Benutzer:Stegosaurus Rex/Schindlers Liste 2
Öffentliche Reaktionen und Kritik zur Kino-Erstaufführung
International
Allgemein
Medium | Bewertung |
---|---|
Rotten Tomatoes | Tomatometer:[1] 97 %[2] |
Metacritic | Metascore:[1] 94 %[3] |
CinemaScore | A+[4] |
FBW | „Besonders wertvoll“[5] |
Film-Dienst (LdIF) | 4 von 5 Sternen[6] |
epd Film | 4 von 5 Sternen[7] |
Eine Vielzahl von Kritikern beurteilte den Film überaus positiv, darunter auch als fesselnd, kraftvoll, bewegend, herausragend, monumental und Meisterwerk. Sie bescheinigten Spielberg Erfolg bei der Verfilmung des Buches und dem Drehbuch eine gelungene Adaption für das Medium Film. Inszenierung und Kameraführung fanden viel Zuspruch, ebenso wie die Besetzung der Hauptrollen und die Leistung der Darsteller.
Einige Kritiker hoben anerkennend hervor, dass Spielberg den Protagonisten Oskar Schindler in dem Film nicht weniger ambivalent gemacht habe, als er in Keneallys Roman erscheine beziehungsweise als historisch überliefert; dass er keine finale Erklärung dafür biete, warum Schindler sich von einem opportunistischen Kriegsgewinnler zu einem Retter der Juden gewandelt habe.[8][9]
Manche Kritiker, auch diejenigen, die sich hauptsächlich positiv über den Film äußerten, störten sich am Filmende. Sie empfanden es als unpassend, als zu sentimental und melodramatisch, insbesondere äußerten sie sich ablehnend über die Rede Schindlers vor den Juden in seiner Fabrik, sie sei für seine Figur deplatziert.
Die Kritiken von Holocaust-Überlebenden zu dem Film fielen gemischt aus. Während Ignatz Bubis ihn als authentisch und die darin enthaltenen Details als stimmig beurteilte,[10] kritisierte Cordelia Edvardson ihn als verletzend und kaum berührend, die Opfer würden zur Masse und dadurch ihrer „einmaligen Individualität beraubt.“[11]
Zusätzlich zu urteilenden Stimmen über den Film stellten die Medien der Öffentlichkeit auch die historische Person Oskar Schindler vor. In zahlreichen Presseartikeln thematisierten sie sein Wirken zur Rettung der Juden während des Zweiten Weltkrieges und sein Nachkriegsleben, welches von wirtschaftlicher Not und mangelnder Aufmerksamkeit für seine Leistung geprägt war. Darüber hinaus rückten die Medien Menschen in den Mittelpunkt, die während des Holocaust ähnlich wie Schindler ebenfalls an der Rettung von Juden beteiligt waren, so zum Beispiel den Japaner Chiune Sugihara.[12] Schindler wurde so zu einer Symbolfigur für Menschen, die sich während der Naziherrschaft für die Rettung von Juden eingesetzt hatten.
Debatte um die Darstellbarkeit des Holocaust
An dem Film entzündete sich die Frage, ob der Holocaust mit künstlerischen bzw. filmischen Mitteln überhaupt darstellbar sei. Während die einen meinten, dass er durchaus darstellbar sei, sprachen sich andere strikt gegen jede Darstellung aus. Eine bestimmende und vielzitierte Stimme unter den Darstellbarkeitsgegnern war der französische Shoah-Regisseur Claude Lanzmann, dessen Kritik erstmals am 3. März 1994 in der französischen Zeitung Le Monde und später auch in anderen Sprachen und Ländern erschien, darunter Deutsch übersetzt in der FAZ und im Standard. Es sei, so Lanzmann, seine „tiefste Überzeugung“, dass jede Darstellung verboten sei und dass die Fiktion grundsätzlich eine Übertretung der Grenze zu dem Maß an Gräueln sei, das den Holocaust umgebe. In diesem Sinne trivialisiere der Film den Holocaust ebenso wie es die Holocaust-Fernsehserie getan habe.[13] Ähnliche Meinungen vertraten die Historiker Tom Segev (Israel) und Raul Hilberg (USA) in verschiedenen Zeitungen. Der Holocaust benötige keine „dramatischen Injektionen oder emotionale Manipulation“, meinte Segev zum Beispiel in der Haaretz.[14] Für Hilberg gab es „nur einen Claude Lanzmann, nur einen Shoah“, und es sei „unmöglich, etwas besseres oder mehr davon zu machen“, schrieb er im französischen Wochenmagazin Globe Hebdo. Ablehnend äußerte sich außerdem der französische Philosoph Alain Finkielkraut, der den Film in der Schweizer Revue Juive als eine „Herabsetzung der Erinnerung“ beurteilte.[15]
Zu den Befürwortern gehörte der Journalist Andreas Kilb, der in seiner Vorbesprechung des Films in der deutschen Zeit die Frage nach der Darstellbarkeit des Holocaust als „ebenso eindrucksvoll wie endgültig“ beantwortete.[16] Auch der Spiegel-Autor Urs Jenny sprach sich, den Film lobend, für die Darstellbarkeit aus.[17]
Zudem widersprachen etliche Autoren den Darstellbarkeitsgegnern. Der französische Filmkritiker Pierre Billard zum Beispiel nannte Lanzmann, Hilberg und die restlichen Kritiker in der Wochenzeitung Le Point „die neuen Fundamentalisten“ und beschuldigte sie, Spielbergs Film mit einer verglichen mit anderen Filmen, die den Holocaust thematisieren, nie dagewesenen Strenge kritisiert zu haben. Sie hätten die Kritik nur geübt, weil der Film von einem Hollywood-Regisseur stamme, und seine ästhetischen Verdienste unberücksichtigt gelassen.[18] Der israelische Historiker Yehuda Bauer nannte Segevs „ideologische Plattform“, wonach der Holocaust nicht dargestellt werden sollte, in der Haaretz „völliger Unsinn“. Die von Spielberg gewählten Codes zum Umgang mit dem Holocaust seien „adäquat für den Umgang mit dem Teufel“.[19] Der niederländische Filmemacher Ludi Boeken meinte in der Zeitung Libération, niemand besitze „das Urheberrecht über die Erinnerung“.[20] Für die Darstellung des Holocaust mit filmischen Mitteln auch nach Lanzmanns Dokumentarfilm sprachen sich außerdem die Journalistin Mariam Nirumand in der taz und der Dokumentarfilmregisseur Erwin Leiser in der Weltwoche aus. Siegfried Kohlhammer störte sich in der Zeitschrift Merkur an Lanzmanns fehlender Begründung; dieser sei wie ein „Großinquisitor, der die Menschen einteilt“ in die, die ohne Gründe verstehen, und die, die nicht verstehen.[21]
Eine von Lanzmann, aber auch Anderen, kritisierte Stelle in dem Film ist die Szene, in der sich die Duschen im Vernichtungslager Auschwitz, unter denen die nackten Jüdinnen in Todesangst und Panik stehen, tatsächlich als solche statt als Gaskammern erweisen. Leon Wieseltier zum Beispiel kritisierte sie im Magazin The New Republic als „sadistischer Trick“ und als beispielhaft dafür, dass der Film jede Demut vor seinem Thema vermissen lasse.[22] Urs Jenny widersprach im Spiegel und meinte, dass es „keine Frage von Geschmack oder Diskretion“ sei, so etwas in einem Spielfilm zu zeigen, sondern „von Mut und Kunst.“[17]
Andere Aspekte
Auch wegen der folgenden Aspekte ist der Film umstritten:
- Spielberg zeigt mit der Rettung relativ weniger Juden eine Ausnahme, obwohl Millionen von ihnen vernichtet worden sind.
- Die Juden würden als unpersönliche Masse ohne individuelle Eigenarten dargestellt.
- Mit Schindler werde ein Deutscher mit NSDAP-Abzeichen gezeigt, ein guter Deutscher.
- Da der Film ein Produkt der Kulturindustrie sei, wird er nicht als Kunstwerk, sondern als Ware betrachtet.
Vereinigte Staaten und Kanada
Allgemein
Der Film erschien in den USA in einem Jahr, in dem – Ergebnissen einer Umfrage unter US-Amerikanern zufolge – 22 Prozent der Teilnehmer es für möglich hielten, dass die Vernichtung der Juden durch die Nationalsozialisten nie stattgefunden habe, und in dem mehr als 50 Prozent der High-School-Schüler die Bedeutung des Wortes „Holocaust“ nicht kannten. Ebenfalls 1993, wenige Monate vor dem Erscheinen des Films, hatte das Holocaust-Museum in Washington, D. C. eröffnet, weswegen der Umgang mit dem Holocaust – von dem Film abgesehen – auch deswegen unter besonderer Beachtung stand.[23]
In seinem Ursprungsland erhielt der Film bei seiner Erstveröffentlichung mehrheitlich positive Kritiken, welche vor allem zum US-Kinostart Mitte Dezember 1993 erschienen. Die Kritiker der Leitmedien äußerten sich teils euphorisch. Roger Ebert etwa fand es in der Chicago Sun-Times bewundernswert, wie komplett Spielberg die Geschichte darbiete. Der Film sei „brillant gespielt, geschrieben, inszeniert und anzusehen“, einzelne Szenen seien „Meisterstücke der künstlerischen Leitung, Kameraführung, Spezialeffekte, Steuerung großer Menschenmengen.“[24] Der Journalist Stephen Schiff pries den Film im New Yorker als „den feinsten, je geschaffenen fiktionalen Beitrag über das größte Übel des Jahrhunderts“ an. Das „fast unaussprechliche Geheimnis“ des Films sei seine Unterhaltsamkeit, denn seine Großartigkeit rühre teils daher, dass er „schnell und energisch“ bewege, er seine „Geschichte voller Flair und Zufriedenheit“ erzähle, er neben Schmerz auch Katharsis biete und kurzum kein Lehrstück, sondern ein Kunstwerk sei.[25]
US-Kritiker hoben zur Leistung des Regisseurs hervor, dass Spielberg, bislang auf Unterhaltungsfilme für ein jugendliches Publikum spezialisiert, mit dem Film das für ihn ungewöhnliche, sehr ernste Thema Holocaust bewältigt habe. In dem Zusammenhang schrieben sie ihm zu, erwachsen geworden zu sein. Für Spielberg, so etwa Stephen Schiff im New Yorker, hatte der Film „den Effekt einer riesigen Bar Mitzvah, eines Übergangsritus. Aus Prinz Hal ist Heinrich V. geworden; der Dauphin hat sich zum König gewandelt.“[26]
Kritiker bejahten die Frage, ob mit Schindlers Liste ein weiterer Film über den Holocaust benötigt werde, und verwiesen in dem Zusammenhang darauf, dass manche Menschen noch nicht genügend über die Shoah Bescheid wüssten beziehungsweise sie in Frage stellten.[27] Manche Kritiker lobten, wie der Holocaust in dem Film dargestellt werde. John Hartl fand es diesbezüglich als besonders überzeugend und als Alleinstellungsmerkmal gegenüber früheren nichtdokumentarischen Holocaustfilmen, dass sich der Film auch auf Details konzentriere, wie die Szene, in der sich Kinder in Toiletten verstecken, um nicht deportiert zu werden.[28] Spielberg scheine zu verstehen, so Owen Gleiberman im Entertainment Weekly, „dass zu viel konventionelle Empathie unsere Auffassung vom einzigartigen Horror des Holocaust untergraben würde.“[29] Spielberg behandle den Holocaust angemessen, nicht formelhaft, befand Ebert.[24] Gegensätzlicher Meinung war hierüber Fred Bruning im kanadischen Magazin Maclean’s: Der Regisseur habe die „Schurkerei“ stromlinienförmig gestaltet, steril und vertraut gemacht und keine anderen Interpretationen als seine eigene zugelassen, kurzum er habe „den Holocaust so fest verpackt wie ein Fertiggericht.“[30]
Die Meinung von Bruning gehört zu einer Reihe von Negativkritiken, die hauptsächlich nach dem Kinostart erschienen und deren Autoren sich gegen die vorherigen, einhellig positiven Kritiken wandten. Widerspruch zu den lobenden Stimmen kam auch vom Kritiker Jim Hoberman, der in seiner Polemik, die zuerst in der Village Voice und später auch Deutsch übersetzt in der taz erschien, die rhetorische Frage stellte, ob selbst der Holocaust „spielbergisiert“ werden könne. Er zog Parallelen zwischen Schindlers Liste und Spielbergs früheren Werken, die vor allem vom „Pathos des abwesenden Vaters“ geprägt seien. Zum Beispiel erinnere die väterliche Hand, die auf dem Filmplakat die Hand eines Kindes festhält, an E.T. – Der Außerirdische. Die Schindlerjuden seien nur Opfer oder Kinder, zu Nebenrollen in ihrem eigenen Untergang reduziert, wohingegen Schindler über allen throne.[31] Ebenfalls als Reaktion auf den breiten Zuspruch zu dem Film veranstaltete Hoberman 1994 eine in der Village Voice erschienene Gesprächsrunde, in der skeptische Kritiker, Akademiker und Künstler den Film diskutierten und unter anderem die Auffassung äußerten, dass er nicht das letzte Wort über den Holocaust darstelle.[32]
Auf die Frage eines Newsweek-Journalisten an den US-Präsidenten Clinton im Dezember 1993, inwieweit ihn der Film seine Bosnien-Politik habe überdenken lassen, sagte Clinton, dass „wir“ es uns nicht leisten könnten, völlig unbeteiligt zu bleiben.[23]
Resonanz von amerikanisch-jüdischen Kritikern
Amerikanisch-jüdische Kritiker bemängelten die Rolle der Juden in dem Film. Frank Rich etwa meinte in der New York Times, dass die emotionale Wucht der Szenen, in denen Gräueltaten wie die Liquidation des Krakauer Ghettos gezeigt werden, durch die Anonymität der Juden in dem Film gedämpft würden. Die Juden verschwömmen in Abstraktion und aus ihnen würde „eine weitere entpersonalisierte Statistik des Massenmordes.“[33] Ilene Rosenzweig, Kritikerin von der Zeitschrift The Forward, hob in dem Zusammenhang Itzhak Stern, die einzige jüdische Hauptfigur, als den „König der jüdischen Feiglinge“ hervor. Der Regisseur habe vor dem Hintergrund, dass mit Schindler ein deutscher Christ der Held und Judenretter ist, „nichts Originelleres […] als einen bequemen Film über christliche Wiedergutmachung und jüdische Niederlage“ geschaffen.[34]
Nicht einverstanden mit der Auffassung, dass Schindler in dem Film nicht weniger ambivalent als in Keneallys Roman erscheine, war der Autor Philip Gourevitch. In der Zeitschrift Commentary kritisierte er, dass Spielbergs Auslassungen in der Charakterisierung des Protagonisten Schindler seine menschliche Komplexität entzögen und mit Nichts ersetzten. Indem Schindler im Film seiner Verleugnung des Nazismus beraubt sei, präsentiere der Regisseur „eine einfach mysteriöse Schöpfung, den guten Nazi.“[35]
Reaktionen unter ethnischen Minderheiten
Bei einer Vorführung des Films vor hauptsächlich afroamerikanischen und hispanischen Schülern am Martin Luther King Day 1994 in einem Kino in Oakland brach während einer Szene, in der eine Jüdin erschossen wird, Gelächter im Publikum aus, woraufhin der Kinodirektor die Vorführung unterbrach und 70 Schüler des Saales verwies. Das Ereignis wurde über Wochen hinweg zu einem bedeutenden Thema in den US-Medien, die dabei die gesellschaftliche Kluft zwischen Schwarzen und Juden in den USA thematisierten. Später entschuldigten sich die Schüler, von ihrer Schule organisiert, für ihr Verhalten; Kaliforniens Gouverneur Pete Wilson lobte das Vorgehen der Schule als lehrreich. Zudem sprach Spielberg mit den Schülern über Rassenhass und Intoleranz. Schwarze und Moslems protestierten gegen seinen Besuch und beklagten sich darüber, dass Verfolgung und Ermordung von Menschen aus ihren Bevölkerungsgruppen nicht thematisiert werde.[36][37][38]
Um das Verhältnis zwischen Schwarzen und Juden ging es auch in einer Rede von Khalid Abdul Muhammad, eines Repräsentanten der Nation of Islam, in der dieser Juden als Unterdrücker der schwarzen Gesellschaft charakterisiert hatte. Als Reaktion auf die Äußerungen und, um Rassismus zu bekämpfen, ließ New Jerseys Gouverneurin Christine Whitman den Film 1994 als Teil einer von Spielberg unterstützten Initiative vor College-Studenten vorführen. Schwarze Bürger kritisierten Whitman daraufhin und forderten, auch Filme mit Schwarzen als unter Ungerechtigkeit Leidenden vorzuführen.[39]
Deutschland, Österreich und Schweiz
In Deutschland wurde der Film zu einem Medienereignis. Zahlreiche Printmedien brachten anlässlich des Kinostarts jeweils mehrere Kritiken, Hintergrundberichte und Interviews, zudem war er Thema von Beiträgen in Radio und Fernsehen. Im wesentlichen bis Ende April hielt die in etlichen Aspekten kontrovers geführte Debatte über den Film und seine Wirkung an. Insgesamt erschienen in deutschen Zeitungen und Zeitschriften über 1.000 Artikel zu dem Film.[40] Nach Einschätzung der Wissenschaftlerin Thiele (2001) habe das Lob für den Film insgesamt überwogen, wenngleich es auch sehr viele negative und abwägende Kommentare gegeben habe.[41]
Gesellschaftlich-politischer Hintergrund
Das Erscheinen des Films fiel in eine Zeit, in der Statistiken zufolge in Deutschland seit der deutschen Wiedervereinigung sowie in Österreich eine Zunahme von Rechtsterrorismus, rechtsextremen Bewegungen und Ausländerhass zu verzeichnen war. Eine Emnid-Studie über Antisemitismus ergab, dass ein Fünftel der Deutschen negativ gegenüber Juden eingestellt war und dass etwa die Hälfte der Deutschen der Meinung war, dass die Nazivergangenheit nun, nach der Wiedervereinigung des Landes, als erledigt betrachtet werden sollte. Im Monat des deutschen Kinostarts hob der Bundesgerichtshof ein Urteil des Mannheimer Landgerichts gegen den NPD-Vorsitzenden Günter Deckert wegen Volksverhetzung wieder auf und löste damit einen Eklat in den Medien aus, ehe das Bundesverfassungsgericht Mitte April dem BGH widersprach und die „Auschwitzlüge“ als nicht von der Meinungsfreiheit gedeckt beurteilte. Vor diesem gesellschaftlich-politischen Hintergrund wie auch dem des Wahlkampfs im „Superwahljahr“ 1994 wurde auch der Film in den deutschen und österreichischen Medien beurteilt.[42][43][44]
Wahrnehmung als Mittel zur Aufklärung
Der Film wurde verbreitet als ein Mittel zur Aufklärung der Menschen über den Holocaust verstanden und als solches – wesentlich stärker denn in künstlerischer oder kinematographischer Hinsicht – gelobt.[45] Zum Beispiel betonte Bundespräsident Roman Herzog in einer Rede bei seinem Antrittsbesuch in Israel im Dezember 1994 eine derartige Wirkung auf Jugendliche:
„Der Film ‘Schindlers Liste’ hat den Holocaust der jungen Generation in meinem Land zum ersten Mal nicht als abstrakte Katastrophe, sondern als etwas dargestellt, was Menschen betrifft und was ihnen daher nicht gleichgültig sein kann, gestern nicht, heute nicht und auch nicht morgen!“
Dem Film wurde verbreitet zugeschrieben, den Deutschen zu zeigen, dass Widerstand gegen die Naziherrschaft und die Judenverfolgung möglich bzw. stärker möglich, als gemeinhin angenommen, gewesen sei. In diesem Sinne schätzten ihn etliche Kritiker in deutschen Medien als passend dafür ein, die Deutschen zum Überdenken ihrer Vergangenheit zu motivieren. Zum Beispiel meinte FAZ-Mitherausgeber Frank Schirrmacher in seinem Leitartikel, dass der Film den Zuschauer zu der Frage zwinge, „wieso, was einem Oskar Schindler möglich war, nicht auch andere versuchten“. Dirk Kurbjuweit äußerte sich in der Zeit überzeugt davon, dass Schindler „eine Lebenslüge der Deutschen“ „entlarvt“ habe, da man „eben doch“ etwas habe tun können, „sogar als Trinker und Lebemann.“[47][48]
Reagierend auf eine negative Filmkritik, die im New York Review of Books erschienen war, würdigte die deutsche Publizistin Marion Gräfin Dönhoff den Film ebendort dafür, ihr den komplett neuen Aspekt aufgezeigt zu haben, dass die Menschen, die Hitler während seiner Diktatur gefolgt seien, „nicht so inhuman wie ahuman“, mithin „keine menschlichen Wesen“ sowie „mechanische, gewalttätige Roboter“ gewesen seien. Und dass man sich in einem System gemeinschaftlicher Gewalt im Gegensatz zum Falle individueller Gewalttaten wohl nicht als Held fühlen könne, sei ein möglicher Grund dafür, dass die deutschen Jugendlichen bei den Kinobesuchen so tief bewegt seien.[49]
Manche Kritiker meinten, dass Schindler die Deutschen emotional entlaste, und sahen darin eine Gefahr. Zum Beispiel fragte Wolf Schön rhetorisch im Rheinischen Merkur, ob Spielberg „das deutsche Gewissen“ dazu einlade, „sich mit Hilfe seiner Lichtgestalt zu entlasten und sich der kollektiven Scham zu entledigen“.[50] Die Literaturkritikerin Sigrid Löffler empfand den Film in der Wochenpost als misslungen und und als funktionierend „als seelische Schnell-Reinigung, als Instant-Absolution, als Gefühls-Quickie“; die Kino-Eintrittskarte werde „zum bequemen Ablaßzettel“, wenn man mit den Schindlerjuden leide, bange, weine und schließlich jubele.[51]
Andere Kritiker richteten sich in ihren Beiträgen gegen Einwände, wonach der Film bzw. Schindler die Deutschen emotional entlaste.[48] Hans-Ulrich Jörges verurteilte Löfflers Aussage um den Ausdruck „Ablaßzettel“ in der Woche als „zynische Verirrung“, auch angesichts von Aussagen wie der an jüdische Repräsentanten gerichteten Warnung eines CDU-Bundestagsabgeordneten davor, angesichts des Antisemitismus „den Holocaust gegen uns zu instrumentalisieren“. Insofern, so Jörges, sei der Film „unverzichtbar zur Immunisierung der jungen Generation“[43] Ähnliche Aussagen von Politikern führte Gabriele von Arnim in der SZ mit Blick auf die Wahlen als Beispiele für einen „Rechtsruck“ an, bei dessen Enttarnung als „Gefährdung für uns alle“ der Film helfen könne.[52] Ähnlich die Meinung von Simon Wiesenthal, der den Film im Standard als „Mittel zur Bekämpfung der Gleichgültigkeit gegenüber dem Neonazismus“ beurteilte.[53]
Der Filmkritiker Georg Seeßlen machte im Freitag lobend auch darauf aufmerksam, dass Spielberg die Schuld der Nazis – im Gegensatz zu „unseren Mythen“ – „keineswegs nur in einer Art von ideologischer Verblendung“ sehe, „sondern auch in einem System schamloser, mörderischer Bereicherung“. Daher sei der Film auch geeignet als „Vorgriff auf eine noch nicht geführte Debatte um die Verantwortung des Kapitals für das Elend der Welt“.[54]
Künstlerische Beurteilung
Von Kritikern vieler Zeitungen, darunter von Bild, FAZ, Wochenpost, Tagesspiegel und Neues Deutschland, wurde der Film als „Meisterwerk“ gefeiert. Positive Kritiken priesen den Film hinsichtlich seiner Kinematographie und beurteilten diese in dem Zusammenhang als eher europäisch denn amerikanisch.[55] Im Spiegel lobte Urs Jenny, dass Spielberg „so genau und brillant wie noch nie“ erzähle, „so lebendig in jedem Detail, so voller Lust und ebendeshalb so eindringlich, so dicht, daß dem Zuschauer der Atem stockt.“[17]
Franz Everschor beurteilte das Werk im Film-Dienst, aus dem sich das Lexikon des Internationalen Films speist, als „besser als erwartet und schlechter als erhofft“, da Spielberg „auch mit Handkamera und Schwarzweißfilm“ außerstande sei, „etwas völlig anderes als einen Hollywoodfilm zu machen“, „aber gleichzeitig in der Gigantomanie der Szenerien und Ereignisse die kleinen, scheinbar unwesentlichen, aber doch so bezeichnenden Details“ nicht untergingen. Lobenswerterweise habe er „mehr, als man zuvor vermutet hätte, seiner Neigung zur Emotionalisierung entsagt“, und versuche er innerhalb „seines von Hollywood geprägten Denkens beharrlich“, „bei der nackten Wahrheit zu bleiben, statt sie in eine melodramatische Legende umzumünzen“ – von wenigen Klischees abgesehen, darunter dem klavierspielenden SS-Offizier während der Liquidierung des Ghettos.[56] Ähnlich urteilte Sabine Horst in der epd Film: Es mache „einen Teil der Redlichkeit des Films aus“, dass er darauf verzichte, „»originelle«, spektakuläre oder spekulative Bilder zu entwerfen“.[7] Im gleichen Zusammenhang hoben auch manche Kritiker hervor, dass der Film inszenatorisch nicht mit der Fernsehserie Holocaust und – wie es etwa in der Cinema hieß – deren „Seifenoper-Trivialisierung“ vergleichbar sei.[57]
Kritik von Will Tremper
In dem Artikel Indiana Jones im Ghetto von Krakau, der in der Beilage Geistige Welt der Zeitung Die Welt vor dem deutschen Kinostart erschien, beurteilte sich der Journalist Will Tremper als denjenigen mit mehr Erfahrung in der Geschichte der Judenverfolgung als Spielberg und lehnte es ab, sich „als Deutscher im Kollektiv schuldig zu fühlen.“ Unter Berufung auf einen Teil der Posener Reden des Reichsführers SS Heinrich Himmler vom Oktober 1943 kritisierte Tremper, dass die „wildwestartige Räumung des Ghettos […] so blutrünstig nicht verlaufen sein“ könne wie im Film dargestellt. Weiterhin beurteilte er die im Film gezeigten „sexuellen Intimitäten zwischen SS-Männern und nackten Jüdinnen“ als unrealistisch und vermutete, dass die Zeugen und Überlebenden der Zeit im Krakauer Ghetto ihre Aussagen, auf denen der Roman und der Film basieren, dramatisiert hätten.[58]
Über Trempers Äußerungen empörten sich etliche Kritiker. Artur Brauner zum Beispiel verurteilte in einem Beitrag in der selben Zeitung Trempers Artikel als skandalöses „Pamphlet“, und meinte, dass er sich mit der „versuchten Reinwaschung der SS […] politisch disqualifiziert“ habe.[59] Elisabeth Bauschmid meinte in der Süddeutschen Zeitung, dass Tremper sich einer „verqueren Logik“ bediene, „in der die Leidenschaftslosigkeit des bürokratisch organisierten Fließbandmords noch zum Tugend-Argument gegen den gewöhnlichen, den privaten Sadismus wird.“ Trempers Äußerungen seien beispielhaft für „die augenblickliche Stimmung kollektiver Reinwaschung durch Vergessen.“[60] Jan Gympel hingegen verteidigte Tremper im Tagesspiegel und beklagte die Auffassung, wonach Filme über deutsche Verbrechen durch Deutsche grundsätzlich nicht schlecht beurteilt werden dürften.[61]
Redakteure der Zeitung Die Welt wehrten sich in einem Protestbrief an die Leiter der Zeitung gegen Trempers Filmkritik, aber auch andere, im Ressort Geistige Welt erschienenen Beiträge. Sie beurteilten sie als Hinwendung zur politischen Rechten und damit als abweichend von der traditionellen Linie der Zeitung. Der Leiter des Kultur-Ressorts der Welt sowie Rainer Zitelmann, Leiter des Ressorts Geistige Welt, mussten deshalb ihre Posten aufgeben, zudem verzichtete die Zeitung fortan auf Trempers Dienste. 2016 stufte die Welt Trempers Beitrag als eines von sechs Fehlurteilen unter den in ihrer Geschichte erschienenen Filmkritiken ein.[62][63]
Antisemitismus-Kontroverse
Im Tagesspiegel vom 10. März 1994 urteilte Günther Rühle über den Film, seine Wirkung und seinen Erfolg: „Mit Schindler verdienen viele Leute derzeit viel Geld.“[64] Der Publizist Henryk M. Broder glaubte in Rühles Äußerung den „Vorwurf der jüdischen Geschäftemacherei“ zu erkennen, ein antimitisches Stereotyp, wie er in seinem Beitrag Kritik der dummen Kerls Mitte März 1994 in der FAZ schrieb. Darin unterstellte er Löffler und Tremper ebenfalls Antisemitismus. Deren und Rühles Kritiken fielen, so Broder, unter den vielen positiven, abwägenden Kritiken aus dem Rahmen und seien für die öffentliche Meinung zum Verhältnis der Deutschen und Juden „eher charakteristisch als für den Stand der veröffentlichten Meinungen“, mit denen sich Broder auf die Ergebnisse einer entsprechenden emnid-Meinungsumfrage bezog. Löffler, Tremper und Rühle wollten, so Broder, „von dem ganzen Judenkram nichts mehr wissen“.[65][66]
Etliche Kritiker wandten sich gegen die von Broder vorgebrachte Anschuldigung des Antisemitismus. Michael Wolffsohn etwa warnte in der FAZ davor, die Kritiker des Films „in die rechte Ecke zu stellen“. Wer Tremper und Löffler als Antisemiten bezeichne, kenne nicht „Brutalität und Rassismus der wirklichen Antisemiten.“[67] Klaus Rainer Röhl pflichtete Wolffsohn in der Wochenpost bei und glaubte in den Äußerungen Broders, für den, so Röhl, „alle Deutschen Antisemiten“ seien, eine „neue Qualität der Antisemiten-Macherei“ zu erkennen.[68] Gegen Röhls Artikel wiederum wandte sich Elke Schmitter in der taz. Sie unterstellte ihm darin ihrerseits Antisemitismus und warf ihm vor, Broder mit der Aussage falsch wiedergegeben zu haben, wonach alle Deutschen Antisemiten seien.[69]
Danach, in einem Mitte April 1994 erschienenen Artikel in der Zeitung Die Woche, wandte sich Broder, reagierend auf das mediale Echo auf seinen Beitrag, gegen „intellektuelle Linienrichter“ und Bedenkenträger, denen es nicht um die Frage nach der angemessenen Darstellbarkeit des Massenmordes gehe, sondern darum, dass Spielberg mit dem Film in die Domäne jener eingebrochen sei, „die bislang das Monopol auf die ‚Bewältigung der Vergangenheit‘ verwaltet“ hätten.[70]
Andere Wirkungen
In der Nacht vom 24. auf den 25. März 1994 verübten Jugendliche einen Brandanschlag auf die Lübecker Synagoge, den ersten dieser Art seit Ende des Zweiten Weltkrieges. Etliche Journalisten, aber auch Ignatz Bubis und der Historiker Julius H. Schoeps, äußerten danach die Vermutung, dass die Vorführungen des Films den Anschlag mit begünstigt hätten. Bubis meinte überdies, dass Trempers Negativkritik in der Welt-Beilage mit dafür verantwortlich gewesen sei.[71]
Etliche Kritiker fragten, warum keine deutschen Regisseure und Produzenten es gewagt hätten, Keneallys Buch zu verfilmen. Auf diese Frage reagierend, beurteilte der Regisseur Volker Schlöndorff in einem Brief an die Zeitung Die Woche einen solchen Versuch als wahrscheinlich „peinlich“; der Film wäre – so der Wissenschaftler William J. Niven gemäß Schlöndorffs Auffassung – „möglicherweise als ein Akt von Selbstbefreiung verstanden worden“.[72] Manche Medien berichteten allerdings auch von den tatsächlichen, aber gescheiterten Bestrebungen zur Verfilmung von Schindlers Geschichte in Deutschland. Der Berliner Filmproduzent Artur Brauner hatte Entsprechendes 1984 und 1992 geplant und jeweils bei der Filmförderungsanstalt finanzielle Hilfen zur Produktion einer Verfilmung beantragt, für die auch Klaus Maria Brandauer als Hauptdarsteller vorgesehen war. Die Institution lehnte den Antrag jedoch ab, auch da sie den Vorhaben ungenügenden wirtschaftlichen Nutzen beimaß.[73]
Der Film wurde auch als Mittel im Wahlkampf eingesetzt. Zum Beispiel warb die Sozialdemokratische Partei Europas vor der Europawahl für sich als antirassistische Partei, indem sie in ganzseitigen Anzeigen in deutschen Meinungsführermedien auf den Film und seinen Erfolg bei der Oscarverleihung verwies.[74]
Frankreich
In Frankreich stieß der Film ebenfalls auf ein immens großes Interesse der Medien, von denen ihn viele als Ereignis begrüßten. Thematisch dominierte die von Lanzmann, Hilberg und Segev geprägte Debatte um die (Nicht-)Darstellbarkeit des Holocaust. Im Figaro fragte die Historikerin Annie Kriegel nach den Gründen dafür, warum der Film in der französischen Presse eine so leidenschaftliche und teils aggressive Debatte ausgelöst habe. Die „absurde Plänkelei“, so Kriegel, rühre zum Teil von dem typisch französischen Verdacht gegenüber dem für Hollywood charakteristischen Geist des Kommerzialismus, der das Risiko berge, die Integrität von Film als künstlerischem Medium zu verletzen. Es sei dies der Verdacht, der Frankreich 1994 in den Verhandlungen zum Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommen dazu bewogen habe, für sich eine Ausnahme betreffs Kinofilmen zu bewirken.[75]
Tschechien
Tschechische Medien nahmen den Film zumindest anfangs positiv auf. Sie fokussierten sich in ihren Reaktionen vor allem auf Schindlers Herkunft als Sudetendeutscher, jener Volksgruppe, deren Mitglieder von vielen Tschechen für ihre Unterstützung der Besetzung der Tschechoslowakei durch Nazideutschland nach wie vor Ablehnung erfuhren. Vor diesem Hintergrund und dem Umstand, dass der Film mit Schindler einen „guten Deutschen“ zeigt, wurde der Film von vielen Kritikern als eine mögliche Brücke zwischen Tschechen und Tschechisch-Deutschen im Exil verstanden.[76] In der Zeitung Mladá fronta Dnes hieß es in dem Zusammenhang, dass der Film „uns dabei helfen kann zu lernen, differenzierter mit Kritik in unserer Vergangenheit umzugehen“, und, dass „die allgemeinen Verdammungen der Sudetendeutschen nicht für immer bestehen können“.[77]
Die offizielle tschechische Premierenvorstellung des Films fand am 10. März 1994 in Prag im Beisein des Staatspräsidenten Václav Havel statt. Tags zuvor hatte es allerdings schon eine Voraufführung in Zwittau gegeben, dem Geburtsort von Oskar Schindler. Waren 1991 Bemühungen zur Errichtung eines Schindler-Denkmals in der Stadt – sowohl durch die deutsche katholische Ackermann-Gemeinde, die sich für die Aussöhnung zwischen Deutschen und Tschechen einsetzt, als auch einen Schindlerjuden – noch erfolglos geblieben, so führte erst der internationale Erfolg des Films 1994 dazu, dass die Stadt ein Denkmal errichtete, das Schindler ehrt; es wurde gegenüber seinem Geburtshaus aufgestellt und am Tag der Voraufführung eingeweiht. Außerdem wurde eine von der Ackermann-Gemeinde finanzierte Gedenktafel installiert. Durch diese kam es im August 1994 zu einer Kontroverse im tschechischen Parlament. Dabei beschuldigte die rechtsextreme Partei Sdružení pro republiku – Republikánská strana Československa die Erbauer der Tafel des kriminellen Verhaltens durch das Unterstützen von Bewegungen, die sich gegen Bürgerrechte einsetzen. Darauf reagierend, verwies Premierminister Václav Klaus auf die Justiz als zuständiges Organ für die Entscheidung über die Rechtmäßigkeit der Gedenktafel.[77]
Polen
In Polen wurde der Film wegen der Mitwirkung der Polen an seiner Entstehung, aber auch der in Polen gelegenen Drehorte, von vielen Journalisten mit Stolz und Wohlwollen aufgenommen. Auch der Regisseur Andrzej Wajda lobte den Film in diesem Sinne und beurteilte die polnische Kinematographie als internationalen Standards genügend.[78] Polens Filmminister Waldemar Dąbrowski befand ihn als „tief berührend“ und „ausgezeichnete Darstellung.“[79]
Viele Kritiker empfanden die im Abspann genannten Zahlen über die heute in Polen lebenden 4000 Juden, verglichen mit den 6000 Nachkommen der von Schindler Geretteten, als grob verfälschend, da sie suggerierten, dass mit Schindler ein einziger Deutscher mehr Juden gerettet habe als alle Polen zusammen.[80] Die Kolumnistin der Zeitung Życie Warszawy ging in ihrer Kritik auf die geringe Rolle der nichtjüdischen Polen in dem Film an. Zwar habe es Polen wie das Mädchen gegeben, das den Juden auf ihrem Weg ins Krakauer Ghetto „Tschüss, ihr Juden!“ zuruft, jedoch auch andere. Schindlers Liste sei kein antipolnischer Film, im Grunde existiere Polen in ihm gar nicht. Jedoch sei „ein bisschen Balance“ nötig.[81]
Zwei vorwiegend negative Filmkritiken, die in polnischen Medien erschienen waren, stießen bei der Polen-Korrespondentin Helga Hirsch in der deutschen Zeit auf scharfen Widerspruch. Der Kritiker der Tageszeitung Gazeta Wyborcza hatte sich überzeugt davon geäußert, dass der Film, da er vom „größten Märchenerzähler unserer Zeiten“ stamme und in ihm das Gute über das Böse siege, selbst dann kein historisches Zeugnis sein könne, wenn seine Geschichte authentisch sei, sondern nur ein Märchen, ein „edler, aber naiver Traum“. Die Auffassung des polnischen Kritikers, wonach Spielberg die historische Wahrheit verzerre, indem er nicht die „Normalität der Todesprozedur“ zeige, beurteilte Hirsch als die „Fortführung des tiefverankerten Klischees von Polen über die Deutschen im Dritten Reich“, dem zufolge alle Deutschen als „Hitleristen“[82] „integrierte Räder eines Unterdrückungs- und Gewaltapparats“ gewesen seien und es unter ihnen keine Ausnahmen gegeben habe. Im Nachrichtenmagazin Polityka kam eine starke Abneigung gegen Schindler als Retter zum Ausdruck, denn dieser habe nur geholfen, weil er feige, gierig und opportunistisch gewesen sei. Diese Suggestion sei, so Hirsch, „unehrlich und denunziatorisch zugleich“, unter anderem weil auch nicht alle Polen aus idealistischen Motiven geholfen hätten.[78]
Israel
In Israel löste der Film ein innerhalb der Geschichte des Landes beispielloses mediales Echo aus. Wie der Londoner Autor Haim Bresheeth festhielt, sei über den Film in kurzer Zeit mehr geschrieben worden als über jeden anderen, in Israel gezeigten Film. Sowohl Befürworter als auch Gegner des Films hätten sich einer so emotionsgeladenen Sprache und Argumentation bedient, wie es sie in israelischen Filmrezensionen zuvor noch nicht gegeben habe.[83]
Zu den schärfsten Kritikern des Films gehörte der Journalist Tom Segev. In seinem Artikel Spielberg’s Holocaust Park, der einige Tage vor dem Kinostart in der Zeitung Haaretz erschien, sprach er dem Regisseur seine in einem Interview geäußerte Intention ab, das Filmbudget für seine zweite Bar Mitzvah investiert zu haben. Wie schon bei E.T. und Jurassic Park habe das Budget ihm den Zweck erfüllt, Profit zu erwirtschaften. An Spielberg gerichtet, meinte Segev dazu: „Erspar uns diesen Scheiß!“[84]
In zahlreichen Briefen an Medien dankten Holocaust-Überlebende dem Regisseur dafür, ihrer sonst so schwierig zu visualisierenden Notlage auf realistische Weise Ausdruck verschafft zu haben. Lobend über den Regisseur und bejahend zur Darstellbarkeit des Holocaust äußerte sich auch der Kritiker Uri Schin in der Zeitung Davar: Spielberg finde mit dem Film eine zwar „parteiische, aber komplexe Art, mit dem schmerzhaften Thema“ umzugehen und gleite dabei nicht in die „Pornografie von Horror“ ab. Es gelinge ihm „das, worin die Vielen und Guten gescheitert“ seien.[85]
Israelische Kritiker bemängelten besonders, dass der Film in seinen historischen Details ungenau sei. Zum Beispiel ging es dabei um die Vielzahl von Akzenten in der Aussprache, darunter auch einen unpassenden israelischen Akzent. Als wesentliche historische Unstimmigkeit beurteilten viele israelische Kritiker bei Vorab-Vorführungen des Films das Lied Jerusalem aus Gold von 1967, das nach dem Sechstagekrieg als inoffizielle Siegeshymne populär wurde. Auf die Kritik reagierend, ließ Spielberg das Lied in der israelischen Fassung des Films durch das Stück To Caesarea ersetzen, das von der ungarischen Widerstandskämpferin Hannah Szenes stammt.[86]
Islamische Welt
Indonesien und Ägypten begründeten die Verbote des Films in ihren Ländern mit den Gewalt- und Nacktszenen.[87] Dem Verbot in Indonesien war eine mehrwöchige öffentliche Diskussion über den Film vorausgegangen, in der das Committee for World Muslim Solidarity ihn zudem als „zionistische Propaganda“ verurteilt hatte. Islamische Gelehrte meinten, der Film wolle die Welt die Grausamkeit der Juden gegen die Palästinenser vergessen machen. Mit ähnlicher Argumentation wurde der Film in Malaysia kritisiert. Der Premierminister des Landes, Mahathir bin Mohamad, sprach sich dabei gegen zionistische Expansion in arabische Territorien aus.[88] Gegen das Verbot in Malaysia protestierten jüdische Interessensvertretungen weltweit.[89] Der Verleih zog den Film zurück, nachdem seine Aufführung nur unter erheblichen Schnittauflagen erlaubt worden war, die Spielberg aber ablehnte.[90]
Der jordanische Informationsminister Jawad Anani sagte, dass es wegen des von einem Israeli verübten, antimuslimischen Massakers von Hebron am 25. April 1994 mit 29 Toten nicht die Zeit für den Film sei.[91] Im Libanon zog der Verleih Universal bzw. UIP den Film zurück, nachdem ein Verbot von Kinowerbung verordnet worden war.[90]
Das US-Außenministerium äußerte Bedauern über die Aufführungsverbote und verlautete, dass die Aufführung des Films dabei helfen könne, künftige Genozide zu verhindern.[90] Spielberg äußerte sich in Presse-Interviews überzeugt davon, dass Antisemitismus der Grund für die Aufführungsverbote sei.[91] Auch in diesem Zusammenhang warb er in Interviews für die Aufführung des Films, indem er auf die Parallelen zum Schicksal der von ethnischen Säuberungen bedrohten Bosniaken hinwies, die in ihm zum Ausdruck kämen.[90]
Einzelnachweise
- ↑ a b Aggregierter Wert aus vorwiegend englischsprachigen Kritiken.
- ↑ Stegosaurus Rex/Schindlers Liste 2 bei Rotten Tomatoes (englisch), abgerufen am 25. Juni 2020
- ↑ Stegosaurus Rex/Schindlers Liste 2 bei Metacritic (englisch), abgerufen am 25. Juni 2020
- ↑ Pamela McClintock: Why CinemaScore Matters for Box Office, in: The Hollywood Reporter vom 19. Aug. 2011, abgerufen am 28. Aug. 2020
- ↑ Schindlers Liste, in: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW), abgerufen am 29. Sep. 2020
- ↑ Referenzfehler: Ungültiges
<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen filmdienst. - ↑ a b Sabine Horst: Kritik zu Schindlers Liste, in: epd Film, abgerufen am 28. Aug. 2020
- ↑ Stanley Kauffmann: Spielberg Revisited, in: The New Republic vom 24. Jan. 1994, hier in: Fensch 1995, S. 112–115
- ↑ Scott Rosenberg: The Paradox of a Candle, in: San Francisco Examiner vom 15. Dez. 1993, hier in: Fensch 1995, S. 175–178
- ↑ Thiele 2001, S. 431
- ↑ Cordelia Edvardson: Der Film verletzt mich, in: Publik-Forum Nr. 11 vom 10. Juni 1994 (ursprünglich in: Svenska Dagbladet vom 13. März 1994), hier in: Weiss 1995, S. 266 ff., Zitat von S. 267
- ↑ Fensch 1995, S. 243 ff.
- ↑ Claude Lanzmann: Ihr sollt nicht weinen, in: FAZ vom 5. März 1994 (ursprünglich erschienen am 3. März 1994 in: Le Monde), hier in: Weiss 1995, S. 173–178
- ↑ Bresheeth 1997, S. 204, Originalzitat T. Segev: „dramatic injections or emotional manipulation“
- ↑ Lehrer 1997, S. 216, Originalzitate von R. Hilberg: „only one Claude Lanzmann, only one Shoah“, „impossible to do better or more“, von A. Finkielkraut: „cheapening of memory“
- ↑ Thiele 2001, S. 437
- ↑ a b c Urs Jenny: Vom großen Morden, in: Der Spiegel vom 21. Feb. 1994, abgerufen am 10. Okt. 2020
- ↑ Lehrer 1997, S. 216, Originalzitat P. Billard: „the new fundamentalists“
- ↑ Bresheeth 1997, S. 205, Originalzitate Y. Bauer in selber Reihenfolge: „ideological platform“, „total nonsense“, „appropriate for dealing with evil“
- ↑ Lehrer 1997, S. 216, Originalzitat L. Boeken: „[no one has] author´s copyright over la mémoire“
- ↑ Thiele 2001, S. 454 f.
- ↑ Leon Wieseltier: Close Encounters of the Nazi Kind, in: The New Republic vom 24. Jan. 1994, hier in: Fensch 1995, S. 116–118, Zitat von S. 117: „sadistic trick“
- ↑ a b Jonathan Alter: After the Survivors, in: Newsweek vom 20. Dez. 1993, hier in: Fensch 1995, S. 196–201
- ↑ a b Roger Ebert: Schindler's List, urspr. in: Chicago Sun-Times vom 15. Dez. 1993, hier online abgerufen am 2. Juli 2020, Originalzitat: „brilliantly acted, written, directed and seen. [Individual scenes are] masterpieces of art direction, cinematography, special effects, crowd control.“
- ↑ Stephen Schiff: Seriously Spielberg, in: The New Yorker vom 21. März 1994, hier in: Fensch 1995, S. 142–164, Zitate in selber Reihenfolge: „the finest fiction feature ever made about the century’s greatest evil.“ (S. 144), „almost unmentionable secret“, „storytelling confidence and flair“ (beide S. 148)
- ↑ Stephen Schiff: Seriously Spielberg, in: The New Yorker vom 21. März 1994, hier in: Fensch 1995, S. 142–164, Zitat von S. 144: „the effect of a giant bar mitzvah, a rite of passage. Prince Hal has become Henry V; the dauphin has emerged a king.“
- ↑ Stanley Kauffmann: A New Spielberg, in: The New Republic vom 10. Dez. 1993, abgerufen am 8. Mai 2020
- ↑ John Hartl: Spielberg's ‘List’ A Commanding Holocaust Film, in: Seattle Times vom 15. Dez. 1993, abgerufen am 8. Mai 2020
- ↑ Owen Gleiberman: Schindler's List, in: Entertainment Weekly vom 17. Dez. 1993, abgerufen am 2. Juli 2020, Originalzitat: „that too much conventional empathy would undermine our apprehension of the Holocaust’s unique horror.“
- ↑ Fred Bruning: The problem with Schindler's List, in: Maclean’s vom 25. April 1994, S. 9, Originalzitate: „villainy“, „packaged as tightly as a TV dinner“
- ↑ Jim Hoberman: Spielbergs Oskar, deutsch übersetzt in: die tageszeitung vom 3. März 1994, S. 13, ursprünglich auf Englisch erschienen in: The Village Voice vom 21. Dez. 1993
- ↑ Schindler's List: Myth, movie, and memory, in: The Village Voice vom 29. März 1994, S. 24–31, abgerufen bei der Webpräsenz der University of Pennsylvania am 29. Aug. 2020
- ↑ Frank Rich: Extras in the Shadows, in: The New York Times vom 2. Jan. 1994, hier in: Fensch 1995, S. 186–188, Zitat von S. 187: „another depersonalized statistic of mass death.“
- ↑ Monika Gierig: Abgrund der Erinnerung, in: Frankfurter Rundschau vom 15. Jan. 1994, hier in: Weiss 1995, S. 27–30, Zitate von S. 28 bzw. 29
- ↑ Philip Gourevitch: A Dissent on “Schindler's List”, in: Commentary, Februar 1994, abgerufen am 2. Juli 2020, Originalzitat: „a simply enigmatic creation, the good Nazi.“
- ↑ Christine Spolar: THE KIDS WHO LAUGHED TILL IT HURT, in: The Washington Post vom 10. März 1994, abgerufen am 22. August 2020
- ↑ Heiliger Bund, in: Der Spiegel Nr. 7 vom 14. Feb. 1994, S. 150, abgerufen über GBI Genios am 23. August 2020
- ↑ Unterricht von Protesten begleitet, in: Nürnberger Nachrichten vom 13. April 1994, abgerufen über GBI Genios am 23. August 2020
- ↑ Iver Peterson: Emphasis on Holocaust Film in Fighting Racism Criticized, in: The New York Times vom 19. Feb. 1994, hier in: Fensch 1995, S. 235 f.
- ↑ Christoph Weiß: Vorbemerkung, in: Weiß 1995, S. 9
- ↑ Thiele 2001, S. 465
- ↑ Niven 1995, S. 166–168
- ↑ a b Hans-Ulrich Jörges: Ein Film packt die Deutschen, in: Die Woche vom 3. März 1994, hier in: Weiss 1995, S. 131 f.
- ↑ Amesberger und Halbmayr 1995, S. 15
- ↑ Niven 1995, S. 169
- ↑ Die Aufgabe, Erinnerung wachzuhalten. Bundespraesident Herzog in Israel: „Die Bundesrepublik ist eine stabile Demokratie“., in: Der Tagesspiegel Nr. 15114 vom 7. Dez. 1994, online abgerufen über GBI-Genios am 17. Mai 2020
- ↑ Niven 1995, S. 177
- ↑ a b Thiele 2001, S. 442
- ↑ Marion Gräfin Dönhoff: ‘Dissent on Schindler’s List’, in: The New York Review of Books vom 9. Juni 1994, abgerufen am 17. Okt. 2020, Originalzitate in selber Reihenfolge: „not so much ‚inhuman‘ as ‚ahuman.‘“, „not human beings“, „strange creatures or mechanical robots of violence“
- ↑ Niven 1995, S. 179
- ↑ Sigrid Löffler: Kino als Ablaß, in: Wochenpost vom 24. Feb. 1994, hier in: Weiss 1995, S. 57 ff., Zitate von S. 58
- ↑ Gabriele von Arnim: Vom Handeln in mörderischer Zeit, in: Süddeutsche Zeitung vom 26./27. Feb. 1994, hier in: Weiss 1995, S. 70–73, Zitate von S. 73
- ↑ Amesberger und Halbmayr 1995, S. 29
- ↑ Georg Seeßlen: Shoah, oder die Erzählung des Nichterzählbaren, in: Freitag vom 4. März 1994, hier in: Weiss 1995, S. 158 ff., Zitate von S. 166
- ↑ Niven 1995, S. 168 f.
- ↑ Franz Everschor: »Schindlers Liste«, in: Film-Dienst Nr. 4/1994, hier in: Weiss 1995, S. 38–42
- ↑ Heiko Rosner: »Schindlers Liste«: Der definitive Film über das Grauen des Naziterrors, in: Cinema Nr. 190, März 1994, hier in: Weiss 1995, S. 85–90
- ↑ Will Tremper: Indiana Jones im Ghetto von Krakau, in: Die Welt vom 26. Feb. 1994, S. G3, hier in: Weiss 1995, S. 63 ff., Zitate von S. 64 und 67
- ↑ Artur Brauner: Ein Pamphlet, das zum Skandal wurde, in: Die Welt vom 2. April 1994, hier in: Weiss 1995, S. 224 ff.
- ↑ Elisabeth Bauschmid: Kronzeuge Himmler, in: Süddeutsche Zeitung vom 3. März 1994, hier in: Weiss 1995, S. 109–111
- ↑ Thiele 2001, S. 449
- ↑ Geistige Welt sucht nach einem neuen Chef, in: Süddeutsche Zeitung Nr. 104 vom 6. Mai 1994, S. F13, abgerufen über GBI-Genios am 13. Sep. 2020
- ↑ Abba? Flotte Banalkost in Go-go-Atmosphäre, in: Die Welt vom 2. April 2016, abgerufen am 25. Sep. 2020
- ↑ Thiele 2001, S. 447
- ↑ Henryk M. Broder: Kritik der dummen Kerls, in: FAZ vom 15. März 1994, hier in: Weiss 1995, S. 183 ff., Zitate von S. 187 f.
- ↑ Thiele 2001, S. 446 f.
- ↑ Thiele 2001, S. 448
- ↑ Thiele 2001, S. 450
- ↑ Thiele 2001, S. 451
- ↑ Thiele 2001, S. 452
- ↑ Niven 1995, S. 173 f.
- ↑ Niven 1995, S. 182 f., Zitate von S. 183, Originalzitat von W. J. Niven: „possibly have been interpreted as an act of self-exoneration“
- ↑ Engel in der Hölle. In: Der Spiegel. Nr. 8/1994, S. 174.
- ↑ Thiele 2001, S. 470
- ↑ Lehrer 1995, S. 215, 218, Originalzitat von A. Kriegel von S. 218: „absurd squabble“
- ↑ Erin Bell: “Britain’s Secret Schindler”: The Impact of Schindler’s List on British Media Perceptions of Civilian Heroes, in: Morris 2017, S. 320–335, hier: S. 328
- ↑ a b Tomas Sniegon: Vanished History. The Holocaust in Czech and Slovak Historical Culture, Berghahn Books, New York 2014, Kap. 4 (S. 107 ff.), hier vor allem S. 107, 114–116, 123, 127 f., Originalzitate aus der Mladá fronta Dnes von S. 127: „could help us to learn differentiate with criticism in our past“, „the general condemnations of the Sudeten Germans cannot last forever“
- ↑ a b Helga Hirsch: Wohltäter aus Angst?, in: Die Zeit Nr. 11/1994, abgerufen am 25. Sep. 2020
- ↑ Rick Richardson: Krakow welcomes ‘Schindler’ , in: Variety vom 2. März 1994, abgerufen am 11. Sep. 2020, Originalzitate W. Dąbrowski: “[This film] touches deeply […] fine statement.”
- ↑ Thiele 2001, S. 434 f. (inkl. Zitate)
- ↑ Andrew Nagorski: ‘Schindler's List’ Hits Home, in: Newsweek vom 13. März 1994, abgerufen am 25. Sep. 2020, Originalzitat A. Wrobliewska: „[But it requires] a touch of balance.“
- ↑ Deutsche Übersetzung des polnischen Originalzitats „hitlerowcy“
- ↑ Bresheeth 1997, S. 193
- ↑ Bresheeth 1997, S. 201, Originalzitat T. Segev: „Just spare us the bullshit!“
- ↑ Bresheeth 1997, S. 201, Originalzitate U. Schin: „partial but complex way of dealing with the painful subject“, „pornography of horror“, „[Spielberg succeeds] where the many and good have failed“
- ↑ Bresheeth 1997, S. 205
- ↑ Zensoren verbieten “Schindlers Liste”, in: Der Tagesspiegel vom 3. Juni 1994, online abgerufen über GBI-Genios am 3. Mai 2020
- ↑ William Branigin: The Manila Envelope, please…, in: Washington Post vom 16. Juni 1994, abgerufen am 3. Mai 2020, Originalzitat vom Committee for World Muslim Solidarity: „Zionist propaganda“
- ↑ Charles P. Wallace: Malaysian Censors Move to Ban ‘List’, in: Los Angeles Times vom 24. März 1994, abgerufen am 8. Mai 2020
- ↑ a b c d ‘Schindler’s List’ Faces Censor and Censure by Islamic Countries, in: Jewish Telegraphic Agency vom 11. April 1994, abgerufen am 8. Mai 2020
- ↑ a b Bernard Weinraub: Islamic Nations Move to Keep Out ‘Schindler’s List’, in: The New York Times vom 7. April 1994, abgerufen am 8. Mai 2020