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Steinbeis Hochschule

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Steinbeis-Hochschule
Gründung 1998
Trägerschaft privat
Ort Berlin
Bundesland Berlin Berlin
Land Deutschland Deutschland
Präsident Jürgen Abendschein
Giorgi Khubua
Studierende 8907 (WS 2019/20)[1]
Website www.steinbeis-hochschule.de

Die Steinbeis-Hochschule Berlin (kurz SHB; englisch Steinbeis-University Berlin)[2] ist eine staatlich anerkannte private Hochschule mit Promotionsrecht.[3][4] Der akademische Bereich gliedert sich in den drei Fakultäten Technology and Engineering, Leadership and Management sowie Business and Economics und wird über Graduate Schools und Schools sichergestellt.

Geschichte

Die Steinbeis-Hochschule wurde 1998 im Berliner Ortsteil Adlershof gegründet. Die Hochschule ist durch das Bundesland Berlin staatlich anerkannt und firmiert in privater Trägerschaft der „Steinbeis-Hochschule Träger gGmbH“, einer 100%igen Tochter der Steinbeis-Stiftung.[2]

Namensgeber ist Ferdinand von Steinbeis (1807–1893); Steinbeis ist auch Namensgeber für die Steinbeis-Stiftung und viele Schulen und berufliche Fortbildungsstätten, vor allem in Baden-Württemberg.

2018 hat sich die Hochschule eine Grundordnung gegeben[2] mit den zentrale Hochschulorganen Präsidium, Akademischer Senat und Hochschulrat.

Profil und Struktur

Steinbeis-Hochschule Organigramm

Die Steinbeis-Hochschule Berlin bietet in den Feldern Forschung, Lehre und Studium in den Studienrichtungen Technologie, Management und Ökonomie Bachelor-, Master- und Promotionsprogramme[3][4] an, vorrangig vor allem berufsbegleitende und berufsintegrierte Studienprogrammen.

Die Hochschule gliedert die akademische Aus- und Weiterbildung sowie Forschung in den drei Fakultäten[5]

  • Technology and Engineering
  • Leadership and Management
  • Business and Economics

Innerhalb der Fakultäten finden sich die Graduate Schools und Schools.[5] Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Hochschulinstituten, die von Professorinnen und Professoren der Hochschule verantwortet werden und mit den akademischen Schools assoziiert sind.[6] Darüber hinaus gibt es im Steinbeis -Verbund zahlreiche Steinbeis-Unternehmen als Steinbeis-Transferzentren, -Beratungszentren, -Forschungs- und Innovationszentren, -Transfer-Institute und GmbHs.

Geleitet wird die Hochschule von einem Präsidium mit Jürgen Abendschein, Präsident für Bildung, sowie Giorgi Khubua, Präsident für Forschung.


Kritik

Bachelorstudiengang Homöopathie

Anfang 2014 kam die Hochschule bundesweit in die Kritik, nachdem sie angekündigt hatte, über ein Steinbeis-Transfer-Institut in Traunstein ab September 2014 an der Homöo-Akademie einen Bachelorstudiengang in Homöopathie starten zu wollen. Kritiker sprechen von einer „Blamage für den Wissenschaftsstandort Bayern“.[7] Laut der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) sei der Studiengang „schlicht ein akademischer Etikettenschwindel“, der „einer Pseudowissenschaft höhere Weihen“ verleihe.[8]

Laut dem Wissenschaftsjournalisten Christian Weymayr sei der Studiengang eine „Fortbildungsschule für Heilpraktiker“, welche mit „einem akademischen Mantel beschönigt, aufgewertet“ würde. Man rede „vom Master und Bachelor, von Hochschule, von ‚akademisch‘“, so würden „alle die ernsthaften Studiengänge, die sich wissenschaftlichen Standards verpflichtet fühlen und an ganz normalen Hochschulen angesiedelt sind, diskreditiert.“[9] Der Einschätzung des Mediziners Edzard Ernst nach sei „nicht einmal das Minimum von kritischem Denken und akademischer Seriosität erfüllt“. Solche Ausbildungen seien „extrem bedauerlich – sie entwerten den Bachelor of Science auf allen anderen Gebieten und haben nicht das Geringste mit ‚Science‘ zu tun“.[10] Gegen die Akkreditierung des Studiengangs wurde eine Petition an den Berliner Senat gerichtet, welcher für die Hochschule zuständig ist.[11]

Anfang April 2014 veröffentlichte Spiegel Online, dass der geplante Studiengang doch nicht eingeführt wird.[12]

Masterstudiengang Kriminalistik

Der Masterstudiengang Kriminalistik wurde 2015 vom Spiegel für mangelnde Qualität sowie die fehlende Akkreditierung kritisiert. Drei Jahre nach Beginn des Studiengangs hatte er noch nicht die notwendige Akkreditierung von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft. Erst Anfang 2015 hatte sich die Hochschule um eine Akkreditierung bemüht, die von der zuständigen Agentur jedoch wegen Mängeln ausgesetzt worden war. Es sei unter anderem unklar, für welche Tätigkeiten der Studiengang qualifiziere. Der Masterstudiengang Criminal Investigation war in den letzten Jahren vom Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) und Deutsche Gesellschaft für Kriminalistik beworben worden.[13] Im März 2016 wurde der Studiengang vom Akkreditierungsrat akkreditiert. Die Evaluationsagentur Baden-Württemberg erteilte die Programmakkreditierung rückwirkend, die dadurch seit Beginn des Masterstudiums im Jahr 2012 wirksam war.[14] Der Masterstudiengang Kriminalistik wurde später aus dem Studienprogramm genommen.[15]

Masterstudiengang Psychologie

Die Wissenschaftsjournalistin Bärbel Schwertfeger kritisierte 2015 auf Spiegel Online, dass für einen Masterstudiengang in Psychologie kein Bachelor in Psychologie, sondern nur betriebswirtschaftliche Vorkenntnisse erforderlich gewesen seien.[16]

Bekannte Absolventen (Auswahl)

Aktuell umfasst das Alumninetzwerk der Steinbeis-Hochschule mehr als 19.600 Alumni.[17]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Studierende: Deutschland, Semester, Nationalität, Geschlecht, Hochschulen, WS 2019/20. (Tabelle) Statistisches Bundesamt; abgerufen am 3. Oktober 2020
  2. a b c Grundordnung der Hochschule in der Fassung vom 1. Oktober 2018, Artikel 1 (PDF); abgerufen am 30. März 2021
  3. a b Grundordnung: § 14 Promotion der Hochschule in der Fassung vom 1. Oktober 2018, Artikel 14 (PDF); abgerufen am 30. März 2021
  4. a b Promotionsordnung (PRO) der Steinbeis-Hochschule Berlin, Ausgabe vom 19. November 2013
  5. a b Steinbeis-Hochschule Organigramm auf steinbeis-hochschule.de, abgerufen am 30. März 2021
  6. Steinbeis Verbund auf steinbeis.de, abgerufen am 30. März 2021
  7. Der Globuli-Bachelor Streit um Homöopathie-Studium in Traunstein. (Memento vom 3. März 2014 im Internet Archive) BR, 26. Februar 2014
  8. Umstrittenes Homöopathie-Studium: Die Globulisierungs-Falle. In: Spiegel Online, 17. Februar 2014
  9. Dr. Globuli – Neuer Studiengang für Homöopathie. SWR, 24. Februar 2014
  10. Homöo-Akademie: „Nicht einmal ein Minimum an akademischer Seriosität“. In: Der Standard, 27. Januar 2014
  11. openpetition.de
  12. Globuli-Kunde: Privat-Hochschule gibt Homöopathie-Studiengang auf. In: Spiegel Online, 4. April 2014
  13. Miriam Olbrisch: Tatort Universität. In: Der Spiegel. Nr. 46, 2015, S. 50 (online).
  14. Pressemitteilungen. (Memento vom 14. März 2016 im Internet Archive) School of Governance Risk & Compliance, 8. März 2016
  15. Studiengänge | Steinbeis-Hochschule. Abgerufen am 9. September 2020.
  16. Bärbel Schwertfeger, DER SPIEGEL: Wirtschaftspsychologie: Streit um Titel und Qualifikation - DER SPIEGEL - Job & Karriere. Abgerufen am 27. Oktober 2020.
  17. Alumni und Netzwerke Webseite der Steinbeis-Hochschule; abgerufen am: 26. September 2020
  18. 9. Kamingespräch mit Dr. Ingmar Hoerr Pressemeldung Steinbeis SIBE vom 1. Juli 2013; abgerufen am: 10. Oktober 2020
  19. Deutscher Patrick Warnking neuer Country Manager Google Schweiz Meldung vom 31. Januar 2015 in Netzwoche; abgerufen am: 10. Oktober 2020
  20. Christine Kalkschmid wird neue Leiterin HR bei Allianz Suisse Meldung vom 23. April 2015 in Handelszeitung; abgerufen am: 10. Oktober 2020
  21. Christiane Wolff wird PR-Chefin von Serviceplan Meldung vom 5. September 2011 in Horizont (Fachzeitschrift); abgerufen am: 10. Oktober 2020
  22. Jan Peter Tewes LinkedIn Profil; abgerufen am: 10. Oktober 2020
  23. Armin Wolf: “News kind of comes to me…” Young Audiences, Mass Media, and Political Information. In: Master’s Thesis an der Berlin School of Creative Leadership. berlin-school.com - Steinbeis-Hochschule Berlin, abgerufen am 23. November 2020 (englisch).

Koordinaten: 52° 30′ 33,8″ N, 13° 28′ 24,6″ O