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Die Literatur dieser Zeit beschäftigte sich vor allem mit folgenden Bereichen:
der wissenschaftlichen Literatur: Sie umfasste vor allem die Medizin, Astronomie und die Mathematik;
der schönen Literatur mit einer Fülle von Erzählungen und Märchen;
religiöse Texte.
Recht selten sind (quasi-)alltägliche Texte überliefert, die einen besseren Einblick in die damalige Lebensweise geben. Umfassendster Lieferant an Quellen dieser Art ist der Brunnen von Deir el-Medina, dem Arbeiterdorf des Tales der Könige, der nach gescheiterten Versuchen auf Wasser zu treffen, mit Ostraka verfüllt wurde. Bei der Bewertung der Quellen aus Deir el-Medina darf nicht vergessen werden, dass dessen Bewohnerschaft verhältnismäßig privilegiert war. Sonst überliefert sind beispielsweise Übungstexte aus Schreibschulen, die zum einen das Pensum der Schüler und ihr Verhältnis zu den Lehrern zeigen und zum anderen inhaltlich oft die besondere Stellung der Schreiber in der Gesellschaft herausstellen.
Die Fähigkeit zum Schreiben besaß nicht jeder im Lande. So gab es hohe Stellen an Königshäusern als Schreiber. Die Grundfarben des Schreibers waren Schwarz und Rot.
Hieroglyphen werden von den Ägyptern selbst als ein Geschenk der Götter und als heilig betrachtet. Hieroglyphen (nicht deren Kursive) wurden primär zum Anbringen von Texten an z. B. Tempelwänden, Heiligtümern oder in Gräbern verwendet. Daher rührt vermutlich auch ihr Name, griechisch hieros, heilig, und glyphein, einmeißeln. Aber auch die eigene Geschichte wird aufgezeichnet, Königslisten, Hochzeiten und Schlachten werden niedergeschrieben. Verkaufs- und Eheverträge werden erstellt und eine Fülle an literarischen Werken angefertigt – diese allerdings üblicherweise in kursiven Schriften. Das bekannteste Literaturdenkmal ist das Totenbuch der 19. Dynastie aus dem 13. Jahrhundert v. Chr.. Gleichfalls entstehen geographische und naturwissenschaftliche Dokumente, Schriften über Pharmazie, Medizin, Weissagekunst, Magie, Küche, Astronomie und Zeitmessung. Bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. wird statt des Mondkalenders der Sonnenkalender mit 365 1/4 Tagen pro Jahr eingeführt.
Metjen (auch Methen oder Meten) war ein hoher Beamter unter Snofru (um 2639–2604 v. Chr.) und lebte am Übergang von der dritten zur vierten Dynastie. Seine vollständig erhaltene und mit Inschriften und Reliefs geschmückte Grabkapelle wurde 1842-45 von Carl Richard Lepsius in Nord-Saqqara gefunden und vollständig nach Berlin gebracht. Metjen war auch für den Totenkult der Königsmutter Nimaathapi verantwortlich. Die Inschriften in der Grabkapelle enthalten die Biographie des Metjen und bilden den ältesten erzählenden Text der Altägyptischen Literatur.
Literatur
K. B. Goedecken: Eine Betrachtung der Inschriften des Meten, Wiesbaden 1976