 90-Jährigen an der Verschleppung von 36 Menschen und an Folter in 23 Fällen während der Diktatur zwischen 1973 und 1990.[60]
  • Oslo/Norwegen: Aufgrund eines noch ungeklärten Störfalls wird der Forschungs-Kernreaktor des Institutes für Kerntechnik in Kjeller im Bezirk Akerhus ausgeschaltet. Norwegen nutzt im Gegensatz zum schwedischen Nachbarn keine Atomkraft zur Stromerzeugung.[61]

Sonntag, 10. September

„Weiße Villa“, Berlin, Friedrichshagen
  • Deutschland: In der gesamten Bundesrepublik wird der Tag des offenen Denkmals gefeiert, an dem eine Vielzahl von denkmalgeschützten Bauwerken der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Dieses ermöglichen in erster Linie ehrenamtlich tätige Mitarbeiter, sodass die Denkmäler zu bestimmten Zeiten und zum Teil mit Führungen besucht werden können.[62]
  • Monza/Italien: Der siebenmalige Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher verkündet nach seinem 90. Grand-Prix-Sieg seinen Rücktritt vom Motorsport innerhalb der Formel 1. Maßgeblich für seine Rücktrittsentscheidung, die sowohl von seiner Familie als auch von der Teamleitung Ferraris akzeptiert und mitgetragen würde, wäre die Überlegung gewesen, dass er zwar im Moment noch die notwendige phsyische Kraft und psychische Energie besitze, um an der Spitze mitfahren zu können, dies aber für die Zukunft nicht unbedingt bejahen können. Außerdem möchte er einem Teamkollegen wie Felipe Massa mit einem Bleiben nicht die Karriere verbauen. [63]
  • Mitteleuropa: Die Erweiterung des Schengen-Abkommens auf die 8 zentraleuropäischen Beitrittsländer verzögert sich vermutlich bis 2009. Am stärksten dürfte diese Verzögerung für Ungarn und Slowenien spürbar werden. Der Grund sind vielfach noch fehlende rechtliche Grundlagen und Probleme mit dem EU-Zentralcomputer.
  • Österreich: Im Wahlkampf gerät die SPÖ nach gutem Start in die Defensive. Die eher linksorientierte Zeitung "Der Standard" berichtet über zwei Parteispenden von einigen zehntausend Euro, die der Investmentbanker Wolfgang Flöttl, der Hauptschuldige in der BAWAG-Affäre, 1999 zur SPÖ geleitet habe. Der für eine Zahlung genannte Ex-Bundeskanzler Vranitzky widerspricht: es habe sich um sein Honorar für die Beratung zur Einführung des Euro gehandelt. [64]
  • Iran uind EU: das mögliche Einlenken Persiens gegenüber der EU - seit vorgestern ist in Wien ein 2-monatiges Aussetzen der Urananreicherung in Verhandlung - wird von der IAEO und den USA gewürdigt. Es sei v.a. auf das Geschick Javier Solanas zurückzuführen. Sonntags hatte der Iran diesen Verhandlungspunkt allerdings noch dementiert.
  • New York: zum Fünfjahres-Gedenken an die Terroranschläge vom 11. September findet am Abend eine Lichtinstallation statt, welche die damals eingestürzten WTC-Türme optisch sichtbar macht. Präsident George W. Bush bekräftigt in einer von allen TV-Sendern übertragenen Ansprache, dass die Terrorismusbekämpfung seither Erfolge hatte, aber auch künftig eine wichtige Aufgabe sei. „Sie ist die größte Herausforderung an die USA seit Ende des Kalten Krieges, sagt Bush. Die Demokratische Partei kritisiert, Bush würde am Vorabend von 20 Urwahlen zum Kongress das Thema politisch missbrauchen. [65]
  • Uruguay: Erstmals seit 1985 - dem Ende der 12-jährigen Militärdiktatur - werden acht Offiziere und Polizisten wegen Vergehens gegen die Menschenrechte verurteilt. Bisher galt dafür eine 1989 mit Volksabstimmung bestätigte Amnestie, die der im März 2005 gewählte Premier Tabaré Vazquez (SP) nun neu auslegt. [66]

Dienstag, 12. September

Übersicht über die Hochschulorganisation
  • Berlin/Deutschland: Nach einer OECD-Studie zur Ausbildung von Hochqualifizierten haben Deutschland und Österreich den Anschluss an die anderen Vergleichsstaaten verloren. Damit riskiert man insbesondere in der BRD die Zukunft als führende Industrienation. Zwar konnte man den Anteil der Hochschulabsolventen geringfügig auf 20,6 Prozent anheben, in anderen Ländern beträgt der Anteil jedoch im Durchschnitt rund 36,8 % eines Jahrgangs. Lediglich Österreich, Tschechien und die Türkei blicken auf eine schlechtere Ausbildungsbilanz. Andreas Schleicher, der die OECD-Studie als Experte begleitete, führt dies in erster Linie darauf zurück, dass in Deutschland lediglich 38,8 % eines Altersjahrgangs die allgemeine Hochschulreife erlangen, während dies im OECD-Durchschnitt nunmehr 67,7 Prozent sind. Mit dem Aufkommen weitere geburtenschwacher Jahrgänge werde sich der Trend noch verstärken.[67]
  • Regensburg/Deutschland: Der Deutschland-Besuch von Papst Benedikt XVI. wird mit einer Open Air-Messe am Islinger Feld fortgeführt, die 250.000 Gläubige besuchen und mit Benedetto-Rufen begleiten. Der Papst fordert die Christen auf, wieder mehr von Gott zu sprechen: «Der Atheismus ist ein aus Gottesangst geborener Irrweg!» Seit der Aufklärung arbeite ein Teil der Wissenschaft emsig daran, eine Welterklärung ohne Gott zu finden. Doch sei die Welt und die Menschen kein zufälliges Produkt der Evolution. Benedikt prangert auch die «Zerstörung des Gottesbildes durch Hass und Fanatismus» an. [68]
In Regensburg, wo der Papst noch als Einwohner gemeldet ist, lebt auch sein älterer Bruder Georg, der von 1964 bis 1994 die Regensburger Domspatzen leitete. Am Mittwoch werden beide einige private Stunden verbringen.
  • Libanon: Der britische Premier Tony Blair wird bei seinem Staatsbesuch teilweise für 1100 Todesopfer des Israel-Hisbollah-Krieges verantwortlich gemacht. Blair betont hingegen seine Bemühungen um einen möglichst frühen Waffenstillstand.

Mittwoch, 13. September

  • Teheran/Iran: Der irakische Präsident Nuri al-Maliki trifft zu seinem ersten offiziellen Besuch in der iranischen Hauptstadt ein. Den Verlautbarungen nach wird er die Führung des Nachbarlandes darum bitten, sich nicht in die internen Angelegenheiten seines eigenen Landes zu involvieren. Laut seinem Pressesprecher sind Gespräche mit dem iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad und dem Geistlichen Oberhaupt des Irans, Ajatollah Seyyed Alī Chāmene'ī, geplant.[69]
  • Bagdad/Irak: So genannte „Todesschwadrone“ bringen im Irak 60 Menschen um. Die Leichen wiesen Spuren von Folter auf und waren teilweise noch gefesselt. Nach Angaben der irakischen Regierung und der US-Streitkräfte geht die eigentliche Gefahr gegenüber der Stabilisierung des Iraks nicht mehr von den Anhängern des gestürzten Diktators Saddam Hussein aus, sondern von den gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Sunniten und Schiiten.[70]
  • Diyarbakir/Türkei: In der hauptsächlich von Kurden bewohnten osttürkischen Stadt Diyarbakir sterben 11 Menschen an den Folgen einer Bombenexplosion neben einer Bushaltestelle am Rande eines Parks. Nach Angaben der türkischen Polizei galt die ferngezündete Bombe ursprünglich einem anderen Ziel.[71]
Datei:Doc morris logo.jpg

Donnerstag, 14. September

  • Berlin/Köln/Mainz: Der Vorschlag der ARD, die Rundfunkgebühr für internetfähige Computer und Handys auf 5,52 € − entsprechend der Abgabe in Höhe der für Radiogeräte fälligen Gebühr − festzusetzen, stößt auf breite Kritik bei den Wirtschaftsverbänden und verschiedenen Parteipolitikern. Das ZDF hat dem Vorschlag bereitwillig zugestimmt. Rolf Kurz, Präsident des Bundesverbands der Selbstständigen (BDS) verurteilt diese Pläne zumindest im Falle der Unternehmer als „Wegelagerei“, da man „dreimal für eine Sache abkassieren würde“. Der Besitz eines PCs habe nichts mit dem Radiohören zu tun.[73]

Freitag, 15. September

Samstag, 16. September

Datei:Karte Japan Kyushu.png
Kyūshū in Japan

Sonntag, 17. September

Nach den Wahlen in Berlin kann Klaus Wowereit (SPD) mit 30,9 Prozent der Wählerstimmen als stärkste Fraktion beruhigt weiterregieren und sich den Koaltionspartner aussuchen. Die Wahlbeteiligung liegt um die 60 Prozent.[77]
Das Parlamentsgebäude in Budapest
  • Budapest, Ungarn: Vor dem Parlamentsgebäude verlangen 10.000 Demonstranten den Rücktritt von Ministerpräsident Ferenc Gyurcsány, als bekannt wird, dass er in einer internen Rede eine Täuschung der Wähler bei den Parlamentswahlen im April zugeben musste.
  • Södertälje/Wolfsburg: Das Übernahmeangebot von MAN über rund 9,6 Milliarden € an Scania wird nach der Familie Wallenberg (29 Prozent der Anteile) auch vom größten Einzelaktionär VW (34 %) aus strategischen Gründen abgelehnt. Bereits die Scania-Konzernleitung wies das Angebot zurück. Hakan Samuelsson, Leiter von MAN, bleibt jedoch optimistisch, Scania übernehmen zu können. Im Verbund wäre man Marktführer auf dem europäischen Markt für Nutzfahrzeuge vor DaimlerChrysler und dem Duo Volvo-Renault.[79]
  • Frankfurt am Main/Deutschland: Die SPD möchte trotz des Widerstands des Koalititionspartners CDU die Einführung gesetzlich fixierter Mindestlöhne für die gesamte Wirtschaft verfolgen. Der SPD-Vorsitzende Kurt Beck dazu: „Wer vollschichtig arbeitet, soll davon auch leben können“[80]

Dienstag, 19. September

  • Nordkorea und Japan: Die Regierung in Tokio verhängt Wirtschaftssanktionen gegen Nordkorea und verschärft die Kontrolle der Finanzströme. Japanische Banken dürfen künftig nicht mehr mit 15 Unternehmen sowie einer Einzelperson zusammenarbeiten, die laut Kabinettssekretär Shinzo Abe für das nordkoreanische Waffenprogramm tätig sind. [81]
Auch Australien verhängt ähnliche Sanktionen. Sie stehen im Einklang mit einer UNO-Resolution, welche die Raketentests Nordkoreas vom Juli verurteilt. Japan hatte damals eine sechsmonatige Hafensperre für die Personenfähre nach Nordkorea verhängt. Erst am Samstag hatte ein Spitzenverteter der KP-Diktatur, Kim Jong Nam, bei der XIV. Gipfelkonferenz der Blockfreien in Havanna strikt abgelehnt, über Nordkoreas Atomwaffenprogramm zu verhandeln, solange die Sanktionen der USA nicht aufgehoben seien.
  • Ungarn: Bei Demonstrationen wird weiterhin der Rücktritt des sozialistischen Ministerpräsidenten Ferenc Gyurcsány verlangt. Die Kundgebungen, die schon Sonntags vor dem Budapester Parlament begannen, wurden durch Bekanntwerden einer parteiinternen Rede ausgelöst, in der Gyurcsány einräumte, die Wähler vor den Parlamentswahlen im April belogen zu haben. Die Oppositionsparteien fordern den Rücktritt des Regierungschefs, der laut Staatspräsident Laszlo Solyom das Vertrauen der Menschen in die Demokratie enttäuscht habe. Am 1. Oktober finden in Ungarn landesweit Kommunalwahlen statt.
In Budapest kommt es zu den schwersten Unruhen seit Jahrzehnten und durch Hooligans zu Gewalttätigkeiten gegen die Polizei, die Wasserwerfer einsetzt. Das Rundfunkgebäude wird gestürmt und der Abbruch des Sendebetriebs erzwungen. Mehrere Fahrzeuge werden angezündet und drei Menschen schwer verletzt. Nach den Ausschreitungen bietet der ungarische Polizei- und Justizminister Jozsef Petretei seinen Rücktritt an, den jedoch Gyurcsány nicht annimmt. [82]

Mittwoch, 20. September

Belege

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