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Oldenburg (Oldb)

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Wappen Karte
Wappen der Stadt Oldenburg (Oldb) Lage der kreisfreien Stadt Oldenburg in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Kreisfreie Stadt
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 5 m ü. NN
Fläche: 102,96 km²
Einwohner: 158.565 (31. Dezember 2005)
Bevölkerungsdichte: 1.540 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 26001 - 26135 (alt: 2900)
Vorwahl: 0441
Kfz-Kennzeichen: OL
Gemeindeschlüssel: 03 4 03 000
Stadtgliederung: 42 Stadtteile und
9 statistische Bezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
26122 Oldenburg (Oldb)
Website: www.oldenburg.de
E-Mail-Adresse: info@oldenburg.de
Politik
Oberbürgermeister: Dietmar Schütz (SPD)

Oldenburg (Oldb) (Plattdeutsch Ollnborg, Saterfriesisch Ooldenbuurich) ist eine kreisfreie Stadt in Niedersachsen, ca. 45 km westlich von Bremen. Nach der Hauptsatzung der Stadt lautet ihr Name Oldenburg (Oldb). Das Statistische Bundesamt führt sie unter dem Namen Oldenburg (Oldenburg).

Die Universitätsstadt und ehemalige Residenzstadt (bzw. Hauptstadt) der Grafschaft, des Herzogtums, des Großherzogtums, des Freistaates und des Landes Oldenburg (daher auch der Zusatz (Oldb) im Namen der Stadt) ist nach Hannover, Braunschweig und Osnabrück die viertgrößte Stadt sowie eines der Oberzentren des Landes Niedersachsen. Oldenburg war bis zum 31. Dezember 2004 Sitz des Regierungsbezirks Weser-Ems, der zu diesem Zeitpunkt, wie auch alle anderen Regierungsbezirke in Niedersachsen, aufgelöst wurde. Seitdem ist Oldenburg Sitz einer Regierungsvertretung des Landes Niedersachsen.

Die nächsten größeren Städte sind Bremen, etwa 45 km östlich, Osnabrück, ca. 100 km südlich und Hamburg, um 166 km nordöstlich von Oldenburg (Oldb). Die Einwohnerzahl der Stadt Oldenburg (Oldb) überschritt 1945 die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde.

Oldenburg gehört seit April 2005 zur europäischen Metropolregion Bremen/Oldenburg, eine von insgesamt elf europäischen Metropolregionen in Deutschland.

Geografie

Oldenburg (Oldb) liegt in einer Niederung überwiegend am linken Ufer der Hunte, an der Mündung der Haaren, von der Huntemündung bei Elsfleth 23,5 km und von der offenen Nordsee etwa 60 km entfernt, im Zentrum des Oldenburger Landes im westlichen Niedersachsen. Die Hunte ist bis Oldenburg für kleinere Seeschiffe befahrbar.

Nachbargemeinden

Folgende Gemeinden grenzen an die Stadt Oldenburg (Oldb), sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Osten genannt:

Stadt Elsfleth (Landkreis Wesermarsch), Hude (Oldenburg), Hatten und Wardenburg (alle Landkreis Oldenburg) sowie Edewecht, Bad Zwischenahn, Wiefelstede und Rastede (alle Landkreis Ammerland)

Stadtteile

Die Stadt Oldenburg ist in neun Stadtbezirke aufgegliedert, welche in Stadtteile untergliedert sind. Stadtbezirke nach dem statistischen Jahrbuch 2005 der Stadt sind:

  1. mit den Stadtteilen Zentrum, Dobben, Haarenesch, Bahnhofsviertel und Gerichtsviertel
  2. mit den Stadtteilen Ziegelhof und Ehnern
  3. mit den Stadtteilen Bürgeresch und Donnerschwee
  4. mit den Stadtteilen Osternburg und Drielake
  5. mit den Stadtteilen Eversten, Hundsmühler Höhe, Thomasburg, Bloherfelde, Haarentor und Wechloy
  6. mit den Stadtteilen Bürgerfelde, Rauhehorst, Dietrichsfeld, Flugplatz, Ofenerdiek und Nadorst
  7. mit den Stadtteilen Etzhorn, Ohmstede und Bornhorst
  8. mit den Stadtteilen Neuenwege und Kloster Blankenburg
  9. mit den Stadtteilen Kreyenbrück, Bümmerstede, Tweelbäke West, Krusenbusch und Drielaker Moor


Geschichte

Oldenburger Schloss
"Großer Zwinger vor dem Eversten Tor" (Pulverturm) von 1529

Die Geschichte Oldenburgs beginnt mit der Gründung der Aldenburg an einer Furt über die Hunte an der Handelsstraße Bremen-Jever. 1108 wird die Aldenburg erstmals urkundlich erwähnt. Der im Schutz der Burg entstandenen Siedlung verleiht 1345 Graf Konrad I. von Oldenburg Oldenburg bremisches Stadtrecht. 1448 wird Graf Christian von Oldenburg König von Dänemark.

1603 beginnt die Regierungszeit Graf Anton Günthers, der durch geschicktes Handeln das Land Oldenburg vor dem dreißigjährigen Krieg bewahrt. So konnte er den Feldherrn Tilly, dessen Truppen in Wardenburg ihr Lager hatten, durch wertvolle Pferdegeschenke davon abbringen, auf Oldenburg zu marschieren. Graf Anton Günther gilt auch als Begründer der bekannten Oldenburger Pferdezucht. 1607 lässt Graf Anton Günther die alte Wasserburg in ein Renaissance-Schloss umbauen. 1667 stirbt Graf Anton Günther, und Oldenburg fällt wieder unter die Herrschaft der Dänen. Im selben Jahr stirbt beinahe jeder zehnte Oldenburger an der Pest. Nach deren Abklingen wird die Stadt 1676 von einem durch Blitze an verschiedenen Stellen der Stadt verursachten Brand fast völlig zerstört. Den Statthaltern des dänischen Königs ist der Wiederaufbau offenbar kein dringendes Anliegen, die Einwohnerzahl sinkt bis Mitte des 18. Jahrhunderts auf 3.000.

1773 übernimmt das Haus Holstein-Gottorp die Grafschaft, welche damit Herzogtum wird. Oldenburg wird Haupt- und Residenzstadt. 1785 bis 1829 herrscht Herzog Peter Friedrich Ludwig, der die Umgestaltung der Stadt im klassizistischen Stil beginnt und unter dem unter anderem das Peter Friedrich Ludwig Hospital entsteht. 1786 wird die Landessparkasse zu Oldenburg (älteste noch existierende Sparkasse der Welt) gegründet. 1815 wird Oldenburg im Zuge des Wiener Kongresses zum Großherzogtum erhoben. Drei Jahre später wird Oldenburg (Oldb) eine "Stadt I. Klasse" sowie Sitz eines Amtes, im heutigen Sinne also eine "Kreisfreie Stadt". 1833 "sinkt" sie vorübergehend wieder zur "Stadt II. Klasse" ab, bevor sie 1855 erneut "Stadt I. Klasse" wird.

1918 dankt der letzte Großherzog, Friedrich August, ab, und 1919 wird Oldenburg Hauptstadt des Freistaates Oldenburg. Während der Zeit des Nationalsozialismus 1933 - 1945 ist Oldenburg Gauhauptstadt im Bereich Weser-Ems unter Gauleiter Carl Röver. 1933 wird auch das Amt Oldenburg erheblich vergrößert und der neue Verwaltungsbezirk später als Landkreis Oldenburg bezeichnet. Von den Bombenangriffen des Zweiten Weltkriegs bleibt Oldenburg als Verwaltungsstadt mit etwa 80.000 Einwohnern ohne nennenswerte Industrie weitestgehend verschont.

Durch die Aufnahme von etwa 42.000 Flüchtlingen nach Kriegsende überschreitet Oldenburg die Zahl von 100.000 Einwohnern und wächst zur Großstadt heran. Ein Jahr später, 1946, wird das Land Oldenburg auf Beschluss der englischen Besatzungsmacht Bestandteil des neuen Landes Niedersachsen, und Oldenburg Hauptstadt des "Verwaltungsbezirks Oldenburg", einer der damals acht Regierungsbezirke des Landes Niedersachsen.

1973 wird nach Abschaffung der Pädagogischen Hochschulen in Niedersachsen die Carl-von-Ossietzky-Universität gegründet. Durch verschiedene Kreisreformen der 1970er Jahre wird der Landkreis Oldenburg verändert, und 1978 wird der Verwaltungsbezirk Oldenburg mit den Regierungsbezirken Aurich und Osnabrück zum Regierungsbezirk Weser-Ems vereinigt, dessen Hauptstadt Oldenburg wird. Trotz aller Verwaltungs- und Gebietsreformen bleibt Oldenburg in jenen Jahren stets eine kreisfreie Stadt. 1988 wird die Kreisverwaltung des Landkreises Oldenburg, die sich bis dahin in der Stadt Oldenburg befunden hatte, auf Beschluss des Kreistages nach Wildeshausen verlegt.

Eingemeindungen seit 1920

1920 betrug die Fläche des Stadtgebiets Oldenburgs insgesamt 1.152 ha. Danach wurden verschiedene Gemeinden beziehungsweise Teile von Gemeinden und Gemarkungen nach Oldenburg (Oldb) eingegliedert, so dass das Stadtgebiet heute nach verschiedenen Grenzbereinigungen insgesamt 10.296 ha beträgt. Im Einzelnen wurden ein- beziehungsweise ausgegliedert:

1. April 1922 Eingliederung der Gemeinde Osternburg Zuwachs 5.080 ha
1. November 1924 Eingliederung der Gemeinde Eversten Zuwachs 2.407 ha
15. Mai 1933 Eingliederung der Gemeinde Ohmstede Zuwachs 3.198 ha
1. April 1935 Eingliederung von Teilen Hundsmühlens Zuwachs 22 ha
1. April 1935 Ausgliederung eines Teils Osternburgs Abgang 1.875 ha
1. April 1936 Eingliederung von Teilen Metjendorfs Zuwachs 129 ha
1. April 1948 Eingliederung des Exerzierplatzes Bümmerstede Zuwachs 169,6 ha

Einwohnerentwicklung

1898 hatte Oldenburg 25.000 Einwohner, bis 1925 verdoppelte sich diese Zahl auf 50.000. Im Jahre 1946 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt durch Flüchtlingszuzug schnell die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Anfang 2006 lebten in Oldenburg nach der Fortschreibung knapp 158.500 Menschen mit Hauptwohnsitz - historischer Höchststand. Oldenburg gehört zu den wenigen noch wachsenden Großstädten in der Bundesrepublik. Laut kleinräumiger Bevölkerungsvorausberechnung des niedersächsischen Landesamtes für Statistik wird Oldenburg im Jahr 2021 drittgrößte Stadt Niedersachsens sein mit annähernd 171.000 Einwohnern, da gleichzeitig Osnabrücks Einwohnerzahlen rückläufig sind. Bekannt wurde Oldenburg auch durch Jahrmarktschlägerein.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Jahr Einwohner
1502 2.300
1667 4.300
1702 5.000
1769 6.959
1816 6.278
1828 6.800
3. Dezember 1837 ¹ 9.280
3. Dezember 1855 ¹ 11.370
3. Dezember 1861 ¹ 14.200
3. Dezember 1864 ¹ 12.600
3. Dezember 1867 ¹ 13.100
1. Dezember 1871 ¹ 14.928
1. Dezember 1875 ¹ 15.701
1. Dezember 1880 ¹ 18.400
Jahr Einwohner
1. Dezember 1885 ¹ 19.900
1. Dezember 1890 ¹ 21.310
2. Dezember 1895 ¹ 23.036
1. Dezember 1900 ¹ 26.797
1. Dezember 1905 ¹ 28.565
1. Dezember 1910 ¹ 30.242
1. Dezember 1916 ¹ 27.352
5. Dezember 1917 ¹ 26.791
8. Oktober 1919 ¹ 32.540
16. Juni 1925 ¹ 52.785
16. Juni 1933 ¹ 66.951
17. Mai 1939 ¹ 78.967
31. Dezember 1945 94.392
29. Oktober 1946 ¹ 107.473
Jahr Einwohner
13. September 1950 ¹ 122.809
25. September 1956 ¹ 119.644
6. Juni 1961 ¹ 125.198
31. Dezember 1965 134.971
27. Mai 1970 ¹ 130.852
31. Dezember 1975 134.706
31. Dezember 1980 136.764
31. Dezember 1985 138.773
25. Mai 1987 ¹ 140.149
31. Dezember 1990 143.131
31. Dezember 1995 151.382
31. Dezember 2000 154.832
31. Dezember 2004 158.394
31. Dezember 2005 158.565

¹ Volkszählungsergebnis

Die Stadt Oldenburg (Oldb) gehörte anfangs zum Gebiet des Erzbistums Bremen, beziehungsweise zu dessen Archidiakonat St. Willehadi, die St. Johannis-Kapelle gehörte zum Bistum Osnabrück. Die Reformation setzte sich ab 1526 durch, und seit 1529 war die Stadt dauerhaft reformiert, doch trat sie 1573 zum Luthertum über (Einführung einer lutherischen Kirchenordnung). Danach war Oldenburg über viele Jahrhunderte vorwiegend protestantisch. Als Hauptstadt des Herzogtums beziehungsweise Großherzogtums Oldenburg war die Stadt auch Sitz der Verwaltung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg. Hier befindet sich bis heute das Konsistorium beziehungsweise der Oberkirchenrat dieser Landeskirche. Oldenburg wurde auch schon sehr früh Sitz des Kirchenkreises Oldenburg-Stadt, zu dem heute alle Kirchengemeinden der Stadt gehören, sofern es sich nicht um Freikirchen handelt.

Spätestens seit Ende des 18. Jahrhunderts gibt es in Oldenburg auch wieder Katholiken. Diese wurden seit 1785 von einem Kaplan versorgt. Der Herzog von Oldenburg ließ 1807 auf eigene Kosten eine katholische Kirche bauen. Später entstanden weitere katholische Kirchen. 1831 wurde Oldenburg Teil des Offizialats Oldenburg des Bistums Münster, nachdem die Bildung eines eigenen katholischen Bistums für das Land Oldenburg scheiterte. Sitz des Offizialats wurde jedoch die Stadt Vechta. In Oldenburg wurde ein Dekanat eingerichtet, das seinerzeit für den gesamten nördlichen Teil des Landes Oldenburg zuständig war. Später wurde das Dekanat Oldenburg in seinem Zuschnitt verändert, doch gehören heute alle Pfarrgemeinden der Stadt Oldenburg (Oldb) zu diesem Dekanat innerhalb des Bistums Münster.

Die älteste Freikirche ist die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten), die heute an der Eichenstraße ihr Gemeindezentrum besitzt. Sie wurde bereits 1837 - also drei Jahre nach der ersten deutschen Baptistengemeinde in Hamburg - gegründet. Die Gemeindepastoren der Gründungssphase waren August Friedrich Wilhelm Haese und Johann Ludwig Hinrichs aus Jever. Die Gemeinde hatte in der Anfangszeit unter Verfolgung seitens staatlicher und kirchlicher Behörden zu leiden: Die Kinder der Gemeinde wurden zwangsweise getauft, Versammlungen polizeilich aufgelöst und das Abhalten von Gottesdiensten mit empfindlichen Geld- und Gefängnisstrafen belegt.

Neben den Baptisten gibt es in Oldenburg weitere Freikirchen: die Evangelisch-methodistische Kirche, die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK), die Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, die Freie evangelische Gemeinde (FeG), die Freie Christengemeinde und weitere freie christliche Gemeinschaften.

Seit 1992 gibt es in Oldenburg auch wieder eine Jüdische Gemeinde. Hierzu übergab die Stadt Oldenburg am 5. März 1995 der jüdischen Gemeinde ein Kulturzentrum mit Synagoge. Es handelt sich um die ehemalige Baptistenkapelle in der Wilhelmstraße 17, die für Zwecke der jüdischen Gemeinde umgebaut wurde und ganz in der Nähe der während der Novemberpogrome 1938 zerstörten Synagoge liegt. Am 25. Juni 1995 konnte die Gemeinde ihre neue Synagoge einweihen. Vom 1. August 1995 bis zum 30. April 2004 amtierte die Schweizerin Bea Wyler als erste Rabbinerin Deutschlands in Oldenburg (zeitweise auch in Braunschweig und Delmenhorst).

Weitere Religionsgemeinschaften in Oldenburg sind die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, die Zeugen Jehovas, die Neuapostolische Kirche, die christlich-wissenschaftliche Vereinigung und die Christengemeinschaft sowie muslimische Gemeinschaften und eine jesidische Gemeinde.

Politik

An der Spitze der Stadt Oldenburg (Oldb) stand schon seit dem 14. Jahrhundert ein Rat, der ab 1345 aus 18 Mitgliedern bestand. Darunter befanden sich drei Bürgermeister. Es regierte jedoch nur ein Bürgermeister mit fünf Ratsmännern. Der Rat wechselte jährlich am 6. Januar. Ab 1676 wurde die Zahl der Bürgermeister auf zwei reduziert. Ab 1773 stand nur noch ein rechtsgelehrter Bürgermeister an der Spitze von Rat und Stadt. Die Stadtordnung von 1833 führte einen Stadtdirektor als leitenden Beamten ein. Dieser erhielt später den Titel Bürgermeister beziehungsweise Oberbürgermeister.

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Stadtoberhaupt Oldenburgs von der NSDAP eingesetzt.

1946 führte die Militärregierung der britischen Besatzungszone die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten Rat. Dieser wählte aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Daneben gab es ab 1946 einen ebenfalls vom Rat gewählten hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1996 wurde in Oldenburg (Oldb) die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wird seither direkt vom Volk gewählt. Es gibt jedoch weiterhin einen eigenen Vorsitzenden des Rates, der nach jeder Kommunalwahl bei der konstituierenden Sitzung des Rates aus dessen Mitte gewählt wird.

Bei den direkt gewählten Oldenburger Mitgliedern des niedersächsischen Landtages handelt es sich um die CDU-Politiker Daniela Pfeiffer (Wahlkreis 72 Oldenburg Mitte/Süd) und den niedersächsischen Minister für Wissenschaft und Kultur Lutz Stratmann (Wahlkreis 73 Oldenburg Nord/West). Über die Landesliste ihrer Parteien zogen auch der FDP-Politiker Klaus Rickert, der Grünen-Politiker Ralf Briese und die SPD-Politiker Heike Bockmann und Wolfgang Wulf in den Landtag ein. Direkt gewähltes Mitglied des deutschen Bundestages ist die SPD-Politikerin Gesine Multhaupt (Wahlkreis 028 Oldenburg-Ammerland). Über die Landeslisten ihrer Parteien in den Bundestag gewählt wurden der CDU-Politiker Thomas Kossendey und die Grünen-Politikerin Dr. Thea Dückert.

Rat der Stadt

Seit den Kommunalwahlen vom 9. September 2001, mit einer Wahlbeteiligung von 49,48% hat der Rat Oldenburgs 50 Mitglieder, die sich wie folgt aufteilen:

Sitzverteilung SPD CDU Grüne FDP PDS BFO Gesamt Beteiligung
9. September 2001 21 15 7 4 2 1 50 Sitze 49,48%


Die nächsten Wahlen von Stadtrat und Oberbürgermeister werden am 10. September 2006 stattfinden.

Bürgermeister und Oberbürgermeister von Oldenburg (Oldb) seit 1817

Jahre Name Amt
1817 - 1826 Carl Scholtz
1827 Ernst Becker
1828 vakant
1829 - 1833 Caspar Scholtz
1834 - 1875 Johann Wöbcken Stadtdirektor,
    später Oberbürgermeister
1875 - 1890 Wilhelm von Schrenck
1890 - 1900 Dr. Diedrich Roggemann
1900 - 1921 Karl Tappenbeck Oberbürgermeister
1921 - 1932 Dr. Theodor Görlitz Oberbürgermeister
1932 - 1933 Dr. Hermann Hüvett
1933 - 1945 Dr. Heinrich Rabeling Oberbürgermeister
1945 Heinrich Krahnstöver Oberbürgermeister
Jahre Name Amt
1945 - 1946 Max tom Dieck, FDP Oberbürgermeister
1946 - 1950 Walter Diekmann Oberbürgermeister
1950 - 1954 Gustav Lienemann, FDP Oberbürgermeister
1954 - 1956 Willi Trinne, FDP Oberbürgermeister
1956 - 1961 Hans Fleischer Oberbürgermeister
1961 - 1964 Wilhelm Nieberg Oberbürgermeister
1964 - 1981 Hans Fleischer Oberbürgermeister
1981 - 1986 Dr. Heinrich Niewerth Oberbürgermeister
1986 - 1991 Horst Milde, SPD Oberbürgermeister
1991 - 1996 Dieter Holzapfel, SPD Oberbürgermeister
1996 - 2001 Dr. Jürgen Poeschel, CDU Oberbürgermeister
2001 - heute Dietmar Schütz, SPD Oberbürgermeister

Am 23. September 2001 konnte sich Dietmar Schütz mit 65,39% der Stimmen in einer Stichwahl gegen seinen Konkurrenten Dr. Jürgen Poeschel durchsetzen. Die Wahlbeteiligung lag bei 39,90%.

Oberstadtdirektoren von Oldenburg (Oldb) 1945 - 1996

Jahre Name
1945 - 1946 Dr. Fritz Koch
1946 - 1947 Wilhelm Oltmann
1948 - 1950 Dr. Hans Klüber
1950 - 1963 Jan Eilers, FDP
1963 - 1972 Heinz Rathert
1972 - 1996 Heiko Wandscher, SPD

Wappen

Beschreibung: In Gold eine von einem größeren Mittelturm und zwei kleineren Seitentürmen mit blauen Dächern und aufgesetzten goldenen Kugeln bekrönte rote Stadtmauer; in das schwarze Torfeld unter dem Mittelturm ist der Oldenburger Grafenschild mit seinen "fiev stücken" - auf Gold zwei rote Balken - schräg rechts eingestellt. Die Stadtflagge ist gold-rot-gold-rot-gold waagerecht geteilt.
Bedeutung: Für die Residenzstadt der Grafen von Oldenburg ist bereits ein Siegel aus dem Jahr 1307 nachweisbar, das eine dreitürmige Burg zeigt. Später kam das Wappen der Grafen im Torbogen hinzu. Das Oldenburger Wappen ist der Sage nach das Ergebnis eines Löwenkampfes. Nachdem der Löwe getötet war, tauchte Kaiser Heinrich IV seine Finger in das Blut des Löwen und strich dann über das goldene Schild des Siegers. In seiner heutigen Form ist das Wappen 1927 festgelegt worden.

Städtepartnerschaften

Oldenburg (Oldb) unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten beziehungsweise Kreisen:

Vorlage:Border Taastrup in Dänemark, seit 1978
Vorlage:Border Cholet in Frankreich, seit 1985
Vorlage:Border Groningen in den Niederlanden, seit 1989
Vorlage:Border Machatschkala in Russland, seit 1989
Vorlage:Border Landkreis Rügen in Mecklenburg-Vorpommern, seit 1990
Vorlage:Border Kreis Mateh Asher in Israel, seit 1996

Wirtschaft und Infrastruktur

Oldenburg Hauptbahnhof (April 2006)
Oldenburg Hauptbahnhof (Februar 1995)
Zentraler Omnibus-Bahnhof (ZOB) Oldenburg

Verkehr

Fernstraßen

Die Innenstadt Oldenburgs ist von einem Autobahnring umgeben. Zu diesem gehören die Autobahnen A 28, A 29 und A 293.

Eisenbahn

Oldenburg liegt an den Bahnstrecken Norddeich - Leer - Oldenburg - Bremen und Wilhelmshaven - Oldenburg - Osnabrück. An den Eisenbahnfernverkehr ist Oldenburg durch die IC-Linie Oldenburg - Leipzig sowie eine ICE-Verbindung nach München angeschlossen. Die frühere Bedeutung Oldenburgs als Eisenbahnknotenpunkt ist jedoch nach der Stilllegung und Abbruch des Rangierbahnhofes und des Ausbesserungswerkes sowie dem Abbruch der Braker Bahn durchs Ipweger Moor ("Gummibahn") zurückgegangen. Siehe auch: Oldenburg Hauptbahnhof

Schiffsverkehr

An das deutsche Binnenschifffahrtsnetz ist Oldenburg über den Küstenkanal angebunden, der Weser und Ems miteinander verbindet. Mit 1,6 Mio. Tonnen ist der Oldenburger Hafen der umschlagstärkste Binnenhafen Niedersachsens. Durch das Stadtgebiet fließen zwei Flüsse, die Hunte und die Haaren. Die Hunte und der Küstenkanal bilden eine Seeschifffahrtsstraße zwischen Weser und Ems.

Flugverkehr

Etwa 10 km entfernt von Oldenburg liegt der Flugplatz Oldenburg-Hatten. Der nächste größere Flughafen befindet sich in Bremen. Oldenburg selbst hat derzeit keinen eigenen Flughafen, nachdem der an der Alexanderstraße gelegene Militärflughafen geschlossen wurde. Über die zivile Nutzung dieses ehemaligen Flughafengeländes nach Weggang der Bundeswehr gibt es noch keine Einigung. Voraussichtlich wird auf dem Gelände ein Gewerbegebiet und ein Wohngebiet entstehen. Eine Nachnutzung als Flughafen ist nicht geplant.

ÖPNV

Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in Oldenburg wird von der VWG - Verkehr und Wasser GmbH Oldenburg mit über 90 (zum Teil mit Erdgastechnik ausgerüsteten) Niederflurbussen betrieben. Diese erschließen das gesamte Stadtgebiet auf 16 Stadtbuslinien, wobei die meisten Haltestellen im 15-Minutentakt bedient werden. Weitere regionale Buslinien von und nach Oldenburg werden von der Weser-Ems-Bus GmbH betrieben. Darüber hinaus gehört die Stadt dem Verkehrsverbund Bremen-Niedersachsen an.

Fahrrad

Das Oldenburger Straßennetz ist mit begleitenden Fahrradwegen gut ausgebaut. Darüber hinaus bietet Oldenburg mitsamt seinem Umland ein Verkehrswegenetz für Fahrräder, das entlang der Hunte und in den Hunteniederungen (ein Wasserauffanggebiet für Hochwasser) Ausflugmöglichkeiten speziell für Fahrradfahrer bietet.

Medien

  • Funk und Fernsehen
    • Norddeutscher Rundfunk – Studio Oldenburg
    • FFN City Studio Oldenburg im Gebäude der NWZ (Nord-West-Zeitung)
    • Hit-Radio Antenne City Studio Oldenburg/Bremen
    • oeins – "oldenburg eins" Lokalsender für Fernsehen und Hörfunk
  • Printmedien
    • Diabolo – werbefinanzierte Wochenzeitung
    • Huntereport – werbefinanzierte Wochenzeitung
    • Nordwest-Zeitung – Tageszeitung für Oldenburg und das Oldenburger Land
    • Oldenburger Sonntagszeitung – werbefinanzierte Wochenzeitung
    • Oldenburger Stachel – Alternative Monatszeitung
    • Rosige Zeiten – Magazin aus Oldenburg für Lesben & Schwule
    • MoX – Veranstaltungsjournal für Oldenburg und umzu
    • Stadtpark – Oldenburger Stadtmagazin mit Veranstaltungsguide
  • Onlinemedien
    • www.diabolo-digital.de – Homepage der Zeitungen DIABOLO und MoX
    • www.sisol.de – Schul-Informations-System – schulisch relevante Informationen

Oldenburg liegt im Einzugsbereich des Norddeutschen DVB-T - Netzes (Digital Video Broadcasting – Terrestrial).

Ansässige Unternehmen

Öffentliche Einrichtungen

Oldenburg (Oldb) ist Sitz folgender Einrichtungen und Institutionen beziehungsweise Körperschaften des öffentlichen Rechts:

Bildung

An der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, die am 5. Dezember 1973 gegründet wurde und seit dem 13. Oktober 1991 ihren heutigen Namen trägt, studieren circa 11.000 Personen. Die 2000 durch Zusammenschluss verschiedener Vorgängereinrichtungen gegründete Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven (FH OOW) mit den Standorten Elsfleth, Emden, Leer, Oldenburg und Wilhelmshaven ist mit gerundet 10.000 Studierenden die größte Fachhochschule Niedersachsens. Ferner ist in Oldenburg eine Zweigstelle der Privaten Fachhochschule für Wirtschaft und Technik (FHWT) Vechta/Diepholz/Oldenburg mit den Studienbereichen Elektrotechnik und Mechatronik beheimatet. In Oldenburg gibt es weiterhin einen Studienort der Niedersächsischen Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege. Die Fakultät Polizei bildet hier ca. 500 angehende Polizeibeamte aus. Der Studienort befindet sich im Gelände der Bereitschaftspolizei Oldenburg im Stadtteil Bloherfelde.

Die Stadtbibliothek Oldenburg bietet in ihrem stadtweiten Bibliotheksnetz offen für Jeden aktuelle Medien für Schule, Aus-, Fort- und Weiterbildung. Ihr Angebot umfasst Bücher, Zeitschriften, digitale Medien sowie den Zugang zum Internet.

In der Volkshochschule Oldenburg kann ein die vier Fachgebiete Alltagswissen und Alltagskompetenzen, EDV und Kaufmännische Bildung, Kunst, Kultur und Literatur, Deutsch und Fremdsprachen und den (berufs-)qualifizierenden Bereich VHS-Projekte umfassendes Kursangebot wahrgenommen werden. Auch der gemeinnütze Verein "Akademie für Aus- und Weiterbildung Stenografen-Vereinigung Oldenburg (Oldb) e. V." bietet verschiedene Bildungsangebote in den Bereichen EDV, Sprachen sowie berufliche Bildung. Oldenburg (Oldb) verfügt ferner über das komplette Angebot allgemeinbildender und berufsbildender Schulen.

Die allgemeinbildenden Gymnasien Oldenburgs können nach ihrer Trägerschaft unterschieden werden. In Trägerschaft der Stadt sind das Alte Gymnasium Oldenburg, die Cäcilienschule, das Gymnasium Eversten, das Herbartgymnasium (früher Hindenburgschule), das Neue Gymnasium Oldenburg und die Integrierte Gesamtschule Helene-Lange-Schule mit gymnasialer Oberstufe. Durch den Landkreis Oldenburg werden die IGS Flötenteich mit gymnasialer Oberstufe und die Graf-Anton-Günther-Schule getragen. In Trägerschaft der katholischen Kirche befindet sich die Liebfrauenschule.

Die allgemeinbildenden Realschulen können ebenfalls anhand ihrer Trägerschaft unterschieden werden. In Trägerschaft der Stadt sind die Realschule Alexanderstraße, die Realschule Eversten, die Realschule Kreyenbrück, die Realschule Ofenerdiek, die Realschule Hochheiderweg und die Haupt- und Realschule Osternburg, bis 2005 auch die Realschule Brüderstraße. Durch die katholische Kirche wird die Haupt- und Realschule Paulusschule getragen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Ansicht des Oldenburgischen Staatstheaters

Theater

Das älteste Theater ist das Oldenburgische Staatstheater. Ein zunächst 1833 durch den Zimmermann Muck als Holzkonstruktion errichtetes Theater, das in der Nähe des heutigen Theaters stand, wurde 1881 durch den im italienischen Renaissancestil gehaltenen Bau ersetzt. Auf dem Gelände zwischen Theaterwall und Stadtgraben vollendete der Hofbaumeister Gerhard Schnitger das Großherzogliche Residenztheater. Durch ein Feuer, vermutlich durch ein Feuerwerk im Innenraum verursacht, brannte es jedoch im November 1891 nieder. Das im neubarocken Stil wiederaufgebaute Theater wurde 1893 eröffnet, erweitert durch eine Kuppel und zusätzliche Werkstattgebäude. 1918 dankte der letzte Großherzog ab und das Theater wurde in Oldenburgisches Landestheater umbenannt. Seit der Übernahme des Gebäudes durch den Staat Oldenburg im Zuge des Finanzausgleichs zwischen Ländern und Gemeinden 1938 trägt es den Titel Oldenburgisches Staatstheater. In diesem Theater begann die Theaterschauspielerin und derzeitiges Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters, Andrea Clausen ihre Bühnenkarriere.

Angegliedert an das Staatstheater ist die August-Hinrichs-Bühne, die ausschließlich Stücke in niederdeutscher Sprache spielt. Im März 1921 gründete sich die Bühne aus Mitgliedern der Späälkoppel zunächst unter dem Namen Ollnborger Kring. 1923 erfolgte die Angliederung an das Landestheater und die Namensänderung in Niederdeutsche Bühne Oldenburg am Landestheater. Mit dem Staatstheater bekam auch die August Hinrichs Bühne am Oldenburgischen Staatstheater 1939 ihren heutigen Namen. Zwischen 1945 und 1998 spielte die AHB im Theatersaal im Oldenburger Schloss. Seit 1998 spielt sie im sogenannten Kleinen Haus des Staatstheaters. Die Bühne wird als Verein geführt, die Mitglieder betreiben die Schauspielerei als Freizeitbeschäftigung.

Das Studentenwerk der Universität Oldenburg betreibt seit 1985 das UNIKUM und Unitheater. Seit dem Juli 1997 nutzt die zu dem Zeitpunkt Gegründete Oldenburger Universitäts Theater GmbH das UNIKUM. Studentische und freie Theatergruppen sind in ihr organisiert.

Ebenfalls 1985 eröffnete das Theater Wrede, ein modernes Theater für Erwachsene und Kinder das sich durch den vielfältigen Einsatz moderner Medien auszeichnet. Seit 1999 besteht als eigene Spielstätte das Privattheater Theaterfabrik.

Die Kulturetage wurde 1986 von der Kulturkooperative Oldenburg e.V. begonnen. Seit der Anmietung einer Etage in einem Lagerhaus in der Nähe des Hauptbahnhofs bietet die Kulturetage neben einer Kleinkunstbühne Platz für unterschiedliche Kunstformen. Konzerte, Kabarett und Lesungen stehen derzeit eine Halle, ein Studio und drei Probenräume zur Verfügung die den verschiedenen Veranstaltungen Platz bieten.

Hauptsächlich zeitgenössisches Figurentheater zeigt das private Theater Laboratorium seit 1995. Neben reinen Figurenstücken, in denen die handgemachten Figuren verwendet werden, wird mit Elementen des Schauspiels gearbeitet. Neben den Theaterstücken werden auch für kleinere Konzerte gegeben.

Das freie Theater Theater hof/19 ist seit der Gründung September 2001 das jüngste Theater in Oldenburg. Die Produktion widu-Theater, die hier ihre Spielstätte hat, war zuvor auf den Bühnen der Kulturetage und der Theaterfabrik zu sehen.

Museen

Schloss mit Landesmuseum
Die Schlosswache auf dem Schlossplatz
Horst Janssen Museum
Skulptur auf dem Pferdemarkt
Bärengruppe neben dem Schloss
Symbol zur Landesausstellung 2005 "Jahrhundertschritt"

Das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte zeigt im Schloss Oldenburg die Dauerausstellung „Kulturgeschichte einer historischen Landschaft“, die Ausstellung „Geschichte des Kunstgewerbes“, Ausstellungen zu einzelnen Aspekten der Kulturgeschichte sowie Sonderausstellungen. Im ebenfalls zum Landesmuseum für Kunst- und Kulturgeschichte gehörendem Augusteum werden üblicherweise die Werke alter Meister gezeigt (Gemälde italienischer und niederländischer Maler vom 16. bis 18. Jahrhundert, europäische Malerei von Mittelalter bis Neuzeit und wechselnde Ausstellungen), zur Zeit (seit Mai 2005 für gut ein Jahr) werden sie jedoch durch grosse Sonderausstellungen verdrängt. Das Prinzenpalais ist das dritte Haus des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte, in ihm wird die Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts mit dem Schwerpunkt des deutschen Impressionismus und des Expressionismus der Brücke-Maler ausgestellt zudem wird die Entwicklung der bildenden Kunst in Deutschland seit der Epochen der Romantik und des Klassizismus gezeigt. Die früher privaten großherzoglichen Sammlungen bilden den Grundstock der im Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte gezeigten Ausstellungsstücke.

Das Landesmuseum für Natur und Mensch wurde 1836 als „Naturhistorisches Museum Oldenburg“ von Großherzog Paul Friedrich August eröffnet. Es umfasst die Abteilungen Archäologie, Naturkunde und Völkerkunde. Die interdisziplinären Dauerausstellungen Moor und Geest sollen 2006 durch die dritte Dauerausstellung Küste und Marsch ergänzt werden. Als weitere Dauereinrichtungen werden der Lebensraum und das Umfeld der Hunte durch Aquarien und Erläuterungen vorgestellt sowie eine Sammlung von Mineralien und edlen Steinen ausgestellt. Zudem werden auch in diesem Museum Ausstellungen und Sonderausstellungen gezeigt.

Im Stadtmuseum Oldenburg zeigt die stadtgeschichtliche Abteilung die Früh- und Stadtgeschichte Oldenburgs. Zudem können durch Stiftungen von Theodor Francksen, Bernhard Winter, Claus Hüppe, Elise Bamberger und Juliane Böcker in den Besitz des Stadtmuseums gelangte Ausstellungsstücke besichtigt werden. Die Theodor-Francksen-Stiftung stellte den Grundstock des Bestandes des Stadtmuseums dar.

Auf dem Grundstück des Stadtmuseum Oldenburg liegt das Horst-Janssen-Museum. In ihm werden Werke des Zeichners und Grafikers Horst Janssen und verwandter Künstler ausgestellt. Jährlich sind drei bis vier Wechselausstellungen zu besichtigen.

Das 2000 gegründete Edith-Ruß-Haus für Medienkunst geht auf eine Stiftung der Studienrätin Edith Ruß zurück. Es zeigt mit wechselnden Ausstellungen ausschließlich zeitgenössische Kunst die mit Neuen Medien gestaltet wurde und vergibt Stipendien an internationale Künstler.

Bauwerke

Sonstige Sehenswürdigkeiten

Regelmäßige Veranstaltungen

Ab dem Ostersamstag wird für neun Tage der Ostermarkt beim Schloss begangen. Am Freitag bis Sonntag nach Pfingsten kann das Hafenfest am alten Oldenburger Stadthafen besucht werden.

Die Oldenburger Model United Nations (OLMUN), inzwischen zur deutschlandweit größten MUN aufgestiegen, werden im Juni von über 700 nationalen und internationalen Schülern und Studenten organisiert und durchgeführt. Der Christopher Street Day (CSD) wird seit 1995 in Oldenburg im Juni begangen.

In der ersten Junihälfte findet jedes Jahr das Internationale Musikfestival „Oldenburger Promenade“ statt. Das Konzept dieses Musikfestivals ist in Deutschland etwas Besonderes: Mit einer vom Besucher gewählten Eintrittskarte für einen Konzertabend, der sogenannten „Promenade“, können drei unterschiedliche Programme an verschiedenen historischen Orten jeweils 45 Minuten lang erlebt werden. Dazwischen ist genügend Zeit, um von der einen zur anderen Spielstätte zu promenieren und sich im Festzelt des Schlossinnenhofes an Getränken und Köstlichkeiten zu erfreuen. Die Programme der Konzerte sind aus unterschiedlichen Musikbereichen zusammengestellt.

In den Sommerferien findet der Oldenburger Kultursommer, eine dreiwöchige Veranstaltung mit Jazz, Rock, Pop, Folklore, Klassik, Pantomime und anderen bildenden und darstellenden Künsten, statt. Das Motto des Kultursommers ist „umsonst und draußen“. Am letzten Wochenende des Kultursommers zeigen und verkaufen auf dem Töpfermarkt mit Ton arbeitende Kunsthandwerker nicht nur aus Deutschland ihre Waren. Am letzten August-Wochenende wird das dreitägige Stadtfest Oldenburg, ein Open-Air-Festival mit zahlreichen (Live-)Musikbühnen und Verkaufsständen gefeiert.

Das internationale Filmfest Oldenburg, ein sich dem internationalen Filmschaffen widmendes Filmfestival findet in 5 Tagen der ersten Septemberwoche statt. Am ersten oder zweiten Septemberwochenende wird das Weinfest mit Tanz und Folklore begangen. Der um den St-Michaelistag (29. September) beginnende Kramermarkt, das in Oldenburg stattfindende Volksfest wird für 10 Tage bis Anfang Oktober gefeiert. Der Kunstmarkt im Cäciliensaal kann während der Herbstferien besucht werden.

Die Oldenburger Kinder- und Jugendbuchmesse (KIBUM), die größte nichtkommerzielle Messe (Wirtschaft) auf diesem Gebiet in Deutschland, wird mit der Verleihung des Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreises von der Stadt, der Universität und der Volkshochschule im November organisiert. Ebenfalls im November werden die Oldenburger Kurzfilmtage zwergWERK, ein Kurzfilm-Festival begangen.

Der Lambertimarkt (Weihnachtsmarkt) findet zwischen Ende November und 22. Dezember um die Lambertikirche herum mit Kunstmarkt und weiteren Verkaufsständen statt.

Zusätzlich werden in Oldenburg vier Wochenmärkte der Stadt und vier private Wochenmärkte angeboten.

Mundarten / Sprachen

Zusätzlich zur hochdeutschen Sprache wird in Oldenburg auch Plattdeutsch (siehe auch niederdeutschen Sprachen) gesprochen.

Traditionen

Das in Norddeutschland weitverbreitete Grünkohlessen wird in Oldenburg in Verbindung mit einer Kohlfahrt begangen. Die Teilnehmer machen sich, oft mit einem Handkarren voller Alkoholika, auf eine Wanderung zur Gaststätte in der das eigentliche Essen stattfindet. Bei diesen Wanderungen wird oftmals die Sportart Boßeln ausgeübt und es werden verschiedene Trinkspiele gespielt. Nach dem Essen werden Kohlkönig und Kohlkönigin gewählt, die die Kohlfahrt im nächsten Jahr organisieren müssen.

Kulinarische Spezialitäten

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Die Stadt Oldenburg (Oldb) hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:

  • 1917: Paul von Hindenburg (* 2. Oktober 1847 in Posen; † 2. August 1934 auf Gut Neudeck, Westpreußen), Generalfeldmarschall und späterer Reichspräsident
  • 1928: Dr. h.c. Helene Lange (* 9. April 1848 in Oldenburg (Oldb); † 13. Mai 1930 in Berlin), Bildungspolitikerin (DDP) und Frauenrechtlerin
  • 1944: August Hinrichs (* 18. April 1879 in Oldenburg (Oldb), † 20. Juni 1956 in Huntlosen), Künstler
  • 1961: Prof. Bernhard Winter (* 14. März 1871 in Neuenbrok, † 6. August 1964 in Oldenburg), Maler
  • 1963: Prof. Dr. Dr. h.c. Karl Jaspers (* 23. Februar 1883 in Oldenburg (Oldb); † 26. Februar 1969 in Basel), Philosoph, Psychiater und politischer Schriftsteller
  • 1992: Horst Janssen (* 14. November 1929 in Hamburg; † 31. August 1995 in Hamburg), Zeichner und Grafiker

1937 erhielten auch Adolf Hitler (* 20. April 1889 in Braunau am Inn; † 30. April 1945 in Berlin durch Suizid) und Carl Röver (* 12. Februar 1889 in Lemwerder, Stedingen; † 15. Mai 1942 in Berlin) die Ehrenbürgerrechte. Diese wurden 1948 vom Rat der Stadt wieder entzogen.

Söhne und Töchter der Stadt

Folgende Personen sind in Oldenburg (Oldb) geboren. Ob sie später ihren Wirkungskreis in Oldenburg (Oldb) hatten oder nicht, ist dabei unerheblich. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Geburtsjahr.

Persönlichkeiten, die in Oldenburg wirkten

Siehe insbesondere die Grafen sowie die Herzöge und Großherzöge von Oldenburg für die nicht in Oldenburg geborenen Grafen und Herzöge. Weitere Personen:

Literatur

  • Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte, Band III Nordwestdeutschland, 1. Teilband Niedersachsen/Bremen - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1952
  • Hermann Lübbing: Oldenburg, Historische Konturen. Heinz Holzberg Verlag, Oldenburg 1971, ISBN 3-87358-045-4
  • Albrecht Eckhardt, Heinrich Schmidt (Hrsg.): Geschichte des Landes Oldenburg. 3. Aufl. Holzberg, Oldenburg 1998, ISBN 3-87358-285-6
  • Hans Patze, Ernst Schubert (Hrsg.): Geschichte Niedersachsens. 3 Bände, Lax, Hildesheim, (letzter Band 3, Teil 1: 1998, ISBN 3-7752-5901-5)
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