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Kanton Zürich

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Der Kanton Zürich ist ein Kanton im Nordosten der Schweiz.

Deutsch: Zürich; Französisch: Zurich; Italienisch: Zurigo; Rätoromanisch: Turitg; Englisch: Zurich; Lateinisch: Turicum; Schweizerdeutsch: Züri

Kanton Zürich
Flagge des Kantons Zürich

Basisdaten
Hauptort: Zürich
Fläche: 1'729 km²
Einwohner: 1'245'683 (2003)
Bevölkerungsdichte: 711 Einw./km²
Beitritt zur Eidgenossenschaft: 1351
Abkürzung: ZH
Sprache: Schweizerdeutsch (Züri-Dütsch)
Amtssprachen: Deutsch (neben Französisch,

Italienisch und Rätoromanisch)

Website: Kanton Zürich
Karte
[[Bild:Kt_Zürich.jpg center|Karte des Kantons Zürich]]

Geographie

Der Kanton Zürich liegt grösstenteils im schweizerischen Mittelland und grenzt im Norden an den Kanton Schaffhausen, im Westen an den Kanton Aargau, im Süden an die Kantone Zug und Schwyz, und im Osten an die Kantone Thurgau und St. Gallen. Östlich von Kanton Zürich beginnt die Ostschweiz.


Das wichtigste Gewässer ist der Zürichsee und die Limmat, die in Zürich den Zürichsee verlässt um sich dann später in Kanton Aargau mit der Reuss und mit der Aare zu vereinigen und bei Koblenz schlussendlich mit dem Rhein. Der Pfäffikersee und der Greifensee sind bedeutend kleiner, landschaftlich aber um so reizvoller. Die Glatt entwässert das Glatttal, wo diese beiden Seen auch liegen, das Zürcher Oberland und fliesst nahe von Glattfelden im Zürcher Unterland in den Rhein. Die Töss ist ebenfalls ein Bergfluss, der im Zürcher Oberland entspringt und beim Tössegg in den Rhein mündet. Die thurgauische Thur ist auf wenigen Kilometern auch noch ein Zürcher Fluss. Der Rhein bildet die Kantonsgrenze nach Schaffhausen im Norden des Kantons und auch die Staatsgrenze der Schweiz zu Deutschland. Bis zu dem Bau der Eisenbahn waren die Flüsse und Seen die Hauptverkehrsadern der Schweiz, vor allem für den Warentransport. Und die kleinen, aber wasserreichen Bergflüsse und Bäche des Zürcher Oberlandes bildeten mit ihrer Wasserkraft vor zwei Jahrhunderten auch den Anfang der Schweizer Industrie. Lage des Kantons
Lage des Kantons

Bevölkerung

Sprachen

Amtssprache des Kantons ist das Deutsche.

Religionen - Konfessionen

Der Kanton Zürich gehört zu den traditionell reformierten Kantonen, da die Stadt Zürich unter Zwinglis Führung die Reformation angenommen und in ihrem ganzen Untertanengebiet durchgesetzt hat. Historische Ausnahmen sind das katholische Dietikon und das paritätische Klosterdorf Rheinau (erst 1803 als Ersatz für den Verlust von Stein am Rhein und Dörflingen zugeteilt).
Infolge starker Zuwanderung (Zürich als Wirtschaftszentrum) und zunehmender Konfessionslosigkeit ist der Kanton heute multireligiös; keine der Gemeinschaften verfügt mehr über eine absolute Mehrheit. Öffentlich-rechtlich anerkannt sind die Evangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Zürich, die römisch-katholische Körperschaft und die christkatholischen (altkatholischen) Kirchgemeinden.

Verfassung

Die geltende Kantonsverfassung datiert von 1869 und wurde seither vielfach geändert. Sie wird gegenwärtig von einem Verfassungsrat einer Totalrevision unterzogen.

Gesetzgebende Behörde ist der Kantonsrat, der 180 fest auf vier Jahre vom Volk im Proporzverfahren (Verhältniswahlrecht) gewählte Mitglieder zählt.
Dazu hat das Volk selbst direkten Anteil an der Gesetzgebung, indem ihm das Referendums- und das Initiativrecht zukommt. Obligatorische Volksabstimmungen finden bei allen Verfassungsänderungen statt, fakultative Volksabstimmungen bei Gesetzesänderungen, wenn dies von mindestens 5'000 Stimmberechtigten verlangt wird. Volksinitiativen betreffend Änderung der Verfassung oder eines Gesetztes bedürfen der Unterstützung von mindestens 10'000 Stimmberechtigten; sie unterliegen auch dann der Volksabstimmung, wenn sie vom Kantonsrat abgelehnt werden. Zürcherisches Unikum ist die Einzelinitiative: eine einzelne Person kann dem Kantonsrat eine Gesetzes- oder Verfassungsänderung beantragen, und diese ist der Volksabstimmung zu unterbreiten, wenn sie von einer Mehrheit des Kantonsrates unterstützt wird. Für die Behördeninitiative (zum Beispiel von einem Gemeindeparlament ausgehend) gilt das Entsprechende wie für die Einzelinitiative.

Der Kantonsrat ist seit 2003 folgendermassen zussamengesetzt (in Klammern die Resultate von 1999):

  • SVP: 61 (60)Mitglieder
  • SPS: 53 (43)Mitglieder
  • FDP: 29 (35) Mitglieder
  • Grüne: 14 (11) Mitglieder
  • CVP: 12 (13) Mitglieder
  • EVP: 9 (9)Mitglieder
  • SD: 1 (2) Mitglieder
  • EDU: 1 (1) Mitglied

Vollziehende Behörde ist der Regierungsrat. Er hat sieben gleichberechtigte Mitglieder, wird vom Volk im Majorzverfahren (Mehrheitswahlrecht) fest auf vier Jahre gewählt und vom alljährlich wechselnden Regierungspräsidenten geleitet.

Die 2004 amtierenden Regierungräte sind:

  • Regine Aeppli (SPS)
  • Verena Diener (GP)
  • Dorothée Fierz (FDP)
  • Rita Fuhrer (SVP)
  • Christian Huber (SVP)
  • Ruedi Jecker (FDP)
  • Markus Notter (SPS)

Der Kanton Zürich ist somit derzeit der einzige Kanton, in dem die Frauen in der Regierung die Mehrheit besitzen - mehr noch: Die Exekutive des Kantons Zürich ist weltweit bislang überhaupt die erste und einzige Exekutive mit weiblicher Majorität.

Oberste Gerichte sind das Kassationsgericht, das Obergericht, das Geschworenengericht und das Verwaltungsgericht. Diesen untergeordnet sind die Bezirksgerichte und die Friedensrichter. Weitere Gerichte sind das Sozialversicherungsgericht, das Handelsgericht, das Landwirtschaftsgericht, die Arbeits- und die Mietgerichte. Auf kommunaler Ebene gibt es die Friedensrichter.

Parteiensystem

Gemeinden und Bezirke

Der Kanton Zürich zählt 171 politische Gemeinden, welche die Träger der lokalen Selbstverwaltung sind; so kommt zum Beispiel jeder einzelnen das Recht zu, den kommunalen Steuerfuss selbst festzusetzen.
siehe: Gemeinden des Kantons Zürich

Weitere Gemeindearten sind die Schulgemeinden, die aber zunehmend in die politischen Gemeinden integriert werden, die Zivilgemeinden, deren es nur noch vereinzelte gibt, und die evangelisch-reformierten und römisch- sowie christkatholischen Kirchgemeinden.

Jede Gemeinde gehört zu einem der 12 Bezirke (siehe unten), welche die dezentralen Einheiten der Kantonsverwaltung und somit ohne eigene Autonomie sind.

Wirtschaft

Der Kanton Zürich ist die wirtschaftlich stärkste Region der Schweiz. Um die Stadt Zürich hat sich eine Agglomeration mit über einer Million Einwohnern herausgebildet, die bereits über die Kantonsgrenzen hinausreicht.
Besonders ausgeprägt ist der Finanzplatz mit national und international tätigen Banken und Versicherungen, wo Zürich mit London und Frankfurt am Main konkurrenzieren kann. Zürich ist neben München ein weltweit führendes Zentrum für die Rückversicherung. Überdies ist Zürich ein beliebter Kongressort.

Verkehr

Der Kanton Zürich wird von einem dichten nationalen und regionalen Eisenbahnnetz sowie von nach Osten, Westen, Norden und Süden führenden Autobahnen durchzogen. Er wird zudem durch einen internationalen Flughafen (Hub) bedient.
Während der internationale Anschluss der Eisenbahn (besonders nach München und Stuttgart) zu wünschen übrig lässt, verfügt der Kanton dank dem Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) über ein ausgezeichnetes Nahverkehrsnetz für den Agglomerationsverkehr, das weiter ausgebaut wird.

Ausbildungsstätten

Spezielle Einrichtungen und Forschung

Geschichte

(Für die von der Stadt ausgehenden beziehungsweise in erster Linie die Stadt betreffenden geschichtlichen Ereignisse siehe auch den Artikel Geschichte der Stadt Zürich.)

Erste Besiedlungsspuren im Gebiet des heutigen Kantons Zürich stammen aus der jüngeren Steinzeit, somit dem 3. vorchristlichen Jahrtausend. Es wird im Altertum von den Kelten (Helvetiern) und Römern (römische Kastelle in Zürich, Pfäffikon ZH/Irgenhausen, Nürensdorf und Oberwinterthur) besiedelt und gehört von 15 v. Chr. bis 401 n. Chr. zum Römischen Reich. Ab 500 dringen die Alemannen in das Gebiet vor; die schon ansässige Bevölkerung wird germanisiert. Im 7. Jahrhundert gehört es zum Frankenreich der Karolinger und Merowinger; die Bevölkerung wird christianisiert.

858 macht der ostfränkische König Ludwig der Deutsche, ein Enkel Karls des Grossen, das von ihm gegründete Zürcher Fraumünster zum Mittelpunkt eines ausgedehnten Komplexes von Königsgut. Die karolingische Pfalz auf dem Lindenhof in Zürich wird im 10. und 11. Jahrhundert unter den Ottonen ausgebaut und später mehrfach von salischen Herrschern besucht. 1218 wird die Stadt Zürich freie Reichsstadt; zu dieser Zeit gehört das Gebiet des nachmaligen Kantons zahlreichen lokalen Herren. Bedeutendere damalige Besitzer sind die Grafen von Kyburg (Stammburg südlich von Winterthur) und die Freiherren von Regensburg (Stammburg nordwestlich der Stadt Zürich) und Schnabelburg (Stammburg auf dem Albis). Als Zürich 1351 einen ewigen Bund mit den Eidgenossen schliesst, besitzt die Stadt ausser der heutigen Altstadt erst die Orte Fluntern, Oberstrass und Unterstrass; über das Zürcher Bürgerrecht verfügen ausserdem die Einwohner von Zollikon, Küsnacht, Enge, Wollishofen, Wiedikon, Altstetten, Weiningen, Urdorf, Birmensdorf, Aesch sowie die heute zu Nachbarkantonen gehörenden Rudolfstetten, Berikon und Pfäffikon SZ.

Die Zeit der Expansion ist die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts, als Zürich in den Besitz praktisch des ganzen Gebiets des heutigen Kantons gelangt. Sie teilt es auf in die Landvogteien Regensberg, Kyburg, Andelfingen, Grüningen, Greifensee sowie die Obervogteien Küsnacht, Horgen und Maschwanden-Freiamt. Ebenfalls in zürcherischem Besitz war die Landvogtei Sax-Forstegg im Rheintal, die heute zum Kanton St. Gallen gehört. Bald wird Zürich zusammen mit Bern und Luzern führender Ort der Schweizerischen Eidgenossenschaft.

Nach einer wirtschaftlichen und kulturellen Blüte im späten 13. und frühen 14. Jahrhundert unterliegt Zürich im Alten Zürichkrieg (1436-1450) um das Erbe der Toggenburger den Schwyzern und der übrigen Eidgenossenschaft; seine Wirtschaft wird schwer geschädigt. 1442 sieht sich Zürich gezwungen, die Landvogtei Kyburg mit Ausnahme der westlich der Glatt gelegenen Teile (Obervogtei Neuamt) wieder an Habsburg-Österreich abzutreten um Unterstützung im Kampf gegen die Eidgenossen zu erhalten. Die Eidgenossen erzwingen eine endgültige Abkehr Zürichs von Österreich. 1452 kauft Zürich die Landvogtei Kyburg zurück, 1467 erfolgt der Ankauf der habsburgtreuen Stadt Winterthur gegen den Willen der Winterthurer.

1499-1515 engagiert es sich Zürich politisch und militärisch stark im Schwabenkrieg und den oberitalienischen Feldzügen. Allmählich löst sich Zürich aus seiner süddeutschen Nachbarschaft und wendet sich mehr und mehr der Eidgenossenschaft und dem mit ihr verbündeten Frankreich zu.

1525 führt der Rat unter theologischer Führung von Ulrich Zwingli in Zürich die Reformation ein und setzt diese auch im ganzen stadtstaatlichen Untertanengebiet - teils gegen starken täuferisch gesinnten Widerstand - durch. Die Aufnahme von Glaubensflüchtlingen aus dem Tessiner Locarno hilft der Textilindustrie und dem Textilhandel zu neuer Blüte; diese garantieren Zürich wirtschaftliche Prosperität bis ins späte 19. Jahrhundert. Unter Zwinglis Einfluss werden die Söldnerverträge mit Frankreich gekündigt; knapp hundert Jahre später verlässt Zürich infolge neuer Verträge mit Frankreich und Venedig 1614/15 seine selbstgewählte Isolation wieder. Im Dreissigjährigen Krieg 1618-1648 sympathisiert der Stadtstaat mit Schweden. Als direkte Folge des Sieges der protestantischen Orte im Zweiten Villmergerkrieg von 1712, einem durch konfessionelle Gegensätze ausgelösten schweizerischen Bürgerkrieg, dominiert Zürich von nun an zusammen mit Bern die Eidgenossenschaft. Politische Erstarrung der stadtstaatlichen Strukturen verhindern im 18. Jahrhundert nicht eine erneute kulturelle Blüte, führen aber 1794/95 zum Stäfnerhandel, einem Aufstand der politisch und wirtschaftlich machtlosen Landbevölkerung. Diese Selbständigkeitsregungen der Landschaft werden indes von der Stadt noch einmal unterdrückt.

1798 bricht der Stadtstaat unter innerem und äusserem Druck zusammen. Die neue Helvetische Republik, ein französischer Satellitenstaat, garantiert die Rechtsgleichheit von Landvolk und Stadtbürgern. 1803 wird durch die napoleonische Mediationsakte beziehungsweise die so genannte Mediationsverfassung unter Aufhebung der Untertanenverhältnisse der Landschaft der moderne Kanton Zürich gegründet. Doch mit der 1814 erlassenen restaurativen Verfassung (so genannte Restaurationsverfassung) erlangt die Stadt wieder das alte politische Übergewicht; die wirtschaftliche Gleichheit wird aber nicht mehr vollständig rückgängig gemacht. Nach der französischen Julirevolution kommt es auch in Zürich zum politischen Umsturz. Am Ustertag 1830 findet ein Aufstand der Landbevölkerung im Zürcher Oberland statt, und infolge dessen gibt sich der Kanton 1831 eine repräsentativ-demokratische Verfassung mit den Prinzipien Volkssouveränität, Gewaltentrennung, tatsächliche Gleichberechtigung der Stadt- und Landbewohner, Ablösung der Bodenlasten und Gewährung der Presse- und Gewerbefreiheit. Auf der Grundlage dieser Verfassung wird auch das Schulwesen grundlegend neu geordnet und 1833 die Universität gegründet. Seither gehört Zürich zu den liberalen Kantonen der Schweiz. Nach dem Züriputsch von 1839 erlangt die konservative Opposition nur vorübergehend wieder die Oberhand. In der zweiten liberalen Ära von 1844 bis 1868, die vom Politiker und Wirtschaftsführer Alfred Escher geprägt wird, entwickelt sich Zürich dank Bank- und Versicherungsgründungen, Eisenbahnbau und Handelsbeziehungen nach Übersee zur schweizerischen Wirtschaftsmetropole. Im Sonderbundskrieg von 1847, einem Krieg liberaler gegen konservative Kantone, steht Zürich auf der Seite der liberalen Sieger. 1848 wird der Kanton Glied des neuen Bundesstaats, der den Jahrhunderte alten Staatenbund ablöst.

1869 wird, nach einigen gegen die Wirtschaftsoligarchie (System Escher) gewandten Unruhen, eine direkt-demokratische, für damalige Begriffe linksliberale Verfassung erlassen. Diese ersetzt die streng repräsentative Ordnung durch eine weit ausgebaute Volksherrschaft und weist bereits soziale Züge wie die staatliche Kompetenz zur Gründung einer Kantonalbank zwecks Gewährung günstiger Kredite oder zur Förderung des Genossenschaftswesens auf. Sie ist für die schweizerische Demokratie wegweisend und legt durch ihre Vorbildwirkung auch in den anderen Kantonen dasjenige politische Grundgerüst fest, das noch heute gilt. Im Zusammenhang mit den Erschütterungen des Ersten Weltkriegs wird 1916 für den Kantonsrat das Verhältniswahlrecht eingeführt, das die bisherige Dominanz des Freisinns reduziert und besonders der Sozialdemokratie zu einer stärkeren Vertretung verhilft. Die Einführung des Frauenstimmrechts hingegen scheitert 1920 und in der Folge noch mehrfach, bis es endlich 1963 auf kirchlicher, 1969 kommunaler und 1970 kantonaler Ebene eingeführt wird (auf Bundesebene 1971). Der wirtschaftliche Aufschwung geht ungebremst weiter und findet 1910 Ausdruck in der Gründung des Flughafens Zürich-Dübendorf, der 1948 durch Zürich-Kloten abgelöst wird.

Die Verstädterung umfasst seit den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts fast den ganzen Kanton und lässt nur wenigen verkehrsmässig (noch) abgelegenen Gebieten im südlichen Knonauer Amt, im Weinland und in den Höhenlagen des Zürcher Oberlands ein wirklich ländliches Erscheinen. Heute umfasst die Agglomeration der Stadt Zürich wesentliche Teile des Kantons und seiner westlichen und südlichen Nachbargebiete. Politisch nimmt der Kanton Zürich verschiedentlich eine Vorreiterrolle ein, zum Beispiel bei der Förderung des öffentlichen Verkehrs, in der Steuergesetzgebung, beim Umbau des Bildungswesens, bei Rechten für homosexuelle Paare und der Reform des Beamtenrechts (Abschaffung des Beamtenstatus); in anderen Bereichen wie der Vereinfachung der Verwaltungsgliederung hinkt er hinter anderen Kantonen wie Bern und St. Gallen nach. In die Jahrzehnte lang konstante Parteienlandschaft mit ihrer traditionellen Dominanz des Freisinns beziehungsweise der Freisinnig-demokratischen Partei (FDP) - die nur vorübergehend in zwei selbständige Parteien geteilt war - kommt im ausgehenden 20. Jahrhundert Bewegung: Im Zusammenhang mit der schwieriger gewordenen wirtschaftlichen Lage wird diese Vorherrschaft von der rechtsbürgerlich-konservativen Schweizerischen Volkspartei (SVP) gebrochen, deren Erfolg sich in der Folgezeit auf die ganze Schweiz ausdehnt. Auf der linken Seite erstarkt zugleich die Sozialdemokratische Partei (SP), womit diejenige Partei, die die Politik des Kantons Zürich so lange geprägt hat, zerrieben zu werden droht.

Literatur

  • Memorabilia Tigurina, ein im 18. Jahrhundert erstmals herausgegebenes Lexikon über den Stadtstaat Zürich
  • Geschichte des Kantons Zürich, 3 Bände, 1990er Jahre

Städte und Orte

Datei:Kt ZH Städte.jpg
Städte des Kantons Zürich

siehe auch: Gemeinden des Kantons Zürich

Bezirke mit Hauptort

Datei:Kt. ZH Bezirke.jpg
Bezirke des Kanton Zürich

Der Kanton Zürich ist in 12 Bezirke gegliedert: