Liste der Präsidenten der Vereinigten Staaten

Die Liste der Präsidenten der Vereinigten Staaten führt die Staatsoberhäupter in der Geschichte der Vereinigten Staaten vollständig auf. Neben allen Personen, die das Amt als Präsident der Vereinigten Staaten nach Inkrafttreten der amerikanischen Verfassung von 1789 inne hatten, sind auch die entsprechenden Vizepräsidenten verzeichnet.
Die Nummerierung bezieht sich dabei auf die fortlaufende Zahl der Präsidenten und nicht auf die Zahl der Amtszeiten. Wenn also ein Präsident zwei (oder mehr) Amtszeiten in Folge absolvierte, wird er dennoch nur einmal aufgeführt. Eine Ausnahme gilt bezüglich Grover Cleveland, der als bisher einziger Präsident zwei Amtszeiten absolvierte, die nicht aufeinander folgten. Er wird daher als 22. und als 24. Präsident geführt, und entsprechend hat die Liste für 42 Präsidenten 43 Einträge.
Nach Rücktritt, Todesfall oder Amtsenthebung des Präsidenten rückt der Vizepräsident für den Rest der Amtsperiode zum Präsidentenamt auf, und die Nummerierung wird fortgesetzt. Insgesamt ist dies bisher in neun Fällen geschehen. Acht Präsidenten starben im Amt (Harrison 1841, Taylor 1850, Lincoln 1865, Garfield 1881, McKinley 1901, Harding 1923, Roosevelt 1945 und Kennedy 1963), wobei Lincoln, Garfield, McKinley und Kennedy ermordet wurden. Der neunte Präsident, auf den sein Vizepräsident folgte, war Nixon, der 1974 als Präsident zurücktrat.
Während des Amerikanischen Bürgerkriegs war Jefferson Davis von 1861 bis 1865 Präsident der Konföderierten Staaten von Amerika; er wird nicht als Präsident der Vereinigten Staaten gezählt.
Für eine bessere Übersicht ist die Liste in drei große Abschnitte getrennt:
- Vom Unabhängigkeitskrieg bis zum Bürgerkrieg (1789 - 1861 )
- Vom Bürgerkrieg bis zum Zweiten Weltkrieg (1861 - 1945)
- Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg (ab 1945)
Die Farben in der ersten Spalte stehen für die jeweilige Parteizugehörigkeit des Präsidenten; eine Farblegende findet sich am Ende der Tabelle.
Vom Unabhängigkeitskrieg bis zum Bürgerkrieg (1789 - 1861)
Nr. | Präsident | Partei | Amtszeit | Periode | Vizepräsident | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | ![]() |
George Washington | PL | 30. April 1789 3. März 1797 |
1. | John Adams | ![]() |
2. | |||||||
Washington ist der erste Präsident nach dem Unabhängigkeitskrieg und gilt als "Vater der amerikanischen Nation". Mit seiner Amtsführung, so auch mit dem Aufbau eines Kabinetts, setzt er Maßstäbe und schafft Präzedenzfälle, die für alle weiteren Präsidentschaften prägend sind. Gleichwohl ist seine Politik nicht immer glücklich: Eine Steuer auf Alkohol führt zur Whiskey-Rebellion und politisch ist der Jay-Vertrag höchst umstritten. Washington befürwortet in den Koalitionskriegen eine neutrale Haltung und setzt diese Politik auch in der Citizen Genêt-Affäre gegen eine starke pro-französische Stimmung in der Bevölkerung durch. | |||||||
2 | ![]() |
John Adams | Föd. | 4. März 1797 3. März 1801 |
3. | Thomas Jefferson | ![]() |
Die Präsidentschaft von John Adams ist von Intrigen und politischen Zänkereien geprägt, die in der Herausbildung des Zweiparteiensystems begründet sind. Der Quasi-Krieg und die XYZ-Affäre belegen, dass außenpolitisch eine Verwicklung in die europäischen Kriege kaum noch abwendbar ist, weshalb Adams die Gründung des Marineministeriums anordnet. | |||||||
3 | ![]() |
Thomas Jefferson | Demokr.- Rep. |
4. März 1801 3. März 1809 |
4. | Aaron Burr | Datei:AaronBurr-flipped.jpg |
5. | George Clinton | Datei:GeorgeClintonVP.jpg | |||||
Die Wahl Jeffersons zum Präsidenten erfolgt wegen eines Patt im Electoral College durch das Repräsentantenhaus. Ein Ergebnis der umstrittenen Wahl sind das wegweisende Urteil zur Verfassungsgerichtsbarkeit und der Verfassungszusatz zur Präsidentschaftwahl. Mit dem Louisiana Purchase wird die französische Kolonie Louisiana erworben und die daraufhin entsandte Lewis-und-Clark-Expedition ist die erste Überlandexpedition von Küste zu Küste. Mit dem Tripolitanischen Krieg wird erstmals eine militärische Auseinandersetzung außerhalb der eigenen Grenzen geführt. | |||||||
4 | ![]() |
James Madison | Demokr.- Rep. |
4. März 1809 3. März 1817 |
6. | George Clinton | |
7. | Elbridge Gerry | Datei:Elbridge-Gerry..jpg | |||||
Louisiana wird als erster Bundesstaat aus den ehemaligen Louisiana-Territorien neu aufgenommen. Die jahrelangen Spannungen zwischen den USA und Großbritannien führen zum britisch-amerikanischen Krieg, wobei der Versuch der Amerikaner, in Kanada einzumarschieren, kläglich scheitert. So endet der Krieg - von der Zerstörung des Weißen Hauses und des Kapitols abgesehen - ergebnislos, da mit dem Frieden von Gent lediglich der "status quo ante bellum" wiederhergestellt wird. | |||||||
5 | ![]() |
James Monroe | Demokr.- Rep. |
4. März 1817 3. März 1825 |
8. | Daniel D. Tompkins | ![]() |
9. | |||||||
Die Zeit der Präsidentschaft gilt als „Era of Good Feeling“. Der erste Seminolen-Krieg führte zu weiteren Gebietsgewinnen, jährlich abwechselnd treten ein Nordstaat und ein Südstaat dem Bund bei: Indiana, Mississippi, Illinois, Alabama, Maine und nachdem ein Kompromiss in Fragen der Sklavenhaltung gefunden wird, wird auch Missouri Bundesstaat. Die spanische Kolonie Florida wird erworben und die Monroe-Doktrin gibt den außenpolitischen Kurs Amerikas für die folgenden Jahrzehnte vor. Die Gründung des Bureau of Indian Affairs führt zu einer Abkehr von der bisherigen Indianerpolitik, nach der die Indianer bis dato als rechtmäßige Bewohner Amerikas anerkannt worden waren. | |||||||
6 | ![]() |
John Quincy Adams | Demokr.- Rep. |
4. März 1825 3. März 1829 |
10. | John C. Calhoun | ![]() |
Weil bei der Präsidentschaftswahl keiner der Kandidaten die Mehrheit im Electoral College erhält, entscheidet das Repräsentantenhaus die Wahl des Präsidenten. John Q. Adams ist der erste Präsident, dessen Vater (John Adams) bereits dieses Amt bekleidete. Der Sohn liefert eine Politik ohne große Höhepunkte und so bleiben vor allem die Pläne für verschiedenste Kanalprojekte (Eriekanal und Illinois Waterway) als präsidiale Leistungen. | |||||||
7 | ![]() |
Andrew Jackson | Demokr. | 4. März 1829 3. März 1837 |
11. | John C. Calhoun | |
12. | Martin van Buren | ![]() | |||||
Der entstehende Abolitionismus führt zu ernsten Meinungsverschiedenheiten zwischen Nord- und Südstaaten, die sich auch in der Nullifikationskrise zeigen. Arkansas und Michigan treten als Bundesstaaten bei. Mit dem Indian Removal Act wird die gesetzliche Grundlage zur Zwangsumsiedlung der östlich des Mississippi lebenden Indianer geschaffen. | |||||||
8 | ![]() |
Martin van Buren | Demokr. | 4. März 1837 3. März 1841 |
13. | Richard Johnson | ![]() |
Martin van Buren ist - vor George H. W. Bush - der letzte Vizepräsident, der aus dieser Position heraus in das Amt des Präsidenten gewählt wird. Die Wirtschaftskrise von 1837 ist eine der schwersten in der Geschichte der USA und die Caroline/McLeod-Affäre führt zu einer erneuten bewaffneten Auseinandersetzung mit England. Auf dem Pfad der Tränen sterben bei einer Zwangsumsiedlung ca. 4.000 der 10.000 in die Reservation aufgebrochenen Indianer. | |||||||
9 | ![]() |
William H. Harrison | Whig | 4. März 1841 4. April 1841 |
14. | John Tyler | ![]() |
Harrison ist der erste US-Präsident, der während seiner Amtszeit verstirbt und durch den amtierenden Vizepräsidenten ersetzt wird. Mit einem Monat ist diese Präsidentschaft die kürzeste der US-Geschichte. | |||||||
10 | ![]() |
John Tyler | Whig | 4. April 1841 3. März 1845 |
14. | vakant | |
Die Bedeutung dieser Präsidentschaft erschöpft sich im wesentlichen in dem Präzedenzfall der Amtsübernahme durch den Vizepräsidenten. Die verfassungsrechtliche Grundlage für den tatsächlichen Übergang der Präsidentschaft ist dagegen erst 1965 durch den 25. Verfassungszusatz geschaffen worden. | |||||||
11 | ![]() |
James Polk | Demokr. | 4. März 1845 3. März 1849 |
15. | George M. Dallas | ![]() |
Texas tritt als bislang flächenmäßig größter Staat dem Bund bei. Der Glaube an den "göttlichen Auftrag zur Expansion" führt zum Mexikanischen Krieg, dem Vertrag von Guadalupe Hidalgo mit der Landnahme des gesamten Südwestens und zum Oregon-Kompromiss, der die Grenzen im Nordwesten festlegt | |||||||
12 | ![]() |
Zachary Taylor | Whig | 4. März 1849 9. Juli 1850 |
16. | Millard Fillmore | ![]() |
Die kurze Amtszeit ist, bis auf den Beginn des Goldrauschs im soeben gewonnenen Gebiet von Kalifornien, recht ereignislos. Taylor ist der zweite Präsident, der während der Amtszeit eines natürlichen Todes stirbt. | |||||||
13 | ![]() |
Millard Fillmore | Whig | 9. Juli 1850 3. März 1853 |
16. | vakant | |
Die Expedition von Matthew Perry zwingt Japan zu einer Öffnung des Landes und der Kompromiss von 1850 verhindert vorerst die sich abzeichnende Sezession. | |||||||
14 | ![]() |
Franklin Pierce | Demokr. | 4. März 1853 3. März 1857 |
17. | William R. King | Datei:WilliamRKingVP.jpg |
Der Kansas-Nebraska Act führt zwischen Gegnern und Anhängern der Sklaverei beinahe zum Bürgerkrieg. Neben dem Gadsden-Kauf, mit dem Teilgebiete von Arizona und New Mexico erworben werden, ist die Amtsperiode vor allem durch persönliche Probleme gekennzeichnet. | |||||||
15 | ![]() |
James Buchanan | Demokr. | 4. März 1857 3. März 1861 |
18. | John C. Breckinridge | Datei:JCBreckinridge1.jpg |
Die Präsidentschaft wird abwechselnd als unglücklich oder unfähig bezeichnet: Die Krise von 1857 schwächt die gesamte Weltwirtschaft, der Schweinekonflikt ist eine bewaffnete Auseinandersetzung mit den britischen Kolonien im Norden, nach dem Dred Scott-Urteil steht es jedem Bundesstaat frei, über die Sklaverei zu entscheiden und dies führt zur Sezession der ersten Südstaaten, wobei Buchanan wegen seiner politischen Ansichten zum Nichtstun verurteilt ist. |
Vom Bürgerkrieg bis zum Zweiten Weltkrieg (1861 - 1945)
Nr. | Präsident | Partei | Amtszeit | Periode | Vizepräsident | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|
16 | ![]() |
Abraham Lincoln | Rep. | 4. März 1861 15. April 1865 |
19. | Hannibal Hamlin | Datei:04944r.jpg |
20. | Andrew Johnson | ![]() | |||||
Die Amtszeit ist durch den Bürgerkrieg mit den Konföderierten geprägt. Nach der Sezession von elf sklavenhaltenden Südstaaten führt Lincoln die Nordstaaten zum Sieg, setzt die Wiederherstellung der Union durch und betreibt die Sklavenbefreiung. Kurz nach Unterzeichnung der Kapitulation von Appomattox wird er von einem fanatischen Sympathisanten der Südstaaten, dem Schauspieler John Wilkes Booth, erschossen und ist damit der erste Präsident, der während seiner Amtszeit ermordet wird. | |||||||
17 | ![]() |
Andrew Johnson | Demokr. | 15. April 1865 3. März 1869 |
20. | vakant | |
Die Hauptaufgabe seiner Amtsperiode, der Wiederaufbau der Südstaaten und ihre Wiedereingliederung in die Union (Wiedereingliederung), wird erschwert durch das erste Amtsenthebungsverfahren der amerikanischen Geschichte, das jedoch nicht zu einer Entfernung aus dem Amt führt. Der von Johnson getätigte Ankauf von Alaska ist seinerzeit höchst umstritten. | |||||||
18 | ![]() |
Ulysses S. Grant | Rep. | 4. März 1869 3. März 1877 |
21. | Schuyler Colfax | ![]() |
22. | Henry Wilson | ![]() | |||||
Der ehemalige Oberbefehlshaber der Unionsarmeen hat für die Politik weit weniger Begabung als für das Militär und so bleibt diese Präsidentschaft zum einen wegen ihrer Korruptionsskandale (Whiskey Ring/ Jay Gould/ William W. Belknap) und zum anderen wegen der Gründung des ersten Nationalparks in Erinnerung. Eine von ihm angestrebte dritte Amtszeit verweigert ihm seine Partei mit Verweis auf das Vorbild George Washingtons. | |||||||
19 | ![]() |
Rutherford B. Hayes | Rep. | 4. März 1877 3. März 1881 |
23. | William A. Wheeler | Datei:04936r.jpg |
Die Präsidentschaftswahlen sind von erheblichen Unregelmäßigkeiten gekennzeichnet. Der Sieg von Hayes wird erst von einer durch den Kongress eingesetzten Kommission festgestellt. In seine Amtszeit fällt der Beginn des "Vergoldeten Zeitalters" | |||||||
20 | ![]() |
James A. Garfield | Rep. | 4. März 1881 19. September 1881 |
24. | Chester A. Arthur | ![]() |
Garfield will die Erneuerung des korrumpierten Staates, was ihm jedoch zum Verhängnis wird. Nach der Aufdeckung von Schiebungen bei der Stellenvergabe im Postdienst wird er von einem enttäuschten Anwärter namens Charles Guiteau angeschossen und verstirbt wenige Tage später an dieser Verletzung. | |||||||
21 | ![]() |
Chester A. Arthur | Rep. | 19. September 1881 3. März 1885 |
24. | vakant | |
Reformen des öffentlichen Dienstes sollen die staatliche Korruption einzudämmen - insgesamt ist dies jedoch eine politisch eher schwache Amtszeit | |||||||
22 | ![]() |
Grover Cleveland | Demokr. | 4. März 1885 3. März 1889 |
25. | Thomas Hendricks | ![]() |
In seiner ersten Amtsperiode wird die Freiheitsstatue eingeweiht. Cleveland ist der einzige Präsident, der während seiner Präsidentschaft heiratet. Als er 1886, mit 49 Jahren, die 21-jährige Frances Folsom heiratet, kommt es in Washington zum Skandal | |||||||
23 | ![]() |
Benjamin Harrison | Rep. | 4. März 1889 3. März 1893 |
26. | Levi Morton | ![]() |
Die Präsidentschaft gilt als schwach und ist - bis auf das Massaker bei Wounded Knee, mit dem der letzte Widerstand der Indianer gebrochen wird - ohne große Höhepunkte. | |||||||
24 | ![]() |
Grover Cleveland | Demokr. | 4. März 1893 3. März 1897 |
27. | Adlai E. Stevenson | ![]() |
Cleveland ist der einzige Präsident, der nach einer Unterbrechung erneut in das Amt gewählt wird. In seine zweite Periode fällt die Weltausstellung in Chicago und, mit dem Pullman-Streik, der bis dato größte Arbeiterprotest der amerikanischen Geschichte | |||||||
25 | ![]() |
William McKinley | Rep. | 4. März 1897 14. September 1901 |
28. | Garret Hobart | ![]() |
29. | Theodore Roosevelt | ![]() | |||||
McKinley verfolgt eine extrem imperialistische Politik, die zur Annexion von Hawaii, dem spanisch-amerikanischen Krieg mit der Besetzung der spanischen Kolonien (Kuba, Puerto Rico und Philippinen) sowie zum philippinisch-amerikanischen Krieg führt. Ein halbes Jahr nach Beginn der zweiten Amtszeit wird er von Leon Czolgosz erschossen. | |||||||
26 | ![]() |
Theodore Roosevelt | Rep. | 14. September 1901 3. März 1909 |
29. | vakant | |
30. | Charles W. Fairbanks | ![]() | |||||
Innen- und außenpolitisch ist der Präsident um den Ausgleich verschiedenster Interessen bemüht: Er setzt sich für die Machtbeschränkung der Kartelle ein, empfängt mit Booker Washington offiziell den ersten Farbigen im Weißen Haus und gründet zum Schutz der Natur eine Reihe von Nationalparks. Obwohl seine Interpretation der Monroe-Doktrin größere Interventionsrechte für die USA einfordert, die sich auch im Bau des Panamakanals zeigen, erhält er als erster Präsident den Friedensnobelpreis für seine Vermittlung im russisch-japanischen Krieg. | |||||||
27 | ![]() |
William H. Taft | Rep. | 4. März 1909 3. März 1913 |
31. | James S. Sherman | ![]() |
Taft bemühte sich, die von seinem Vorgänger eingeleiteten Reformen zu konsolidieren. Dabei gerät er in einen innerparteilichen Konflikt zwischen verschiedensten Interessensgemeinschaften. Außenpolitisch setzt er den Kurs der Dollar-Diplomatie fort. | |||||||
28 | ![]() |
Woodrow Wilson | Demokr. | 4. März 1913 3. März 1921 |
32. | Thomas R. Marshall | Datei:ThomasMarshall.JPG |
33. | |||||||
Wilson gründet im Zuge sozialreformerische Politik die Bundeshandelskommission und die US-Zentralbank. Auf der anderen Seite führt er in vielen gesellschaftlichen Bereichen der öffentlichen Verwaltung und des Militärs die Rassentrennung in einem zuvor nicht gekannten Ausmaß ein. Außenpolitisch bemüht sich Wilson zunächst um eine neutrale Position im Ersten Weltkrieg, die erst nach Ankündigung des "uneingeschränkten U-Boot-Kriegs" und Bekanntwerden der Zimmermann-Depesche zugunsten des Kriegseintritts auf Seiten der Entente aufgegeben wurde. Für seine Bemühungen um den Völkerbund erhält er den Friedensnobelpreis. | |||||||
29 | Datei:Wharding.jpg | Warren G. Harding | Rep. | 4. März 1921 2. August 1923 |
34. | Calvin Coolidge | ![]() |
In der nur 27-monatigen Amtszeit betreibt Harding eine Politik der Nichteinmischung in den Bereichen Wirtschaft und Soziales. Infolge zahlreicher Skandale, in die auch Mitglieder seiner Regierung verwickelt sind, gilt seine Präsidentschaft als wenig erfolgreich. Während einer Reise durch den Westen stirbt er in San Francisco an einem Schlaganfall. | |||||||
30 | ![]() |
Calvin Coolidge | Rep. | 2. August 1923 3. März 1929 |
34. | vakant | |
35. | Charles Gates Dawes | ![]() | |||||
Auch Coolidge ist ein Verfechter des wirtschaftlichen Laissez-faire, ein Merkmal der "Roaring Twenties". Mit dem Johnson-Reed Act wird die Zahl der Einwanderer erstmals einer Quote unterworfen, mit der Federal Radio Commission eine Medienüberwachung installiert und mit dem Briand-Kellogg-Pakt das Verbot des Angriffskrieges völkerrechtlich verankert. | |||||||
31 | ![]() |
Herbert C. Hoover | Rep. | 4. März 1929 3. März 1933 |
36. | Charles Curtis | Datei:CharlesCurtis.jpg |
Der "Schwarze Donnerstag" ist der Auftakt zur Weltwirtschaftskrise, die jedoch - auch dank des Hoover-Moratorium - überwunden wird. Hoover erklärt "The Star-Spangled Banner" zur Nationalhymne und beendet die Prohibition. | |||||||
32 | ![]() |
Franklin D. Roosevelt | Demokr. | 4. März 1933 12. April 1945 |
37. | John N. Garner | ![]() |
38. | |||||||
39. | Henry A. Wallace | ![]() | |||||
40. | Harry S. Truman | ![]() | |||||
Der New Deal bündelt die Wirtschafts- und Sozialreformen und mit Hilfe der Works Progress Administration wird die Massenarbeitslosigkeit und -armut überwunden. Außenpolitisch vertritt er die Linie der „Good Neighbor Policy“ und bemüht sich nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zumindest offiziell um Neutralität. Inoffiziell werden die Alliierten frühzeitig militärisch unterstützt (Leih- und Pachtgesetz). Durch den japanischen Angriff auf Pearl Harbor wird die USA zum Kriegseintritt gezwungen. Vielleicht wegen dieser Erfahrung trägt Franklin Roosevelt erheblich zur Gründung der Vereinten Nationen bei. Er ist der einzige Präsident, der länger als 2 Perioden amtierte. Die zuvor als informelles Prinzip geltende Beschränkung wurde erst mit einer Verfassungsänderung im Jahre 1951 formales Gesetz. Kurz nach der Konferenz von Jalta stirbt Roosevelt im Alter von 63 Jahren an einer Hirnblutung. |
Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg (ab 1945)
Nr. | Präsident | Partei | Amtszeit | Periode | Vizepräsident | ||
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33 | ![]() |
Harry S. Truman | Demokr. | 12. April 1945 20. Januar 1953 |
40. | vakant | |
41. | Alben W. Barkley | ![]() | |||||
Erst mit dem Atombombenabwurf auf Hiroshima und Nagasaki wird der Krieg im Pazifik beendet. Mit der Truman-Doktrin und der Containment-Politik wird der Grundstein zum Kalten Krieg gelegt und in der Präsidentschaft von Truman beginnt die McCarthy-Ära, in der das Komitee für unamerikanische Aktivitäten Jagd auf tatsächliche oder vermeintliche Kommunisten macht. | |||||||
34 | ![]() |
Dwight D. Eisenhower | Rep. | 20. Januar 1953 20. Januar 1961 |
42. | Richard Nixon | ![]() |
43. | |||||||
Die Eisenhower-Doktrin bedeutet eine weitere Verschärfung im Kalten Krieg. Der Koreakrieg endet mit einem Waffenstillstand und der de-facto-Teilung des Landes. Wichtigste Impulsgeber der Präsidentschaft sind der Ausbau des nationalen Autobahnnetzes und die Errichtung der NASA als Weltraumbehörde. | |||||||
35 | ![]() |
John F. Kennedy | Demokr. | 20. Januar 1961 22. November 1963 |
44. | Lyndon B. Johnson | Datei:VPLyndon B. Johnson.jpg |
Die nur 1036 Tage währende Amtszeit ist geprägt von entscheidenden außenpolitischen Ereignissen: Das Scheitern der Kuba-Invasion in der Schweinebucht, das beginnende militärische Engagement im Vietnamkrieg, die Kubakrise wegen der Stationierung sowjetischer Atomraketen, die Ankündigung der Mondlandung und der Bau der Berliner Mauer. Innenpolitisch bemüht sich Kennedy um Reformen und unterstützt die Bürgerrechtsbewegung, die die Aufhebung der Rassentrennung fordert. Am 22. November 1963 wird John F. Kennedy in Dallas (Texas) ermordet. | |||||||
36 | ![]() |
Lyndon B. Johnson | Demokr. | 22. November 1963 20. Januar 1969 |
44. | vakant | |
45. | Hubert Humphrey | ![]() | |||||
Die Präsidentschaft wird vom Vietnamkrieg geprägt. Der Tonkin-Zwischenfall und die Tonkin-Resolution verschaffen ihm die Ermächtigung, offiziell Truppen nach Südost-Asien zu entsenden. Der militärische Verlauf nimmt jedoch keine günstige Entwicklung und die Bombardierungen Nordvietnams mit Napalm und der als zynisch empfundene Body Count lösen in der ganzen Welt Empörung aus und auch in den USA formiert sich der Widerstand gegen den Krieg. Innenpolitisch will Johnson umfassende Sozialreformen, vor allem im Kampf gegen die Armut, durchsetzen, die aber wegen der immer höheren Kriegskosten meist unfertig bleiben. | |||||||
37 | Datei:Nixon.jpg | Richard M. Nixon | Rep. | 20. Januar 1969 9. August 1974 |
46. | Spiro T. Agnew | ![]() |
47. | Gerald Ford | ![]() | |||||
Weil die von ihm gewählte Taktik der Flächenbombardements keinen Erfolg zeitigt, sieht sich Nixon in Vietnam zu einem Friedenschluss gezwungen, der faktisch einer Kapitulation gleichkommt. Diese Situation zwingt ihn zu einer aktiven Entspannungspolitik und er unternimmt Gesprächsreisen nach Moskau und Peking. Die Nixon-Doktrin sieht einen Rückzug aus dem asiatischen Raum vor und definiert die Rolle der USA als die einer Ordnungsmacht im Hintergrund. Innenpolitische Leistungen sind die Gründung von Amtrak, der nationalen Wetter- und Ozeanbehörde und der Drogenverfolgungsbehörde. Letztlich ist der Name Nixon jedoch dauerhaft mit dem Watergate-Skandal verbunden, der zum bisher einzigen Rücktritt eines Präsidenten führt. | |||||||
38 | ![]() |
Gerald Ford | Rep. | 9. August 1974 20. Januar 1977 |
47. | Nelson Rockefeller | ![]() |
Ford ist der bisher einzige Präsident, der ohne durch vom Volk gewählte Wahlmänner in das Amt gelangt. Sein Vorgänger als Vize-Präsident, Spiro T. Agnew, tritt wegen einer Korruptionsaffäre zurück, Nixon ernennt Ford als Nachfolger und als Nixon seinerseits zurücktreten muß, folgt Ford ihm in das Amt nach. Politisch ist es eine eher schwache Präsidentschaft, die vor allem durch zwei Mordanschläge, die jedoch verhindert werden können, in Erinnerung bleibt. | |||||||
39 | ![]() |
Jimmy Carter | Demokr. | 20. Januar 1977 20. Januar 1981 |
48. | Walter Mondale | ![]() |
Seit Hoover ist dies die erste Amtszeit ohne offene kriegerische Auseinandersetzung, doch wird dieser Zustand durch eine oft widersprüchliche Außenpolitik erreicht, die in manchen Ländern den Eindruck einer "schwächelnden" Nation erweckt. Carter ist als Vermittler an den Verhandlungen zum Abkommen von Camp David I beteiligt und führt die SALT II-Gespräche, doch seine Bemühungen, die Geiselnahme von Teheran und die sowjetische Invasion Afghanistans durch nichtmilitärische Mittel zu beenden, schlagen fehl. Auch das innenpolitische Engagement im Bereich der Energie-, Bildungs- und Umweltpolitik bringt keine Wende in der Wirtschafts- und Gesellschaftskrise. | |||||||
40 | ![]() |
Ronald W. Reagan | Rep. | 20. Januar 1981 20. Januar 1989 |
49. | George H. W. Bush | Datei:Bushsr.jpg |
50. | |||||||
Der überzeugte Anti-Kommunist zielt mit einer massiven Aufrüstung darauf, den Kalten Krieg durch eine Verschiebung des "Gleichgewichts des Schreckens" zugunsten der USA zu beenden. Das von ihm initierte SDI-Projekt und andere Rüstungsvorhaben führen zu einer wirtschaftlichen und technologischen Überforderung des Ostblocks und sind mitverantwortlich für die Öffnung des Eisernen Vorhangs. Der Präsident zeigt sich auch sonst außenpolitisch wenig zimperlich, so in der Iran-Contra-Affäre und bei der Invasion in Grenada. Die von ihm betriebene Wirtschaftspolitik ("Reaganomic") führt zwar zu steigendem Wohlstand, der aber vor allem zu Lasten eines Rekord-Haushaltsdefizits generiert wird. | |||||||
41 | ![]() |
George H. W. Bush | Rep. | 20. Januar 1989 20. Januar 1993 |
51. | Dan Quayle | ![]() |
Nach dem Zusammenbruch der UdSSR verkündet Bush die "New World Order" und befürwortet in diesem Zusammenhang auch die Deutsche Wiedervereinigung. Während die UNO-Resulution 678 noch die völkerrechtliche Grundlage zur "Operation Desert Storm" liefert, findet die Invasion in Panama ohne internationale Zustimmung statt. Der Bruch seines Wahlversprechens (Read my lips: no new taxes) gilt als Hauptgrund für die nicht erfolgreiche Wiederwahl. | |||||||
42 | ![]() |
Bill Clinton | Demokr. | 20. Januar 1993 20. Januar 2001 |
52. | Al Gore | ![]() |
53. | |||||||
Clinton widmet sich mit verschiedenen Reformen der Bekämpfung von Drogenmissbrauch, Waffengewalt und Armut. Zu seinen primären Zielen gehört die Senkung der Staatsverschuldung und die Einführung einer allgemeinen Krankenversicherung. Das Kyoto-Protokoll wird unterzeichnet und mit Gründung der NAFTA entsteht eine ausgedehnte Freihandelszone zwischen Kanada, den USA und Mexiko. Während er eine Politik der Aussöhnung mit den ehemaligen Feinden China und Russland betreibt, entstehen mit dem Kosovo und der Al-Qaida neue Gefahren für die Sicherheit des Landes. Das Ende seiner Amtszeit ist überschattet vom "Platzen der Dotcom-Blase" und der Monica Lewinsky-Affäre, in deren Folge ein Amtsenthebungsverfahren gegen Clinton eingeleitet wird. | |||||||
43 | ![]() |
George W. Bush | Rep. | 20. Januar 2001 voraussichtlich 20. Januar 2009 |
54. | Dick Cheney | ![]() |
55. | |||||||
Nach den Terroranschlägen vom 11. September verkündet Bush den Krieg gegen den Terror und erläßt mit dem USA PATRIOT Act die entsprechende gesetzliche Grundlage zur Terrorabwehr, verbunden mit erheblichen Einschränkungen der Bürgerrechte. Innenpolitisch ist die Gründung des Heimatschutzministerium ein weiterer Schritt, während er außenpolitisch eine Reihe von Kriegen gegen die sog. Schurkenstaaten führt. Dazu zählen bewaffnete Auseinandersetzungen mit den Taliban und der Kampf gegen Saddam Hussein, der in einer "Koalition der Willigen" im Irak-Krieg geführt wird. Doch weder diesen Kriegen, noch der Suche nach Osama bin Laden oder der endgültigen Zerschlagung des Al Qaida-Netzes ist echter Erfolg beschieden. Zeigte die Bush-Doktrin noch die unilaterale Einstellung des Präsidenten, so mehren sich zum Ende seiner Amtszeit die Anzeichen, dass die politische Ausrichtung in die Völkerkreise der UNO und NATO zurückweist. |
Farblegende
Farbe | Partei |
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Demokratische Partei | |
Republikanische Partei | |
Föderalistische Partei | |
Demokratisch-Republikanische Partei | |
Whig Partei | |
Parteiloser |
Quellen
- Frank Freidel/ Hugh S. Sidey: "The Presidents of the United States"
- Robert S. Summers: "POTUS: Presidents of the United States"
Siehe auch
Literatur
- Klaus-Jürgen Matz: Wer regierte wann? Regententabellen zur Weltgeschichte. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, dtv, 5. Auflage, München 2001 ISBN 3-423-32523-2