Zum Inhalt springen

Arbeitslosigkeit

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. August 2006 um 18:42 Uhr durch 62.47.138.121 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Als Arbeitslosigkeit bezeichnet man das Fehlen von bezahlten Beschäftigungsmöglichkeiten für Teile der arbeitsfähigen und Arbeit suchenden Bevölkerung. In vielen Ländern ist Arbeitslosigkeit das größte makroökonomische Problem unserer Zeit [1], das hohe ökonomische und soziale Kosten verursacht.

Der Begriff der Arbeitslosigkeit ist nur sinnvoll auf Gesellschaften oder Teile davon anzuwenden, in denen der Lebensunterhalt durch Lohnarbeit erworben wird. In Gesellschaften mit hohem Anteil von Landwirtschaft, insbesondere in Subsistenz, ist der Begriff nicht anwendbar oder nur über Kunstgriffe, indem alle Bauern zu selbständigen Unternehmern umgedeutet werden - und dann als beschäftigt gelten. Das sind auch Ehrenamtliche und in der Familie tätige Menschen etc.

Formen der Arbeitslosigkeit

Datei:Bevolkerung.png
Übersicht
Zahl der Arbeitslosen in Deutschland
  • Registrierte Arbeitslosigkeit: Unter registrierter Arbeitslosigkeit wird in Deutschland allgemein die Zahl der Arbeitslosen verstanden, die bei der Bundesagentur für Arbeit, einer Arbeitsgemeinschaft oder Optionskommune nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch arbeitslos gemeldet sind. Arbeitslos ist, wer weniger als 15 Stunden in der Woche arbeitet, aber mehr als 15 Stunden arbeiten will und jünger als das jeweilige Rentenalter ist.

Darüber hinaus muss die Person dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und bereit sein, jede zumutbare Arbeit anzunehmen. Die Zumutbarkeit ist abhängig von der Dauer der Arbeitslosigkeit, dem vorher erzielten Lohn und ggf. der Höhe des Arbeitslosengeldes. Mit Verweis auf die Verfügbarkeit zählt nicht als arbeitslos, wer an Maßnahmen der Bundesagentur für Arbeit teilnimmt (z.B. Trainingsmaßnahmen, ABM) oder eine Ich-AG gegründet hat. Der Bezug von Arbeitslosengeld oder Arbeitslosengeld II ist kein Kriterium für Arbeitslosigkeit. Insbesondere wegen der Definition von Teilnehmern an Weiterbildungsmaßnahmen wird die Zahl der registrierten Arbeitslosen häufig als zu niedrig kritisiert.

Weil die Zahl der Arbeitslosen insbesondere durch Entlassungen im Bau- und Gaststättengewerbe und in der Landwirtschaft saisonal stark schwankt, wird von der Bundesagentur für Arbeit parallel zur Zahl der Arbeitslosen noch eine saisonbereinigte Arbeitslosenzahl vorgelegt, um jahreszeitlich unabhängige Trends bestimmen zu können. Dabei werden jahreszeitliche Einflüsse anhand der langjährigen Erfahrungen herausgerechnet. Diese Saisonbereinigung wird vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) durchgeführt.

Die Berechnung der registrierten Arbeitslosigkeit wird von der Bundesagentur für Arbeit durchgeführt. Die Definition der Zählkriterien (wer gilt als arbeitslos) bestimmt das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit.

Daneben gibt es noch die stille Reserve. Damit sind Personen gemeint, die nicht arbeitslos gemeldet sind, aber Arbeit suchen. Sie wird (2005) - je nach Zählweise - auf zwei bis vier Millionen Menschen in Deutschland geschätzt. Nach ihrer (mutmaßlichen) Dauer kann man Arbeitslosigkeit unterscheiden in:

  • Friktionelle Arbeitslosigkeit (Sucharbeitslosigkeit): Sie entsteht beim Übergang von einer Arbeitsstelle zu einer anderen. Sie ist in der Regel nur von kurzer Dauer und auch in Phasen einer Vollbeschäftigung unvermeidlich.
  • Saisonale Arbeitslosigkeit: Sie ergibt sich aus natürlichen Schwankungen der Klimabedingungen im Jahresverlauf oder aus Nachfrageschwankungen. (z. B. Arbeitslosigkeit in der Landwirtschaft im Winter oder in der Gastronomie in der Nebensaison). Sie verschwindet üblicherweise wieder im Jahresverlauf.
  • Konjunkturelle Arbeitslosigkeit: Sie entsteht durch Konjunkturschwankungen. In der Rezession entlassen die Unternehmen Arbeitskräfte, die sie im Aufschwung wieder einstellen. Konjunkturelle Arbeitslosigkeit verschwindet in der Regel innerhalb von zwei bis drei Jahren wieder.
  • Strukturelle Arbeitslosigkeit: Sie ist ein dauerhaftes Phänomen. Es tritt häufig ein im Zusammenhang mit Wandlungen in der Wirtschaftsstruktur oder durch technologische Entwicklungen, wenn gleichzeitig der Arbeitsmarkt oder das Ausbildungssystem zu unflexibel sind, um Arbeitslose in anderen Branchen, Regionen oder Berufen unterzubringen. Hinzu kommt, dass mit der Dauer der Arbeitslosigkeit eine De-Qualifikation eintritt. Nach neoklassischem Erklärungsansatz (siehe unten) stellt ein zu hohes Lohnniveau die Hauptursache struktureller Arbeitslosigkeit dar, wenn wenig qualifizierte Arbeitskräfte zu einem bestimmten, branchenüblichen Lohn keine Arbeit finden.
  • Sockelarbeitslosigkeit: auch genannt Bodensatzarbeitslosigkeit, ist der Anteil der Arbeitslosigkeit, von dem der Mainstream der Ökononomen behauptet, dass dieser selbst unter günstigsten konjunkturellen Bedingungen nicht abgebaut werden könne. Dieser besteht aus friktioneller, freiwilliger, struktureller und "Mismatch"-Arbeitslosigkeit. Konkret umfasst diese Gruppe von Arbeitslosen also solche, die aufgrund von Qualifikation, Alter, Gesundheitszustand, Wohnort oder mangelndem Arbeitswille nicht oder zumindest nicht sofort einen Arbeitsplatz finden und annehmen. Der Begriff ist fast deckungsgleich mit dem von Monetaristen definierten Begriff der natürlichen Arbeitslosigkeit.

Nach der theoretischen Begründung unterscheidet man

  • Klassische Arbeitslosigkeit: Sie liegt vor, wenn der Reallohn höher ist als der Vollbeschäftigungs- oder Gleichgewichtslohn. Das Arbeitsangebot ist in diesem Fall größer als die Arbeitsnachfrage, weil nur diejenigen Personen am Arbeitsmarkt teilnehmen, deren Arbeitsproduktivität über dem Lohn liegt. Gleichzeitig ist das Güterangebot geringer als die Güternachfrage, da es sich wegen der hohen (Lohn-)Kosten für die Unternehmer nicht lohnt, so viel Güter zu produzieren, wie für eine Vollbeschäftigung notwendig wären. Ursache für klassische AL ist also eine mangelnde Gewinnaussicht bei den Unternehmen.[2]
  • Keynesianische Arbeitslosigkeit: geht zunächst von der gleichen Situation aus: Das Arbeitsangebot ist höher als die Arbeitsanfrage. Am Gütermarkt besteht jedoch die umgekehrte Situation wie bei klassischer AL: Das Güterangebot übersteigt die Güternachfrage bzw. Güterangebot und Güternachfrage sind gleich groß ("Gleichgewicht bei Unterbeschäftigung"). Für die Unternehmer lohnt es sich in dieser Situation nicht, die Güterproduktion zu erhöhen, so dass der Überhang beim Arbeitsangebot nicht abgebaut wird. Ursache für die keynesianische AL ist also eine zu geringe Güternachfrage, zu gering, um Vollbeschäftigung zu erreichen.[2]

Andere Einteilungen der Arbeitslosigkeit sind

  • Systemische Arbeitslosigkeit: Es wird argumentiert, dass die Ursache dieses Typus der Arbeitslosigkeit in einer allgemeinen Schwäche des Wirtschafts- und Gesellschaftssystems läge, eine ausreichende Zahl von Arbeitsplätzen zu schaffen, um allen Erwerbspersonen eine Beschäftigungschance zu bieten.
  • Merkmalsstrukturelle Arbeitslosigkeit: Ursächlich sind hier die Unterschiede zwischen den Merkmalen der Arbeitslosen und den Anforderungen bei den offenen Stellen; viele Arbeitslose können die Qualifikationsanforderungen nicht erfüllen. Bei dieser "Mismatch"-Arbeitslosigkeit gibt es also sowohl offene Stellen als auch Arbeitslose, aber beide passen nicht zusammen.
  • Technologische Arbeitslosigkeit: Sie entsteht durch die Ersetzung der Arbeitskräfte durch Maschinen (Automatisierung). Damit verbundene Investitionskosten (für die Anschaffung der Maschinen) machen sich durch eine höhere Produktivität schnell bezahlt.
  • Unfreiwillige Arbeitslosigkeit: Ökonomen sprechen von unfreiwilliger Arbeitslosigkeit, wenn ein Arbeitssuchender keine Arbeit findet, obwohl er bereit ist, zum geringstmöglichen Lohn zu arbeiten. Der geringstmögliche Lohn wird dabei durch eventuell vorgeschriebenen Mindestlohn, aber auch durch das Arbeitslosengeld festgelegt, das der Arbeitssuchende erhält. Oft wird er auch durch den Lohn festgelegt, den der Unternehmer zu zahlen bereit ist und kann weit unterhalb des Tarifes oder des Arbeitslosengeldes liegen.
  • Institutionelle Arbeitslosigkeit: Sie ist durch das Anreizsystem der Arbeitslosenversicherung erklärbar.
  • Langzeitarbeitslosigkeit: gem. SGB III § 18 Arbeitslose, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind.
  • Versteckte Arbeitslosigkeit: Hier handelt es sich um Personen, die zwar bereit sind, eine Erwerbsarbeit anzunehmen, aber in keiner Arbeitslosenstatistik erscheinen, weil sie nicht offiziell als arbeitslos gemeldet sind meistens, weil kein Anspruch auf Arbeitslosengeld besteht oder Menschen, die sich entmutigt aus dem Arbeitsmarkt zurückgezogen haben. Die versteckten Arbeitslosen sind Teil der Stillen Reserve.
  • Verdeckte Arbeitslosigkeit: Hierbei handelt es sich um die Situation, wenn Beschäftigte mehr aus sozialen oder verwaltungsrechtlichen Gründen einen Arbeitsplatz haben, volkswirtschaftlich oder betriebswirtschaftlich aber eigentlich als Arbeitskräfte nicht benötigt werden. Diese Formulierung wurde gegen die Ostblockstaaten verwendet, weil dort offiziell Vollbeschäftigung herrschte. Es wurde aber vermutet, dass viele dieser Beschäftigten tatsächlich wenig zu tun hatten. Heutzutage wird der Begriff u.a. auch auf den Staatssektor angewandt, in dem durch Sparmaßnahmen freigesetzte Arbeitskräfte aus arbeitsrechtlichen Gründen nicht entlassen werden können und im Zentralen Personalüberhangmanagement (auch Stellenpool) "geparkt" werden. "Versteckte Arbeitslosigkeit" bezieht sich also auf tatsächlich Arbeitslose, die statistisch nicht erscheinen, die versteckt sind, während "verdeckte Arbeitslosigkeit" sich auf Beschäftigte bezieht, die aber an ihrem Arbeitsplatz "arbeitslos" sind und nur per "Beschäftigungstherapie" beschäftigt werden.

Ursachen der Arbeitslosigkeit

Bei der Suche nach den Ursachen der Arbeitslosigkeit muss man zwischen strukturellen, wirtschaftlichen und individuellen Gründen unterscheiden.

Gesamtwirtschaftlich entsteht Arbeitslosigkeit immer dann, wenn die Nachfrage durch die Beschäftigten befriedigt werden kann. Dabei wird die Nachfrage durch zwei unterschiedliche Effekte begrenzt: Bei hohen Einkommen wird ein großer Teil gespart, statt etwas zu kaufen und bei niedrigen Einkommen reicht das Einkommen noch nicht mal um das Notwendigste zu kaufen (Z.B. ALG II-Empfänger). [3] Zur Erklärung, warum die Nachfrage so gering ist, werden viele Erklärungen vorgebracht. Eine dieser Erklärungen wird Strukturkrise genannt. Da die zahlungsfähige Nachfrage nach Gütern (und Dienstleistungen) befriedigt wird, heißt das, dass die Nachfrage nach Arbeitskräften (aus welchen Gründen auch immer) geringer ist als das Angebot. Welche Personen von Arbeitslosigkeit betroffen sind, hängt dabei von individuellen Merkmalen der Arbeitssuchenden ab (Qualifikation, Alter, Gesundheitszustand, Wohnort, Herkunft, Geschlecht ...).

Neoklassischer Erklärungsansatz

Die neoklassische Wirtschaftstheorie behauptet, dass dauerhafte Arbeitslosigkeit vorwiegend durch staatlichen Interventionismus verursacht wird. Dieser steigere durch Zwangsabgaben für staatliche Arbeitslosenkassen, durch Mindestlöhne oder andere gesetzliche Vorschriften die Arbeitskosten und senke so die zahlungsbereite Nachfrage nach Arbeitskräften.

Da Arbeitslosigkeit gesamtwirtschaftlich letztlich ein Marktungleichgewicht darstellt, kann nach (neo)klassischer Ansicht dieses idealtypisch nur abgebaut werden, wenn es zu Preissenkungen auf dem Arbeitsmarkt kommt (sich also die Arbeitskosten reduzieren, d.h. Lohn, Lohnnebenkosten, Fixkosten, etc.) oder wenn sich das Arbeitskraftangebot verringert. Die Arbeitgeber und ihr nahestehende Wirtschaftsexperten behaupten daher, dass zu hohe Löhne eine der Hauptursachen der Arbeitslosigkeit sei. Vergleiche man verschiedene Zukunftsszenarien, so habe ein Prozent weniger Lohn zwischen 0,5 und 2 Prozent mehr Beschäftigung zur Folge. Diesen Wert bezeichnet man als die Elastizität der Arbeitsnachfrage.

Beschäftigungsgruppe Elastizität der Arbeitsnachfrage Quelle
Verarbeitendes Gewerbe in Deutschland 0,96 W.Franz und H.König, The Nature and Causes of Unemployment in the Federal Republic of Germany since the 1970s: An Empirical Investigation, Empirica 53,1986,S.219-244
Verarbeitendes Gewerbe in Großbritannien 1,85 S.M. Burges, Employment Adjustment in UK Manufacturing, Economical Journal 98, 1988, S.81-103
Industrie in den USA 1,92 S.J Nickell und J.Symons, The Real Wage - Employment Relationship in the United States, Journal of Labor Economics 8, 1990, S.1-15

So erhöhten sich zum Beispiel die Industriearbeiterlöhne (reale Arbeitskosten je Stunde) von 1982 bis 2002 in den USA um 4%, in den Niederlanden um 20% und in Westdeutschland einschließlich Westberlin um 38%. Entsprechend stieg das geleistete Arbeitsvolumen im gleichen Zeitraum in den USA um 36% und in den Niederlanden um 24%, während es in Westdeutschland nicht stieg. Nach den klassischen und neoklassischen Theorien gilt der Preismechanismus als Ausgleich auch auf dem Arbeitsmarkt. Laut den Arbeitgeberverbänden, die dieser Theorie folgen, müsste bei einem Überangebot an Arbeitskräften der Lohn so lange sinken, bis die Nachfrage nach Arbeitskräften zugenommen hat, das heißt bis Angebot und Nachfrage übereinstimmen. Eine Überprüfung der These ist nur durch Vergleich von Lohnniveau und Arbeitslosigkeit im Binnenmarkt der EU (also den EU-Staaten ohne den Beitrittsländern) bei Eliminierung des Einflusses der Binnenkaufkraft und der Arbeitszeit möglich. Diese Zahlen sind dann allerdings noch vor dem Hintergrund der Migration zu bewerten (d.h. in den EU-Staaten, in denen das Lohnniveau niedrig ist besteht Abwanderung, was die Arbeitslosigkeit scheinbar senkt)

Keynesianischer Erklärungsansatz

Dagegen interpretiert die keynesianische Wirtschaftstheorie Arbeitslosigkeit als die Folge von mangelnder Nachfrage. Löhne und Gehälter der Beschäftigten sind nicht nur Kosten der Einzelunternehmer sondern auch Einkommen. Anders als es die neoklassische Sichtweise behauptet, glauben keynesianische Theoretiker, dass die Forderung nach geringeren Löhnen bei keynesianischer Auffassung eine Reduzierung der realen Kaufkraft der Massenkaufkraft darstellt. Deshalb bedürfte die Realisierung einer solchen Forderung einen Ausgleich des Massenkaufkraftschwundes durch eine Zunahme des Konsums der privaten Haushalte der Unternehmer oder eine Ausweitung des Exports. Die im Einzelfall zutreffende stillschweigende Annahme, dass die Gesamtnachfrage unverändert bleibt, ist nicht mehr gültig, wenn alle Arbeiter einen niedrigeren Lohn akzeptieren; denn dann sinkt als erstes die Lohn- und die Gehaltssumme und die Konsumgüternachfrage der Arbeitnehmerhaushalte dürfte (in einem ersten Schritt) zurückgehen. Allein die Senkung der Löhne ergibt also noch keine Neuanstellung. Je nach Reduktion des Preisniveaus und des Zinssatzes wird außerdem die Investitionsgüternachfrage beeinflusst. Auch eine Deflation ist bei einem Absinken des allgemeinen Preisniveaus nicht auszuschließen.

Daneben führen keynesianische Wirtschaftswissenschaftler eine Reihe weiterer Argumente an:

  • Erfahrungsgemäß sind Löhne rigide, d. h. sie sinken bei Arbeitslosigkeit nicht. Eine Ursache dafür können Tarifverträge sein, die Mindeststandards definieren, die nicht unterschritten werden dürfen. Auch ohne solche Verträge dürften Arbeitnehmer einer Lohnkürzung großen Widerstand entgegensetzen. Auch Mindestlöhne bzw. durch Arbeitslosen- und Sozialhilfe gesetzte Standards können dazu führen, dass Löhne nicht in dem Maße sinken, dass der Markt geräumt wird, also die Arbeitslosigkeit sinkt.
  • Der Lohn ist nicht nur ein Marktpreis, sondern er setzt auch Anreize. Es kann also aus Sicht der Arbeitgeber durchaus sinnvoll sein, einen Lohn zu zahlen, der über dem Gleichgewichtslohn liegt, da sie so ihre Angestellten zu höherer Leistung motivieren.
  • Der Lohn stellt die materielle Lebensgrundlage der Arbeitnehmer dar. Sinkt der Lohn, so werden manche ihr Arbeitsangebot erhöhen, um keine Einkommenseinbuße zu erleiden, indem sie z. B. einen Zweitjob annehmen. Das höhere Angebot würde aber weitere Lohnkürzungen erfordern, damit der Arbeitsmarkt zum Gleichgewicht kommt.
  • Der Arbeitsmarkt ist nicht homogen, sondern regional und sektoral segmentiert. Entsteht Arbeitslosigkeit z. B. nur in einer Region, so müssten dort die Löhne sinken, während sie in Regionen mit Vollbeschäftigung unverändert bleiben. Dann müsste eine Wanderung von Arbeitskräften in die Hochlohnregionen einsetzen, oder Unternehmen ihre Produktion in die Niedriglohnregion verlagern. Sind die Produktionsfaktoren aber immobil, beseitigen auch sinkende Löhne nicht die Arbeitslosigkeit.
  • Der Arbeitsmarkt ist ein nachrangiger Markt. Arbeitskräfte dienen nicht wie ein normales Wirtschaftsgut zur unmittelbaren Befriedigung eines Bedürfnisses. Arbeit wird abgeleitet von der Gesamtnachfrage nach Gütern und Dienstleistungen. (Siehe auch: Kaufkrafttheorie). Klassische Deutungen der Arbeitslosigkeit, die davon ausgehen, dass die Arbeitslosigkeit darauf zurückzuführen ist, dass die Grenzkosten des Faktors Arbeit höher der Grenznutzen sei, blenden die Güternachfrage dagegen vollkommen aus.

Die Gewerkschaften haben lange Zeit das Ziel verfolgt, auf dem Arbeitsmarkt den Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage durch eine Umverteilung der vorhandenen Arbeit (mittels Arbeitszeitverkürzung, Förderung von Teilzeitarbeit etc.) zu erreichen. Auch die Politik versuchte in den 1990er Jahren, über Frühverrentung der Jugendarbeitslosigkeit entgegenzuwirken. Allerdings wurden die frühverrenteten Arbeitnehmer teilweise nicht ersetzt, wodurch die Sozialversicherungen in eine problematische Situation gerieten.

Kritiker aus dem arbeitgebernahen Lager halten dieser Politik vor, dass sie Arbeit wie ein hedonistisches Gut behandele mit der Folge einer Aushöhlung der Arbeitsethik und der Arbeitsmotivation. Für die Arbeitsethik sei konstitutiv, dass ihr eine sinnvolle Aufgabe zugrunde liege und dass die Lösung dieser Aufgabe mit der Überwindung innerer wie äußerer Widerstände verbunden sei, sprich Anstrengung und Mühe koste. Erwerbsarbeit habe klassischerweise eine Berechtigung zum Konsum von Gütern verschafft. Wenn nun die Erwerbsarbeit selbst wie ein hedonistisches Gut behandelt werde, das folglich gerecht zu verteilen sei, dann könne der Erwerbstätige nicht mehr Stolz auf seine Arbeitsleistung sein und daraus sein Selbstwertgefühl beziehen, sondern müsse nun umgekehrt für die Tatsache dankbar sein, dass er arbeiten darf. Bei einer Politik der Umverteilung der Arbeit würde darüber hinaus, so die Kritiker, die Arbeitszeit nicht davon abhängig gemacht, was einer zu lösenden Aufgabe und demjenigen, der sie zu lösen hat, entspricht, sondern starr eine niedrige Arbeitszeit durchgesetzt.

Allerdings werden aus angebotsorientierter Sicht nicht nur allein die Löhne bzw. die Lohnkosten für die Arbeitslosigkeit verantwortlich gemacht. Auch staatlichen Regulierungen sagt man nach, sie können einen Ausgleich auf dem Arbeitsmarkt verhindern, indem sie z. B. das Entstehen neuer Unternehmen - z. B. im Dienstleistungssektor - an Stelle schrumpfender Branchen, also den Strukturwandel behindern. Regulierungen auf dem Arbeitsmarkt können auch unmittelbar die Schaffung von Arbeitsplätzen behindern.

Die Absenkung des Arbeitskräfteangebots lässt sich dadurch erreichen, dass das Angewiesensein auf Erwerbseinkommen vermindert wird. Einige Reformer schlagen daher die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens vor, das es der gegenwärtig so großen Zahl von Arbeitslosen ermöglichen würde, ein positives, sinnerfülltes Leben jenseits der Erwerbsarbeit zu leben, was gegenwärtig angesichts der Arbeitspflicht und der Stigmatisierung von Arbeitslosen natürlich nicht möglich ist, so dass bei Arbeitslosen mehr oder weniger zwangsläufig eine "Identitätskrise" und ein Verfallsprozess droht. Auch wäre hier die Frage zu stellen, aus welchen Teilen des Bruttoinlandsprodukts diese leistungslosen Einkommen bezahlt werden sollen, denn auch diese Einkommen würden den Unternehmensbereich belasten, der ja die Belastung durch den Produktionsfaktor Arbeit in den Mittelpunkt seiner Überlegungen stellt.

Konjunkturell entsteht Arbeitslosigkeit auch durch einen temporären Mangel an effektiver Nachfrage, weshalb z. B. der Keynesianismus eine antizyklische Fiskalpolitik zur Verhinderung eines solchen Nachfragemangels empfiehlt, während im Gegensatz dazu die Österreichische Schule die Nachfrage durch Steuersenkungen ankurbeln will. Verschiedentlich wird fehlende Nachfrage auch langfristig, z. B. aufgrund von Sättigung, für Arbeitslosigkeit verantwortlich gemacht. Allerdings lässt sich eine generelle, gesamtwirtschaftliche Sättigung nicht überzeugend begründen, weil ja gerade unfreiwillige Arbeitslosigkeit mit nicht befriedigten Konsumwünschen einhergeht, die dazu führt, dass das gesamtwirtschaftliche Produktionspotential nicht voll ausgelastet ist.

Häufig als Ursachen der Arbeitslosigkeit genannt werden der weltweite Wettbewerb zwischen Arbeitskräften, das Outsourcing oder die Globalisierung im Allgemeinen, bzw. der technische Fortschritt.

Aus systemischer Sicht trägt möglicherweise auch eine Verwertungs- und Produktionslogik zur Entstehung von Arbeitslosigkeit bei, die auf geringen Energie- und Rohstoffkosten basiert und zugleich arbeitsintensive Branchen (Dienstleistungen, Reparaturen, Wartung) gegenüber energieintensiver Produktion (Wegwerfprodukte, Neukauf statt Reparatur) benachteiligt mit zum Teil fatalen ökologischen Folgen. Hinzu kommt, dass Arbeit die wesentliche Grundlage der Besteuerung ist. Eine Lösung dieser Problematik setzt einen grundlegenden Wandel des Wirtschaftssystems voraus. In Deutschland versucht man diese beschriebenen Folgen dadurch abzumildern, dass Energie (durch die Öko-Steuer) zusätzlich besteuert wird und mit den Einnahmen der Produktionsfaktor Arbeit entlastet wird.

Diese sind die gängigen von Wirtschaftsverbänden vertretenen Thesen, die zumeist aber auch auf Widerstand treffen, zumal in der Praxis der Öko-Steuer auch kein positiver Effekt nachgewiesen werden konnte, da seit ihrer Einführung die Arbeitslosigkeit stieg und nicht gesenkt wurde. Entlastungen auf der Kapitalgeberseite bzw. sinkende Löhne oder höhere Abgaben auf Löhne führen in der Regel nur im Export zu wachsender Beschäftigung, der Binnenmarkt leidet durch die sinkende Kaufkraft eher darunter. Nur da im Export bzw. im globalen Markt kein Mindestlohn existiert, gelten für viele die Lohnsenkungen auch nur als zeitlich begrenzt wirksam.

Einige Reformer vertreten die These, dass ein wesentlicher struktureller Grund für die Massenarbeitslosigkeit im technischen Fortschritt liege, der den Bedarf nach lebendiger menschlicher Arbeitskraft drastisch gesenkt habe und weiter senken werde. Die Zeiten, in denen die Zahl der bei einem Konjunkturaufschwung neugeschaffenen Arbeitsplätze größer war als die Zahl der zuvor durch Rationalisierungen vernichteten Arbeitsplätze (oder zumindest gleich groß), sei seit Mitte der siebziger Jahre bzw. seit dem Ende des klassischen Industriezeitalters, das von arbeitsintensiven Industrien geprägt war, endgültig vorbei. Naturwüchsig würde die Zahl der Arbeitsplätze seit dieser Zeit unter dem Strich sinken. Zugunsten dieser These lässt sich unter anderem der statistische Indikator anführen, dass das Arbeitsvolumen seit Mitte der 1970er Jahre, in denen die Automatisierung und die Computertechnologie große Fortschritte machten[4] (siehe: »Dritte industrielle Revolution bzw. Digitale Revolution) , trotz parallel deutlich steigender Wertschöpfung tatsächlich kontinuierlich gefallen ist. Ein Indiz ist auch das häufig zu beobachtende Phänomen, dass bei Bekanntgabe von Massenentlassungen durch das Management eines Unternehmens der Aktienwert dieses Unternehmens an der Börse sprunghaft steigt, was sich so deuten lässt, dass mit weniger menschlicher Arbeitskraft die Wertschöpfung als lukrativer erscheint. Insbesondere aber der Umstand, dass Erwerbsarbeit gesellschaftlich zunehmend als ein Selbstzweck behandelt wird, ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Arbeitsgesellschaft grundlegend in die Krise geraten ist und dass die Krise vor allem darin besteht, sich von Erwerbsarbeit als Normalmodell der gesellschaftlichen Existenz in der Moderne nicht verabschieden zu können. In der Tat wird der Erwerbsarbeit politisch auf verschiedene Weise unter die Arme gegriffen, etwa durch Absenkung der Lohnnebenkosten, was auf eine Subventionierung der Erwerbsarbeit bzw. lebendiger menschlicher Arbeitskraft gegenüber Maschinenlösungen hinausläuft. In zahlreichen Branchen (auch im Dienstleistungssektor) schlummern zudem große Rationalisierungspotentiale, die von den Unternehmern deswegen nicht voll ausgeschöpft werden können, weil sie zugleich immer noch an die Rolle des Arbeitgebers gebunden seien. Sie müssen mit der Nutzung von Rationalisierungspotentialen defensiv warten, bis sie der Öffentlichkeit plausibel machen können, dass ohne Rationalisierungen die Unternehmensexistenz auf dem Spiel steht.

Seit den Migrationsbewegungen der 1990er Jahre in Europa, wird auch der Anteil der Migranten an der hohen Arbeitslosigkeit diskutiert. Ausländer/innen gehören auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu den unterprivilegierten Gruppen: Sie sind überproportional in Tätigkeiten beschäftigt, die nur geringe Qualifikationen erfordern und schlecht bezahlt sind. Ihre Arbeitslosenzahl ist im Vergleich mit Einheimischen überproportional hoch (Ende 2002: 19,1 % zu 10,8 %), das gleiche gilt für die Zahl der ausländischen Sozialhilfeempfänger (Ende 2002: 8,6 % zu 2,9 %). Aufgrund größerer struktureller Probleme bei der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt (u. a. Fehlen von formalen Bildungsabschlüssen) sind ausländische Staatsangehörige in besonderem Maße von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen. Die Langzeitarbeitslosigkeit (1 Jahr und länger) nahm bei dieser Gruppe innerhalb eines Jahres um knapp 7% zu. Viele arbeitslose Ausländer/innen sind unter anderem wegen Sprachschwierigkeiten, mangelnder beruflicher Qualifikation oder Krankheit schwer vermittelbar.[5]

Marxistische Betrachtung der Arbeitslosigkeit

Nach marxistischer Auffassung ist gesellschaftliche Arbeitslosigkeit für den Kapitalismus notwendig und stellt eines seiner notwendigen Begleiterscheinungen dar. Sie entsteht durch den Zwang der Erzielung von Maximalprofit. Aus diesem Grund werden bei Lohnsenkungen keine zusätzlichen Arbeitskräfte eingestellt, wenn die vorhandenen für die Produktion ausreichen. Die Arbeitslosen bilden demnach ein Druckmittel für die Kapitalisten, indem sie zur Konkurrenz für die arbeitende Bevölkerung werden. Sie bilden die "industrielle Reservearmee" (Karl Marx, MEW 23, 664), auf die die Klasse der Kapitalisten jederzeit zugreifen kann, wenn sie sie benötigt, wobei sich aus dieser Theorie allerdings keine Aussage über die notwendige oder tatsächliche Höhe der Arbeitslosigkeit herleiten lässt.

Die Konkurrenz der Kapitalisten untereinander zwingt den individuellen Arbeitgeber, seine Produktivität zu steigern. Maschinen, technischer Fortschritt und Rationalisierung im Arbeitssektor ermöglichen ihm das. Die geringere Steigerung des Verbrauchs senkt das Arbeitsvolumen. Aus einer ungleichmäßigen Verteilung der Senkung des Arbeitsvolumens folgt eine Erhöhung der Arbeitslosigkeit.

Im Kapitalismus ist auch eine "Arbeiter-Überbevölkerung" (K. Marx), eine Überschussbevölkerung (die Arbeitslosen), systemimmanent, denn der Widerspruch im Kapitalismus, dass der Kapitalist möglichst viele Arbeiter braucht, um möglichst viel zu produzieren (also einen ständigen Zugriff auf Arbeitskräfte haben muss) und zugleich möglichst wenig Arbeiter einstellen muss, um - die Arbeitslosen als Druckmittel verwendend - die Löhne niedrig zu halten, macht dieses notwendig: "Es liegt in der Natur des Kapitals, einen Teil der Arbeiterbevölkerung zu überarbeiten und einen anderen zu verarmen." (K. Marx, Theorien über den Mehrwert, MEW 26.3, 300)

Historischer Erklärungsansatz

Der historische Erklärungsansatz vergleicht historische Abschnitte, in denen die Arbeitslosigkeit sehr stark angestiegen ist mit den zu diesem Zeitabschnitt sich ändernden ökonomischen Rahmenbedingungen. So stieg die Arbeitslosigkeit nach 1973, 1979, 1990, und 2001 kräftig an. Während es im Jahr 1990 große politische-ökonomische Veränderungen gab, waren die übrigen Jahre eher unspektakulär. Allerdings gab es in den ereignisschwachen Jahren 1973, 1979, 2001 jeweils einen Ölpreisschock. Legt man den Verlauf der Arbeitslosigkeit über den Verlauf des Ölpreises, so ergibt sich nach einer Veröffentlichung von Flaßbeck vom DIW eine Korrelation.

Ansatzpunkte zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit

Konjunkturelle Arbeitslosigkeit

Konjunkturelle Arbeitslosigkeit wird durch einen temporären Nachfragemangel während Rezessionen hervorgerufen. Um solche Situationen zu vermeiden, versuchte die Politik durch staatliche Ausgabenprogramme im Rahmen einer keynesianischen antizyklischen Fiskalpolitik den Nachfrageausfall auszugleichen. Dieser Ansatz scheiterte in den siebziger Jahren aber u. a. daran, dass die Politiker nicht in der Lage waren, die Ausgabenprogramme zu beenden, wenn sich die konjunkturelle Lage wieder besserte. Lag das Grundproblem in der zu geringen Flexibilität des Arbeitsmarktes, so waren Ausgabenprogramme auch nicht ursachenadäquat. In den europäischen Ländern stieg letztlich durch die staatliche Ausgabenpolitik nur die Staatsverschuldung, ohne dass dies die Lage auf dem Arbeitsmarkt besserte. Etwas positiver sind die Erfahrungen in den USA, wo der Arbeitsmarkt insgesamt flexibler ist und deshalb Ausgabenprogramme stärkere Wirkung bei der Beschäftigung zeigen.

Zudem muss berücksichtigt werden, dass der Keynesianismus in Situationen mit Nachfrageausfall, wie er etwa beim schwarzen Freitag im Jahr 1929 auftrat, durchaus seine Berechtigung hat. Ist jedoch eher die Angebotsseite für die Arbeitslosigkeit verantwortlich, wie bei zu hohen Steuern und Löhnen, so wäre die Ausweitung der staatlichen Nachfragen kontraproduktiv. Dieser Effekt ist seit den 1970er Jahren auch in Deutschland zu beobachten. Seither steigt die Arbeitslosigkeit stetig an.

Weiteren Aufschluss über die Ursachen von Arbeitslosigkeit gibt die Beveridge-Kurve.

Strukturelle Arbeitslosigkeit

Makroökonomische Ansätze

Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit sollen an deren Ursachen ansetzen. Soweit Löhne rigide sind, fand seit den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts die Idee große Verbreitung, dass eine höhere Inflation helfen könne, die Arbeitslosigkeit zu senken. Steigen die Löhne langsamer als die Inflationsrate, käme es zwar weiter zu Nominallohnzuwächsen, aber zu einem Reallohnrückgang, womit die Lohnrigidität aufgelöst würde (sog. Phillips-Kurve). (Zitat von Helmut Schmidt und von Bruno Kreisky Mitte der siebziger Jahre: "Lieber fünf Prozent Inflation als fünf Prozent Arbeitslosigkeit"). Allerdings bewährte sich eine solche Politik nicht, u.a. weil Löhne zum Teil auch real rigide sind, da die Gewerkschaften die Inflationsrate bei ihren Lohnforderungen berücksichtigen.

Lange Zeit versuchte man, Arbeitslosigkeit zu bekämpfen, indem man das Potenzial an Arbeitskräften (das Erwerbspersonenpotenzial) verringerte, z.B. durch eine Verlängerung der Schulzeit (so geschehen in Deutschland in den siebziger Jahren), Frühverrentung und Vorruhestand, sowie – z.B. in den Niederlanden – einer großzügigen Regelung bei der Invalidität. Auf Dauer erwiesen sich diese Maßnahmen aber als zu teuer, da Frührentner und Invaliden aus den Sozialkassen bezahlt werden, die sich durch Beiträge der Arbeitnehmer finanzieren. Ein weiterer Ansatzpunkt war die Förderung der Teilzeitbeschäftigung.

Aktive Arbeitsmarktpolitik

§ 3(4) SGB III definiert die aktive Arbeitsförderung als alle Leistungen der Arbeitsförderung mit Ausnahme von Arbeitslosengeld bei Arbeitslosigkeit, Teilarbeitslosengeld und Insolvenzgeld. Dazu gehören alle Maßnahmen, die die BA unternimmt, um Menschen wieder in Arbeit zu bringen, wie z.B. Vermittlung, Weiterbildungsmaßnahmen (FbW), Trainingsmaßnahmen (TM) und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM). Dadurch soll insbesondere durch eine höhere oder stärker nachgefragte Qualifikation die Arbeitslosigkeit verringert werden.

Nachdem in den 1970er Jahren und insbesondere nach der Wiedervereinigung die Aktive Arbeitsmarktpolitik stetig ausgeweitet wird, ist ihr Erfolg mittlerweile umstritten. Sie wurde daher zuletzt deutlich reduziert. Der Grundgedanke der aktiven Arbeitsmarktpolitik wird allerdings im Rahmen der Hartz IV-Neuregelungen im Grunde genommen ähnlich weiter geführt (z. B. so genannte Ein-Euro-Jobs, "Fördern und Fordern" usw.).

Abbau von Lohn-Rigiditäten

Derzeit diskutierte Rezepte zum Abbau von Rigiditäten (Notwendigkeit, vereinbarte Löhne zu zahlen) sind:

  • Öffnungsklauseln in Tarifverträgen, die bei Schwierigkeiten des Unternehmens oder bei Wettbewerbsproblemen niedrigere Löhne als im Tarifvertrag vorgesehen erlauben. Verschiedene Tarifverträge der jüngsten Zeit enthalten solche Klauseln, die ein Teilabweichen vom Flächentarifvertrag erlauben.
  • Geringere Lohnersatzleistungen (d. h. Arbeitslosen- und Sozialhilfe) für Arbeitslose, damit sich die Aufnahme einer gering bezahlten Tätigkeit lohnt (Abstandsgebot). Dabei wird der niedrige Lohn oft mit einer steuerlichen Begünstigung subventioniert, wie z. B. bei den Minijobs und den Midijobs.
  • Größere Flexibilität der Arbeitszeit, mit Verkürzungen bei schlechter und Verlängerungen bei guter Auftragslage. Dieses würde im Abschwung Entlassungen verhindern.
  • Abbau von Arbeitsmarktregulierungen, z. B. ein abgeschwächter Kündigungsschutz und vereinfachte Möglichkeiten, befristete Arbeitsverträge abzuschließen.
  • Geringere Löhne in der Einarbeitungsphase oder Probezeit.

Hinter dem Gedanken, die Löhne und Gehälter zu senken, steht die Vorstellung, dass vorhandene Arbeitsplätze wegen zu wenig vorhandener Mittel nicht besetzt würden und dass es prinzipiell Bedarf an Arbeitsplätzen gibt, die auf Grund der Notwendigkeit, vereinbarte Löhne zu zahlen, aber nicht eingerichtet würden. Auf den Punkt gebracht werden solche Überlegungen auch mit der sogenannten G-I-B-Formel, wonach Lohnmäßigung zu höheren Gewinnen (G) führt, die wiederum die Investitionstätigkeit (I) anregen, was mehr Arbeitsplätze, mehr Beschäftigung (B) schafft. Dieser wirtschaftpolitische Ansatz wird in der Bundesrepublik Deutschland seit etwa Mitte der 1970er Jahre beschritten [6], führte allerdings bisher nicht zum erhofften Erfolg, im Gegenteil: die Zahl der Arbeitslosen stieg von rund 1 Million (im Jahr 1975) auf aktuell rund 5 Millionen (Januar 2006).

Ansatzpunkte bietet der Weitzman-Plan.

Inzwischen wurden Elemente des Hartz-Konzeptes in der Fachwelt teilweise in Frage gestellt, so durch den Wirtschaftsweisen Bert Rürup, der eine Konkurrenz der Minijobs zu herkömmlichen Arbeitsplätzen feststellt.

Politik des Forderns und Förderns

Seit einigen Jahren werden in Deutschland gesetzliche Vorschriften geändert, so dass Arbeitslose stärker in die Pflicht genommen werden, sich eine Arbeit zu suchen. Dieses soll aus zwei Gründen geschehen. Zum einen melden sich auch Personen arbeitslos, die aus unterschiedlichen Gründen keine Arbeit suchen, sondern lediglich daran interessiert sind, Arbeitslosenunterstützung zu erhalten, so lange sie ihnen zusteht.

Zum anderen verlieren Arbeitslose mit der Dauer der Erwerbslosigkeit berufliche und soziale Qualifikationen, die ihre Vermittlungsfähigkeit beeinträchtigen, selbst wenn zu einem späteren Zeitpunkt Arbeitskräfte gesucht werden. Daher sollen Arbeitslose möglichst rasch wieder in eine neue Arbeit vermittelt werden. In Deutschland müssen sich inzwischen Personen bereits bei der Arbeitsagentur melden, wenn bekannt wird, dass sie ihre Arbeitsstelle verlieren, und nicht erst, wenn sie arbeitslos sind.

Aufgrund der hohen Gesamtarbeitslosigkeit war diese Strategie bisher aber nur begrenzt erfolgreich, da zum einen insbesondere wenig motivierte Arbeitssuchende kaum vermittelbar seien und andererseits Verdrängungseffekte zu beobachten sind. Vermittlungen in den zweiten Arbeitsmarkt führen zu Entlassungen im ersten.

Ausländer sollen stärker in die Pflicht genommen werden. Mit der Verkürzung der Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes werden die Möglichkeiten der Aufenthaltsverfestigung, Familienzusammenführung und Einbürgerung beschränkt. Diese sind davon abhängig, dass der Ausländer/die Ausländerin ihren Lebensunterhalt ohne Inanspruchnahme öffentlicher Mittel bestreiten können (§ 7 Abs. 2 Nr. 2, § 13, § 17 Abs. 2, § 24, § 27 Abs. 2, § 85 Abs. 1 Nr. 3 AuslG). Entsprechend § 46 Nr. 6 AuslG kann ausgewiesen werden, wer „für sich, seine Familienangehörigen, ..., Sozialhilfe in Anspruch nimmt oder in Anspruch nehmen muss.“

Die Politik des Fordern und Förderns ist jedoch stark umstritten. So wird angeführt, die mit Langzeitarbeitslosigkeit verbundenen Probleme des Qualifikationsverfalls hingen mit der Negativität des Zustands der Arbeitslosigkeit als solchem zusammen. Der Arbeitslose ist auf den Arbeitsmarkt verpflichtet und steht diesbezüglich im Wartestand. Die Arbeitslosigkeit als reine Negativität wird in der Regel darüber hinaus zunehmend das Selbstwertgefühl des Arbeitslosen vermindern. Dazu tragen auch Personen aus der Umgebung des Arbeitslosen bei, solange sie noch keine eigenen Erfahrungen mit der Arbeitslosigkeit haben, weil diese Personen oft der Propaganda glauben, der Arbeitslose würde nicht genügend eigene Bemühungen machen. Würde die Arbeitslosenexistenz durch Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens positiviert, dann bedeutete dieses für den Arbeitslosen eine Freisetzung von der Bindung an den Arbeitsmarkt. Er wäre in seiner Autonomie gefordert, sich zu überlegen, ob er eine echte Chance auf Wiederbeschäftigung hat oder sich lieber außerhalb der Erwerbsarbeit sinnvoll betätigt. Das ist ihm gegenwärtig verwährt. Er muss sich im schlimmsten Fall auf eine zermürbende, endlos und sinnlos scheinende Arbeitssuche machen. Diese Arbeitssuche wird von ihm gegenwärtig immer schärfer eingefordert, obwohl der große Mangel an Arbeitsplätzen offensichtlich ist und die Aussicht auf eine Wiederkehr von Vollbeschäftigung äußerst vage bleibt, so die Kritik.

Insbesondere von Gewerkschaftseite und keynesianischen Ökonomen wird die Kritik geäußert, dass durch einen zu hohen Druck auf Arbeitslose, zu jedem Lohn eine Arbeit annehmen zu müssen, eine Abwärtsspirale bei den Löhnen einsetzt. Diese kann zu Deflation und zu einem Einbruch der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage führen (vgl. Keynesianismus).

Arbeitsverhältnisse in der DDR

Während Marktwirtschaften mal niedrigere, mal höhere Arbeitslosigkeit aufweisen, herrschte in den zentralen Verwaltungswirtschaften vor der Wende Vollbeschäftigung. Diese Vollbeschäftigung wurde von verschiedenen Wissenschaftlern angezweifelt mit dem Hinweis, dass einige der Beschäftigten "eigentlich" volkswirtschaftlich nicht benötigt waren bzw. die Arbeitszeit nicht voll ausgefüllt würde. Dabei muss berücksichtigt werden, dass Vollbeschäftigung politische Priorität genoss und das Recht auf Arbeit in der Verfassung zugesichert wurde (Artikel 24). Damit lässt sich eine reine marktwirtschaftliche Betrachtung der Verhältnisse nur beschränkt realisieren, gibt aber Hinweise für die Beseitigung der Arbeitslosigkeit: Da bei marktwirtschaftlicher Betrachtung vorausgesetzt wurde, dass die Arbeitszeit nicht vollständig mit Produktionsverrichtung ausgefüllt wurde, hätte die Arbeitszeit kürzer sein können, wenn die Arbeitszeit um die ungenutzte Zeit verkürzt worden wäre. An den Kosten, Preisen und Löhnen hätte sich dadurch nichts geändert.

Im Frühjahr 1990 - vor der Wiedervereinigung - befasste sich das Ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V. mit der Produktivität in der DDR und veröffentlichte seine Untersuchungen unter dem Titel "Verdeckte Arbeitslosigkeit in der DDR". In der Studie werden die erhobenen Daten als statistisch nicht gesichert bezeichnet (Seite 1). Aus den verwendeten Daten wurde geschlussfolgert, dass die Arbeitszeit nicht voll ausgenutzt wurde (zu 15 % bis 30 %). Dieses wurde so gedeutet, dass in der DDR bei unveränderter Arbeitszeit gemessen an den Maßstäben einer Marktwirtschaft "eigentlich" eine Arbeitslosenrate von eben diesen 15 % bis 30 % geherrscht hätte. Nach 1990 fortbestehende Großbetriebe reduzierten ihre Belegschaft nicht selten um 90%.

Bei wenig attraktiven gesundheitsgefährdenden Tätigkeiten (z.B. Chemie oder Bergbau) herrschte ein chronischer Arbeitskräftemangel, dem man mit relativ hohen Löhnen bis hin zum Einsatz ausländischer Vertragsarbeiter (Kubaner, Vietnamesen u.a.), Strafgefangener und Bausoldaten begegnete. Eine umfassende Sanierung der vielen maroden Industrieanlagen war mit der steigenden Auslandsverschuldung der DDR nicht möglich. Hingegen war es für Hochschulabsolventen schon schwieriger, einen zur pesönlichen Qualifikation und Neigung passenden Arbeitsplatz zu finden, zumal die freie Arbeitsplatzwahl und insbesondere der Zuzug in die Großstädte begrenzt wurden.

Ebenfalls bei der Zahl der Stellen wurde der Maßstab der Bundesrepublik angelegt. Viele Stellen im sozialen Bereich (Betriebskindergärten, -bibliotheken, Küchen u.ä.) werden heute als betriebsfremd bezeichnet und außerhalb der Betriebe gelegt (extensionalisiert). Die Beschäftigung im Bereich der Parteien und Massenorganisationen ist heute stark reduziert. Würde umgekehrt ein anderer Maßstab angelegt, wäre z.B. in Deutschland zum Beispiel wegen der stark erhöhten Bürokratie ebenfalls von verdeckter Arbeitslosigkeit zu sprechen.

Die zuständige Stelle der Arbeitsverwaltung in der DDR waren die kommunalen Ämter für Arbeit, hauptsächlich mit der Arbeitskräftelenkung, Wiedereingliederung von Strafentlassenen und Berufsberatung betraut.

Statistische Erfassung der Arbeitslosigkeit

Da Arbeitslosigkeit sehr facettenreich ist, bereitet die statistische Erfassung relativ große Probleme, insbesondere sind Angaben aus verschiedenen Ländern nicht ohne weiteres vergleichbar. Beispielsweise ist strittig, ob Schüler, die nach Schulabschluss auf einen Ausbildungs- oder Studienplatz warten, als arbeitslos zählen oder nicht. In Deutschland werden sie, soweit sie sich nur arbeitslos melden, um den Eltern Kindergeldansprüche zu sichern, seit 2003 nicht mehr in der Arbeitslosenquote berücksichtigt. Um eine Standardisierung der Definitionen bemüht sich die Internationale Arbeitsorganisation. In Deutschland wird Arbeitslosigkeit im internationalen Vergleich recht weit abgegrenzt. Die nach deutscher Definition berechnete Arbeitslosenquote ist stets größer als die nach der internationalen Abgrenzung.

Diskrepanzen gibt es auch, was die Berechnung der Arbeitslosenquote angeht. In Deutschland ist eine Quote noch verbreitet, bei der die Zahl der Arbeitslosen zur Zahl der abhängig zivilen Erwerbspersonen (abhängig zivile Erwerbspersonen) in Relation gesetzt wird, was eine unechte Quote darstellt. International gebräuchlich ist die Relation aus Arbeitslosen zu Erwerbspersonen (=Arbeitnehmer + Selbständige + Arbeitslose). Letzteres stellt eine echte Quote dar und liefert stets etwas niedrigere Werte.

Was die Erfassungsmethode angeht, so gibt es grundsätzlich zwei Konzepte. Nach dem ersten wird die Meldung bei der Arbeitsverwaltung zur Grundlage der Zählung gemacht. Dieses Verfahren findet in Deutschland die größte Beachtung. Nach dem zweiten wird die Zahl der Arbeitslosen in einer Umfrage erhoben, ein Verfahren, das z. B. die USA anwenden:

"[..] die US-Arbeitslosenquote ist nicht die Addition aller registrierter Arbeitsloser. Sie wird als Ergebnis einer monatlichen repräsentativen Befragung von 50 000 Haushalten hochgerechnet. Als arbeitslos gilt, wer während der Befragungswoche keine bezahlte Arbeit hatte und während der vergangenen vier Wochen spezielle Anstrengungen unternahm, einen neuen Job zu finden. Als beschäftigt gilt, wer während der Befragungswoche, wie kurz auch immer, erwerbstätig war. Wer also, seien es nur zwei Stunden am Tag, arbeitet, gilt statistisch als versorgt. [..]" [7]

Seit März 2005 veröffentlicht das Statistische Bundesamt monatlich eine in einer Telefonumfrage erhobene Erwerbslosenzahl. Im Gegensatz zu den Zahlen der Bundesagentur für Arbeit werden hier auch nicht gemeldete Arbeitssuchende erfasst. Deshalb liegt die Erwerbslosenzahl für Jüngere, die oft keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld haben, meistens höher als die entsprechende Arbeitslosenzahl. Andererseits gilt bereits der als erwerbstätig, der mindestens eine Stunde in der Woche arbeitet, während Personen auch dann noch als arbeitslos gelten können, wenn sie bis zu 15 Stunden pro Woche arbeiten. Andererseits fallen in der Umfrage Erwerbslose aus der Erfassung, die zwar Leistungen beziehen, aber kein Interesse an einer Arbeitsaufnahme angeben. Vor allem aufgrund der restriktiven Definition (mindestens eine Stunde Arbeit pro Woche) liegt die Erwerbslosenzahl meistens deutlich niedriger als die Arbeitslosenzahl.

Beide Zahlen unterscheiden zwischen der saisonbereinigten und der nicht saisonbereinigten Arbeitslosenzahl. Bei der saisonbereinigten Zahl wird versucht, jahreszeitliche Einflüsse wie die Winterarbeitslosigkeit/Saisonarbeitslosigkeit herauszurechnen. Daher liegt die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl im Winter niedriger, im Sommer höher als die aktuelle Zahl. Die Berichterstattung in den Medien konzentriert sich vor allem auf die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl beziehungsweise -quote.

Dagegen kennt die Untersuchung des Statistischen Bundesamtes die Unterscheidung in registrierte und nicht registrierte Arbeitslose nicht. Hier wird durch eine Telefonumfrage nach den Kriterien der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO, engl. ILO, International Labour Organisation) Arbeitslosigkeit gefragt. Zur Unterscheidung von den Zahlen der Bundesagentur für Arbeit wird hier von Erwerbslosen gesprochen. Als erwerbslos im Sinne der ILO-Statistik gilt, wer weniger als eine Stunde arbeitet, aber mehr arbeiten will. Die Gesamtzahl der Erwerbslosen wird anhand einer Stichprobe hochgerechnet. Damit ist die stille Reserve automatisch erfasst, hingegen fallen geringfügig Beschäftigte heraus. Ebenso Arbeitsunwillige, die sich allein zum Bezug von Arbeitslosengeld arbeitslos gemeldet haben. Die Erwerbslosenzahl des Statistischen Bundesamtes liegt zumeist rund eine Million unter der von der Bundesagentur für Arbeit veröffentlichten Arbeitslosenzahl (Erwerbslose im Januar 2005: 3,99 Millionen, Arbeitslose 5,04 Millionen).

Individuelle Folgen der Arbeitslosigkeit

Individuelle Folgen der Arbeitslosigkeit, insbesondere der Langzeitarbeitslosigkeit, sind psychologische und gesundheitliche Probleme, Entqualifizierung (Entwertung der bisher erlangten Qualifizierung), gesellschaftliche Isolation und Verarmung. In vielen Fällen wirkt sich das auch auf die folgenden Generationen aus, denn die Kinder von Arbeitslosen besitzen von Beginn an keine Chancengleichheit, selbst wo formal auf Grund von Gesetzen gegeben.

Arbeit ist für viele Menschen ein psychosozialer Stabilisierungsfaktor und regelt Tagesstruktur und das soziale Umfeld. Während früher bei Arbeitslosigkeit die materielle Not im Vordergrund stand, sind es heute vor allem seelische, psychosoziale und psychosomatische Auswirkungen, die als Konsequenzen für den Einzelnen wie auch seiner Familie zutreffen. Im sozialwissenschaftlichen Bereich geht es immer nur um statistische Trends, es gibt stets sowohl als auch und bis hin zu fast gleich vielen, bei denen alles anders ist.

Bei den individuellen Folgen kommen mehrere Studien zu gleichen Ergebnissen. Zuerst tritt ein Schock ein, dem eine Phase des oberflächlichen Zweckoptimismus folgt. Die anschließend folgende Phase ist geprägt von starker Aktivität, in der Bewerbungen geschrieben und Fortbildungen besucht werden. Stellt sich nach starker Aktivität kein Erfolg ein, nimmt das Interesse an den Bemühungen ab, es stellen sich Hoffnungslosigkeit und Selbstzweifel ein, nicht wenige verfallen in Resignation. Da in kapitalistisch orientierten Gesellschaften der persönliche Erfolg und die soziale Anerkennung stark von beruflichen Leistungen abhängen, fehlt dem Arbeitslosen bestenfalls die Bestätigung seiner Umwelt. Darüber hinaus ist infolge der von Seiten der Politik öffentlichkeitswirksam in den Medien ausgetragenen „Faulheitsdebatten“ [8], die seit Mitte der 1970er Jahre die infolge der wirtschaftlichen Krise rasch zunehmende Massenarbeitslosigkeit[9] in regelmäßigen Abständen begleiten, ein Klima entstanden, das die aktive Diskriminierung von Arbeitslosen durch ihr direktes Umfeld begünstigt. Im Ergebnis kann all dies individuelle Schuldzuweisungen mit heftigen Schamgefühlen und/oder Minderwertigkeitskomplexe hervorbringen.

Stärker betroffen sind ältere Arbeitslose, die jahrelang an feste Arbeitsstruktur gewöhnt waren und alleinstehende Männer, die zu vermehrter Isolation neigen. Folgen können Depressionen, Suchterkrankungen und eine erhöhte Suizidneigung sein. So kann es zum Abbruch der meisten sozialen Kontakte kommen. Daraus resultiert das Gefühl der Einsamkeit, Betroffene können sich Alkohol, Drogen etc. zuwenden. Gerade bei Jugendlichen ist Arbeitslosigkeit bedenklich, da ihnen so ein Mittel zur Identitätssentwicklung fehlt.

Zum Vergleich: Britische Arbeitslose (AL) werden ín ihren Arbeitsämtern per Handschlag begrüsst, wie in einem "exklusiven Club" (bei 4,6%, nach Irland zweitniedrigste AL in der EU). Man redet von Beschäftigungschancen statt AL und bedauert die "komplizierte" Lage in Deutschland. (FAZ, 10.12.2005)

Durch die Verarmung erfolgt ein Ausschluss von der normalen Kultur, was sich ebenfalls auch auf die nachfolgende Generation auswirkt. Der Widerspruch zwischen der Politik des "Forderns" und Förderns" auf der einen Seite und der scheinbaren Nutzlosigkeit der eigenen Bemühungen auf der anderen erhöht die Probleme. Nach mehreren Lehrgängen setzt Gleichgültigkeit ein. Viele klammern sich an jeden Strohhalm, der Aussicht auf Beschäftigung bietet.

Hohe Arbeitslosigkeit wirkt sich individuell auch auf die Arbeitskräfte aus, die Arbeit haben. Es gibt einen starken psychischen Druck, wenn man ständig in der Furcht lebt, den Arbeitsplatz zu verlieren. Daher werden Arbeitsplätze wegen des damit verbundenen Risikos auch seltener gewechselt. Man verharrt in einer (möglichst hoch) bezahlten, sicheren Tätigkeit, die einen (ebenfalls) krank und depressiv, suizidär macht; oft wegen der Arbeitsmarktlage in der o. g. Sorge immer umkämpfter, Mobbing. Viele werden aggressiv, auch manche Arbeitslose (sogar untereinander). Ausländerfeindlichkeit hat in der Mittelklasse zugenommen, seitdem sie in höherem Maß betroffen ist. Arbeitslosigkeit führt, neben anderen Ursachen, zum Verzicht auf Kinder, auch bei vielen, die Arbeitslosigkeit befürchten. (Dass sich vieles keineswegs verallgemeinern lässt, zeigen z.B. intergenerationelle Sozialhilfe etc.-Familien: man bekommt bedenkenlos Kinder, wie bereits die Eltern, ohne selbst erarbeitete Einkünfte.)

Aktuelle Zahlen zur Arbeitslosigkeit

Aktuelle Daten zur Arbeitslosigkeit finden sich als Grafik auf der Statistikseite der Bundesagentur für Arbeit unter [1]

Arbeitslosenquoten in Deutschland im November 2005

Datei:Bevolkerung.png
Übersicht
Arbeitslosenzahlen in BRD/Deutschland
Arbeitslosigkeit in der Triade, Link zur BMGS-Quelle siehe unten
Bundesland Arbeitslose
November 2005
Arbeitslosenquote
November 2005
Mecklenburg-Vorpommern 158.121 17,9 %
Berlin 298.484 17,8 %
Sachsen-Anhalt 221.323 17,4 %
Sachsen 365.588 16,6 %
Brandenburg 220.528 16,5 %
Bremen 48.923 15,5 %
Thüringen 186.140 15,2 %
Nordrhein-Westfalen 1.027.759 11,6 %
Hamburg 97.832 11,3 %
Niedersachsen 433.141 11,0 %
Schleswig-Holstein 149.416 10,7 %
Saarland 49.643 9,9 %
Hessen 287.605 9,4 %
Rheinland-Pfalz 164.189 8,1 %
Bayern 455.733 7,0 %
Baden-Württemberg 366.788 6,7 %
Ostdeutschland 1.450.184 16,9 %
Westdeutschland 3.081.029 9,4 %
Deutschland 4.531.213 10,9 %

Quelle: Bundesagentur für Arbeit Nürnberg Die Einfärbung der Tabelle erfolgt in 4-Prozent-Schritten.

Zur Grafik: Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), Statistisches Taschenbuch Arbeits- und Sozialstatistik 2005

BMGS Statistisches Taschenbuch Internationale Arbeitslosenraten

Arbeitslosigkeit in Österreich im September 2005

Bundesland Arbeitslose
September 2005
Arbeitslosenquote
September 2005
Burgenland 6.112 6,5 %
Kärnten 13.969 6,4 %
Niederösterreich 36.291 6,2 %
Oberösterreich 23.697 3,9 %
Salzburg 10.089 4,3 %
Steiermark 28.937 6,0 %
Tirol 14.981 5,1 %
Vorarlberg 9.438 6,3 %
Wien 76.951 9,2 %
Österreich 220.464 6,3 %

Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich

Siehe auch: Die Arbeitsmarktdaten der Statistik Austria


Arbeitslosenquote nach Kantonen der Schweiz, Jahresdurchschnitt

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004
Total 0,5 1,1 2,5 4,5 4,7 4,2 4,7 5,2 3,9 2,7 1,8 1,7 2,5 3,7 3,9
Zürich 0,3 0,7 2,1 4,1 4,5 4,0 4.3 5,2 4,2 2,9 1,8 1,7 3,0 4,5 4,5
Bern 0,3 0,6 2,0 3,9 4,1 3,5 3,9 4,4 2,9 1,9 1,3 1,2 1,8 2,8 2,9
Luzern 0,3 0,7 1,9 3,6 3,6 3,2 4,0 4,3 2,9 1,9 1,3 1,2 2,0 3,1 3,2
Uri 0,0 0,2 0,8 1,6 1,6 1,6 2,3 2,4 1,5 1,0 0,5 0,4 0,7 1,1 1,2
Schwyz 0,1 0,4 1,2 2,4 2,3 2,0 2,9 2,8 2,1 1,5 0,7 0,6 1,2 2,1 2,3
Obwalden 0,1 0,3 0,8 2,0 2,0 1,7 2,1 2,3 1,4 0,6 0,4 0,5 1,0 1,6 1,7
Nidwalden 0,2 0,4 1,8 3,1 2,7 2,1 2,5 2,6 1,5 0,6 0,4 0,6 1,1 1,9 1,9
Glarus 0,1 0,4 1,3 2,3 2,0 2,0 3,3 2,9 2,0 1,5 0,9 0,7 1,6 2,3 2,4
Zug 0,3 0,7 2,0 3,8 3,5 2,8 3,4 3,9 3,1 2,3 1,1 1,4 2,7 3,6 3,4
Freiburg 0,5 1,1 2,6 5,0 5,9 5,2 4,8 4,7 3,7 2,5 1,5 1,3 1,8 2,7 2,9
Solothurn 0,2 0,7 2,5 4,6 4,4 3,5 4,6 6,0 3,7 2,5 1,6 1,4 2,3 3,3 3,6
Basel-Stadt 1,2 1,9 3,6 5,5 5,7 4,9 4,7 4,9 3,7 2,5 2,1 2,2 3,0 4,3 4,6
Basel-Landschaft 0,7 1,0 2 3,4 3,6 3,0 3,4 3,7 2,6 1,8 1,4 1,4 1,9 2,9 3,4
Schaffhausen 0,6 1,3 2,5 4,3 4,2 3,8 4,5 5,3 4,1 2,8 1,7 1,6 2,3 3,1 3,4
Appenzell Ausserrhoden 0,2 0,5 1,5 2,8 2,6 1,9 2,3 2,5 1,4 0,9 0,8 0,9 1,6 2,1 2,3
Appenzell Innerrhoden 0,0 0,3 0,9 1,6 1,2 0,8 1,5 1,9 0,8 0,5 0,3 0,3 0,8 1,4 1,6
St. Gallen 0,3 0,8 2,0 3,4 3,3 2,8 3,5 4,0 2,8 2,2 1,4 1,3 2,1 3,0 3,1
Graubünden 0,3 0,4 0,9 1,8 1,9 2,0 2,6 3,2 2,5 1,6 1,0 1,0 1,4 2,0 2,1
Aargau 0,2 0,5 1,6 3,4 3,3 2,9 3,8 4,7 3,0 2,1 1,4 1,2 2,1 3,3 3,4
Thurgau 0,2 0,5 1,5 2,9 3,0 2,6 3,5 4,3 3,2 2,0 1,2 1,2 2,0 2,9 3,1
Tessin 1,5 2,4 4,4 6,3 6,5 6,7 7,6 7,8 6,3 4,4 3,1 2,6 3,5 4,2 4,5
Waadt 0,7 1,8 4,0 6,9 7,5 7,0 7,3 7,2 5,6 4,1 2,9 2,7 3,3 4,6 5,4
Wallis 0,9 1,7 3,6 6,5 7,4 7,0 6,7 6,9 4,7 3,5 2,2 2,1 2,6 3,4 3,8
Neuenburg 1,1 2,4 4,6 6,3 6,5 5,8 5,5 6,3 5,3 3,9 2,3 2,1 3,3 4,4 4,5
Genf 1,2 2,7 4,7 7,2 7,6 6,9 6,8 7,8 6,1 5,1 4,1 4,0 5,1 6,5 7,1
Jura 0,7 1,9 3,6 5,9 6,4 5,4 6,2 6,6 3,9 2,8 1,9 2,0 3,6 4,8 4,6

Quelle: Staatssekretariat für Wirtschaft (http://www.seco-admin.ch)

Arbeitsmarktdynamik

Nach Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (Quelle) beendeten 2004 8,18 Millionen Menschen ein Arbeitsverhältnis, während 8,03 Millionen eines aufnahmen.

Bedeutung der Arbeitslosigkeit

Nicht nur der Einzelne ist zur Deckung seiner Lebensverhältnisse auf Arbeit angewiesen, auch die Gesellschaft, die durch die feingliedrige Arbeitsteilung ihren kulturellen Stand erhalten und verbessern kann, braucht den Beitrag der Arbeit aller seiner arbeitsfähigen Mitglieder. Wegen der zunehmenden Produktivität wird aber die dazu benutzte Zeit immer geringer. Um das Jahr 1900 betrug die Arbeitszeit etwa 3000 Stunden pro Jahr, heute beträgt die jährliche Arbeitszeit etwa 1300 Stunden – bei einem etwa dreimal so hohen Lebensstandard.

Andere Thesen finden sich aber auch in verschiedenen Bürgergeld Initiativen oder in Werken wie die 80-zu-20-Gesellschaft von Dr. Washington SyCip, die allg. davon ausgehen das durch Technik und Fortschritt der menschliche Produktionsfaktor auch in Zukunft immer weiter ersetzt werden wird.

Die Organisation der Arbeit prägt die gesamten Lebensverhältnisse der Gesellschaft. Nur ein sehr geringer Teil der Bevölkerung verfügt über ausreichende Mittel, seinen eigenen Lebensunterhalt ohne Arbeit dauerhaft zu sichern. Aus diesem Grund ist für die meisten Menschen ein Leben ohne Arbeit nicht zu realisieren, denn die Sicherung der eigenen Existenz und gegebenenfalls auch die der unterhaltspflichtigen Angehörigen setzt Rechte an Lohn aus Erwerbsarbeit oder an Kapitaleinkommen voraus.

In der deutschen Philosophie (Hegel, Kant, Herder, Johann Gottlieb Fichte) wurde Arbeit zur Existenzbedingung und sittlichen Pflicht erklärt: „Arbeite um zu leben“ oder „Lebe um zu arbeiten“

In neuerer Zeit dann oftmals auch mit etwas mehr Klassenbewusstsein.

Reicher Mann und armer Mann
standen da und sah’n sich an.
Und der Arme sagte bleich:
Wär’ ich nicht arm, wärst du nicht reich.
Bertolt Brecht

Historische Zahlen zur Arbeitslosigkeit in Deutschland

In der folgenden Tabelle sind die registrierten Arbeitslosen, die Arbeitslosenquote und die Arbeitszeit in Deutschland seit 1950 aufgeführt (Jahresdurchschnitt). Die Arbeitszeit ist als durchschnittliche jährliche Arbeitszeit der Beschäftigten (AZ = Arbeitsvolumen durch Anzahl der Beschäftigten - offizielle Zahl) und durchschnittliche jährliche Arbeitszeit der Erwerbspersonen (AZ* = Arbeitsvolumen durch Anzahl der Erwerbspersonen) angegeben. Die Arbeitslosenquote wird folgendermaßen definiert:

Daraus folgt die durchschnittliche Arbeitszeit der Erwerbspersonen:

Die Arbeitszeit für Vollbeschäftigung liegt zwischen AZ und AZ*, da bei AZ ja Arbeitslosigkeit vorliegt und bei AZ* wegen kürzerer Arbeitszeit zwar die Produktivität steigt, aber diese Mehrproduktion noch nicht ausreicht, um die gestiegen Kaufkraft zu befriedigen.

Registrierte Arbeitslose und Arbeitslosenquote
Jahr Deutschland Westdeutschland Ostdeutschland
Anzahl Quote in % AZ in h AZ* in h Anzahl Quote in % AZ in h AZ* in h Anzahl Quote in % AZ in h AZ* in h
2004 4.381.042 11,7 1445,0 1275,9 2.781.347 9,4 1425,7 1291,7 1.599.695 20,1 1463,9 1169,7
2003 4.376.028 11,6 1438,8 1271,9 2.752.589 9,3 1424,3 1291,8 1.623.439 20,1 1467,4 1172,5
2002 4.060.317 10,8 1441,1 1285,5 2.497.678 8,5 1421,4 1300,6 1.562.639 19,2 1467,1 1185,4
2001 3.852.564 10,4 1453,7 1302,5 2.320.500 8,0 1431,4 1316,9 1.532.064 18,8 1482,9 1204,1
2000 3.889.695 10,7 1467,9 1310,8 2.380.987 8,4 1442,5 1321,3 1.508.707 18,6 1505,3 1225,3
1999 4.100.499 11,7 1486,2 1312,3 2.604.720 9,6 1456,7 1316,9 1.495.779 18,7 1528,0 1242,3
1998 4.280.630 12,3 1497,8 1313,6 2.751.535 10,3 1465,4 1314,5 1.529.095 19,2 1543,9 1247,5
1997 4.384.456 12,7 1503,5 1312,6 2.870.021 10,8 1471,4 1312,5 1.514.435 19,1 1553,8 1257,0
1996 3.965.064 11,5 1513,0 1339,0 2.646.442 9,9 1477,4 1331,1 1.318.622 16,6 1565,8 1305,9
1995 3.611.921 10,4 1529,3 1370,3 2.427.083 9,1 1494,4 1358,4 1.184.838 14,8 1593,1 1357,3
1994 3.698.057 10,6 1513,0 1352,6 2.426.276 9,0 1506,5 1370,9 1.271.781 15,7 1629,2 1373,4
1993 3.419.141 9,8 1529,3 1379,4 2.149.465 8,0 1506,1 1385,6 1.269.676 15,4 1648,0 1394,2
1992 2.978.570 8,5 1543,4 1412,2 1.699.273 6,4 1531,7 1433,7 1.279.297 14,4 1642,7 1406,2
1991 2.602.203 7,3 1546,3 1433,4 1.596.457 6,2 1542,3 1446,7 1.005.746 10,2 1497,6 1344,8
1990 - - - - 1.883.147 7,2 1566,0 1453,2 - - - -
1989 - - - - 2.037.781 7,9 1589,1 1463,6 - - - -
1988 - - - - 2.241.556 8,7 1612,5 1472,2 - - - -
1987 - - - - 2.228.788 8,9 1617,6 1473,6 - - - -
1986 - - - - 2.228.004 9,0 1639,5 1491,5 - - - -
1985 - - - - 2.304.014 9,3 1658,5 1504,3 - - - -
1984 - - - - 2.265.559 9,1 1680,8 1527,8 - - - -
1983 - - - - 2.258.235 9,1 1691,6 1537,7 - - - -
1982 - - - - 1.833.244 7,5 1702,1 1574,4 - - - -
1981 - - - - 1.271.574 5,5 1716,8 1622,4 - - - -
1980 - - - - 888.900 3,8 1739,1 1673,0 - - - -
1979 - - - - 876.137 3,8 1758,4 1691,6 - - - -
1978 - - - - 992.948 4,3 1771,9 1695,7 - - - -
1977 - - - - 1.029.995 4,5 1794,1 1713,4 - - - -
1976 - - - - 1.060.336 4,6 1809,4 1726,2 - - - -
1975 - - - - 1.074.217 4,7 1797,1 1712,6 - - - -
1974 - - - - 582.481 2,6 1836,5 1788,8 - - - -
1973 - - - - 273.498 1,2 1869,5 1847,1 - - - -
1972 - - - - 246.433 1,1 1899,8 1878,9 - - - -
1971 - - - - 185.072 0,8 1924,7 1909,3 - - - -
1970 - - - - 148.846 0,7 1956,4 1942,7 - - - -
1969 - - - - 178.579 0,9 1971,7 1954,0 - - - -
1968 - - - - 323.480 1,5 1991,3 1961,4 - - - -
1967 - - - - 459.489 2,1 2003,7 1961,6 - - - -
1966 - - - - 161.059 0,7 2041,1 2026,8 - - - -
1965 - - - - 147.352 0,7 2067,2 2052,7 - - - -
1964 - - - - 169.070 0,8 2081,3 2064,6 - - - -
1963 - - - - 185.646 0,8 2069,9 2053,3 - - - -
1962 - - - - 154.523 0,7 2100,1 2085,4 - - - -
1961 - - - - 180.855 0,8 2136,9 2119,8 - - - -
1960 - - - - 270.678 1,3 2163,3 2135,2 7.107 0,1 - -
1959 - - - - 539.942 2,6 - - 10.433 0,1 - -
1958 - - - - 763.850 3,7 - - 16.198 0,2 - -
1957 - - - - 753.711 3,7 - - 37.914 0,5 - -
1956 - - - - 876.287 4,4 - - 40.763 0,5 - -
1955 - - - - 1.073.576 5,6 - - 43.634 0,5 - -
1954 - - - - 1.410.717 7,6 - - 54.277 0,7 - -
1953 - - - - 1.491.000 8,4 - - 90.876 1,1 - -
1952 - - - - 1.651.915 9,5 - - 107.162 1,3 - -
1951 - - - - 1.713.887 10,4 - - 243.351 3,0 - -
1950 - - - - 1.868.504 11,0 - - 325.400 4,1 - -

Quellen: Statistisches Bundesamt, IAB und Statistische Jahrbücher der DDR 1955-1960/61, eigene Berechnungen (AZ*)

Kartenmaterial

Deutschland

Deutschland zum Thema Arbeitslosigkeit (Stand: 2005)
Deutschland zum Thema Arbeitslosigkeit (Stand: 2005)
Regionale Unterschiede in der Arbeitslosigkeit (Stand: 1997)
Regionale Unterschiede in der Arbeitslosigkeit (Stand: 1997)

Weltweit

Weltkarte zum Thema Arbeitslosigkeit (Stand: 2005)

Siehe auch

Literatur

Wiktionary: Arbeitslosigkeit – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Videos

Vorlage:Geist und Gehirn – Eine Kritik an der Altersarbeitslosigkeit.

Quellen

  1. vgl. beispielsweise: Sozialwort der Kirchen vom 28. Februar 1997, Kapitel 2. Gesellschaft im Umbruch, Rdnr. 49 ff.
  2. a b Albers, Hans J. und Harald Manstein (2005): Volkswirtschaftslehre, Verlag Europa-Lehrmittel, ISBN 3-8085-9505-1
  3. \ldots: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2003, Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2005
  4. Werner Bührer: Wirtschaftliche Entwicklung in der Bundesrepublik (Kapitel »Technologischer Wandel«), in: Informationen zur politischen Bildung (Heft 270), 2001
  5. Katholische Arbeitsgemeinschaft Migration (PDF-Datei)
  6. Suche nach Auswegen aus der Krise in: Werner Bührer: Wirtschaftliche Entwicklung in der Bundesrepublik, Informationen zur politischen Bildung (Heft 270), 2001
  7. Ulrike Fussel (Washington) in FR vom 20.1.1998
  8. Frank Oschmiansky: Faule Arbeitslose? Zur Debatte über Arbeitsunwilligkeit und Leistungsmissbrauch, in: Aus Politik und Zeitgeschichte (Bundeszentrale für politische Bildung ), 2003
  9. Vgl. Werner Bührer: Wirtschaftliche Entwicklung in der Bundesrepublik, in: Informationen zur politischen Bildung, Heft 270: Deutschland in den 70er/80er Jahren, 2001