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Rauchschwalbe

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Rauchschwalbe
Rauchschwalbe (Hirundo rustica)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Ordo: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Vorlage:Subordo: Singvögel (Passeres)
Vorlage:Familia: Schwalben (Hirundinidae)
Vorlage:Genus: Hirundo
Vorlage:Species: Rauchschwalbe
Wissenschaftlicher Name
Hirundo rustica
Linnaeus, 1758

Die Rauchschwalbe (Hirundo rustica) ist eine Vogelart aus der Familie der Schwalben (Hirundinidae). Sie ist ein Zugvogel.

Beschreibung

Die Rauchschwalbe ist ca. 19 - 22 cm lang. Sie ist sehr schlank mit charakteristischem tief gegabeltem Schwanz. Der Rücken ist blau-schwarz, metallisch glänzend. Die Unterseite ist rahmweiß. Charakteristisch ist auch die kastanienbraune Kehle, die ganz schwarz umrahmt ist. Auf den Steuerfedern (Schwanzfedern) befinden sich weiße Flecken, die bei gespreiztem Schwanz zu erkennen sind.

Der Ruf ist ein hohes "wid wid". Der Gesang wird im Flug und auch von Warten vorgetragen und ist ein rasch fließendes, melodisches Gezwitscher aus vielen obertonreichen und einigen schnarrenden Elementen.

Lebensraum

Datei:Rauchschwalbe.jpg
Rauchschwalben

Die Art lebt in der offenen Kulturlandschaft, wo es Bauernhöfe, Wiesen und Teiche gibt. Die Tiere verbringen den Sommer zwischen April und September oder Anfang Oktober in ihren Brutgebieten. Die liegen in ganz Europa, Nordwestafrika, den gemäßigten Gebieten Asiens und in Nordamerika bis hinauf zu einer Höhe von etwa 1000 m und bis zum Polarkreis. Die europäischen Rauchschwalben überwintern in Mittel- und Südafrika. Asiatische Winterquartiere gibt es in Indien und im Iran.

Ernährung

Rauchschwalben jagen Fluginsekten aller Art. Dabei richten sie sich nach dem lokalen Angebot und suchen die Regionen in der Luft aus, die dem Wetter entsprechend das günstigste Angebot bieten. Wenn sie mit Mehlschwalben zusammen jagen, dann im Luftraum unter diesen.

Vermehrung

Nestlinge
Fünf junge Rauchschwalben (circa 1 Woche alt) im Nest, das über einer Verteilerdose im Stall gebaut wurde.
Die fünf jungen Rauchschwalben sind nun cirka 2 Wochen alt

Paarungsspiel

Die Männchen der nordamerikanischen Rauchschwalbe werben mit ihren rötlich, kastanienbraunen Federn an der Kehle um die Gunst eines Weibchens. Je intensiver ihre Federfarben dort leuchten, um so größer ist ihr Paarungserfolg bei den Weibchen. Nach dem Paarungsspiel ergeben sich im Grunde dauerhafte Paarbindungen.

Partnerbindung

Unabhängig von der prinzipiellen Partnerbindung, paaren sich die Weibchen gelegentlich auch mit anderen Männchen und es ist durch DNA-Untersuchungen bewiesen, dass sich in den Gelegen immer auch Eier befinden, die von einem anderen Männchen als dem festen Partner befruchtet worden sind.

Hinsichtlich des Paarungsspiels und der Partnerbindung bei nordamerikanischen Rauchschwalben hat nun die amerikanische Biologin Rebecca Safran von der Cornell University in Ithaca, New York, (USA) nachgewiesen, dass trotz einer dauerhaften Paarbindung die Männchen ihre Partnerinnen stets aufs Neue beeindrucken müssen. Vor jeder Brutsaison scheinen die Weibchen die Qualitäten ihres Partners neu zu bewerten. Macht ihr bisheriges Männchen im Vergleich zu einem anderen dabei keine gute Figur, legen sie ihrem Gatten gegebenenfalls wesentlich mehr "Kuckuckseier" als eh schon ins Nest. Das bedeutet, dass die Weibchen der nordamerikanischen Rauchschwalben ständig ihre Männchen sehr genau beobachten, rasch auf Veränderungen im Erscheinungsbild ihrer Partner reagieren und für diese das Paarungsspiel letztlich niemals beendet ist.

Brutbiologie

Zum Brüten und für die Aufzucht der Jungen baut die Rauchschwalbe offene, schalenförmige Nester aus Schlammklümpchen und Stroh auf einen Mauervorsprung oder Balken an der Wand in Ställen oder Scheunen und anderen offenen Innenräumen. Die Nester werden immer wieder benutzt. Dort legt das Weibchen zwei- bis dreimal im Jahr vier bis fünf weiße, braunrot gefleckte Eier, die es 14 bis 17 Tage bebrütet. Beide Eltern füttern nach dem Schlüpfen noch 20 bis 22 Tage und die Jungen verlassen in diesem Alter auch erstmals das Nest.

Sonstiges

Die Rauchschwalbe war Vogel des Jahres 1979.

Literatur

Commons: Rauchschwalbe – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien