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Religiöse Speisevorschriften

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Religiöse Speisevorschriften sind Regeln innerhalb bestimmter Religionsgemeinschaften, die sich auf die Auswahl von Nahrungsmitteln (Nahrungstabu), ihre Zubereitung, ihren Genuss bzw. Nicht-Genuss (Fasten) beziehen. Auch die Reihenfolge der Speisen bei einer Mahlzeit oder der Ort der Mahlzeit kann Thema von Speisevorschriften sein. Die Verbindlichkeit solcher Regeln kann sehr unterschiedlich gehandhabt werden; die Abgrenzung zum Brauchtum ist nicht immer deutlich. An Feiertagen gelten vielfach spezielle Speisevorschriften.

Speisevorschriften als Thema der Religionswissenschaft

Speisevorschriften stiften Identität. Mit der Auswahl der Nahrung entwirft eine Kultur ein Bild von sich selbst und tritt damit anderen Kulturen gegenüber (Philippe Borgeaud). Typisch ist, dass durch Speisevorschriften Gegensätze geschaffen werden:

  • Was in einer Religion als Speise verboten ist, wird in einer anderen Religionsgemeinschaft verzehrt.
  • Was sonst erlaubt und üblich ist, darf in einer besonderen Situation nicht gegessen werden.

Speisegebote gehen oft mit Reinheitskonzeptionen einher; man isst reine Nahrung und befindet sich selbst in einem Zustand der Reinheit. Diese kultische Reinheit ist allerdings ein Ideal, das durch Befolgung aller Regeln erreicht würde. Sie ist kein Dauerzustand. Um den Kern der Speisevorschriften lagern sich oft weitere Gebote, die dazu dienen, beim Essen Abstand zu Fremden zu halten.[1]

Speisevorschriften im Christentum

Die christlichen Religion kennt eine heilige Mahlzeit (Eucharistie), die zunächst mit einem gemeinsamen Essen (Agape) verbunden war. Um Tischgemeinschaft herzustellen, war es in der Urgemeinde notwendig, Ernährungsstile von Christen verschiedener kultureller Hintergründe zu vereinbaren, insbesondere von Juden unterschiedlicher Observanz und Nichtjuden (vgl. Biblische Speisegebote).

Fragen, die in anderen Religionen bei jeder Mahlzeit relevant sind, sind unter den christlichen Konfessionen in Bezug auf das heilige Mahl kontrovers: Was wird gegessen (Hostie oder gesäuertes Brot) und getrunken (Wein oder Traubensaft)? Wie bereitet man sich vor (Eucharistische Nüchternheit)? Wer darf teilnehmen? Wer steht der Feier vor, und wie erfolgt die Verteilung der Speise?

Darüber hinaus kennen viele christliche Konfessionen Speisevorschriften für Fastenzeiten und -tage sowie Abstinenzgebote für bestimmte Lebensmittel.

Katholizismus

Katalanisches Karfreitagsessen: Stockfisch mit Eiern und Rosinen

An allen Freitagen, die nicht gebotene Feiertage sind, sowie am Aschermittwoch gilt in der Römisch-katholischen Kirche ein Abstinenzgebot: Fleischgenuss ist verboten, Eier und Milchspeisen dagegen erlaubt (Apostolische Konstitution Paenitemini[2]). Die Bischofskonferenzen sind aber zu teilkirchlicher Regelung ermächtigt und können neben der Abstinenz von Fleisch andere Formen des Konsumverzichts und der christlichen Lebensgestaltung zulassen (Freitagsopfer).[3]

Orthodoxie

In der Orthodoxie gelten Mittwoch und Freitag als wöchentliche Fastentage, außerdem gibt es im Kirchenjahr mehrwöchige Fastenzeiten, am wichtigsten ist die 40-tägige vorösterliche Fastenzeit. Es gibt drei Fastenkategorien:[4]

  1. Keine tierischen Produkte und weder Öl noch Wein;
  2. Keine tierischen Produkte, aber Öl und Wein;
  3. Keine tierischen Produkte, aber Öl, Wein und Fisch.

Im Einzelnen sind die Fastengebräuche der orthodoxen Kirchen unterschiedlich, außerdem wird das Fasten für jeden Gläubigen individuell angepasst.

Eine Sonderstellung hat die Äthiopisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche. Die Mitglieder befolgen die biblischen Speisegebote, indem sie Schweinefleisch und das Fleisch anderer „unreiner“ Tiere nicht essen; zum Verzehr geeignete Tiere werden vom christlichen Metzger geschächtet, wobei er über dem Schlachttier das Kreuzzeichen macht und die Formel „Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, ein Gott“ spricht.[5] Fische und Meeresfrüchte spielen für äthiopische Christen in der Ernährung praktisch kaum eine Rolle, die Frage ihrer Genießbarkeit stellt sich daher nicht.

Protestantismus

In den aus der Reformation hervorgegangenen Kirchen gibt es keine Speisevorschriften. So befasst sich Artikel 26 des Augsburger Bekenntnisses mit der „Unterscheidung der Speisen“ (De discrimine ciborum) und lehrt: „… es wird also nicht das Fasten verworfen, sondern daß man daraus, zur Verwirrung der Gewissen, ein notwendiges Tun für bestimmte Tage und Speisen gemacht hat.“[6]

Viele Angehörige von evangelischen Freikirchen verzichten aber auf die Genussmittel Tabak und Alkohol. Die Mitglieder der Heilsarmee legen bei ihrem Eintritt ein Gelübde ab, das sie zur Enthaltsamkeit von „alkoholischen Getränken, Tabak, von nicht ärztlich verschriebenen Drogen … und allem, was meinem Körper, meine Seele oder meinen Geist abhängig machen könnte“ verpflichtet.[7]

Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gibt der gesunden Ernährung große Bedeutung, ohne aber den Mitgliedern eine bestimmte Ernährungsweise vorzuschreiben. Sofern die Mitglieder Fleisch essen, werden die biblischen Speisegebote befolgt und nur reine Tiere verzehrt. Ellen G. White war durch ihre Lektüre des Alten Testaments geprägt. Zwar hatte sie Sympathien für eine vegetarische Ernährung, dann gestattete sie aber das Fleisch reiner Tiere und warnte vor Schweinefleisch.[8] Etwa ein Drittel der Mitglieder sind Lacto-Ovo-Vegetarier. 10 % ernähren sich vegan und 10 % sind Pescovegetarier. Die General Conference rät zum Verzicht auf Fleisch, Fisch und Geflügel und zu einer Diät, die auf Vollkornprodukten, Gemüse, Obst, Körnern und Nüssen beruht. Abstinenz von Tee, Kaffee und koffeinhaltigen Getränken wird empfohlen, ist aber nicht verpflichtend. Vielfach werden scharfe Gewürze und intensiv schmeckende Käsesorten wie Roquefort gemieden.[9] Verzicht auf Herstellung, Handel und Konsum von Alkohol ist Teil des Taufversprechens.[10]

Mormonismus

Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage rät allgemein zu einer gesunden Ernährungsweise, lehrt aber auch konkrete Speisevorschriften aufgrund einer Neuoffenbarung (Wort der Weisheit). Verpflichtend ist der Verzicht auf Alkohol, Kaffee, Tee, Tabak und Drogen. Im 19. Jahrhundert waren diese Verbote von geringerer Bedeutung, aber 1901 begann die Kirche, dafür zu werben. 1921 war ihre Befolgung eine Bedingung für die Zulassung zum Tempel.[11]

Zu Energydrinks und zu koffeinhaltigen Softdrinks gibt es verschiedene Meinungen.[12]

Speisevorschriften im Judentum

Bei den jüdischen Speisevorschriften kommen zwei Motive zusammen:[13]

  • Mary Douglas entwickelte eine weithin akzeptierte Interpretation der biblischen Speisegebote (Purity and Danger, 1966). Die Heiligkeit des Volkes Israel erfordere es, sich von Nichtisraeliten zu unterscheiden; dem diene die Befolgung von Nahrungstabus mit dem besonderen Akzent auf dem Schweinefleisch- und Bluttabu.
  • Die Vorschriften für den Verzehr von heiliger Speise (Opferfleisch) durch jüdische Priester am Jerusalemer Tempel wurden auf den Verzehr profaner Speise durch Laien bezogen. In der Tora (bzw. in historisch-kritischer Sicht: der Priesterschrift) wurde für den Fall, dass Laien Opferfleisch aus dem Tempelareal heraustrugen, um es zu verzehren, die Kontamination dieser heiligen Speise durch Berührung mit Unreinem streng verboten (Lev 7,19–21 EU). Jacob Neusner vertrat hierzu die viel rezipierte These, dass die Religionspartei der Pharisäer im 1. Jahrhundert n. Chr. diesen Sonderfall, wo priesterliche Reinheitsgebote für Laien galten, auf jede Mahlzeit ausdehnten. „Deshalb musste man säkulare Speise (normale, alltägliche Mahlzeiten) in einem Zustand ritueller Reinheit einnehmen, als wäre man Priester im Tempel. Die Pharisäer maßten sich – und damit allen Juden – den Status von Tempelpriestern an, und vollzogen Handlungen, die Priestern vorbehalten waren, aufgrund dieses Status.“[14] Dazu gehörte z. B. die rituelle Reinigung der Hände (Netilat Jadajim) und des Essgeschirrs. Jesus von Nazareth und die Urgemeinde lehnten das ab. Nach Darstellung des Markusevangeliums (Mk 7,3 EU) war das Händewaschen vor dem Essen geradezu ein jüdischer identity marker oder boundary marker und demnach eine weit verbreitete Praxis.[15] Nachdem römische Legionäre im Jahr 70 n. Chr. den Tempel zerstört hatten, gab es keine heilige Speise mehr, und die besondere Lebensform der jüdischen Priesterschaft konnte nur rudimentär weiter praktiziert werden. Das rabbinische Judentum transformierte die Reinheitsvorschriften in ein Konzept von Heiligkeit, das auch ohne Tempel Bestand hatte: „Der Talmud sagt: Der Esstisch ist wie der Altar im Tempel. Der ganze Prozess des Essens wird so in eine reiche, wunderbare Zeremonie verwandelt. Wir sind gehalten, unsere Hände zu waschen, nicht einfach um sie zu reinigen, sondern weil die Priester vor der Opferung ihre Hände wuschen. Salz wird über das Brot gesprenkelt, bevor wir essen, so wie das antike Opfer gesalzen wurde.“[16]

Orthodoxes Judentum

Lehrvorführung von Laboruntersuchungen bei der Koscher-Zertifizierung

Die folgende Darstellung der Kaschrut orientiert sich an den Grundsätzen der Orthodox Union (als eines großen Zertifizierers koscherer Produkte) und des ehemaligen israelischen Oberrabbiners Israel Meir Lau:

Die rabbinische Tradition präzisierte die biblischen Listen reiner und unreiner Tiere an einigen Punkten. An die Stelle der (teils schwer verständlichen) Listen unreiner Vögel in der Tora z. B. tritt ein Traditionswissen (mesorah), welches Geflügel gegessen werden kann.[17] Ein reines Tier, etwa Rind, Schaf oder Geflügel, wird geschächtet. Ein Sachverständiger untersucht die inneren Organe auf Auffälligkeiten (bedikah), in dieser Hinsicht tadelloses Fleisch erhält das Prädikat glatt koscher. Bestimmte Blutgefäße, Nerven und Fettstücke werden herausgeschnitten (nikkur). Dann wird z. B. durch Einsalzen das Blut entfernt. Das Koscher-Zertifikat (Hechscher) garantiert dem Verbraucher, dass diese Verarbeitungsschritte korrekt durchgeführt wurden.[18] Eier von koscherem Geflügel sind koscher, wenn sie keine Blutspuren haben, wodurch man sich vor der Verwendung in der Küche durch Aufschlagen überzeugt. Bei Milch reichen die staatlichen Qualitätsstandards nach Mehrheitsmeinung aus, um sie als koscher zu betrachten, aber sowohl Hart- als auch Weichkäse braucht ein Koscher-Zertifikat.[18] Gegessen werden Fische, die Schuppen aufweisen, aber keinerlei Meeresfrüchte. Ein besonderes Koscher-Zertifikat ist bei Fischen nicht nötig, aber um sich zu vergewissern, dass der Fisch voll ausgebildete Schuppen hat, kauft man Filet mit Haut. Geräucherter Fisch kann wie alle verarbeiteten Lebensmittel problematisch sein.[18]

Kaschern von Küchenutensilien vor Pessach (Bnei Brak, Israel)

Rohes Obst und Gemüse ist zum Genuss erlaubt, sofern man es auf Schädlingsbefall untersucht hat. Koscherer Wein, der im häuslichen Ritual eine wichtige Rolle spielt, erfordert eine rabbinische Überwachung des gesamten Herstellungsprozesses. Dies betrifft auch Traubensaft, Branntwein und Likör. Auch für Bäckereien existiert eine rabbinische Überwachung und Zertifizierung.[18]

Bei verarbeiteten Nahrungsmitteln ist das Konzept der koscheren Küche wichtig. Im Privathaushalt bedeutet das, außer bei Vegetariern, dass es zwei Sätze Küchengeräte für Fleisch und Geflügel einerseits, Milchprodukte andererseits gibt. Sie werden auch getrennt gereinigt.[18] Wenn Küchengeräte mit unreinen Speisen in Kontakt kommen, werden sie selbst unrein und müssen gekaschert werden: Metall durch große Hitze, Glas durch Wasserbad; bei elektrischen Geräten (Ofen, Spülmaschine, Mikrowelle) erfolgt das Kaschern in mehreren Stufen.[19]

In einem nicht-koscheren Umfeld (Hotel, Büro) kann das übliche Essgeschirr, auch Porzellan, für kalte koschere Gerichte verwendet werden. Essgeschirr aus Plastik, Pappe, Glas gilt als unproblematisch.[20] Ein Heißgetränk könnte aus einem Glas getrunken werden, doch ein Einmalbecher wäre vorzuziehen.[19]

Chassidisches Judentum

In den Vereinigten Staaten befolgen chassidische Juden eine besonders strikte Auslegung der Kaschrut. Die Anpassung an die amerikanische Mehrheitskultur wird als Bedrohung der eigenen Identität wahrgenommen, die Kaschrut als Schutz dagegen. Nur Lebensmittel mit einem chassidischen Koscher-Zertifikat werden in der Küche verwendet, und die Zertifizierung wird auf Lebensmittel ausgeweitet, die nach Mehrheitsmeinung diese nicht benötigen, wie Gemüse oder Milch.[13]

Liberales Judentum

Die von Kaufmann Kohler nach New York einberufene Konferenz von Rabbinern der Reformjudentums beschloss 1885 als eines ihrer Prinzipien in der Pittsburgh Platform: „Wir sind überzeugt, dass alle mosaischen und rabbinischen Gesetze, die die Ernährung, die priesterliche Reinheit und die Bekleidung regeln, in Zeiten und unter dem Einfluss von Ideen entstanden sind, die unserer heutigen Mentalität und Spiritualität völlig fremd sind. Sie erfüllen den modernen Juden nicht mit dem Gedanken priesterlicher Heiligkeit; ihre Befolgung in der heutigen Zeit ist mehr ein Hindernis als eine Hilfe zu moderner spiritueller Erhebung.“[21]

Seitdem hat sich die Reformbewegung traditionellen Positionen angenähert. Doch gelten Speisevorschriften als Sache der persönlichen, bzw. familiären Entscheidung, wobei verschiedene Gesichtspunkte eine Rolle spielen: Identifikation mit der weltweiten jüdischen Gemeinschaft und der jüdischen Tradition, ethische Disziplin beim Essen im Blick auf Knappheit von Nahrungsmitteln weltweit, ein offenes Haus, in dem jeder jüdische Gast an der Mahlzeit teilnehmen kann.[22]

Jewish Renewal

Auf Arthur Waskow geht das Konzept Eco-Kaschrut zurück, das jüdische Speisevorschriften und Nachhaltigkeit in Verbindung bringt: „Ist es eco-koscher, Gemüse und Obst zu essen, bei deren Anbau der Erdboden mit Pestiziden getränkt wurde? Ist es eco-koscher, Schabbat-Kiddusch-Wein aus Plastikbechern zu trinken, die nicht biologisch abbaubar sind?“[23] Waskow entwickelte diese Argumentation erstmals 1987 in einem Beitrag für die Zeitschrift Reconstructionist als „ethische Kaschrut“. Die Begriffsprägung Eco-Kaschrut stammt von Zalman Schachter-Shalomi, der in den 1970er Jahren unter diesem Stichwort die Frage diskutierte, ob Einwegflaschen der Kaschrut wirklich besser entsprächen als Mehrwegflaschen, wie es die Halacha damals beurteilte.[24] Mit Ausnahme der Haredim, hat Eco-Kaschrut mittlerweile in den meisten jüdischen Denominationen Aktivisten.[25]

Speisevorschriften im Islam

Muslime folgen beim Essen dem Vorbild des Propheten, indem sie z. B. die rechte Hand gebrauchen (hier eine Tischgemeinschaft in Marokko)
Handwaschung vor dem Essen (Marokko)

Die Quelle der islamischen Speisevorschriften sind der Koran als Offenbarungsschrift und die Hadithe, Texte, die die Verhaltensweise des Propheten Mohammed beschreiben. Sie enthalten die grundsätzlichen Bestimmungen, dass Schweinefleisch, Blut, Aas (Fleisch eines Tieres, das nicht rituell geschlachtet wurde) und Alkohol zum Verzehr verboten sind.[26] Im Sprachgebrauch des Koran beziehen sich die Begriffe حلال ḥalāl (erlaubt) und حَرَام ḥarām (verboten) nicht exklusiv auf das Thema Essen, sondern auch auf andere menschliche Handlungen.

Auf dem Gebiet der Speisevorschriften vollzog der Koran eine Abgrenzung von den Essensgewohnheiten der vorislamischen Araber und stellte sich gleichzeitig in die jüdisch-christliche Tradition; die Ähnlichkeit zu den biblischen Speisegeboten ist auffällig. Doch distanziert sich der Koran auch von der Kaschrut (Sure 6,146 und Sure 4, 160). Dabei werden die gegenüber dem Islam schwierigeren jüdischen Speisevorschriften geradezu als göttliche Strafe für Juden bezeichnet.[27] Wein ist im jüdischen wie im christlichen Ritual wichtig, hier vollzieht der Islam mit dem Alkoholverbot eine deutliche Trennung. Im südostasiatischen Raum hat der Islam ein anderes Alleinstellungsmerkmal: Für alle Gläubigen gelten die gleichen Speisevorschriften. Das ist im Hinduismus wie auch im Buddhismus nicht der Fall.

Die koranischen Speiseverbote sind, in der Reihenfolge ihrer Offenbarung:[28] Sure 6,145, Sure 16,115, Sure 2,173 und Sure 5,3. Es fällt auf, dass der Koran die Verbote von Blut und Schweinefleisch nicht begründet. In der Auslegungsgeschichte setzte sich die Auffassung durch, dass mit dem Begriff „tote Tiere“ (mayta) Aas gemeint ist, nämlich nicht rituell geschlachtetes Fleisch. In Sure 5,3 grenzt die muslimische Praxis von ritueller Schlachtung im vor-islamischen Arabien ab. Bei alledem sind die koranischen Angaben flexibel, und die Verbote dürfen in Notzeiten übertreten werden.[29]

Die Scharia fordert im Blick auf die rituelle Schlachtung (dhabh), dass der Metzger Muslim ist, dass das verwendete Messer extrem scharf ist, dass der Schnitt durch die Kehle des Tiers richtig durchgeführt wird und die Formel Bismillah vor der Handlung bewusst gesprochen wird. Verabscheuenswürdig ist es dagegen, das Tier erst niederzuwerfen und dann das Messer zu schärfen, den Kopf des Tieres abzutrennen, mit dem Zerlegen zu beginnen, während das Tier noch Lebenszeichen zeigt, ein stumpfes Messer zu verwenden oder das Tier vor der Schlachtung bei der Tötung eines anderen Schlachttiers zusehen zu lassen.[30]

Der Koran befasst sich eingehend mit berauschendem Getränk, das von den Kommentaren als Wein (خمر khamr) interpretiert wurde; in chronologischer Reihenfolge: Sure 16, 65–67, Sure 56, 16–21, Sure 37, 43–48, Sure 83, 22–26, Sure 2,219, Sure 4,43, Sure 47,15 und Sure 5, 90–91. Wird der Rauschtrank zunächst unter die guten Schöpfungsgaben und die Freuden des Paradieses gerechnet, so ändert sich die Bewertung bei den in Medina geoffenbarten Suren, in einer Zeit, in dem Mohammed mit dem Aufbau der muslimischen Gemeinde befasst war. Die kritischsten Aussagen finden sich in Sure 5, 90–91, offenbart zwei Jahre vor dem Tod des Propheten. Jetzt wurde Alkoholkonsum mit heidnischem Tieropfer verglichen und als eine Versuchung durch Satan gekennzeichnet. Diese abschließende Offenbarung ersetzt frühere, positivere Texte.[31]

Die Tischsitten, die der Prophet selbst befolgte und die von den Zeitgenossen aufgezeichnet wurden, sind vorbildhaft (mandūb): Er wusch seine Hände vor und nach dem Essen, er setzte sich zum Essen nieder, sprach ein Tischgebet und nahm die Speise mit der rechten Hand. Er riet dazu, die Speise zu nehmen, die man vom eigenen Sitzplatz aus am besten erreichen konnte, und das Wasser nicht direkt aus dem Krug zu trinken. Meist sah man, dass er sich erst niedersetzte, bevor er trank.[32]

Halal-Kimchi aus Malaysia

Seit Ende der 1990er Jahre gibt es einen globalisierten Markt für Halal-Lebensmittel. Traditionell ging die Bevölkerung in islamischen Staaten selbstverständlich davon aus, dass die Lebensmittel, die es zu kaufen gab, halal seien, und es gab eine Tendenz, die eigene Küche mit halal zu identifizieren. Halal-Hinweisen auf Lebensmittelverpackungen wurde keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Dass sich das grundlegend änderte, hängt mit der Globalisierung zusammen. Halal-Nahrungsmittel wurden aus ihrem lokalen Kontext herausgelöst (delocalized halal food).[33] Malaysia und Singapur haben eine Führungsrolle bei der Belieferung des globalen Marktes, weil der Staat hier eine Kontrolle über die Religion und insbesondere den Islam ausübt. Technoscience, Halal-Standards, Ökonomie und Staat konvergieren.[34] „In beiden Ländern ist Halal eingebunden in komplizierte Netze politischer, ethnischer und nationaler Bedeutung und wird gleichzeitig propagiert als Beispiel für die Vereinbarkeit des ethnisierten Staates, des modernen Islam, der Wirtschaft, und des richtigen islamischen Konsums.“[35]

Ein anderes Halal-Verständnis wird von Muslimen vertreten, die sich auf den koranischen Begriff ṭayyib beziehen. Im Gegensatz zum religionsrechtlichen Begriff ḥalāl „erlaubte Nahrung“ meint ṭayyib „gesunde, gute Nahrung.“ So erläutert Asmaa El Maaroufi, dass sich die Halal-Diskussion allen Einzelheiten des Schlachtvorgangs widmet, aber die Frage, wie das Tier aufgezogen, ernährt oder medikamentös behandelt wurde, vernachlässigt werde.[36]

Sunnitischer Islam

Der Hase wird von allen vier sunnitischen Rechtsschulen als zum Verzehr erlaubt (mubah) eingestuft. Die Schule der Malikiten verbietet den Genuss von Pferdefleisch (haram), während es Schafiiten und Hanbaliten erlauben; Hanafiten sind unentschieden. Fische mit Schuppen werden von allen sunnitischen Rechtsschulen erlaubt. Erlaubt ist auch, mit Bedenken, der Stör. Garnelen werden von Malikiten, Schafiiten und Hanbaliten erlaubt, von Hanafiten aber als haram verboten. Krabben, Langusten und Hummer sind für Malikiten und Hanbaliten erlaubt, für Hanafiten verboten. Schafiiten sind dazu unentschieden. Tintenfische, Muscheln, Austern werden von Malikiten, Schafiiten und Hanbaliten erlaubt, aber von Hanafiten verboten.[37] In Malaysia und Singapur wird eigentlich die schafiitische Rechtstradition gepflegt. Im Blick auf den globalen Markt treten die Besonderheiten allerdings zurück. Bei Meereslebewesen gilt der liberale Grundsatz, dass alles, was zum menschlichen Verzehr geeignet ist, auch halal ist.

Schiitischer Islam

Manche Forscher nehmen an, dass die Besonderheiten der schiitischen Speisevorschriften auf den Einfluss des Zoroastrismus zurückzuführen sind.[38] Die schiitische Rechtsschule der Dschaferiten erklärt den Verzehr von Hasenfleisch für verboten (Hasentabu). Pferdefleisch wird unterschiedlich beurteilt. Problemlos ist für Schiiten der Verzehr von Fischen mit Schuppen. Der Stör wird als Speisefisch missbilligt (makruh). Unter den Meeresfrüchten werden Garnelen erlaubt (mubah), alle anderen sind dagegen haram.[37] Iran gehört zu den größten Produzenten von Kaviar. Ist der Stör haram, so ist es auch der Kaviar. Die Pahlavi-Regierung vermarktete den Kaviar, obwohl schiitische Kleriker den Stör für haram erklärten. In den ersten Jahren der Islamischen Republik sollte aller Handel mit Haram-Produkten aufhören, aber Kaviar war wirtschaftlich attraktiv. Mitarbeiter des Ayatollah Khomeini untersuchten daraufhin in Qom die drei Arten des Stör, die im Kaspischen Meer vorkommen, und stellten fest, dass sie nahe der Schwanzflosse Schuppen aufwiesen und Flossen hatten. Khomeini erließ daraufhin eine Fatwa, dass alle Fische, die Flossen und irgendwelche Schuppen haben, zum Verzehr erlaubt seien. Manche Schiiten bewerteten diese Flexibilität als einen Vorteil ihrer Denomination gegenüber dem als statisch wahrgenommenen sunnitischen Islam.[39]

Alevitentum

Für Aleviten haben die muslimischen Speisevorschriften keine Gültigkeit. Es gilt nur ein allgemeiner Rat, gesund zu leben und auf eine gesunde Umwelt zu achten.[40]

Speisevorschriften im Hinduismus

Marwadi Thali, Restaurant in Delhi

Die hinduistischen Speisevorschriften zeigen eine große Vielfalt. Damit entsprechen sie den zahlreichen Subkasten (Jati). McKim Marriott hat vorgeschlagen, angesichts der Vielfalt von Reinheits- und Unreinheitskonzepten im Hinduismus eine übergreifende Definition dieser Begriffe aufzugeben und sich statt dessen auf die Interaktionen zwischen Familienverbänden zu konzentrieren (Interaktionsmodell): Wer nimmt von wem Speise an, welche Personen speisen miteinander?[41] Diese Familienverbände sind aus mehreren Großfamilien zusammengesetzt, wohnen nahe beieinander und bilden eine Speisegemeinschaft:[42] Man kann miteinander gekochte Speisen (kacca) essen, was über die Grenzen von Subkasten hinweg problematisch ist. Die Hierarchie der Subkasten ist aber kein starres System, sondern hier wird, unter anderem durch Anbieten und Verweigern von Nahrung, eine Verbesserung des eigenen Status ausgehandelt. Vegetarismus ist eine weitere Möglichkeit, einen höheren Reinheitsstatus zu beanspruchen als durch Geburt vorgegeben.[43]

Die im folgenden vorgestellten brahmanischen Reinheitsnormen sind einerseits Ideale, die gesellschaftlich mehr oder weniger Konsens sind, andererseits werden sie nur selten streng befolgt. „Diejenigen, die sie penibel umsetzen, sind meist dem Gespött ausgesetzt.“ (Axel Michaels)[44]

Speisereste einer anderen Person gelten als in hohem Maße unrein. Diese zu essen, stellt einen Akt der Unterwürfigkeit dar (respect pollution). Im Tempel werden der Gottheit Speisen dargeboten und sodann als deren Speiserest (prasāda) von den Gläubigen verzehrt.

Für die Klassifizierung von Nahrungsmitteln gibt es regional verschiedene Kriterien (roh / gekocht, wildwachsend / kultiviert, über der Erde wachsend / unterirdisch wachsend usw.). Generell sind rohe Nahrungsmittel, die noch nicht mit Wasser, Fett oder Gewürzen in Kontakt gekommen sind, unproblematisch und können fast ohne Einschränkungen von einer Person an eine andere weitergegeben werden. Unverdünnte, ungekochte Milch und Wasser gelten als so rein, dass sie wenig oder keine Unreinheit übertragen. Anders das Trinkgefäß: deshalb wird Wasser gerne aus der (rechten) Hand getrunken.[45]

Häufig werden die Speisen als „kalt“ (kacca) oder „heiß“ (garam) klassifiziert:

  • Kacca: z. B. gekochter Reis, Milch, Ghee, Honig, Linsen, viele Obst- und Gemüsesorten. Sie werden mit Enthaltsamkeit, Ruhe und Sanftmut assoziiert.
  • Garam: z. B. gebratene oder frittierte Speisen, Fleisch, Eier, Zwiebeln, Mangos und unterirdisch wachsende Gemüsearten. Sie werden mit Begierde und Aggressivität assoziiert.
Straßenverkauf von Frittiertem (Andhra Pradesh)

Für einen Brahmanen ist der Genuss von garam-Speisen außer Haus unproblematischer als der von kacca-Speisen; deshalb werden garam-Speisen auch öfter an Imbißständen angeboten.[46][47]

Die Küche ist ein abgesonderter Bereich, von dem mögliche Verursacher von Verunreinigung ferngehalten werden. Rohe Nahrung wird hier durch Kontakt mit Wasser, Öl, Gewürzen in ihrem Zustand verändert: ein für Verunreinigung höchst empfänglicher Prozess. Wasser, Öl, Gewürze gefährden den Reinheitsstatus der Speise. Wird sie mit Ghee, „dem höchsten Nahrungsstoff des höchsten Tieres, der Kuh“ zubereitet, z. B. frittiert, so wird die Speise gegen Unreinheit immunisiert.[47] Es gibt dadurch ein für die meisten Hindus nicht erreichbares doppeltes Ideal der Ernährung:[47]

  • eine asketische Diät aus Rohkost, Früchten, Wasser und Milch;
  • mit Ghee zubereitete, rituell immunisierte Gerichte, die sich nur eine Elite öfter leisten kann; für die Mehrheit ist das eine Ernährung an Festtagen.

Im häuslichen Bereich sind oft die Frauen einer Familie in der Küche tätig, also Angehörige der gleichen Kaste; in Restaurants, die Gäste verschiedener Kasten bewirten, werden gerne Brahmanen als Köche eingestellt. Denn das von einem Brahmanen zubereitete Essen können Angehörige aller Kasten problemlos annehmen.[47] Generell gibt der Ranghöhere einem Rangniedrigeren Speise, nicht umgekehrt; wer Speise von allen annimmt, hat einen sehr niedrigen Status.

Koch- und Essgeschirr aus Holz oder Ton ist schwerer zu reinigen als Metall und wird daher öfter als unrein eingeschätzt.[48] Vollkommen rein wäre ein Essgeschirr, das nur einmal verwendet und dann weggeworfen wird. Als solches dient traditionell ein Bananenblatt oder mehrere zusammengesteckte Baumblätter. Unter dem wiederverwendbaren Essgeschirr hat Metall das größte Prestige, dann folgt Stein, Keramik, Ton.[47]

Gemeinsames Essen als Ausdruck von Geselligkeit ist im Hinduismus kein verbreitetes Konzept.[43] „Gegessen wird alleine, an einem … zuvor gereinigten Platz (cauka, „Viereck“). Orthodoxe Brahmanen wechseln dafür mitunter die Kleidung. … Man ißt mit der rechten Hand, die linke Seite des Körpers gilt als unrein, vor allem die linke Hand, weil sie zur Reinigung nach der Defäkation benutzt wird.“[49]

Speisevorschriften im Buddhismus

Grundlegend ist die Unterscheidung zwischen Mitgliedern des Ordens (saṃgha) und Laien. Die Speisevorschriften betreffen hauptsächlich die Ernährung von Ordensmitgliedern. Keine der fünf Laienregeln (pañcaśīla) bezieht sich explizit auf Speisen. Deshalb wurde die Ernährungsweise der Laien meist „liberal und optional“ behandelt.[50]

Theravada-Buddhismus

Speisetablett für buddhistische Mönche, unter anderem mit Hühner- und Schweinefleisch, Tempel Don Det, Laos

Ordensmitglieder können Fleisch essen, wenn ihnen dies als Almosen gegeben wurde. Ein früher Kommentar zu den Mönchsregeln (Vinaya-vibhaṅga) definiert, was „dreifach reines Fleisch“ ist:[51]

  1. Der Mönch sah nicht, wie das Tier geschlachtet wurde.
  2. Er hörte die Schlachtung nicht.
  3. Er hat keinen Grund, anzunehmen, dass das Tier seinetwegen geschlachtet wurde.

Dies alles ist gegeben, wenn es sich z. B. um die Reste von einem familiären Festessen von Laien handelt. Solches Fleisch kann ohne weiteres von Mönchen gegessen weren.

In den Ländern des Theravada-Buddhismus ist Vegetarismus zwar angesehen, aber wenig verbreitet, „wobei Laien argumentieren, dass selbst die Mönche Fleisch essen; von Laien könne man eine vegetarische Ernährungsweise also kaum verlangen.“[52] Für buddhistische Mönche chinesischer Prägung ist es oft wie ein Schock, Mönche des Theravada-Buddhismus Fleisch essen zu sehen.[53]

Mahāyāna-Buddhismus

Vegetarische Mahlzeit in einem buddhistischen Tempel (Nagano, Japan)

Vermutlich durch den Kontakt mit hinduistisch-brahmanischer Ernährungsweise wurde Vegetarismus im Mahāyāna-Buddhismus zum Kennzeichen buddhistischer Lebensweise, sowohl von Mönchen und Nonnen als auch von engagierten Laien.

Ein Schlüsseltext für die Bewertung des Fleischkonsums im Buddhismus chinesischer Prägung war die dortige Rezension des Mahāparinirvāṇa-sūtra. Darin wird die Frage aufgeworfen: Wie verhält sich der Mönch, wenn ihm Fleisch als Almosen angeboten wird? Die Antwort lautet: Er nimmt das Fleisch an, entfernt es dann aber, reinigt die Almosenschale mit Wasser und isst nur die anderen Speisen, die er als Almosen erhalten hat. Das Konzept „dreimal reines Fleisch“ sei nur ein pädagogisches Mittel gewesen, mit dem der Buddha die Mönche auf eine vegetarische Lebensweise vorbereitet habe. Das apokryphe Śūraṅgama-sūtra behauptet, der Buddha habe die Mönchsgemeinde mit magisch reinem Fleisch ernährt, daher konnte er Fleischgenuss – scheinbar – erlauben, dieses magische Fleisch stehe aber in der Gegenwart nicht mehr zur Verfügung, also sei Fleischgenuss verboten.[54] In einer späten Fortschreibung des Laṅkāvatāra-sūtra sind die Argumente gegen den Fleischverzehr zusammengestellt:[55]

  • Alle Lebewesen seien miteinander verwandt und seien in früheren Inkarnationen Familienangehörige oder Freunde gewesen;
  • Der Geruch eines Fleischessers sei abschreckend,
  • Buddhisten, die Fleisch essen, brächten ihre Religion in einen schlechten Ruf;
  • Fleisch sei stinkend;
  • Der Genuss von Fleisch, Zwiebeln, Knoblauch und Alkohol behindere den Fortschritt in der Meditation;
  • Wer Fleisch isst, schlafe schlecht und lebe ungesund. Es sei gut für das Karma und auch gesund, Getreide, Bohnen, Honig, Öl, Ghee, Melasse und Zucker zu konsumieren.
  • Fleischgenuss führe zu einer Wiedergeburt als Raubtier oder Mensch niedriger Kaste, Vegetarismus führe zu einer guten Wiedergeburt.
  • Würde Fleisch nicht gegessen, so würde kein Lebewesen getötet.

In China traf der Buddhismus auf Kulte wie den Daoismus, in denen Diätetik eine große Rolle spielte. So entwickelte der Buddhismus in diesem Umfeld eigene, für Ordensangehörige und Laien verpflichtende Speisevorschriften. Über den Vegetarismus hinaus bedeutete das Abstinenz von Alkohol und Meidung der fünf stark riechenden Gemüse Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer, Lauch und Schalotten (Sūtra von Brahmas Netz, Fanwang jing).[56] Dass buddhistische Asketen außerdem auf die „fünf Getreidesorten“ (wugu) Reis, Weizen, Hirse, Gerste und Bohnen verzichteten, ist Übernahme einer entsprechenden Ernährungsweise aus dem Daoismus. Der Daoismus distanzierte sich damit von typischen Zivilisationsprodukten, die er als grobstofflich und schwer im Gegensatz zum ätherischen, leichten Qi klassifizierte.[57] In China gibt es buddhistische Laiengruppen, für die Vegetarismus zentral ist. Dieser wird aus der ersten Laienregel („Nichtnehmen von Leben“) abgeleitet.[50]

In Japan beeinflusste der Buddhismus chinesischer Prägung die Lebensweise der gesamten Gesellschaft und dies begründete weitgehenden Fleischverzicht. Als die Meiji-Regierung den buddhistischen Priestern 1872 erlaubte, Fleisch zu essen, geschah das, um die Disziplin innerhalb des buddhistischen Klerus zu schwächen und dessen Ansehen in der Bevölkerung zu untergraben.[58]

Obwohl der tibetische Buddhismus dem Mahāyāna-Buddhismus zuzurechnen ist, war Fleisch in Tibet stets ein übliches Nahrungsmittel, und Mönche führten Rituale aus, um den geschlachteten Tieren eine günstige Wiedergeburt zu ermöglichen. Da man es vermeidet, Blut zu vergießen, wird eine Tötung durch Ersticken bevorzugt. Auch sei es besser, ein großes Tier als Fleischlieferanten zu töten als mehrere kleine, da in diesem Fall nur ein Lebewesen sterben müsse.[59]

Gemeinschaftsverpflegung

Schulkantine

Deutschland

Durch die Verbreitung von Ganztagsschulen hat die Frage an Bedeutung gewonnen, ob Schulspeisung sich an religiösen Vorschriften orientieren soll. Der nationale Aktionsplan IN FORM der deutschen Bundesregierung befürwortet das Eingehen auf verschiedene religiöse Ernährungsstile, um gegenseitige Akzeptanz in der Schulgemeinschaft zu fördern. „Die verschiedenen Speisevorschriften der Religionen sind am besten durch die vegetarische Küche zu vereinbaren. Diese deckt zwar nicht alle Vorgaben der einzelnen Religionen im Detail ab, ist aber für die Schulmensa der größte gemeinsame und umsetzbare Nenner.“[60]

Frankreich

Die staatliche Beobachtungsstelle für die Laizität (Observatoire de la laicité) stellt fest, dass Schulspeisung kein verpflichtendes Angebot sei und deshalb auch nicht an die Schulpflicht gekoppelt sei. Daher sei der Besuch der Schulmensa den Schülern freigestellt. Die Kommune biete mit dem Schulessen eine freiwillige öffentliche Leistung an und habe dabei keinerlei Auflagen zu erfüllen. Doch sei es wünschenswert, dass Schüler gemeinsam essen. Daher empfiehlt die Beobachtungsstelle, unterschiedliche Menüs mit und ohne Fleisch zur Auswahl anzubieten. Religiöse Vorschriften dürften dabei nicht berücksichtigt werden, vielmehr sei das Angebot von Wahlmöglichkeiten im öffentlichen Interesse.[61]

Krankenhaus

Deutschland

Da die vertraute Ernährung sich günstig auf das Wohlbefinden der Patienten auswirken kann, gehen viele Krankenhäuser in Deutschland auf religiöse Speisevorschriften ein (Stichwort: Kultursensibilität): 23 % bieten Speisen an, die religiösen Standards entsprechen (halal, koscher), und 18 % haben eine Patientenküche, in der Patienten oder deren Angehörige mitgebrachtes Essen zubereiten oder aufwärmen können. Die meisten Einrichtungen weisen aus, ob ein Gericht Schweinefleisch enthält; 28 % deklarieren auch Alkohol. Sehr selten sind geänderte Öffnungszeiten der Cafeteria entsprechend dem Ramadan (1,8 %).[62] Christliche Speisevorschriften spielen für den Krankenhausalltag nur rudimentär eine Rolle: Am Freitag und besonders am Karfreitag verzichten viele Christen auf Fleisch. „Mit Rücksicht auf diese Tradition servieren viele Einrichtungen des Gesundheitswesens, die Gemeinschaftsverpflegung anbieten, an diesen Tagen Fischgerichte.“[63]

Schweiz

Im Schweizer Gesundheitswesen wird vielfach ein trans- und interkultureller, quasi „religionsblinder“ Ansatz verfolgt: Jeder Patient ist demnach ein Individuum mit vielfältig zusammengesetzter Identität. Religion wird also beim pflegerischen Handeln nicht stärker berücksichtigt als kulturelle Prägung o. ä. Eine Befragung der Schweizer Spitäler ergab: „die Ernährung, im Fall gläubiger Muslime der Verzicht auf Schweinefleisch oder alkoholhaltige Speisen und Getränke … stellt nur äusserst selten ein Problem dar, berücksichtigen die Spitäler doch schon beim Eintritt der Patientinnen und Patienten deren (nur selten religiös motivierte) unterschiedliche Speisegewohnheiten und bieten zumindest vegetarische Menüs an.“[64]

Strafvollzug

Deutschland

Änderungen der Anstaltsverpflegung aus religiösen Gründen regelt § 21 StVollzG: „Dem Gefangenen ist zu ermöglichen, Speisevorschriften seiner Religionsgemeinschaft zu befolgen.“[65] Die Anstalt kann dem entsprechen, indem sie religiöse Speiseangebote macht (z. B. Halal-Kost). Der Inhaftierte hat keinen Anspruch darauf, dass die Anstalt ihm nach den Regeln seiner Religion zubereitete Speisen bereitstellt. Die Anstalt muss dem Inhaftierten aber die Möglichkeit geben, sich diese Speisen selbst zu beschaffen.[66] Das Beispiel Berlins zeigt, wie im Strafvollzug praktisch mit dem Thema umgegangen wird: Für muslimische Gefangene gibt es Halal-Kost; bei buddhistischen und hinduistischen Gefangenen wird angenommen, dass sie mit vegetarischer Anstaltsverpflegung im Allgemeinen zurechtkommen. Die Jüdische Gemeinde Berlin empfiehlt für jüdische Gefangene die vegetarische Anstaltskost, obwohl diese der Kaschrut nicht voll entspricht. Die Alternative der Einzelselbstversorgung ist teuer. Die Justizvollzugsanstalt Moabit war 2015 im Gespräch mit dem Jüdischen Bildungszentrum Chabad Lubawitsch über die Organisation eines solchen Bringdienstes für koschere Speisen.[67]

Österreich

Das Islamgesetz regelt in § 12, dass im Strafvollzug „auf die innerreligionsgesellschaftlichen Speisegebote Rücksicht zu nehmen ist.“ Daraus leitet sich aber keine Verpflichtung ab, dass die Anstaltskost den religiösen Speisegeboten entsprechen muss. Es reicht aus, dass Speisen „selbst mit- oder beigebracht werden können.“ Da eine Anstaltsküche kaum den Anforderungen der Kaschrut entsprechen kann, organisieren die jüdischen Gemeinden die Versorgung der jüdischen Gefangenen.[68]

Schweiz

Das Grundrecht der Glaubens- und Gewissensfreiheit (Art. 15 BV) gilt auch im Schweizer Strafvollzug. Das Bundesgericht hielt 1987 in einer Entscheidung fest, die Anstaltsleitung müsse bemüht sein, für alle Häftlinge die Religionsausübung möglichst gut zu gewährleisten. Kleinere Anstalten handeln eher einzelfallbezogen, während größere Haftanstalten eine Institutionalisierung ihres religiösen Angebots anstreben. Eine Besonderheit der Schweiz besteht darin, dass sie im Blick auf muslimische Speisevorschriften Experten (Imame) einsetzt, um Häftlinge über die Vorschriften ihrer Religion zu informieren, die sich für die Häftlinge oft mit kulturellen Gebräuchen zu einer Einheit verbinden.[69]

Militär

Die Feldverpflegung der US-Armee Meal, Ready-to-Eat gibt es auch als Halal- und als Koscher-Menü. Das Halal-Menü wird auch an notleidende Zivilisten ausgegeben und ist entsprechend gekennzeichnet. Foto: Erläuterungsblatt für Meal, Ready-to-Eat, das in Afghanistan verteilt wurde

Deutschland

Die Bundeswehr gewährleistet die Einhaltung der muslimischen Speisevorschriften an den Standorten mit Komponentenverpflegung und im Einsatz, nicht jedoch auf Schiffen und Booten der Marine. Eine über die übliche Hygiene hinausgehende Reinigung von Küchengeräten, Besteck und Geschirr wird als nicht zwingend notwendig beurteilt und daher abgelehnt.[70]

Österreich

Österreich-Ungarn hatte im späten 19. Jahrhundert eine multireligiöse Armee, zu der außer Katholiken und Protestanten auch zahlreiche griechisch-orthodoxe, jüdische und muslimische Soldaten gehörten. Auf jüdische und muslimische Speisevorschriften wurde besonders Rücksicht genommen. Für Muslime sah z. B. eine Verordnung von 1881 vor: „Essen durfte gesondert zubereitet werden, sollte es nicht von der Versorgungsstelle geliefert werden können. Es wurde eigenes Kochgeschirr bereitgestellt.“[71] Auch eine koschere Küche war vorhanden. Diese multireligiöse Tradition brach nach dem Ersten Weltkrieg ab.

Das österreichische Bundesheer unterscheidet heute hinsichtlich der Religion zwischen normalen Mitgliedern sowie strenggläubigen und besonders strenggläubigen. Bei evangelischen, altkatholischen und methodistischen Soldaten gibt es nur die Kategorie der Mitgliedschaft, bei Sikhs nur die Kategorie der besonderen Strenggläubigkeit. (Besondere) Strenggläubigkeit bedeutet meist die Einberufung zum Militärkommando Wien, wo es einen Rechtsanspruch auf die Befolgung jüdischer und islamischer Speisevorschriften gibt:[72]

  • Koschere Speisen werden durch eine Catering-Firma in die Kaserne geliefert, oder den Soldaten wird eine koschere Küchenausstattung zur Verfügung gestellt, und sie bereiten ihre Mahlzeiten selbst zu.[73]
  • Die Maria-Theresien-Kaserne in Wien stellt standardmäßig Halal-Kost bereit, was von anderen Kasernen ebenfalls angestrebt wird. Eine schweinefleischlose Kost, die nicht Halal-Standards entspricht, wird generell angeboten, von muslimischen Soldaten aber teilweise nicht akzeptiert. Es wird dadurch ein Anreiz geschaffen, sich als strenggläubiger Muslim zu deklarieren.[73]
  • Sikhs erhalten „nach Dienstesmöglichkeit“ vegetarische Kost oder Gerichte ohne Rindfleisch.[74]
  • Für orthodoxe Christen geltende Speisevorschriften (abgestufte Fastenregeln) werden de facto im Bundesheer nicht speziell berücksichtigt. Da der orthodoxe Grundsatz kat’oikonomian ein Abweichen von den Regeln erlaubt, wird dies offenbar von den orthodoxen Soldaten flexibel gehandhabt.[74]

Schweiz

Die religiöse Zugehörigkeit der Armee- und Zivildienstangehörigen wird in der Schweiz seit 1995 nicht mehr dokumentiert. Sie haben grundsätzlich das Recht auf Glaubens- und Gewissensfreiheit, so weit der Dienstbetrieb dadurch nicht beeinträchtigt wird.[75] Das bedeutet konkret: „Religiöse Kostformen können im Truppenhaushalt nicht speziell berücksichtigt werden. Die Verpflegung wird sinngemäss wie die fleischlose, vegetarische Kostform gehandhabt (Vpf A, Ziff. 1.2.2).“[76] Für jüdisch-orthodoxe Soldaten besteht die Möglichkeit, sich von selbst mitgebrachten koscheren Lebensmitteln zu ernähren; sie erhalten dafür einen Geldbetrag. Alternativ ist es auch eine Option, den Wehrdienst in der israelischen Armee abzuleisten, da die Schweizer Verfassung mehrere Staatsangehörigkeiten zulässt.[77]

Großbritannien

Die britische Armee hat eine multikulturelle Tradition. Im Ersten Weltkrieg unternahm die Militärführung besondere Anstrengungen, um die Loyalität indischer Soldaten zu sichern. Ihre Ernährung hatte dabei eine Schlüsselrolle. Für die Schlachtung von Tieren wurden getrennte Plätze eingerichtet: halal für Muslime, jhatka für Sikhs und Hindus. Vegetarier erhielten dal, gur und Milch anstelle von Fleisch. Hindus hatten in der Armee auch die Möglichkeit, frisches Chapati zu backen. Die Soldaten aus dem britischen Mutterland ernährten sich dagegen von Dosenfleisch (bully beef) und Biscuits.[78]

Heute bietet die britische Armee ihren Soldaten vegetarische, koschere und Halal-Menüs sowie Ein-Mann-Rationen an, jedoch kann nicht garantiert werden, dass Koscher- und Halal-Standards voll eingehalten werden. Sikhs erhalten ein spezielles Fleischangebot (nicht koscher oder halal).[79]

Tourismus

Flugreisen

Koscheres Menü, Turkish Airlines
Halal-Menü, Emirates Airline
Nicht-vegetarisches Hindu-Menü der Fluglinie Cathay Pacific

Fluggesellschaften bieten bei der Bordverpflegung religiöse Menüs, insbesondere Koscher, Muslim und Hindu. Diese Menüs werden grundsätzlich nicht an Bord zubereitet oder aufbereitet, sondern von einem Caterer geliefert:[80]

  • KOML Kosher meal: Alle Komponenten der Mahlzeit entsprechen der Kaschrut und wurden unter Aufsicht von Rabbinen zubereitet, verpackt und versiegelt. Die Mikrowelle im Flugzeug ist nicht koscher. Das Flugpersonal erwärmt das koschere Menü deshalb mitsamt der Verpackung, so dass der Fluggast die rabbinischen Siegel auf den Komponenten des Menüs vorfindet.
  • MOML Moslem meal: Menü ohne Schweinefleisch und Nebenprodukte des Schweins (Gelatine) sowie ohne Alkohol. Ob die Caterer bei dem Moslem-Menü den Halal-Standard befolgen oder nicht, ist intransparent. Bei einigen Fluglinien sind alle Gerichte an Bord halal-zertifiziert, z. B. (Stand 2017) Emirates, Qatar Airways, Malaysia Airlines.[81]
  • HNML Hindu meal: Kein Rind-, Kalb-, Schweinefleisch, Fisch weder geräuchert noch roh. Üblicherweise ist das Hindu-Menü ein Curry.
  • VJML Vegetarian Jain Meal: Veganes Menü ohne tierische Produkte, außerdem ohne Zwiebeln, Knoblauch und allem, was unter der Erde wächst. Das Menü ist nach indischer Art zubereitet und besteht aus Obst und Gemüse, das über der Erde wächst.[82]

Für Fluggesellschaften war und ist die Bereitstellung besonderer Bordmenüs, ob medizinisch oder religiös motiviert, mit zusätzlichen Kosten verbunden und wird deshalb wenig beworben. Die erste bekannte Bordverpflegung nach religiösen Vorgaben (vor 1939) waren Fischgerichte, die von Pan Am, Panagra und BOAC auf Langstreckenflügen für praktizierende Katholiken bereitgehalten wurden. 1964, zu einer Zeit, als es bei der Bordverpflegung generell keine Wahlmöglichkeiten gab, regelte TWA, dass an „Freitagen und Fastentagen“ ein alternatives Fischgericht angeboten wurde.[83]

Seit 1945 gab es mit Borenstein in den Vereinigten Staaten einen Caterer, der koschere Menüs für Flugreisende lieferte. Borenstein etablierte Standards, wie getrennte Spülmaschinen für „milchiges“ und „fleischiges“ Essgeschirr. Die israelische Fluggesellschaft El Al hatte von Anfang an den Anspruch, Flugreisenden auf Wunsch koschere Mahlzeiten zu servieren, so dass mit der Aufnahme ihrer internationalen Flüge (1950) weltweit Caterer gesucht wurden. In den 1960er Jahren wurde bei Pan Am beobachtet, dass koschere Bordverpflegung stärker nachgefragt wurde – von nichtjüdischen Fluggästen, denen aufgefallen war, dass dabei ein komplettes Menü serviert wurde und nicht nur ein Sandwich wie bei der Standardverpflegung.[84]

Im Jahr 1950 wurde Air India gegründet. Die Fluggesellschaft bot auf allen Strecken Bordverpflegung gemäß hinduistischen Speisevorschriften an. Dabei gab es im Einklang mit der Politik des Staates Indien keine Informationen darüber, welche Kaste die Personen angehörten, die die Mahlzeiten zubereiteten.[85]

Literatur

  • Paul Fieldhouse: Food, Feasts, and Faith: An Encyclopaedia of Food Culture in World Religions, 2 Bände, Santa Barbara 2017.
  • Michal Friedlander, Cilly Kugelmann (Hrsg.): Koscher & Co.: über Essen und Religion. Eine Ausstellung des Jüdischen Museums Berlin, 9. Oktober 2009 bis 28. Februar 2010. Nicolai Verlag, Berlin 2009.
  • Johanna-Elisabeth Giesenkamp, Elisabeth Leicht-Eckardt, Thomas Nachtwey: Inklusion durch Schulverpflegung. Wie die Berücksichtigung religiöser und ernährungsspezifischer Aspekte zur sozialen Inklusion im schulischen Alltag beitragen kann. LIT Verlag, Berlin 2013.
  • Edda Neubacher: Speisegebote I. Religionsgeschichtlich. In: Lexikon für Theologie und Kirche, Band 9, Herder Verlag, Freiburg / Basel / Rom / Wien 2000, Sp. 826 f.
  • Bertram Schmitz: Religiös konnotiertes Essen als Partizipation, Integration und Separation. In: Interkulturelle Theologie. Zeitschrift für Missionswissenschaft 43 (2017), S. 9–32.

Einzelnachweise

  1. Philippe Borgeaud: Art. Speisegebote / Speiseverbote / Speisegesetze I. Religionswissenschaftlich. In: Religion in Geschichte und Gegenwart. Band 7. Mohr Siebeck, 4. Auflage Tübingen 2004, ISBN 3-16-146947-X, Sp. 1550 f.
  2. „Abstinentiae lex vetat carne vesei, non autem ovis, lacticiniis et quibuslibet condimentis etiam ex adipe animalium.“ Constitutio Apostolica Paenitemini III, III §1.
  3. Stephan Haering et al.: Handbuch des katholischen Kirchenrechts, Pustet, 3. neu bearbeitete Auflage Regensburg 2015, S. 1118.
  4. Orthodoxie in Deutschland: Das Fasten in der Orthodoxen Kirche
  5. Kai Merten: Das äthiopisch-orthodoxe Christentum: ein Versuch zu verstehen (= Studien zur Orientalischen Kirchengeschichte. Band 44), LIT Verlag, Berlin 2012, S. 88 f.
  6. Unser Glaube. Die Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche. Ausgabe für die Gemeinde. Im Auftrag der Kirchenleitung der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) herausgegeben vom Lutherischen Kirchenamt. Bearbeitet von Horst Georg Pöhlmann. Gütersloher Verlagshaus, 2. Auflage Gütersloh 1987, S. 98.
  7. Matthias Pöhlmann, Christine Jahn: Handbuch Weltanschauungen, religiöse Gemeinschaften, Freikirchen, Gütersloh 2015, S. 118.
  8. Christie Davies: Coffee, tea and the ultra-Protestant and Jewish nature of the boundaries of Mormonism. In: Douglas J. Davies (Hrsg.): Mormon Identities in Transition. Proceedings of the Conference of Mormon Studies held in April 1995 at the University of Nottingham. Cassell, London 2006, S. 35–45, hier S. 38.
  9. Paul Fieldhouse: Food, Feasts, and Faith, Band 1, Santa Barbara 2017, S. 495.
  10. Paul Fieldhouse: Food, Feasts, and Faith, Band 1, Santa Barbara 2017, S. 15.
  11. Christie Davies: Coffee, tea and the ultra-Protestant and Jewish nature of the boundaries of Mormonism. In: Douglas J. Davies (Hrsg.): Mormon Identities in Transition. Proceedings of the Conference of Mormon Studies held in April 1995 at the University of Nottingham. Cassell, London 2006, S. 35–45, hier S. 36.
  12. Paul Fieldhouse: Food, Feasts, and Faith, Band 1, Santa Barbara 2017, S. 376.
  13. a b Encyclopaedia Britannica: Dietary law. Rules and customs in World religions: Judaism.
  14. Jacob Neusner: From Politics to Piety: The Emergence of Pharisaic Judaism, S. 83
  15. Christina Eschner: Essen im antiken Judentum und Urchristentum: Diskurse zur sozialen Bedeutung von Tischgemeinschaft, Speiseverboten und Reinheitsvorschriften. Brill, Leiden / Boston 2019, S. 599.
  16. The Rabbinical Assembly: Jewish Law. Kashrut
  17. Zushe Yosef Blech: Kosher Food Production, Wiley-Blackwell, 2. Auflage Hoboken 2008, S. 138.
  18. a b c d e Orthodox Union: The Kosher Primer.
  19. a b Avichai Apel: Zwei Herde, ein Kühlschrank. Besteck, Geschirr und Mikrowelle: Die Speisegesetze gelten auch für Küchengeräte und Zubehör. In: Jüdische Allgemeine, 1. Dezember 2014.
  20. Orthodox Union Kosher Staff: Mission Not Impossible: The Kosher Jew in a Non-Kosher Milieu. Über die Verwendung z. B. von Glastellern bestehen unterschiedliche Auffassungen.
  21. Central Conference of American Rabbis: Article Declaration of Principles, Nr. 4: „We hold that all such Mosaic and rabbinical laws as regulate diet, priestly purity, and dress originated in ages and under the influence of ideas entirely foreign to our present mental and spiritual state. They fail to impress the modern Jew with a spirit of priestly holiness; their observance in our days is apt rather to obstruct than to further modern spiritual elevation.“
  22. my Jewish Learning: Kashrut & Reform Judaism. A look at what, if any, aspects of this practice are relevant for modern Reform Jews. Statement der Central Conference of American Rabbis in: Gates of Mitzvah: A Guide to the Jewish Life Cycle (1979).
  23. Arthur Waskow: Eco-Kashrut: Standards for What and How We Eat. In: my Jewish Learning, Kommentar zur Parascha Schmini.
  24. Clary Rooda: Eco-kashrut and Jewish TraditionHow the Food on our Table can Atone for us, S. 21.
  25. Melanie Aron: Eco-Kosher's Biblical Roots. In: ReformJudaism.org, Kommentar zur Parascha Reeh.
  26. Febe Armanios, Boğaç A. Ergene: Halal Food: A History, Oxford University Press, Oxford 2018, S. 4.
  27. Febe Armanios, Boğaç A. Ergene: Halal Food: A History, Oxford University Press, Oxford 2018, S. 21 f.
  28. Febe Armanios, Boğaç A. Ergene: Halal Food: A History, Oxford University Press, Oxford 2018, S. 13 f.
  29. Febe Armanios, Boğaç A. Ergene: Halal Food: A History, Oxford University Press, Oxford 2018, S. 14.
  30. Mian N. Riaz, Muhammad M. Chaudry: Halal Food Production, CRC Press, Boca Raton 2000, S. 18–20.
  31. Febe Armanios, Boğaç A. Ergene: Halal Food: A History, Oxford University Press, Oxford 2018, S. 14–17.
  32. Mohammad Hashim Kamali: The Parameters of Halal and Haram in Shari'ah and the Halal industry. International Institute of Advances Islamic Studies, Kuala Lumpur 2013, S. 27.
  33. Marlis Gilette: Muslim Foodways. In: Jakob A. Klein, James L. Watson (Hrsg.): The Handbook of Food and Anthropology, Bloomsbury Academic, London u. a. 2016, S. 48–73, hier S. 57–59.
  34. Johan Fischer: Islam, Standards, and Technoscience: In Global Halal Zones (= Routledge Studies in Anthropology. Band 28), Routledge, New York 2016, S. 198.
  35. Johan Fischer: Islam, Standards, and Technoscience: In Global Halal Zones (= Routledge Studies in Anthropology. Band 28), Routledge, New York 2016, S. 199.
  36. Asmaa El Maaroufi: Fleischkonsum endet nicht mit der Frage nach „halâl“ (Sure 2 Vers 168). In: Deutschlandfunk: Koran erklärt, 23. Februar 2018.
  37. a b Febe Armanios, Boğaç A. Ergene: Halal Food: A History, Oxford University Press, Oxford 2018, S. 54.
  38. Marlis Gilette: Muslim Foodways. In: Jakob A. Klein, James L. Watson (Hrsg.): The Handbook of Food and Anthropology, Bloomsbury Academic, London u. a. 2016, S. 48–73, hier S. 52.
  39. Marlis Gilette: Muslim Foodways. In: Jakob A. Klein, James L. Watson (Hrsg.): The Handbook of Food and Anthropology, Bloomsbury Academic, London u. a. 2016, S. 48–73, hier S. 57 f.
  40. Matthias Pöhlmann, Christine Jahn: Handbuch Weltanschauungen, religiöse Gemeinschaften, Freikirchen, Gütersloh 2015, S. 847.
  41. Axel Michaels: Der Hinduismus: Geschichte und Gegenwart. C. H. Beck, München 2006, S. 206.
  42. Axel Michaels: Der Hinduismus: Geschichte und Gegenwart. C. H. Beck, München 2006, S. 192.
  43. a b Axel Michaels: Der Hinduismus: Geschichte und Gegenwart. C. H. Beck, München 2006, S. 202.
  44. Axel Michaels: Der Hinduismus: Geschichte und Gegenwart. C. H. Beck, München 2006, S. 205.
  45. Axel Michaels: Der Hinduismus: Geschichte und Gegenwart. C. H. Beck, München 2006, S. 206.
  46. Axel Michaels: Der Hinduismus: Geschichte und Gegenwart. C. H. Beck, München 2006, S. 201.
  47. a b c d e Jakob Rösel: Indische Speiserituale und die Speise des Herrn der Welt
  48. Axel Michaels: Der Hinduismus: Geschichte und Gegenwart. C. H. Beck, München 2006, S. 200.
  49. Axel Michaels: Der Hinduismus: Geschichte und Gegenwart. C. H. Beck, München 2006, S. 200.
  50. a b Max Deeg: Art. Speisegebote / Speiseverbote / Speisegesetze VII. Buddhismus. In: Religion in Geschichte und Gegenwart. Band 7. Mohr Siebeck, 4. Auflage Tübingen 2004, ISBN 3-16-146947-X, Sp. 1556.
  51. Oliver Freiberger, Christoph Kleine: Buddhismus: Handbuch und kritische Einführung. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2015, S. 476.
  52. Oliver Freiberger, Christoph Kleine: Buddhismus: Handbuch und kritische Einführung. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2015, S. 480.
  53. Peter Harvey: An Introduction to Buddhist Ethics: Foundations, Values and Issues, Cambridge University Press, 3. Auflage Cambridge 2003, S. 164.
  54. Oliver Freiberger, Christoph Kleine: Buddhismus: Handbuch und kritische Einführung. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2015, S. 479 f.
  55. Peter Harvey: An Introduction to Buddhist Ethics: Foundations, Values and Issues, Cambridge University Press, 3. Auflage Cambridge 2003, S. 163 f.
  56. Oliver Freiberger, Christoph Kleine: Buddhismus: Handbuch und kritische Einführung. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2015, S. 250.
  57. Oliver Freiberger, Christoph Kleine: Buddhismus: Handbuch und kritische Einführung. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2015, S. 249.
  58. Oliver Freiberger, Christoph Kleine: Buddhismus: Handbuch und kritische Einführung. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2015, S. 481.
  59. Oliver Freiberger, Christoph Kleine: Buddhismus: Handbuch und kritische Einführung. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2015, S. 481 f.
  60. Multikulti in der Schulverpflegung
  61. Services de Premier ministre, Observatoire de la Laicité, Fiches pratiques: Fiche No. 2, La restauration scolaire.
  62. Karl Blum, Petra Steffen: Bestandsaufnahme zur Kultursensibilität von Krankenhäusern. In: Faize Berger (Hrsg.): Kultursensibilität im Krankenhaus, Kohlhammer, Stuttgart 2014, S. 103–116, hier S. 112.
  63. Christine Keller: PflegeWissen Ernährung. Elsevier, München 2013,S. 5.
  64. Bericht des Bundesrates über die Situation der Muslime in der Schweiz unter besonderer Berücksichtigung ihrer vielfältigen Beziehungen zu den staatlichen Behörden in Erfüllung der Postulate 09.4027 Amacker-Amann vom 30. November 2009, 09.4037 Leuenberger vom 2. Dezember 2009 und 10.3018 Malama vom 1. März 2010. S. 42. 44..
  65. https://www.gesetze-im-internet.de/stvollzg/__21.html
  66. Klaus Laubenthal: Strafvollzug, Springer, 8. Auflage Berlin 2019, S. 530.
  67. Parlamentarische Anfrage: Wie sichert Berlin die Glaubens- und Bekenntnisfreiheit bei der Speiseversorgung in den Justizvollzugsanstalten?
  68. Wolfram Reiss: Selbstbetrachtung hinter Gittern: Naikan im Strafvollzug in Deutschland und Österreich, Tectum, Marburg 2016, S. 82 f.
  69. Bericht des Bundesrates über die Situation der Muslime in der Schweiz unter besonderer Berücksichtigung ihrer vielfältigen Beziehungen zu den staatlichen Behörden in Erfüllung der Postulate 09.4027 Amacker-Amann vom 30. November 2009, 09.4037 Leuenberger vom 2. Dezember 2009 und 10.3018 Malama vom 1. März 2010. S. 56. 59 f.
  70. Zentrum Innere Führung: Deutsche Staatsbürger muslimischen Glaubens in der Bundeswehr, Koblenz 2011, S. 33.
  71. Wolfgang Reiss: Der Umgang mit religiösen Minderheiten in der österreichischen Armee, S. 87.
  72. Wolfgang Reiss: Der Umgang mit religiösen Minderheiten in der österreichischen Armee, S. 92 f.
  73. a b Wolfgang Reiss: Der Umgang mit religiösen Minderheiten in der österreichischen Armee, S. 97.
  74. a b Wolfgang Reiss: Der Umgang mit religiösen Minderheiten in der österreichischen Armee, S. 98.
  75. Bericht des Bundesrates über die Situation der Muslime in der Schweiz unter besonderer Berücksichtigung ihrer vielfältigen Beziehungen zu den staatlichen Behörden in Erfüllung der Postulate 09.4027 Amacker-Amann vom 30. November 2009, 09.4037 Leuenberger vom 2. Dezember 2009 und 10.3018 Malama vom 1. März 2010. S. 34.
  76. Merkblatt der Armeeseelsorge: Vereinbarkeit Glaubenspraxis und Militärdienst (Stand: 1. Januar 2018), S. 1.
  77. Peter Bollag: Genossen unter Eid. In: Jüdische Allgemeine, 11. März 2010.
  78. Vikram Doctor: What made the British take extra care to feed Indian soldiers during World War I? In: The Economic Times, 7. September 2014.
  79. Guide on Religion and Belief in the Armed Forces, S. 10.
  80. Peter Jones: Flight Catering, Elsevier, Oxford 2004, S. 84 f. Colin C. Law: A Flight Attendant’s Essential Guide, Brown Walker Press, Irvine 2019, S. 277.
  81. Kemal Calik: Airlines: Halal-Essen über den Wolken. In: Halal-Welt, 14. März 2017.
  82. Jain Airline Meals
  83. Richard Foss: Food in the Air and Space: The Surprising History of Food and Drink in the Skies, Rowman & Littlefield, Lanham 2015, S. 125.
  84. Richard Foss: Food in the Air and Space: The Surprising History of Food and Drink in the Skies, Rowman & Littlefield, Lanham 2015, S. 125–127.
  85. Richard Foss: Food in the Air and Space: The Surprising History of Food and Drink in the Skies, Rowman & Littlefield, Lanham 2015, S. 129.