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E-Netz

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Das E-Netz (Funktelefonnetz-E/E1) ist ein telefonieorientiertes, kleinzelliges digitales Mobilfunknetz in Deutschland, das auf dem GSM-Standard im 1.800 MHz-Bereich; ehemals DCS-1800 (= Digital Cellular System 1800 MHz) basiert, der dem GSM-900 Standard identisch ist und sich nur durch den verwendeten Frequenzbereich sowie kleinere Sendeleistung der Endgeräte unterscheidet. GSM-1800 gilt als Vorstufe zum Personal Communication Network (PCN); gelegentlich wird E1-Netz auch synonym zu PCN benutzt. Weltweit erste GSM 1800-Installation ist das One2One (heute: T-Mobile UK) in Großbritannien.

Geschichte

A-NetzB-NetzC-NetzD-NetzE-NetzUniversal Mobile Telecommunications SystemLong Term EvolutionLTE-Advanced5G

Bundespostminister Wolfgang Bötsch (CSU) vergab 1993 die Lizenz für den Aufbau eines dritten digitalen Mobilfunknetzes, des E1-Netzes. Die Bezeichnung leitet sich aus den Namenskonventionen für die analogen Autotelefonnetze A-, B- und C-Netz sowie des ersten digitalen Netzes D-Netz ab.

Als erstes E-Netz in Deutschland ging im Mai 1994 das E-Plus-Funktelefonnetz an den Markt. Hauptgesellschafter waren Vebacom und Thyssen Telecom. E-Plus war damit neben Mannesmann der zweite private Betreiber eines öffentlichen Telekommunikationsdienstes. 1997 folgte als zweiter E-Netzbetreiber (E2-Netz) die Viag Interkom (heute O2).

Mittlerweise ist die niederländische KPN Mobile N.V. der Hauptanteilseigner von E-Plus, und die spanische Telefonica, welche die britische O2 plc übernahm, Eigner des ehemaligen Viag Interkom-Netzes. Somit ist kein E-Netz in Deutschland mehr in deutschem Besitz.

In Deutschland senden neben E-Plus und O2 Germany auch T-Mobile und Vodafone im E-Netz. Diese haben inzwischen auch Funklizenzen im E-Netz erworben um Engpässe der D-Netze besser ausgleichen zu können.

Geräte & Technik

Die ersten E1-Geräte, die bereits kleiner waren als die der D-Netze, kosteten umgerechnet etwa 750 Euro. Kurz nach Markteinführung setzte ein erheblicher Preisverfall ein; gegenwärtig sind E-Netz-Mobiltelefone in Verbindung mit einem langfristigen Mobilfunkvertrag nahezu kostenlos erhältlich.

Bis 1998 waren deutlich mehr als die geplanten 75 Prozent der Bevölkerung in Deutschland mit E-Plus-Funkabdeckung versorgt. Das E-Plus Netz ist für kleine, leichte Handys ausgelegt, die mit einer sehr geringen Sendeleistung auskommen. Die maximale Sendeleistung von 1 Watt führt zu geringem Batterieverbrauch und damit relativ langen Gesprächs- und Bereitschaftszeiten. Die E-Netze bestehen aus deutlich mehr Funkstationen, als es die 900 MHz-Netze haben; sie sind also besonders engmaschig »geknüpft«. Diese »Engmaschigkeit« soll zwei Vorteile gewährleisten: Je mehr Funkstationen installiert werden, mit desto weniger Sendeleistung kann jede von ihnen arbeiten; je kürzer der Abstand zur nächstgelegenen Sendestation, desto höher die Empfangsqualität. Die geringe Sendeleistung von max. 1 Watt zieht aber das Problem nachsich, dass die Anzahl der Funkstationen erhöht werden musste.

E-Plus und O2 verwenden den Frequenzbereich von 1.710 MHz bis 1.880 MHz. Da der Frequenzbereich größer ist, gibt es mehr Trägerfrequenzen als im D-Netz. Die Kanalzahl ist deshalb auch größer (D1 und D2: 1.984; E-Plus und O2: 2.976). Da Signale mit höheren Frequenzen stärker gedämpft werden, ist die Reichweite kleiner als 10 km.

In Österreich

In Österreich war E-Netz bis 1996 die Bezeichnung für das Netz der Telekom Austria nach GSM-Standard im 900 MHz Bereich. Dieses Netz wurde im Juni 1996 in A1 umbenannt.

Vorlage:Mobilfunknetze in Deutschland