Faschismus

Der Begriff Faschismus bezeichnet verschiedene sich ähnelnde politische Ideologien und die ihn tragenden Massenbewegungen, welche zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden sind. Ein zentrales Element der faschistischen Ideologie ist der Autoritarismus. Er wird in verschiedener Weise gebraucht:
- Die Bewegung („movimento“) oder auch die Schwarzhemden Benito Mussolinis (1919-1922) und der „Stil“ des daran anschließenden politischen Regimes (1922-1943/45) in Italien als Faschismus im engeren Sinne (vor allem in den 1920er und 1930er Jahren auch „Fascismus“ genannt).
- Nach einer Interpretation durch Faschismusforscher wie Ernst Nolte (seit 1963) schließt der Begriff neben den anderen antidemokratischen, antiliberalen und antikommunistischen Ideologien als Vergleichskategorie auch den deutschen Nationalsozialismus und verschiedene kleinere Bewegungen im Europa der Zwischenkriegszeit mit ein. Jedoch wird in diesem Zusammenhang etwa nicht ohne Weiteres vom „deutschen Faschismus“ gesprochen - „Faschismus“ dient hier allein als Begriff für eine bestimmte Art politischer Richtungen und Regime in der Zeit der Weltkriege (also zwischen 1918/19 und 1945).
- Schon seit den frühen zwanziger Jahren wurde er von Sozialdemokraten und von Kommunisten weitgehend mit einem militanten Antikommunismus und dem sogenannten „Spätkapitalismus“ als extreme Ausprägung kapitalistischer Herrschaftsordnung gleichgesetzt.
- In den sozialistischen Ländern des Ostblocks wurde er gleichbedeutend mit Nationalsozialismus verwendet. Der Begriff Nationalsozialismus wurde strikt vermieden, da das enthaltene Wort „Sozialismus“ eine Nähe zum herrschenden Regime nahegelegt hätte.
Abgeleitet ist der Begriff Faschismus nach Aussagen der faschistischen Propaganda vom italienischen fascio beziehungsweise dem lateinischen Begriff fasces für Bund, Bündel. Dahinter steht die reziprok-altruistische These "Gemeinsam sind wir stark".
Er geht zurück auf die fasces, Rutenbündel, die die antiken Liktoren als Symbol der Macht des Römischen Reiches dem römischen Machthaber (Konsul, Imperator, Statthalter) vorantrugen. Außerhalb Roms wurde die Machtdemonstration verstärkt, indem die Liktoren nicht nur die fasces, also die Rutenbündel, sondern zusätzlich ein darin eingewickeltes Beil mit sich führten. Ein solches Rutenbündel mit Beil wird deshalb auch als Liktorenbündel (italienisch littorio) bezeichnet. Dieses wurde auch zu einem offiziellen Zeichen der italienischen Bewegung. Der dadurch dokumentierte Machtanspruch zeigt sich auch in Monumentalbauten wie dem Siegesdenkmal Bozen. In der persönlichen Standarte Mussolinis war es ebenfalls vertreten.
„Faschismus“ (italienisch fascismo) ist aber auch eine Ableitung zum italienischen Begriff fascio („Bund“) und hat damit etymologisch auch eine katholisch-sozialistische Tradition - Ende des 19. Jahrhunderts formierten sich vor allem auf Sizilien soziale Protestbewegungen als fasci. Diese Konnotation des Begriffs dürfte bei der Namensgebung des italienischen Faschismus 1919 bestimmender gewesen sein als der römische Hintergrund, der später in der Selbstdarstellung aber fast ausschließlich betont wurde, um dem Faschismus historische Kontinuität beizulegen.
Faschismus im engeren Sinn: Italien

Zunächst war „Faschismus“ nur die Bezeichnung der politischen Bewegung, die aus den von Benito Mussolini 1919 gegründeten Fasci Italiani di Combattimento („Italienische Kampfbünde“) hervorging und die 1922 die Macht in Italien eroberte.
Wesentliche Elemente des italienischen Faschismus
- Eine extrem nationalistische, populistische Herrschaftsform mit ausgeprägtem Führerkult.
- Nachdrückliche Ästhetisierung von Politik und die Betonung des voluntaristischen Zuges der Politik, also des Vorrangs des Willens vor der Ökonomie. Der Faschismus ist hier Erbe des Futurismus und seiner Theorien.
- Der exzessive Gebrauch von politischen Symbolen wie Fahnen, Marschkolonnen und Uniformen in rituellen Massenzeremonien.
- Ein an der Antike ausgerichteter Traditionalismus, der sich besonders im Kult der römischen Vergangenheit äußerte, zugleich aber auch eine revolutionär - dynamische Selbstdarstellung und entsprechende Politikansätze.
- Ein korporatives Wirtschaftsmodell mit nach Produktionszweigen gegliederter Organisation, mit einem das Parlament ersetzenden Plenarorgan („Kammer der Fasci und der Korporationen“, Camera dei Fasci e delle Corporazioni, seit 1938/39) und einem aus Partei- und Staatsfunktionen gemischten Organ, dem „Faschistischen Großrat“ (Gran Consiglio del Fascismo, seit 1922, seit 1928 Staatsorgan), an der Spitze.
- Die ideologische Verherrlichung von Gewalt in der Tradition von Georges Sorel.
- Das Streben, weite Teile der kroatischen Ostküste der Adria Italien einzuverleiben (Irredentismus).
- Parteienkritik, wie sie insbesondere der Soziologe Robert Michels betrieb, und Selbstverständnis als (während der Bewegungsphase 1919 bis 1922) Anti-Partei bzw. (danach) als Massenpartei eines neuartigen Typus.
Zwischen dem modernistisch-revolutionären und dem konservativ-traditionalistischen Flügel kam es immer wieder zu Spannungen. Mussolini lavierte lange zwischen den Positionen und hatte dabei vor allem in der Zeit zwischen 1921 und 1925 große Mühe, diese zentrifugalen Kräfte zusammenzuhalten. Gleichzeitig aber fungierte die gegensätzliche Selbstdarstellung nach außen auch zur Bindung verschiedener gesellschaftlicher Strömungen an den Faschismus.
1932 veröffentlichte Mussolini seine theoretische Ausarbeitung: Der Geist des Faschismus.
Geschichte des italienischen Faschismus
Der Gründer des Faschismus, Benito Mussolini, kam aus der Sozialistischen Partei Italiens, in der er den linkssyndikalistischen Flügel vertrat. Mussolini war unter anderem Chefredakteur der Parteizeitung L'Avanti. Organisatorische Gestalt gewann der Faschismus in Italien 1919, als Mussolini die Fasci Italiani di Combattimento („Italienische Kampfbünde“) gründete. Im selben Jahr schuf der Schriftsteller und Fliegerheld des Ersten Weltkrieges Gabriele D'Annunzio mit seiner handstreichartigen Eroberung von Fiume (heute Rijeka) ein erstes „präfaschistisches“ System mit einer korporativen Ordnung, Massenzeremonien und den Faschismus vorwegnehmender Symbolik. Die fasci wuchsen vor allem 1921 und 1922 rasch zur größten Massenbewegung Italiens, und Mussolini wurde, als er 1922 beim „Marsch auf Rom“ mit einem Putsch drohte, von König Vittorio Emanuele III. zum Ministerpräsidenten ernannt. 1925 verbot er die sozialistische Partei und antifaschistische Organisationen und schuf mit seinem Führerkult – dem „mussolinismo“ – ein Modell für andere faschistische Diktaturen. Der Duce („Führer“) präsentierte sich als Mann des Volkes: Arbeiter, Vater, Sportler, Frauenheld, Soldat, mit Uniform und martialischem Auftreten. Der Großmachtanspruch des antiken römischen Weltreiches blieb leitende Idee des italienischen Faschismus und führte namentlich zum Überfall auf Äthiopien 1935. Ab 1938 verfolgte der Faschismus auch offiziell eine antisemitische Politik, und zwar, darauf weist die neueste Forschung hin, aus eigenem Antrieb, nicht auf deutschen Druck, wie lange angenommen worden ist.
1943 wurde Mussolini vom Großrat, dem faschistischen Exekutivorgan, abgesetzt. Diese Absetzung erfolgte systemkonform mit einfachem Mehrheitsbeschluss, da der Rat die höchste Instanz des faschistischen Staates war. Mussolini wurde inhaftiert. Die deutsche Waffen-SS befreite Mussolini in einer abenteuerlichen Aktion aus seinem Gefängnis auf dem Gran Sasso in den Abruzzen. Unter deutscher Vorherrschaft gründete Mussolini in Norditalien die Repubblica Sociale Italiana („Republik von Salò“), die allerdings bis zum Kriegsende kaum mehr als ein deutsches Marionettenregime war.
Unterschiede zum Nationalsozialismus

Lange Zeit vertrat die Forschung die Ansicht, im Gegensatz zum Nationalsozialismus sei der Faschismus nicht ursprünglich antisemitisch gewesen. Antisemitische Elemente habe er erst aufgenommen, als Mussolini das "Achsen"-Bündnis mit dem Deutschen Reich unter Adolf Hitler geschlossen habe; der Antisemitismus sei noch verstärkt worden, als Mussolini nach seinem Sturz seine unter deutscher Vorherrschaft stehende Repubblica Sociale Italiana gründete.
Neue Forschungserkenntnisse erweisen diese Ansicht zumindest als fragwürdig, wenn nicht als falsch. Im Faschismus waren seit 1919 von maßgeblichen Protagonisten immer wieder antisemitische Parolen und Gedanken geäußert worden, die allerdings erst 1938 - also anders als beim von Anfang an offen antisemitischen Nationalsozialismus - (durch Annäherung an die Regierung Hitler) offizielle Regimepolitik wurden. Dennoch trat der Antisemitismus nicht erst gegen Ende der dreißiger Jahre als neues Merkmal zum Faschismus hinzu, sondern war ihm von Anfang an inhärent gewesen und trat jetzt nach einem jahrzehntelangen Reifungsprozess in den Vordergrund.
Der Faschismus kultivierte wie der Nationalsozialismus ein rigides Führerprinzip, allerdings nicht in der radikalen Konsequenz wie in der deutschen Diktatur. Die Bezeichnung Duce ("Führer", ab Mitte der dreißiger Jahre stets in Großbuchstaben: DUCE) war ideologisch überhöht. Neben dem Duce gab es jedoch noch einen „Faschistischen Großrat“ und den König, und Mussolini brauchte bedeutend länger als Hitler, um seinen unumschränkten Führungsanspruch durchzusetzen.
Überhaupt trug die faschistische Herrschaft in Italien deutlich mehr den Zug eines Herrschaftskompromisses mit den alten Eliten - der Monarchie, dem Militär, der Industrie und der Kirche - als in Deutschland, wo sich das nationalsozialistische Regime relativ schnell der meisten Bindungen an traditionelle Herrschaftsschichten entledigte.
Ein weiterer wichtiger Unterschied war der faschistische Etatismus, der sich deutlich vom völkischen und von der SS geprägten antietatistischen Nationalsozialismus abhob. Im Nationalsozialismus manifestierte sich nachdrücklich die Vorherrschaft der Partei gegenüber dem Staat, die schließlich zur völligen Auflösung des überlieferten Normen- und Institutionengefüges führte. Im Gegensatz dazu schuf der Faschismus in Italien zwar eine Reihe neuer Institutionen, tastete aber die bestehende Ordnung nicht oder kaum an (siehe dazu: Geschichte Südtirols.)
Es gab im Faschismus keine wie im Nationalsozialismus ausgearbeitete Rassenideologie. Wo das Wort "Rasse" (razza) überhaupt benutzt wurde, hatte es zumindest bis 1938 oft keine biologische Bedeutung, sondern wurde in dem auch in Deutschland früher gebräuchlichen Sinn von "rassig" als "edel" benutzt, ohne auf Abstammung abzuheben. Nach 1938 allerdings verbreiteten sich auch im faschistischen Diskurs biologische Auffassungen immer stärker.
Die faschistische "neue Ordnung" unterscheidet sich damit deutlich von dem vom Nationalsozialismus angestrebten Modell - während Hitler einen völkisch geordneten Rassestaat zu errichten versuchte, strebte Mussolinis Regime nach einem starken Staat unter Einbindung der alten Eliten und nach der Etablierung einer zwar skrupellosen, aber doch größtenteils traditionellen Macht- und Expansionspolitik.
Der modernistische Flügel des Faschismus unterstützte eine Kunstrichtung, die in Deutschland als entartete Kunst galt. Der Verfasser des futuristischen Manifests, Filippo Tommaso Marinetti kann als prominentestes Beispiel hierfür genannt werden.
Die Zahlen der politischen Opfer des italienischen Faschismus sind weitaus geringer als die des Nationalsozialismus. Im Faschismus wurden kaum Todesurteile gegen Regimegegner gefällt; dennoch ist nicht zu übersehen, dass auch das faschistische Regime Oppositionelle umbringen oder hinrichten ließ, mehrere Kriege (in Libyen, gegen Äthiopien, gegen Griechenland) führte und Albanien im Handstreich annektierte. Im Krieg gegen Äthiopien setzten italienische Truppen 1935/36 Giftgas gegen feindliche Soldaten ein und führten Massenerschießungen von Abessiniern nach deren Gefangennahme durch.
Faschistische Theoretiker und Vordenker des Faschismus
- Benito Mussolini (1883-1945) war 1919 der Begründer des Faschismus. Mussolini kam aus dem syndikalistischen Flügel der Sozialistischen Partei Italiens und war stark von Georges Sorel beeinflusst, weniger von - wie er anfangs behauptete - Vilfredo Pareto.
- Robert Michels (1876-1936) war deutscher Soziologe. Michels kam aus der SPD und wurde als Parteiensoziologe bedeutend. Er wechselte nach Italien, wandte sich dem Syndikalismus und später dem Faschismus zu. 1928 errichtete ihm Mussolini einen Lehrstuhl in Perugia, um die Theorie des Faschismus weiterzuentwickeln.
- Giovanni Gentile (1875-1944) war ein neoidealistischer Philosoph. Er vertrat eine "Aktualismus" genannte radikale philosophische Richtung, die die absolute Existenz der Dinge verneinte und die Theorie vertrat, sämtliche Erscheinungen würden erst im "reinen Akt" erzeugt. Gentile war 1922/23 faschistischer Erziehungsminister und setzte eine tradtionalistische Schulreform durch, geriet aber nach 1929 wegen seiner radikalen Positionen zunehmend ins Abseits.
- Sergio Panunzio (1886-1944) war ein Theoretiker des Syndikalismus. Er entwickelte nach 1922 einen wichtigen Teil der faschistischen Staatslehre, indem er das Verhältnis von Partei und Staat abzugrenzen versuchte. Panunzio lehrte an der einflussreichen Fakultät für politische Wissenschaft der Universität von Perugia.
- Der Jurist Alfredo Rocco (1875-1935) war ursprünglich einflussreicher Vordenker der nationalistischen Bewegung Italiens, die 1923 mit dem Faschismus fusionierte. Rocco wurde während des totalitären Umbaus des italienischen Staates ab 1925 zum Architekten des faschistischen Institutionengefüges. Unter anderem zeichnete er auch für die Verschärfung des Strafrechts verantwortlich.
- Enrico Corradini (1865-1931) war ebenfalls von Hause aus Nationalist. Er vertrat einen entschiedenen Expansionskurs Italiens, das als "proletarische Nation" gegen die reichen Nationen des Westens kämpfen müsse. Diese im Faschismus später sehr einflussreiche Denkfigur verband sich bei Corradini mit einer leidenschaftlichen Verehrung des antiken Rom.
- Julius Evola (1898-1974) war Kulturphilosoph und entstammte einer katholisch-traditionellen Familie in Rom. Später entwickelte er den an der Antike ausgerichteten heidnisch-rassistischen Traditionalismus. Evola repräsentierte einen reaktionären Teil des Faschismus, der immer wieder in Gegensatz zum modernistischen Flügel geriet, welchen Evola als Entartung des Faschismus kritisierte. Evolas extreme Ansichten blieben aber im Faschismus stets eine Minderheitenposition.
Faschismus im weiteren Sinn
Ernst Nolte und die Folgen
1963 gab Ernst Nolte mit seinem Werk Der Faschismus in seiner Epoche der Geschichtswissenschaft neue Impulse. Nolte verwendete den Begriff Faschismus zum ersten Mal als Epochenbegriff und kennzeichnete damit eine Gruppe politischer Bewegungen im Europa zwischen den Weltkriegen. Nolte definierte Faschismus als „Antimarxismus, der den Gegner durch die Ausbildung einer radikal entgegengesetzten und doch benachbarten Ideologie und die Anwendung von nahezu identischen und doch charakteristisch umgeprägten Methoden zu vernichten trachtet, stets aber im undurchbrechbaren Rahmen nationaler Selbstbehauptung und Autonomie“. Nolte fasst damit nicht nur den deutschen Nationalsozialismus und den italienischen Faschismus Mussolinis, sondern auch die Action française, eine rechtsradikale französische Bewegung zusammen. Damit war er der erste bürgerliche Historiker, der einen umfassenderen Faschismusbegriff benutzte. Faschismus ist für Nolte Kennzeichen der Epoche von 1917 bis 1945: Allein in dieser Zeit wurde die Notwendigkeit gesehen, der Bedrohung durch die Sowjetunion in ihrem Anspruch auf Weltrevolution mit faschistischen Mitteln zu begegnen.
Mit Noltes Faschismusbegriff, der sich oft in deutlich verflachter Gestalt durchsetzte, wurde alles unter Faschismus rubriziert, was eine nicht-kommunistische Diktatur im Europa des 20. Jahrhunderts anstrebte oder realisierte. Insbesondere wurde damit der Nationalsozialismus als faschistisch bezeichnet. Es kam schließlich auch dazu, dass faschistisch als eine polemische Bezeichnung für autoritär orientierte Antikommunisten verwendet wurde.
Totalitarismustheorie
Die Analyse des italienischen Faschismus wurde im Gefolge von manchen Theoretikern als Prototyp auch auf andere nationalistische Diktaturen in Europa und Lateinamerika angewandt. Die Totalitarismustheorie thematisiert Ähnlichkeiten der verschiedener diktatorischer Regierungssysteme, ob sie nun faschistisch oder kommunistisch begründet werden.
Matthew Lyons
Im Jahr 2004 formulierte der US-amerikanische Politikwissenschaftler Matthew Lyons die folgende Faschismusdefinition:
„Faschismus ist eine Form rechtsextremer Ideologie, die die Nation oder Rasse als organische Gemeinschaft, die alle anderen Loyalitäten übersteigt, verherrlicht. Er betont einen Mythos von nationaler oder rassischer Wiedergeburt nach einer Periode des Niedergangs und Zerfalls. Zu diesem Zweck ruft Faschismus nach einer `spirituellen Revolution´ gegen Zeichen des moralischen Niedergangs wie Individualismus und Materialismus und zielt darauf, die organische Gemeinschaft von `andersartigen´ Kräften und Gruppen, die bedrohen, zu reinigen. Faschismus tendiert dazu, Männlichkeit, Jugend, mystische Einheit und die regenerative Kraft von Gewalt zu verherrlichen. Oft – aber nicht immer – unterstützt er Lehren rassischer Überlegenheit, ethnische Verfolgung, imperialistische Ausdehnung und Völkermord. Faschismus kann zeitgleich eine Form von Internationalismus annehmen, die entweder auf rassischer oder ideologischer Solidarität über nationale Grenzen hinweg beruht. Normalerweise verschreibt sich Faschismus offener männlicher Vorherrschaft, obwohl er manchmal auch weibliche Solidarität und neue Möglichkeiten für Frauen einer privilegierten Nation oder Rasse unterstützen kann.“ (Zitiert nach publiceye.org vom 12. Januar 2004)
Marxistische Interpretationen
Die marxistische Faschismustheorie bezeichnet man als Agententheorie nach der die Führer der NSDAP Agenten oder Marionetten der Großindustrie gewesen sein sollen. Marxistische Theoretiker befassten sich intensiv mit dem Faschismusbegriff und definierten ihn im Wesentlichen aus einem spezifischen historischen und ökonomischen Kontext heraus als eine Variante des Kapitalismus in der Krise. Nach den umfassenden Theoriedebatten der 1970er und 1980er Jahre hat sich in der Geschichtswissenschaft heute mehrheitlich die Meinung durchgesetzt, unter Faschismus sei sinnvoll nur das europäische politische Phänomen der Zeit zwischen 1917 und 1945 zu verstehen. Der sehr weite Gebrauch des Begriffs Faschismus – wie er von marxistischen Theoretikern verwendet wird, zumal für Phänomene der Zeit nach 1945 – ist in der Geschichtswissenschaft nicht mehr verbreitet.
Marxistische Theoretiker (so in Deutschland zuerst Clara Zetkin, 1923) bezeichneten Faschismus als eine terroristische Herrschaftsform des Kapitals. Die klassisch gewordene Definition lieferte Georgi Dimitroff vor dem VII. Weltkongress der Komintern am 2. August 1935, als er vor dem Plenum der Kommunistischen Internationale feststellte, Faschismus sei „die offene, terroristische Diktatur der reaktionärsten, chauvinistischsten, am meisten imperialistischen Elemente des Finanzkapitals“. Damit war gemeint, dass zwischen Faschismus und Kapitalismus kein grundsätzlicher, vor allem kein ökonomischer Unterschied bestehe: In dem Moment, in dem der Kapitalismus sich in seinen ungezügelten Verwertungsbedingungen bedroht fühle - etwa durch eine drohende Revolutionäre Bewegung, wie in den frühen zwanziger Jahren in Italien oder während der Weltwirtschaftskrise in Deutschland - streife er seine pseudodemokratische Maske ab und zeige im Faschismus eine besonders harte Gangart der Ausbeutung und Unterdrückung. Außerdem helfe die faschistische Diktatur dem Kapitalismus zu überleben, da dieser besonders auf die Entrechtung der Arbeiter und die Zerschlagung ihrer Organisationen (Gewerkschaften, Arbeiterparteien) abziele. In marxistischer Interpretation ist der deutsche Nationalsozialismus eine Form des Faschismus, da er die gleichen „typischen“ Grundzüge das Faschismus aufweist und die „kapitalistischen Verhältnisse“ dieser Ansicht nach im Faschismus weiter existieren und dort (auch entgegen der Nationalsozialistischen Proganda) nicht in Frage gestellt werden. Begründet wird diese These mit den hohen Gewinnen, die besonders Stahl- und Rüstungskonzerne in jener Zeit erwirtschafteten.
Es sei eine bürgerliche ideologische Manipulation, dass im Faschismus die Kapitalisten nicht selber herrschten, sondern Angehörige anderer Klassen, und dass die faschistischen Diktatoren manchmal auch gegen die Bourgeoisie selbst vorgingen, deren „Agenten“ sie doch in orthodox-marxistischer Interpretation sein sollten. Diesen Widerspruch löste auch August Thalheimer nicht auf, als er Marx' Bonapartismus-Begriff auf den Faschismus anzuwenden suchte: Demnach wären die Faschisten mit ihrem Anhang deklassierter oder von der Deklassierung bedrohter Massen in einer klassenkämpferischen Pattsituation – ähnlich wie Napoleon III. und sein lumpenproletarischer Anhang nach der Februarrevolution 1848 – relativ unabhängig von der Bourgeoisie an die Macht gelangt, obwohl sie objektiv deren Interessen der Verhinderung einer Revolution verträten. Thalheimer definierte Faschismus als „politische Unterwerfung aller Massen, einschließlich der Bourgeosie selbst, unter die faschistische Staatsmacht bei sozialer Herrschaft der Groß-Bourgeosie und der Großgrundbesitzer“.
Unter die Definition als nützliche Büttel des Kapitals fielen in leninistischer und stalinistischer Definition alle Antikommunisten gleich welcher politischen Richtung. Die Bezeichnung der SPD als sozialfaschistisch, da sie in den Jahren nach 1918 mehrfach die Polizei gegen revolutionäre Arbeiter eingesetzt hatte, verstärkte die Kluft zwischen Kommunisten und Sozialdemokraten am Ende der Weimarer Republik. Den engen Zusammenhang zwischen Faschismus und Kapitalismus, den Marxisten unterstellen, formulierte der Neomarxist Max Horkheimer 1939 in dem apodiktischen Diktum, wer nicht vom Kapitalismus reden wolle, solle vom Faschismus schweigen.
Als soziale Basis des Faschismus nehmen Marxisten auch das Kleinbürgertum an, das befürchte, im Antagonismus von Arbeiterklasse und Kapitalistenklasse, dem Hauptwiderspruch nach Marx, zerrieben zu werden. Durch die massenhafte ideologische bürgerliche Manipulation wurde seine Furcht vor der Arbeiterklasse und dem krisenbedingten Abstieg in sie und die Abneigung gegen die übermächtige Konkurrenz des Kapitals so zu einer pseudo-antikapitalistischen, objektiv aber arbeiterfeindlichen und damit pro-kapitalistischen Bewegung: dem Faschismus. (Dies traf sich mit nichtmarxistischen soziologischen Analysen, z.B. derjenigen Theodor Geigers.) Mit dieser Interpretation lässt sich auch der für den deutschen Faschismus so typische Antisemitismus marxistisch erklären: Er ist damit das falsche Bewusstsein der Kleinbürger, die ihren verständlichen Antikapitalismus weg von der eigentlichen Ursache ihres drohenden Abstiegs in systemverträglicher Weise auf einen Sündenbock richteten.
Elemente des Faschismus
Im 20. Jahrhundert beschreibt der Faschismus eine Reihe politischer Strömungen und Systeme autoritär-korporativer Herrschaft. Die Definitionen dafür sind wechselnd:
- Das Führerprinzip: Nach diesem Prinzip wird eine einzige Ideologie als verbindlich erklärt, die das gesellschaftliche Leben in allen Bereichen durchdringen soll. Sowohl Staat wie Verwaltung wurden weltanschaulich und dem Führerprinzip gemäß organisiert und dominiert. Ebenso gestaltete man in den Betrieben die Beziehung Arbeitgeber – Arbeiter um, in das Verhältnis Betriebsführer – Gefolgschaft.
- Nationalismus: Bereits das 19. Jahrhundert war von einer globalen Renaissance des Nationalen durchdrungen, die im 20. Jahrhundert in vielfältigen und extremen Nationalismen gipfelte.
- Antikommunismus: Besonders die Revolution in Russland und die Furcht vor ihrer weiteren Ausbreitung nach Europa machten sich faschistische Führer zu Nutze, um mit Liberalen und Konservativen Bündnisse zu schließen.
- Demokratiefeindlichkeit: Im Gedanken der Demokratie, Freiheit und Pluralismus und der Trennung zwischen Staat, Ökonomie und Privatem sah der Faschismus seine Hauptbedrohung.
- Gewaltsames Machtstreben: Häufige, oftmals misslungene Putsche faschistischer Militärs kennzeichnen den jeweiligen Weg zur Macht.
- Zentrale Bedeutung des Geheimdienstes, der bewaffnet ist und einen "Maßnahmenstaat" in und neben dem regulären Staat aufzubauen tendiert, Geheimpolizei.
- Militarismus: Das Erscheinungsbild des Faschismus wurde durch militärische Massenaufmärsche und Großkundgebungen bestimmt.
- Eine ideologisch geprägte Weltanschauung: Faschismus tritt mit seinen Blut- und Weiheritualen, seiner mystisch-irrationalen Weltanschauung als antiaufklärerisches Programm auf.
- Das Verständnis des Volkes als Masse: Seit Mussolinis Konzept des "stato totalitario" durchdringt der faschistische Anspruch alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens bis ins Privatleben. So wurde die Familie als Kameradschaftsverband aufgefasst, die mit Kindern zum Wachstum der Volksgemeinschaft beizutragen hatte.
- Antisemitismus und Rassismus: Dabei trat der Terror des deutschen Nationalsozialismus gegen ganze Teile der Bevölkerung deutlicher als in anderen Ländern hervor.
- Sozialdarwinismus, das heißt die Vorstellung von der "Auslese der Besten" (siehe dazu Entwicklungsbiologie) und der Herrschaft der Tüchtigen.
- Superiorismus, d.h. eine generelle Vorstellung von Überlegenheit von Menschen einer Gruppe, einer Nation, Kultur oder Rasse gegenüber einer anderen. Dies steht im Unterschied zu anderen Ideologien, die die Überlegenheit eines Systems (politisch, sozial) propagieren. Superiorismus reflekiert sich auch im Führerprinzip, der Überzeugung, dass eine bestimmte Person bessere Entscheidungen treffen kann als andere, oder ein Kollektiv.
- Autoritäre Machtstrukturen (im Sinne eines politischen Systems, das durch Einschüchterung usw. keine politische Opposition zulässt), nicht unbedingt aber ein totalitäres System (im Sinne eines Systems, das alle Lebensbereiche zu erfassen versucht und dem einzelnen möglichst wenig Freiräume lassen möchte). Totalitarismus wird für Deutschland und etwas eingeschränkt für Italien angenommen, nicht jedoch z.B. für das austro-faschistische Österreich oder für das späte franquistische Spanien, wenngleich es sich bei diesen fraglos um autoritäre Systeme handelte.
- Schließlich in einigen Ländern auf der einen Seite eine reaktionäre Tendenz zur Monarchie und zum Klerikalismus, auf der anderen Seite durch eine mit religiösen Elementen durchsetzte Fortschritts- und Technikgläubigkeit. (Tausendjähriges Reich etc.)
Diese Charakteristika werden verkürzt im Drei-Säulen-Modell zusammengefasst, in dem Faschismus als Nationalismus, Militarismus und als Chauvinismus definiert wird.
Faschistoide Tendenzen: Als "faschistoid" wird eine Haltung bezeichnet, die dem Faschismus mehr oder weniger ähnlich, verwandt ist. Sie ist damit nicht gleichzusetzen mit "faschistisch" oder "nationalsozialistisch", wird aber verdächtigt, dorthin zu neigen. Faschistoid können auch einzelne Bestandteile eines auf einer Ideologie hinzielendes oder basierendes System sein.
Geschichte des Faschismus im weiteren Sinn
Eine Vorbildfunktion von Mussolinis politischem System und seiner Ideologie ist in ganz Europa beobachtet worden; in vielen Ländern gab es extremistische Gruppen, die ihn kopieren wollten. Erst nach der "Machtergreifung" hat Hitlers Popularität die Mussolinis in diesen Gruppen übertroffen.
Deutschland
In Deutschland trat der Nationalsozialismus zunächst ab Anfang der 1920er Jahre als eine Spielart des italienischen Faschismus in Erscheinung. Wichtige Finanzhilfen erhielt der deutsche Faschismus gegen Ende der Weimarer Republik von einigen Großkonzernen der deutschen Industrie, unter anderem dem mächtigen Hugenberg-Medienkonzern oder dem Thyssen-Konzern (vgl. auch Industrielleneingabe), die es Hitler ermöglichten, seine Wahlkämpfe effektiv und breit anzulegen.
Der Nationalsozialismus verwendete von Anfang an eine am italienischen Faschismus orientierte Symbolik: Angefangen bei den uniformierten Kampfverbänden der Sturmabteilung (SA) über die Straßenschlachten bis in das nationalistische Sprachgut ("Führer"). Im Gegensatz zu Mussolinis Marsch auf Rom von 1922 misslang allerdings Hitlers Putschversuch im darauffolgenden Jahr, 1923.
Antisemitismus, Antikommunismus, Rassismus und Blut-und-Boden-Mythologie werden im Nationalsozialismus Grundlage der Ausrottung und des Feldzuges gegen ideologisch und rassisch als minderwertig eingestufte Menschen und Menschengruppen.
In gewisser Weise diente der italienische Faschismus dem deutschen Nationalsozialismus als Modell. Mit Italia docet resümierte Schieder die Haltung, die der Faschismus in rechten Kreisen in Deutschland hervorgerufen hatte. Eine monarchische Staatsform und ein starker Diktator, der das italienische Volk zu Arbeit und Ordnung anhält, mit Kirchenkonkordat, Antikommunismus und expansiver Außenpolitik, so erschien manchen der Faschismus. An etwas Ähnliches dürften diejenigen Nichtnationalsozialisten gedacht haben (etwa Franz von Papen), die Hitlers "Machtergreifung" unterstützten; so auch haben ihn etliche Gegner eingeschätzt und eine Wiederherstellung der Monarchie von seiner Seite befürchtet (z.B. Ferdinand Tönnies).
Frankreich
In Frankreich traten ebenfalls faschistisch orientierte Gruppen auf; die bedeutendste war ab 1908 die Action française mit Charles Maurras. Dennoch entwickelte sich der Faschismus nicht zu einer Massenbewegung. Mit der Besetzung Frankreichs durch das nationalsozialistische Deutschland scheiterte die faschistische Bewegung an eigenen Widersprüchen. Auch die Vernichtungspolitik gegenüber den Juden wurde von vielen Franzosen missbilligt oder boykottiert, aber von den meisten zumindest geduldet.
Griechenland
In Griechenland herrschte von 1936 bis 1941 die vom italienischen Faschismus und vom deutschen Nationalsozialismus beeinflusste Metaxas-Diktatur.
Großbritannien
In Großbritannien gründete Oswald Mosley 1932 die "British Union of Fascists" (BUF), die das Übermenschentum und die Weltbedeutung Großbritanniens hervorhob, welche aber mit dem Zweiten Weltkrieg endete.
Japan
Die japanische Ausformung des Faschismus war der japanische Imperialismus in der Anfangsperiode der Shōwa-Zeit. 1937 griff Japan China an, besetzte den Westen des Landes sowie Korea (Zweiter Japanisch-Chinesischer Krieg). Dabei kam es zu medizinischen Versuchen an Kriegsgefangenen.
Kroatien
Nach dem Überfall Deutschlands auf das Königreich Jugoslawien marschierte am 10. April 1941 die deutsche Wehrmacht in Zagreb ein. Auf deutschen Druck und mit deutscher Unterstützung rief die Ustaša den Unabhängigen Staat Kroatien aus und errichetete eine faschistischen Diktatur unter Ante Pavelić, die Serben, Juden, Zigeuner und politische Gegner systematisch verfolgte.
Österreich
In Österreich gab es nach dem Ersten Weltkrieg eine Reihe faschistischer Gruppierungen; zum Beispiel die Heimwehr, die zunächst der Christlichsozialen Partei nahestand und schließlich in der "Vaterländischen Front" aufging. Deren Führer war Engelbert Dollfuß. Dieser errichtete einen Ständestaat, der mangels einer effektiven Massenbewegung und eines wirklich charismatischen Führers nicht alle Voraussetzungen für einen "echten" Faschismus im Sinne vor allem des mussolinischen Italien voll erfüllte, aber mit dem Wort "Nachahmungsfaschismus" bezeichnet werden kann. Österreichische Nationalsozialisten, die den Anschluss an das Dritte Reich wollten, ermordeten Dollfuß.
Portugal
In Portugal kam 1926 eine Militärjunta unter General Carmona durch einen Putsch an die Macht. Mehr als Spanien bemühte sich Portugal, besonders ab 1932 unter Carmonas Nachfolger Salazar um eine Distanzierung vom italienischen Faschismus und vom deutschen Nationalsozialismus. 1933 baute Salazar seine Macht durch eine neue Verfassung und die Abschaffung des Parlamentarismus aus. Portugal verbündete sich im Zweiten Weltkrieg mit Spanien zum Bloco Ibérico. Die Eigenbezeichnung der portugiesischen Autokratie war Estado Novo. Die Junta wurde am 25. April 1974 durch die Nelkenrevolution gestürzt.
Rumänien
In Rumänien kommt nach dem Ersten Weltkrieg mit der "Legion des Erzengels Michael" ("Eiserne Garde") unter Corneliu Zelea Codreanu in den 1930er Jahren eine faschistische Bewegung auf, die sich als weltanschauliche Bewegung, religiöse Kampfgemeinschaft, mit starken Kräften des Führerkultes, Militarismus und Antisemitismus herausbildet und von dem Diktator Marschall Ion Antonescu fortgeführt wurde.
Schweiz
In der Schweiz formierten sich vor allem nach 1933 verschiedene Gruppen mit meist denselben Mitgliedern. Sie werden unter dem Begriff Frontenbewegung zusammengefasst. Berüchtigt ist auch die Eingabe der Zweihundert von 1940 – ein Schreiben von 173 Personen aus dem rechtsbürgerlichen Lager an den Bundesrat, in dem eine verstärkte Kooperation mit Deutschland gefordert wurde, v.a. im Bereich der Presse. Jedoch verhinderte das starke Engagement anderer Kräfte, welche insbesondere durch General Guisan repräsentiert wurden, dass die Schweiz je in die Nähe kam, die Demokratie aufzugeben.
Serbien
Mit der Besetzung Serbiens durch das nationalsozialistische Deutschland bildete sich in Zentralserbien ein faschistisches Kollaborationsregime unter General Milan Nedić. Andere Teile des Landes wurden in den kroatischen Ustascha-Staat eingegliedert.
Skandinavien
In den skandinavischen Ländern Dänemark, Schweden und Norwegen kamen mit der "Schwedischen Nationalsozialistischen Partei", der "Dänischen Nationalsozialistischen Arbeiterpartei" und der "Norwegischen Nationalen Sammlung" faschistische Bewegungen auf, welche die nordische Herrenmenschenideologie zum Programm machten. Eine Massenbasis besaßen die faschistischen Organisationen jedoch nicht. Mit der deutschen Besetzung gewannen die Faschisten in Dänemark und Norwegen Einfluss. Das NS-Regime rekrutierte aus diesen Bewegungen bereitwillige Partner. Zur Metapher ("Quisling") der willfährigen Nazi-Kollaborateure wurde dabei die Gestalt des norwegischen Führers Vidkun Quisling.
Spanien
In Spanien übernahm General Franco durch den Sieg im Bürgerkrieg gegen eine mit knapper Mehrheit gewählte legale Linksregierung 1939 die Macht. Im Bürgerkrieg waren die Putschisten von der Hitler-Regierung Deutschlands militärisch unterstützt worden ("Legion Condor"). Die Staatspartei "Falange Española Tradicionalista y de las JONS" wies mit der vormaligen Falange, später in Zusammenschluss mit den JONS (Juntas de Ofensiva Nacional-Sindicalista) einen Flügel auf, welcher ein am Vorbild des italienischen Faschismus ausgerichtetes Programm aufwies. Franco unterstützte im Zweiten Weltkrieg Deutschland (45.000 Soldaten (die "Blaue Division" oder "Division-Azul") zur Unterstützung Hitlers an der Ostfront bei Leningrad, Novgorod, Wolchow und Mga), trat jedoch nicht offiziell in den Krieg ein. Die katholische Kirche behielt starken Einfluss und baute ihn im Laufe der Jahre durch die fundamentalistische Laienbruderschaft Opus Dei weiter aus, was weitgehend auf Kosten des Einflusses der faschistischen Falange geschah. Die franquistische Diktatur, die vor allem in ihren späten Jahren mit der Bezeichnung "konservativ-autoritär" treffender umschrieben ist, blieb bis zu Francos Tod 1975 bestehen.
Siehe auch: Franquismus
Ungarn
In Ungarn existierten Gruppierungen wie in Österreich, die sich am Vorbild der SA und SS orientierten, zum Beispiel die Pfeilkreuzler (auch "Hungaristen" genannt). Ihr Führer Ferenc Szálasi glaubte an ein "Karpato-danubisches" Vaterland. Die Pfeilkreuzler beriefen sich auf heidnische Traditionen der Ungarn und waren rabiat antisemitisch. Gleichzeitig standen sie im Ungarn unter Reichsverweser Admiral Miklós Horthy (1920-1944), das hauptsächlich autoritär, klerikal und aristokratisch geprägt war, eher am politischen Rand. Erst nach Horthys von der deutschen Besatzungsmacht erzwungenen Abdankung am 15. Oktober 1944 konnte Szálasi die Macht im Staat übernehmen und sich zum "Volksführer" ernennen. Die Pfeilkreuzler errichteten daraufhin eine Diktatur, die die jüdischen Ungarn der SS auslieferte, aber nur wenige Monate existierte und hauptsächlich auf Budapest beschränkt blieb.
Vereinigte Staaten von Amerika
In den 1920er und 1930er Jahren gab es in den USA, nicht zuletzt unter dem Eindruck der Weltwirtschaftskrise 1929 mit bis zu 15 Millionen Arbeitslosen, einige Politiker, die als „faschistoid“ gelten können, wobei dies damals wie heute von Fall zu Fall umstritten war oder ist.
Huey Long war Mitglied der Demokratischen Partei und von 1928 bis 1932 Gouverneur von Louisiana und anschließend bis zu seiner Ermordung 1935 Senator. 1935 hatte er noch begonnen, den Präsidenten der Demokratischen Partei Roosevelt für die nächste Präsidentschaftswahl 1936 herauszufordern. Dies kam durch seine Ermordung zu einem abrupten Ende. Für seine Gegner war er ein Populist mit diktatorischen Neigungen, der je nachdem als potentieller faschistischer oder kommunistischer Diktator eingeschätzt wurde.
Father Charles Edward Coughlin (1891 bis 1979) war ein katholischer Priester, der in den 1930er Jahren das neue Massenmedium Radio für sozialkritische Ansprachen nutzte und bis zu 40 Millionen Zuhörer erreichte. Zunächst unterstützte er noch Roosevelt und dessen Politik des New Deal, fand sich von diesem aber dann nicht gebührend gewürdigt und begann sich mehr und mehr nach rechts zu radikalisieren, agitierte gegen Juden, Bankiers, Kapitalisten und Kommunisten. Er unterstützte offen Hitler und die Nationalsozialisten. 1936 gründete er das antisemitische Blatt „Social Justice“ (Soziale Gerechtigkeit). 1942, Deutschland hatte inzwischen den USA den Krieg erklärt, erteilten ihm seine Vorgesetzten in der katholischen Kirche, auch aufgrund massiven Drucks durch Roosevelt, Rede- und Schreibverbot. Coughlin zog sich daraufhin in seine Gemeinde nach Detroit und aus dem politischen Leben zurück. Nach seiner Pensionierung 1966 schrieb er Pamphlete gegen den Kommunismus und das Zweite Vatikanische Konzil, erreichte jedoch kein größeres Publikum mehr.
Faschismus im weiteren Sinn nach 1945
Chile
In Chile stürzte 1973 General Augusto Pinochet durch einen Putsch mit Unterstützung der USA die demokratisch-sozialistische Regierung Salvador Allendes. Das Regime Pinochets, das bis 1989/90 herrschte, überzog Chile mit Terror und Mord, um sich an der Macht zu halten.
Unter Historikern ist jedoch umstritten, inwieweit das Pinochet-Regime als faschistisch bezeichnet werden kann. Bisweilen wird für den chilenischen Staat in der Ära Pinochet auch die Bezeichnung postfaschistisch verwendet. Pinochets Militärdiktatur war zwar antikommunistisch ausgerichtet und wendete innenpolitisch ähnliche staatsterroristische Methoden wie die faschistischen Regime der 1920er bis 1940er Jahre an, um potenziell opponierende Teile der Bevölkerung einzuschüchtern und auszuschalten. Ideologisch folgte der Staat allerdings eher einem kapitalistischen Marktliberalismus und öffnete die Wirtschaft des Landes wieder für ausländische Investoren, insbesondere aus den USA. Für den Faschismus typische ideologische Merkmale wie beispielsweise Rassismus, Führerkult, oder ein aggressiv nach außen gerichteter übersteigerter Nationalismus spielten unter dem Pinochet-Regime nicht die bestimmende Rolle, wie es noch in den faschistischen Diktaturen der 1930er und 1940er Jahre der Fall war.
Griechenland
1967 kam es erneut durch den sogenannten "Putsch der Obristen" zu einem faschistoiden Regime in Griechenland, das als Militärjunta bis 1974 an der Macht blieb. In Griechenland gab es eine starke kommunistische Bewegung, nicht zuletzt, weil Stalin den Balkan machtpolitisch und metaphorisch als seinen Hinterhof betrachtete, die dann schließlich auch zum Sturz der Diktatur beitrug. Die Obristen hielten sich mit brutaler Gewalt an der Macht.
Siehe auch
- Historikerstreit
- Linksfaschismus, Ökofaschismus
- Rechtsextremismus
- Religion während des Nationalsozialismus
- Klerikalfaschismus
- Islamfaschismus
- Autoritäre Persönlichkeit
- Portal:Nationalsozialismus
- Portal:Zweiter Weltkrieg - dazu: Chronologie Zweiter Weltkrieg
Literatur
Sammlungen unterschiedlicher älterer Ansätze
- Costanzo Casucci (Hrsg.): Interpretazioni del fascismo. Bologna ²1982 [1961]. (Anthologie verschiedenster Interpretationen, von faschistischer wie von antifaschistischer Seite.)
- Ernst Nolte (Hrsg.): Theorien über den Faschismus. 6. Auflage. München 1984. (Eine Sammlung von z.T. klassischen Texten von den zwanziger bis zu den sechziger Jahren.) ISBN 3-492-10365-0
Nichtmarxistische Werke der neueren und neuesten Faschismusforschung
- Maurizio Bach: Die charismatischen Führerdiktaturen. Drittes Reich und italienischer Faschismus im Vergleich ihrer Herrschaftsstrukturen. Baden-Baden (Nomos) 1990
- Arnd Bauerkämper: Der Faschismus in Europa 1918-1945, Stuttgart: Reclam 2006, ISBN 3150170494.
- Ruth Ben-Ghiat: Fascist modernities. Italy, 1922–1945. Berkeley/Los Angeles/London 2001. (Eine kulturell orientierte Untersuchung des faschistischen Regimes mit starker - berechtigter - Betonung seiner modernistischen Züge.)
- Mabel Berezin: Making the fascist self. The political culture of interwar Italy. Ithaca/London 1997. (Eine lokal verankerte Untersuchung - über das faschistische Regime in Verona -, die den Akzent auf die Untersuchung der Konstruktion einer faschistischen Identität legt.)
- Jerzy W. Borejsza: Schulen des Hasses. Faschistische Systeme in Europa, Frankfurt a.M.: Fischer TB 1999, ISBN 3596601606.
- Richard J.B. Bosworth: The Italian dictatorship. Problems and perspectives in the interpretation of Mussolini and Fascism. London 1998. (Sammlung von Zusammenfassungen des Forschungsstands zu verschiedenen Fragen des Faschismus.)
- Alberto De Bernardi: Una dittatura moderna. Il fascismo come problema storica. Milano 2001. (Eine Analyse des faschistischen Regimes, insbesondere seiner revolutionär-korporativistischen Seite.)
- Renzo De Felice: Mussolini. 8 Bde. Torino 1965–1997. (Mammutbiographie, die zugleich eine Geschichte des Faschismus darstellt.)
- Victoria De Grazia: The culture of consent. Mass organizing of leisure in Fascist Italy. Cambridge u.a. 1981. (Eine Analyse der faschistischen Freizeit- und Konsenspolitik, besonders der Rolle der Regimeorganisation Opera Nazionale Dopolavoro.)
- Simonetta Falasca Zamponi: Fascist spectacle. The aesthetics of power in Mussolini‘s Italy. Berkeley/Los Angeles/London 1997. (Eine Untersuchung der faschistischen Ästhetisierung der politischen Wirklichkeit.)
- Emilio Gentile: The Italian road to totalitarianism. London 2004 [it. 1995]. (Standardwerk der neueren Totalitarismusforschung zu Italien.)
- Emilio Gentile: The sacralization of politics in Fascist Italy. Cambridge u.a. 1996 [it. 1993]. (Umstrittenes Pionierwerk der kulturalistischen Geschichtsschreibung, das die These formuliert, der Faschismus habe eine eigene "Religion" etabliert.)
- Roger Griffin (Hrsg.): Fascism. Oxford/New York 1995. (Pointiertes Grundlagenwerk - zu seiner Definition des "generischen Faschismus" siehe unter Autor.)
- Roger Griffin: "Völkischer Nationalismus als Wegbereiter und Fortsetzer des Faschismus: Ein angelsächsischer Blick auf ein nicht nur deutsches Phänomen". In: Heiko Kauffmann, Helmut Kellershohn, Jobst Paul (Hg.): Völkische Bande. Dekadenz und Wiedergeburt – Analysen rechter Ideologie. Münster, 2005. ISBN 3-89771-737-9
- Mario Isnenghi: L‘Italia del fascio. Firenze 1996. (Eine Studie zur italienischen Lebenswirklichkeit unter dem Regime.)
- Denis Mack Smith: Modern Italy. A political history. New Haven/London 1997. (Geschichte des neueren Italien mit ausführlicher Darstellung des Faschismus.)
- Brunello Mantelli: Kurze Geschichte des italienischen Faschismus. Berlin 1999 [it. 1994]. (Kurze, flüssige Darstellung der wichtigsten Fakten des Faschismus, verbunden mit einer innovativen Interpretation.)
- George L. Mosse: The fascist revolution. Toward a general theory of fascism. New York 1999. (Aufsatzsammlung, die sich vor allem mit kulturellen Fragen beschäftigt, etwa dem römischen Cäsarismus des Regimes und seiner Selbstdarstellung als Avantgarde des 20. Jahrhunderts.)
- Ernst Nolte: Der Faschismus in seiner Epoche. Action francaise - Italienischer Faschismus - Nationalsozialismus. München 1963 [zuletzt Neuausg. 2000]. (Das Standardwerk, das die neuere Faschismusforschung anstieß und noch immer die Forschung beschäftigt.) ISBN 3-7610-7248-1
- Stanley Payne Geschichte des Faschismus. Aufstieg und Fall einer europäischen Bewegung Berlin 2001 (Rassistische Aspekte des Faschismus werden hier wenig berücksichtigt.)
- Robert O. Paxton Anatomie des Faschismus Aus dem amerik. Engl. Dietmar Zimmer. München: DVA 2006 ISBN 3421059136 EAN 9783421059130 Sammelrez. [1] über den gesamteurop. F.
- Jens Petersen & Wolfgang Schieder (Hgg) Faschismus und Gesellschaft in Italien. Staat – Wirtschaft – Kultur Köln 1998. (Sammelband mit neueren Erkenntnissen zur italienischen Sozialgeschichte zwischen 1922 und 1945)
- Sven Reichardt Faschistische Kampfbünde. Gewalt und Gemeinschaft im italienischen Faschismus und in der deutschen SA Köln, Weimar, Wien 2002 (Vergleichendes Standardwerk zur Geschichte der politischen Gewalt in Deutschland und Italien mit umfangreichem empirischem Teil, aber auch überzeugenden kulturgeschichtlichen Ansätzen.)
- Thomas Schlemmer & Hans Woller Der italienische Faschismus und die Juden In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 53, 2005, Heft 2. (Neue Erkenntnisse zum italienischen Antisemitismus.)
- Petra Terhoeven Liebespfand fürs Vaterland. Krieg, Geschlecht und faschistische Nation in der italienischen Gold- und Eheringsammlung 1935/36 Tübingen 2003 (Darstellung der großen faschistischen Propagandaaktion, anhand derer zugleich Grundstrukturen des Regimes untersucht werden. Unter anderem Kritik des Begriffs der politischen Religion - siehe auch Emilio Gentile.)
- Nicola Tranfaglia La prima guerra mondiale e il fascismo. Torino 1995. (Gesamtdarstellung der italienischen Geschichte zwischen 1914 und 1945 mit Akzent auf der widersprüchlichen Modernisierungsleistung des faschistischen Regimes.)
- Wolfgang Wippermann: Europäischer Faschismus im Vergleich (1922-1982), Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1983, ISBN 3518112457
- Wolfgang Wippermann: Faschismustheorien. Zum Stand der gegenwärtigen Diskussion. 5. Auflage. Darmstadt 1989 (Knapp und allgemein recht brauchbar, wenn auch mittlerweile nicht mehr ganz aktuell.)
- Hans Woller: Rom, 28. Oktober 1922. Die faschistische Herausforderung. München 1999. (Aus der Reihe "Zwanzig Tage im 20. Jahrhundert - am Beispiel des faschistischen "Marsches auf Rom" werden hier ebenso knapp wie gut lesbar Aufstieg, Erfolg und Untergang der faschistischen Bewegungen in Europa zwischen 1918 und 1945 dargestellt.)
Marxistisch beeinflusste Interpretationen
- Johannes Agnoli: Faschismus ohne Revision. ça ira, Freiburg (Breisgau) 1997, ISBN 3-924627-47-9 (Dieses Buch beinhaltet mehrere Abhandlungen zum italienischen und deutschen Faschismus und warnt, dass seit Ernst Noltes Definitionserweiterung Geschichtsrevisionisten versuchen würden, mit dem Begriff Linksfaschismus den ebenfalls als faschistisch bezeichneten Nationalsozialismus zu relativieren. Weiterhin postuliert der Autor, die linke 68er Studentenbewegung könne keinesfalls mit dem Begriff in Verbindung gebracht werden.)
- Wilhelm Alff: Der Begriff Faschismus und andere Aufsätze zur Zeitgeschichte. edition suhrkamp, Frankfurt am Main 1971, ISBN 3-518-00456-5 (Das Buch behandelt in sechs Aufsätzen die Themen 1. Faschismus, 2. Die Associazione Nazionalista Italiana von 1910, 3. Der Eintritt Italiens in den Ersten Weltkrieg, 4. Zur Interpretation des Zwanzigsten Juli, 5. Die Angst vor der Dekadenz. Zur Kunstpolitik des deutschen Faschismus., 6. Die Flüchtlinge der spanischen Republik als politische Verfolgte der deutschen Besatzungsmacht in Frankreich (1940-1944).)
- Konrad Hecker: Der Faschismus und seine demokratische Bewältigung. Gegenstandpunkt Verlag, München 1996, ISBN 3-929211-02-5 (Eine marxistisch orientierte Analyse und Kritik am strukturellen Versagen der so genannten demokratischen Vergangenheitsbewältigung.)
- jour fixe initiative berlin (Hrsg.): Theorie des Faschismus - Kritik der Gesellschaft. Unrast, Münster 2000, ISBN 3-89771-401-9 (Vor dem Hintergrund der Kritischen Theorie, den Erkenntnissen der Psychoanalyse und der Gesellschaftskritik des Poststrukturalismus wird in diesem Sammelband versucht, Beiträge für die Analyse, was Faschismus ist, auf der Höhe der Zeit zu liefern. Gefordert wird, dass eine Theorie des Faschismus heute in der Lage sein muss, eine Gesellschaftskritik zu entwickeln, die emanzipatorischen Ansprüchen genügt und Auschwitz grundlegend in ihren Analysen miteinbezieht.)
- Reinhard Kühnl: Faschismustheorien. Ein Leitfaden. Aktualisierte Neuauflage. Distel-Verlag, Heilbronn 1990, ISBN 3-923208-22-7 (Erstausgabe 1979. Auf der Grundlage marxistischer Gesellschaftskritik.)
- Wilhelm Reich: Massenpsychologie des Faschismus. Kiepenheuer und Witsch, Köln 1986, ISBN 3-462-01794-2 (Original: Massenpsychologie des Faschismus. Zur Sexualökonomie der politischen Reaktion und zur proletarischen Sexualpolitik. Verlag für Sexualpolitik, Kopenhagen 1933. Dieses Werk blieb lange vergessen und wurde von der 68er Generation wieder aufgegriffen. Es ist sicher grundlegend für alle Versuche, den Faschismus als auf die Masse gerichtete Ideologie und in seinen psychologischen Wirkungen hin zu analysieren.)
- Bernd A. Weil: Faschismustheorien. Eine vergleichende Übersicht mit Bibliographie. R. G. Fischer, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-88323-528-8 (Im Wesentlichen ein guter bibliographischer Überblick, allerdings von 1984.)