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Explosion des Oppauer Stickstoffwerkes

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Bild nach der Explosion mit dem Trichter im Vordergrund[1]

Die Explosion des Oppauer Stickstoffwerkes war die bisher größte Chemiekatastrophe in der deutschen Geschichte und eine der größten Chemikatastrophen weltweit. Am Morgen des 21. September 1921 kam es in einem Produktion- und Lagergebäude für Düngemittel im Oppauer Werk der Badischen Anilin- & Soda-Fabrik (heute kurz BASF) zu zwei kurz aufeinanderfolgenden Explosionen, bei denen ca. 400 Tonnen Ammoniumsulfatnitrat detonierten, wodurch 559 Menschen getötet und 1977 verletzt wurden (s. Anm.). Bis zu einer Entfernung von 75 km zum Unglücksort kam es zu Gebäudeschäden.

Die Geschichte des Oppauer Stickstoffwerkes

Erster Ammoniak-Reaktor im Werk Oppau 1913

Seit etwa 1900 befasste sich Fritz Haber mit der Direktsynthese von Ammoniak aus den Elementen Stickstoff und Wasserstoff mit Hilfe von verschiedenen Katalysatoren bei erhöhten Temperaturen.[2][3][4] 1908 wurde das Verfahren zur Direktsynthese von Ammoniak erstmals durch die Badische Anilin- & Soda-Fabrik zum Patent angemeldet.[5] Carl Bosch arbeitete bei der BASF ab 1909 im neu gegründeten Ammoniaklaboratorium an der industriellen Umsetzung des Verfahren zusammen mit seinem Assistenten Alwin Mittasch, der sich mit der Optimierung der verwendeten Katalysatoren beschäftigte. Im Juli 1910 wurden im Werk Ludwigshafen die ersten 5 kg Ammoniak nach dem neuen Verfahren produziert, nach Inbetriebnahme größerer Reaktoren stieg die Tagesproduktion auf 30 kg in 1911 und 1000 kg in 1912.[6] Nachdem die technische Voraussetzungen erfüllt waren, entschied sich die BASF im November 1911 für den Bau eines neuen Werkes. Der Baubeginn für das 500 000 m2 große Werk in Oppau begann am 7. Mai 1912 und am 9. September 1913 wurde der weltweit erste Reaktor zur industriellen Herstellung von Ammoniak nach dem sogenannten Haber-Bosch-Verfahren offiziell in Betrieb genommen.[6][7] Die hohen Temperaturen in Verbindung mit Drücken von bis zu 200 bar erforderten spezielle rostfreie Stähle, die zuerst von Krupp in Essen entwickelt werden mussten.[8] Anfangs betrug die Kapazität 30 t Ammoniak pro Tag (das entspricht ca. 9000 t pro Jahr, womit etwa 36 000 t Ammoniumsulfat pro Jahr produziert werden konnten[9][10]) Im ersten Produktionsjahr 1913/1914 wurden Produkte mit 2773 t Stickstoffgehalt hergestellt.

Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges kam es durch die Seeblockade der Alliierten beim Natriumnitrat (Chilesalpeter), das sowohl für Landwirtschaft aber noch wichtiger für die Sprengstoffherstellung benötigt wurde, zu Lieferengpässen. Im September 1914 schloss die BASF daraufhin mit der Deutschen Reichsregierung das Salpeterversprechen, wodurch die Versorgung des deutschen Reiches mit Nitratstickstoff, zunächst in Form von Natriumnitrat später als Ammoniumnitrat (Ammonsalpeter, AN), sichergestellt werden konnte. Carl Bosch sagte die Lieferung von 5000 t Natriumnitrat innerhalb von nur sechs Monaten zu. Im Gegenzug war die Reichsregierung bereit, 6 Mio. Mark für eine Anlage zur Verfügung zu stellen, die bis August 1915 eine Kapazität von 7500 t erreichen sollte. Bereits im gleichen Monat begann man in Oppau mit dem Bau einer Pilot-Anlage zur Produktion von Salpetersäure durch Oxidation von konzentriertem Ammoniak und im folgenden Monat (Oktober 1914) begannen die Arbeiten an der Weißsalzfabrik (so genannt wegen der Farbe des produzierten Salpeters), in der die ersten Öfen im Februar 1915 in Betrieb gingen.[11] Diese wurde später durch eine optimierte Anlage ersetzt.

Durch die Nähe zu Frankreich kam es ab Mai 1915 – nachdem deutschen Truppen im April erstmals Chlorgas aus Ludwigshafen als chemische Waffe einsetzten – zu französischen Luftangriffen auf die BASF-Werke in Ludwigshafen und Oppau.[12] Auch wenn die Schäden in den beiden Werken insgesamt gering blieben, begann die BASF nach Verhandlungen mit der Regierung im April 1916 in Mitteldeutschland mit dem Bau der Leunawerke nahe Merseburg (später Ammoniakwerk Merseburg GmbH), die im April 1917 ihren Betrieb aufnahmen.[13] In Oppau entschied man, die Produktionsanlagen auch bei Luftangriffen kontinuierlich durchlaufen zu lassen, da aufgrund verschiedener Probleme die Produktionsmenge auch so schon deutlich zurückgegangen war.[14] Die Kapazität stieg zwar auf 100 000 t im Jahr 1916/1917, die tatsächliche Produktionsmenge betrug aber aufgrund der kriegsbedingten Probleme nicht viel mehr als 61 000 t Stickstoff.[8] 1918 machten Ammoniak und Salpeter die Hälfte des Umsatzes der BASF aus und die Gewinne daraus gingen nahezu komplett in den Ausbau des Werkes Oppau.[15] In dieser Zeit produzierten die beiden Stickstoff-Werke zusammen Produkte mit 90 000 t Stickstoff-Gehalt, welche fast ausschließlich für militärische Sprengstoffe verwendet wurden.

Nach dem Waffenstillstand stornierte die Reichsregierung alle Bestellungen für Sprengstoffe und chemische Waffen, die zu diesem Zeitpunkt fast 78 % des Umsatzes der BASF ausmachten.[16] Am 6. Dezember 1918 marschierte die französische Armee ein, gefolgt von Inspektoren und technischen Kommandos, die offiziell die Abrüstung überwachen sollten, aber auch darauf aus waren, die Produktionstechnologien der deutschen chemischen Industrie zu beschaffen.[17] Die beiden linksrheinischen Chemiewerke Oppau und Ludwigshafen standen danach bis 1930 unter französischer Besatzung.[18] Durch den im Januar 1920 in Kraft getretenen Versailler Vertrag endete zwar die direkte Besatzung der beiden BASF Werke, die beiden Ammoniakwerke Oppau und Leuna waren aber dadurch auch dazu verpflichtet, Reparationsleistungen von 50 000 t Ammoniumsulfat pro Jahr an die Alliierten, davon 30 000 t an Frankreich zu liefern, was, aufgrund verringerter Produktionsmengen, bedingt durch Streik, Brennstoffmangel und fehlenden Maschinen, zu Verlusten in Oppau führte.[19][20][21] Im gleichen Zeitraum erhöhte sich die Zahl der Mitarbeiter in Oppau durch Kriegsheimkehrer zunächst sprunghaft, die Fluktuation erhöhte sich aber bis 1920 auf 70 % und es kam immer wieder zu Streiks, Arbeitsniederlegungen und Werksbesetzungen.[22] 1921 waren in Oppau schätzungsweise 11 000 Arbeiter und Betriebsbeamte beschäftigt.[23]

Düngemittelproduktion
in Oppau in t[24]
1917 1918 1919 1920 1921
Kaliumammonsalpeter 13 4 216 13 733 16 760 312
Ammonsulfatsalpeter 8 252 52 614 62 940

Nach dem Krieg wurde der Düngemittelmarkt für die BASF strategisch viel wichtiger als der Farbstoffmarkt.[25] Allein die Ammoniakproduktion machte 1919 ca. 59 % des Umsatzes der BASF aus.[26] Da Ammonsalpeters gegenüber dem in der Landwirtschaft bisher verwendeten Natriumnitrat (Chilesalpeter) deutlich ergiebiger war, wurde in Oppau die Ammoniumnitrat-Produktion nach dem Krieg für Düngezwecke weitergeführt. Dem Problem, dass Ammoniumnitrat sehr hygroskopisch ist und stark zum Verklumpen neigt, begegnete man zunächst durch Beimischung von Kaliumchlorid (Chlorkalium), wodurch sich Ammoniumchlorid und Kaliumnitrat bildeten. Das entstandene Produkt wurde unter der Bezeichnung Kaliumammonsalpeter vertrieben. Später wurde dies zunehmend durch die Zugabe von Ammoniumsulfat (Ammonsulfat, AS) ersetzt. Verkauft wurden dieser Misch-Dünger unter der Bezeichnungen und Ammonsulfatsalpeter (Ammoniumsulfatnitrat, ASN).[27][28] Mit einem Stickstoffgehalt von 27 % enthält ANS in einem Zentner genau soviel wirksamen Stickstoff wie 180 Pfund Chilesalpeter.[20] Durch die Ammoniumsulfat-Beimengung wurde aus dem Ammoniumnitrat ein ziviles Produkt, da es nach aktuellem Kenntnisstand kein Explosivstoff mehr war und damit die Vorgaben des Versailler Vertrages erfüllte.[29]

Produktionsprozess

Chemische Grundlagen

Ammoniumsulfatnitrat wurde in Oppau in einem mehrstufigen Prozess hergestellt.[27] In einem separaten Produktionsgebäude wurde zunächst Ammoniak (NH3) aus dem Haber-Bosch-Prozess zu Salpetersäure (HNO3) oxidiert (Ostwald-Verfahren). Diese wurde dann mit gasförmigem Ammoniak zu Ammoniumnitrat umgesetzt:

Man erhielt eine Lösung mit einer Konzentration von 55 bis 58 g Ammoniumnitrat in 100 ml Lösung.

Ammoniumsulfat wurde nach einem eigenen Verfahren der Badischen Anilin- und Sodafabrik gewonnen. Dazu wurde feingemahlener Gips (Calciumsulfat, CASO4), der in einer verdünnten Ammoniumsulfatlösung aufgeschlämmt war, mit gasförmigem Ammoniak und Kohlensäure (Kohlenstoffdioxid, CO2) zu Reaktion gebracht:

Das für die Reaktion benötigte Kohlenstoffdioxid stammte dabei aus dem Synthesegas-Prozess, bei dem der für die Ammoniaksynthese benötige Wasserstoff hergestellt wurde.

In der Anfangszeit der ASN-Produktion wurden Ammoniumnitrat und Ammoniumsulfat in Oppau zunächst separat getrocknet und dann trocken gemischt, wobei sich das Doppelsalz bildete. Zur Kostenoptimierung wurde das Verfahren dann alsbald geändert: die Ammoniumnitratlösung wurde in gusseisernen Rührpfannen zuerst auf 85 bis 90 % aufkonzentriert und dann das feste Ammoniumsulfat (oder Kaliumchlorid für Kaliumammonsalpeter) zugegeben. Diese Prozessänderung hatte den Vorteil, dass Ammoniumnitrat nicht trocken gehandhabt werden musste. Anfangs wurde diese Mischung dann mit Schneckengetrieben in luftgekühlten Eisenrinnen zu einem Transportförderband befördert, wo das gewünschte ASN-Doppelsalz kristallisierte. Ende 1920 wurde das Verfahren dann dahingehend geändert, dass die dünnflüssige Lösung bei 110 bis 120 °C über eine feststehende 10 cm Düse mit Pressluft fein zerstäubt wurde. Dadurch verdampfte das restliche Wasser schneller, das Salz kühlte auf 60 °C ab und rieselte als feiner Schnee zu Boden. Durch die Verdüsung wurde das Produkt nicht nur feiner, sondern hatte zudem eine deutlich geringere Restfeuchte (1,5 bis 3 %, statt ursprünglich 7,5 %) und neigte daher weniger zum Verklumpen.[27][30]

Das ASN-Doppelsalz kristallisiert natürlicherweise in einem Mischungsverhältnis von 1 mol Ammoniumsulfat und 2 mol Ammoniumnitrat, was einem Gewichtsanteil von 54,8 % Ammoniumnitrat entspricht. In Oppau wurde aus Sicherheitsgründen bewusst ein 5 %iger Überschuss an Ammoniumsulfat gewählt, so dass das Verhältnis Ammoniumnitrat zu Ammoniumsulfat 50:50 war („Oppauer Salz“ oder einfach „Mischsalz“).[27][30][28]

Produktionsanlage

Lageplan mit Explosionskrater
Lageplan mit Explosionskrater

In Oppau wurden täglich 600 t Ammoniumsulfat hergestellt. 100 t davon wurden pro Tag zu ASN weiterverarbeitet, was eine tägliche Produktionsmenge von 200 t ASN ergibt. Produktion und Lagerung des Ammonsulfatsalpeter fanden im Werk Oppau in 4 Gebäuden statt. Im Gebäude Op 111 war der gesamte Produktionsprozess, wie oben beschrieben, untergebracht. Von dort konnte über ein Förderband das fertige Produkt direkt in das Gebäude Op 112 transportiert werden. Gebäude Op 110 war ein 61 m × 31 m großes Holzgebäude mit Holzgewölbedach, welches im unteren Teil eine 5 m hohe Stützmauer aus Stahlbeton hatte und 4,12 m unter dem aufgeschütteten Fabrikgelände lag. Es wurde für die Trocknung, Abkühlung und die vollständige Umwandlung in das Doppelsalz genutzt. Über eine Rohrleitung wurde die gesättigte Lösung dazu vom Gebäude Op 111 ins Gebäude Op 110 gepumpt und dort versprüht. Unter dem Fußboden des Gebäude Op 110 befand sich ein 2 m hoher und 2,8 m breiter Längsgang mit einem Transportband über das das abgekühlte Material über das Gebäude Op 111 in das Lagersilo Op 112 befördert wurde.[24] Das Lagersilo Op 112 und das daneben gelegene Lagersilo Op 182 waren je 172 m lang, 31 m breit und 20 m hoch und hatten ein Fassungsvermögen von 77 000 m³ was jeweils etwa 50 000 t entspricht.[24] Die hohen Lagerkapazität war notwendig, da ASN in der Landwirtschaft ein Saisonprodukt war, das zunächst auf Vorrat produziert und dann in Frühjahr und Herbst in großen Mengen ausgeliefert wurde.[30][20]

Handhabung

Aufgrund der Restfeuchte und seiner Hygroskopizität verklumpte auch das ASN öfter in den Silos und musste dann vor der Entnahme (Ausschleusung) gelockert werden. Dies wurde mithilfe kleiner Sprengladungen bewerkstelligt, da ein mechanischer Abbau mit Hacke und Schaufeln oder auch Baggern kaum möglich war. Da vorher bereits bekannt war, dass sich Ammoniumnitrat beim Erhitzen stark exotherm und bei genügend großer Menge explosionsartig zersetzt, hatten sowohl die BASF als auch die Agfa in Wolfen zuvor entsprechende Laborversuche durchgeführt. Dabei zeigt sich, dass durch die Zugabe von Ammoniumsulfat die Explosionsfähigkeit herabgesetzt werden kann. So fand man, dass Ammoniumnitrat sich bereits ab 170 °C, Ammoniumsulfatnitrat aber erst ab 230 °C zersetzt. Bei Explosionsversuchen wurde gefunden, dass die Grenze der Explodierbarkeit bei mindestens 60 % Ammoniumnitrat liegt. Es konnte keine Selbsterwärmung festgestellt werden und auch die durchgeführten Versuche zur Brennbarkeit verliefen alle negativ. Diese Auflockerung mittels Sprengladung galt als sicher, da sie zuvor bereits bei Superphosphat-Düngern und seit dem Ende des Kriegs auch etwa 20 000 Mal von der BASF in Oppau und etwa 10 000 Mal von der Agfa in Wolfen durchgeführt worden war, ohne dass es je Probleme gegeben hätte.[24][30] Dabei wurde sowohl mit elektrischen Zündern als auch mittels Zündschüren gezündet. Auch den zuständigen Aufsichtsbehörden war dieses Verfahren bekannt und wurde so gebilligt. Zur Auflockerung wurden in Oppau üblicherweise 2–5 Sprengpatronen Perastralit in einem Bohrloch verwendet, welche dann mit einer Sprengkapsel No. 8 (2 g Explosivstoff) gezündet wurden. Vereinzelt wurden aber auch mehr – bis zu 18 Patronen – pro Bohrloch verwendet und einmal wurden sogar 150 Patronen in 25 Bohrlöchern gleichzeitig elektrisch gleichzeitig gezündet, ohne dass jemals Komplikationen auftraten.[27][30]

Chronologie der Ereignisse

Vor dem Unglückstag

Skizze des Gebäudes Op 110 vor der Explosion, Blickrichtung aus Norden

Während im Gebäude Op 111 der Salzbrei in einem sogenannten Spritzstall versprüht und aus diesem das Pulver kontinuierlich über ein Förderband ins Silo Op 112 abgeführt wurde, wurden 1921 im Gebäude Op 110 verschiedene Spritzverfahren ausprobiert. Ab 27. April wurde zunächst bis Ende Mai das Material auf stets wechselnde verschiedene Haufen gesprüht. Das Material ließ man liegen und die Haufen überdeckten sich mit der Zeit gegenseitig, wodurch man sich eine bessere Durchmischung bei möglichen leichten Materialschwankungen erhoffte. Die Restfeuchte des Salzes betrug in dieser Zeit ca. 4 %. Danach wurde das Material, nachdem es zuvor durch 100 bis 120 Sprengschüsse gelockert wurde, aus der nordöstlichen Hälfte ausgespeichert, im südwestlichen Teil und an der östlichen Seite verblieben noch insgesamt 3500 t. In der zweiten Kampagne, die von Ende Mai bis zum 19. September dauerte, wurde die Salzlösung dann längs der Mittellinie des Gebäudes über der Bodenöffnung für das Förderband gesprüht.[24] Die Düse war dabei unverändert in 4,5 m Höhe im Winkel von 45 ° angebracht.[31] Das meiste Salz fiel direkt auf das Förderband und wurde unmittelbar abgeführt, der Rest bildete einen Wall um, und Brücken über der Bodenöffnung oder lagerte sich als feiner Staub auf dem Gebälk und in einer 35 bis 45 cm hohe Schicht in der Nähe der Bunkeraußenwände ab. In dieser Kampagne konnte die Restfeuchte von vorher 4 % auf durchschnittlich 2 % reduziert werden. Vom 2. bis 4. September wurde versuchsweise ca. 150 t reines AN über dem Förderband gesprüht, auf welches beim Durchlauf im Gebäude Op 111 dann AS geschaufelt wurde. Reste des AN im Gebäude Op 110 wurden sorgfältig abgekratzt und ausgelagert. Am 19. September wurde die ASN Produktion dann eingestellt, damit das Gebäude Op 110 entleert werden konnte. Zu diesem Zeitpunkt lagerten dort ca. 4500 t ASN mit verschiedenen Dichten zwischen 0,9 und 1,3 g/cm³ (weitere 7000 t lagerten im Silo Op 112).[24] Am 20. September begann dann die Ausspeicherung durch das im Werksvertrag tätige Tiefbauunternehmen Gebrüder Kratz.[32] Da die Salzmasse wie oft erhärtet war, wurden durch den Sprengmeister am Nachmittag bereits erste Sprengungen durchgeführt, wobei er nach Zeugenaussagen mehr als dreizehnmal mit 17 Patronen desselben Sprengstoffes gesprengt hatte. Zuvor wurde auch bereits im Juni mit 100 bis 120 Schuss gesprengt.[24][30]

Der Morgen des 21. September 1921

Am Morgen des Unglücks um 7:00 war der Sprengmeister Hermann Humpe damit beschäftigt, die nächste Sprengung vorzubereiten.[33] Humpe war ab Dezember 1920 von einem Sprengtechniker angelernt worden, war als Sprengmeister konzessioniert und bei der BASF angestellt.[34] Sprenglöcher wurden in 80 bis 120 cm Abstand rings um die Kuppe des Düngemittelhaufens schräg nach außen mit dem Eisenrohr eingeschlagen, mit 2 bis 3 Sprengpatronen versetzt und mit Salz verdämmt. An diesem Tag wurde mit Zündschnur gesprengt.[24] Der Sprengmeister hatte an diesem Tag maximal 66 Sprengpatronen zur Verfügung.[30]

Nahaufnahme des Explosionskraters

Eine halbe Stunde vor dem Beginn der Tagschicht arbeiteten im Werk ca. 820 Mitarbeiter, insgesamt hatten bereits 2225 Personen das Werk betreten,[23] als es um 7:32 und 14 Sekunden eine gewaltige Explosion gab, die 4 Sekunden später von einer weiteren, noch heftigeren Explosion gefolgt wurde.[35] Die unterschiedliche Stärke und der zeitliche Abstand der Explosionen wurden durch Messungen der Erdbebenwarte in Jena bestätigt.[30][36] An der Stelle des Gebäudes Op 110 war ein Krater mit einer Länge von 165 m, einer Breite von 95 m und einer Tiefe von 18,5 m, was einem Erdauswurf von ca. 12 000 m³ entspricht. In Presseveröffentlichungen wurden Augenzeugen zitiert, dass eine gewaltige blitzartig in den Himmel schießende Feuererscheinung sich zu einem Riesenring ausdehnte und eine riesige grauschwarze Staubwolke habe sich unter furchtbarem Rollen und Prasseln nach allen Seiten nieder gesenkt. Andere Zeitungen berichteten über hunderte von Meter hohe grelle Stichflammen.[23] Im Umkreis von 480 m waren von 300 Gebäuden ein Drittel so gut wie vollständig zerstört. In der nahegelegenen Ortschaft Oppau mit 7.500 Einwohnern, wurden in einem 600 m Abstand zum Explosionszentrum 1036 Gebäude völlig zerstört, und in einem Abstand von bis zu 900 m weitere 928 Gebäude schwer beschädigt, lediglich 89 Gebäude wiesen nur leichte Schäden auf. Fast alle in Oppau lebenden Menschen wurden obdachlos. In dem 1500 m entfernten BASF Werk in Ludwigshafen wurden Dächer abgedeckt und Fensterstöcke herausgerissen.[27] Auf der gegenüberliegenden Rheinseite gab es insbesondere auf der Friesenheimer Insel massive Schäden. Dort stürzten Gebäude und Lagerhallen ein oder wurden stark beschädigt, mehrere Personen wurden getötet oder verletzt.[37] Der Himmel über Ludwigshafen und Mannheim war von einer dunkelgrünen Wolke bedeckt und die gesamte Region war in dichtem Rauch gehüllt.[38] Auch in der näheren Umgebung Ludwigshafens, der Vorderpfalz sowie in Mannheim, jenseits des Rheins gelegen, wurden große Schäden angerichtet und Menschen durch einstürzende Gebäude getötet.[37] Im 13 km entfernten Wormser Dom gingen alle mittelalterlichen Buntglasfenster zu Bruch.[39] Noch im 25 km entfernten Heidelberg wurden Dächer abgedeckt und eine Straßenbahn sprang aus den Schienen. Gebäudeschäden wurden noch bis zu einer Entfernung von 75 km beobachtet.[27] Die Erschütterungen waren noch in Frankfurt und Mainz zu spüren und im Nordosten Frankreichs und sogar in München, Zürich und Göttingen waren die Explosionen zu hören.[40][41][42]

Nahaufnahme der Explosionsumgebung

Da alle Personen im unmittelbaren Umkreis der Explosion getötet wurden, lässt sich der Hergang der Unglücks nicht durch Zeugenaussagen rekonstruieren. Sicher ist, dass im Lager Op 110 um die 400 t der gelagerten 4500 t ASN explodierten. In der ersten, schwächeren Explosion wurden durch die Sprengungen zunächst knapp 70–80 t lockeren Materials zur Mitdetonation gebracht. Durch die freigesetzte Energie wurden das im Gebäude Op 110 verbleibende Material fein verteilt und so stark erhitzt, dass in der folgenden Explosion 300–400 t explodierten. das restliche Materials wurde durch die Wucht der Explosionen herausgeschleudert und in Form einer feiner Salzschicht aber auch als Brocken von bis zu 1,2 t in der Umgebung gefunden.[43] Am Nachmittag setzte langanhaltender Regen ein, der vermutlich rasch die Aerosolteilchen der Rauchwolken aus der Luft wusch.[44]

Nach dem Unglück

Das Unternehmen, lokale Behörden aber auch die französischen Besatzungstruppen beteiligten sich an den Rettungs- und Hilfsmaßnahmen und beorderten die verfügbaren Transportmittel zur Unfallstelle um die geborgenen Verwundeten abzutransportieren. Zur Versorgung der Verletzten wurden von der französischen Rheinarmee alle verfügbaren Militärärzte abgestellt.[29][42] Fritz Haber, der sich im 70 km entfernten Frankfurt aufhielt, nahm die Explosion als eine Art Erdbeben wahr. Carl Bosch, der seit 1919 Vorstandsvorsitzender der BASF war und sich zu diesem Zeitpunkt in seiner Villa in Heidelberg befand, wurde durch das Rappeln der Fenster und die sich bildende Rauchwolke alarmiert und eilte sofort zum Oppauer Werk. Es wird berichtet, dass er mit dem entstandenen Chaos in vorbildlicher Weise umging aber kurze Zeit nach der Trauerfeier körperlich zusammenbrach und danach mehrere Monate nicht mehr in Erscheinung trat.[45]

Verletzte Mitarbeiter

Nach dem Unglück kursierten zahlreiche Gerüchte über die Katastrophe. Die deutsche Presse berichtete von teilweise akopalytischen Szenen, die jedoch als vielfach übertrieben angesehen werden müssen.[46] Die Führung der BASF informierte bereits um 10:30 darüber, dass es keine Gefahr von weiteren Explosionen gebe. Man musste in den folgenden Tagen noch mehrfach Presseberichte dementieren, dass das Werk Oppau völlig zerstört wurde, die Haber-Bosch-Anlage an der Explosion beteiligt war oder das ausströmende grünliche Gaswolken über dem Werk lagen. In einer amtlichen Bekanntmachung der Direktion benannte man als Explosionsort das Lager mit 4500 t ASN und bat die Presse nur verbürgte Tatsachen zu veröffentlichen:[29][47]

„Leider müssen wir die Wahrnehmung machen, daß die Explosionskatastrophe, von der unser Oppauer Werk heimgesucht wurde und die ohnedies schwer genug ist, in der Presse vielfach stark übertrieben wird. Um der schon zu stark in Mitleidenschaft gezogenen Bevölkerung unnötige weitere Aufregungen zu ersparen, richten wir an die Presse die dringende Bitte, nur verbürgte Tatsachen mitzuteilen und von der Wiedergabe der im Umlauf befindlichen, zahlreichen unkontrollierbaren Gerüchen abzusehen. ... Die Mitteilung, daß die ganze Fabrik Oppau zerstört zerstört ist, ist unrichtig. Die eigentlichen Fabrikationseinrichtungen sind verhältnismäßig wenig beschädigt. Wir hoffen daher, daß die Herstellung von Ammoniakwasser schon in einigen Monaten wieder aufgenommen werden kann.“[48]

Noch am Tage der Explosion ordnete Carl Bosch die sofortige Einstellung der Ammonsalpeter-Produktion in Oppau an, welche erst zwei Jahrzehnte später wieder aufgenommen wurde.[49] Der Schaden an der Fabrik betrug nach ersten Schätzungen mindestens 570 Mio. Inflationsmark, von denen weniger als ein Drittel durch die Versicherung gedeckt wurde.[29][42] Die Schäden an den umliegenden Gemeinden wurden auf 100–200 Mio Mark geschätzt. Am Sonntag, den 25. September 1921 gab es auf dem Ludwigshafener Friedhof eine Trauerfeier an welcher der Reichspräsident Friedrich Ebert, der bayrische Ministerpräsident, der badische Staatspräsident und zahlreiche Vertretern von Behörden und Verbände und ca. 70 000 Menschen teilnahmen.[42] Auch die Generäle de Metz und Daugan der französischen Besatzungsmacht waren anwesend.[50] Carl Bosch sagte in seiner Trauerrede:

„Kein Kunstfehler und keine Unterlassungssünde hat die Katastrophe herbeigeführt. Neue, uns auch jetzt noch unerklärliche Eigenschaften der Natur haben all unseren Bemühungen gespottet. Gerade der Stoff, der bestimmt war, Millionen unseres Vaterlandes Nahrung zu schaffen und Leben zu bringen, den wir seit Jahren hergestellt und versandt haben, hat sich plötzlich als grimmiger Feind erwiesen aus Ursachen, die wir noch nicht kennen. Unser Werk hat er in Schutt gelegt. Aber was ist das alles im Vergleich zu den Opfern, die die Katastrophe gefordert hat! Hier stehen wir ganz machtlos und ohnmächtig, und all das Selbstverständliche, was wir tun können, um die trauernden Hinterbliebenen und die Verletzten zu trösten, ist nichts im Vergleich zu den Verlusten.“[10]

Der Schriftsteller Armin Otto Huber (1904–1977), bekannt unter seinen Pseudonymen Armin Frank und Fred Larsen, beschrieb seine Beobachtungen der Katastrophe so:

„Am 21. September fliegt das Werk Oppau der Badischen Anilin- und Sodafabrik mit einem gewaltigen Knall in die Luft. Auch bei Brechtels, deren Werk mehrere Kilometer von der durch das Unglück zerstörten Fabrik entfernt liegt, kommen sämtliche Glasdächer in tausend kleinen Scherben herunter. Es gibt einige Verwundete, doch mir passiert nichts. Im Pfarrhaus sind einige Fenster samt den Fensterrahmen zerstört und durch die Prinzregentenstraße fluten endlose Züge von leichter verwundeten Arbeitern, die zu Fuß aus der Anilinfabrik kommen. In entgegengesetzter Richtung hat sich ein Strom von Neugierigen nach Oppau in Bewegung gesetzt, dem auch ich mich anschließe, um das Unheil aus nächster Nähe zu besichtigen. Um Oppau herum liegen die Leichen in langen Reihen auf Stroh oder auf die nackte Erde gebettet.“[51]

Das Sprengen von Düngermischungen wurde durch den preußischen Minister für Handel und Gewerbe Wilhelm Siering am 16. Dezember 1921 verboten.[52]

Schadensregulierung und Wiederaufbau

Zerstörte Wohnhäuser in Oppau

Bereits am 23. September erarbeitete die Unternehmensführung einen Sechs-Punkte-Plan um Opferangehörigen und Überlebenden zu helfen; von den Familien, deren Häuser zerstört waren, konnten 93 in freie Werkswohnungen einziehen.[29][49] Zwar lehnte die BASF von Anfang an jegliche juristische Verantwortung und Rechtsansprüche ab, da die Explosion nicht auf Fahrlässigkeit zurückführen sei, sondern es sich vielmehr um eine Art Naturkatastrophe handelte,[53] zahlte aber freiwillig geringere Entschädigungen an Überlebende und die Angehörigen der Todesopfer, sowie einen größeren Betrag an das Hilfswerk der Stadt Oppau, welches die Hilfs- und Spendengelder verwaltete. Den Angehörigen der Toten zahlte die BASF einmalig 2000 Mark und zahlte den Witwen 50 % des Tarifgehaltes fort. Die Angestellten der BASF spendeten 400 000 Mark, von der Reichsregierung wurden 10 Mio Mark kurzfristig zur Verfügung gestellt.[54] Nicht-Werksangehörige unter den Opfern erhielten von der BASF eine einmalige Summe von insgesamt 20 000 Mark, die durch die anhaltende Hyperinflation jedoch rasch an Wert verloren.[49] Bis Dezember 1921 war die BASF noch dazu bereit, sofort einen Betrag von 200 Mio. Mark an das Hilfswerk Oppau unter der Bedingung zu spenden, dass Werksleitung und Betriebsleitung für das Unglück und die damit verbundenen Schadenersatzforderungen nicht verantwortlich gemacht werden. Leistungen sollten vom Hilfswerk an diejenigen gezahlt werden, die auf Ansprüche gegen die BASF verzichteten. Diese Regelung scheiterte insbesondere am Widerstand des bayrischen Staatskommissars Karl Stützel, der von einer Summe von 321 Mio. Mark ausging. Letztendlich zahlte das Hilfwerk ca. 100 Mio. Mark aus, bevor es aufgrund fehlender weiterer Zahlungen der BASF Ende 1924 aufgelöst wurde.[55] Die Ingenieure der BASF schätzten, dass der Wiederaufbau des Werkes Oppau bis zu einem Jahr dauern könnte und dass dazu 10 000 Arbeitskräfte benötigt werden. Carl Bosch beauftragte Carl Krauch mit der Arbeit, der es schaffte, Firmen aus ganz Deutschland davon zu überzeugen, bestehende Arbeiten ruhen zu lassen und ganze Arbeitsschichten mit ihren Vorarbeitern nach Oppau zu senden.[56] Das Werk Oppau wurde in Rekordzeit wieder aufgebaut, innerhalb von elf Wochen war es provisorisch wieder hergerichtet. Man nahm in der ersten Dezemberwoche 1921 den Betrieb wieder auf und war im Februar 1922 wieder bei voller Kapazität.[49][57][52] Beim Wiederaufbau des Ortes Oppau machte sich der Architekt Albert Boßlet einen Namen, der in dieser Zeit als Landesbaurat im bayerischen Innenministerium arbeitete und hauptsächlich als Kirchenbaumeister bekannt wurde.

Ursachenforschung

Die für die Verwaltung der bayerischen Pfalz zuständige damalige Bayerische Staatsregierung entschied bereits am Nachmittag über die Bildung einer fünfköpfigen Untersuchungskommission zur Ursachenklärung. Eine Woche später, am 28. September 1921, rief die Reichsregierung eine achtköpfige Untersuchungskommission ins Leben. Und auch die BASF selbst beteiligte sich an der Ursachenforschung.[58] Die Staatsanwaltschaft Frankenthal leitete gegen die Mitglieder der Unternehmensführung Karl Krauch (stellv. Direktor), Johann Fahrenhorst (Prokurist) und Franz Lappe (stellv. Direktor) ein Strafverfahren wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung ein.[54]

Die offiziellen Untersuchungsausschüsse einigten sich auf eine Arbeitsteilung und die Hinzuziehung von verschiedenen Experten: chemisch-technische Prüfungen wurden von der bayrischen Untersuchungskommission an Ort und Stelle übernommen. Physikalisch-technische Untersuchungen führte Alexander Gutbier, Vorstand des Laboratoriums für Anorganische Chemie an der Technischen Hochschule Stuttgart aus. Die analytisch-sprengtechnischen Untersuchungen wurden von Lothar Wöhler von der Technischen Hochschule Darmstadt und insbesondere der Chemisch-Technischen Reichsanstalt unter Leitung von Hermann Kast durchgeführt. Der Chemiker und langjährige Herausgeber der Zeitschrift für das gesamte Schieß- und Sprengwesen Ernst Richard Escales, nahm als Sachverständiger für das Landgericht Frankenthal eine Sonderstellung ein, da auch ein Großteil der Untersuchungsergebnisse in seiner Zeitschrift veröffentlicht wurden.[59] Daneben waren Emil Bergmann, der Direktor und Fritz Lenze, ein weiterer Mitarbeiter der Chemisch-Technischen Reichsanstalt als Experten involviert.[60]

Aus den Trümmern des Werkes wurden die Betriebs- und Analysebücher geborgen. Damit konnten die Mengen an verarbeitetem Ammoniumnitrat und -sulfat sowie an hergestelltem Dünger berechnet werden. Es wurden verschiedene Proben aus den Resten des Gebäudes Op 111, dem zerstören Gebäude Op 110 und dem eingestürzten Silo Op 112, sowie Sprengstoffreste gesichert um diese umfangreich zu untersuchen.[59]

Die Chemisch-Technische Reichsanstalt veröffentlichte am 30. November 1921 ein erstes Gutachten und detaillierte Informationen zu sprengtechnischen Untersuchungen.[61][62] Ein zweites Gutachten wurde am 24. Juni 1922 veröffentlicht.[63][64][65] Ab 1925 wurden die gesammelten Daten dann durch Hermann Kast in der Zeitschrift für das gesamte Schieß- und Sprengwesen in mehreren Sonderbeilagen veröffentlicht.[24][24][66][67][68][69][61][62][63][64][65]

Relativ schnell wurde eine Anschlag oder die heimliche Lagerung von Munition im Gebäude OP 110 ausgeschlossen, da die notwendige Menge von über 100 t Sprengstoff nicht hätte vor den Arbeitern verborgen werden können.[31] Nach Ausschluss verschiedener anderer Ursachen bleibt als wahrscheinlichste Hauptursache für das Unglück die kurz vorher vorgenommene Änderung der Produktion auf das Spritzverfahren und die Erweiterung der Produktion in das Gebäude Op 110. Durch das neue Spritzverfahren wurde das ASN trockener, lockerer und feiner, wodurch es sich wie gewünscht leichter abbauen ließ.[31] Alle drei Faktoren erhöhten aber auch die Explosionsfähigkeit des ASN.[63][64][65] Bei der Zerstäubung im Gebäude Op 110 fiel ein Großteil der Masse rasch zu Boden, während ein kleiner Teil sehr feinen Materials (< 1 %) länger in der Luft schwebte und sich erst allmählich und in weiterer Entfernung vom Transportband als lockere 35 bis 50 cm starke Schicht ablagerte, die hauptsächlich aus AN bestand.[24][31][30] Diese mögliche Entmischung wurde durch Untersuchungen von Gutbier bestätigt, der fand, dass sich das Doppelsalz bei 120 °C noch gar nicht und bei den vorherrschenden Spritzbedingungen (> 60 °C) nur teilweise bildet.[43] Bei sprengtechnischen Untersuchungen konnte Kast schließlich zeigen, dass auch handelsübliches Oppauer ASN mit korrektem Mischungsverhältnis bei lockerer Schüttung (Dichte ≤ 0,9) und starker Verdämmung zur Explosion gebracht werden kann.[68] Er waren also nicht die chemische Zusammensetzung, sondern die physikalischen Daten für die Explosionsfähigkeit verantwortlich.[70] Bezüglich der zwei aufeinanderfolgenden Explosionen kommt Kast somit zu der Schlussfolgerung, dass diese durch zwei aufeinanderfolgend angesetzte Sprengschüsse verursacht wurden, wobei die erste Explosion das übriggebliebene Salz in einen Zustand versetzt habe, der für die Entstehung einer größeren Explosion günstig war, so dass ein zweiter, später losgehender Sprengschuss eine wesentlich größere Wirkung als der erste erzeugen konnte.[68][69]

Am 10. April 1923 stellte das Landgericht Frankenthal das Verfahren gegen die Unternehmensführung der BASF ein, da Zeugenaussagen und Gutachten keinen Nachweis auf eine Schuld oder fahrlässiges Verhalten ergeben hatten.[52]

Basierend auf den gesammelten Untersuchungsergebnissen der verschiedenen Kommissionen und Gutachter kamen verschiedene Faktoren zusammen, die so höchstwahrscheinlich zur Katastrophe führten: Die Einführung der Sprühtrocknung zu Beginn des Jahres 1921 führt zu einer Änderung der physikalischen Eigenschaften, die das ASN insgesamt empfindlicher gegenüber Initialzündungen machte. Es kam zur Anreicherung einer feinen Fraktion mit einem AN Gehalt von > 55 % insbesondere in den Randbereichen des Gebäudes OP 110, welche ausreichend empfindlich gegenüber dem Explosionsdruck der Perastralit-Sprengladungen war. Eine Sprengung, die zumindest teilweise innerhalb dieser AN-reichen Schicht erfolgte, löste die erste Explosion aus. Die feine Verteilung und thermische Anregung einer größeren Menge von ASN – mit korrektem Mischungsverhältnis aber geänderten physikalischen Werten – führte danach durch eine weitere Sprengkapsel zur zweiten Explosion.[71][69]

Exakt acht Jahrzehnte später, am 21. September 2001, starben 31 Menschen bei einer Ammoniumnitrat-Explosion in der Düngemittel-Fabrik AZF im französischen Toulouse.[72]

Verschwörungstheorien

Zwar kamen auch die Geheimdienste der Alliierten zu dem Ergebnis, dass es keine heimliche Kriegsforschung oder Lagerung von Sprengstoffen bei der BASF gegeben habe, doch immer wieder kursierten gegenteilige Behauptungen, angeheizt durch Spekulation und Gerüchte, das Deutschland auch weiterhin im Verborgenen an Waffen forschte. So schrieb die New York Times Ende Oktober 1921:

“... it might reasonably be suspected that experimenting of a secret nature was going on at the Oppau factory, which, it will be recalled, manufactured most of the chlorine and phosgene used by the Germans in their gas attacks during the war. The burden of proof should be upon the Badische Company to make out a case of confining its researches and energies to produce a peaceful industry. ...but when the fact is well known that there is an unrepentant and revengeful military party in Germany that looks to another war to restore her baleful power, and when the world believes that these dangerous reactionaries would welcome the discovery by their chemists of annihilating gases of enormous power, it is not inconceivable that the disaster of Oppau may have been due to covert experimenting by those chemists.”

„...es ist angemessen zu vermuten, dass es geheime Experimente in der Oppau-Fabrik gab, die, wie man sich erinnert, das meiste Chlor und Phosgen, das von den Deutschen für die Gasangriffe während des Krieges verwendete, herstellte. Die Beweislast liegt bei der Badischen Fabrik Argumente heranzuführen dass die Forschungen und Energien auf eine friedliche Industrie beschränkt sind. ... aber, wenn es bekannt ist, dass es eine reuelose und rachsüchtige militärische Gruppe in Deutschland gibt, die nach einem weiteren Krieg strebt, um ihre verderbliche Macht wieder zu erlangen, und wenn die Welt glaubt, dass diese gefährlichen Reaktionäre, die Entwicklung eines Vernichtungsgases von enormer Stärke durch ihre Chemiker begrüßen würden, ist es nicht unvorstellbar, dass das Desaster von Oppau durch geheime Experimente dieser Chemiker verursacht wurde.“

The New York Times[73]

Der Daily Telegraph und auch das Wall Street Journal spekulierten unmittelbar nach der Explosion, dass in Oppau ein neues Gas mit furchtbarer Explosionswirkung hergestellt worden war.[44][50] Noch 1961 berichtete eine australische Zeitung, die Stadt Oppau sei damals durch die Explosion eines geheimen deutschen Waffenlagers völlig zerstört und an neuer Stelle wieder aufgebaut worden.[74]

Gedenken

Auf dem Friedhof von Oppau wurde ein Gedenkstein errichtet. Zur Erinnerung an die Katastrophe trägt eine Straße innerhalb des BASF-Werksgeländes den Namen „Trichterstraße“; an ihr liegen noch heute viele Fertigungsstätten, in denen Düngemittel produziert werden. Auf dem Hauptfriedhof von Frankenthal existiert ein eigenes Sammelgrab mit Gedenkstein, in dem 42 Opfer des Unglücks, die aus dieser Nachbarstadt stammten, gemeinsam beigesetzt wurden. Auf dem Hauptfriedhof in Neustadt an der Weinstraße erinnert ein Denkmal an die 14 aus der Stadt kommenden Todesopfer. Ausstellungen zum Thema finden sich im Karl-Otto-Braun-Museum in Ludwigshafen-Oppau sowie im Stadtarchiv von Ludwigshafen. Unter dem Titel Oppauammoniak verfasste der expressionistische Dichter Franz Richard Behrens (1895–1977) ein Gedicht über das Unglück.[75]

Literatur

  • Tor E. Kristensen: A factual clarification and chemical-technical reassessment of the 1921 Oppau explosion disaster the unforeseen explosivity of porous ammonium sulfate nitrate fertilizer. In: Norwegian Defence Research Establishment /Forsvarets forskningsinstitutt (Hrsg.): FFI-RAPPORT. Nr. 16/01508, 2016, ISBN 978-82-464-2793-5, S. 1–67 (englisch, knowledgearc.net [PDF; 1,7 MB; abgerufen am 1. Januar 2020]).
  • Christian Haller: Das Explosionsunglück in der BASF vom 21. September 1921. Katastrophenwahrnehmung und -verarbeitung in Presse, Politik und Fachwelt. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Nr. 161, 2013, S. 325–375 (boa-bw.de [PDF]).
  • Die Macht der Synthese (1900–1925). In: Werner Abelshauser (Hrsg.): Die BASF – Eine Unternehmensgeschichte. C. H. Beck Verlag, München 2002, ISBN 3-406-49526-5 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Otto Köhler: …und heute die ganze Welt. Die Geschichte der IG Farben und ihrer Väter. Rasch und Röhring, Hamburg und Zürich 1986, ISBN 3-89136-081-9.
  • Lisa Sanner: „Als wäre das Ende der Welt da“. Die Explosionskatastrophen in der BASF 1921 und 1948 (= Veröffentlichungen des Stadtarchivs Ludwigshafen am Rhein. Nr. 43). Ludwigshafen 2015, ISBN 978-3-924667-47-4 (Dissertation LMU München unter dem Titel: Die Oppauer Explosion [21. September 1921] und die Ludwigshafener Kesselwagenexplosion [28. Juli 1948] in der BASF – eine Vergleichsstudie industrieller Katastrophen in Nachkriegszeiten).
Commons: Explosion des Oppauer Stickstoffwerkes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkung

Bei der Anzahl der – durch die Explosion verursachten – Todesfälle gibt es verschiedene Angaben: H. Kast führt den Bericht der Bayrischen Untersuchungskommission mit 509 Toten und 1917 Verletzten und die BASF Werkszeitung im Oktober 1921 mit 586 Toten und Vermissten und 1952 Verletzen an.[27] 1923 berichtet Lothar Wöhler von der TU Darmstadt über 565 Todesfälle,[30] der französische ARIA-Bericht aus dem Jahr 2008 gibt 561 Tote und 1952 Verletzte an,[38] während der FFI-Bericht von 2016 von mehr als 500 Toten spricht.[76] Die wohl genaueste Aufstellung mit 559 Toten und 1977 Verletzten wird 2013 durch Christian Haller gemacht. Danach wurden 140 Mitarbeiter der BASF, 298 Mitarbeiter von Fremdfirmen und 22 Menschen außerhalb des Werkes getötet. Vermisst blieben 38 Werksangehörige und 61 Mitarbeiter von Fremdfirmen.[23]

Einzelnachweise

  1. Die Abbildung stammt aus einer zeitgenössischen Fachzeitschrift von 1921 und zeigt (von Südwest nach Nordost) hinter dem Explosionstrichter und dem BASF-Werk Oppau den Rhein, die Mündung des Neckars und den Mannheimer Stadtteil Neckarstadt-West.
  2. F. Haber, G. Van Oordt: Über Bildung von Ammoniak aus den Elementen. (Vorläufige Mitteilung.). In: Zeitschrift für Anorganische und Allgemeine Chemie. Band 43, Nr. 1, 16. Januar 1905, S. 111–115, doi:10.1002/zaac.19050430111.
  3. F. Haber, G. van Oordt: Über die Bildung von Ammoniak den Elementen. In: Zeitschrift für Anorganische und Allgemeine Chemie. Band 44, Nr. 1, 4. April 1905, S. 341–378, doi:10.1002/zaac.19050440122.
  4. F. Haber, G. Van Oordt: Über die Bildung von Ammoniak aus den Elementen. In: Zeitschrift für Anorganische und Allgemeine Chemie. Band 47, Nr. 1, 3. Oktober 1905, S. 42–44, doi:10.1002/zaac.19050470106.
  5. Patent DE235421A: Verfahren zur synthetischen Darstellung von Ammoniak aus den Elementen. Veröffentlicht am 13. Oktober 1908, Anmelder: Badischen Anilin- & Soda-Fabrik.
  6. a b Tor E. Kristensen: A factual clarification and chemical-technical reassessment of the 1921 Oppau explosion disaster the unforeseen explosivity of porous ammonium sulfate nitrate fertilizer. In: Norwegian Defence Research Establishment /Forsvarets forskningsinstitutt (Hrsg.): FFI-RAPPORT. Nr. 16/01508, 2016, ISBN 978-82-464-2793-5, S. 16–17 (englisch).
  7. 1913 / First Ammonia Synthesis Plant. In: basf.com. 2020, abgerufen am 12. Januar 2020 (englisch).
  8. a b Christian Haller: Das Explosionsunglück in der BASF vom 21. September 1921. Katastrophenwahrnehmung und -verarbeitung in Presse, Politik und Fachwelt. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Nr. 161, 2013, S. 347–348.
  9. Max Appl: Ammonia, 2. Production Processes. In: Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry. Band 3. VCH Verlagsgesellschaft mbH, Weinheim 2012, S. 141, doi:10.1002/14356007.o02_o11.
  10. a b Geschichte. 1902–1924. Auf: basf.com, archiviert vom Original am 28. Februar 2017; abgerufen am 1. April 2015.
  11. Werner Abelshauser: Die BASF – Eine Unternehmensgeschichte. 3. Auflage. C. H. Beck, München 2007, ISBN 3-406-49526-5, S. 171–172.
  12. Werner Abelshauser: Die BASF – Eine Unternehmensgeschichte. 3. Auflage. C. H. Beck, München 2007, ISBN 3-406-49526-5, S. 176.
  13. Werner Abelshauser: Die BASF – Eine Unternehmensgeschichte. 3. Auflage. C. H. Beck, München 2007, ISBN 3-406-49526-5, S. 179–180.
  14. Werner Abelshauser: Die BASF – Eine Unternehmensgeschichte. 3. Auflage. C. H. Beck, München 2007, ISBN 3-406-49526-5, S. 177.
  15. Werner Abelshauser: Die BASF – Eine Unternehmensgeschichte. 3. Auflage. C. H. Beck, München 2007, ISBN 3-406-49526-5, S. 173.
  16. Werner Abelshauser: Die BASF – Eine Unternehmensgeschichte. 3. Auflage. C. H. Beck, München 2007, ISBN 3-406-49526-5, S. 188.
  17. Werner Abelshauser: Die BASF – Eine Unternehmensgeschichte. 3. Auflage. C. H. Beck, München 2007, ISBN 3-406-49526-5, S. 189.
  18. Werner Abelshauser: Die BASF – Eine Unternehmensgeschichte. 3. Auflage. C. H. Beck, München 2007, ISBN 3-406-49526-5, S. 195.
  19. Christian Haller: Das Explosionsunglück in der BASF vom 21. September 1921. Katastrophenwahrnehmung und -verarbeitung in Presse, Politik und Fachwelt. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Nr. 161, 2013, S. 349.
  20. a b c Christian Haller: Das Explosionsunglück in der BASF vom 21. September 1921. Katastrophenwahrnehmung und -verarbeitung in Presse, Politik und Fachwelt. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Nr. 161, 2013, S. 351–352.
  21. Werner Abelshauser: Die BASF – Eine Unternehmensgeschichte. 3. Auflage. C. H. Beck, München 2007, ISBN 3-406-49526-5, S. 196.
  22. Werner Abelshauser: Die BASF – Eine Unternehmensgeschichte. 3. Auflage. C. H. Beck, München 2007, ISBN 3-406-49526-5, S. 206–208.
  23. a b c d Christian Haller: Das Explosionsunglück in der BASF vom 21. September 1921. Katastrophenwahrnehmung und -verarbeitung in Presse, Politik und Fachwelt. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Nr. 161, 2013, S. 327–328.
  24. a b c d e f g h i j k H. Kast: Die Explosion in Oppau am 21. September 1921 und die Tätigkeit der Chemisch-Technischen Reichsanstalt. Sonderausgabe. In: Zeitschrift für das gesamte Schieß- und Sprengstoffwesen. Band 20, Nr. 12, 1925, S. 5–8. Online
  25. Werner Abelshauser: Die BASF – Eine Unternehmensgeschichte. 3. Auflage. C. H. Beck, München 2007, ISBN 3-406-49526-5, S. 194.
  26. Werner Abelshauser: Die BASF – Eine Unternehmensgeschichte. 3. Auflage. C. H. Beck, München 2007, ISBN 3-406-49526-5, S. 204.
  27. a b c d e f g h Hermann Kast: Die Explosion in Oppau am 21. September 1921 und die Tätigkeit der Chemisch-Technischen Reichsanstalt. Sonderausgabe. In: Zeitschrift für das gesamte Schieß- und Sprengstoffwesen. Band 20, Nr. 11, 1925, S. 1–4. Online
  28. a b Tor E. Kristensen: A factual clarification and chemical-technical reassessment of the 1921 Oppau explosion disaster the unforeseen explosivity of porous ammonium sulfate nitrate fertilizer. In: Norwegian Defence Research Establishment /Forsvarets forskningsinstitutt (Hrsg.): FFI-RAPPORT. Nr. 16/01508, 2016, ISBN 978-82-464-2793-5, S. 20 (englisch).
  29. a b c d e Werner Abelshauser: Die BASF – Eine Unternehmensgeschichte. 3. Auflage. C. H. Beck, München 2007, ISBN 3-406-49526-5, S. 209–210.
  30. a b c d e f g h i j Lothar Wöhler: Miszellen aus meiner explosiv-chemischen Tätigkeit der letzten Jahre. In: Zeitschrift für Angewandte Chemie. Band 37, Nr. 29, 17. Juli 1924, S. 497–502, doi:10.1002/ange.19240372904.
  31. a b c d Christian Haller: Das Explosionsunglück in der BASF vom 21. September 1921. Katastrophenwahrnehmung und -verarbeitung in Presse, Politik und Fachwelt. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Nr. 161, 2013, S. 362–363.
  32. Christian Haller: Das Explosionsunglück in der BASF vom 21. September 1921. Katastrophenwahrnehmung und -verarbeitung in Presse, Politik und Fachwelt. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Nr. 161, 2013, S. 342.
  33. Tor E. Kristensen: A factual clarification and chemical-technical reassessment of the 1921 Oppau explosion disaster the unforeseen explosivity of porous ammonium sulfate nitrate fertilizer. In: Norwegian Defence Research Establishment /Forsvarets forskningsinstitutt (Hrsg.): FFI-RAPPORT. Nr. 16/01508, 2016, ISBN 978-82-464-2793-5, S. 30 (englisch).
  34. Christian Haller: Das Explosionsunglück in der BASF vom 21. September 1921. Katastrophenwahrnehmung und -verarbeitung in Presse, Politik und Fachwelt. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Nr. 161, 2013, S. 366.
  35. Tor E. Kristensen: A factual clarification and chemical-technical reassessment of the 1921 Oppau explosion disaster the unforeseen explosivity of porous ammonium sulfate nitrate fertilizer. In: Norwegian Defence Research Establishment /Forsvarets forskningsinstitutt (Hrsg.): FFI-RAPPORT. Nr. 16/01508, 2016, ISBN 978-82-464-2793-5, S. 9 (englisch).
  36. Christian Haller: Das Explosionsunglück in der BASF vom 21. September 1921. Katastrophenwahrnehmung und -verarbeitung in Presse, Politik und Fachwelt. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Nr. 161, 2013, S. 356.
  37. a b Mannigfaltiges. In: Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger. Nr. 222, 22. September 1921, S. 3 (uni-mannheim.de [abgerufen am 28. Januar 2020]).
  38. a b Oppau – [Rhénanie] Germany. Explosion in a nitrogenous fertiliser plant 21 September 1921. In: ARIA No. 14373. French Ministry of Environment - DPPR / SEI / BARPI, März 2008, abgerufen am 3. Januar 2020.
  39. Die Zerstörung der originalen Dom-Fenster. Auf: worms.de, abgerufen am 11. August 2016.
  40. 21.9.1921: Katastrophe bei BASF. Deutsche Welle, KalenderBlatt 21. September, 21. September 2005, abgerufen am 6. Oktober 2013.
  41. Christian Haller: Das Explosionsunglück in der BASF vom 21. September 1921. Katastrophenwahrnehmung und -verarbeitung in Presse, Politik und Fachwelt. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Nr. 161, 2013, S. 326.
  42. a b c d Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz: 21.09.1921. In: landeshauptarchiv.de. 19. Juni 2018, abgerufen am 11. Januar 2020.
  43. a b Christian Haller: Das Explosionsunglück in der BASF vom 21. September 1921. Katastrophenwahrnehmung und -verarbeitung in Presse, Politik und Fachwelt. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Nr. 161, 2013, S. 364.
  44. a b Christian Haller: Das Explosionsunglück in der BASF vom 21. September 1921. Katastrophenwahrnehmung und -verarbeitung in Presse, Politik und Fachwelt. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Nr. 161, 2013, S. 337.
  45. Tor E. Kristensen: A factual clarification and chemical-technical reassessment of the 1921 Oppau explosion disaster the unforeseen explosivity of porous ammonium sulfate nitrate fertilizer. In: Norwegian Defence Research Establishment /Forsvarets forskningsinstitutt (Hrsg.): FFI-RAPPORT. Nr. 16/01508, 2016, ISBN 978-82-464-2793-5, S. 19 (englisch).
  46. Christian Haller: Das Explosionsunglück in der BASF vom 21. September 1921. Katastrophenwahrnehmung und -verarbeitung in Presse, Politik und Fachwelt. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Nr. 161, 2013, S. 333.
  47. Christian Haller: Das Explosionsunglück in der BASF vom 21. September 1921. Katastrophenwahrnehmung und -verarbeitung in Presse, Politik und Fachwelt. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Nr. 161, 2013, S. 334–335.
  48. Mannigfaltiges. In: Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger. Nr. 223, 23. September 1921, S. 3 (uni-mannheim.de [abgerufen am 20. Januar 2020]).
  49. a b c d Werner Abelshauser: Die BASF – Eine Unternehmensgeschichte. 3. Auflage. C. H. Beck, München 2007, ISBN 3-406-49526-5, S. 211–212.
  50. a b Christian Haller: Das Explosionsunglück in der BASF vom 21. September 1921. Katastrophenwahrnehmung und -verarbeitung in Presse, Politik und Fachwelt. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Nr. 161, 2013, S. 340.
  51. Marianne Ertel (Hrsg.): Ludwigshafen am Rhein – Eine literarische Spurensuche. Stadtbibliothek Ludwigshafen am Rhein, Ludwigshafen 2003, ISBN 3-924667-36-5.
  52. a b c Christian Haller: Das Explosionsunglück in der BASF vom 21. September 1921. Katastrophenwahrnehmung und -verarbeitung in Presse, Politik und Fachwelt. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Nr. 161, 2013, S. 367–369.
  53. Christian Haller: Das Explosionsunglück in der BASF vom 21. September 1921. Katastrophenwahrnehmung und -verarbeitung in Presse, Politik und Fachwelt. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Nr. 161, 2013, S. 341.
  54. a b Christian Haller: Das Explosionsunglück in der BASF vom 21. September 1921. Katastrophenwahrnehmung und -verarbeitung in Presse, Politik und Fachwelt. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Nr. 161, 2013, S. 344–345.
  55. Christian Haller: Das Explosionsunglück in der BASF vom 21. September 1921. Katastrophenwahrnehmung und -verarbeitung in Presse, Politik und Fachwelt. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Nr. 161, 2013, S. 369–371.
  56. Joseph Borkin: The crime and punishment of I.G. Farben. 1979 (englisch, bibliotecapleyades.net [abgerufen am 1. Februar 2020]).
  57. Christian Haller: Das Explosionsunglück in der BASF vom 21. September 1921. Katastrophenwahrnehmung und -verarbeitung in Presse, Politik und Fachwelt. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Nr. 161, 2013, S. 358.
  58. Tor E. Kristensen: A factual clarification and chemical-technical reassessment of the 1921 Oppau explosion disaster the unforeseen explosivity of porous ammonium sulfate nitrate fertilizer. In: Norwegian Defence Research Establishment /Forsvarets forskningsinstitutt (Hrsg.): FFI-RAPPORT. Nr. 16/01508, 2016, ISBN 978-82-464-2793-5, S. 12 (englisch).
  59. a b Christian Haller: Das Explosionsunglück in der BASF vom 21. September 1921. Katastrophenwahrnehmung und -verarbeitung in Presse, Politik und Fachwelt. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Nr. 161, 2013, S. 359–360.
  60. Tor E. Kristensen: A factual clarification and chemical-technical reassessment of the 1921 Oppau explosion disaster the unforeseen explosivity of porous ammonium sulfate nitrate fertilizer. In: Norwegian Defence Research Establishment /Forsvarets forskningsinstitutt (Hrsg.): FFI-RAPPORT. Nr. 16/01508, 2016, ISBN 978-82-464-2793-5, S. 13 (englisch).
  61. a b H. Kast: Die Explosion in Oppau am 21. September 1921 und die Tätigkeit der Chemisch-Technischen Reichsanstalt. Sonderausgabe. In: Zeitschrift für das gesamte Schieß- und Sprengstoffwesen. Band 21, Nr. 5, 1926, S. 25–28.
  62. a b H. Kast: Die Explosion in Oppau am 21. September 1921 und die Tätigkeit der Chemisch-Technischen Reichsanstalt. Sonderausgabe. In: Zeitschrift für das gesamte Schieß- und Sprengstoffwesen. Band 21, Nr. 6, 1926, S. 29–32.
  63. a b c H. Kast: Die Explosion in Oppau am 21. September 1921 und die Tätigkeit der Chemisch-Technischen Reichsanstalt. Sonderausgabe. In: Zeitschrift für das gesamte Schieß- und Sprengstoffwesen. Band 21, Nr. 7, 1926, S. 33–36.
  64. a b c H. Kast: Die Explosion in Oppau am 21. September 1921 und die Tätigkeit der Chemisch-Technischen Reichsanstalt. Sonderausgabe. In: Zeitschrift für das gesamte Schieß- und Sprengstoffwesen. Band 21, Nr. 8, 1926, S. 37–40.
  65. a b c H. Kast: Die Explosion in Oppau am 21. September 1921 und die Tätigkeit der Chemisch-Technischen Reichsanstalt. Sonderausgabe. In: Zeitschrift für das gesamte Schieß- und Sprengstoffwesen. Band 21, Nr. 9, 1926, S. 41–43.
  66. H. Kast: Die Explosion in Oppau am 21. September 1921 und die Tätigkeit der Chemisch-Technischen Reichsanstalt. Sonderausgabe. In: Zeitschrift für das gesamte Schieß- und Sprengstoffwesen. Band 21, Nr. 1, 1926, S. 9–12.
  67. H. Kast: Die Explosion in Oppau am 21. September 1921 und die Tätigkeit der Chemisch-Technischen Reichsanstalt. Sonderausgabe. In: Zeitschrift für das gesamte Schieß- und Sprengstoffwesen. Band 21, Nr. 2, 1926, S. 13–16.
  68. a b c H. Kast: Die Explosion in Oppau am 21. September 1921 und die Tätigkeit der Chemisch-Technischen Reichsanstalt. Sonderausgabe. In: Zeitschrift für das gesamte Schieß- und Sprengstoffwesen. Band 21, Nr. 3, 1926, S. 17–20.
  69. a b c H. Kast: Die Explosion in Oppau am 21. September 1921 und die Tätigkeit der Chemisch-Technischen Reichsanstalt. Sonderausgabe. In: Zeitschrift für das gesamte Schieß- und Sprengstoffwesen. Band 21, Nr. 4, 1926, S. 21–24.
  70. Christian Haller: Das Explosionsunglück in der BASF vom 21. September 1921. Katastrophenwahrnehmung und -verarbeitung in Presse, Politik und Fachwelt. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Nr. 161, 2013, S. 365.
  71. Ulrich Hörcher: Oppau 1921: Old Facts Revisited. In: Chemical Engineering Transaction. Band 48, 2016, S. 745–750 ([1] [PDF; abgerufen am 26. Januar 2020]).
  72. Hans Schuh: Das Rätsel von Toulouse. In: Die Zeit Nr. 41. 2001, S. 39, abgerufen am 9. November 2018.
  73. TimesMachine. In: The New York Times. The New York Times, 20, abgerufen am 19. Januar 2020.
  74. Explosion at Oppau: Day the Rhine was filled with Thunder. In: The News. 23. Mai 1961 (sinngemäß wiedergegeben aus: Werner Abelshauser (Hrsg.): Die BASF – Eine Unternehmensgeschichte, 2002, S. 212, Anmerkung 269).
  75. Carsten Heinisch: 101 Rück-Blicke: Erinnerungen an Tage. Oppauammoniak. BoD – Books on Demand, 2010, ISBN 3-8391-2895-1, S. 149 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  76. Tor E. Kristensen: A factual clarification and chemical-technical reassessment of the 1921 Oppau explosion disaster the unforeseen explosivity of porous ammonium sulfate nitrate fertilizer. In: Norwegian Defence Research Establishment /Forsvarets forskningsinstitutt (Hrsg.): FFI-RAPPORT. Nr. 16/01508, 2016, ISBN 978-82-464-2793-5, S. 3 (englisch).

Koordinaten: 49° 31′ 4″ N, 8° 25′ 6″ O