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André Eisermann

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Datei:Nibelungenfestspiele 2004 JoachimKrol AndreEisemann WiebkePuls.JPG
André Eisermann (Mitte) mit Joachim Król und Wiebke Puls bei den Nibelungenfestspielen 2004 in Worms

André Eisermann (* 28. Oktober 1967 in Worms) ist ein deutscher Theater- und Filmschauspieler. Eisermann, der als Sohn eines Schausteller-Ehepaars zur Welt kam, zog in seiner Jugend zunächst zusammen mit seinen Eltern von Rummelplatz zu Rummelplatz, half ihnen beim Betrieb der eigenen Büchsenwurfbude und konnte deshalb kaum einmal länger als zwei Wochen an einem Ort bleiben. Der Rummel hat in seiner Familie eine große Tradition, war doch schon sein Urgroßvater "der stärkste Mann der Welt", seine Großmutter eine Schlangenfrau.
Eisermann begann 1988 eine vierjährige Schauspielausbildung an der Münchner Otto-Falckenberg-Schule. Danach spielte er bei Bayerischen Staatsschauspiel und an den Münchner Kammerspielen, bevor ihn Regisseur Axel Corti nach Wien ans Theater in der Josefstadt für Bruckerns "Die Rassen" holte.
Sein Leinwanddebüt gab Eisermann 1991 in Peter Timms Ost-West-Komödie "Go Trabi go", gefolgt von "Durst". 1993 folgte schließlich die Rolle des Kaspar Hauser in dem gleichnamigen Film von Peter Sehr. Dabei wählte ihn der Regisseur unter 800 Bewerbern aus.
Dieser Film machte Eisermann über Nacht bekannt. Neben dem internationalen Erfolg des Filmes brachte ihm die Verkörperung der historischen Person auch persönlichen Ruhm ein. Er wurde mit euphorischen Kritiken und zahlreichen Preisen und Auszeichnungen überhäuft, darunter den Darstellerpreis auf dem Filmfest von Locarno, den Bayerischen Filmpreis und den Deutschen Filmpreis.

Mit dem selben Einsatz, mit dem er sich auf die Rolle des Kaspar Hauser vorbereitete - er las 30 Bücher über ihn, verzichtete völlig auf Alkohol, Nikotin und Fleisch -, ging er auch die Vorbereitungen zu Joseph Vilsmaiers Verfilmung von Robert Schneiders Roman "Schlafes Bruder". Um der Romanfigur, einem Musiker, der aus unerfüllter Liebe zugrunde geht, gerecht zu werden, erlernte er das Orgelspiel und nahm 10 Kilogramm ab. Das Publikum und die Kritik dankte es ihm, "Schlafes Bruder" erhielt mehrere Auszeichnungen und wurde sogar für den Golden Globe nominiert.

In der Film- und Theaterbranche gilt Eisermann als schwierig und eigensinnig, ähnlich den Charakteren, die er im Film oder auf der Bühne verkörpert.